Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Der Rest...

Wie stimmst du ab?

Umfrage endete am 13.02.2022, 08:42

Ja zur Volksinitiative «Ja zum Tier und Menschenversuchsverbot»
13
8%
Nein zur Volksinitiative «Ja zum Tier und Menschenversuchsverbot»
29
18%
Ja zur Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»
35
22%
Nein zur Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung»
6
4%
Ja zur Änderung des Bundesgesetzesüber die Stempelabgaben
11
7%
Nein zur Änderung des Bundesgesetzesüber die Stempelabgaben
25
16%
Ja zum Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
23
15%
Nein zum Bundesgesetz über ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien
15
10%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 157

Feanor
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Feanor »

Somnium hat geschrieben: 10.01.2022, 21:09
Und es ist Sinn und Zweck der Medien, dass sie NICHT vom Staat finanziert werden. 4. Gewalt und so.
Vorab einmal bitte korrekte Begriffe verwenden: Die Medien würden bei einem Ja nicht finanziert, sondern unterstützt. Das ist ein wesentlicher Unterschied.

Sinn und Zweck der Medien ist, dass Sie kritisch berichten/informieren/unterhalten.

Dass das durch staatliche Unterstützung nicht möglich sei, ist vorerst eine Behauptung von dir. Prämisse dabei: Wenn vom Staat unterstützte Medien kritisch gegen den Staat berichten, würde der Staat intervenieren und die Medien dann nicht mehr berichten. Woher nimmst du diese Annahme? Welches Departement würde sich dann einschalten? Welche Partei? Und denkst du nicht, dass eine staatliche Einmischung bei einer Konkordanzregierung höchst unwahrscheinlich ist? Das ist doch reiner Populismus.

 
Somnium hat geschrieben: 10.01.2022, 21:09
Und überhaupt, wie wird das Mediengesetz finanziert? Aus der Serafe? Aus einem anderen Topf? Werden danach die Paywalls aufgehoben, weil ja dann „jeder“ über „Steuern“ die Medien, die Unterstützung bekommen, finanziert? Oder zahlt der Schweizer dann zweimal, wenn er einen Paywall-Inhalt lesen will. Und Leute, die das nicht tun wollen, zahlen dann trotzdem?

Guter Einwand. Zumindest weiss ich das auch nicht. Steht vermutlich im Abstimmungsbüchlein?

 
Somnium hat geschrieben: 10.01.2022, 21:09
Aber Hauptsache, man gingt den Rechten ans Bein und darum werden keine Frechheiten gescheut. Egal, was sie kosten...Weltwoche und Nebelspalter werden bald die einzigen unabhängigen Medien in der Schweiz sein. Und dürfen dann mit den Staatsgeldern von Staatsmedien konkurriert werden. So von wegen „wes Brot ich es“...
Moment, die WeWo und der NS sind doch überhaupt nicht die einzigen unabhängigen Medien der Schweiz! Weder jetzt, noch nach einem Abstimmungs-Ja!

Erstens kassierte die WeWo doch auch dieses Jahr schön staatliche Subvention.
Zweitens sind ja gerade diese beiden Blätter NICHT unabhängig. Gerade an diesem Beispiel erkennt man doch, wie wichtig es ist, dass die Medien nicht abhängig sind von privaten Geldgebern.

Dass die WeWo schön Subventionen kassiert hat, zeigt ja auch, dass die Befürchtung, die Medien würden nicht mehr kritisch berichten, doch etwas überspitzt wird. Das gilt auch für alle anderen jetzt bereits unterstützte Medien. Dass SRF ist doch bei weitem kein Staatspropaganda-Sender.
 

Feanor
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Feanor »

Bezüglich Mediengesetz bin ich aber auch noch unschlüssig, hab mich da zu wenig eingelesen.

Ist es zum Beispiel schon klar, wie die Gelder verteilt werden? Wenn der Grossteil der Unterstützung richtung Blick, NZZ und Tamedia geht, könnte es auch zu einer Kannibalisierung der kleineren Medien-Vertreter kommen. Das fände ich dann sehr kritisch.

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Tsunami
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Tsunami »

Heathen hat geschrieben: 12.01.2022, 16:33 Tierversuche: kein Kommentar nötig🤡

Tabakwerbung: meine liberale Grundeinstellung kollidiert mit meiner Einschätzung, wie schlimm und unnötig eine Zigarettensucht ist -> eher ja zum Verbot. Alternativ/zusätzlich kann die Steuer gerne krass erhöht werden.

Stempelabgaben: Kapital ist sehr mobil, ich bezweifle daher, dass eine Abschaffung die Schweiz unter dem Strich überhaupt etwas kostet und nicht langfristig sogar etwas bringt -> ja zur Abschaffung

Medienunterstützung: Ich glaube an den Nutzen von qualitativ möglichst hochwertigen Medien und Qualität kostet. Der Nutzen liegt dabei nicht nur beim einzelnen Konsumenten, sondern auch bei der Gesellschaft, darum darf der Staat hier unterstützen. Da die Beiträge klar definiert sind und somit bei staatskritischer Berichterstattung weder gestrichen noch gekürzt werden können, sehe ich überhaupt keine Beeinflussung. Die Medien werden eher resistenter gegen Beeinflussung -> ja zur Unterstützung


Danke. Gut und sachlich argumentiert. Hier meine Einschätzung zu den vier Vorlagen:

Tierversuche: DITO

Tabakwerbung:
Die Tabakwerbung wurde zurecht schon massiv eingeschränkt. Ich stufe den Gegenvorschlag des Parlaments als ausreichend an, so dass  es von mir ein Nein zur Initiative gibt.

Stempelabgaben: Schwierig voraus zu sehen, wie sich die Abschaffung auf Entscheide von Unternehmen auswirkt, sich hier anzusiedeln. Allerdings müssen einige Kantone mit tiefen Steuern die Steuersätze ab 2023 / 2024 für Grosskonzerne anheben. Im Gegenzug sollen von der Abschaffung der Stempelabgaben etwas profitieren. Zwar nicht viel, aber immerhin ein Tropfen auf den heissen Stein. 

Medienunterstützung:
Ich bin für eine möglichst grosse Medienvielfalt. Leider ist diese in den letzten Jahren stark geschrumpft. Dies darf nicht so weiter gehen.
Profiteure der Unterstützung sind aber auch die grossen Medienunternehmen, was keinen Sinn macht. Schade beschränkt man sich bei der Unterstützung nicht auf die kleinen Medienunternehmen.
Bin noch unsicher hier, was ich hier einwerfe. 
 

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

Feanor hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 12.01.2022, 18:16
Feanor hat geschrieben:

Das heisst im umgekehrten Falle ist es die inkonsequente Position der Rechten. Auf der einen Seite Drogen (Kanabis) weiterhin verteufeln (Koks gerne aber konsumieren), auf der anderen Seite die Werbung für Raucher befürworten. ;)

Abgesehen davon ist es inhaltlich nicht ganz so ein einfacher Widerspruch, wie du gern hättest: Beim Verbot von Werbung gehts ja nicht um ein Verbot des Rauchens an sich (was der eigentliche von dir angesprochene Gegensatz wäre). Zudem bemühst du hiermit wieder das versimplifizierende Links-Rechts-Denken, was eine sachliche Debatte erschwert. Es sind längstens nicht alle Befürworter des Verbots links, es sind längst nicht alle Linken für die Legalisierung von Kanabis.

