
Kloten. Si/baz. Die 38. NLA-Runde bestand am Freitagabend nach den Absagen von Ambri - Fribourg und Lugano - Zug (wegen Schneechaos im Tessin) aus lediglich noch zwei Partien. Sowohl Kloten - Basel (3:3) und Rapperswil - Servette (3:4) gingen in die Verlängerung.
Für die ZSC Lions (10.) verschlechterte sich die Situation am Strich. Der Rückstand auf den letzten Playoffplatz beträgt wieder drei Punkte; beide direkt vor den Lions klassierten Teams (Kloten, Basel) punkteten und haben weiterhin eine Partie weniger ausgetragen. Und auch Servette (11.) blieb dank des Auswärtssieges in Rapperswil nach Verlustpunkten auf gleicher Höhe wie der ZSC.
Packend verlief die Partie in Rapperswil: Servette führte bis zur 58. Minute 3:1, kassierte mit einem Mann mehr auf dem Eis 32 Sekunden vor Schluss noch den Ausgleich (Rapperswil spielte ohne Torhüter), setzte sich nach 50 Sekunden in der Overtime durch ein haltbares Tor von Jason Krog aber doch noch 4:3 durch.
Die Partien Ambri - Fribourg und Lugano - Zug werden nächsten Sonntag und Mittwoch nachgeholt.
Strichkampf ohne Sieger
Der Strichkampf zwischen Kloten und Basel endete 3:3 - ein Remis, das kein Team voran brachte. In der Endabrechnung dürften die Zürcher mit dem Remis eher zufrieden sein, da sie im direkten Vergleich bei Punktgleichheit vor Basel liegen würden.
Die Partie lebte weniger von der Qualität als von der Spannung. Vor allem im letzten Abschnitt stieg die Fehlerquote auf beiden Seiten auf ein NLA-unwürdiges Niveau - wohl als Folge der kapitalen Bedeutung der Partie für beide Mannschaften. Spätestens nach dem 3:3-Ausgleich von Marcel Jenni (55.) überwog bei allen Akteuren die Angst vor dem eventuell entscheidenden Fehler. So erstaunte es letztlich wenig, dass sich die beiden Teams in der Verlängerung neutralisierten.
Selbst die beiden Torhüter wurden in der Schlussphase von der allgemeinen Nervosität erfasst. So sah Tobias Stephan beim 2:2 von Mark Astley mit einem Weitschuss in die nahe Ecke zumindest nicht gut aus; und Manzato liess den Schuss von Jenni (3:3) zwischen den Beinen über die Linie kullern. In der Schlussminute der regulären Spielzeit stand dem Basler Keeper das Glück allerdings wieder bei, als ein Schuss Jennis von der Latte ins Feld zurücksprang.
Kloten vergab Sieg
Kloten hatte einen durchaus möglichen Sieg vor allem in den zahlreichen Überzahlsituationen vergeben. Zweimal spielten sie in doppelter numerischer Überzahl, ohne daraus Profit zu ziehen. Das zu Saisonbeginn überzeugende Powerplay ist in Kloten derzeit eines der grössten Sorgenkinder. In der Statistik ist nur Basel in Überzahl schlechter als die Klotener, und die Gäste hatten gestern ein ihrer vier Möglichkeiten zu einem Treffer durch Thomas Nüssli (zum 1:1) genutzt.
Zumindest persönlich einen Einstand nach Mass feierte am Schluefweg Lasse Pirjetä, der (von Sven Lindemann ideal lanciert) mit einer schönen Finte Daniel Manzato aussteigen liess und zum 2:1 für die Flyers traf. Ein erstes Mal hatte sich der als «Powerstürmer» angekündigte Finne schon nach 60 Sekunden in Szene gesetzt, als er von Rob Zamuner nur noch regelwidrig am Torschuss gehindert werden konnte.
Rapperswil verliert gegen Genf
Der HC Genf-Servette führte bei den Rapperswil-Jona Lakers nach 14 Minuten 3:1, verteidigte diesen Vorsprung bis zur 58. Minute mit Erfolg, setzte sich aber erst in der Verlängerung mit 4:3 durch. Jason Krog erzielte nach 50 Sekunden das Overtimetor.
Die packende Schlussphase entschädigte die Zuschauer im Lido für zuvor magere Kost. Rapperswil begann erschreckend schwach (trotz eines frühen Unterzahltreffers zum 1:0) und ermöglichte den Genfern mit Fehlern die 3:1-Führung. Schon zum zweiten Mal diese Saison kassierte Rapperswil gegen Servette im ersten Abschnitt drei Gegentore - sonst passierte das noch gegen keinen Gegner.
Erst im Finish und nach drei Pfostenschüssen Servettes drehten die Rapperswil-Jona Lakers noch auf (18:3 Schüsse auf Reto Pavoni im dritten Abschnitt). Sandro Gmür verkürzte 138 Sekunden vor Shluss auf 2:3. 32 Sekunden vor der Schlusssirene gelang Brandon Reid wieder in Unterzahl (!) und ohne Torhüter auf dem Eis der Ausgleich. In der ersten Minute der Verlängerung stellte der Kanadier Jason Krog mit dem zweiten Tor im Spiel den (verdienten) Servette-Sieg aber sicher. Bei den Gefnern kassierte Yves Sarault nach 26 Minuten für ein Stockfoul an Berglund eine Fünfminuten-plus Spieldauerstrafe.
Kloten Flyers - Basel 3:3 (1:0, 1:1, 1:2, 0:0) n.V.
Schluefweg. - 3494 Zuschauer. - SR Kurmann, Wehrli/Wirth. - Tore: 15. Patrik Bärtschi (Rothen, Seydoux) 1:0. 25. Nüssli (Ausschluss Peter) 1:1. 28. Pirjetä (Lindemann, Klöti) 2:1. 48. Astley (Voegele, Stefan Schnyder) 2:2. 52. Bekar (Thornton/Ausschlüsse Rintanen; Landry) 2:3. 55. Jenni (Stancescu, Pittis) 3:3. - Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Kloten, 9mal 2 plus 10 Minuten (Zamuner) gegen Basel.
Kloten: Tobias Stephan; Brimanis, Klöti; Guignard, Lachance; Seydoux, Fabian Stephan; Tim Ramholt, Gossweiler; Stancescu, Pittis, Jenni; Lindemann, Pirjetä, Rintanen; Patrik Bärtschi, Romano Lemm, Rothen; Bühler, Peter, Ehrensperger.
Basel: Manzato; Plavsic, Voisard; Astley, Olivier Keller; Bundi, Wüthrich; Anger, Landry, Collenberg; Zamuner, Peltonen, Nüssli; Bekar, Thornton, Friedli; Voegele, Tschuor, Stefan Schnyder; Walker.
Bemerkungen: Kloten ohne Hofer (verletzt) und Rufener (überzählig), Basel ohne Chatelain (verletzt) und Tambijew (überzählig). NLA-Debüt von Pirjetä. - Lattenschuss: Jenni (60.).
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