Tsunami hat geschrieben:Aficionado hat geschrieben: 12.01.2022, 21:03
Tsunami hat geschrieben:
Danke. Gut und sachlich argumentiert. Hier meine Einschätzung zu den vier Vorlagen:
Tierversuche: DITO
Tabakwerbung:
Die Tabakwerbung wurde zurecht schon massiv eingeschränkt. Ich stufe den Gegenvorschlag des Parlaments als ausreichend an, so dass es von mir ein Nein zur Initiative gibt.
Stempelabgaben: Schwierig voraus zu sehen, wie sich die Abschaffung auf Entscheide von Unternehmen auswirkt, sich hier anzusiedeln. Allerdings müssen einige Kantone mit tiefen Steuern die Steuersätze ab 2023 / 2024 für Grosskonzerne anheben. Im Gegenzug sollen von der Abschaffung der Stempelabgaben etwas profitieren. Zwar nicht viel, aber immerhin ein Tropfen auf den heissen Stein.
Medienunterstützung:
Ich bin für eine möglichst grosse Medienvielfalt. Leider ist diese in den letzten Jahren stark geschrumpft. Dies darf nicht so weiter gehen.
Profiteure der Unterstützung sind aber auch die grossen Medienunternehmen, was keinen Sinn macht. Schade beschränkt man sich bei der Unterstützung nicht auf die kleinen Medienunternehmen.
Bin noch unsicher hier, was ich hier einwerfe.
Es siedeln sich hier
ausschliesslich Grosskonzerne Zwecks tieferen Steuern an. Hand aufs Herz, kennst du die vier grössten Konzerne in der Schweiz? Ich hatte bis soeben noch nie was von denen gehört (bis auf Nr.1, Glencore). Auffälligerweise befinen sich Nr. 2 - 4 alle in Genf. Erzähle mir einmal etwas über deren Belegschaft. Wo bleibt da der volkswirtschaftliche Nutzen?
a) Wie hoch schätzt du in etwa die Bundes-, Staats- und Gemeindesteuern dieser vier Grosskonzerne in CHF ein? Kannst du dir vorstellen, dass deren Steuergelder einen volkswirtschaftlichen Nutzen bringen?
b) Wieso gingen oder gehen diese vier genannten Konzerne nicht nach Ungarn, Bulgarien, Irland oder Zypern, welche noch tiefere Steuersätze kennen als wir, wenn sie doch "ausschliesslich zwecks tieferen Steuern in die CH kamen" und immer noch hier sind

?
Weshalb siedeln sie sich in Genf an und nicht in den Kantonen mit deutlich tieferen Steuersätzen, wenn sie doch "ausschliesslich zwecks tieferen Steuern hierher kamen

? Kann es sein, dass es doch noch andere Gründe hat in die Schweiz zu ziehen als "ausschliesslich tiefere Steuern"?
c) Wieso senken praktisch alle Länder um uns herum die Unternehmenssteuern, wenn Steuersenkungen gemäss den Linken per se doch des Teufels sind und diese eigentlich alle erhöht gehören? Nicht etwa, weil man Firmen anlocken oder diese fördern will, um höhere Steuereinnahmen zu generieren?
Bei der Abstimmung zur Abschaffung der Stempelsteuer geht es nicht um das kennen lernen der Belegschaft der Grosskonzerne sondern um das pro und contra der Steuererleichterung für die Unternehmen, übrigens nicht ausschliesslich für die Grosskonzerne

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a) ich schätze viel zu tief. Was glaubst du, wieviel % der Infrastruktur-Ausgaben von den Unternehmen getragen werden (Strassen, Gesundheitssystem, Schulen, Schiene, Emissionen (da wollte man zuerst auch wieder das Volk zur Kasse bitten)? Du weisst doch auch, dass diese Zahlen kaum transparent dem Bürger zur Verfügung stehen (Unternehmenssteuern). Dann fallen die Steuern je nach Kanton noch unterschiedlich hoch aus.
b) ist doch relativ klar oder? Politische Stabilität, faktisches Streikverbot, tiefe Steuern, top Infrastruktur, die bereits vorhanden ist, höhere Löhne als im gesamteuropäischen Raum und dadurch ein nahezu unerschöpflicher Fachkräftepool, der zur Verfûgung steht. Ziel der Unternehmen: Maximale Kompetenz zu einem möglichst tiefen Preis, Förderung des Wettbewerbes unter den Angestellten,..usw...
c) Weil die Unternehmenssteuern auch dennoch, trotz Senkung im umliegenden Ausland, noch immer tiefer sind in CH. Im Vergleich zu D und F schlechtere Sozialleistungen, kein Kündigungsschutz, höhere Stundenwoche, kein Vaterschaftsurlaub..., Sozialleistungen im allgemeinen viel schlechter sind, schwache Gewerkschaften,...rest siehe b)
Wieso in Genf, trotz relativ hohen Steuern?
Anschluss an Frankreich, billigeres und besser qualifizierteres Personal (für ein CH Bachelor-Gehalt kriegst du einen F PhDler), sehr gute Infrastruktur. Ich schätze einmal, dass ca. 80% der Belegschaft aus F kommt. Jeden Tag mit dem Chlapf. Die Strassen stellt der CH Steuerzahler zur Verfügung. Und die Emissionsabgaben werden auch noch gleich vom kleinen Steuerzahler übernommen.
Interessant, auf unangenehmere Fragen bekomme ich selten eine Antwort. Das pro Kopf Einkommen ist seit ungefähr 10 Jahren gleich geblieben. Die Teuerung ist aber massiv gestiegen in den letzten 10 Jahren. Zeigt doch, dass trotz immensem Wirtschaftswachstum, die Löhne gleich tief geblieben sind. Viele Normalverdiener können sich Wohneigentum an akzeptabler Lage nicht mehr leisten. Nebenwirkungen der tiefen Unternehmenssteuern: Exorbitante Immobilienpreise, Dichtestress, Ausbau der Infrastruktur, welche der kleine Bürger aber bezahlen darf, Erhöhung der Emissionswerte,...usw. Gewinner: Die, welche Immobilien an guter Lage besitzen (also wieder die Reichen).
https://de.statista.com/statistik/daten ... r-schweiz/