Nein leider nicht.
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 16.02.2021, 12:22
Es ging mir darum, dass wenn sich 90% der Wissenschaftler eines Themenfeldes einig sind, darf man durchaus davon ausgehen, dass sie mit ihren Hypothesen richtig liegen.
In der Tat. Aber das ist jetzt nicht der Fall. Wie man zB in einem Artikel von heute lesen kann, gibt es von Tanner (ex Taskforce, Epidemiologe, Präsident der Akademien der Wissenschaften) auch Kritik:
Die Worst-Case-Szenarien würden Angst und Panik schüren, «das sind schlechte Leitlinien». Tanner: «Wer immer nur warnt und Angst schürt, kommt kaum zum Ziel.»
[...]
Auch Tanner hält Lockerungen für notwendig. Es brauche Perspektiven und einen Ausstiegsplan, fordert er gegenüber den Tamedia-Zeitungen.
https://www.nau.ch/news/schweiz/coronav ... f-65872262 (leider ist der Tagi Artikel hinter der Paywall)
Virologe Manuel Schibler vom Universitätsspital Genf : "Wenn wir in dieser Situation bleiben und parallel laufend impfen können, kann man optimistisch sein, dass es keine dritte Welle geben wird."
https://www.srf.ch/news/schweiz/mutiert ... tten-welle
* Mir is bewusst, dass diese Wissenschaftler nicht forden, dass man jetzt alles Öffnen soll, aber das ist auch nicht deren Aufgabe.
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 16.02.2021, 12:22
Lies doch bitte nochmal den ganzen Artikel. Es wird alles erklärt und fein säuberlich begründet. Man kann nicht einfach Zahlen von zwei Jahren vergleichen. Und die Statistiker kommen zu einem eindeutigen Bild.
Die totale Anzahl Verstorbene pro Jarh zu interpretieren ist nicht das Schwierigste. Das Jahr 2020 wegen diesen Todeszahlen, nicht als Jahrhundertevent in die Geschichte eingehen. Das kann man so sagen. Die Gesamtsituation ist natürlich trotzdem schlimm und es ist traurig um jedes Menschenleben. Ich verstehe deinen Text so, dass der Autor dies sagen erklären möchte. Es ist leider immer eine Gratwanderung zwischen relativieren und verharmlosen.
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 16.02.2021, 12:22
Die USA und UK haben gezeigt was ohne Massnahmen passiert. Ausserdem ist es ja nur logisch dass Massnahmen Ansteckungen verhindern, dies schwere Verläufe und somit Todesfälle verhindert. Sobald Massnahmen ergriffen werden gehen die Infektionszahlen zurück, eine Infektion wird benötigt dass jemand stirbt. Wer da keinen Zusammenhang sehen will muss schon mutwillig etwas anderes sehen wollen.
Rund 50% der Todesopfer sind ü80 und mehr als 80% der ü80 sind bereits geimpft. Es wird nicht mehr zu so hohen Todeszahlen kommen. Wir sind nicht mehr in der gleichen Situation wie im September.
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 16.02.2021, 12:22
Welches vergleichbare Land wendet denn diese Strategie an?
Deutschland ist seit Ende Nov im Lockdown. Österreich und die Niederlanden hatten bereits irgend 3 Lockdowns. Frankreich ist ebenfalls im Endloslockdown mit Ausgangssperre um 18Uhr. Italien lockert nur, um 2 Tage später wieder alles zu schliessen. Irland war sehr früh im Lockdown, 2 Wochen nach den Lockerungen kam es dann trotzdem zum Anstieg wie in allen anderen Ländern (nur rund 20% (kann mich nicht an die genaue Zahl erinnern) der Infektionen hatten übrigens mit der Mutation zu tun).
