Klimakrise

Der Rest...
Lorenzo von Matterhon
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 323
Registriert: 13.01.2017, 11:07
Wohnort: In my Body

Re: Klimakrise

Beitrag von Lorenzo von Matterhon »

.
Zuletzt geändert von Lorenzo von Matterhon am 26.08.2021, 10:47, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12367
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

BaslerBasilisk hat geschrieben:Also gibt es keine Erwärmung in Europa?  :eek: :confused:

Über dieses Thema kannst du Stunden diskutieren und das Resultat ist immer das selbige.
Klimaschutz geht nicht mit Kapitalismus.
Sagen ja mittlerweile auch Experten. Es muss ein Systemwechsel stattfinden. Weg von der Billigproduktion für den einmaligen Gebrauch. China ist auch nicht mehr bereit, den Plastik-Gummischrott für die ganze Welt zu produzieren. China spezialisiert sich vermehrt auf HighEnd Technologie resp. erneuerbare Energien.
Wäre die Beste Lösung, wenn jedes Land seinen Erdöl-Kunststoff-Schrott selber herstellen müsste. Die Preise natürlich den hiesigen Produktionskosten anpassen.

Typisches Beispiel: Fast jeder Garten auf dem Land besitzt einen eigenen Plastikpool für 1-2 Kinder. Teilen kommt nicht in Frage und der Weg in die Badi ist auch zu weit. Das Teil wird 1-2 Jahre verwendet und da es zu billig ist wird es danach wieder entsorgt, auch wenn noch völlig funktionsfähig oder nur leicht beschädigt ist. Plastikspielsachen made in China zieren das Kinderzimmer.

Die Kinder werden doch schon so erzogen: Jö, ist dein Spielzeug kaputt? Macht nichts, Papa kauft dir ein neues...

Unsere Gesellschaft deckt sich mit Krempel ein, der zu 90% völlig überflüssig ist.

Mein Schuhbeispiel mag vielleicht als lächerlich erscheinen aber nur so kann ein Wechsel zur Nachhaltigkeit erfolgen. Ein Auto sollte wieder 10-20 Jahre fahrbar sein und eine Upgrade Möglichkeit (z.B für neue Batterie-Generationen) sollte gesetzlich vorgeschrieben werden. Die Mindestfunktionsdauer eines Unterhaltungsgerätes müsdte ebenfalls gesetzlich vorgeschrieben werden. Früher lief ein TV bis zu 20 Jahre und wenn er kaputt ging wurde er repariert. Geht doch.

Steuern auf Erdölprodukte bin ich voll dabei. Jedoch nicht nur auf Benzin, Rohöl/Diesel, sondern auf alle Produkte die Erdöl beinhalten. Der Gang zum Schuhmacher muss sich wieder lohnen, Kleider sollten wieder einen qualitativen Mindeststandard erfüllen. Wer alle zwei Monate neue Kleider braucht soll dafür ordentlich bezahlen. Das hat gleichzeitig auch mit Entwicklungsarbeit zu tun. Diese Textilfabriken in Indien oder Bangladesh müssen modernisiert werden, die Sklaverei in diesen Fabriken gehört abgeschafft!
Dafür müssen wir für Kleider wieder einen angemessenen und gerechten Preis bezahlen.

Diese Wegwerfmentalität gilt es zu bekämpfen!!!

Der Ertrag (Dividende) aus Investitionen in dreckige Unternehmen oder gar Rohstoffe sollte ebenfalls hoch besteuert werden müssen.

Eine mildere Form des Raubkapitalismusses wäre schon ein Anfang.

Nachtrag btrf. Zunahme Erdbevölkerung

Ja, das ist korrekt. Die Erde ist überbevölkert. Aber warum ist sie das?
Weil in Bildungsschwachen Volkswirtschaften halt noch immer davon ausgegangen wird, dass mit Kindern als Billigarbeitskräfte das Familieneinkommen erhöht werden kann (bei uns hatten die Bauern noch um die zehn Kindern vor ca. 80 Jahren) und die Menschen andere Probleme zu haben scheinen als Verhütung. Vergewaltigungen gehören in einigen afrikanischen Ländern zur Tagesordnung.
Man kann dem nur mit Bildung entgegenwirken. In diesem Punkt ist Europa mehr den je gefragt, ist doch Afrika unser Nachbarkontinent (China und USA sind weiter entfernt. Es betrifft uns auch mehr als die Amis oder Chinesen)
Zuletzt geändert von Aficionado am 10.08.2021, 10:32, insgesamt 2-mal geändert.

Benutzeravatar
Pro Sportchef bim FCB
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8180
Registriert: 28.01.2006, 20:37
Wohnort: Im Exil (Bern)

Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Faniella Diwani hat geschrieben: 07.08.2021, 10:48 Und mit derselben Grafik kann auch gleich erklärt werden warum Emissionshandel Blödsinn ist. Es wird nicht weniger wenn man es umbucht.

Emissionshandel ist nicht gleich Umbuchen. Was das ausserdem mit der Grafik zu tun hat verstehe ich auch nicht ganz. Vielleicht kannst du das erläutern.

Benutzeravatar
Faniella Diwani
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3998
Registriert: 28.03.2014, 10:25

Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 10.08.2021, 10:58
Faniella Diwani hat geschrieben: 07.08.2021, 10:48 Und mit derselben Grafik kann auch gleich erklärt werden warum Emissionshandel Blödsinn ist. Es wird nicht weniger wenn man es umbucht.

