Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Der Rest...
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Taratonga
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Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Taratonga »

Über 50 Mrd US-Dollar, 20 Jahre und tausende Tote westlicher Soldaten für die Katz! Für nichts und wieder nichts. Gar nichts.

Die vom Westen ausgebildete afghanische "Armee" und Polizei, duckt sich weg, ein Volk von ca. 40 Mio lässt sich von ein paar 10'000 Taliban auf Mopedrollern einnehmen, Stadt für Stadt, Bezirk für Bezirk. Innert 2-3 Wochen erobern sich die Taliban das ganze, riesige Land zurück. Die vom Westen "ausgebildeten" Soldaten flüchten, hauen ab, verpissen sich. Entweder sind das alles nur ein Haufen feiger Hunde, die nicht gewillt sind ihr Land gegen dieses mittelalterliche Islamistenpack zu verteidigen, oder sie sind deren Gesinnungspartner. Anders ist das nicht zu verstehen.

Auch wenn es mir um all die Millionen Frauen und Mädchen wirklich leid tut, ganz offensichtlich will das afghanische Volk weder Demokratie noch keine Talibanherrschaft

Tiruchirappalli
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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Tiruchirappalli »

Schregglig was deert abgoot. Jetz wärde bald wydr zädausigi vo gleybige Moslems zu du Ungleybige im Weschde welle flichte. 

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von SubComandante »

Tiruchirappalli hat geschrieben: 13.08.2021, 14:28 Schregglig was deert abgoot. Jetz wärde bald wydr zädausigi vo gleybige Moslems zu du Ungleybige im Weschde welle flichte. 
Wenn das Deine einzige Sorge ist... Mir macht es eher Probleme, dass die Taliban nun alles niedermetzeln dürfen. Und was mich besonders stört: man hat dort noch jede Menge Dudes, die mit den westlichen Mächten zusammengearbeitet haben. Die sind meist immer noch dort. Wenn die den Taliban in die Hände fallen, wird kurzer Prozess gemacht.

Dieser bedingungslose, schnelle Abzug ist feige. Und wird sich irgendwann rächen.

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Aficionado
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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Aficionado »

Der gesamte Scheisskrieg dort hat ausser Tote nichts gebracht. Glücklicherweise hatte sich OBL einst nicht im Kt. Appenzell in einer Höhle versteckt.

Den Flüchtlingen soll nun Asyl in den betroffenen Ländern gewährt werden. Wäre das absolut Mindeste was man für sie tun kann.

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Nii
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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Nii »

In ein paar Monaten regieren in ganz Afghanistan wieder die Taliban. Das bedeutet Schreckensherrschaft für die lokale Bevölkerung und exportierter Terrorismus in den Westen. Die NATO darf dann in 3-4 Jahren erneut einmarschieren und der der ganze Spass beginnt von vorne, mit fettem Profit für die Rüstungsindustrie.
Cool.

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Taratonga hat geschrieben: 13.08.2021, 14:04 Die vom Westen "ausgebildeten" Soldaten flüchten, hauen ab, verpissen sich. Entweder sind das alles nur ein Haufen feiger Hunde, die nicht gewillt sind ihr Land gegen dieses mittelalterliche Islamistenpack zu verteidigen, oder sie sind deren Gesinnungspartner. Anders ist das nicht zu verstehen.

Auch wenn es mir um all die Millionen Frauen und Mädchen wirklich leid tut, ganz offensichtlich will das afghanische Volk weder Demokratie noch keine Talibanherrschaft
Weiss da jemand warum das so ist?

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Nii
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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Nii »

Taratonga hat geschrieben: 13.08.2021, 14:04 Entweder sind das alles nur ein Haufen feiger Hunde, die nicht gewillt sind ihr Land gegen dieses mittelalterliche Islamistenpack zu verteidigen, oder sie sind deren Gesinnungspartner. Anders ist das nicht zu verstehen.
Die Taliban haben gute internationale Freunde. Pakistan, Katar, Saudi Arabien, Iran, Russland... auch China hat offen Beziehungen mit den Taliban. Wer weiss, was für Waffen und sonstige Mittel diese Staaten den Taliban liefern.

