SP Stadt Zürich bezieht zum Polizei-Skandal Stellung

Diskussionen rund um den FCB.
Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

Querdängger hat geschrieben:Ich seh Di so:

a) Du gosch nie an d Uswärts Match
b) Du gosch, aber bisch blind und sehsch nit was do abgot
c) Du bisch sälber eine vo däne Chaote, däne mir die Polizei Isätz z verdangge
hän..
Ach was, man kann auch an einen Auswärtsmatch gehen, ohne dass man etwas von dem Ganzen mitbekommt. Zürich ist zum Beispiel gross und man kann von verschiedenen Seiten zum Stadion kommen.
Und eigentlich ist es nichts als wünschenswert, wenn man von der Sache nicht mitbekommt. Dies erleichtert der Polizei im Endeffekt nur die Triage zwischen den Fans...

Mindl
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Beitrag von Mindl »

CHEF hat geschrieben:Welche Partei denk nicht in diese Richtung?
jede moderne partei ist nur um ein möglichst hohe wählerschaft besorgt...
vor ein paar jahren (anfang 90er jahre) ging es noch um eigene wahlprogramme, eigene moral usw...


mal schauen ob die SP zürich nach einem negativen entscheid immernoch hinter frau maurer steht... der text ist ja nur ein verteidigungsschreiben für ihre liebe polizeichefin...

aber recht haste :D , betonen muss man es trotzdem

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willow
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Beitrag von willow »

Querdängger hat geschrieben: Du chasch mi nommel Volltrottel nenne.
volltrottel

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Spirit of St. Jakob
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Beitrag von Spirit of St. Jakob »

Querdängger hat geschrieben:Punkt 6 und 7 vor allem Punkt 7 stimmt vollkommen.

Ich fand den Polizeieinsatz auch vollkommen "daneben". Aber wir dürfen
uns einfach jetzt nicht beklagen. An Auswärtsspielen führen sich so angebliche Hardcore Fans wie die Sau auf. Was war mit den von FCB Fans zerstörten Eisenbahnwagen. Was war letztes Jahr in Thun passiert. Ueber
100000 Stutz von FCB Fans verursachten Sachschaden im Stadion. Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht. Und das ist jetzt passiert. Wir müssen damit rechnen, dass wir an Auswärtsspielen immer von einer Polizei Uebermacht empfangen werden.

Nicht einfach nur jammern.. sondern auch ein wenig überlegen, warum es so
weit kommen musste.
Auf die Gefahr hin, mich hier im Forum unbeliebt zu machen, finde ich dein Statement nicht so schlecht wie von anderen Usern verurteilt. Schlussendlich darf kein FCB-Fan abstreiten, dass das Verhalten von gewissen anderen Fans teilweise echt zum kotzen ist. Ich rede da nicht von ein bisschen Pyro oder unflätigen Gesängen, nein, ich meine die Saubannerzüge durch fremde Städte und die Zerstörung von Bahnwagen und fremden Stadien (und DAS darf niemand, aber auch wirklich niemand verleugnen, ausser er ist blind und taub!). Natürlich ist es für den einzelnen Fan schwierig bis unmöglich, aktiv etwas gegen diese Entwicklung zu unternehmen und ich erachte es auch nicht als meine Aufgabe.
Aber schlussendlich darf sich ein Staatsorgan wie die Polizei auch nicht einfach zu solchen Kurzschlussreaktionen wie in Altstetten hinreissen lassen. Klar, auch Bullen sind nur Menschen, aber dennoch müssen sie die Verantwortung für ihr Verhalten tragen, genau so, wie randalierende FCB-Fans zur Rechenschaft gezogen werden müssen!

Mindl
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Beitrag von Mindl »

Spirit of St. Jakob hat geschrieben:Auf die Gefahr hin, mich hier im Forum unbeliebt zu machen, finde ich dein Statement nicht so schlecht wie von anderen Usern verurteilt. Schlussendlich darf kein FCB-Fan abstreiten, dass das Verhalten von gewissen anderen Fans teilweise echt zum kotzen ist. Ich rede da nicht von ein bisschen Pyro oder unflätigen Gesängen, nein, ich meine die Saubannerzüge durch fremde Städte und die Zerstörung von Bahnwagen und fremden Stadien (und DAS darf niemand, aber auch wirklich niemand verleugnen, ausser er ist blind und taub!). Natürlich ist es für den einzelnen Fan schwierig bis unmöglich, aktiv etwas gegen diese Entwicklung zu unternehmen und ich erachte es auch nicht als meine Aufgabe.
Aber schlussendlich darf sich ein Staatsorgan wie die Polizei auch nicht einfach zu solchen Kurzschlussreaktionen wie in Altstetten hinreissen lassen. Klar, auch Bullen sind nur Menschen, aber dennoch müssen sie die Verantwortung für ihr Verhalten tragen, genau so, wie randalierende FCB-Fans zur Rechenschaft gezogen werden müssen!
das von dir betonte ist ein gesellschaftsproblem, welches durch übersätigung und und und hervorgerufen wird... (hab ich schon detaillierter darüber geschrieben)
ist in jeder grösseren menschenmenge anzutreffen, leute die das gefühl haben in der menge können sie sich nicht anständig bewegen, dazu kommen andere die sich dadurch mitziehen lassen (sogennante mitläufer)...

