Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Der Rest...
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Aficionado
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 13:06
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:03 Ja, Lebensmittel sind billiger geworden aufgrund von Massentierhaltung. Unterhaltungselektronik und Wohnschrott sind ebenfalls billiger geworden. Fliegen wurde viel zu billig.
Essenzielle Güter oder Dienstleistungen wurden teurer.

Dafür kann heute die Medizin viele neue Krankheiten heilen und hat das Leben verbessert. Z.B. Abnehmspritze. Würde man "NUR" den Medizinstandard von 1990 finanzieren, dann wäre das heute viele günstiger möglich und die KK-Prämien kein Problem mehr. Günstig Standard 1990 ist möglich, nur will das eben niemand.

Ja, Gesundheit ist teurer und wichtiger geworden. Ein starker Kostenfaktor, keine Frage.
Ich gebe dir recht betr. Wohlstandsverwahrlosung. Aber das bezieht sich mehrheitlich auf 'Billigschrott' , den niemand wirklich braucht und Billigferien à la all include,...

Basler Beobachter
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basler Beobachter »

Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:22 Aber das bezieht sich mehrheitlich auf 'Billigschrott' , den niemand wirklich braucht und Billigferien à la all include,...
Dank Billigfügen können es sich in der Schweiz fast alle Menschen leisten, im Ausland Ferien zu machen. 
Und dank verbesserter Technik und Massenproduktion können heute viele Güter billig verkauft werden, so dass auch ärmere Schichten davon profitieren können. Würde man den Flug- und Autoverkehr massiv verteuern, könnten sich die ärmeren 50 % der Menschen in der Schweiz weder Auto noch Flugferien leisten. Wenn man der Umwelt zuliebe gewisse Dinge massiv verteuert, sorgt dies dafür, dass man vor allem den oberen Zehntausend zudient. 

Dummerweise liegt es in der Natur der Sache, dass in gewissen Sparten viel Geld verdient werden kann und in anderen nicht. Viel Geld fliesst vor allem dort, wo Produkte in Massen für die Massen angeboten werden können. 
Im Pflegebereich nicht möglich, weil man nur eine Person gleichzeitig pflegen und betreuen kann.

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Aficionado
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Basler Beobachter hat geschrieben: 06.01.2025, 13:33
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:22 Aber das bezieht sich mehrheitlich auf 'Billigschrott' , den niemand wirklich braucht und Billigferien à la all include,...
Dank Billigfügen können es sich in der Schweiz fast alle Menschen leisten, im Ausland Ferien zu machen. 
Und dank verbesserter Technik und Massenproduktion können heute viele Güter billig verkauft werden, so dass auch ärmere Schichten davon profitieren können. Würde man den Flug- und Autoverkehr massiv verteuern, könnten sich die ärmeren 50 % der Menschen in der Schweiz weder Auto noch Flugferien leisten. Wenn man der Umwelt zuliebe gewisse Dinge massiv verteuert, sorgt dies dafür, dass man vor allem den oberen Zehntausend zudient. 

Dummerweise liegt es in der Natur der Sache, dass in gewissen Sparten viel Geld verdient werden kann und in anderen nicht. Viel Geld fliesst vor allem dort, wo Produkte in Massen für die Massen angeboten werden können. 
Im Pflegebereich nicht möglich, weil man nur eine Person gleichzeitig pflegen und betreuen kann.
Ja gut, höhere Löhne für die Unterschicht wären auch eine Möglichkeit. Dann müssten die nicht 200% Arbeiten pro Haushalt und könnten sich stärker der Erziehung witmen (Frau wie Mann. Schulen könnten sich wieder auf klassische Wissensvermittlung konzentrieren). Umverteilung von ganz oben nach ganz unten und es schmerzt die Superreichen kein Bisschen. Ausser in ihrem Ego.

Geld fliesst dort, wo alles intransparent ist und nichts produziert wird. Finanzsektor, Versicherungen.
Wenige Ausnahmen: Pharma, Gesundheitswesen (auch intransparent)..

Waldfest
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Waldfest »

Kickl wird neuer Reichskanzler in Österreich

Waldfest
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Waldfest »

Und somit wirds in den nächsten zwei Jahren wohl Neuwahlen geben...

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

Waldfest hat geschrieben: 06.01.2025, 13:56 Und somit wirds in den nächsten zwei Jahren wohl Neuwahlen geben...

Oder keine Wahlen mehr. "Volkskanzler"  müssen nicht gewählt werden.

Waldfest
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Waldfest »


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footbâle
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Es bahnen sich enge, freundschaftliche Beziehungen zu Orbanland an.
Die Renaissance der k. u. k.
 

