Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

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Tsunami
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Tsunami »

Österreich nimmt wohl Deutschland als nachahmenswerte Regierung zum Vorbild  :eek: :p ​​​​​​​.

BSL>ZRH
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BSL>ZRH »

Eine Koalition mit einer grossen Mehrheit der linken Parteien in Europa (Ausnahme Dänemark) kann nicht funktioniern, da diese Parteien wie keine anderen für die unvernünftige "weiter so" Politik stehen, welche Europa erst in die aktuelle missliche Lage gebracht hat. Egal ob SPÖ, Grüne, SPD, Parti Socialiste usw, alle sollten dringend von der Regierung weg. Im Gegensatz zu den US Demokraten sind die Europäischen Linken zu dumm zum Regieren.

In Österreich wäre eine Koalition aus ÖVP und FPÖ am vernünftiges. In Deutschland eine aus CDU und AFD. Das würde einen echten politischen Wandel herbeiführen und Europa hätte vielleicht eine Chance aus der aktuellen Misere zu entkommen. Italien mit Georgia Meloni hat es vorgemacht. Wird Zeit dass die deutschsprachigen Länder folgen.

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Kurtinator
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Kurtinator »

BSL>ZRH hat geschrieben: 05.01.2025, 09:53 Eine Koalition mit einer grossen Mehrheit der linken Parteien in Europa (Ausnahme Dänemark) kann nicht funktioniern, da diese Parteien wie keine anderen für die unvernünftige "weiter so" Politik stehen, welche Europa erst in die aktuelle missliche Lage gebracht hat. Egal ob SPÖ, Grüne, SPD, Parti Socialiste usw, alle sollten dringend von der Regierung weg. Im Gegensatz zu den US Demokraten sind die Europäischen Linken zu dumm zum Regieren.

In Österreich wäre eine Koalition aus ÖVP und FPÖ am vernünftiges. In Deutschland eine aus CDU und AFD. Das würde einen echten politischen Wandel herbeiführen und Europa hätte vielleicht eine Chance aus der aktuellen Misere zu entkommen. Italien mit Georgia Meloni hat es vorgemacht. Wird Zeit dass die deutschsprachigen Länder folgen.

Du legst jedes Mal die gleiche Platte auf. Bring mal handfeste Argumente was seit Meloni besser wurde in Italien? Und Nein, Asylpolitik ist nicht das einzige Thema, welches die Regierung bewirtschaften muss. Was wurde für die Mittelschicht in Italien getan? Welche Entlastungen wurden lanciert? Wie steht es um Arbeitsplätze? Wie können Wohnungen in Ballungsräumen wieder bezahlbar werden?

Du laberst einfach die genau gleiche Scheisse wie die Vollhonks in den Kommentarspalten von Blick und 20 Min. Ich frage mich wirklich ob viele Menschen einfach nur zu dumm oder naiv sind, dass sie auf den populistischen Karren aufspringen und den Rechten immer mehr den Arsch lecken.

Hast du dir mal die Reden von Kickl genau angehört? Der Speech kannst du copy&paste mit Bernd Höcke vergleichen. Wie Adolf zu seinen besten Zeiten. Und dieser soll Regierungschef von einem Land werden? HOLY S...! Wobei, die Schluchtenscheisser hatten irgendwie immer ein Fable für Nazis.

Wir können froh sein, dass unsere Armee den Ösis jederzeit den Arsch aufreissen könnte, sollten Grossmachtfantasien vom "Volkskanzler" umgesetzt werden.
Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"

BSL>ZRH
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BSL>ZRH »

Kurtinator hat geschrieben: 05.01.2025, 10:51 Du legst jedes Mal die gleiche Platte auf. Bring mal handfeste Argumente was seit Meloni besser wurde in Italien? Und Nein, Asylpolitik ist nicht das einzige Thema, welches die Regierung bewirtschaften muss. Was wurde für die Mittelschicht in Italien getan? Welche Entlastungen wurden lanciert? Wie steht es um Arbeitsplätze? Wie können Wohnungen in Ballungsräumen wieder bezahlbar werden?

Du laberst einfach die genau gleiche Scheisse wie die Vollhonks in den Kommentarspalten von Blick und 20 Min. Ich frage mich wirklich ob viele Menschen einfach nur zu dumm oder naiv sind, dass sie auf den populistischen Karren aufspringen und den Rechten immer mehr den Arsch lecken.

Hast du dir mal die Reden von Kickl genau angehört? Der Speech kannst du copy&paste mit Bernd Höcke vergleichen. Wie Adolf zu seinen besten Zeiten. Und dieser soll Regierungschef von einem Land werden? HOLY S...! Wobei, die Schluchtenscheisser hatten irgendwie immer ein Fable für Nazis.

Wir können froh sein, dass unsere Armee den Ösis jederzeit den Arsch aufreissen könnte, sollten Grossmachtfantasien vom "Volkskanzler" umgesetzt werden.

Also Migration ist aktuell das alles entscheidende Thema und fast das einzige was bei der Wahl zählt. Viele Problem lassen sich durch eine harte Migrationspolitik mit Ausschaffungen lösen z.B. öffentliche Sicherheit, Bildungsqualität, Wohnungsknappheit usw. Daher ist das Thema beim Volk auch so wichtig.

Aber Meloni hat auch Erfolge abseits der Migrationspolitik. Z.B hat es Meloni geschafft den überbordenden Sozialstaat zu reformieren. Das ist in Deutschland auch dringend nötig. Damit hat Meloni den Mittelstand finanziell entlastet und die Staatsfinanzen zum Teil in den Griff bekommen.

"Bezügerliste auf einen Drittel geschrumpft. Die Zahlen sprechen für sich: Den Reddito di Cittadinanza erhielten zweitweise über eine Million Italienerinnen und Italiener, das neue Sozialgeld von Meloni nur noch etwa 300.000. "

Quelle: https://www.srf.ch/news/international/a ... algeld-aus

Auch betreffend Atomenergie macht Meloni das richtige, auch wenn man hier leider noch nicht so weit ist. Aber Meloni denkt in die richtige Richtung. Das werte ich auch als Erfolg.

"Die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni plant den Wiedereinstieg in die Atomenergie. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll in den nächsten Wochen vorgelegt werden."