Emissionshandel ist nicht gleich Umbuchen. Was das ausserdem mit der Grafik zu tun hat verstehe ich auch nicht ganz. Vielleicht kannst du das erläutern.
Emissionshandel entsteht dadurch, dass eine Firma die freiwillig darauf verzichtet die Umwelt zu schädigen, ihren nicht verwendeten "erlaubten Schädigungsanteil" an eine andere Firma verkauft. Das verbriefte Umweltschädigsrecht wird zu einem Marktpreis verkauft und der "Schädigungsanteil" auf die Käuferfirma umgebucht.

Die Emissionen verschwinden nicht, sie verschieben sich nur. Und du darfst gerne davon ausgehen dass die Akteure am Markt (wir auch ihre Regulatoren) wenig Interesse haben zu wenig handelbare Zertifikate zu haben. Hinten raus geht es wie immer um Wirtschaftsräume, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen.

händsche
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1417
Registriert: 13.08.2008, 17:05

Re: Klimakrise

Beitrag von händsche »

Ziel ist es ja, die Zertifikate zu verknappen, so das für den gleichen Verbrauch zu wenig Zertifikate vorhanden wären und die Firmen somit Anreiz haben ihren Verbrauch zu vermindern, und überflüssige Zertifikate verkauft werden können. 

Das Problem ist eher, dass man sich wieder einmal von der Wirtschaftslobby unter Druck setzen lässt und viel zu viele Zertifikate ausstellt.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12367
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »


Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12367
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

händsche hat geschrieben:Ziel ist es ja, die Zertifikate zu verknappen, so das für den gleichen Verbrauch zu wenig Zertifikate vorhanden wären und die Firmen somit Anreiz haben ihren Verbrauch zu vermindern, und überflüssige Zertifikate verkauft werden können. 

Das Problem ist eher, dass man sich wieder einmal von der Wirtschaftslobby unter Druck setzen lässt und viel zu viele Zertifikate ausstellt.
Ja, exakt.

Benutzeravatar
Catullus_Neonatus
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 177
Registriert: 02.02.2021, 09:26

Re: Klimakrise

Beitrag von Catullus_Neonatus »

früher sind einem viel mehr von diesen schwarzroten fickenden Käfern auf dem Trottoir über den Weg gelaufen. Der halbe Trottoirrand wimmelte rot. Sind die mit dem kühleren Wetter nordwärts gezogen?
"Folg den unheimlichen nicht, den gewaltigen Rufern."
--Johannes Urzidil


Gesendet von meinem C64er mit Wählscheibenmodem

Benutzeravatar
SubComandante
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 17127
Registriert: 07.12.2004, 08:55
Wohnort: Fig da Foz

Re: Klimakrise

Beitrag von SubComandante »

Catullus_Neonatus hat geschrieben: 22.03.2022, 08:58 früher sind einem viel mehr von diesen schwarzroten fickenden Käfern auf dem Trottoir über den Weg gelaufen. Der halbe Trottoirrand wimmelte rot. Sind die mit dem kühleren Wetter nordwärts gezogen?
Inzwischen könnten die sogar in Grönland überleben. Wenn's dort halt mal 30 Grad wärmer ist als sonst. Freuen wir uns für die Eskimos. Schmelzendes Eis hat keinen Einfluss auf den Meeresspiegel. Und freiwerdendes Methan wird auch keinen Einfluss auf das Klima haben. Ab in den SUV für eine Spritztour!

Benutzeravatar
Patzer
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8450
Registriert: 14.08.2005, 21:35
Wohnort: Regio Basel

Re: Klimakrise

Beitrag von Patzer »

Catullus_Neonatus hat geschrieben: 22.03.2022, 08:58 früher sind einem viel mehr von diesen schwarzroten fickenden Käfern auf dem Trottoir über den Weg gelaufen. Der halbe Trottoirrand wimmelte rot. Sind die mit dem kühleren Wetter nordwärts gezogen?

hat wohl ausnahmsweise weniger mit dem klimawandel zu tun als dass wir unsere felder mit gift vollspritzen wie die bekloppten
 

Benutzeravatar
Faniella Diwani
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3998
Registriert: 28.03.2014, 10:25

Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

Catullus_Neonatus hat geschrieben: 22.03.2022, 08:58 früher sind einem viel mehr von diesen schwarzroten fickenden Käfern auf dem Trottoir über den Weg gelaufen. Der halbe Trottoirrand wimmelte rot. Sind die mit dem kühleren Wetter nordwärts gezogen?

Du meinst die Feuerwanze?
https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Feuerwanze

Benutzeravatar
BaslerBasilisk
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4162
Registriert: 04.01.2021, 09:26
Wohnort: Am Rhyy

Re: Klimakrise

Beitrag von BaslerBasilisk »

Patzer hat geschrieben: 22.03.2022, 21:58
Catullus_Neonatus hat geschrieben: 22.03.2022, 08:58 früher sind einem viel mehr von diesen schwarzroten fickenden Käfern auf dem Trottoir über den Weg gelaufen. Der halbe Trottoirrand wimmelte rot. Sind die mit dem kühleren Wetter nordwärts gezogen?
hat wohl ausnahmsweise weniger mit dem Klimawandel zu tun als dass wir unsere Felder mit gift vollspritzen wie die bekloppten
Jaja, genau. Weil das Trottoir in der Stadt ja gleich neben einem Agrarfeld ist.
Und: Die Bauern schauen zu, dass sie so wenig wie nötig an Chemikalien verspritzen. Die kosten natürlich auch "en guete Batze"
 