Und dann müsste man noch etwas differenzierter an die Frage herangehen, aus welchen Gründen man die Legalisierung befürwortet, was die Auswirkungen einer solchen wären und im Vergleich dazu die Gründe und Auswirkungen des Rauchverbots und dann käme man vielleicht zum Schluss, dass hier Äpfel mit Birnen vergleicht werden...

Mit dem zweiten Teil bin ich mit dir einverstanden.
Kleine Randbemerkung:
Du bist nicht mehr ganz up to date. Es sind in erster Linie die FDPler, die auf eine Cannabis-Liberalisierung Druck ausüben. Sie haben mittlerweile realisiert, dass sich damit sehr viel Geld verdienen lässt. Zumindest sind sie für eine Teillegalisierung für Unternehmen Zwecks «Forschung».
Cassis bekennt sich ja schon lange zur Legalisierung.
Ich habe ja eben keine Zuordnung zu Links-Rechts gemacht...
 
Ursprung für die Wende war, davon gehe ich aus, die Investition von Novartis in kanadische Cannabis-Pharmaunternehmen.

https://www.nzz.ch/wirtschaft/warum-sic ... ld.1367639

Um den Nutzen der Pflanze ist sich die Wissenschaft schon lange einig. Die Pharma war aber lange bestrebt, ihre Benzodiazepine, Sedativa (so wie teuren und oft nutzlosen MS-Medikamenten) auf dem Markt zu verbreiten, deren Suchtpotential jenes von THC um ein vielfaches übertrifft.


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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

Tsunami hat geschrieben:
Heathen hat geschrieben: 12.01.2022, 16:33 Tierversuche: kein Kommentar nötigBild

Tabakwerbung: meine liberale Grundeinstellung kollidiert mit meiner Einschätzung, wie schlimm und unnötig eine Zigarettensucht ist -> eher ja zum Verbot. Alternativ/zusätzlich kann die Steuer gerne krass erhöht werden.

Stempelabgaben: Kapital ist sehr mobil, ich bezweifle daher, dass eine Abschaffung die Schweiz unter dem Strich überhaupt etwas kostet und nicht langfristig sogar etwas bringt -> ja zur Abschaffung

Medienunterstützung: Ich glaube an den Nutzen von qualitativ möglichst hochwertigen Medien und Qualität kostet. Der Nutzen liegt dabei nicht nur beim einzelnen Konsumenten, sondern auch bei der Gesellschaft, darum darf der Staat hier unterstützen. Da die Beiträge klar definiert sind und somit bei staatskritischer Berichterstattung weder gestrichen noch gekürzt werden können, sehe ich überhaupt keine Beeinflussung. Die Medien werden eher resistenter gegen Beeinflussung -> ja zur Unterstützung


Danke. Gut und sachlich argumentiert. Hier meine Einschätzung zu den vier Vorlagen:

Tierversuche: DITO

Tabakwerbung:
Die Tabakwerbung wurde zurecht schon massiv eingeschränkt. Ich stufe den Gegenvorschlag des Parlaments als ausreichend an, so dass  es von mir ein Nein zur Initiative gibt.

Stempelabgaben: Schwierig voraus zu sehen, wie sich die Abschaffung auf Entscheide von Unternehmen auswirkt, sich hier anzusiedeln. Allerdings müssen einige Kantone mit tiefen Steuern die Steuersätze ab 2023 / 2024 für Grosskonzerne anheben. Im Gegenzug sollen von der Abschaffung der Stempelabgaben etwas profitieren. Zwar nicht viel, aber immerhin ein Tropfen auf den heissen Stein. 

Medienunterstützung:
Ich bin für eine möglichst grosse Medienvielfalt. Leider ist diese in den letzten Jahren stark geschrumpft. Dies darf nicht so weiter gehen.
Profiteure der Unterstützung sind aber auch die grossen Medienunternehmen, was keinen Sinn macht. Schade beschränkt man sich bei der Unterstützung nicht auf die kleinen Medienunternehmen.
Bin noch unsicher hier, was ich hier einwerfe. 
 
Es siedeln sich hier ausschliesslich Grosskonzerne Zwecks tieferen Steuern an. Hand aufs Herz, kennst du die vier grössten Konzerne in der Schweiz? Ich hatte bis soeben noch nie was von denen gehört (bis auf Nr.1, Glencore). Auffälligerweise befinen sich Nr. 2 - 4 alle in Genf. Erzähle mir einmal etwas über deren Belegschaft. Wo bleibt da der volkswirtschaftliche Nutzen?

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Faniella Diwani
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 12.01.2022, 21:03 Es siedeln sich hier ausschliesslich Grosskonzerne Zwecks tieferen Steuern an. Hand aufs Herz, kennst du die vier grössten Konzerne in der Schweiz? Ich hatte bis soeben noch nie was von denen gehört (bis auf Nr.1, Glencore). Auffälligerweise befinen sich Nr. 2 - 4 alle in Genf. Erzähle mir einmal etwas über deren Belegschaft. Wo bleibt da der volkswirtschaftliche Nutzen?
Danke!
Genau, wo ist der Nutzen aus Grosskonzernen wenn die Steuern vor allem von der Belegschaft bezahlt werden?
Ich kann mir auch nicht vorstellen dass z.B. Glencore viel MWST generiert.

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Tsunami
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Tsunami »

Aficionado hat geschrieben: 12.01.2022, 21:03
Tsunami hat geschrieben:
Heathen hat geschrieben: 12.01.2022, 16:33 Tierversuche: kein Kommentar nötigBild

Tabakwerbung: meine liberale Grundeinstellung kollidiert mit meiner Einschätzung, wie schlimm und unnötig eine Zigarettensucht ist -> eher ja zum Verbot. Alternativ/zusätzlich kann die Steuer gerne krass erhöht werden.

Stempelabgaben: Kapital ist sehr mobil, ich bezweifle daher, dass eine Abschaffung die Schweiz unter dem Strich überhaupt etwas kostet und nicht langfristig sogar etwas bringt -> ja zur Abschaffung

Medienunterstützung: Ich glaube an den Nutzen von qualitativ möglichst hochwertigen Medien und Qualität kostet. Der Nutzen liegt dabei nicht nur beim einzelnen Konsumenten, sondern auch bei der Gesellschaft, darum darf der Staat hier unterstützen. Da die Beiträge klar definiert sind und somit bei staatskritischer Berichterstattung weder gestrichen noch gekürzt werden können, sehe ich überhaupt keine Beeinflussung. Die Medien werden eher resistenter gegen Beeinflussung -> ja zur Unterstützung


Danke. Gut und sachlich argumentiert. Hier meine Einschätzung zu den vier Vorlagen:

Tierversuche: DITO

Tabakwerbung:
Die Tabakwerbung wurde zurecht schon massiv eingeschränkt. Ich stufe den Gegenvorschlag des Parlaments als ausreichend an, so dass  es von mir ein Nein zur Initiative gibt.