Quelle: https://www.nzz.ch/wirtschaft/italien-w ... ld.1862039

Auch betreffend Steuerpolitik macht Meloni einiges richtig. Die goodies für Reiche wurden nun auf ein vernünftiges Mass reduziert. Italien ist in Sachen Steuern für Reiche immer noch kompetitiv, aber nicht mehr überbordend. (Hier könnte auch die Schweiz in Sachen Pauschalbesteuerung vorwärts machen! Ausnahmsweise stimme ich hier mal den Linken zu.(

"Schon zum zweiten Mal überrascht die italienische Regierung die Finanzwelt mit einem sommerlichen Paukenschlag. War es letztes Jahr die Ankündigung einer Zusatzsteuer von 40 Prozent auf Zinsgewinne der Banken, geht es diesmal um die Superreichen. "

Quelle: https://www.nzz.ch/wirtschaft/steueraen ... ld.1842891

Appendix
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Appendix »

Einige islamistische TV-Kanäle haben Baerbock zensiert. Es muss für Menschen die in der Steinzeit hängengeblieben sind, fûrchterlich sein eine Frau in beigen Hosen, Oberteil und ohne Kopfbedeckung zu sehen und muten das auch ihrem Publikum nicht zu.
Die Message dahinter? Die dt. Aussenministerin ist für uns Luft. Aber wahrscheinlich begründen jetzt wieder einige hier mit "das ist deren Kultur". Es ist nichts anderes als übelste Diskriminierung von Frauen, scheissegal ob sie ein hohes Amt bekleidet.

Bild

BSL>ZRH
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BSL>ZRH »

Appendix hat geschrieben: 05.01.2025, 13:50 Einige islamistische TV-Kanäle haben Baerbock zensiert. Es muss für Menschen die in der Steinzeit hängengeblieben sind, fûrchterlich sein eine Frau in beigen Hosen, Oberteil und ohne Kopfbedeckung zu sehen und muten das auch ihrem Publikum nicht zu.
Die Message dahinter? Die dt. Aussenministerin ist für uns Luft. Aber wahrscheinlich begründen jetzt wieder einige hier mit "das ist deren Kultur". Es ist nichts anderes als übelste Diskriminierung von Frauen, scheissegal ob sie ein hohes Amt bekleidet.

Bild

Ganz wichtig daher, dass man nicht zu viele Personen mit dieser Denkweise in die Schweiz lässt. Am besten macht man es nun wie Dänemark und versucht möglichst viele Menschen zu einer schnellen Rückreise nach Syrien zu ermuntern.

Erwachsene Syrer, die in ihr Heimatland zurückkehren, erhalten in Dänemark im Schnitt 200.000 dänische Kronen – das sind umgerechnet gut 26.8oo Euro. Pro Kind gibt es weitere 50.000 Kronen (6700 Euro). Das berichtet „Bild“. Diese Prämie werde im Rahmen der Beschlüsse eines Rückführgesetzes gezahlt.

Quelle: https://www.welt.de/politik/ausland/art ... aemie.html

Die Schweiz muss da dringend nachziehen. Jeder Rückkehrer, auch wenn teuer, ist ein Gewinn.

Gempenstollen
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gempenstollen »

@appendix
„Camel toe“ ist im „Alltag“ nun einfach ordinär da kannste sagen was Du willst ….

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footbâle
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Kurtinator hat geschrieben: 05.01.2025, 10:51
BSL>ZRH hat geschrieben: 05.01.2025, 09:53 Italien mit Georgia Meloni hat es vorgemacht. Wird Zeit dass die deutschsprachigen Länder folgen.
Du legst jedes Mal die gleiche Platte auf. Bring mal handfeste Argumente was seit Meloni besser wurde in Italien? Und Nein, Asylpolitik ist nicht das einzige Thema, welches die Regierung bewirtschaften muss. Was wurde für die Mittelschicht in Italien getan? Welche Entlastungen wurden lanciert? Wie steht es um Arbeitsplätze? Wie können Wohnungen in Ballungsräumen wieder bezahlbar werden?
Warum so angefressen von wegen 'Scheisse labern' und dumm sein. Kann man auch entspannter sehen. Wer die Arbeit der Regierung Meloni beurteilen kann und muss ist die Bevölkerung Italiens. Sie ist nach 2 Jahren im Amt immer noch die beliebteste Politikerin des Landes und die Fratelli haben immer noch die höchsten Umfragewerte. Meloni könnte die erste Ministerpräsidentin seit Kriegsende vor 80 Jahren werden, welche die vollen 4 Jahre durchhält. Wer regiert, macht sich immer unbeliebt. Die Euphorie verfliegt schnell und jede Regierung erzeugt auch Verlierer. Angesichts dessen macht das Meloni - wertfrei gesehen - im eigentlich unregierbaren Italien nicht so schlecht.
 

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footbâle
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Appendix hat geschrieben: 05.01.2025, 13:50 Einige islamistische TV-Kanäle haben Baerbock zensiert. Es muss für Menschen die in der Steinzeit hängengeblieben sind, fûrchterlich sein eine Frau in beigen Hosen, Oberteil und ohne Kopfbedeckung zu sehen und muten das auch ihrem Publikum nicht zu.
Die Message dahinter? Die dt. Aussenministerin ist für uns Luft. Aber wahrscheinlich begründen jetzt wieder einige hier mit "das ist deren Kultur". Es ist nichts anderes als übelste Diskriminierung von Frauen, scheissegal ob sie ein hohes Amt bekleidet.
Geht gar nicht, klar. Aber wem willst das jetzt anhängen, dass 'einige islamistische Kanäle' (welche?) das gemacht haben? Das Thema Kultur wurde ja im Zusammenhang mit der Begrüssung erwähnt. Da ging es um die syrische Delegation und nicht um 'islamistische' Medien. Die Bearbeitung des Bildes kann man nicht durch 'Kultur' rechtfertigen.
Das findet hier niemand toll und - nicht vergessen - es möchte auch niemand dort leben müssen. Ob Frau oder Mann.
 

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

(…) «Jetzt wird ausgerechnet einer als Befreier gefeiert, der selber syrisches Blut an den Händen hat», sagt Sheib ad-Din über HTS-Chef Achmed al-Scharaa. Er kritisiert, dass Scharaa bisher alle Schlüsselstellen der Macht mit eigenen Leuten besetzt hat. Und er sieht die Schutzgarantien des Islamisten gegenüber Minderheiten kritisch. «Wir brauchen keine Schutzgarantien. Wir brauchen gleichberechtigte Teilhabe bei der Gestaltung unserer Zukunft», sagt der Anwalt.

Teilhabe fordert auch der erst 29-jährige drusische Anführer Laith al-Balaous. Er trat in die Fussstapfen seines Vaters, der 2015 ermordet wurde, vermutlich vom Regime – nachdem er in Sweidah eine regimekritische Bewegung und Miliz zur «Verteidigung der Würde» gegründet hatte. Mit dieser Miliz half sein Sohn Anfang Dezember bei der Eroberung von Damaskus mit.(…)


https://www.srf.ch/news/international/n ... -regierung (Abo-frei!)
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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SubComandante
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

BSL>ZRH hat geschrieben: 05.01.2025, 13:41 Also Migration ist aktuell das alles entscheidende Thema und fast das einzige was bei der Wahl zählt. Viele Problem lassen sich durch eine harte Migrationspolitik mit Ausschaffungen lösen z.B. öffentliche Sicherheit, Bildungsqualität, Wohnungsknappheit usw. Daher ist das Thema beim Volk auch so wichtig.