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LeTinou
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von LeTinou »

footbâle hat geschrieben: 06.01.2025, 14:20 Es bahnen sich enge, freundschaftliche Beziehungen zu Orbanland an.
Die Renaissance der k. u. k.


Freies Geleit für die Russenfaschisten bis zum Rheintal. 

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Aficionado
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Osztrák–Magyar Monarchia :confused:

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BSL>ZRH »

Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:39
Basler Beobachter hat geschrieben: 06.01.2025, 13:33
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:22 Aber das bezieht sich mehrheitlich auf 'Billigschrott' , den niemand wirklich braucht und Billigferien à la all include,...
Dank Billigfügen können es sich in der Schweiz fast alle Menschen leisten, im Ausland Ferien zu machen. 
Und dank verbesserter Technik und Massenproduktion können heute viele Güter billig verkauft werden, so dass auch ärmere Schichten davon profitieren können. Würde man den Flug- und Autoverkehr massiv verteuern, könnten sich die ärmeren 50 % der Menschen in der Schweiz weder Auto noch Flugferien leisten. Wenn man der Umwelt zuliebe gewisse Dinge massiv verteuert, sorgt dies dafür, dass man vor allem den oberen Zehntausend zudient. 

Dummerweise liegt es in der Natur der Sache, dass in gewissen Sparten viel Geld verdient werden kann und in anderen nicht. Viel Geld fliesst vor allem dort, wo Produkte in Massen für die Massen angeboten werden können. 
Im Pflegebereich nicht möglich, weil man nur eine Person gleichzeitig pflegen und betreuen kann.
Ja gut, höhere Löhne für die Unterschicht wären auch eine Möglichkeit. Dann müssten die nicht 200% Arbeiten pro Haushalt und könnten sich stärker der Erziehung witmen (Frau wie Mann. Schulen könnten sich wieder auf klassische Wissensvermittlung konzentrieren). Umverteilung von ganz oben nach ganz unten und es schmerzt die Superreichen kein Bisschen. Ausser in ihrem Ego.

Geld fliesst dort, wo alles intransparent ist und nichts produziert wird. Finanzsektor, Versicherungen.
Wenige Ausnahmen: Pharma, Gesundheitswesen (auch intransparent)..

Das würde nichts bringen, sondern nur die Inflation fördern. Sprich, man kann sich gleich viel leisten, einfach zu höheren Preisen. Bei Gütern wo eine hohe Nachfrage besteht muss das Angebot verbessert werden, z.B. bei Wohnraum. Einfachere Vorschriften, schnelleres bauen, mehr Land für Wohnungen usw. Das hilft nachhaltig und reduziet die Preise.

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 14:58
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:39
Basler Beobachter hat geschrieben: 06.01.2025, 13:33
Dank Billigfügen können es sich in der Schweiz fast alle Menschen leisten, im Ausland Ferien zu machen. 
Und dank verbesserter Technik und Massenproduktion können heute viele Güter billig verkauft werden, so dass auch ärmere Schichten davon profitieren können. Würde man den Flug- und Autoverkehr massiv verteuern, könnten sich die ärmeren 50 % der Menschen in der Schweiz weder Auto noch Flugferien leisten. Wenn man der Umwelt zuliebe gewisse Dinge massiv verteuert, sorgt dies dafür, dass man vor allem den oberen Zehntausend zudient. 

Dummerweise liegt es in der Natur der Sache, dass in gewissen Sparten viel Geld verdient werden kann und in anderen nicht. Viel Geld fliesst vor allem dort, wo Produkte in Massen für die Massen angeboten werden können. 
Im Pflegebereich nicht möglich, weil man nur eine Person gleichzeitig pflegen und betreuen kann.
Ja gut, höhere Löhne für die Unterschicht wären auch eine Möglichkeit. Dann müssten die nicht 200% Arbeiten pro Haushalt und könnten sich stärker der Erziehung witmen (Frau wie Mann. Schulen könnten sich wieder auf klassische Wissensvermittlung konzentrieren). Umverteilung von ganz oben nach ganz unten und es schmerzt die Superreichen kein Bisschen. Ausser in ihrem Ego.

Geld fliesst dort, wo alles intransparent ist und nichts produziert wird. Finanzsektor, Versicherungen.
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Das würde nichts bringen, sondern nur die Inflation fördern. Sprich, man kann sich gleich viel leisten, einfach zu höheren Preisen. Bei Gütern wo eine hohe Nachfrage besteht muss das Angebot verbessert werden, z.B. bei Wohnraum. Einfachere Vorschriften, schnelleres bauen, mehr Land für Wohnungen usw. Das hilft nachhaltig und reduziet die Preise.