Stempelabgaben: Schwierig voraus zu sehen, wie sich die Abschaffung auf Entscheide von Unternehmen auswirkt, sich hier anzusiedeln. Allerdings müssen einige Kantone mit tiefen Steuern die Steuersätze ab 2023 / 2024 für Grosskonzerne anheben. Im Gegenzug sollen von der Abschaffung der Stempelabgaben etwas profitieren. Zwar nicht viel, aber immerhin ein Tropfen auf den heissen Stein. 

Medienunterstützung:
Ich bin für eine möglichst grosse Medienvielfalt. Leider ist diese in den letzten Jahren stark geschrumpft. Dies darf nicht so weiter gehen.
Profiteure der Unterstützung sind aber auch die grossen Medienunternehmen, was keinen Sinn macht. Schade beschränkt man sich bei der Unterstützung nicht auf die kleinen Medienunternehmen.
Bin noch unsicher hier, was ich hier einwerfe. 

Es siedeln sich hier ausschliesslich Grosskonzerne Zwecks tieferen Steuern an. Hand aufs Herz, kennst du die vier grössten Konzerne in der Schweiz? Ich hatte bis soeben noch nie was von denen gehört (bis auf Nr.1, Glencore). Auffälligerweise befinen sich Nr. 2 - 4 alle in Genf. Erzähle mir einmal etwas über deren Belegschaft. Wo bleibt da der volkswirtschaftliche Nutzen?
a) Wie hoch schätzt du in etwa die Bundes-, Staats- und Gemeindesteuern dieser vier Grosskonzerne in CHF ein? Kannst du dir vorstellen, dass deren Steuergelder einen volkswirtschaftlichen Nutzen bringen?
b) Wieso gingen oder gehen diese vier genannten Konzerne nicht nach Ungarn, Bulgarien, Irland oder Zypern, welche noch tiefere Steuersätze kennen als wir, wenn sie doch "ausschliesslich zwecks tieferen Steuern in die CH kamen" und immer noch hier sind :confused: ?
Weshalb siedeln sie sich in Genf an und nicht in den Kantonen mit deutlich tieferen Steuersätzen, wenn sie doch "ausschliesslich zwecks tieferen Steuern hierher kamen :confused: ? Kann es sein, dass es doch noch andere Gründe hat in die Schweiz zu ziehen als "ausschliesslich tiefere Steuern"?
c) Wieso senken praktisch alle Länder um uns herum die Unternehmenssteuern, wenn Steuersenkungen gemäss den Linken per se doch des Teufels sind und diese eigentlich alle erhöht gehören? Nicht etwa, weil man Firmen anlocken oder diese fördern will, um höhere Steuereinnahmen zu generieren?

Bei der Abstimmung zur Abschaffung der Stempelsteuer geht es nicht um das kennen lernen der Belegschaft der Grosskonzerne sondern um das pro und contra der Steuererleichterung für die Unternehmen, übrigens nicht ausschliesslich für die Grosskonzerne ;) .
 

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BaslerBasilisk
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von BaslerBasilisk »

Heathen hat geschrieben: 12.01.2022, 16:33 ....
Medienunterstützung: Ich glaube an den Nutzen von qualitativ möglichst hochwertigen Medien und Qualität kostet. Der Nutzen liegt dabei nicht nur beim einzelnen Konsumenten, sondern auch bei der Gesellschaft, darum darf der Staat hier unterstützen. Da die Beiträge klar definiert sind und somit bei staatskritischer Berichterstattung weder gestrichen noch gekürzt werden können, sehe ich überhaupt keine Beeinflussung. Die Medien werden eher resistenter gegen Beeinflussung von Privaten -> ja zur Unterstützung
gut geschrieben, genau deswegen ein ja
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge

händsche
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von händsche »

Heathen hat geschrieben: 12.01.2022, 17:22 Bei allen Abgaben und bei Stempelabgaben im speziellen stellt sich auch die Frage, wer diese überhaupt bezahlt (direkt und indirekt).
Wer bezahlt den indirekt die Emissionsabgabe (denn nur um diese geht es bei der aktuellen Abstimmung)?


Heathen hat geschrieben: 12.01.2022, 17:22 Dass niedrige Unternehmenssteuern zu Dumpinglöhnen führen scheint mir nicht logisch, eher das Gegenteil ist der Fall.
Wie kommst du darauf? Grundsätzlich ist bemerkbar, dass niedrige Unternehmenssteuern hauptäschlich nicht zu den versprochenen höheren Investitionen, Jobs und Löhnen führen, sondern hauptsächlich zu vermehrten Aktienrückkäufen.

In den USA war beispielsweise eine ungleiche Vermögens- und Einkommensverteilung am niedrigsten, als die Unternehmenssteuern am höchsten waren.



Heathen hat geschrieben: 12.01.2022, 17:22 Bei Dichtestress und co gebe ich Dir aber recht. Das ist der Preis, den man bezahlt, wenn man ein attraktiver Standort für Firmen und vor allem Menschen ist. Dagegen aktiv vorzugehen ist genau so einfach wie nicht durchsetzbar.

Interessant ist doch, dass bei Umfragen zu den Standortfaktoren der Unternehmen die Steuerlast bei weitem nie an der ersten Stelle steht. Politische Massnahmen um die Attraktivität des Standorts Schweiz zu verbessern aber meistens auf die Steuerlast abzielen.

händsche
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von händsche »

Aficionado hat geschrieben: 12.01.2022, 21:03 Es siedeln sich hier ausschliesslich Grosskonzerne Zwecks tieferen Steuern an. Hand aufs Herz, kennst du die vier grössten Konzerne in der Schweiz? Ich hatte bis soeben noch nie was von denen gehört (bis auf Nr.1, Glencore). Auffälligerweise befinen sich Nr. 2 - 4 alle in Genf. Erzähle mir einmal etwas über deren Belegschaft. Wo bleibt da der volkswirtschaftliche Nutzen?

Also die sind glaub alli mitlerwiile sowieso wäg. Also das het me uns ämmel gseit wo mr s Holdingprivileg abgschafft händ. Und denn sind si grad nomol wäg gange wo mr d USRIII abglehnt händ.

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Tsunami
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Tsunami »

händsche hat geschrieben: 13.01.2022, 09:40
Aficionado hat geschrieben: 12.01.2022, 21:03 Es siedeln sich hier ausschliesslich Grosskonzerne Zwecks tieferen Steuern an. Hand aufs Herz, kennst du die vier grössten Konzerne in der Schweiz? Ich hatte bis soeben noch nie was von denen gehört (bis auf Nr.1, Glencore). Auffälligerweise befinen sich Nr. 2 - 4 alle in Genf. Erzähle mir einmal etwas über deren Belegschaft. Wo bleibt da der volkswirtschaftliche Nutzen?

Also die sind glaub alli mitlerwiile sowieso wäg. Also das het me uns ämmel gseit wo mr s Holdingprivileg abgschafft händ. Und denn sind si grad nomol wäg gange wo mr d USRIII abglehnt händ.
Die sind ja schon lange weg! Da wir dem EWR nicht beigetreten sind, brach die Wirtschaft bei uns komplett zusammen, der CHF verlor massiv an Wert gegenüber dem USD und den europäischen Währungen und die Industrie kann seither auch kaum mehr etwas in die EU exportieren. 
Also das het me uns gseit vor dr EWR Abstimmig  ;) .
 

jiron
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von jiron »

Was haltet Ihr von von der Primateninitiative?
https://sentience.ch/de/initiativen/gru ... -primaten/

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Faniella Diwani
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

jiron hat geschrieben: 13.01.2022, 13:09 Was haltet Ihr von von der Primateninitiative?
https://sentience.ch/de/initiativen/gru ... -primaten/

Interessante Diskussion die angestossen wird aber das war es auch schon.