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Nii hat geschrieben: 13.08.2021, 15:54
Taratonga hat geschrieben: 13.08.2021, 14:04 Entweder sind das alles nur ein Haufen feiger Hunde, die nicht gewillt sind ihr Land gegen dieses mittelalterliche Islamistenpack zu verteidigen, oder sie sind deren Gesinnungspartner. Anders ist das nicht zu verstehen.
Die Taliban haben gute internationale Freunde. Pakistan, Katar, Saudi Arabien, Iran, Russland... auch China hat offen Beziehungen mit den Taliban. Wer weiss, was für Waffen und sonstige Mittel diese Staaten den Taliban liefern.

Die guten alten Stellvertreterkriege mal wieder.

Warum können sich diese Länder nicht einfach im Boxring treffen? Mann gegen Mann. Dann können Schiiten und Sunniten ausboxen, wer jetzt besser ist.

China und Russland können die USA und den Westen im Ring fordern und dort zeigen, dass Kommunismus und Autokratie besser ist als Demokratie und freier Wille des Bürgers. Oder umgekehrt natürlich die USA anstatt anderen Ländern "Demokratie" aufzuzwingen.

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Tsunami
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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Tsunami »

Taratonga hat geschrieben: 13.08.2021, 14:04 Über 50 Mrd US-Dollar, 20 Jahre und tausende Tote westlicher Soldaten für die Katz! Für nichts und wieder nichts. Gar nichts.

Die vom Westen ausgebildete afghanische "Armee" und Polizei, duckt sich weg, ein Volk von ca. 40 Mio lässt sich von ein paar 10'000 Taliban auf Mopedrollern einnehmen, Stadt für Stadt, Bezirk für Bezirk. Innert 2-3 Wochen erobern sich die Taliban das ganze, riesige Land zurück. Die vom Westen "ausgebildeten" Soldaten flüchten, hauen ab, verpissen sich. Entweder sind das alles nur ein Haufen feiger Hunde, die nicht gewillt sind ihr Land gegen dieses mittelalterliche Islamistenpack zu verteidigen, oder sie sind deren Gesinnungspartner. Anders ist das nicht zu verstehen.

Auch wenn es mir um all die Millionen Frauen und Mädchen wirklich leid tut, ganz offensichtlich will das afghanische Volk weder Demokratie noch keine Talibanherrschaft

Ja, zum Teil ist das leider so. Immerhin konnten die Leute dort während den 20 Jahren ein mehr oder weniger lebenswertes Leben führen. Ich würde daher nicht sagen, dass es für gar nichts war. Ohne westliche Truppen wäre die Situation schon vor 20 Jahren so, wie sie in den nächsten Monaten für Jahre, ja Jahrzehnte sein wird. Für die Frauen gilt dort ab sofort: Flüchten, sterben oder versklaven lassen. Einfach schrecklich!

Zum Zweiten: Wenn du einer Horde mordlüsterner Talibans entgegentrittst hast du zwei Möglichkeiten:
Sterben oder ergeben. Die Regierungstruppen sind wohl krass in der Unterzahl und die Talibans sind sehr wohl auch gut ausgerüstet. Da wirst du einfach überrollt. Es gibt halt nicht nur Winkelrieds auf dieser Welt.

Ja, ich finde es schon sehr anmassend, sich hier in der heilen Welt und in absoluter Sicherheit über die Männer in Afghanistan so herablassend zu äussern. 
 

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Taratonga »

Tsunami hat geschrieben: 13.08.2021, 16:03
Taratonga hat geschrieben: 13.08.2021, 14:04 Über 50 Mrd US-Dollar, 20 Jahre und tausende Tote westlicher Soldaten für die Katz! Für nichts und wieder nichts. Gar nichts.

Die vom Westen ausgebildete afghanische "Armee" und Polizei, duckt sich weg, ein Volk von ca. 40 Mio lässt sich von ein paar 10'000 Taliban auf Mopedrollern einnehmen, Stadt für Stadt, Bezirk für Bezirk. Innert 2-3 Wochen erobern sich die Taliban das ganze, riesige Land zurück. Die vom Westen "ausgebildeten" Soldaten flüchten, hauen ab, verpissen sich. Entweder sind das alles nur ein Haufen feiger Hunde, die nicht gewillt sind ihr Land gegen dieses mittelalterliche Islamistenpack zu verteidigen, oder sie sind deren Gesinnungspartner. Anders ist das nicht zu verstehen.