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 23.03.2022, 08:52 Jaja, genau. Weil das Trottoir in der Stadt ja gleich neben einem Agrarfeld ist.
Und: Die Bauern schauen zu, dass sie so wenig wie nötig an Chemikalien verspritzen. Die kosten natürlich auch "en guete Batze"


Scheint eher ein Mangel der Biodiversität zu sein:
Tagblatt hat geschrieben:Besonders von dem Rückgang der Artenvielfalt seien Insekten betroffen. Der Bericht zeigt etwa auf, dass 87,5 Prozent aller Pflanzen von Insekten bestäubt werden. Davon profitieren auch dreiviertel der Nutzpflanzen. In Rorschach haben es Bienen, Hummeln oder Feuerwanze jedoch teilweise schwer, an heimische Pflanzen zu kommen. Die Stadt ist zu sauber.
Ist zwar Rorschach, man kann dies sicher auch teilweise auf Basel übertragen. Quelle

Wenn die Alternative zur chemischen Unkrautunterdrückung/-beseitigung Handarbeit heisst, kann auch ein grosszügiger Einsatz von Chemie günstiger ausfallen. Es gibt zwar Landwirtschaftsmaschinen, welche kamerabasiert und AI-unterstützt Chemie einsetzen. Diese sind aber nicht gerade billig in der Anschaffung.

 

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12367
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

Das FiBL forscht ja intensiv btr. Alternativen zu Fungi/Pestiziden.
Eine mögliche Lösung sind vereinzelte Schneisen um/zwischen den bewirtschafteten Feldern. Der Bauer verliert zwar etwas an Agrarfläche, kann das Defizit aber nach kurzer Zeit durch einen sparsameren Einsatz von Giften kompensieren. Die Schneisen bieten alles, was die natürlichen Feinde der Schädlinge benötigen für die Fortpflanzung/Vermehrung.

https://www.fibl.org/de/standorte/schweiz

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12367
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben:
Catullus_Neonatus hat geschrieben: 22.03.2022, 08:58 früher sind einem viel mehr von diesen schwarzroten fickenden Käfern auf dem Trottoir über den Weg gelaufen. Der halbe Trottoirrand wimmelte rot. Sind die mit dem kühleren Wetter nordwärts gezogen?

Du meinst die Feuerwanze?
https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Feuerwanze
Evtl. zu grosse Konkurrenz aus Fernost?:

https://www.google.com/amp/s/www.br.de/ ... en,SE84Md0

Benutzeravatar
Somnium
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 5989
Registriert: 13.12.2004, 17:28
Wohnort: Bebbihausen

Re: Klimakrise

Beitrag von Somnium »

In der Antarktis ist Mitte März ein Eisblock von der Grösse Roms vom Festlandeis abgebrochen. Gemäss Wissenschaftler ist es der grösste Abbruch seit Beginn der 2000er-Jahre und ein Vorgeschmack, was kommen wird. Weiterhin werden seit Wochen rekordhohe Temperaturen gemessen.

TXT


(Kaiserpinguine oder Eisbären in der Arktis - wer stirbt zuerst aus?)
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

Benutzeravatar
Faniella Diwani
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3998
Registriert: 28.03.2014, 10:25

Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

Somnium hat geschrieben: 26.03.2022, 16:16 (Kaiserpinguine oder Eisbären in der Arktis - wer stirbt zuerst aus?)

Eisbären.

Benutzeravatar
SubComandante
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 17127
Registriert: 07.12.2004, 08:55
Wohnort: Fig da Foz

Re: Klimakrise

Beitrag von SubComandante »

Somnium hat geschrieben: 26.03.2022, 16:16 In der Antarktis ist Mitte März ein Eisblock von der Grösse Roms vom Festlandeis abgebrochen. Gemäss Wissenschaftler ist es der grösste Abbruch seit Beginn der 2000er-Jahre und ein Vorgeschmack, was kommen wird. Weiterhin werden seit Wochen rekordhohe Temperaturen gemessen.

TXT

(Kaiserpinguine oder Eisbären in der Arktis - wer stirbt zuerst aus?)
Irgendwann sind auch wir an der Reihe, keine Angst. Die ganzen Verstärkungseffekte, die das ganze noch mehr beschleunigen zuzüglich den Kipp-Punkten sind halt das Problem. Wenn die Landmasse unter dem Eis langsam frei wird, werden es auch riesige Methanvorkommen. Methan ist bezüglich Absorbsion noch einiges tragischer wie CO2. Oder wenn es weltweit wärmer wird, wird auch mehr Wasser von Gewässer frei. Wasserdampf verstärkt auch den Treibhauseffekt.

Ein absoluter Entschleuniger sind Moore. Sie speichern Unmengen an CO2, viel viel mehr als Wälder. Man müsste die ganzen entwässerten Gebiete wieder der Feuchtigkeit überlassen. So als Vorschlag. Und eine Beseitigung von Bolsonaro hätte auch grossartige, längerfristige Effekte aufs Klima. Ausser es kommt als Nachfolger nochmals so jemand.

Benutzeravatar
BaslerBasilisk
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4162
Registriert: 04.01.2021, 09:26
Wohnort: Am Rhyy

Re: Klimakrise

Beitrag von BaslerBasilisk »

Ich Antworte dir hier:
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 29.03.2022, 12:22
BaslerBasilisk hat geschrieben: 28.03.2022, 15:49  
Biodiversitätskonvention
https://www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/ ... ommen.html
"Dabei hat sich die Schweiz im Rahmen der Biodiversitätskonvention verpflichtet, biodiversitätsschädigende Subventionen bis 2020 anzupassen oder abzuschaffen."