Aber Meloni hat auch Erfolge abseits der Migrationspolitik. Z.B hat es Meloni geschafft den überbordenden Sozialstaat zu reformieren. Das ist in Deutschland auch dringend nötig. Damit hat Meloni den Mittelstand finanziell entlastet und die Staatsfinanzen zum Teil in den Griff bekommen.

"Bezügerliste auf einen Drittel geschrumpft. Die Zahlen sprechen für sich: Den Reddito di Cittadinanza erhielten zweitweise über eine Million Italienerinnen und Italiener, das neue Sozialgeld von Meloni nur noch etwa 300.000. "

Quelle: https://www.srf.ch/news/international/a ... algeld-aus

Auch betreffend Atomenergie macht Meloni das richtige, auch wenn man hier leider noch nicht so weit ist. Aber Meloni denkt in die richtige Richtung. Das werte ich auch als Erfolg.

"Die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni plant den Wiedereinstieg in die Atomenergie. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll in den nächsten Wochen vorgelegt werden."

Quelle: https://www.nzz.ch/wirtschaft/italien-w ... ld.1862039

Auch betreffend Steuerpolitik macht Meloni einiges richtig. Die goodies für Reiche wurden nun auf ein vernünftiges Mass reduziert. Italien ist in Sachen Steuern für Reiche immer noch kompetitiv, aber nicht mehr überbordend. (Hier könnte auch die Schweiz in Sachen Pauschalbesteuerung vorwärts machen! Ausnahmsweise stimme ich hier mal den Linken zu.(

"Schon zum zweiten Mal überrascht die italienische Regierung die Finanzwelt mit einem sommerlichen Paukenschlag. War es letztes Jahr die Ankündigung einer Zusatzsteuer von 40 Prozent auf Zinsgewinne der Banken, geht es diesmal um die Superreichen. "

Quelle: https://www.nzz.ch/wirtschaft/steueraen ... ld.1842891
Mit harter Migrationspolitik wird man nicht so viele Probleme lösen. Man muss immer unterscheiden zwischen Flüchtling und Migranten, die hier her kommen, weil es in einigen Bereichen Fachkräftemangel gibt. Die Flüchtlinge sind nicht diejenigen, die eine Gentrifizierung in den Städten vorantreiben und für den Mangel an Wohnungen verantwortlich sind. Ohne Fachkräfte aus dem Ausland kannst Du im Gesundheitswesen den Laden dicht machen. Deshalb ist es wichtiger, neuen Wohnraum zu schaffen.

Das Thema Migration ist nicht "beim Volk" so wichtig, sondern beim "rechten" Teil des Volkes. Auch in Deutschland gibt es andere Baustellen, die dank 16 Jahre CDU+Anhang nicht besser wurden. Ich spreche die ganze Infrastruktur an. Das Gesundheitswesen. Die Digitalisierung. Kaputtes Rentensystem. Eine Bahn, die nur noch ein Ärgernis für viele bedeutet. Ausbau des Stromnetzes. Im Norden Deutschlands wäre der Strom billig, weil durch den Ausbau viel Kapazität vorhanden wäre. Aber der müsste auch leicht in den Süden kommen können. Und das könnte man ewigs so weiter führen.

Ich denke, man sollte nicht den Fehler machen und Meloni mit einer AfD zu vergleichen. Und man kann Linke und Rechte zwischen verschiedenen Länder auch nicht so leicht vergleichen. Meloni will mit einer AfD nichts zu tun haben. Dasselbe gilt für Le Pen. Italien kann man nicht mit Deutschland vergleichen. Und bezüglich Migration hat Italien als Mittelmeer-Land mit ganz anderen Problemen zu kämpfen.

Atomenergie ist schlichweg zu teuer. Italien liegt zu einem grösseren Teil ein Land auf seismisch aktivem Boden. Das muss immer berücksichtigt werden beim Bau. Dazu brauchst Du genügend Wasser. Damit hatte Frankreich auch vor 18 (oder 30?) Monaten zu kämpfen und musste mehrere AKWs wegen Wassermangel vom Netz nehmen. Und Italien liegt in einem wärmeren Gebiet. Dort wäre Solarenergie sehr passend.

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Kurtinator
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Kurtinator »

Also Migration ist aktuell das alles entscheidende Thema und fast das einzige was bei der Wahl zählt. Viele Problem lassen sich durch eine harte Migrationspolitik mit Ausschaffungen lösen z.B. öffentliche Sicherheit, Bildungsqualität, Wohnungsknappheit usw. Daher ist das Thema beim Volk auch so wichtig.

Aber Meloni hat auch Erfolge abseits der Migrationspolitik. Z.B hat es Meloni geschafft den überbordenden Sozialstaat zu reformieren. Das ist in Deutschland auch dringend nötig. Damit hat Meloni den Mittelstand finanziell entlastet und die Staatsfinanzen zum Teil in den Griff bekommen.
 
"Bezügerliste auf einen Drittel geschrumpft. Die Zahlen sprechen für sich: Den Reddito di Cittadinanza erhielten zweitweise über eine Million Italienerinnen und Italiener, das neue Sozialgeld von Meloni nur noch etwa 300.000.

Quelle: https://www.srf.ch/news/international/a ... algeld-aus
Die harte Migrationspolitik welche Meloni vorschwebt, wird Italien längerfristig schaden. Sie würde am liebsten alle Ausländer abschieben und vergisst dabei, dass Italien ohne Migranten den Laden zu machen könnte. 
Hast du den Artikel eigentlich ganz gelesen? Du lässt eine der wichtigsten Passagen aus, dass 50% der Alleinbezüger Italiener sind und ihren Anspruch (300-400€/Mt) auf einen Schlag verlieren. Die Meisten werden in die völlige Armut rutschen. Wir reden hier von 350000 die ihr Dach über dem Kopf verlieren und auf der Strasse landen. Hat natürlich einen positiven Effekt auf die Kriminalität. :rolleyes: Wo ist hier die Solidarität mit den eigenen Landsleuten?  
Auch betreffend Atomenergie macht Meloni das Richtige, auch wenn man hier leider noch nicht so weit ist. Aber Meloni denkt in die richtige Richtung. Das werte ich auch als Erfolg.
 
"Die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni plant den Wiedereinstieg in die Atomenergie. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll in den nächsten Wochen vorgelegt werden.