Auch wenn es mir um all die Millionen Frauen und Mädchen wirklich leid tut, ganz offensichtlich will das afghanische Volk weder Demokratie noch keine Talibanherrschaft

Ja, zum Teil ist das leider so. Immerhin konnten die Leute dort während den 20 Jahren ein mehr oder weniger lebenswertes Leben führen. Ich würde daher nicht sagen, dass es für gar nichts war. Ohne westliche Truppen wäre die Situation schon vor 20 Jahren so, wie sie in den nächsten Monaten für Jahre, ja Jahrzehnte sein wird. Für die Frauen gilt dort ab sofort: Flüchten, sterben oder versklaven lassen. Einfach schrecklich!

Zum Zweiten: Wenn du einer Horde mordlüsterner Talibans entgegentrittst hast du zwei Möglichkeiten:
Sterben oder ergeben. Die Regierungstruppen sind wohl krass in der Unterzahl und die Talibans sind sehr wohl auch gut ausgerüstet. Da wirst du einfach überrollt. Es gibt halt nicht nur Winkelrieds auf dieser Welt.

Ja, ich finde es schon sehr anmassend, sich hier in der heilen Welt und in absoluter Sicherheit über die Männer in Afghanistan so herablassend zu äussern. 
 

Das Gegenteil ist der Fall. Es ist von 30'000 Taliban die Rede. Diese sind aber zu Allem bereit, sterben für ihre Sache,, während die afghanische Armee bloss Söldner, vom Westen bezahlt, sind

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Nii »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 13.08.2021, 15:47
Taratonga hat geschrieben: 13.08.2021, 14:04 Die vom Westen "ausgebildeten" Soldaten flüchten, hauen ab, verpissen sich. Entweder sind das alles nur ein Haufen feiger Hunde, die nicht gewillt sind ihr Land gegen dieses mittelalterliche Islamistenpack zu verteidigen, oder sie sind deren Gesinnungspartner. Anders ist das nicht zu verstehen.

Auch wenn es mir um all die Millionen Frauen und Mädchen wirklich leid tut, ganz offensichtlich will das afghanische Volk weder Demokratie noch keine Talibanherrschaft
Weiss da jemand warum das so ist?
Ich kann mir vorstellen, dass das Bildungsniveau in Afghanistan extrem niedrig ist. Nach jahrzehntelangen Kriegen und islamistischer Herrschaft sind in Afghanistan wahrscheinlich die gebildetsten und wohlhabendsten Personen des Landes schon längst geflüchtet oder getötet worden. Die Korruption ist ausserdem sehr hoch in Afghanistan. Zudem kommt das Problem, dass Afghanistan ein Vielvölkerstaat mit über ein dutzend Ethnien/Stämmen ist, welche sich seit Jahrhunderten gewaltsam bekämpfen. Es ergibt deshalb wenig Sinn, das Land zentral zu regieren, so wie die USA das wollten.
 

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von SubComandante »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 13.08.2021, 16:01Die guten alten Stellvertreterkriege mal wieder.

Warum können sich diese Länder nicht einfach im Boxring treffen? Mann gegen Mann. Dann können Schiiten und Sunniten ausboxen, wer jetzt besser ist.

China und Russland können die USA und den Westen im Ring fordern und dort zeigen, dass Kommunismus und Autokratie besser ist als Demokratie und freier Wille des Bürgers. Oder umgekehrt natürlich die USA anstatt anderen Ländern "Demokratie" aufzuzwingen.
Der Afghanistan-Konflikt war schon seit eh und je ein Stellvertreterkrieg. Wer Rambo III gesehen hat, weiss Bescheid. Aber im Ernst. Als man damals schonmal die Kämpfer gegen Russland fallen lies, folgte daraufhin der Terror, der im 9/11 gipfelte. Bin Laden war auch Kämpfer dort.

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Taratonga »

SubComandante hat geschrieben: 13.08.2021, 16:17
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 13.08.2021, 16:01Die guten alten Stellvertreterkriege mal wieder.

Warum können sich diese Länder nicht einfach im Boxring treffen? Mann gegen Mann. Dann können Schiiten und Sunniten ausboxen, wer jetzt besser ist.

