Felipe hat geschrieben:… Interview mit Roland Heri.
Muss sagen, er mag blass sein, aber was er sagt, wirkt schon sehr überlegt.
Und weicht bei den richtigen Fragen geschickt aus, um Unruhe zu vermeiden.
Jedenfalls die richtige Einstellung scheint er zu haben. Bleibt zu hoffen, dass er auch die richtigen Entscheidungen trifft.
Konnte das NZZ Interview leider nicht lesen, aber wenn ich vom bz Interview ausgehe, trifft deine Beschreibung sehr gut zu.
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Torres hat geschrieben:Nicht nur in der NZZ, auch in der BZ! Überzeugt mich nicht wirklich.
Danke für den bz Link. Überzeugungskraft scheint keine von Heris Stärken zu sein. Dazu später mehr.
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Rey2 hat geschrieben:Der Klub steht vor der Herausforderung, sich ein Stück weit wieder mit den Realitäten im Schweizer Fussball abzufinden – sich einzuordnen in die Gesamtidee des Schweizer Fussballs. Dass er nicht mehr als alleiniger Spitzenreiter alles dominiert. Diesen kulturellen Wandel möchten wir mit unseren Fans und unseren Angestellten angehen und durchstehen.
Ich weiss jetzt nicht, ob ich da was rein interpretiere. Aber für mich klingt das schon etwas resigniert. So, als würde man den Status quo als eine neue dauerhafte Realität akzeptieren (müssen) und nicht so, dass man momentan (in der Liga) deutlich unter den eigenen Möglichkeiten zurückbleibt?
Ich sehe keine Resignation dahinter. Dass die Zuschauerzahlen in der Rekordsaison zurückgingen zeigt doch, wie dauerhafter Erfolg sättigt und die Ansprüche immer höher und absurder wurden. Die Realität ist doch, dass sich ein Erfolg auch erkämpft und verdient anfühlen muss, um wirklich zu begeistern. Daher ist eine Annäherung an den Rest der Liga nicht verkehrt. Aber ja, man sollte sich nicht dem Durchschnitt der Liga annähern sondern einem erkämpften und somit verdienten Titel. Dahingehend befinden wir uns noch in einem Umbruch und es ist unschön festzustellen, dass man sich dabei ungeschickt verhielt.
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Fabrice Henry hat geschrieben:Es wäre alles verständlicher, wenn die Mannschaft (ink. Staff) nicht so verdammt teuer wäre, mit diesem Budget muss man in der Schweiz einfach oben stehen und international spielen.
Und warum grüsst St. Gallen von der Spitze? «Müssen» ist hier ein denkbar schlecht gewählter Begriff. Aus dem Budget resultiert kein Zwang dazu, oben zu stehen. Den formulierst du gerade selber in diesem Satz. Sie hätten die besten Voraussetzungen und sollten eigentlich oben stehen, trifft es eher. Aber dann fällt der Blick eben auch auf andere Dinge als nur das Budget und man
müsste sich dann eingestehen, dass andere Voraussetzungen eben noch nicht erfüllt sind, um oben zu stehen.
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Felipe hat geschrieben:Nur kann man die Kosten für Spieler wie Frei, Stocker, van Wolfswinkel, Zuffi, Camponicht einfach kurzfristig senken, Verträge und so...
Und die Leute rausmobben um Kosten zu sparen wäre nicht der FCB und würde auch nicht goutiert werden...
Eine gute Frage, die du implizit aufwirfst. Ich glaube sie lässt sich mit einer anderen zeitlichen Perspektive beantworten.
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lpforlive hat geschrieben:Dieses Interview kann man wirklich in die Tonne schmeissen, als ob Juve mehr gezahlt hätte für den Charakterlump. Dann noch versuchen den Eindruck zu bilden, dass hier der FCB gepennt hat.
Ich habe leider das NZZ Interview nicht gelesen. Verzeihe mir, falls du deine Aussage auf Dinge stützt, welche Heri in der NZZ anders formulierte. Aus dem bz Interview schliesse ich aber, dass Juve und die Summe nicht von Heri ins Spiel gebracht wurden. Wäre der FCB den kein moralischer Charakterlump, wenn er seine jungen Spieler aus der Region dem höchstbietenden verkauft, ohne auf die Bedürfnisse des Spielers einzugehen? Okafor hat sich mit der Spielverweigerung einen Fehler zu Schulden kommen lassen. Definiert ihn nun dieser eine Fehler? Ist er nun für immer und ewig ein Charakterlump? Wie fährst du denn mit dir selber ins Gericht? Bist du nur die Summe deiner Fehler? Was für ein Wort kommt denn dabei raus? Hättest du ihm nicht gerne zugejubelt, wenn sich die ganze Geschichte anders entwickelt hätte? Ist deine Enttäuschung, dass es nicht so ausging, wie du dir vorgestellt hast so gross, dass dein einziger Umgang damit darin besteht, Okafor zum Charakterlump zu degradieren?
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Inhaltlich fand ich Heris Aussagen sehr solide. Was mir aber fehlte war Emotionalität. Er wirkt zu distanziert und nüchtern, um überzeugend zu wirken und eine Begeisterung auszulösen. An diesem Punkt fehlt es der FCB Führung seit dem Abgang Strellers.
Mein Kopf wurde angesprochen, daher bin ich rational zuversichtlich, dass sie es auch in die Tat umsetzen. Aber mein Herz wurde nicht angesprochen, daher fällt es mir nicht leicht, auch daran zu glauben.