BSL>ZRH hat geschrieben: 12.12.2024, 12:35
Der Fussball wird globaler und entfernt sich mehr und mehr von seinen europäische Wurzeln. Fans aus Asien und Afrika. interessiert es vermutlich wenig wo die WM ausgetragen wird. Ob da nun Demokratie und LGBTQ Rechte existieren oder nicht, das ist auch irrelevant.
Die Wurzeln des Fussballs generell liegen in China. Die Basis der heutigen Fussballregeln stammen aus dem Vereinigten Königreich, genauer aus Schottland.
Fakt ist, der Fussball bewegt die Menschen weltweit. Obwohl unrealistisch, aber sollten Indien oder China Fussball-Weltmeister werden, hüpfen dort eine Milliarde Menschen die ganze Nacht auf den Strassen herum und feiern den Titel.
Die grossen Ligen in Europa nehmen mit grossem Vergnügen das Geld ein, welches dank den weltweitern Pay-TV-Guckern eingenommen wird und kaufen mit diesem Geld die Fussballer fast aller anderen Länder auf. Somit spielen in den restlichen Ländern nur noch diejenigen Fussballer, die von den grossen Ligen als nicht, nicht mehr oder noch nicht gut genug eingestuft werden. Und daher können sich die Vereine aus den grossen Fussballländern sich die internationalen Titel (Welt- und Europacup) untereinander aufteilen. Sollte es ausnahmsweise eine Überraschung geben und 2 Nobodies im CL-Final spielen, werden 90 % weniger Fans dieses Spiel im TV ansehen. Und die Spieler dieser beiden Nobodies sind nach diesem Spiel von ihrem Verein erlöst und dürfen dann zu einem in einer grossen Liga wechseln.
Daher habe ich etwas Mühe wenn Fans aus Europa sich beschweren, wenn eine Fussball-WM an ein muslimisches oder an ein anderes für viele Europäer nicht genehmes Land geht. Dann werden noch Demokratie-Gründe angegeben für das Unbehagen der Zuteilung. Als ob Menschen, die das Pech haben, unter einer Regierung zu leben, die weniger Freiheiten zulässt, nicht das Recht haben dürfen, eine Fussball-WM im eigenen Land zu geniessen.
Komischerweise hat es keine Sau interessiert, als anno 2007 in Nigeria die U17-WM ausgetragen wurde oder andere Junioren-WMs an exotischen Orten. Aber wenn die grosse Fussball-WM an einem solchen Ort stattfindet, wird opponiert, reklamiert und boykottiert.
Eigentlich ist die FIFA da, um den Fussball weltweit zu verbreiten. Aber unter "weltweit verbreiten" meinen gewisse Fussballfans, die FIFA solle dafür sorgen, dass bis in die hintersten Ecken der Welt gute Fussballer herangezüchtet werden, damit diese dann in den Vereinen der grossen Finanz-Ligen in Europa kicken, um dem Rest der Welt zu beweisen, dass der Rest der Welt einer Fussball-WM unwürdig ist und eh von Fussball keine Ahnung hat.
Das mit einer WM in 6 Ländern finde ich nicht gut. Sie sollte in einem oder in 2 kleineren Ländern stattfinden. Die Kontinente sollten abgewechselt werden. Die Länder auch. Ein Land, welches schon eine Fussball-WM durchgeführt hat, sollte erst dann wieder an der Reihe sein. wenn es auf seinem Kontinent keine andere Kandidatur eines austragungsfähigen Landes gibt. welches bis anhin weniger Fussball-WMs austragen durfte.
Als positiver Nebeneffekt einer Fussball-WM in einem Land mit demokratischen Defiziten sorgt der Anlass für eine gewisse Verbesserung der Situation im Land. Eine "gewisse Verbesserung" ist zwar nicht die Rechtsübernahme der Staates Westeuropas, aber sicher besser als nichts.
Fazit: Das ganz grosse Geld im Fussball wird weltweit geholt und in 4 europäischen Ländern verteilt. Ab und zu pfuschen Exoten rein (früher Russland und China und heute Saudi Arabien). Dennoch sind diese Länder weit davon entfernt, eine Vereins-WM zu gewinnen. Seht zur Freude der weltweiten Fangemeinschaft der Top-12-Vereine Europas.
Das wären meine Beobachtungen. Vielleicht habe ich mit irgendwo geirrt. Vielleicht auf nicht.