China und Russland können die USA und den Westen im Ring fordern und dort zeigen, dass Kommunismus und Autokratie besser ist als Demokratie und freier Wille des Bürgers. Oder umgekehrt natürlich die USA anstatt anderen Ländern "Demokratie" aufzuzwingen.
Der Afghanistan-Konflikt war schon seit eh und je ein Stellvertreterkrieg. Wer Rambo III gesehen hat, weiss Bescheid. Aber im Ernst. Als man damals schonmal die Kämpfer gegen Russland fallen lies, folgte daraufhin der Terror, der im 9/11 gipfelte. Bin Laden war auch Kämpfer dort.

Muhaheddin der ersten Stunde:
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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Aficionado »



Tsunami hat geschrieben:
Taratonga hat geschrieben: 13.08.2021, 14:04 Über 50 Mrd US-Dollar, 20 Jahre und tausende Tote westlicher Soldaten für die Katz! Für nichts und wieder nichts. Gar nichts.

Die vom Westen ausgebildete afghanische "Armee" und Polizei, duckt sich weg, ein Volk von ca. 40 Mio lässt sich von ein paar 10'000 Taliban auf Mopedrollern einnehmen, Stadt für Stadt, Bezirk für Bezirk. Innert 2-3 Wochen erobern sich die Taliban das ganze, riesige Land zurück. Die vom Westen "ausgebildeten" Soldaten flüchten, hauen ab, verpissen sich. Entweder sind das alles nur ein Haufen feiger Hunde, die nicht gewillt sind ihr Land gegen dieses mittelalterliche Islamistenpack zu verteidigen, oder sie sind deren Gesinnungspartner. Anders ist das nicht zu verstehen.

Auch wenn es mir um all die Millionen Frauen und Mädchen wirklich leid tut, ganz offensichtlich will das afghanische Volk weder Demokratie noch keine Talibanherrschaft

Ja, zum Teil ist das leider so. Immerhin konnten die Leute dort während den 20 Jahren ein mehr oder weniger lebenswertes Leben führen. Ich würde daher nicht sagen, dass es für gar nichts war. Ohne westliche Truppen wäre die Situation schon vor 20 Jahren so, wie sie in den nächsten Monaten für Jahre, ja Jahrzehnte sein wird. Für die Frauen gilt dort ab sofort: Flüchten, sterben oder versklaven lassen. Einfach schrecklich!

Zum Zweiten: Wenn du einer Horde mordlüsterner Talibans entgegentrittst hast du zwei Möglichkeiten:
Sterben oder ergeben. Die Regierungstruppen sind wohl krass in der Unterzahl und die Talibans sind sehr wohl auch gut ausgerüstet. Da wirst du einfach überrollt. Es gibt halt nicht nur Winkelrieds auf dieser Welt.

Ja, ich finde es schon sehr anmassend, sich hier in der heilen Welt und in absoluter Sicherheit über die Männer in Afghanistan so herablassend zu äussern. 
 

Die Talibans sind v.a. bestens organisiert und vernetzt und kennen ihr Gelände wie ihre eigene Hosentasche. Guerilliakrieg eben.

Ja, zwanzig Jahre ein leicht besseres Leben und dann der abrupte Absturz in ein schlechteres als je zuvor. So kann man es auch sehen.

El Oso Locote
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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von El Oso Locote »

SubComandante hat geschrieben: 13.08.2021, 16:17
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 13.08.2021, 16:01Die guten alten Stellvertreterkriege mal wieder.

Warum können sich diese Länder nicht einfach im Boxring treffen? Mann gegen Mann. Dann können Schiiten und Sunniten ausboxen, wer jetzt besser ist.

China und Russland können die USA und den Westen im Ring fordern und dort zeigen, dass Kommunismus und Autokratie besser ist als Demokratie und freier Wille des Bürgers. Oder umgekehrt natürlich die USA anstatt anderen Ländern "Demokratie" aufzuzwingen.
Der Afghanistan-Konflikt war schon seit eh und je ein Stellvertreterkrieg. Wer Rambo III gesehen hat, weiss Bescheid. Aber im Ernst. Als man damals schonmal die Kämpfer gegen Russland fallen lies, folgte daraufhin der Terror, der im 9/11 gipfelte. Bin Laden war auch Kämpfer dort.