Und höhere Gewinne fördern die Inflation nicht?
Höhere Löhne für die Unterschicht würden vor allem dafür sorgen das Tieflöhne nicht noch vom Staat subventioniert werden müssen. 
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basler Beobachter »

BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 14:58
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:39  
Das würde nichts bringen, sondern nur die Inflation fördern. Sprich, man kann sich gleich viel leisten, einfach zu höheren Preisen. Bei Gütern wo eine hohe Nachfrage besteht muss das Angebot verbessert werden, z.B. bei Wohnraum. Einfachere Vorschriften, schnelleres bauen, mehr Land für Wohnungen usw. Das hilft nachhaltig und reduziet die Preise.



Wirtschaftlich magst du recht haben. Aber mit deiner Methode müsste noch mehr Natur dem Beton weichen. Es braucht dann nicht nur mehr Häuser, sondern auch neue Strassen, Schulen, Läden und Freizeitgebäude. Wollen wir das?

Wenn schon in die Höhe bauen. Von mir aus könnte man die Mietzinsen per Gesetz auf das Niveau des Jahres 2000 reduzieren. Die Immobilienbesitzer sind die ganz grossen Abzocker unserer Zeit und sorgen dafür, dass viele Menschen von Staat unterstützt werden müssen, um nicht zu verhungern. Es ist eine indirekte Subvention von Immobilienbesitzern, von denen fast alle eh Millionäre sind. Ein Dach über dem Kopf hat als Grundrecht zu gelten und daher wäre eine solche Massnahme sinnvoll. Man soll den nimmersatten millionenschweren Immobilienbesitzern nicht noch mehr Mammon in den Rachen stopfen. 

Die Gier der Immobilienbesitzer wird nicht mehr durch eine inländische Bevölkerungsexplosion befriedigt, sondern durch Einwanderung. Und das gilt sowohl für Expats als auch für die illegale Migration. Im Jahr 2024 übrigens ein Einwanderungsüberschuss von 82'000 Menschen.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 14:58
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:39
Basler Beobachter hat geschrieben: 06.01.2025, 13:33
Dank Billigfügen können es sich in der Schweiz fast alle Menschen leisten, im Ausland Ferien zu machen. 
Und dank verbesserter Technik und Massenproduktion können heute viele Güter billig verkauft werden, so dass auch ärmere Schichten davon profitieren können. Würde man den Flug- und Autoverkehr massiv verteuern, könnten sich die ärmeren 50 % der Menschen in der Schweiz weder Auto noch Flugferien leisten. Wenn man der Umwelt zuliebe gewisse Dinge massiv verteuert, sorgt dies dafür, dass man vor allem den oberen Zehntausend zudient. 

Dummerweise liegt es in der Natur der Sache, dass in gewissen Sparten viel Geld verdient werden kann und in anderen nicht. Viel Geld fliesst vor allem dort, wo Produkte in Massen für die Massen angeboten werden können. 
Im Pflegebereich nicht möglich, weil man nur eine Person gleichzeitig pflegen und betreuen kann.
Ja gut, höhere Löhne für die Unterschicht wären auch eine Möglichkeit. Dann müssten die nicht 200% Arbeiten pro Haushalt und könnten sich stärker der Erziehung witmen (Frau wie Mann. Schulen könnten sich wieder auf klassische Wissensvermittlung konzentrieren). Umverteilung von ganz oben nach ganz unten und es schmerzt die Superreichen kein Bisschen. Ausser in ihrem Ego.

Geld fliesst dort, wo alles intransparent ist und nichts produziert wird. Finanzsektor, Versicherungen.
Wenige Ausnahmen: Pharma, Gesundheitswesen (auch intransparent)..

Das würde nichts bringen, sondern nur die Inflation fördern. Sprich, man kann sich gleich viel leisten, einfach zu höheren Preisen. Bei Gütern wo eine hohe Nachfrage besteht muss das Angebot verbessert werden, z.B. bei Wohnraum. Einfachere Vorschriften, schnelleres bauen, mehr Land für Wohnungen usw. Das hilft nachhaltig und reduziet die Preise.
Eine Lohnerhöhung im Niedriglohnsegment hat doch nichts mit Inflation zu tun sondern fördert die Kaufkraft. Und wie Diwani richtig schreibt, müsste der Staat so die zu tiefen Löhne nicht dauernd subventionieren.
Natürlich gibt es Branchen, die nicht höhere Löhne bezahlen können. Bei einem Coiffure-Salon mit einem Angestellten halt schwierig, da die Leute fürs Haare schneiden kein Geld mehr ausgeben wollen. Ausserdem sind Kurzhaarfrisuren insb. bei Männern aufgrund der Veranlagung hoch im Kurs.

