Ich muss dir widersprechen. Im Wettspielreglement ist eindeutig von "zwischen dem 15. und dem 21. Geburtstag" als Stichtage die Rede. Alle drei Spieler werden 21 bevor sie drei volle Jahre beim FCB haben und werden dementsprechend nie HTPs sein. Bei Essiam sind nur rund 15 Tage dazwischen. Könnte also gut sein, dass er bereits vor dem auf Transfermarkt angegebenen Transferdatum beim Verband gemeldet wurde, allerdings meinte ich mich zu erinnern, dass man gemäss irgendeiner FIFA-Vorgabe Spieler aus einem anderen Kontinent frühestens an ihrem 18. Geburtstag verpflichten dürfte. Dementsprechend wäre es ohnehin fast unmöglich, einen Spieler von ausserhalb der EU zum HTP zu machen, es sei denn man halte sich mit den Verträgen sehr genau an den Geburtstag des Spielers.JackR hat geschrieben: 09.08.2023, 07:41Platypus1 hat geschrieben: 08.08.2023, 18:26 Ich glaube, dass er ein Thema ist und dass dies auch gute Gründe hat:
1) Auf der Kontingentsliste dürfen 25 Spieler gemeldet werden (abgesehen von lokal ausgebildeten U21-Spielern). Davon müssen mindestens 8 Schweizer sein. Bei uns sind aktuell genau 8 Schweizer, davon 1 wohl bald weg (Ndoye) und 4 im Spätherbst ihrer Karriere (Hitz, Lang, Frei, Xhaka). Dann sind noch die Goalies Nummer 2 & 3 drauf und Schmid als Einziger, der wohl eine langfristige Perspektive beim FCB hat. Das heisst, der FCB muss innerhalb der nächsten 1-2 Jahre mindestens 5 Schweizer verpflichten, um die 25 Kaderplätze ausschöpfen zu können.
2) Die Schweizer Konkurrenz ist nicht willens, dem FCB gute Spieler zu vernünftigen Konditionen abzutreten, ausser eventuell solche, deren Verträge bald auslaufen (Beispiel Schmid). Es wird schwierig, da 5 Schweizer zu finden, welche den FCB verstärken.
3) Realistischer ist es, Schweizer Spieler aus dem Ausland zurückzuholen, wenn sie sich dort nicht durchgesetzt haben. Ein Spieler, der sich im Ausland nicht durchsetzt, kann für den FCB immer noch eine Verstärkung sein (siehe Zeqiri). Ein Spieler, der sich bei der nationalen Konkurrenz nicht durchsetzt, ist dagegen kaum je eine Verstärkung für den FCB.
Vor diesem Hintergrund, wäre es fahrlässig, wenn der FCB Ajeti nicht in Betracht ziehen würde. ABER: Er muss sich ins neue, tiefere Lohngefüge eingliedern und er muss die nötige Motivation mitbringen, hier etwas zu reissen. Ob das der Fall ist bzw. sein wird, keine Ahnung. Ich hoffe es aber, denn ich habe ihn fussballerisch in guter Erinnerung. Leider für ihn ist seine Karriere seit seinem letzten Abgang arg ins Stocken geraten. Aber gerade daraus könnte er ja neue Motivation schöpfen und beim FCB in einer neuen Rolle voll angreifen.
Ich habe noch eine Anmerkung zu deinen Überlegungen.
Wenn ich es richtig verstanden habe: Auf der Kontingentliste braucht es nicht 8 "Schweizer", sondern 8 "Home-Trained-Player". Das ist der Begriff der UEFA für "lokale ausgebildete Spieler", wie sie der SFV im Wettspielreglement unter Punkt 8.3 (Artikel 168 & 169) beschreibt. D.h. es kann auch ein ausländischer Spieler einen der 8 Plätze, füllen - sofern er 3 Jahre in der Schweiz tätig war.
Dies wird bspw. Essiam ab Januar 2025 betreffen. Oder Kade und Vogel ab Sommer 2025.
Und das wiederum würde dem FCB deutlich Luft geben bzgl. der Kontingentliste.
Quellen für meine Behauptung:
Wettspielreglement SFV
Dokument "Lokal ausgebildete Spieler" der ersten Liga
Transferhistorie von Essiam auf TM
Transferhistorie von Kade auf TM
Transferhistorie von Vogel auf TM
In der Konsequenz heisst das, eine Verpflichtung von Ajeti ergibt sehr viel Sinn in Bezug auf die Kaderpolitik. Die Kaufmann/Degen'sche "ausländische Jungtalente"-Strategie war zwar letzte Saison ganz schön aber ergibt rein Kaderpolitisch nicht sehr viel Sinn, resp. nur wenn die Talente zuerst für die Nachwuchsabteilung verpflichtet werden.