Was in Rambo 3 aber nicht vorkommt:
Die Soviet Union hat als erstes Afghanistan als souveränen Statt anerkannt, welcher damals ebenfalls offiziell kommunistisch war und sich stark an den Soviets orientiert hat.
Dies wiederum hat der religiösem Elite und gewissen Volksstämmen nicht gepasst, als die Regierung dann zur Hilfe Soviet Truppen anforderte konnten diese Gruppen weitere Teile der Bevölkerung für sich gewinnen, damals redete man noch von den Muhjahedin…
In der Folge mischten sich Amis in den Konflikt ein, um Waffen zu liefern und Ausbildungscamps in Afghanistan zu finanzieren, damals noch unter dem Soviet Feind Nummer 1 Reagan. Die CIA begann dann den Pakistanischen Geheimdienst damit zu beauftragen die afghanischen Volksstämme zu rekrutieren, dabei kamen die Extremsten zum Handkuss und so wurde im Grunde die Talibans geboren…
Rambo 3 hat seinen Unterhaltungswert aber ist halt die typisch amerikanische Propaganda die Hollywood damals inszenierte, ähnlich wie Chuck Norris im Golf oder Vietnam…
PS: Soll jetzt aber nicht die Soviets beschönigen, die haben dort unten auch viel scheisse gebaut.
Willst du einen guten Film aus dieser Zeit empfehle ich eher Afghan Breakdown oder die Neunte Kompanie.

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Taratonga »

Tsunami hat geschrieben: 13.08.2021, 16:03
Taratonga hat geschrieben: 13.08.2021, 14:04 Über 50 Mrd US-Dollar, 20 Jahre und tausende Tote westlicher Soldaten für die Katz! Für nichts und wieder nichts. Gar nichts.

Die vom Westen ausgebildete afghanische "Armee" und Polizei, duckt sich weg, ein Volk von ca. 40 Mio lässt sich von ein paar 10'000 Taliban auf Mopedrollern einnehmen, Stadt für Stadt, Bezirk für Bezirk. Innert 2-3 Wochen erobern sich die Taliban das ganze, riesige Land zurück. Die vom Westen "ausgebildeten" Soldaten flüchten, hauen ab, verpissen sich. Entweder sind das alles nur ein Haufen feiger Hunde, die nicht gewillt sind ihr Land gegen dieses mittelalterliche Islamistenpack zu verteidigen, oder sie sind deren Gesinnungspartner. Anders ist das nicht zu verstehen.

Auch wenn es mir um all die Millionen Frauen und Mädchen wirklich leid tut, ganz offensichtlich will das afghanische Volk weder Demokratie noch keine Talibanherrschaft

Ja, zum Teil ist das leider so. Immerhin konnten die Leute dort während den 20 Jahren ein mehr oder weniger lebenswertes Leben führen. Ich würde daher nicht sagen, dass es für gar nichts war. Ohne westliche Truppen wäre die Situation schon vor 20 Jahren so, wie sie in den nächsten Monaten für Jahre, ja Jahrzehnte sein wird. Für die Frauen gilt dort ab sofort: Flüchten, sterben oder versklaven lassen. Einfach schrecklich!

Zum Zweiten: Wenn du einer Horde mordlüsterner Talibans entgegentrittst hast du zwei Möglichkeiten:
Sterben oder ergeben. Die Regierungstruppen sind wohl krass in der Unterzahl und die Talibans sind sehr wohl auch gut ausgerüstet. Da wirst du einfach überrollt. Es gibt halt nicht nur Winkelrieds auf dieser Welt.

Ja, ich finde es schon sehr anmassend, sich hier in der heilen Welt und in absoluter Sicherheit über die Männer in Afghanistan so herablassend zu äussern. 
 


Was soll daran anmassend sein? Die Frage warum sich 350'000 - 400'000 afghanische Soldaten nicht gegen 40'000 Taliban durchsetzen können? Obendrein noch x-fach hochgerüsteter, moderner, auf neustem Stand?

Der Wille fehlt und wohl bei der Hälfte die Überzeugung, würden sie doch lieber beim Gegner kämpfen.

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Aficionado »

El Oso Locote hat geschrieben:
SubComandante hat geschrieben: 13.08.2021, 16:17
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 13.08.2021, 16:01Die guten alten Stellvertreterkriege mal wieder.

Warum können sich diese Länder nicht einfach im Boxring treffen? Mann gegen Mann. Dann können Schiiten und Sunniten ausboxen, wer jetzt besser ist.