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footbâle
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 16:14
BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 14:58
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:39  
Eine Lohnerhöhung im Niedriglohnsegment hat doch nichts mit Inflation zu tun sondern fördert die Kaufkraft. 
Komplexes Thema. Tödlich ist ein Mechanismus, der die Löhne an die Teuerung koppelt. Der feuchte Traum aller Gewerkschafter. Mir kommt da spontan die Scala mobile in den Sinn. Ein Klassiker zur Illustration der Lohn-Preis-Spirale.

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

footbâle hat geschrieben: 06.01.2025, 17:39
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 16:14
BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 14:58  
Eine Lohnerhöhung im Niedriglohnsegment hat doch nichts mit Inflation zu tun sondern fördert die Kaufkraft. 
Komplexes Thema. Tödlich ist ein Mechanismus, der die Löhne an die Teuerung koppelt. Der feuchte Traum aller Gewerkschafter. Mir kommt da spontan die Scala mobile in den Sinn. Ein Klassiker zur Illustration der Lohn-Preis-Spirale.
Man kann es auch sehr eindimensional sehen....

Löhne sollten nicht nur mit Blick auf die Teuerung betrachtet werden, sondern auch mit Blick auf Produktivitätssteigerungen und die damit verbundenen höheren Gewinne. Oder mit Blick auf Dividenden die man abzwackt bei Firmen die im Jahr darauf Riesige Verluste schreiben. VW ist so ein Beispiel.

Und dann gibt es noch den Immobiliensektor der seine Mietzinsen noch so gerne an die Teuerung koppeln möchte.
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

footbâle hat geschrieben: 06.01.2025, 17:39
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 16:14
BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 14:58
Eine Lohnerhöhung im Niedriglohnsegment hat doch nichts mit Inflation zu tun sondern fördert die Kaufkraft. 
Komplexes Thema. Tödlich ist ein Mechanismus, der die Löhne an die Teuerung koppelt. Der feuchte Traum aller Gewerkschafter. Mir kommt da spontan die Scala mobile in den Sinn. Ein Klassiker zur Illustration der Lohn-Preis-Spirale.

Ich meine nicht eine generelle Lohnerhöhung. Naheliegend wäre eine Umverteilung von ganz oben nach ganz unten. Ich bin mir sicher, dass das Geld so mehr zirkulieren und die Wirtschaft zusätzlich ankurbeln würde, da das Geld gleich wieder ausgeben werden würde. Eine Lohnerhöhung, mit der eine arbeitende Person mit 100% Pensum alle Rechnungen bezahlen und sich nebenbei noch etwas leisten - sprich in Würde leben kann. Es geht dabei nicht nur um Geld sondern auch um Wertschätzung.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 19:11
footbâle hat geschrieben: 06.01.2025, 17:39
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 16:14
Eine Lohnerhöhung im Niedriglohnsegment hat doch nichts mit Inflation zu tun sondern fördert die Kaufkraft. 
Komplexes Thema. Tödlich ist ein Mechanismus, der die Löhne an die Teuerung koppelt. Der feuchte Traum aller Gewerkschafter. Mir kommt da spontan die Scala mobile in den Sinn. Ein Klassiker zur Illustration der Lohn-Preis-Spirale.

Ich meine nicht eine generelle Lohnerhöhung. Naheliegend wäre eine Umverteilung vpn ganz oben nach ganz unten. Ich bin mir sicher, dass das Geld so mehr zirkulieren und die Wirtschaft zusätzlich ankurbeln würde, da die dasvGeld gleich wiedwr ausgeben. Eine Lohnerhöhung, mit der eine arbeitende Person mit 100% Pensum alle Rechnungen bezahlen und sich nebenbei noch etwas leisten - sprich in Würde leben kann. Es geht dabei nicht nur um Geld sondern auch um Wertschätzung.

Das. Oder ein Ansatz bei dem wir auch denen eine gute Bildung ermöglichen denen die Eltern es nicht bezahlen können. Auch wenn die die nötige Begabung hätten.
Stattdessen bläst man den reichen Idioten das Erbe in den Arsch. Egal, für "Wirtschaftsanwalt" reicht es.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Tsunami »

Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 19:11
footbâle hat geschrieben: 06.01.2025, 17:39
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 16:14  
Ich meine nicht eine generelle Lohnerhöhung. Naheliegend wäre eine Umverteilung von ganz oben nach ganz unten. Ich bin mir sicher, dass das Geld so mehr zirkulieren und die Wirtschaft zusätzlich ankurbeln würde, da das Geld gleich wieder ausgeben werden würde. Eine Lohnerhöhung, mit der eine arbeitende Person mit 100% Pensum alle Rechnungen bezahlen und sich nebenbei noch etwas leisten - sprich in Würde leben kann. Es geht dabei nicht nur um Geld sondern auch um Wertschätzung.
Und wieviel wären das deiner Meinung nach bei einem 100% Job resp. auf einen 100% Job aufgerechnet bei Doppelverdienern im Fall von Teilzeitjob für:

Alleinstehende Personen?
Doppelverdiener im gleichen Haushalt (verheiratet oder Konkubinat) ohne Kids?
Verheiratet oder Konkubinat mit 1 Kind? Doppelverdiener 
Verheiratet oder Konkubinat mit 2 Kindern? Doppelverdiener
Verheiratet oder Konkubinat mit 3 Kindern? Doppelverdiener

Bin sehr gespannt, ob du hier Löhne nennen kannst. Bitte mit Angabe ob du den Brutto- oder Nettolohn angibst.

 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

@footbâle

Komplexes Thema findest du?

Ein Herr Vasella kam unter dem Strich auf ein Gehalt von bis 40 Mio im Jahr.

Im gleichen Konzern wurden Putzkräfte durch eine Drittfirma beschäftigt. Ich nehme an, die absolut günstigsten wurden berücksichtigt. Die hatten pro Lab ca. 2 Min Zeit. Die sprachen alle kein Deutsch oder nur sehr mässig. Da gab es einen Sklaventreiber, eine Hierarchieebene weiter oben. Der musste die Reinigungssklaven kontrollieren. 2 Min und nicht länger. Es war bloss eine Schmutzverteilung aber im Reinigungs-Logbuch konnte ein Haken hinterlegt werden.

Die arbeiteten weit unter dem Existenzminimum. 1 Mio von Herrn Vasellas Salär könnte allen Putzkräften in ganz Novartis weltweit würdige Löhne bezahlen und sie auch gleich fest anstellen mit allen Benefits, die alle anderen auch haben. Bei Ciba-Geigy gab es noch eigene Reinigungskräfte und die wurden in unsere Teams voll integriert, gewürdigt und geschätzt.

Ich schreibe von Novartis, da ich es selber erlebt habe. Bei UBS oder Lonza wird es nicht anders sein.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BSL>ZRH »

Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 16:14
BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 14:58
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:39
Ja gut, höhere Löhne für die Unterschicht wären auch eine Möglichkeit. Dann müssten die nicht 200% Arbeiten pro Haushalt und könnten sich stärker der Erziehung witmen (Frau wie Mann. Schulen könnten sich wieder auf klassische Wissensvermittlung konzentrieren). Umverteilung von ganz oben nach ganz unten und es schmerzt die Superreichen kein Bisschen. Ausser in ihrem Ego.

Geld fliesst dort, wo alles intransparent ist und nichts produziert wird. Finanzsektor, Versicherungen.
Wenige Ausnahmen: Pharma, Gesundheitswesen (auch intransparent)..

Das würde nichts bringen, sondern nur die Inflation fördern. Sprich, man kann sich gleich viel leisten, einfach zu höheren Preisen. Bei Gütern wo eine hohe Nachfrage besteht muss das Angebot verbessert werden, z.B. bei Wohnraum. Einfachere Vorschriften, schnelleres bauen, mehr Land für Wohnungen usw. Das hilft nachhaltig und reduziet die Preise.
Eine Lohnerhöhung im Niedriglohnsegment hat doch nichts mit Inflation zu tun sondern fördert die Kaufkraft. Und wie Diwani richtig schreibt, müsste der Staat so die zu tiefen Löhne nicht dauernd subventionieren.
Natürlich gibt es Branchen, die nicht höhere Löhne bezahlen können. Bei einem Coiffure-Salon mit einem Angestellten halt schwierig, da die Leute fürs Haare schneiden kein Geld mehr ausgeben wollen. Ausserdem sind Kurzhaarfrisuren insb. bei Männern aufgrund der Veranlagung hoch im Kurs.



Ein niedriger Lohn im der Schweiz reicht zu 99% aus um 1 bis 1.5 Personen (je nach Region 2) zu versorgen. Das ist angemessen. Wer mehr möchte, der muss sich anstrengen. Werden Branchen mit niedrigen Löhnen zu Lohnerhöhungen gezwungen, so geben diese das an die Kunden weiter. Das verteuert die Produkte und schwups hat man Inflation. Niedriglohnbranchen haben sowieso Probleme Angestellte zu finden, nur Migration hält den Sektor am Leben. Das ist nicht unbedingt ideal, aber von der Wirtschaft so gewollt. Auf viele Jobs in der Niedriglohnbranche kann man auch verzichten. Z.B. würde bei fehlenden Paketsklaven eh Lohnsklaven eh Angestellten die Post ihre Preise erhöhen müssen. Das würde wiederum Innovation fördern (Roboter / Abholstationen). Und die Post würde weniger Angestellte benötigen (diese würden aber besser bezahlt). Viele Jobs im Niedriglohnbereich sind nur wegen den niedrigen Löhnen überlebensfähig. Bei Lohnerhöhungen verschwinden diese Stellen einfach und der Staat müsste mehr arbeitslose finanzieren. 