Heathen
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Heathen »

händsche hat geschrieben: 13.01.2022, 09:36
Heathen hat geschrieben: 12.01.2022, 17:22 Bei allen Abgaben und bei Stempelabgaben im speziellen stellt sich auch die Frage, wer diese überhaupt bezahlt (direkt und indirekt).
Wer bezahlt den indirekt die Emissionsabgabe (denn nur um diese geht es bei der aktuellen Abstimmung)?
Der Maxli, der beim Pharmariesen nicht eingestellt wird, weil etwas weniger liquide Mittel verfügbar sind. Oder der Fritzli, der in seiner Bäckerei ein Gipfeli weniger verkaufen kann, weil in seiner nähe ein Start-Up erst einen Monat später gegründet werden kann, da noch etwas mehr Geld gesammelt werden muss, um alle Kosten zu stemmen. Oder die kleine Manuela, die zur neuen Puppe kein zusätzliches Kleid geschenkt bekommt, weil der Papi einen kleineren Bonus erhalten hat. Die Rosa, die weniger Rente hat, weil ihre Pensionskasse weniger Rendite brachte.
händsche hat geschrieben: 13.01.2022, 09:36
Heathen hat geschrieben: 12.01.2022, 17:22 Dass niedrige Unternehmenssteuern zu Dumpinglöhnen führen scheint mir nicht logisch, eher das Gegenteil ist der Fall.
Wie kommst du darauf? Grundsätzlich ist bemerkbar, dass niedrige Unternehmenssteuern hauptäschlich nicht zu den versprochenen höheren Investitionen, Jobs und Löhnen führen, sondern hauptsächlich zu vermehrten Aktienrückkäufen.

In den USA war beispielsweise eine ungleiche Vermögens- und Einkommensverteilung am niedrigsten, als die Unternehmenssteuern am höchsten waren.
Das scheint mir unlogisch. Gewinne werden nur dann für Aktienrückkäufe verwendet, wenn keine lukrativere Idee vorhanden ist. Eine bestimmte Geschäftsidee ist um so lukrativer, je weniger Steuern und Abgaben bezahlt werden müssen. "Es ist bemerkbar, dass..." gibt es Zahlen dazu? Dass in den USA die Lohnschere auseinander geht, könnte auch an anderen Faktoren liegen, z.B. dass Konzerne immer grösser werden und der einzelne niedrigqualifizierte Mitarbeiter weniger wichtig ist und sein Job zur Not auch ausgelagert oder automatisiert werden kann.

Wie auch immer, wärst Du denn einverstanden, die Emissionsabgaben zu streichen, wenn dafür die Unternehmensgewinne entsprechend höher besteuert werden'? Also ein Nullsummenspiel, das das System vereinfacht und Fehlanreize korrigiert?
händsche hat geschrieben: 13.01.2022, 09:36  
Heathen hat geschrieben: 12.01.2022, 17:22 Bei Dichtestress und co gebe ich Dir aber recht. Das ist der Preis, den man bezahlt, wenn man ein attraktiver Standort für Firmen und vor allem Menschen ist. Dagegen aktiv vorzugehen ist genau so einfach wie nicht durchsetzbar.

Interessant ist doch, dass bei Umfragen zu den Standortfaktoren der Unternehmen die Steuerlast bei weitem nie an der ersten Stelle steht. Politische Massnahmen um die Attraktivität des Standorts Schweiz zu verbessern aber meistens auf die Steuerlast abzielen.
Es ist doch egal, was die Schweiz attraktiv macht, es führt zu Zuwanderung. Meine Aussage war nur, dass man dies nicht bekämpfen soll, indem man bewusst unattraktiver wird.
 

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »



Tsunami hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 12.01.2022, 21:03
Tsunami hat geschrieben:


Danke. Gut und sachlich argumentiert. Hier meine Einschätzung zu den vier Vorlagen:

Tierversuche: DITO

Tabakwerbung:
Die Tabakwerbung wurde zurecht schon massiv eingeschränkt. Ich stufe den Gegenvorschlag des Parlaments als ausreichend an, so dass  es von mir ein Nein zur Initiative gibt.

Stempelabgaben: Schwierig voraus zu sehen, wie sich die Abschaffung auf Entscheide von Unternehmen auswirkt, sich hier anzusiedeln. Allerdings müssen einige Kantone mit tiefen Steuern die Steuersätze ab 2023 / 2024 für Grosskonzerne anheben. Im Gegenzug sollen von der Abschaffung der Stempelabgaben etwas profitieren. Zwar nicht viel, aber immerhin ein Tropfen auf den heissen Stein. 

Medienunterstützung:
Ich bin für eine möglichst grosse Medienvielfalt. Leider ist diese in den letzten Jahren stark geschrumpft. Dies darf nicht so weiter gehen.
Profiteure der Unterstützung sind aber auch die grossen Medienunternehmen, was keinen Sinn macht. Schade beschränkt man sich bei der Unterstützung nicht auf die kleinen Medienunternehmen.
Bin noch unsicher hier, was ich hier einwerfe. 

Es siedeln sich hier ausschliesslich Grosskonzerne Zwecks tieferen Steuern an. Hand aufs Herz, kennst du die vier grössten Konzerne in der Schweiz? Ich hatte bis soeben noch nie was von denen gehört (bis auf Nr.1, Glencore). Auffälligerweise befinen sich Nr. 2 - 4 alle in Genf. Erzähle mir einmal etwas über deren Belegschaft. Wo bleibt da der volkswirtschaftliche Nutzen?
a) Wie hoch schätzt du in etwa die Bundes-, Staats- und Gemeindesteuern dieser vier Grosskonzerne in CHF ein? Kannst du dir vorstellen, dass deren Steuergelder einen volkswirtschaftlichen Nutzen bringen?
b) Wieso gingen oder gehen diese vier genannten Konzerne nicht nach Ungarn, Bulgarien, Irland oder Zypern, welche noch tiefere Steuersätze kennen als wir, wenn sie doch "ausschliesslich zwecks tieferen Steuern in die CH kamen" und immer noch hier sind :confused: ?
Weshalb siedeln sie sich in Genf an und nicht in den Kantonen mit deutlich tieferen Steuersätzen, wenn sie doch "ausschliesslich zwecks tieferen Steuern hierher kamen :confused: ? Kann es sein, dass es doch noch andere Gründe hat in die Schweiz zu ziehen als "ausschliesslich tiefere Steuern"?
c) Wieso senken praktisch alle Länder um uns herum die Unternehmenssteuern, wenn Steuersenkungen gemäss den Linken per se doch des Teufels sind und diese eigentlich alle erhöht gehören? Nicht etwa, weil man Firmen anlocken oder diese fördern will, um höhere Steuereinnahmen zu generieren?