China und Russland können die USA und den Westen im Ring fordern und dort zeigen, dass Kommunismus und Autokratie besser ist als Demokratie und freier Wille des Bürgers. Oder umgekehrt natürlich die USA anstatt anderen Ländern "Demokratie" aufzuzwingen.
Der Afghanistan-Konflikt war schon seit eh und je ein Stellvertreterkrieg. Wer Rambo III gesehen hat, weiss Bescheid. Aber im Ernst. Als man damals schonmal die Kämpfer gegen Russland fallen lies, folgte daraufhin der Terror, der im 9/11 gipfelte. Bin Laden war auch Kämpfer dort.

Was in Rambo 3 aber nicht vorkommt:
Die Soviet Union hat als erstes Afghanistan als souveränen Statt anerkannt, welcher damals ebenfalls offiziell kommunistisch war und sich stark an den Soviets orientiert hat.
Dies wiederum hat der religiösem Elite und gewissen Volksstämmen nicht gepasst, als die Regierung dann zur Hilfe Soviet Truppen anforderte konnten diese Gruppen weitere Teile der Bevölkerung für sich gewinnen, damals redete man noch von den Muhjahedin…
In der Folge mischten sich Amis in den Konflikt ein, um Waffen zu liefern und Ausbildungscamps in Afghanistan zu finanzieren, damals noch unter dem Soviet Feind Nummer 1 Reagan. Die CIA begann dann den Pakistanischen Geheimdienst damit zu beauftragen die afghanischen Volksstämme zu rekrutieren, dabei kamen die Extremsten zum Handkuss und so wurde im Grunde die Talibans geboren…
Rambo 3 hat seinen Unterhaltungswert aber ist halt die typisch amerikanische Propaganda die Hollywood damals inszenierte, ähnlich wie Chuck Norris im Golf oder Vietnam…
PS: Soll jetzt aber nicht die Soviets beschönigen, die haben dort unten auch viel scheisse gebaut.
Willst du einen guten Film aus dieser Zeit empfehle ich eher Afghan Breakdown oder die Neunte Kompanie.
Da wurde im kalten Krieg ein Monster erschaffen und einmal mehr hatten die Imperialisten USA die Finger im Spiel.Mir wäre es lieber, Afghanistan wäre heute kommunistisch resp. eine Diktatur als von den im Mittelalter zurückgebliebenen Talibans oder Mudschehedins geführt. In einem Vielvölkerstaat ist eine Diktatur oft die einzige Lösung. China ist dafür ein gutes Beispiel. Das heisst nicht, dass ich die Umerziehungsmethoden und die Repressionen gegen HKG und Taiwan begrüsse oder verteidige.

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Käppelijoch »

Ich sehe den Unterschied zwischen "Imperialisten" und dem Vorgehen der UdSSR nicht. Vielleicht bin ich zu dumm dafür.
Für mich gingen beide in ihrem Einflussbereich ähnlich vor, mit ähnlichen Motiven: Ausbeutung der Länder für ihre eigene Zwecke.

Wieso kommunistischer Imperialismus der bessere Imperialismus sein soll, muss man mir da zuerst erklären. Auch betreffend Menschenrechten und so sehe ich da nicht wiriklich einen Unterschied.

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Aficionado »

Käppelijoch hat geschrieben:Ich sehe den Unterschied zwischen "Imperialisten" und dem Vorgehen der UdSSR nicht. Vielleicht bin ich zu dumm dafür.
Für mich gingen beide in ihrem Einflussbereich ähnlich vor, mit ähnlichen Motiven: Ausbeutung der Länder für ihre eigene Zwecke.

Wieso kommunistischer Imperialismus der bessere Imperialismus sein soll, muss man mir da zuerst erklären. Auch betreffend Menschenrechten und so sehe ich da nicht wiriklich einen Unterschied.
Amis: Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan, Kuba.

UdSSR (nicht Russland): Afghanistan. Wobei Afghanistan an die UdSSR grenzte.

Die rote Armee hat den «Ostblock» von den Nazis befreit. USA wählte eine andere Strategie im Westen Europas (Militärstützpunkte).

Dann habe ich ja geschr., dass m.E. eine Diktatur für einen Vielvölkerstaat wie es Afghanistan ist, das geeignetere System wäre als eine Demokratie nach Muster USA. Du kannst die dortige Kultur doch niemals mit derer der Amis ersetzen. Das Resultat sieht man ja jetzt. Diese Gotteskrieger sind wahnsinniger als je zuvor.