Trotzdem gab es 2020 noch über 160 umweltschädliche Subventionen mit einem finanziellen Volumen von über 40 Milliarden Franken, wobei 1/3 dieser 160 Subventionen noch nicht einmal quantifiziert werden konnten.
Hier ein paar Quellen dazu:
https://www.nzz.ch/schweiz/biodiversita ... duced=true
https://www.pronatura.ch/de/2020/subven ... erliererin
Die Studie, die die 160 Subventionen identifiziert und quantifiziert hat:
https://www.wsl.ch/de/2020/08/ueber-160 ... hweiz.html
https://www.wsl.ch/fileadmin/user_uploa ... _Maerz.pdf
Danke fürs heraussuchen. Hab es mal überflogen und werde es später noch genau lesen. klingt jedenfalls interessant.
ABER.
Wenn ein Wasserkraftwerk oder andere, für den Energiesektor aufgewendete Subventionen (Wasser- und Windkraft) als Umweltschädlich gelten, dann ist die Studie nur bedingt aussage kräftig. Was sollen wir dann machen? Atomkraftwerk? Mehr Kohlestrom?
In 28%* of the subsidies identified, there is an internal conflict between ecological goals: the goal of the subsidy is to protect the environment or nature, but at the same time the activity supported has side-effects which are harmful to biodiversity.
*Sprich 45 Subventionen.

Das einzige was ich begrüssen würde ist die Erhöhung der Subvention für extensiv bewirtschaftete Flächen. Das würde auch den Bauern einen Anreiz schaffen, dies mehr voranzutreiben. Des Weiteren müsste man diese 160 Subventionen in den Kontext setzen. Wie viel war es denn im Vorjahr, und dem Jahr davor und dem Jahr davor etc. Ich verstehe, dass es das Ziel z.T. verfehlt aber ein Studienergebniss Kontextlos stehen zu lassen ist auch nicht richtig und zeigt nicht zwangsläufig das richtige Bild.

Auch dürfte man dies ebenfalls noch erwähnen:
"...Individual subsidies damage biodiversity to varying degrees: in 55% of cases, the level of damage is low, in 23% medium and in 10% high. In 10% of cases, the effects are not clear..."

"Seit dem Rückzug des Militärs von den meisten Regional-flughäfen werden die staatlichen Subventionen
(für Flughäfen) stetig reduziert."

Hinzufügen möchte ich noch, dass dein Zitat "Dabei hat sich die Schweiz im Rahmen der Biodiversitätskonvention verpflichtet, biodiversitätsschädigende Subventionen bis 2020 anzupassen oder abzuschaffen." irreführend gesetzt ist, denn dies stammt nicht von der bafu Seite sondern von der NZZ.

Meiner Meinung nach geht es in die richtige Richtung, nur nicht so schnell wie man vor 20 Jahren annahm, als man dieses Abkommen abschloss.
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 29.03.2022, 12:58 Danke fürs heraussuchen. Hab es mal überflogen und werde es später noch genau lesen. klingt jedenfalls interessant.
ABER.
Wenn ein Wasserkraftwerk oder andere, für den Energiesektor aufgewendete Subventionen (Wasser- und Windkraft) als Umweltschädlich gelten, dann ist die Studie nur bedingt aussage kräftig. Was sollen wir dann machen? Atomkraftwerk? Mehr Kohlestrom?
Ich sehe nicht, inwiefern die Studie an Aussagekraft verliert, wenn sie feststellt, dass ein Wasserkraftwerk der Biodiversität schadet. Vielmehr sehe ich in Frage gestellt, inwiefern die Biodiversitätskonvention umweltfreundlich ist, wenn sie umweltschädliche Subventionen verbieten würde.

Ich würde die Studie so lesen, dass ein Staudamm die Biodiversität einschränkt und als Konsequenz daraus ziehen, neben Stauseen auch Schutzflächen zu deren Erhalt vorzusehen. Hab mich da nicht eingelesen, aber mir erscheint es nur logisch, dass man dies so angeht.

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 29.03.2022, 12:22 "Dabei hat sich die Schweiz im Rahmen der Biodiversitätskonvention verpflichtet, biodiversitätsschädigende Subventionen bis 2020 anzupassen oder abzuschaffen."
Ich gehe auch davon aus, dass «anzupassen» genau solches Vorgehen meint. Oder täusche ich mich da?

Benutzeravatar
Pro Sportchef bim FCB
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 8180
Registriert: 28.01.2006, 20:37
Wohnort: Im Exil (Bern)

Re: Klimakrise

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Lällekönig hat geschrieben: 29.03.2022, 13:49
BaslerBasilisk hat geschrieben: 29.03.2022, 12:58 Danke fürs heraussuchen. Hab es mal überflogen und werde es später noch genau lesen. klingt jedenfalls interessant.
ABER.
Wenn ein Wasserkraftwerk oder andere, für den Energiesektor aufgewendete Subventionen (Wasser- und Windkraft) als Umweltschädlich gelten, dann ist die Studie nur bedingt aussage kräftig. Was sollen wir dann machen? Atomkraftwerk? Mehr Kohlestrom?
Ich sehe nicht, inwiefern die Studie an Aussagekraft verliert, wenn sie feststellt, dass ein Wasserkraftwerk der Biodiversität schadet. Vielmehr sehe ich in Frage gestellt, inwiefern die Biodiversitätskonvention umweltfreundlich ist, wenn sie umweltschädliche Subventionen verbieten würde.