Bei Ausbildung bin ich aber mit den Linken d'accor. Diese muss günstig sein, so wie es Schweizer Unis es sind. Das Problem sind hier aber nicht die Unis, diese sind günstig für alle und Teilzeitmodelle erlaubt es jedermann berufsbegleitenden zu studieren (mit 1 bis 2 Jahren extra). Das Problem sind Ausbildungen und Weiterbildungen im nicht-Universitären Bereich. Diese sind oft teuer und für ärmere nicht zu finanzieren. Da bedarf es einer Reform. 

BSL>ZRH
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BSL>ZRH »

Basler Beobachter hat geschrieben: 06.01.2025, 15:28
BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 14:58
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:39  
Das würde nichts bringen, sondern nur die Inflation fördern. Sprich, man kann sich gleich viel leisten, einfach zu höheren Preisen. Bei Gütern wo eine hohe Nachfrage besteht muss das Angebot verbessert werden, z.B. bei Wohnraum. Einfachere Vorschriften, schnelleres bauen, mehr Land für Wohnungen usw. Das hilft nachhaltig und reduziet die Preise.



Wirtschaftlich magst du recht haben. Aber mit deiner Methode müsste noch mehr Natur dem Beton weichen. Es braucht dann nicht nur mehr Häuser, sondern auch neue Strassen, Schulen, Läden und Freizeitgebäude. Wollen wir das?

Wenn schon in die Höhe bauen. Von mir aus könnte man die Mietzinsen per Gesetz auf das Niveau des Jahres 2000 reduzieren. Die Immobilienbesitzer sind die ganz grossen Abzocker unserer Zeit und sorgen dafür, dass viele Menschen von Staat unterstützt werden müssen, um nicht zu verhungern. Es ist eine indirekte Subvention von Immobilienbesitzern, von denen fast alle eh Millionäre sind. Ein Dach über dem Kopf hat als Grundrecht zu gelten und daher wäre eine solche Massnahme sinnvoll. Man soll den nimmersatten millionenschweren Immobilienbesitzern nicht noch mehr Mammon in den Rachen stopfen. 

Die Gier der Immobilienbesitzer wird nicht mehr durch eine inländische Bevölkerungsexplosion befriedigt, sondern durch Einwanderung. Und das gilt sowohl für Expats als auch für die illegale Migration. Im Jahr 2024 übrigens ein Einwanderungsüberschuss von 82'000 Menschen.

Das Problem sind hier nicht die Immobilienfirmen. Hier hat man ein klassisches Staatsversagen. Trotz massiv gestiegener Nachfrage (Zuwanderung, mehr Tourismus, mehr Platzwunsch und mehr 1x Personenhaushalte) können Immobilienfirmen das Angebot nicht erweitern. Der Prozess dauert zu lange, man kann nicht hoch genug bauen, zu viel Regulieren usw. Z.B müsste es in Zürich schon lange möglich sein flächendeckend (Ausnahme Altstadt) 10 stöckig zu bauen. Da hat die Politik einfach versagt. Das begünstigt eben Preiserhöhungen. Tokio hatte das gleiche Problem, aber durch geschickte Politik (bauen bauen bauen mit weniger Regulierungen) konnte man es lösen. 

Quelle: https://www.nytimes.com/2023/09/11/opin ... using.html

Zudem sind die meisten Immobilien im besitz von Pensionskassen. Sprich du und ich, wir beide profitieren auch vom Immobilienmarkt. Durch die niedrigen Zinsen wurden die PKs gerade zu gezwungen ihr Heil im Immobilienmarkt zu suchen (PKs dürfen nur in mündelsichere Anlageprodukte investieren, sprich sie haben keine Private Equity Optionen). Wenn man also den Immobilienmarkt schwächt, dann bekommen viele PKs grosse Probleme und damit auch Herr und Frau Schweizer. 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 19:49
Bei Ausbildung bin ich aber mit den Linken d'accor. Diese muss günstig sein, so wie es Schweizer Unis es sind. Das Problem sind hier aber nicht die Unis, diese sind günstig für alle und Teilzeitmodelle erlaubt es jedermann berufsbegleitenden zu studieren (mit 1 bis 2 Jahren extra). Das Problem sind Ausbildungen und Weiterbildungen im nicht-Universitären Bereich. Diese sind oft teuer und für ärmere nicht zu finanzieren. Da bedarf es einer Reform. 

