Tsunami hat geschrieben: 22.10.2023, 09:55
Ich finde es schockierend und beschämend zugleich anzusehen, wie viele Pro-Palästina Demos es weltweit gibt und demgegenüber wie wenige Kundgebungen und Mitgefühl es gegenüber den Juden und dem israelischen Volk zu sehen und lesen ist.
Isoliert betrachtet sind die Vorfälle vom 7. Oktober ein einziges makabres Verbrechen. So viel ich mitbekommen habe, hat Israel 1500 Hamas-Kämpfer auf eigenem Gebiet getötet. Diese wären schon mal gerächt. Einige hundert dieser Typen (sicher mal alle Geisel-Entführer) haben sich rechtzeitig in den Gazastreifen zurückgezogen.
Dennoch sind die Geschehnisse dieses Tages nur eine Schlacht von vielen im seit 1948 andauernden Krieg, in dem auf palästinensischer Seite 20 x mehr Tote zu beklagen sind als auf jüdischer. Daher interessiert es in der muslimischen Welt niemanden, ob Tötungen von Juden böser sind als Tötungen von Palästinenser.
Mit den Vorkommnissen seit dem 7. Oktober steigt der Hass in der muslimischen Welt gegen die Juden nochmals. Noch mehr Menschen radikalisieren sich zum Hamas-Niveau. Wegen der hohen Geburtenraten bei den radikalen Juden, von denen sehr viele im Westjordanland in annektierten Gebieten leben, wird sich dieser Trend auch auf der anderen Seite negativ entwickeln. Die Palästinenser wollen ums Verrecken nicht nur ihre Gebiete behalten, sondern am liebsten Territorium zurückholen. Und die Juden wollen ebenfalls kein Land hergeben und am liebsten noch mehr erobern. Somit sind die Weichen für die Zukunft auf noch mehr Krieg gestellt.
Israel ist zuzutrauen, die 20000 Hamas-Kämpfer vernichten zu können. Pro Hamas-Kämpfer 5 Tote Zivilisten als Kollateralereignis scheint aus logistischer Sichtweise vorsichtig geschätzt (obwohl dies ein Grauen ist). Das wären dann 100'000 zivile Todesopfer. Man kann sich durchaus vorstellen, wie dann nicht nur in der muslimischen Welt auf der Strasse gewütet wird. Und sollten es noch mehr Hamas-Kämpfer als die 20000 und noch mehr als 5 tote Zivilisten als Kollateralereignis sein, wird dann alles noch extremer. Und vor allem, wenn 20000 Hamas-Kämpfer getötet sind, werden 100000 neue solche entstehen. Was das bedeutet, kann sich jeder Leser hier drin selber vorstellen.
In der Rundschau der vergangenen Woche meinte ein palästinensischer Widerstandskämpfer im Westjordanland, dass man lieber sterben will als vom Land vertrieben zu werden.
Ich würde den Palästinensern raten, der Gewalt und der Rache abzuschwören, sich mit Israel zu vereinen. Sie könnten dann selber von der Schaffenskraft der Juden profitieren und einen höheren Lebensstandard erreichen. Ich befürchte aber, das wird ihr Stolz nicht zulassen. Daher sollte man sich mit der Realität befassen und nicht Wunschvorstellungen durchboxen.
Israel wäre in der militärisch Lage, alle 5 Millionen Palästinenser auszuradieren und hätte dann vermeintlich Ruhe. Allerdings könnte durch ein derartiges Pogrom ihm die Unterstützung der Menschen im Westen abhandenkommen. Zudem würden dann vor lauter Wut und Hass nichtpalästinensische Muslime die Arbeit der Hamas fortsetzen. Also wäre Israel anzuraten, ihre Armee noch schlagkräftiger zu machen, dennoch auf Vergeltungsschläge zu verzichten um nicht nochmal Israel-Hass zu produzieren. Eventuell könnte ein Rückzug auf die Gebiete, die Israel 1948 von der UNO zugesprochen wurden, die Gemüter beruhigen. Aber dann könnte das Land zu klein sein für die im Moment im Heiligen Land lebenden jüdischen Israeli. Um aber in Frieden ohne bösen Nachbarn zu leben, müsste Israel woanders, wo es noch Platz hat, gegründet werden (Australien, USA, Russland?). Ich befürchte aber, das wird ihr Stolz nicht zulassen.
Daher wird die Menschheit sich für immer und ewig damit abfinden müssen, dass es im Heiligen Land regelmässig klöpfen wird, weil zwei Völker Anspruch auf das gleiche Territorium erheben. Ein Volk will dies aufgrund der Worte im Alten Testament und weil es bis zum Römischen Reich dort lebte, das andere, weil es seit mehr als 1800 Jahren dort lebt.