Der Westen hat einmal mehr versagt (wobei man sich fragen kann, ob es gewissen Kreisen nicht entgegenkommt ein Hardcore Sunni-Regime im Osten des Irans zu wissen). Ohne Hardcore-Propaganda, einen gewissen Kolonialisierungs- und Durchsetzungswillen kannst du solche durch Clans und Ethnien strukturierte Länder nunmal nicht auf Nationalstaat-Linie bringen.Nii hat geschrieben: 15.08.2021, 22:54 Was Machiavelli einst schrieb, passt zur afghanischen Armee:
"Söldner und Hilfstruppen sind nutzlos und gefährlich. Wer nämlich seine Herrschaft auf Söldner stützt, wird niemals einen festen und sicheren Stand haben; denn sie sind uneinig, herrschsüchtig, undiszipliniert und treulos; mutig unter Freunden und feige vor dem Feind; ohne Furcht vor Gott und ohne Treue gegenüber den Menschen; du schiebst deinen Untergang nur so lange auf, wie du den Angriff aufschiebst; im Frieden wird du von ihnen ausgeplündert und im Krieg vom Feind. Die Ursache dafür ist, dass sie kein anderes Verlangen und keinen anderen Grund haben, der sie im Felde hielte, als das bisschen Sold, das nicht ausreicht, um sie für dich den Tod suchen zu lassen. Sie wollen zwar deine Soldaten sein, solange du keinen Krieg führst; wenn aber der Krieg kommt, möchten sie fliehen oder sich absetzen."
So wie ich es verstanden haben, ist den meisten Afghanen das Konzept eines afghanischen Staates egal bzw. fremd. Warum sollte der afghanische Soldat also dafür kämpfen?
Ein weiteres Problem: Über 50% der Afghanen sind unter 18, kennen also die erste Talibanherrschaft nur noch vom Hörensagen, zumal auch bezweifelt werden darf, dass z.B. die Situation der afghanischen Frauen sich unter den Taliban in allen Belangen radikal verschlechtert - viel mehr als bessere Sklavinnen mit Gebärfunktion waren sie dort auch in den letzten 20 Jahren nicht (Anschaungsbeispiele z.B. in Berlin, wo zwei afghanische Brüder vor kurzem ihre Sis killen, weil sie die Frechheit besitzt die Familienehre zu beschmutzen indem sie einfach ein normales, "eigenes" Leben führen möchte.)
Fast niemand unter den Sunniten/Paschtunen sieht wohl einen Grund um gegen die Taliban zu kämpfen. Bitter wirds wie immer für die ethnischen und religösen Minderheiten, von denen es noch immer viele gibt in Afghanistan.
Meine Meinung: Wir haben dort nichts verloren, die aber auch nicht bei uns. Afghanische Mädchen/Frauen würde ich aufnehmen, da für diese tatsächlich egal in welcher Situation beträchtliche Fluchtgründe aus allen möglichen Ecken des nahen und mittleren Ostens bestehen.
Die ungepflegten Barttrottel aller Couleur dürfen ihre Streitigkeiten dann gerne unter sich auskäsen - gross genug ist das Land ja.