Quelle: https://www.nzz.ch/wirtschaft/italien-w ... ld.1862039"
Irgendwie hatten die Rechten in BWL alle einen Fensterplatz wenn es im Vollkostenrechnung ging. Man will Einsparungen, trotzdem aber wieder in Atommeiler investieren. Solch ein Nonsens kannst du dir nicht ausmalen. :rolleyes:
Dazu kommt noch die Abhängigkeit (70% des Urans kommt aus Russland).

Ausserdem ist der NZZ-Artikel Paywall. Kann ich nicht lesen.
 
Auch betreffend Steuerpolitik macht Meloni einiges richtig. Die goodies für Reiche wurden nun auf ein vernünftiges Mass reduziert. Italien ist in Sachen Steuern für Reiche immer noch kompetitiv, aber nicht mehr überbordend. (Hier könnte auch die Schweiz in Sachen Pauschalbesteuerung vorwärts machen! Ausnahmsweise stimme ich hier mal den Linken zu.(
"Schon zum zweiten Mal überrascht die italienische Regierung die Finanzwelt mit einem sommerlichen Paukenschlag. War es letztes Jahr die Ankündigung einer Zusatzsteuer von 40 Prozent auf Zinsgewinne der Banken, geht es diesmal um die Superreichen. "

Quelle: https://www.nzz.ch/wirtschaft/steueraen ... ld.1842891

Auch hier Paywall. Aber eine Pauschalbesteuerung von 100000 auf 200000 zu erhöhen ist auch nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Für uns heisst das, die Stange Bier kostet anstatt 5.50 jetzt 5.60.
Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"

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Kurtinator
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Kurtinator »

footbâle hat geschrieben: 05.01.2025, 15:15
Kurtinator hat geschrieben: 05.01.2025, 10:51
BSL>ZRH hat geschrieben: 05.01.2025, 09:53 Italien mit Georgia Meloni hat es vorgemacht. Wird Zeit dass die deutschsprachigen Länder folgen.
Du legst jedes Mal die gleiche Platte auf. Bring mal handfeste Argumente was seit Meloni besser wurde in Italien? Und Nein, Asylpolitik ist nicht das einzige Thema, welches die Regierung bewirtschaften muss. Was wurde für die Mittelschicht in Italien getan? Welche Entlastungen wurden lanciert? Wie steht es um Arbeitsplätze? Wie können Wohnungen in Ballungsräumen wieder bezahlbar werden?
Warum so angefressen von wegen 'Scheisse labern' und dumm sein. Kann man auch entspannter sehen. Wer die Arbeit der Regierung Meloni beurteilen kann und muss ist die Bevölkerung Italiens. Sie ist nach 2 Jahren im Amt immer noch die beliebteste Politikerin des Landes und die Fratelli haben immer noch die höchsten Umfragewerte. Meloni könnte die erste Ministerpräsidentin seit Kriegsende vor 80 Jahren werden, welche die vollen 4 Jahre durchhält. Wer regiert, macht sich immer unbeliebt. Die Euphorie verfliegt schnell und jede Regierung erzeugt auch Verlierer. Angesichts dessen macht das Meloni - wertfrei gesehen - im eigentlich unregierbaren Italien nicht so schlecht.
 

Mag sein, dass ihre Umfragewerte gut sind aber ihre Politik ist bei weitem nicht so gut wie hier propagiert wird. Das Einzige was ich mit ihr teile, ist die Einstellung gegenüber Russland.

Sorry, falls ich etwas gereizt reagiert habe aber dieses Hochjubeln der rechten Parteien geht mir sowas von auf den Sack. Keiner der genannten Parteien SVP, FPÖ oder AFD ist an einer lösungsorientierten Politik interessiert. Bewirtschaften von Problemen und populistischen Blödsinn labern ist ihre Agenda.
Eines muss man ihnen aber lassen. Sie haben es geschafft einen Spin anzukurbeln, der immer den Linken und Grünen die Schuld für alles gibt.
Falcão hat geschrieben: "Tradition ist nicht die Anbetung von Asche, es ist die Weitergabe des Feuers!"

Basler Beobachter
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Basler Beobachter »

badandugly hat geschrieben: 03.01.2025, 13:02
Den Hauptgrund für gescheiterte Koalitionen ist die der eigenen Klientel verpflichtete Politik, um deren „Bedürfnisse“ maximal zu bedienen. So erodiert die Kompromissfähigkeit fast auf null. Es entsteht eine Blockade, Grabenkämpfe um eigene Pfründe und/oder rein ideologisches Handeln. Die Bindung zu denkenden Wählern nimmt ab, diese klinken sich desillusioniert aus. Die für Populismus empfänglichen sehen dann jene, die in diese Grabenkämpfe nicht verwickelt sind, als letzte Möglichkeit auf Besserung, vor allem für sie persönlich.
meine Meinung
Nun motzt der SPÖ-Boss Babler, FPÖ-Chef Kickl sei eine Gefahr für die österreichische Demokratie. Ja, kann man so sehen. Aber wer solch eine Behauptung von sich gibt, hätte der ÖVP die Gelegenheit geben müssen, mit der SPÖ zusammen zu regieren, ohne zu sehr dem eigenen Parteiprogramm zu folgen. Motto: Wir unterstützen die ÖVP-Politik deshalb, damit die Kickl-FPÖ keine Macht bekommt. Nun, das hat die SPÖ nicht getan. Sie wollte sich nicht zu sehr von ihrem Parteiprogramm entfernen. Daher nun freie Bahn für eine FPÖ-ÖVP-Koalition mit Federführung der FPÖ, welche Asyl und Ukraine-Hilfe stornieren will. 
Konsequenz: Bei der Wahl noch 28,8 %, hat nun die FPÖ in Umfragen 35,5 %. Aber als Regierungspartei werden diese Zustimmungswerte sinken, vielleicht sogar auf unter 20 % nach einem Jahr. Bei einer SPÖ-ÖVP-Regierung wäre es eher in Richtung 40 % gegangen. 

Fazit: Egal ob Links oder Rechts, den Fünfer und das Weggli (Macht und steigende Umfragewerte gleichzeitig) kann keine Partei in Ö über viele Jahre haben. Es würde mich überraschen, wenn es der FPÖ gelänge, meine These zu widerlegen.