Den Punkt sehen wir gleich. So lange es klassische Hochschulbildung ist, fliesst etwas. Jodeldiplom an der Uni, da gibts Subvention... garantiert.
Wenn du aber eine Berufslehre gemacht hast und danach den Meister machen willst, dann wird es teuer. Oder "Höhere Fachschule" oder ähnliche berufliche Weiterbildungen die zu ernstzunehmenden Papieren führen. Kurz gefasst: Ohne Matur zahlst du die Weiterbildung mit hoher Wahrscheinlichkeit selbst.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 20:03
Zudem sind die meisten Immobilien im besitz von Pensionskassen. Sprich du und ich, wir beide profitieren auch vom Immobilienmarkt. Durch die niedrigen Zinsen wurden die PKs gerade zu gezwungen ihr Heil im Immobilienmarkt zu suchen (PKs dürfen nur in mündelsichere Anlageprodukte investieren, sprich sie haben keine Private Equity Optionen). Wenn man also den Immobilienmarkt schwächt, dann bekommen viele PKs grosse Probleme und damit auch Herr und Frau Schweizer. 

Leider ist das für die meisten von uns ein Knieschuss. Die Renditen welche die Pensionskassen erwirtschaften müssen irgend wo her kommen. "Irgend wo her" ist aus den Mieteinnahmen. Wenn nun die Pensionskasse "gut wirtschaftet" dann geht es  dem Mieter vom Geld ab das er sonst z.B. ins 3a stecken könnte, wenn er es denn zu viel hätte.

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footbâle
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 19:43 @footbâle

Komplexes Thema findest du?

Ich schreibe von Novartis, da ich es selber erlebt habe. Bei UBS oder Lonza wird es nicht anders sein.
Ja, die Lohn-Preis-Spirale ist ein Thema, welches von Gelehrten der Volkwirtschaft ziemlich kontrovers diskutiert wird.
Und es hat mit Lohnexzessen in der Privatwirtschaft wenig bis gar nichts zu tun.
 

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footbâle
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Faniella Diwani hat geschrieben: 06.01.2025, 19:10
footbâle hat geschrieben: 06.01.2025, 17:39
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 16:14
Eine Lohnerhöhung im Niedriglohnsegment hat doch nichts mit Inflation zu tun sondern fördert die Kaufkraft. 
Komplexes Thema. Tödlich ist ein Mechanismus, der die Löhne an die Teuerung koppelt. Der feuchte Traum aller Gewerkschafter. Mir kommt da spontan die Scala mobile in den Sinn. Ein Klassiker zur Illustration der Lohn-Preis-Spirale.
Man kann es auch sehr eindimensional sehen....

Löhne sollten nicht nur mit Blick auf die Teuerung betrachtet werden, sondern auch mit Blick auf Produktivitätssteigerungen und die damit verbundenen höheren Gewinne. 
Erkläre mir doch bitte mal kurz die Eindimensionalität des von dir zitierten Statements.
Der zweite Satz hingegen trifft den Nagel auf den Kopf. Höhere Löhne können nur die Folge höherer Arbeitsproduktivität sein. Eine Koppelung an die Teuerung ist Unsinn und kontraproduktiv. Meine Rede, wenn auch nicht expressis verbis so geäussert.

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

footbâle hat geschrieben: 06.01.2025, 20:28
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 19:43 @footbâle

Komplexes Thema findest du?

Ich schreibe von Novartis, da ich es selber erlebt habe. Bei UBS oder Lonza wird es nicht anders sein.
Ja, die Lohn-Preis-Spirale ist ein Thema, welches von Gelehrten der Volkwirtschaft ziemlich kontrovers diskutiert wird.
Und es hat mit Lohnexzessen in der Privatwirtschaft wenig bis gar nichts zu tun.


Ich sehe es recht einfach. Oben gibt es viel zu viel und unten deutlich zu wenig.
Wenn "unten" der Lohn steigt, dann lebt man nicht mehr prekär. Dann kann man es sich leisten das (eventuell notwendige) Auto nicht zu leasen sondern zu kaufen. Dann kann man es sich leisten sich halbwegs gesund zu ernähren. Dann muss man bei einem unvorhersehbaren Arztbesuch niemanden anpumpen, weil man die Kohle für die maximale Franchise "auf der Kante" hat. Dann reicht das Geld vielleicht auch mal für eine Zahnreinigung bevor die teure Wurzelbehandlung ansteht.
Es geht ja nicht um viel, es geht darum in einem 100%-Job genügend zu verdienen um nicht "working poor" zu sein.