Das Timing der Schweiz war vielleich gar nicht so schlecht. Man hat nach der 2. Welle viele Immune, mit der Hilfe der Impfungen kann man möglicherweise die Zahlen dauerhaft tief halten. Ich erinnere dich daran, dass 80% für eine Herdenimmunität überhaupt nicht gesichert sind. Niemand kennt die wirkliche Zahl. Es gibt Wissenschaftler die haben 40% berechnet. Wenn 15-20% nach der zweiten Welle immun sind + noch rund 10-20% geimpft sind, werden wir in nächster Zeit kein gleiches Wachstum wie im Oktober haben. Vielleicht im Herbst oder nächstes Jahr, wenn das Virus genug mutiert ist, aber nicht im Frühjahr. Für die nächsten Wochen bin ich relativ optimistisch. Aber natürlich kann ich die Zunkunft nicht vorhersehen. Das Risiko bleibt.
Ich würde Lockerungen beschliessen und trotzdem einen Notfallplan vorbereiten und je nach Situation im März entscheiden.
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 16.02.2021, 12:22
Vielleicht auch einfach, weil die Verantwortlichen eben nicht die Massnahmen dieser Experten umgesetzt haben bzw. viel zu spät? Wenn ich als Experte sage a führt zu b, die Verantwortlichen setzen aber c um und hoffen man kommt ebenfalls zu b, dann muss man mich danach nicht kritisieren.
Ich habe heute einen interessanten Link erhalten. Das könnte dich interessieren: Wirtschaftlich gesehen übersteigen nach 4 Wochen die Schäden des Lockdowns gegenüber dem Nutzen:
https://www.youtube.com/watch?v=eSorAAt ... e=youtu.be
Es handelt sich um ein Gutachten der Ökonomen der Taskforce und das Video ist von Professor Konstantin Beck der Universität Luzern.
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 16.02.2021, 12:22
Das ist jetzt aber schon ein ziemlich übler Vorwurf. Kannst du mir erklären wie genau es den Task Force Wissenschaftlern um Geld geht, wenn sie die TF Tätigkeit ehrenamtlich durchführen? Also in ihrer Freizeit?
Ich schätze ja deine Meinung meist, auch wenn sie anders ist als meine versuchst du sachlich zu begründen. Hier aber hast du weit unter deinem Niveau eine Behauptung aufgestellt.
In der Beraterfunktion darf man warnen und seine Standpunkt klar machen. Ich glaube nicht dass die Wissenschaftler böswillig etwas erzählen. Aber es gibt immer verschiedene Standpunkte und jemand muss entscheiden. Diese Person, auch wenn sie Teil der Wissenschaft ist, würde ebenfalls das soziale, wirtschaftliche und psychische Aspekte mit in seine Entscheidung einfliessen lassen. Denn sobald sie entscheiden muss zählt nicht mehr ausschliesslich der Standpunkt der Wissenschaft. Das habe ich gemeint.
Noch ein kurzer Kommentar: Auch in der Wissenschaft gibt sehr starke Eigeninteresen. Es ist nicht einfach eine Professur zu erhalten und man muss sich extrem durchsetzen. Im CV sieht das gut aus, wenn man Teil einer nationalen TF war. Das Finanzielle ist sich nicht entscheidend, aber das Standing und die Citations sind in der Wissenschanf schon sehr wichtig.
Tanner erwähnt im vorhergehend Artikel auch, dass es sicher nicht nur bescheidene Persönlichkeiten in der TF hat:
"Oft würden wissenschaftliche Leistungen nicht als Gruppenleistungen honoriert. «Die Wissenschaft honoriert zu sehr die Selbstprofilierung», klagt der Basler."
Ich schätze übrigens die Diskussionen hier auch. Ich bin überzeugt, dass verschiedene Standpunkte rational erklärbar sind. Das Problem ist, dass wir alle persönlich zu fest betroffen sind. Darum ist es häufig sehr schwierig objektiv und nüchtern zu bleiben. Ich finde, dass auch die TF, die Medien und der BR dieses Problem haben. Wir sind halt alle im selben Boot...