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

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Appendix
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Appendix »

Bearbock macht finanz. Hilfe für Syrien an Frauenrechten fest. Die neuen Machthaber erscheinen aber gleich zum Amtsantritt in einem schlechten Licht. Kein Handschlag für die dt. Aussenministerin, verpixeln der Dame auf Fotos und im.TV.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... -fest.html


Islam-Expertin und Frauenrechtlerin Seyran Ateş:
"Die Motivation bei solchen Menschen und ihrer Ideologien ist immer die Frau als Sexualobjekt. Die Vorstellung, dass Menschen sich die Hand zur Begrüßung geben und dabei nicht sexuelle Gedanken haben, existiert in der Welt der Islamisten nicht.“

Gurkensalat
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Appendix hat geschrieben: 06.01.2025, 09:08 Bearbock macht finanz. Hilfe für Syrien an Frauenrechten fest. Die neuen Machthaber erscheinen aber gleich zum Amtsantritt in einem schlechten Licht. Kein Handschlag für die dt. Aussenministerin, verpixeln der Dame auf Fotos und im.TV.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... -fest.html


Islam-Expertin und Frauenrechtlerin Seyran Ateş:
"Die Motivation bei solchen Menschen und ihrer Ideologien ist immer die Frau als Sexualobjekt. Die Vorstellung, dass Menschen sich die Hand zur Begrüßung geben und dabei nicht sexuelle Gedanken haben, existiert in der Welt der Islamisten nicht.“

Bleibt abzuwarten ob das so bleibt, vor allem im Hinblick auf Kanzler Merz

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

Gurkensalat hat geschrieben: 06.01.2025, 10:23
Appendix hat geschrieben: 06.01.2025, 09:08 Bearbock macht finanz. Hilfe für Syrien an Frauenrechten fest. Die neuen Machthaber erscheinen aber gleich zum Amtsantritt in einem schlechten Licht. Kein Handschlag für die dt. Aussenministerin, verpixeln der Dame auf Fotos und im.TV.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... -fest.html


Islam-Expertin und Frauenrechtlerin Seyran Ateş:
"Die Motivation bei solchen Menschen und ihrer Ideologien ist immer die Frau als Sexualobjekt. Die Vorstellung, dass Menschen sich die Hand zur Begrüßung geben und dabei nicht sexuelle Gedanken haben, existiert in der Welt der Islamisten nicht.“

Bleibt abzuwarten ob das so bleibt, vor allem im Hinblick auf Kanzler Merz

Es ist (wie immer) zu befürchten das der Politik wirtschaftliche Interessen wichtiger als Menschenrechte sind.
Oder tut man im Umgang mit den Saudis auch so heikel?

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Tsunami
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Tsunami »

Mir ist da ein spannender Artikel in die Hände gefallen. Vielleicht etwas lang, aber von Anfang bis zum Ende spannend und lohnenswert zum Lesen:

Das Buddenbrooks-Syndrom:

Wie kommt es, dass immer mehr Schweizerinnen und Schweizer weniger arbeiten, weniger Milizarbeit verrichten und zunehmend im eigenen Interesse abstimmen? Otto von Bismarck und Thomas Mann wussten die Antwort. Von Christina Neuhaus
 Mit den Buddenbrooks geht es stetig nur bergab. Johann Buddenbrook, ein erfolgreicher Geschäftsmann aus Lübeck, wird im Kreise seiner Familie alt und lebenssatt sterben. Jean, Johanns zu romantischem Fundamentalismus neigender Sohn, stirbt einen plötzlichen Tod in seinem Lehnstuhl. Thomas, der sich mehr für Kultur und Philosophie als für das Geschäft interessiert, stirbt, erschöpft und noch nicht 50-jährig, «am Zahnweh», während sein zarter und musikalischer Sohn Hanno schon jung nur wenig Lebenswillen zeigt. Thomas Mann lässt ihn in seinem Jahrhundertroman an Typhus dahinsiechen und im Alter von 15 Jahren sterben.
Über vier Generationen sind die männlichen Buddenbrooks immer lebensuntüchtiger, aber auch feinfühliger geworden. Thomas Mann beschreibt auf fast 800 Seiten, wofür Otto von Bismarck einen Satz brauchte: «Die erste Generation schafft Vermögen, die zweite verwaltet Vermögen, die dritte studiert Kunstgeschichte, und die vierte verkommt vollends.»
Die Binsenwahrheit des ersten deutschen Reichskanzlers lässt sich auch auf Nationen übertragen. Wäre die Schweiz eine Familie, läge ihr Vermögen mittlerweile in den Händen der Kunstgeschichte studierenden Enkel. Während für die vorhergehenden Generationen Militärdienst und Milizarbeit noch selbstverständlich waren, kümmert sich die Bevölkerung heute lieber um ihr eigenes Wohlergehen.
Der Bürger will, will, willOb Rekrutenschule, Verein oder Gemeindebehörden: Überall fehlen Menschen, die bereit sind, Zeit für das Allgemeinwohl aufzuwenden. Dabei gilt das Milizprinzip in der Schweiz als Grundpfeiler der staatspolitischen Ordnung. Bei Befragungen geben stets etwa 60 Prozent der Bürgerinnen und Bürger an, Freiwilligen- und Milizarbeit sei enorm wichtig und man wünsche sich mehr Engagement für das Gemeinwohl.
Gleichzeitig stimmen an der Urne immer mehr im eigenen Interesse ab. Fast 60 Prozent waren für eine 13. AHV-Rente, obwohl dem Sozialwerk die Überschuldung droht. Fast 70 Prozent sagten Nein zu einer Reform der Berufsvorsorge, obwohl die arbeitende Bevölkerung die zu hohen Renten der neu Pensionierten subventioniert. Und sogar in der SVP-Basis ist eine Mehrheit der Meinung, der Bund solle eher bei der Armee sparen als bei der AHV.
Christoph Mäder, dem Präsidenten des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse, platzte kürzlich ab so viel Eigennutz der Kragen. In einem Interview mit der NZZ sagte er: «Immer mehr Leute wollen weniger Wachstum, aber trotzdem einen grösseren Kuchen, von dem sie sich dann das grösste Stück abschneiden können. Sie wollen günstige Dienstleistungen, günstigen Wohnraum, leere Züge, freie Autobahnen, touristenfreie Innenstädte. Sie wollen früher in die Pension, nachdem sie Teilzeit gearbeitet und eine vom Staat finanzierte exzellente Ausbildung genossen haben. Sie wollen die besten Gesundheitsdienstleistungen, die aber bitte nicht viel kosten dürfen und vor allem in der Nähe liegen müssen. Diese generelle Konsumhaltung zeigt sich zunehmend auch im Stimmverhalten. Wenn wir so weitermachen, untergraben wir unser System.»
Damit stellt sich die Frage, was in den vergangenen Jahren mit den Schweizerinnen und Schweizern passiert ist. Wie kann es sein, dass man der Bevölkerung, die sich noch 2012 gegen eine zusätzliche Ferienwoche ausgesprochen hat, zutraut, Ja zu einer radikalen Erbschaftssteuerinitiative der Jungsozialisten zu sagen?
Die Antwort ist vielschichtig. Während der Pandemie und nach dem Fall der Credit Suisse haben die Menschen gesehen, wie viel Geld der Staat aufwenden kann, wenn er will, und nun wollen sie auch etwas für sich. Die Mieten steigen, die Krankenkassen werden immer teurer, und die Kosten für die Kinderbetreuung fressen manches Frauen­gehalt wieder auf. Auch wer viel arbeitet, muss schon ziemlich viel verdienen, um sich ohne Erbvorbezug ein Haus oder eine Wohnung kaufen zu können.
Wieso also fünf Tage und am Wochenende arbeiten? Für viele lohnt es sich, das Arbeitspensum zu reduzieren und sich so den Zugang zu subventionierten Gütern zu sichern. Wer weniger verdient, zahlt nicht nur weniger Steuern, er hat oft auch Anrecht auf verschiedene Vergünstigungen. Das Geld reicht zwar nicht für ein Eigenheim, aber es ist genug da für mehrere Wochen Auslandferien pro Jahr, ein teures Rad und das Fitnessstudio.
Seit der Gründung des Bundesstaats im Jahr 1848 ist es der Schweizer Bevölkerung immer besser gegangen. Die Nachfahren konnten auf dem aufbauen, was ihre Eltern und Grosseltern erreicht hatten: ein Eigenheim, ein Auto, ein zweites Auto, ein Ferienhaus in den Bergen. Wer eine gute Ausbildung absolvierte und arbeitete, konnte sicher sein, dass er es noch besser haben würde als seine Eltern. Doch zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg ist diese Entwicklung nun ins Stocken gekommen. Zwar verdienen 83 Prozent der arbeitstätigen Söhne und Töchter mehr als ihre Mütter, doch nur 39 Prozent verdienen mehr als ihre Väter. Das zeigen Langzeitstudien von Melanie Müller-Häner und Christoph Schaltegger von der Universität Luzern.
Angst vor dem AbstiegDie Zahlen verweisen auf eine Entwicklung, die sich auch im gesellschaftlichen Selbstverständnis und im Abstimmungsverhalten spiegelt: Vor allem die Mittelklasse wähnt sich am Rande des sozialen Abstiegs. Die Schweizerinnen und Schweizer sind stolz auf ihr Land. Im Ausland zeigen sie ihren roten Pass gerne. Wieder zu Hause, verfliegt das Interesse – schon auf der letzten Stufe der frisch gewischten Flughafenrolltreppe. Aus ehemals aktiven Bürgern sind Konsumenten des Staats geworden.
Allein mit Abstiegsangst lässt sich das nicht erklären. Ob die Tatsache, dass 60 Prozent weniger verdienen als ihre Väter, mit dem Lohnniveau zusammenhängt oder mit der Teilzeitarbeit, geht aus den Studien über die soziale Mobilität in der Schweiz nämlich nicht hervor. Tatsächlich sind die Chancen des sozialen Aufstiegs in der Schweiz nach wie vor intakt. Für soziale Mobilität sorgt vor allem das duale Bildungssystem, das hervorragend ausgebildete Berufsleute hervorbringt. In der Schweiz braucht man keinen Universitätsabschluss, um gut zu verdienen. Auch deshalb ist die Schweiz für Zuwanderer so attraktiv. Den Fleissigen winkt das Glück.
Der Rückzug ins Private, den man auch in Deutschland oder Österreich beobachtet, deutet vielmehr auf eine Beziehungskrise zwischen den Bürgern und ihrem Staat hin. Das Tempo des Weltlaufs überfordert sie. Kein Tag vergeht ohne neue Schreckensnachricht; kaum einer, an dem die Medien nicht über die jüngste Eroberung der künstlichen Intelligenz berichteten. Was will man als Einzelner schon ausrichten?
Wer sich ins Schneckenhaus zurückzieht, erhofft sich Ruhe vom Lärm, der draussen tobt. Doch das Gegenteil ist der Fall. Je weniger sich die Menschen für Themen wie EU-Politik, Schuldenbremse oder Armeefinanzierung interessieren, desto mehr Krach machen die politischen Parteien. Die linken haben es sich zum Geschäftsmodell gemacht, den verängstigten Bewohnern dieses Landes immer mehr staatliche Zuwendungen zu versprechen, was wiederum die bürgerlichen in einen dauernden Abwehrkampf zwingt. Der politische Dauerlärm und die Angst um die soziale Sicherheit äussern sich in zunehmendem Misstrauen: 2024 stieg der Anteil der Menschen, die den Behörden und dem Bundesrat misstrauen, auf 47 Prozent. Noch zu Beginn des Jahres 2022 waren es nur 23 Prozent.
Die Hauptaufgabe der Politik und der Wirtschaft muss demnach sein, das Vertrauen der Bevölkerung mit lösungsorientierten Botschaften wieder zu stärken. Einfach ist das nicht, denn je lauter eine politische Partei wird, desto eher werden ihre Botschaften im Innern des Schneckenhauses gehört. Es ist ein Teufelskreis: Ohne zu polarisieren, verlieren die Parteien Wählerstimmen. Indem sie polarisieren, untergraben sie das Vertrauen und müssen zusehen, wie sich die Bürger immer mehr zurückziehen. Doch der demokratische Staat ist mehr als die Summe seiner Institutionen. Er besteht im Wesentlichen aus seinen Bürgerinnen und Bürgern; er ist immer nur so stark wie ihr Vertrauen in ihn.
Als der Abstieg bereits unabwendbar scheint, sagt Thomas Buddenbrook zu seiner Schwester Tony: «Mir ist, als ob mir etwas zu entschlüpfen begönne. Als ob ich dieses Unbestimmte nicht mehr so fest in Händen hielte wie ehemals.» Die Schweiz hat es in der Hand, es nicht so weit kommen zu lassen. Noch.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Wie schon geschrieben. Vorgelebt wird der Egoismus ganz oben. Sei es in Politik oder Wirtschaft.

Nur ein kleines Beispiel:

https://insideparadeplatz.ch/2025/01/02 ... begriffen/

Die sind es, die sich in ihrer Bubble keinerlei Schuld bewusst sind.

Diese Lohndifferenzen in den einzelnen Branchen sorgen u.a. für Fachkräftemangel.
Geht keiner mehr 15 Jahre studieren (+ Dissertation) für 8000,- pro Monat, während der Wirtschaftsclown bis auf 300'000. - pro Woche kommt.