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

footbâle hat geschrieben: 06.01.2025, 20:36 Erkläre mir doch bitte mal kurz die Eindimensionalität des von dir zitierten Statements.

Der zweite Satz hingegen trifft den Nagel auf den Kopf. Höhere Löhne können nur die Folge höherer Arbeitsproduktivität sein. Eine Koppelung an die Teuerung ist Unsinn und kontraproduktiv. Meine Rede, wenn auch nicht expressis verbis so geäussert.

"Eindimensionalität" im Sinne von "nur höhere Löhne sind schuld an steigenden Preisen". Aber OK. Wir wissen beide das es nicht so ist.

Zur gesteigerten Produktivität: Die kannst du nicht überall erreichen. Nimm die Pflege als Beispiel. Nimm die Kinderkrippe als Beispiel. Nimm den Lastwagenfahrer oder den Paketzusteller als Beispiel. Darf man denen den Lohn nie erhöhen?

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

footbâle hat geschrieben: 06.01.2025, 20:28
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 19:43 @footbâle

Komplexes Thema findest du?

Ich schreibe von Novartis, da ich es selber erlebt habe. Bei UBS oder Lonza wird es nicht anders sein.
Ja, die Lohn-Preis-Spirale ist ein Thema, welches von Gelehrten der Volkwirtschaft ziemlich kontrovers diskutiert wird.
Und es hat mit Lohnexzessen in der Privatwirtschaft wenig bis gar nichts zu tun.
 

Lohnexzess fängt bei mir schon ab einer Kiste jährlich an. 500'000 müsste die oberste Grenze liegen (für den zahlenbasierte Tsunami ;-) ) . Natürlich brächte eine Umverteilung einen volkswirtschaftlichen Nutzen. Der Staat müsste weniger häufig eingreifen, was schlussendlich dem Volch wieder zugute kommen und die Kaufkraft massiv erhöhen würde. Der Wirtschaft würde es besser gehen da Wohlhabende bereits gesättigt sind mit Gütern und Dienstleistungen.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basler Beobachter »

BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 20:03
Basler Beobachter hat geschrieben: 06.01.2025, 15:28
BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 14:58  

Wirtschaftlich magst du recht haben. Aber mit deiner Methode müsste noch mehr Natur dem Beton weichen. Es braucht dann nicht nur mehr Häuser, sondern auch neue Strassen, Schulen, Läden und Freizeitgebäude. Wollen wir das?

Wenn schon in die Höhe bauen. Von mir aus könnte man die Mietzinsen per Gesetz auf das Niveau des Jahres 2000 reduzieren. Die Immobilienbesitzer sind die ganz grossen Abzocker unserer Zeit und sorgen dafür, dass viele Menschen von Staat unterstützt werden müssen, um nicht zu verhungern. Es ist eine indirekte Subvention von Immobilienbesitzern, von denen fast alle eh Millionäre sind. Ein Dach über dem Kopf hat als Grundrecht zu gelten und daher wäre eine solche Massnahme sinnvoll. Man soll den nimmersatten millionenschweren Immobilienbesitzern nicht noch mehr Mammon in den Rachen stopfen. 

Die Gier der Immobilienbesitzer wird nicht mehr durch eine inländische Bevölkerungsexplosion befriedigt, sondern durch Einwanderung. Und das gilt sowohl für Expats als auch für die illegale Migration. Im Jahr 2024 übrigens ein Einwanderungsüberschuss von 82'000 Menschen.

Das Problem sind hier nicht die Immobilienfirmen. Hier hat man ein klassisches Staatsversagen. Trotz massiv gestiegener Nachfrage (Zuwanderung, mehr Tourismus, mehr Platzwunsch und mehr 1x Personenhaushalte) können Immobilienfirmen das Angebot nicht erweitern. Der Prozess dauert zu lange, man kann nicht hoch genug bauen, zu viel Regulieren usw. Z.B müsste es in Zürich schon lange möglich sein flächendeckend (Ausnahme Altstadt) 10 stöckig zu bauen. Da hat die Politik einfach versagt. Das begünstigt eben Preiserhöhungen. Tokio hatte das gleiche Problem, aber durch geschickte Politik (bauen bauen bauen mit weniger Regulierungen) konnte man es lösen. 
Es sind sowohl die von dir und mir genannten Gründe, die zu den hohen Mietpreisen führen. 

Betreffend mehr 1x Personenhaushalte: Das kommt daher, dass vor allem Eltern (manchmal nur ein Elternteil, manchmal beide) viel mehr als früher keine Lust mehr haben, für immer zusammen zu wohnen. 

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