Bei der Abstimmung zur Abschaffung der Stempelsteuer geht es nicht um das kennen lernen der Belegschaft der Grosskonzerne sondern um das pro und contra der Steuererleichterung für die Unternehmen, übrigens nicht ausschliesslich für die Grosskonzerne ;) .
 

a) ich schätze viel zu tief. Was glaubst du, wieviel % der Infrastruktur-Ausgaben von den Unternehmen getragen werden (Strassen, Gesundheitssystem, Schulen, Schiene, Emissionen (da wollte man zuerst auch wieder das Volk zur Kasse bitten)? Du weisst doch auch, dass diese Zahlen kaum transparent dem Bürger zur Verfügung stehen (Unternehmenssteuern). Dann fallen die Steuern je nach Kanton noch unterschiedlich hoch aus.

b) ist doch relativ klar oder? Politische Stabilität, faktisches Streikverbot, tiefe Steuern, top Infrastruktur, die bereits vorhanden ist, höhere Löhne als im gesamteuropäischen Raum und dadurch ein nahezu unerschöpflicher Fachkräftepool, der zur Verfûgung steht. Ziel der Unternehmen: Maximale Kompetenz zu einem möglichst tiefen Preis, Förderung des Wettbewerbes unter den Angestellten,..usw...

c) Weil die Unternehmenssteuern auch dennoch, trotz Senkung im umliegenden Ausland, noch immer tiefer sind in CH. Im Vergleich zu D und F schlechtere Sozialleistungen, kein Kündigungsschutz, höhere Stundenwoche, kein Vaterschaftsurlaub..., Sozialleistungen im allgemeinen viel schlechter sind, schwache Gewerkschaften,...rest siehe b)

Wieso in Genf, trotz relativ hohen Steuern?
Anschluss an Frankreich, billigeres und besser qualifizierteres Personal (für ein CH Bachelor-Gehalt kriegst du einen F PhDler), sehr gute Infrastruktur. Ich schätze einmal, dass ca. 80% der Belegschaft aus F kommt. Jeden Tag mit dem Chlapf. Die Strassen stellt der CH Steuerzahler zur Verfügung. Und die Emissionsabgaben werden auch noch gleich vom kleinen Steuerzahler übernommen.

Interessant, auf unangenehmere Fragen bekomme ich selten eine Antwort. Das pro Kopf Einkommen ist seit ungefähr 10 Jahren gleich geblieben. Die Teuerung ist aber massiv gestiegen in den letzten 10 Jahren. Zeigt doch, dass trotz immensem Wirtschaftswachstum, die Löhne gleich tief geblieben sind. Viele Normalverdiener können sich Wohneigentum an akzeptabler Lage nicht mehr leisten. Nebenwirkungen der tiefen Unternehmenssteuern: Exorbitante Immobilienpreise, Dichtestress, Ausbau der Infrastruktur, welche der kleine Bürger aber bezahlen darf, Erhöhung der Emissionswerte,...usw. Gewinner: Die, welche Immobilien an guter Lage besitzen (also wieder die Reichen).

https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

händsche hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 12.01.2022, 21:03 Es siedeln sich hier ausschliesslich Grosskonzerne Zwecks tieferen Steuern an. Hand aufs Herz, kennst du die vier grössten Konzerne in der Schweiz? Ich hatte bis soeben noch nie was von denen gehört (bis auf Nr.1, Glencore). Auffälligerweise befinen sich Nr. 2 - 4 alle in Genf. Erzähle mir einmal etwas über deren Belegschaft. Wo bleibt da der volkswirtschaftliche Nutzen?

Also die sind glaub alli mitlerwiile sowieso wäg. Also das het me uns ämmel gseit wo mr s Holdingprivileg abgschafft händ. Und denn sind si grad nomol wäg gange wo mr d USRIII abglehnt händ.
https://www.dnb.com/de-ch/top-listen/

keine Ahnung, Datum fehlt.

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

Un ein Bisschen mehr Steuereinnahmen zu generieren, pfeift ihr auf mehr Lebensqualität, Klimawandel usw. Das kann ich einfach nich nachvollziehen. Früher, bis ca. in die 80er, konnte sich ein alleinverdienender Handwerker mit Familie noch ein eigenes Haus leisten, trotz sehr hohen Hypothekarzinsen.


BSL>ZRH
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von BSL>ZRH »

Aficionado hat geschrieben: 13.01.2022, 16:20 Un ein Bisschen mehr Steuereinnahmen zu generieren, pfeift ihr auf mehr Lebensqualität, Klimawandel usw. Das kann ich einfach nich nachvollziehen. Früher, bis ca. in die 80er, konnte sich ein alleinverdienender Handwerker mit Familie noch ein eigenes Haus leisten, trotz sehr hohen Hypothekarzinsen.

Gerade die hohen Zinsen sorgten dafür, dass sich der Handwerker die Immobilie listen konnte. Heute, quantitative easing sei "dank", sind Immobilien viel zu attraktiv als Investitionsobjekt, da sonst nichts kapital vermehrt und generiert. Und da die PKs nur in sogenannte mündelsichere Anlageprodukte investiere dürfen per Gesetz, risikoreiche aber erträgliche Investitionen wie Start-up Finanzierung sind nicht möglich, steigen die Investitionen in Immobilien nur noch stärker an, ergo noch höhere Preise für das Betongold. Kannst ja mal bei der Bank deines Vertrauens vorbeigehen und sehen wohin dein Sparen 3 fliesst, oder in was deine PK investiert.  

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Tsunami
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Tsunami »

Aficionado hat geschrieben: 13.01.2022, 15:43
Tsunami hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 12.01.2022, 21:03  
Interessant, auf unangenehmere Fragen bekomme ich selten eine Antwort. Das pro Kopf Einkommen ist seit ungefähr 10 Jahren gleich geblieben. Die Teuerung ist aber massiv gestiegen in den letzten 10 Jahren. Zeigt doch, dass trotz immensem Wirtschaftswachstum, die Löhne gleich tief geblieben sind. Viele Normalverdiener können sich Wohneigentum an akzeptabler Lage nicht mehr leisten. Nebenwirkungen der tiefen Unternehmenssteuern: Exorbitante Immobilienpreise, Dichtestress, Ausbau der Infrastruktur, welche der kleine Bürger aber bezahlen darf, Erhöhung der Emissionswerte,...usw. Gewinner: Die, welche Immobilien an guter Lage besitzen (also wieder die Reichen).

https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/


Also gut. Ich antworte mal auf die unangenehme Frage. 

Teuerung:
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/

oder die Konsumentenpreise:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... ltate.html

Dazu die Lohnentwicklung im 2020:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... klung.html

und alles auf einen Blick:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... eihen.html

Auch deine Statistik weist von 2008 - 2018 eine Lohnerhöhung von 7% aus. Zugegeben, das ist nicht sehr viel. Aber immer noch deutlich höher als es die Teuerung in diesem Zeitraum war.