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

Tsunami hat geschrieben: 06.01.2025, 10:57 Mir ist da ein spannender Artikel in die Hände gefallen. Vielleicht etwas lang, aber von Anfang bis zum Ende spannend und lohnenswert zum Lesen:

Das Buddenbrooks-Syndrom:
[snip]


Ganz so einfach ist es nicht. Es galt mal das sich Arbeit lohnt. Das tut sie nicht mehr. Das merken alle die auf Erwerbsarbeit angewiesen sind. Stellen wir mal die Fragen "Warum ist das so?" und "Wo gehen die Gewinne hin?"

Gucken wir uns doch mal die Vergütung von (z.B.) Ermotti an. Muss sich da nicht jeder Mitarbeiter der UBS verarscht fühlen? 
Ähnliches in vielen anderen Firmen.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben: 06.01.2025, 11:26
Tsunami hat geschrieben: 06.01.2025, 10:57 Mir ist da ein spannender Artikel in die Hände gefallen. Vielleicht etwas lang, aber von Anfang bis zum Ende spannend und lohnenswert zum Lesen:

Das Buddenbrooks-Syndrom:
[snip]


Ganz so einfach ist es nicht. Es galt mal das sich Arbeit lohnt. Das tut sie nicht mehr. Das merken alle die auf Erwerbsarbeit angewiesen sind. Stellen wir mal die Fragen "Warum ist das so?" und "Wo gehen die Gewinne hin?"

Gucken wir uns doch mal die Vergütung von (z.B.) Ermotti an. Muss sich da nicht jeder Mitarbeiter der UBS verarscht fühlen
Ähnliches in vielen anderen Firmen.
Schon. Aber der Elektromonteur muss sich noch viel verarschter fühlen als der Bankangestellte.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Faniella Diwani hat geschrieben: 06.01.2025, 11:26
Tsunami hat geschrieben: 06.01.2025, 10:57

Es galt mal das sich Arbeit lohnt.

Arbeit muss sich wieder lohnen sagt der Clown und kürzt das Bürgergeld


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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BSL>ZRH »

Gurkensalat hat geschrieben: 06.01.2025, 11:53
Faniella Diwani hat geschrieben: 06.01.2025, 11:26
Tsunami hat geschrieben: 06.01.2025, 10:57  

Es galt mal das sich Arbeit lohnt.

Arbeit muss sich wieder lohnen sagt der Clown und kürzt das Bürgergeld

Arbeit lohnt sich heute viel mehr als früher. Heute kann sich sogar die Arbeiterschicht Auslandsferien und Flugreisen leisten, früher undenkbar. Auch der Automobilbesitz ist heute für jedermann erschwinglich, sogar der Kauf von SUVs. Man muss immer weniger von seinem Einkommen für Lebensmittel ausgeben und der materielle Wohlstand hat im Vergleich zu früher deutlich zugenommen (Besitz Kleidung, Elektroartikel, Restaurantbesuche pro Person usw.). Auch verfügt im Westen heute fast jedermann über eine moderne Spitzengesundheitsversorgung. Das Leben, welches man sich durch Erwerbsarbeit leisten kann, ist seit 1980 viel besser geworden. Nur beim Immobilienmarkt ist die Situation nicht optimal, aber das hat viele Gründe, mehrheitlich kommt es hier zu einem grossen Staatsversagen und nicht zu einem Marktversagen. Obwohl man hier festhalten muss, dass der Quadratmeterverbrauch pro Person im Verlauf der Jahre deutlich zugenommen hat. Man leistet sich also mehr Platz und das kostet eben. 

Der Kapitalismus / die Wirtschaft hat im Westen einen Lebensstandard für eine breite Bevölkerungsschicht geschaffen, den es so historisch noch nie gab. Aber vor allem Linke sind mittlerweile so wohlstandsverwahrlost, dass diese Gruppe gar nichts mehr checkt. Weder wie der Wohlstand geschaffen und erhalten wird, noch was es braucht um Erfolgreich zu sein. 
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 12:32
Gurkensalat hat geschrieben: 06.01.2025, 11:53
Faniella Diwani hat geschrieben: 06.01.2025, 11:26

Es galt mal das sich Arbeit lohnt.

Arbeit muss sich wieder lohnen sagt der Clown und kürzt das Bürgergeld

Arbeit lohnt sich heute viel mehr als früher. Heute kann sich sogar die Arbeiterschicht Auslandsferien und Flugreisen leisten, früher undenkbar. Auch der Automobilbesitz ist heute für jedermann erschwinglich, sogar der Kauf von SUVs. Man muss immer weniger von seinem Einkommen für Lebensmittel ausgeben und der materielle Wohlstand hat im Vergleich zu früher deutlich zugenommen (Besitz Kleidung, Elektroartikel, Restaurantbesuche pro Person usw.). Auch verfügt im Westen heute fast jedermann über eine moderne Spitzengesundheitsversorgung. Das Leben, welches man sich durch Erwerbsarbeit leisten kann, ist seit 1980 viel besser geworden. Nur beim Immobilienmarkt ist die Situation nicht optimal, aber das hat viele Gründe, mehrheitlich kommt es hier zu einem grossen Staatsversagen und nicht zu einem Marktversagen. Obwohl man hier festhalten muss, dass der Quadratmeterverbrauch pro Person im Verlauf der Jahre deutlich zugenommen hat. Man leistet sich also mehr Platz und das kostet eben. 

Der Kapitalismus / die Wirtschaft hat im Westen einen Lebensstandard für eine breite Bevölkerungsschicht geschaffen, den es so historisch noch nie gab. Aber vor allem Linke sind mittlerweile so wohlstandsverwahrlost, dass diese Gruppe gar nichts mehr checkt. Weder wie der Wohlstand geschaffen und erhalten wird, noch was es braucht um Erfolgreich zu sein. 
 

Reiche Eltern, die entsprechende Bubble z.B..
Früher ging mehrheitlich nur ein Elternteil zur Arbeit und es hat gereicht für ein eigenes Haus. Ein Auto hat gereicht.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BSL>ZRH »

Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 12:44
BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 12:32
Gurkensalat hat geschrieben: 06.01.2025, 11:53

Arbeit muss sich wieder lohnen sagt der Clown und kürzt das Bürgergeld

Arbeit lohnt sich heute viel mehr als früher. Heute kann sich sogar die Arbeiterschicht Auslandsferien und Flugreisen leisten, früher undenkbar. Auch der Automobilbesitz ist heute für jedermann erschwinglich, sogar der Kauf von SUVs. Man muss immer weniger von seinem Einkommen für Lebensmittel ausgeben und der materielle Wohlstand hat im Vergleich zu früher deutlich zugenommen (Besitz Kleidung, Elektroartikel, Restaurantbesuche pro Person usw.). Auch verfügt im Westen heute fast jedermann über eine moderne Spitzengesundheitsversorgung. Das Leben, welches man sich durch Erwerbsarbeit leisten kann, ist seit 1980 viel besser geworden. Nur beim Immobilienmarkt ist die Situation nicht optimal, aber das hat viele Gründe, mehrheitlich kommt es hier zu einem grossen Staatsversagen und nicht zu einem Marktversagen. Obwohl man hier festhalten muss, dass der Quadratmeterverbrauch pro Person im Verlauf der Jahre deutlich zugenommen hat. Man leistet sich also mehr Platz und das kostet eben. 

