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Mattersburg sieht sich als Außenseiter
Mit dem FC Basel wartet im Zweitrunden-Qualifikations-Hinspiel des UEFA-Cups ein harter Brocken auf die Burgenländer.
Zweitrunden-Qualifikations-Hinspiel im Fußball-UEFA-Cup gegen den SV Mattersburg im St.-Jakobs Park. "Basel ist ein ganz anderer Verein als Mattersburg", betonte Mattersburg-Manager Ernst Simmel. "Von der Infrastruktur, dem Stadion und dem Drumherum sind die Schweizer in Österreich am ehesten mit Red Bull Salzburg zu vergleichen", fügte Simmel hinzu.
Erfahrungswerte
Während die Burgenländer mit ihrem mühevollen Erstrunden-Qualifikationserfolg gegen FK Aktobe Anfang August ihren bisher größten Erfolg auf internationaler Ebene feierten, sind die "rot-blauen" Schweizer, die in der Axpo Super League nach fünf Runden punktgleich mit Tabellenführer FC Zürich Dritter sind, seit der Saison 2000/01 schon ein Europacup-Dauergast.
Die Mattersburger verloren in der vergangenen Saison bei ihrem ersten UEFA-Cup-Auftritt überhaupt in der zweiten Qualifikationsrunde gegen Wisla Krakau mit einem Gesamtscore von 1:2. Der am 15. November 1893 gegründete FC Basel musste sich erst in der Gruppenphase mit zwei Punkten als Tabellenletzter der Gruppe E geschlagen geben.
Internationale Erfolge
Den größten Erfolg feierte der seit dem 1. Juli 1999 von Christian Gross betreute elffache Schweizer Meister in der Saison 2002/03. Die Baseler wurden in der Champions-League-Gruppenphase in der Gruppe B noch vor Liverpool und Spartak Moskau beziehungsweise hinter Valencia Zweiter und stiegen in die Zwischenrunde auf. Dort scheiterten die Schweizer dann auch nur denkbar knapp. Der italienische Rekordmeister Juventus Turin hatte als Zweiter genauso viele Zähler (7) wie der Dritte Basel und der Vierte La Coruna aufzuweisen, kam allerdings aufgrund der besseren Ergebnisse in den direkten Duellen ins Viertelfinale.
2004/05 (Inter Mailand) und 2005/06 (Werder Bremen) scheiterten die Schweizer jeweils in der dritten Qualifikationsrunde zur Champions League, im "Trostbewerb" UEFA-Cup stießen sie im April 2006 aber immerhin bis ins Viertelfinale vor, wo gegen Middlesbrough (2:0/1:4) Endstation war. Vor allem Emanuel Pogatetz ist das damalige Hinspiel in Erinnerung geblieben: Der steirische Middlesbrough-Verteidiger hatte bei einem Zusammenstoß im Kopfball-Duell mit Basel-Spieler Mladen Petric einen Nasenbeinbruch sowie einen Bruch des Backenknochens davongetragen.
Fans
Weiters sind die beiden Teams auch vom Fan-Aufkommen kaum vergleichbar. Die Schweizer haben 22.000 Abos verkauft, Mattersburg nur knapp 2.000. Eine Besonderheit ist, dass mit Gisela Oeri seit 2006 eine Frau als Präsidentin des achtfachen und regierenden Schweizer Cupsiegers fungiert. Möglicherweise kommen auch deshalb mehr Frauen als anderswo ins Stadion, in dem am 7. Juni 2008 das Eröffnungsspiel der EURO 2008 stattfinden wird. "Basel hat bei den Fans mit rund 40 Prozent einen hohen Frauenanteil", berichtete Simmel nach seiner "Spionagereise" zum Meisterschaftsspiel von Basel gegen Sion (3:2), das 24.000 Zuschauer sahen.
Die Stimmung im Stadion sei für die Schweiz wohl einzigartig gewesen. Das Duell sei etwa mit einem Aufeinandertreffen von Salzburg und Rapid oder Austria in der T-Mobile Bundesliga zu vergleichen. "Aber Sion hätte ich lieber als Gegner gehabt, die sind schon noch um eine Klasse schwächer", stellte Simmel fest.
Artikel vom 14.08.2007, 12:32 | apa | chr