 

händsche
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von händsche »

Heathen hat geschrieben: 13.01.2022, 15:28 Der Maxli, der beim Pharmariesen nicht eingestellt wird, weil etwas weniger liquide Mittel verfügbar sind. Oder der Fritzli, der in seiner Bäckerei ein Gipfeli weniger verkaufen kann, weil in seiner nähe ein Start-Up erst einen Monat später gegründet werden kann, da noch etwas mehr Geld gesammelt werden muss, um alle Kosten zu stemmen. Oder die kleine Manuela, die zur neuen Puppe kein zusätzliches Kleid geschenkt bekommt, weil der Papi einen kleineren Bonus erhalten hat. Die Rosa, die weniger Rente hat, weil ihre Pensionskasse weniger Rendite brachte.

Ein Pharmariese, ohne flüssige Mittel ist ein schwarzer Schimmel. Eine Bäckerei mit einem Eigenkapitalbedarf von über einer Million kann sich keine 1% Emissionsabgabe auf dem Betrag über einer Million leisten :eek:
Alles nicht gerade realistische Szenarien, egal...



Heathen hat geschrieben: 13.01.2022, 15:28 Das scheint mir unlogisch. Gewinne werden nur dann für Aktienrückkäufe verwendet, wenn keine lukrativere Idee vorhanden ist. Eine bestimmte Geschäftsidee ist um so lukrativer, je weniger Steuern und Abgaben bezahlt werden müssen. "Es ist bemerkbar, dass..." gibt es Zahlen dazu? Dass in den USA die Lohnschere auseinander geht, könnte auch an anderen Faktoren liegen, z.B. dass Konzerne immer grösser werden und der einzelne niedrigqualifizierte Mitarbeiter weniger wichtig ist und sein Job zur Not auch ausgelagert oder automatisiert werden kann.
Google mal, was in den USA nach der Senkung der Unternehmenssteuern hauptsächlich passiert ist.

Heathen hat geschrieben: 13.01.2022, 15:28 Wie auch immer, wärst Du denn einverstanden, die Emissionsabgaben zu streichen, wenn dafür die Unternehmensgewinne entsprechend höher besteuert werden'? Also ein Nullsummenspiel, das das System vereinfacht und Fehlanreize korrigiert?
Grundsätzlich sind mir die Emissionsabgaben relativ egal und von den Stempelsteuern finde ich diese noch am ehesten aufgehoben werden könnten. Die Entwicklung generell für wen jeweils die Steuereinsparungen gedacht sind finde ich nicht sonderlich gut.


Heathen hat geschrieben: 13.01.2022, 15:28 Es ist doch egal, was die Schweiz attraktiv macht, es führt zu Zuwanderung. Meine Aussage war nur, dass man dies nicht bekämpfen soll, indem man bewusst unattraktiver wird.
 

Es geht doch nicht um bewusst unattraktiver machen. Es geht darum, dass bei Steuereinsparungen für Unternehmen und Vermögende jeweils immer mit der Standortattraktivität argumentiert wird, jedoch selten, wenn es darum geht das Gesundheitssystem, Bildung, Verkehr, Energie etc... zu stärken, was aber bei den Standortfaktoren bei Unternehmen vielfach zumindest gleich wichtig ist.

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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »



BSL>ZRH hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 13.01.2022, 16:20 Un ein Bisschen mehr Steuereinnahmen zu generieren, pfeift ihr auf mehr Lebensqualität, Klimawandel usw. Das kann ich einfach nich nachvollziehen. Früher, bis ca. in die 80er, konnte sich ein alleinverdienender Handwerker mit Familie noch ein eigenes Haus leisten, trotz sehr hohen Hypothekarzinsen.

Gerade die hohen Zinsen sorgten dafür, dass sich der Handwerker die Immobilie listen konnte. Heute, quantitative easing sei "dank", sind Immobilien viel zu attraktiv als Investitionsobjekt, da sonst nichts kapital vermehrt und generiert. Und da die PKs nur in sogenannte mündelsichere Anlageprodukte investiere dürfen per Gesetz, risikoreiche aber erträgliche Investitionen wie Start-up Finanzierung sind nicht möglich, steigen die Investitionen in Immobilien nur noch stärker an, ergo noch höhere Preise für das Betongold. Kannst ja mal bei der Bank deines Vertrauens vorbeigehen und sehen wohin dein Sparen 3 fliesst, oder in was deine PK investiert.  

Und wieso sind Investitionen in Immobilien in der CH derart attraktiv? Das läuft ja alles wieder auf dasselbe hinaus . Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage ist aus den Gründen, die ich ausführlich aufgezählt habe, extrem hoch.

Fakt ist, dass in einer Familie heute beide Elternteile arbeiten gehen müssen, amit du den Traum vom Eigenheim in der Provinz noch verwirklichen kannst. Die Nebenwirkungen vom nutzlosen Wachstum sind Zersiedlung, unnötige Pendlerei, verstopfte Strassen, überfüllte Züge, überlastete Bahninfrastruktur (auch die SBB jammert ja, sie habe kein Geld) immer häufigere Probleme, Verspätungen, Totalausfälle....

Für die Kinderbetreuung darf natürlich noch das Haushaltsbudget und noch einmal wir, der Staat aufkommen, obwohl Fachkräftemangel herscht. In skandinavischen Ländern stellen die Unternehmen die Krippenplätze bspw. zur Verfügung. In Weiterbildung/Umschulung wird auch wenig bis nichts investiert. Man bedient sich halt lieber am europ. Fachkräftepool. Die Unternehmen (natürlich nicht alle) ziehen sich somit aus der Verantwortung.


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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 13.01.2022, 19:46Und wieso sind Investitionen in Immobilien in der CH derart attraktiv? Das läuft ja alles wieder auf dasselbe hinaus . Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage ist aus den Gründen, die ich ausführlich aufgezählt habe, extrem hoch.

Ein weiterer Grund ist, dass Obdachlosigkeit keine Option ist. Dementsprechend kannst du bei Mietliegenschaften deine Rendite ziehen.
Wie eigentlich bei allem was Grundbedarf ist. Gerade dort spielt "Angebot und Nachfrage" nur beschränkt.

Lustig... als Niedriglöhnler hast du kein Geld um zu sparen weil du die Rendite deiner eigenen Pensionskasse sichern musst. Bzw. die desjenigen dessen 3a-Ersparnis in Renditeliegenschaften investiert wurde.

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Aficionado
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Aficionado »

Tsunami hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 13.01.2022, 15:43
Tsunami hat geschrieben:
Interessant, auf unangenehmere Fragen bekomme ich selten eine Antwort. Das pro Kopf Einkommen ist seit ungefähr 10 Jahren gleich geblieben. Die Teuerung ist aber massiv gestiegen in den letzten 10 Jahren. Zeigt doch, dass trotz immensem Wirtschaftswachstum, die Löhne gleich tief geblieben sind. Viele Normalverdiener können sich Wohneigentum an akzeptabler Lage nicht mehr leisten. Nebenwirkungen der tiefen Unternehmenssteuern: Exorbitante Immobilienpreise, Dichtestress, Ausbau der Infrastruktur, welche der kleine Bürger aber bezahlen darf, Erhöhung der Emissionswerte,...usw. Gewinner: Die, welche Immobilien an guter Lage besitzen (also wieder die Reichen).

https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/


Also gut. Ich antworte mal auf die unangenehme Frage. 

