@nobilissa
Hier würde ich Pathos als Vorwurf gelten lassen, weil die Ethik und Logik fragwürdig scheinen. Aber gerade das rückt den Autor in Weite Ferne von Aristoteles.
Der Artikel bedient sich der vorherrschenden Gefühle, versucht aber deren Ursachen falsch zuzuordnen und für einen bestimmten Zweck einzusetzen.
Keine Freude nach dem Sieg
Schon
footbâle hat auf diesen drohenden Widerspruch aufmerksam gemacht. Angesichts eines Widerspruches ist es schwierig, sich aufrichtig zu freuen. Wer nicht eine Meinung zu Koller äusserte, sondern eine Partei bezog, würde sich durch das Resultat bestätigt oder in Frage gestellt sehen.
Das ist der Grund, unabhängig davon, wer Präsident ist oder nicht. Man kann dieses Verhalten auch wunderbar in älteren Threads zu anderen Trainern unter Heusler beobachten. Freude blieb meist bei jenen aus, welche sich in polemisierender Art gegen den damals aktuellen Trainer gestellt haben. Der grösste Unterschied zu heute ist, dass heute viel stärker und breiter polemisiert wird als damals.
Hoffnung die Entschlussfindung der Führungsriege zu beschleunigen
Damit beschreibt er nicht nur die Geschehnisse treffend, sondern auch seine eigene Hoffnung.
Kremlparade
Hier erkennt man die Manipulation, es werden negativ Assoziationen evoziert. Die eigentliche vorherrschende Scham soll auf ein Feindbild gelenkt werden. Isoliert von allem, was mit einem selbst zu tun hat. Statt zu erkennen, dass man sich über den Zustand des FCB schämt, welcher einem selbst miteinschliessen würde. Wer sich über die Verwendung solcher Mittel schämen sollte, ist der Autor selbst.
Batzen für Batzen wegnehmen
Auch hier soll der Sparkurs an Verlustängste gekoppelt werden. Die Ausgaben sollen sinnvoller eingesetzt werden, ein vorhandenes Übermass leitet diesen Prozess aber nicht ein. Ich glaube, das Heri sich dieser Strategie sehr wohl bewusst ist und hier einzig auf die Ängste der Leser abgezielt wurde.
Framing
Das negative Framing geht munter weiter, will da gar nicht mehr auf all die Details eingehen. Ob es jetzt die Rösslistumpen, die Strafe fürs nicht zurückspulen oder die Verknüpfung
Ruckspulburgener ist. Sowas ist ein journalistischer Tiefpunkt, auch wenn es als Glosse gekennzeichnet ist.
Fehlender Stolz
Dem Autor fehlt es an eigenem Stolz. Er kann nur Stolz empfinden, wenn ihn die Restschweiz um das Bild beneidet, welches die Führung abgibt, wie die nationalen oder internationalen Resultate des FCB ausfallen … weil dann ein wenig Glanz dieses Stolzes auch auf ihn abfällt, weil er ja auch Basel und der FCB ist. Aber wehe, wenn die unschönen Attribute auf ihn übertragen werden, dann muss das weg. Schnellstens, sonst kann er nicht mehr Stolz sein. Mitunter ein Grund, warum ich den Thread
«Erfolg isch nid alles im Läbe» eröffnet habe. Um festzustellen, was neben dem Erfolg sonst noch stolz auf den FCB macht. Denn dass wir keine Modefans sein wollen, darin sind wir uns alle einig.
Absicht
«Da hofft man, dass jede Niederlage den Läuterungsprozess innerhalb des Zentralkomitees beschleunigt, endlich Aktien und Macht abzugeben.» Hier wird die eigentliche Absicht offenbart. Das Untergangsszenario wird heraufbeschworen um Handlungsdruck zu erzeugen und in die einzige Lösung zur Abwendung dieses Szenarios wird auch schon in Aussicht gestellt. Hat der Autor auch schon eine ganz konkrete Vorstellung, wem diese Aktien und Macht zufallen sollen? Wird er diese erst offenbaren, wenn die Führung genug geschwächt ist? Sind denn die Motive so schwer zu durchschauen? Ist das nicht ein höchstgradig manipulatives Vorgehen und lassen wir uns nicht viel zu einfach davon manipulieren?
Wir sollten Stolz und Scham für das empfinden, was wir haben und sind. Nicht für was wir haben oder sein wollen. Und wenn man Scham empfindet, sollte man bei sich selbst anfangen und überlegen, ob man an seiner eigenen Einstellung etwas ändern kann, damit dieses unwillkommene Gefühl abnimmt, statt sich der Hoffnung hinzugeben, dass es jemand anderes beseitigen würde.