Ich würde die Studie so lesen, dass ein Staudamm die Biodiversität einschränkt und als Konsequenz daraus ziehen, neben Stauseen auch Schutzflächen zu deren Erhalt vorzusehen. Hab mich da nicht eingelesen, aber mir erscheint es nur logisch, dass man dies so angeht.

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 29.03.2022, 12:22 "Dabei hat sich die Schweiz im Rahmen der Biodiversitätskonvention verpflichtet, biodiversitätsschädigende Subventionen bis 2020 anzupassen oder abzuschaffen."
Ich gehe auch davon aus, dass «anzupassen» genau solches Vorgehen meint. Oder täusche ich mich da?

Es ist ja nicht so, dass man alle diese 160 Subventionen abschaffen sollte und man zu 100% sagen kann, eine Abschaffung ist besser für die Umwelt.

Man muss grundsätzlich schon sehen, Wasserkraft kann schlimme Folgen für die Umwelt haben. Vielleicht nicht in der Schweiz, wenn in der hintersten Ecke ein Stausee gebaut wird. Aber wenn Flüsse mit zig Staudämmen derart verändert werden, hat dies riesige Auswirkungen auf Biodiversität, Umwelt und das ganze Ökosystem. Ja es entzieht sogar Menschen die Lebensgrundlage. Bauern haben plötzlich kein Wasser mehr für die Bewässerung ihrer Felder, Fischer haben keine Fischer mehr.

Ein Beispiel dieser schlimmen Auswirkungen gibt es in Laos, Kambodscha und Vietnam. Praktisch alle Flüsse in diesen Ländern werden, beauftragt und finanziert von anderen Ländern (v.a. China), mit hunderten Staudämmen verbaut. Die Auswirkungen sind gigantisch und Konflikte entstehen auch. Vietnam z.B. befindet sich am Ende des Mekong und ist abhängig davon, was die anderen Länder machen.
Ebenfalls werden diese ausländischen Bauprojekte meist so billig wie möglich ausgeführt, auf Kosten der Sicherheit. Bricht dann ein Damm, versaufen halt einige tausend Laoten, China kümmert es nicht.

Für mich ist das eine neue Art von Kolonialismus. Energiekolonialismus. Man lagert alle negativen Auswirkungen aus und erhält aber Energie.

Etwas abgeschweift sorry, ich möchte Wasserkraft nicht verteufeln, im Gegenteil, die Vorteile sind gross und man kann die Projekte auch sauber und fair umsetzen.

@Lällekönig, absolut, anpassen ist ja auch erlaubt. Z.B. schlägt die Studie bei Wasserkraft folgende Anpassungen vor:
Kleinwasserkraftwerke
Die hohe Zahl an Klein- und Kleinstwasserwerken mit stark nachteiliger Wirkung auf die Habitate
kleiner (Gebirgs-)Bäche wurde durch die MFK und anschliessend die KEV ermöglicht. Die schädliche
Wirkung (in Kombination mit der wirtschaftlichen Unrentabilität) wurde erkannt und neue Kleinstwasserwerke < 1MW werden seit 2018 nicht mehr gefördert. Bestehende Verträge können noch bis ins
Jahr 2037 laufen. Kraftwerke ab 1 MW werden weiterhin mit Investitionsbeiträgen und Einspeisevergütungen gefördert. Eine Eliminierung dieser Fördergelder würde die Umsetzung der Schweizer Energiestrategie verzögern und wäre umweltpolitisch ein Rückschritt. Die Fördergelder könnten jedoch
biodiversitätsverträglich eingesetzt werden, indem sie 1. umgeleitet würden für Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs, 2. eingesetzt würden für den Ausbau der Photovoltaik, welche viel geringere externe Kosten verursacht und eine höhere Fördereffizienz aufweist (Rechsteiner, 2019), 3. geknüpft würden an Massnahmen zur Reduktion der Eingriffe (z.B. der Barrierewirkung), 4. auf wenige,
effiziente Kleinkraftwerke beschränkt würden.

Grosswasserkraftwerke
Der Ausbau der Grosswasserkraft ist, verglichen mit der Kleinwasserkraft, in Bezug auf die produzierte Menge an Strom sowie in Bezug auf die externen Kosten vorteilhafter. Eine Eliminierung der
oben genannten Subventionen für Grosswasserkraftwerke ist wegen der Ziele der Schweizer Energiestrategie nicht sinnvoll. Hingegen sollten die Subventionen nur an Anlagen geleistet werden, die die
Umweltauflagen nach heutigem Recht umsetzen, also ausreichend Restwasser abgeben, Fischtreppen
und Umgehungsgewässer bauen und Massnahmen zur Verbesserung des Geschiebehaushaltes treffen.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 29.03.2022, 16:40Es ist ja nicht so, dass man alle diese 160 Subventionen abschaffen sollte und man zu 100% sagen kann, eine Abschaffung ist besser für die Umwelt.

Man muss grundsätzlich schon sehen, Wasserkraft kann schlimme Folgen für die Umwelt haben. Vielleicht nicht in der Schweiz, wenn in der hintersten Ecke ein Stausee gebaut wird. Aber wenn Flüsse mit zig Staudämmen derart verändert werden, hat dies riesige Auswirkungen auf Biodiversität, Umwelt und das ganze Ökosystem. Ja es entzieht sogar Menschen die Lebensgrundlage. Bauern haben plötzlich kein Wasser mehr für die Bewässerung ihrer Felder, Fischer haben keine Fischer mehr.