Teuerung:
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/

oder die Konsumentenpreise:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... ltate.html

Dazu die Lohnentwicklung im 2020:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... klung.html

und alles auf einen Blick:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... eihen.html

Auch deine Statistik weist von 2008 - 2018 eine Lohnerhöhung von 7% aus. Zugegeben, das ist nicht sehr viel. Aber immer noch deutlich höher als es die Teuerung in diesem Zeitraum war.


 
Ich werde mir die Zahlen evtl. später noch genauer anschauen.
Kannst du mir aber zustimmen, dass die durschnittlichen Reallöhne nicht sonderlich gestiegen sind?

Die Inflationsrate sagt aus, wie stark das Preisniveau innerhalb eines Jahres gestiegen oder gesunken ist. Das Preis niveau wird aufgrund eines Warenkorbs berechnet, der den regelmässigen Konsum eines durchschnittlichen Schweizer Haushalts abbildet.

Die Konsumentenpreise betragen also +/- 1% gemäss deiner Statistik (Daten ab 2012)

Nehmen wir doch einmal die wichtigsten Güter einer Durschnittsfamilie, dann sehen die Zahlen anders aus.

Transport GA: (1* pro Haushalt)
2022: CHF 3860.00
2000: CHF 3350.00
+ 9%

Miete:

Mietpreisindex 2000 - 2019:
+ 45%

https://www.republik.ch/2020/01/27/wie- ... -gestiegen
Schwierig, über einen längeren Zeitraum Daten zu finden.

KK * 2 (Kinder lasse ich mal weg)

2020: Grundvers (∅) : CHF 316.50
2000: Ca. CHF 150
+ 53%

https://www.google.com/amp/s/amp.tagesa ... 6204961774

Allg. Preisentwicklung Schweiz
https://www.bfs.admin.ch/asset/de/je-d-05.01.01

Es ist traurig, dass bei einem Wirtschaftswachstum von 12% (BIP 2010 - 2020) , die Reallöhne nicht wirklich gestiegen sind. Aufgrund meiner Beispiele, ist der Reallohn womöglich sogar noch tiefer oder fühlt sich zumindest einiges tiefer an.
Wenn ich mir die Statistik des bfs mit einem Blick so anschaue, kommt das aber so ungefähr hin. Ich werde auch diese Statistik noch genauer betrachten. Ich habe z.Zt. nur ein Smartphone. Und das kann ziemlich mühsam werden. Es sind auch nur immer die Veränderungen ggü dem Vorjahr aufgefürt, d.h. tabellarisch.

Hier noch die Entwicklung des BIP:
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/





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BaslerBasilisk
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von BaslerBasilisk »

KK gehört nicht in den Warenkorb und wird deshalb nicht mitberücksichtigt. Von daher kannst du die KK nicht gleichsetzen bzw. Vergleichen mit dem "Warenkorbwachstum".
Das GA wurde nur 9% Teurer über knapp 20 Jahre? Ist ja nichts und kommt in etwa an die Lohnerhöhungen ran.

Frage zur Teuerungsstatistik. Beziehen sich die Teuerungen im Balkendiagramm jeweils auf das Vorjahr oder auf das Jahr 2010?
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Tsunami
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von Tsunami »

Aficionado hat geschrieben: 13.01.2022, 21:38
Tsunami hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 13.01.2022, 15:43
Interessant, auf unangenehmere Fragen bekomme ich selten eine Antwort. Das pro Kopf Einkommen ist seit ungefähr 10 Jahren gleich geblieben. Die Teuerung ist aber massiv gestiegen in den letzten 10 Jahren. Zeigt doch, dass trotz immensem Wirtschaftswachstum, die Löhne gleich tief geblieben sind. Viele Normalverdiener können sich Wohneigentum an akzeptabler Lage nicht mehr leisten. Nebenwirkungen der tiefen Unternehmenssteuern: Exorbitante Immobilienpreise, Dichtestress, Ausbau der Infrastruktur, welche der kleine Bürger aber bezahlen darf, Erhöhung der Emissionswerte,...usw. Gewinner: Die, welche Immobilien an guter Lage besitzen (also wieder die Reichen).

https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/


Also gut. Ich antworte mal auf die unangenehme Frage. 

Teuerung:
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/

oder die Konsumentenpreise:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... ltate.html

Dazu die Lohnentwicklung im 2020:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... klung.html

und alles auf einen Blick:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... eihen.html

Auch deine Statistik weist von 2008 - 2018 eine Lohnerhöhung von 7% aus. Zugegeben, das ist nicht sehr viel. Aber immer noch deutlich höher als es die Teuerung in diesem Zeitraum war.



Ich werde mir die Zahlen evtl. später noch genauer anschauen.
Kannst du mir aber zustimmen, dass die durschnittlichen Reallöhne nicht sonderlich gestiegen sind?

Die Inflationsrate sagt aus, wie stark das Preisniveau innerhalb eines Jahres gestiegen oder gesunken ist. Das Preis niveau wird aufgrund eines Warenkorbs berechnet, der den regelmässigen Konsum eines durchschnittlichen Schweizer Haushalts abbildet.

Die Konsumentenpreise betragen also +/- 1% gemäss deiner Statistik (Daten ab 2012)

Nehmen wir doch einmal die wichtigsten Güter einer Durschnittsfamilie, dann sehen die Zahlen anders aus.

Transport GA: (1* pro Haushalt)
2022: CHF 3860.00
2000: CHF 3350.00
+ 9%

Miete:

Mietpreisindex 2000 - 2019:
+ 45%

https://www.republik.ch/2020/01/27/wie- ... -gestiegen
Schwierig, über einen längeren Zeitraum Daten zu finden.

KK * 2 (Kinder lasse ich mal weg)

2020: Grundvers (∅) : CHF 316.50
2000: Ca. CHF 150
+ 53%

https://www.google.com/amp/s/amp.tagesa ... 6204961774

Allg. Preisentwicklung Schweiz
https://www.bfs.admin.ch/asset/de/je-d-05.01.01

Es ist traurig, dass bei einem Wirtschaftswachstum von 12% (BIP 2010 - 2020) , die Reallöhne nicht wirklich gestiegen sind. Aufgrund meiner Beispiele, ist der Reallohn womöglich sogar noch tiefer oder fühlt sich zumindest einiges tiefer an.
Wenn ich mir die Statistik des bfs mit einem Blick so anschaue, kommt das aber so ungefähr hin. Ich werde auch diese Statistik noch genauer betrachten. Ich habe z.Zt. nur ein Smartphone. Und das kann ziemlich mühsam werden. Es sind auch nur immer die Veränderungen ggü dem Vorjahr aufgefürt, d.h. tabellarisch.

Hier noch die Entwicklung des BIP:
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/
Also, hier nochmals die Teuerungsstatistik:
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/

Die Zahlen zusammengezählt, ergibt eine Inflation von - 0.5%. Die Reallöhne stiegen um 7%, ergibt also ein Saldo von + 7.5%.

Mietpreise:
Damit wir nicht Äpfel mit Birnen zu vergleichen, bleiben wir doch bei der Statistik der letzten 10 Jahren, also ab 2010. Hier siehst du, dass die Mietpreise von 2010 - 2020 insgesamt um 4% stiegen, von 2010 bis Ende 2021 um 5.6%. Übrigens sind die Wohn- und Energiekosten mit 27 % im Warenkorb berücksichtigt:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... nkorb.html

Konsumentenpreise:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... ltate.html
Gemäss dieser Statistik sieht es so aus, als ob die Preise zwischen 2012 und 2020 fielen.

