SubComandante hat geschrieben: 13.08.2024, 19:00
Usswärtsfahrer hat geschrieben: 13.08.2024, 18:27
https://www.bazonline.ch/albian-ajeti-d ... 3822130772
Heute in der BaZ Online eine Würdigung seines Werdegangs in diesem Jahr mit dem Spiel am Sonntag als vorläufigem Höhepunkt.
Bin sehr gespannt auf seine weitere Entwicklung, sein Instinkt und seine Laufwege sind jetzt schon für SL-Verhältnisse stark - mit noch mehr Spielpraxis und schon nur Traoré als Sturmpartner könnte es wie footbale so schön sagt, wirklich blutig werden für die Gegner
Habe kein Abo. Aber er hat ja im Interview letztlich gesagt, dass er sehr hart arbeite. Es gibt Spieler, da denkt man: cool ist er zurück und dann wirds nichts. Und dann gibts ein Ajeti, wo man nicht so viel erwartet und dann gibt der Vollgas und will wieder voll dabei sein.
Der wahre Star im Sturm des FC Basel
Nach einer komplizierten Rückkehr zum FCB überzeugt der 27-jährige Stürmer bislang in dieser Saison. Auch, weil er sich gegen einen Trend bei den Baslern stemmt.
Albian Ajeti hat bestimmt hervorragend geschlafen auf seiner neuen Matratze. Nach diesem 6:0 gegen Servette, zwei Toren, einem Assist und dem besten Spiel seit seiner Rückkehr zum FC Basel. So überzeugend wie am letzten Sonntag hat man den 27-Jährigen schon lange nicht mehr gesehen. Seit etwas mehr als fünf Jahren, um genau zu sein.
Anfang Februar haben die Basler Albian Ajeti verpflichtet, und man muss dazu sagen, dass sie damals einen anderen Spieler vorgestellt haben als den, der am Wochenende in Genf aufgelaufen ist. Während Neuzugänge normalerweise mit Superlativen und Euphorie empfangen werden, gab sich der Club im Fall von Ajeti bewusst zurückhaltend.
Er werde «behutsam» an sein Fitnessniveau herangeführt, um dem Club «in absehbarer Zeit» zu helfen, «ohne Druck» und mit dem Ziel, dass er «im Verlauf des Frühlings» eine Verstärkung für das Team sei. Nach einigen Verletzungen in den letzten Jahren und einem unterdurchschnittlichen Medizincheck war man beim FCB vorsichtig geworden.
Es war jedenfalls keine grosse Überraschung, dass Ajeti sich bei seinem ersten Einsatz in der Startelf verletzte und anschliessend wochenlang ausfiel. Etwas überhastet wurde er im Cup gegen Lugano für den verspäteten Thierno Barry in die Startelf rotiert – zu früh, wie sich nach ein paar Minuten herausstellte.
Der fussballerische Abstieg
Im Trainingslager in Seefeld hat Ajeti zum ersten Mal einen kleinen Einblick in seine Karriere ausserhalb der Schweiz gewährt, die man nicht unbedingt als Erfolgsgeschichte bezeichnen kann: West Ham United, Celtic Glasgow, Sturm Graz und Gaziantep FK, das sind die Stationen, die für seinen fussballerischen Abstieg stehen.
«Den Wechsel zu West Ham würde ich wieder machen», hat er gesagt, «weniger gut ist es in den letzten zweieinhalb Jahren gelaufen mit den Verletzungen.» Er hat in Schottland mit Celtic zwar drei Titel gewonnen und mit Graz den Cup. Aber nirgendwo hat er dort anknüpfen können, wo er damals in St. Gallen und Basel – als Torschützenkönig! – aufgehört hatte.
Erst jetzt, in Genf, hat man wieder mal gesehen, was für ein Fussballer dieser Albian Ajeti eigentlich ist. Nicht mehr so schnell wie damals, wobei man sagen muss, dass er nie von seiner Schnelligkeit gelebt hat. Aber mit dem nötigen Instinkt vor dem gegnerischen Tor.
Die Ballbehandlung vor dem Pass auf Bénie Traoré in der Entstehung zum 2:0, in der Luft angenommen und dann flach abgelegt. Das 3:0, erzielt aus vollem Lauf und nach Pass von Dominik Schmid. Das 4:0, ein klassischer Abstauber, weil er einfach durchgelaufen ist und nicht abgeschaltet hat.
27 Jahre alt ist Ajeti inzwischen, Vater und auch sonst gereift, wenn man ihn so reden hört. Er weiss inzwischen, dass Tore und Erfolge nicht einfach passieren, indem man sich nur auf seinen Instinkt verlässt. Sondern dass man etwas dafür investieren muss, arbeiten, sich professionell verhalten.
Inmitten all seiner Verletzungen hat Ajeti die Ernährung umgestellt, auf seine Blutwerte geachtet, er hat seine Zähne kontrollieren lassen, weil auch dort ein Problem hätte liegen können. Sogar eine neue Matratze hat er sich angeschafft, um die Erholung zu verbessern. «Es hätte nur noch gefehlt, dass ich die Frau wechsle» – so weit ist er dann aber doch nicht gegangen.
Die Belohnung für all den Aufwand kommt jetzt bei seinem Heimatclub: Fünf Skorerpunkte in vier Spielen. Ajeti steht zwar noch etwas im Schatten des Duos Thierno Barry und Bénie Traoré, aber er ist der wahre Star im FCB-Sturm. Nicht zuletzt, weil er ein Spieler ist, der gegen den Trend beim FC Basel spielt.
Eine Rückkehr, die sich bewähren könnte
Es ist kein grosses Geheimnis, dass Spieler wie Ajeti nicht unbedingt ins Basler Anforderungsprofil der letzten Jahre passen. Rückholaktionen sind immer mit einem Risiko verbunden, die Erwartungen sind gleich vor dem ersten Spiel riesig und ein gewinnbringender Weiterverkauf unrealistisch. Nicht zuletzt darum soll Clubpräsident David Degen kein grosser Fan von Rückkehrern sein.
Zuletzt hat sich das Schema allerdings bewährt: Dominik Schmid hat sich innerhalb einer Saison zu einem absoluten Leistungsträger und potenziellen Captain des Teams entwickelt. Und auch bei Ajeti sieht es derzeit so aus, als könnte sich die Geduld der Basler bei dessen Verpflichtung auszahlen.
Mit fünf Punkten führt Albian Ajeti – gemeinsam mit Barry – die Skorerliste der Super League an. Und im Gegensatz zu seinem Sturmpartner darf man im Fall von Ajeti auch relativ sicher sein, dass er und seine Skorerpunkte den Baslern über das Ende des Transferfensters hinaus erhalten bleiben.
Der Vertrag, den er im Februar unterschrieben hat, ist vorerst bis zum nächsten Sommer gültig. Sollte Ajeti aber so weitermachen wie zuletzt, dann dürfte mit ziemlicher Sicherheit die Klausel aktiviert werden, die das Arbeitspapier des Stürmers vorzeitig bis zum Sommer 2026 verlängert.