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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Faniella Diwani »

Ein weiterer fehlgeschlagener Versuch einen Schwelbrand zu löschen in dem man ihn mit Brennmaterial und Sauerstoff versorgt.

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von El Oso Locote »

Faniella Diwani hat geschrieben: 14.08.2021, 17:57 Ein weiterer fehlgeschlagener Versuch einen Schwelbrand zu löschen in dem man ihn mit Brennmaterial und Sauerstoff versorgt.

Mal abgesehen davon das man dieses Feuer selbst gelegt hat, wusste man seit Obama ankündigte Truppen abzuziehen, dass eben dieser Tag eintrifft.
Die Nachricht die Amerika damals an die Taliban sendete war unmissverständlich: ,,haltet euch zurück und bereitet euch auf diesen Tag vor‘‘…..

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von SubComandante »

Faniella Diwani hat geschrieben: 14.08.2021, 17:57 Ein weiterer fehlgeschlagener Versuch einen Schwelbrand zu löschen in dem man ihn mit Brennmaterial und Sauerstoff versorgt.
Das einzige, was die Afghanen retten könnte, wäre, wenn man riesige Ölvorkommen finden würde.

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Taratonga »

El Oso Locote hat geschrieben: 14.08.2021, 18:08
Faniella Diwani hat geschrieben: 14.08.2021, 17:57 Ein weiterer fehlgeschlagener Versuch einen Schwelbrand zu löschen in dem man ihn mit Brennmaterial und Sauerstoff versorgt.

Mal abgesehen davon das man dieses Feuer selbst gelegt hat, wusste man seit Obama ankündigte Truppen abzuziehen, dass eben dieser Tag eintrifft.
Die Nachricht die Amerika damals an die Taliban sendete war unmissverständlich: ,,haltet euch zurück und bereitet euch auf diesen Tag vor‘‘…..

so à la: Proud Boys, Stand Back and Stand By

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Aficionado »

SubComandante hat geschrieben:
Faniella Diwani hat geschrieben: 14.08.2021, 17:57 Ein weiterer fehlgeschlagener Versuch einen Schwelbrand zu löschen in dem man ihn mit Brennmaterial und Sauerstoff versorgt.
Das einzige, was die Afghanen retten könnte, wäre, wenn man riesige Ölvorkommen finden würde.
Erdöl vs Opium

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Aficionado »

Opiumanbau, das perfekte Mittel, um den Gegner (Westen, Russland)) zu schwächen und den Krieg finanzieren zu können. In Russland gibt es Städte und Dörfer, in denen beinahe alle Bewohner ein Heroinproblem haben, da diese Städte an der Schmugglerroute liegen. Aber auch in den USA ist Heroin nach wie vor ein leidiges Thema.

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 15.08.2021, 08:33 Opiumanbau, das perfekte Mittel, um den Gegner (Westen, Russland)) zu schwächen und den Krieg finanzieren zu können.
Das haben damals schon die Briten kapiert. Nur waren die in China als Dealer unterwegs.

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von El Oso Locote »

Aficionado hat geschrieben: 15.08.2021, 08:33 Opiumanbau, das perfekte Mittel, um den Gegner (Westen, Russland)) zu schwächen und den Krieg finanzieren zu können. In Russland gibt es Städte und Dörfer, in denen beinahe alle Bewohner ein Heroinproblem haben, da diese Städte an der Schmugglerroute liegen. Aber auch in den USA ist Heroin nach wie vor ein leidiges Thema.

Dort unten würde auch Baumwolle gedeihen, nur dulden die Amis keine Konkurrenz auf diesem Markt…

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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Somnium »

El Oso Locote hat geschrieben: 15.08.2021, 15:00
Aficionado hat geschrieben: 15.08.2021, 08:33 Opiumanbau, das perfekte Mittel, um den Gegner (Westen, Russland)) zu schwächen und den Krieg finanzieren zu können. In Russland gibt es Städte und Dörfer, in denen beinahe alle Bewohner ein Heroinproblem haben, da diese Städte an der Schmugglerroute liegen. Aber auch in den USA ist Heroin nach wie vor ein leidiges Thema.