@ BaslerBasilisk: Ja, die Teuerungen beziehen sich jeweils auf das Vorjahr.
 

nidganzbache
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von nidganzbache »

Früher, bis ca. in die 80er, konnte sich ein alleinverdienender Handwerker mit Familie noch ein eigenes Haus leisten,
Viele Normalverdiener können sich Wohneigentum an akzeptabler Lage nicht mehr leisten.
Fakt ist, dass in einer Familie heute beide Elternteile arbeiten gehen müssen, amit du den Traum vom Eigenheim in der Provinz noch verwirklichen kannst.
Gibt es irgendwie einen Anspruch auf ein eigenes Haus, Wohneigentum et cetera oder wieso wird in dieser Diskussion immer wieder damit argumentiert?

Man könnte auch sagen, es ist ausreichend als «Normalverdienende» zu (günstigen!) Mieten in einem Mehrfamilienhaus zu leben. Oder soll jedes junge Paar mit einem Kleinkind auf 160 Quadratmetern mit Umschwung, Carport und Pool leben?

D-Balkon
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von D-Balkon »

nidganzbache hat geschrieben: 14.01.2022, 08:26
Früher, bis ca. in die 80er, konnte sich ein alleinverdienender Handwerker mit Familie noch ein eigenes Haus leisten,
Viele Normalverdiener können sich Wohneigentum an akzeptabler Lage nicht mehr leisten.
Fakt ist, dass in einer Familie heute beide Elternteile arbeiten gehen müssen, amit du den Traum vom Eigenheim in der Provinz noch verwirklichen kannst.
Gibt es irgendwie einen Anspruch auf ein eigenes Haus, Wohneigentum et cetera oder wieso wird in dieser Diskussion immer wieder damit argumentiert?

Man könnte auch sagen, es ist ausreichend als «Normalverdienende» zu (günstigen!) Mieten in einem Mehrfamilienhaus zu leben. Oder soll jedes junge Paar mit einem Kleinkind auf 160 Quadratmetern mit Umschwung, Carport und Pool leben?

Naja. Günstige Mietwohnungen sind aber auch immer mehr mangelware. Wenn man Glück hat Wohngenossenschaft, aber auch da werden die Mietzinsen immer höher (siehe neue Überbauung an der Burgfeldergrenze, gehört glaub ich zu WG Bündnerstrasse).
Der Lohn eines "Normalverdiener" reicht heute nicht mehr für eine 4 köpfige Familie. Die Frau muss auch arbeiten.
Wobei die Frage auch ist, was ist ein Normalverdiener bei Dir.

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BaslerBasilisk
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von BaslerBasilisk »

Tsunami hat geschrieben: 14.01.2022, 08:23
Aficionado hat geschrieben: 13.01.2022, 21:38  
Also, hier nochmals die Teuerungsstatistik:
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/

Die Zahlen zusammengezählt, ergibt eine Inflation von - 0.5%. Die Reallöhne stiegen um 7%, ergibt also ein Saldo von + 7.5%.
...
Gemäss dieser Statistik sieht es so aus, als ob die Preise zwischen 2012 und 2020 fielen.

@ BaslerBasilisk: Ja, die Teuerungen beziehen sich jeweils auf das Vorjahr.
Ich glaube du kannst dies nicht additiv so rechnen oder?
Bsp.: von 2010 auf 2011 stieg die Inflation von 100% auf 100.7%. Von 2011 auf 2012 hingegen stieg es ja wieder von dem neuen 100% auf 100.2%. darauffolgend sank es von 100% auf 99.3% was dann im Folgejahr wieder 100% entsprach. Oder sehe ich dies komplett falsch?
Grundsätzlich blieb die Teuerung (im Schnitt) marginal, da gebe ich dir recht.

Edit: gemäss diesem Rechner  war die Inflation -1.2%.
Interessanterweise bleibt für Familien mehr übrig (gemäss Teurung)
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nidganzbache
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von nidganzbache »

D-Balkon hat geschrieben: 14.01.2022, 08:39
nidganzbache hat geschrieben: 14.01.2022, 08:26
Früher, bis ca. in die 80er, konnte sich ein alleinverdienender Handwerker mit Familie noch ein eigenes Haus leisten,
Viele Normalverdiener können sich Wohneigentum an akzeptabler Lage nicht mehr leisten.
Fakt ist, dass in einer Familie heute beide Elternteile arbeiten gehen müssen, amit du den Traum vom Eigenheim in der Provinz noch verwirklichen kannst.
Gibt es irgendwie einen Anspruch auf ein eigenes Haus, Wohneigentum et cetera oder wieso wird in dieser Diskussion immer wieder damit argumentiert?

Man könnte auch sagen, es ist ausreichend als «Normalverdienende» zu (günstigen!) Mieten in einem Mehrfamilienhaus zu leben. Oder soll jedes junge Paar mit einem Kleinkind auf 160 Quadratmetern mit Umschwung, Carport und Pool leben?

Naja. Günstige Mietwohnungen sind aber auch immer mehr mangelware. Wenn man Glück hat Wohngenossenschaft, aber auch da werden die Mietzinsen immer höher (siehe neue Überbauung an der Burgfeldergrenze, gehört glaub ich zu WG Bündnerstrasse).
Der Lohn eines "Normalverdiener" reicht heute nicht mehr für eine 4 köpfige Familie. Die Frau muss auch arbeiten.
Wobei die Frage auch ist, was ist ein Normalverdiener bei Dir.
Darum habe ich den Begriff auch in Anführungszeichen gesetzt.

Dass die Mieten in vielen Fällen zu hoch sind, unbestritten.

händsche
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Re: Volksabstimmung vom 13. Februar 2022

Beitrag von händsche »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 14.01.2022, 08:51
Tsunami hat geschrieben: 14.01.2022, 08:23
Aficionado hat geschrieben: 13.01.2022, 21:38  
Also, hier nochmals die Teuerungsstatistik:
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/

Die Zahlen zusammengezählt, ergibt eine Inflation von - 0.5%. Die Reallöhne stiegen um 7%, ergibt also ein Saldo von + 7.5%.
...
Gemäss dieser Statistik sieht es so aus, als ob die Preise zwischen 2012 und 2020 fielen.

@ BaslerBasilisk: Ja, die Teuerungen beziehen sich jeweils auf das Vorjahr.
Ich glaube du kannst dies nicht additiv so rechnen oder?
Bsp.: von 2010 auf 2011 stieg die Inflation von 100% auf 100.7%. Von 2011 auf 2012 hingegen stieg es ja wieder von dem neuen 100% auf 100.2%. darauffolgend sank es von 100% auf 99.3% was dann im Folgejahr wieder 100% entsprach. Oder sehe ich dies komplett falsch?
Grundsätzlich blieb die Teuerung (im Schnitt) marginal, da gebe ich dir recht.

Edit: gemäss diesem Rechner  war die Inflation -1.2%.
Interessanterweise bleibt für Familien mehr übrig (gemäss Teurung)

Die Teuerung ist in den Reallöhnen berücksichtigt.

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