Der Kapitalismus / die Wirtschaft hat im Westen einen Lebensstandard für eine breite Bevölkerungsschicht geschaffen, den es so historisch noch nie gab. Aber vor allem Linke sind mittlerweile so wohlstandsverwahrlost, dass diese Gruppe gar nichts mehr checkt. Weder wie der Wohlstand geschaffen und erhalten wird, noch was es braucht um Erfolgreich zu sein. 


Reiche Eltern, die entsprechende Bubble z.B..
Früher ging mehrheitlich nur ein Elternteil zur Arbeit und es hat gereicht für ein eigenes Haus. Ein Auto hat gereicht.

Jede Statistik die man konsultiert, egal ob Fleischkonsum pro Kopf, Restaurantbesuch pro Person, Auslandreisen pro Jahr usw, zeigt eine deutliche Zunahme. Beim Wohnraum z.B. fast 40%.
Trotz aller Debatten um Wohnungsmangel leben die Menschen in Deutschland im Schnitt auf immer mehr Wohnfläche. Rechnerisch hatte eine Person Ende 2021 im Schnitt 47,7 Quadratmeter Wohnfläche und 2,3 Wohnräume zur Verfügung, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das entspreche einem Anstieg der Wohnfläche pro Kopf um rund 37 Prozent binnen 30 Jahren: Im Jahr 1991 wohnten die Menschen den Angaben zufolge noch im Schnitt auf 34,9 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf und in 1,8 Wohnräumen.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 98105.html

Man kann schon auf 1990er Niveau leben, allerdings wäre die mit einer Wohlstandseinbusse verbunden. Es ist sogar geradezu günstig auf 1990er Niveau zu leben und man hätte eine hohe Sparquote. Ob die Leute das wollen? Offensichtlich ist Konsum vielen wichtiger. 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Ja, Lebensmittel sind billiger geworden aufgrund von Massentierhaltung oder Billigimport. Unterhaltungselektronik und Wohnschrott sind ebenfalls billiger geworden. Fliegen wurde viel zu billig.
Essenzielle Güter oder Dienstleistungen wurden teurer.

BSL>ZRH
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BSL>ZRH »

Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 13:03 Ja, Lebensmittel sind billiger geworden aufgrund von Massentierhaltung. Unterhaltungselektronik und Wohnschrott sind ebenfalls billiger geworden. Fliegen wurde viel zu billig.
Essenzielle Güter oder Dienstleistungen wurden teurer.

Dafür kann heute die Medizin viele neue Krankheiten heilen und hat das Leben verbessert. Z.B. Abnehmspritze. Würde man "NUR" den Medizinstandard von 1990 finanzieren, dann wäre das heute viele günstiger möglich und die KK-Prämien kein Problem mehr. Günstig Standard 1990 ist möglich, nur will das eben niemand.

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 12:58
Aficionado hat geschrieben: 06.01.2025, 12:44
BSL>ZRH hat geschrieben: 06.01.2025, 12:32

Arbeit lohnt sich heute viel mehr als früher. Heute kann sich sogar die Arbeiterschicht Auslandsferien und Flugreisen leisten, früher undenkbar. Auch der Automobilbesitz ist heute für jedermann erschwinglich, sogar der Kauf von SUVs. Man muss immer weniger von seinem Einkommen für Lebensmittel ausgeben und der materielle Wohlstand hat im Vergleich zu früher deutlich zugenommen (Besitz Kleidung, Elektroartikel, Restaurantbesuche pro Person usw.). Auch verfügt im Westen heute fast jedermann über eine moderne Spitzengesundheitsversorgung. Das Leben, welches man sich durch Erwerbsarbeit leisten kann, ist seit 1980 viel besser geworden. Nur beim Immobilienmarkt ist die Situation nicht optimal, aber das hat viele Gründe, mehrheitlich kommt es hier zu einem grossen Staatsversagen und nicht zu einem Marktversagen. Obwohl man hier festhalten muss, dass der Quadratmeterverbrauch pro Person im Verlauf der Jahre deutlich zugenommen hat. Man leistet sich also mehr Platz und das kostet eben. 

Der Kapitalismus / die Wirtschaft hat im Westen einen Lebensstandard für eine breite Bevölkerungsschicht geschaffen, den es so historisch noch nie gab. Aber vor allem Linke sind mittlerweile so wohlstandsverwahrlost, dass diese Gruppe gar nichts mehr checkt. Weder wie der Wohlstand geschaffen und erhalten wird, noch was es braucht um Erfolgreich zu sein. 

Reiche Eltern, die entsprechende Bubble z.B..
Früher ging mehrheitlich nur ein Elternteil zur Arbeit und es hat gereicht für ein eigenes Haus. Ein Auto hat gereicht.

Jede Statistik die man konsultiert, egal ob Fleischkonsum pro Kopf, Restaurantbesuch pro Person, Auslandreisen pro Jahr usw, zeigt eine deutliche Zunahme. Beim Wohnraum z.B. fast 40%.
Trotz aller Debatten um Wohnungsmangel leben die Menschen in Deutschland im Schnitt auf immer mehr Wohnfläche. Rechnerisch hatte eine Person Ende 2021 im Schnitt 47,7 Quadratmeter Wohnfläche und 2,3 Wohnräume zur Verfügung, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Das entspreche einem Anstieg der Wohnfläche pro Kopf um rund 37 Prozent binnen 30 Jahren: Im Jahr 1991 wohnten die Menschen den Angaben zufolge noch im Schnitt auf 34,9 Quadratmeter Wohnfläche pro Kopf und in 1,8 Wohnräumen.

Quelle: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 98105.html

Man kann schon auf 1990er Niveau leben, allerdings wäre die mit einer Wohlstandseinbusse verbunden. Es ist sogar geradezu günstig auf 1990er Niveau zu leben und man hätte eine hohe Sparquote. Ob die Leute das wollen? Offensichtlich ist Konsum vielen wichtiger. 

Wenn das Durchschnittsniveau gestiegen ist, heisst das aber noch lange nicht, dass das für alle bzw. gar für eine Mehrheit der Fall ist.

Zu der Zunahme kommen auch höhere Ausgaben.

Und langfristig vermutlich viel entscheidender (und bislang wohl gar noch nicht so spürbar): viel weniger können sich ein Haus leisten.
 

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