Dort unten würde auch Baumwolle gedeihen, nur dulden die Amis keine Konkurrenz auf diesem Markt…

🤦‍♂️


Opium hat schlicht die bessere Gewinnspanne. Ist nicht ganz unwichtig, wenn du dutzende Familienmitglieder UND Waffen finanzieren willst/musst. In AFG gedeihen auch Obstbäume. Die wurden von den Sowjets jeweils verbrannt, wenn ihre Kampfhelikopter unter Beschuss genommen wurden und sich in der „Nähe“ ein Dorf befand, in dem sich Widerstandskämpfer „verstecken“ konnten.

Der Mil-Mi 8 ist seit 1965 in Serienproduktion und wurde stetig weiterentwickelt. Er ist mit ein Grund, warum die Amis die Afghanen mit mobilen Raketenwerfern aufrüsteten. MGs konnten den „Hirschkühen“ nichts anhaben.
(Die Besatzung sass in Reihe, vorne der Pilot, hinter ihm, erhöht, der Schütze. Der mähte dann alles nieder, was sich im Sichtfeld bewegte oder als Gefahr wahrgenommen wurde. Obstbäume zum Beispiel.)

Es gibt eine Antwort auf die Frage nach der Höhlenaffinität der afghanischen Widerstandskämpfer. Sie lautet Mil-Mi 8.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Mil_Mi-24#Geschichte

Lesenswerter Roman zum Thema: Agent 6 von Tom Rob Smith.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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Käppelijoch
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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Käppelijoch »

Aficionado hat geschrieben: 14.08.2021, 15:16
Käppelijoch hat geschrieben: Ich sehe den Unterschied zwischen "Imperialisten" und dem Vorgehen der UdSSR nicht. Vielleicht bin ich zu dumm dafür.
Für mich gingen beide in ihrem Einflussbereich ähnlich vor, mit ähnlichen Motiven: Ausbeutung der Länder für ihre eigene Zwecke.

Wieso kommunistischer Imperialismus der bessere Imperialismus sein soll, muss man mir da zuerst erklären. Auch betreffend Menschenrechten und so sehe ich da nicht wiriklich einen Unterschied.
Amis: Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan, Kuba.

UdSSR (nicht Russland): Afghanistan. Wobei Afghanistan an die UdSSR grenzte.

Die rote Armee hat den «Ostblock» von den Nazis befreit. USA wählte eine andere Strategie im Westen Europas (Militärstützpunkte).

Dann habe ich ja geschr., dass m.E. eine Diktatur für einen Vielvölkerstaat wie es Afghanistan ist, das geeignetere System wäre als eine Demokratie nach Muster USA. Du kannst die dortige Kultur doch niemals mit derer der Amis ersetzen. Das Resultat sieht man ja jetzt. Diese Gotteskrieger sind wahnsinniger als je zuvor.
Ich halte alle ehemaligen Sowjetrepubliken dagegen, welche "freiwillig" der UdSSR beigetreten sind....

Ich sage nicht, es muss eine Demokratie à la USA sein, sondern eine massgeschneiderte Demokratie, welche die Menschenrechte einhält aber an die hiesigen Gegebenheiten angepasst ist. Wie in Europa. Frankreich ist ganz anders aufgestellt als die Schweiz oder Estland.
 

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Nii
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Re: Afghanistan, Abzug aller intern. Truppen

Beitrag von Nii »

Was Machiavelli einst schrieb, passt zur afghanischen Armee:
"Söldner und Hilfstruppen sind nutzlos und gefährlich. Wer nämlich seine Herrschaft auf Söldner stützt, wird niemals einen festen und sicheren Stand haben; denn sie sind uneinig, herrschsüchtig, undiszipliniert und treulos; mutig unter Freunden und feige vor dem Feind; ohne Furcht vor Gott und ohne Treue gegenüber den Menschen; du schiebst deinen Untergang nur so lange auf, wie du den Angriff aufschiebst; im Frieden wird du von ihnen ausgeplündert und im Krieg vom Feind. Die Ursache dafür ist, dass sie kein anderes Verlangen und keinen anderen Grund haben, der sie im Felde hielte, als das bisschen Sold, das nicht ausreicht, um sie für dich den Tod suchen zu lassen. Sie wollen zwar deine Soldaten sein, solange du keinen Krieg führst; wenn aber der Krieg kommt, möchten sie fliehen oder sich absetzen."

So wie ich es verstanden haben, ist den meisten Afghanen das Konzept eines afghanischen Staates egal bzw. fremd. Warum sollte der afghanische Soldat also dafür kämpfen?

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