Ein Beispiel dieser schlimmen Auswirkungen gibt es in Laos, Kambodscha und Vietnam. Praktisch alle Flüsse in diesen Ländern werden, beauftragt und finanziert von anderen Ländern (v.a. China), mit hunderten Staudämmen verbaut. Die Auswirkungen sind gigantisch und Konflikte entstehen auch. Vietnam z.B. befindet sich am Ende des Mekong und ist abhängig davon, was die anderen Länder machen.
Ebenfalls werden diese ausländischen Bauprojekte meist so billig wie möglich ausgeführt, auf Kosten der Sicherheit. Bricht dann ein Damm, versaufen halt einige tausend Laoten, China kümmert es nicht.

Für mich ist das eine neue Art von Kolonialismus. Energiekolonialismus. Man lagert alle negativen Auswirkungen aus und erhält aber Energie.

Etwas abgeschweift sorry, ich möchte Wasserkraft nicht verteufeln, im Gegenteil, die Vorteile sind gross und man kann die Projekte auch sauber und fair umsetzen.

@Lällekönig, absolut, anpassen ist ja auch erlaubt. Z.B. schlägt die Studie bei Wasserkraft folgende Anpassungen vor:
Kleinwasserkraftwerke
Die hohe Zahl an Klein- und Kleinstwasserwerken mit stark nachteiliger Wirkung auf die Habitate
kleiner (Gebirgs-)Bäche wurde durch die MFK und anschliessend die KEV ermöglicht. Die schädliche
Wirkung (in Kombination mit der wirtschaftlichen Unrentabilität) wurde erkannt und neue Kleinstwasserwerke < 1MW werden seit 2018 nicht mehr gefördert. Bestehende Verträge können noch bis ins
Jahr 2037 laufen. Kraftwerke ab 1 MW werden weiterhin mit Investitionsbeiträgen und Einspeisevergütungen gefördert. Eine Eliminierung dieser Fördergelder würde die Umsetzung der Schweizer Energiestrategie verzögern und wäre umweltpolitisch ein Rückschritt. Die Fördergelder könnten jedoch
biodiversitätsverträglich eingesetzt werden, indem sie 1. umgeleitet würden für Massnahmen zur Reduktion des Energieverbrauchs, 2. eingesetzt würden für den Ausbau der Photovoltaik, welche viel geringere externe Kosten verursacht und eine höhere Fördereffizienz aufweist (Rechsteiner, 2019), 3. geknüpft würden an Massnahmen zur Reduktion der Eingriffe (z.B. der Barrierewirkung), 4. auf wenige,
effiziente Kleinkraftwerke beschränkt würden.

Grosswasserkraftwerke
Der Ausbau der Grosswasserkraft ist, verglichen mit der Kleinwasserkraft, in Bezug auf die produzierte Menge an Strom sowie in Bezug auf die externen Kosten vorteilhafter. Eine Eliminierung der
oben genannten Subventionen für Grosswasserkraftwerke ist wegen der Ziele der Schweizer Energiestrategie nicht sinnvoll. Hingegen sollten die Subventionen nur an Anlagen geleistet werden, die die
Umweltauflagen nach heutigem Recht umsetzen, also ausreichend Restwasser abgeben, Fischtreppen
und Umgehungsgewässer bauen und Massnahmen zur Verbesserung des Geschiebehaushaltes treffen.

Merci für die Ausführungen, Sportchef. Hätte mich auch sehr erstaunt, wenn die Biodiversitätskonvention nicht soweit gedacht hätte.
Deine Kritik bezüglich der rücksichtlosen und gigantischen Megaprojekte teile ich übrigens auch. Nur weil Wasserkraft sauberer ist als die Verbrennung fossiler Brennstoffe, heisst es nicht, dass man sämtliche Bedenken beiseite schieben kann. Dieser Grundsatz gilt eigentlich für fast alles im Leben.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

Passt besser in diesen Thread.

Aficionado hat geschrieben: 29.03.2022, 15:48 Ziel der neuen Reaktorgeneration: Nur noch leicht strahlender Abfall (Thorium anstelle von Uran), Kernschmelze soll ganz ausgeschlossen werden können. Und die sind ja erst noch am Anfang der Forschung. Pilotreaktoren soll es ja schon geben. Einfach noch sehr klein.
Da geht noch viel und die Frogs werden und wollen ja eh nie davon wegkommen.
China rüstet KKWs auf, Nuklearwaffen werden auch für Europa (EU) zum Thema.

Wir stehen womöglich vor einem Nuklearkrieg. In Wladiwostok rosten die alten atomar angetriebenen U-Boote vor sich hin, Sprengköpfe sind nicht mehr auffindbar, usw.
Und wir wollen uns nicht einmal mehr der Forschung widmen? Ist doch eigentlich pervers. Für friedliche Zwecke tabu, als Massenvernichtungswaffe (jaja, zur Abschreckung) aber schon fast notwendig.
Ich hoffe, du hast meinen Post nicht als Votum gegen Forschung verstanden. ;)

Einerseits verleiht mir der Erfindungsreichtum und Forscherdrang der Menschheit Hoffnung, andererseits sehe ich auch die Kurzsichtigkeit und Ungeduld, eine (noch entwicklungsbedürftige/-fähige) Lösung bereits zum finalen Ziel zu erklären und damit in Serienproduktion zu gehen.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12367
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

Soviel zur Wasserkraft Schweiz:

https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/wasserkraft

Rotblau2
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1243
Registriert: 27.02.2022, 21:05
Wohnort: Region Basel

Re: Klimakrise

Beitrag von Rotblau2 »

Aficionado hat geschrieben: 30.03.2022, 16:22 Soviel zur Wasserkraft Schweiz:

https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/wasserkraft

Man kann es drehen wie man will, ökologische Stromproduktion sorgt für negative Einflüsse in der Natur und für Verschandelung von Landschaften. Der Sihlsee z. B. ist sowas von hässlich. Gleich wie Berge mit riesigen Windrädern. 

Daher müssen Sonnenkollektoren in Naturfarben hergestellt werden, da gibt es noch viel Potential. 
Und weil das Grimseltal schon 2 Stauseen beherbergt, könnte man dieses eine Tal opfern, um ein Maximum an Strom zu erzeugen. 

Wieso aus Gründen des Landschaftsschutzes Windstrom-Produktion nicht mit Windrädern wie in den ehemaligen Mühlen? Statt Mehl wird einfach Strom produziert. In jedem Dorf könnten eine oder mehrere Energie-Mühlen gebaut werden.

Ausserdem sind neu erstellte AKWs (offiziell) 10 bis 100 x sicherer als solche, die vor 40 bis 50 Jahren gebaut wurden. Ich persönlich glaube zwar nicht 100 x sicherer, aber 10 x ist schon massiv besser als früher. 

Für Privathaushalte könnte man Hometrainer mit Stromproduktion erstellen. Das würde nicht nur das öffentliche Stromnetz entlasten, sondern auch einen Beitrag an die Volksgesundheit leisten. 

Die Energiequellen Biomasse und Anzapfen unterirdischer heisser Quellen weiterhin fördern. 

Aber all das löst das Problem nicht, so lange die Menschheit sich dermassen vermehrt. Jedes Jahr 80 Millionen Menschen mehr auf der Erde. Um diese Leute zu ernähren, werden laufend Unmengen von Wald abgeholzt. Somit dient die saubere Stromproduktion letztlich nicht dazu, die Erde zu retten, sondern nur um deren Untergang hinauszuzögern.

Sollte man das Problem mit dem Bevölkerungswachstum irgendwann in den Griff bekommen, sollte dies bald geschehen und nicht erst wenn 20 Milliarden oder noch mehr Menschen unseren Planeten bevölkern. 

Gesetzt der Fall, man könnte dieses Problem schon bald, das heisst bevor in wenigen Monaten die 8 Milliarden Menschen erreicht sind, lösen, könnte Jahr für Jahr die Gesamtumweltbelastung reduziert werden. Nur ist das leider reine Utopie, denn diejenigen Menschen, die den Wunsch haben, viele Kinder auf die Welt zu stellen, haben kein Gehör für solche Dinge. 

Benutzeravatar
BaslerBasilisk
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4162
Registriert: 04.01.2021, 09:26
Wohnort: Am Rhyy

Re: Klimakrise

Beitrag von BaslerBasilisk »

Rotblau2 hat geschrieben: 30.03.2022, 21:48 ...Für Privathaushalte könnte man Hometrainer mit Stromproduktion erstellen. Das würde nicht nur das öffentliche Stromnetz entlasten, sondern auch einen Beitrag an die Volksgesundheit leisten...
Ich würde eher dahingehen, als das jedes Gebäude die maximale Dachfläche mit Solar Paneelen ausstatten muss. Das würde eher noch zur Entlastung sorgen, vor allem wenn auch Industriegebäude dies tun müssen.

Yes, I am a dreamer du
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge

Benutzeravatar
Faniella Diwani
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 3998
Registriert: 28.03.2014, 10:25

Re: Klimakrise

Beitrag von Faniella Diwani »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 31.03.2022, 08:02
Rotblau2 hat geschrieben: 30.03.2022, 21:48 ...Für Privathaushalte könnte man Hometrainer mit Stromproduktion erstellen. Das würde nicht nur das öffentliche Stromnetz entlasten, sondern auch einen Beitrag an die Volksgesundheit leisten...
Ich würde eher dahingehen, als das jedes Gebäude die maximale Dachfläche mit Solar Paneelen ausstatten muss. Das würde eher noch zur Entlastung sorgen, vor allem wenn auch Industriegebäude dies tun müssen.

Yes, I am a dreamer du

Industrie, Landwirtschaft und Mietskasernen. Einfach dort wo grosse Dachflächen sind. Das ist deutlich effizienter als bei einzelnen Einfamilienhüüsli Anschlusskabel und Elektronik zu verbauen. So sehr ich mir eigentlich auch auf meinem Hüüsli Photovoltaik wünsche, dort wo die grossen Dachflächen sind bringts mehr.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12367
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Klimakrise

Beitrag von Aficionado »

Rotblau2 hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 30.03.2022, 16:22 Soviel zur Wasserkraft Schweiz:

https://www.wwf.ch/de/unsere-ziele/wasserkraft

Man kann es drehen wie man will, ökologische Stromproduktion sorgt für negative Einflüsse in der Natur und für Verschandelung von Landschaften. Der Sihlsee z. B. ist sowas von hässlich. Gleich wie Berge mit riesigen Windrädern. 

Daher müssen Sonnenkollektoren in Naturfarben hergestellt werden, da gibt es noch viel Potential. 
Und weil das Grimseltal schon 2 Stauseen beherbergt, könnte man dieses eine Tal opfern, um ein Maximum an Strom zu erzeugen. 

Wieso aus Gründen des Landschaftsschutzes Windstrom-Produktion nicht mit Windrädern wie in den ehemaligen Mühlen? Statt Mehl wird einfach Strom produziert. In jedem Dorf könnten eine oder mehrere Energie-Mühlen gebaut werden.

Ausserdem sind neu erstellte AKWs (offiziell) 10 bis 100 x sicherer als solche, die vor 40 bis 50 Jahren gebaut wurden. Ich persönlich glaube zwar nicht 100 x sicherer, aber 10 x ist schon massiv besser als früher. 

Für Privathaushalte könnte man Hometrainer mit Stromproduktion erstellen. Das würde nicht nur das öffentliche Stromnetz entlasten, sondern auch einen Beitrag an die Volksgesundheit leisten. 

Die Energiequellen Biomasse und Anzapfen unterirdischer heisser Quellen weiterhin fördern. 

Aber all das löst das Problem nicht, so lange die Menschheit sich dermassen vermehrt. Jedes Jahr 80 Millionen Menschen mehr auf der Erde. Um diese Leute zu ernähren, werden laufend Unmengen von Wald abgeholzt. Somit dient die saubere Stromproduktion letztlich nicht dazu, die Erde zu retten, sondern nur um deren Untergang hinauszuzögern.

Sollte man das Problem mit dem Bevölkerungswachstum irgendwann in den Griff bekommen, sollte dies bald geschehen und nicht erst wenn 20 Milliarden oder noch mehr Menschen unseren Planeten bevölkern. 

Gesetzt der Fall, man könnte dieses Problem schon bald, das heisst bevor in wenigen Monaten die 8 Milliarden Menschen erreicht sind, lösen, könnte Jahr für Jahr die Gesamtumweltbelastung reduziert werden. Nur ist das leider reine Utopie, denn diejenigen Menschen, die den Wunsch haben, viele Kinder auf die Welt zu stellen, haben kein Gehör für solche Dinge. 
Du hast gute Ideen und auch btrf. Überbevölkerung stimme ich dir zu. Dieses Problem löst sich aber nicht, indem wir die Menschen in Entwicklungsländern bevormunden (es ist richtig, dass z.B die Brasilianer selbst über ihren Regenwald bestimmen, aber Bolsonaro bleibt trotzdem ein Arschloch), sondern indem sich diese Länder und deren Bevölkerung weiterentwickeln resp. -bilden. Gebildete Familien haben auch in Schwellenländern deutlich weniger Kinder als in Entwicklungsländern.
Wir müssen also auch dafür sorgen, dass in diesen Ländern die Bildung vorangetrieben wird. Bessere Bildung, besseres Verständnis für die Umwelt und oft weniger Kinder, für die nicht einmal richtig gesorgt werden kann.

Moore wieder reanimieren oder rekonstruieren , wie es User Sub Commandante schon vorgeschlagen hat, ist ebenfalls eine gute Idee. In Schottland findet dies im kleineren Rahmen bereits statt. Aber diese Flächen haben wir ja in der Schweiz nicht mehr. Wachstum scheint noch immer wichtiger zu sein.


Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

Wer die Überbevölkerung bremsen will, sollte sich auch mal die Ursachen und Motivationen für Kinderreichtum betrachten. Mangel an Verhütungsmitteln und das Wissen darum stellen nur einen kleinen Teil davon dar. Diesen Dingen kann man auch mit relativ geringem Aufwand (Aufklärung und Angebot von Verhütungsmitteln) begegnen.

Aber damit ist es noch längst nicht getan. Kulturell und religiös verankerte Ideale oder Tabus (und ihre Folgen wie zB das Ausmass der sexuellen Selbstbestimmung der Frauen), verschwinden nicht einfach so über Nacht. Man braucht ja nur mal «unsere» Religion, respektive das Oberhaupt des Christlichen Abendlandes zum Thema Verhütung zu befragen. Selbst bei uns hat die Religion ihre diesbezügliche Meinung nicht geändert. Sie übt nur weniger Macht auf uns aus, weil wir glaubwürdigere Alternativen gefunden haben, an denen wir uns orientieren.

Es gibt noch weitere Motivationen für Kinderreichtum. Zum Beispiel hohe Kindersterblichkeit, geringe Lebenserwartung, Kinder als Existenzsicherung im Alter, bei Krankheit oder bei Unfall. Kompensation für den Mangel an gesundheitlichem oder finanziellen Reichtum. Kinder als Hoffnung für ein besseres Leben. Diese Motivationen lassen sich nicht bloss mit Aufklärung und ein paar Ladungen Kondome / Pillen verringern. Hierzu müsste sich der Lebensstandard und die daraus ableitbaren Lebensperspektiven vor Ort massiv verbessern. Und dies lässt sich, ohne gleichzeitige Änderung der globalen Kapitalflüsse, kaum verändern.

Die Überbevölkerung IST eines der Probleme, welches den Klimawandel beschleunigt. Es lässt sich aber nicht so einfach lösen, wie es – oberflächlich betrachtet – den Anschein hat. Und ich bin mir nicht sicher ob alle, welche das Thema Überbevölkerung gerne anführen, jeweils auch bereit wären, sich vertiefter damit auseinanderzusetzen.
Zuletzt geändert von Lällekönig am 31.03.2022, 12:41, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Lällekönig
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 2917
Registriert: 23.04.2011, 10:56
Wohnort: Basel

Re: Klimakrise

Beitrag von Lällekönig »

:D Edit: Löschfunktion wäre wirklich praktisch.

Antworten