problem: erziehung, schule, famillienverhältnisse usw.

dass hat weder mit dem FCB, noch mit fankreisen etwas zu tun. ES IST EIN GESELLSCHAFTSPROBLEM, nur wird es nie angesprochen auser bei wenigen ausnahmen (Medienwirksamkeit eines anlasses, nur was grosse aufmerksamkeit erregt, wird von den medien auch übernommen. wer würde einem bericht schon glauben der schreibt, dass grössere sachbeschädigungen ,bei der anti Irak kriegs demo der schüler, vorkamen. wohl keiner. aber geschehen ist es trotzdem. beim FCB hat man halt einfach den schlechten ruf der 90er jahre von seinen fans, somit kann man jetzt aus verhältnissmässig kleinen sachen eine grosse machen)

ps: wollte mich kurzhalten und es wurde schon wieder so lang...

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

@Spirit of St. Jakob:
Ich denke, der Grossteil der Fans distanziert sich von saubannerähnlichen Zügen durch fremde Städte. Als Aussenstehnder finde ich es aber schwierig zu beurteilen, was auf diesen Umzügen jeweils passiert. 1. ist man in der Regel ja nicht dabei (scheint mir sehr logisch, schon nur wegen dem Prinzip "mitgegangen-mitgehangen" und man will Kravallmachern ja nicht ermöglichen sich in der Masse von unbeteiligten zu verstecken) 2. sind die Aussagen zu diesen Zügen sehr widersprüchlich: einmal tönt es so, als sei halb Zürich in Schutt und Asche gelegt worden, ein anderes Mal sagt die gute Nicole Fix, es hätte keine nennenswerten Sachschäden gegeben...
Grundsätzlich denke ich, dass ich mich nicht bei jedem Kommentar von solchen Ausschreitungen distanzieren muss. Ausserdem denke ich, dass bevor man sich an die Lösung gewisser Fanprobleme angehen kann (wenn man die dann überhaupt lösen kann), muss man bei der GeStapo aufräumen. Denn so wie die sich im Moment präsentiert, kann sie wohl nichts zur Lösung des Fanproblems beitragen. Dabei würde es da wohl auch gezielte repressive Massnahmen brauchen, neben einer ausgebauten Fanarbeit und so...
Und dass man im Moment halt mehr von Polizei-Gewalt als von Fan-Gewalt spricht, liegt wohl unbestritten an der Zürcher Polizei...

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Spirit of St. Jakob
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Beitrag von Spirit of St. Jakob »

@Mindl

Sicher ist es nicht in erster Linie ein Problem der FCB-Fans und des FC Basels. Das Problem ist einfach, dass sich solche Problemkinder mit den Farben des FC Basels schmücken und so als FCB-Fans erkannt und verurteilt werden. Aber trotzdem dürfen wir uns nicht vollständig aus der Verantwortung ziehen, sei es als FCB-Fans oder als Teil der Gesellschaft. Grosse Veränderungen kann man als Einzelperson nicht herbeiführen, aber vielleicht in kleinen Gesprächen gewisse Leute zur Vernunft ermahnen, wenn es die Gelegenheit bietet. In Thun musste ich auch zwei "Kinder" zusammenstauchen, dafür ist dem Lachenstadion wohl eine Werbebande mehr erhalten geblieben.

Das Problem sind aber nicht nur die Werbebanden und Bahnwagen, sondern das breitet sich auf die ganze Gesellschaft aus. Immer häufiger kommt es zu Gewaltdelikten und immer weniger Mitmenschen greifen ein. Ich meine damit nicht, dass man bei einem bewaffneten Überfall den Helden spielen muss, schon die Polizei benachrichtigen ist in den meisten Fällen Hilfeleistung genug. Letztens ist am Bahnhof Basel eine ältere Frau bewusstlos zusammengeklappt. Dutzende Menschen liefen vorbei, bis endlich eine junge Frau sich um die bewusstlose Person kümmerte! Ich weiss, das weicht ein wenig vom Thema ab, aber was will ich konkret damit sagen? Wenn alle wegschauen, ist das Problem auch nicht gelöst. Man kann nicht alle gesellschaftlichen Probleme einfach auf die Polizei, auf die Politiker, auf die Lehrer, die Feuerwehr, etc. schieben. Manchmal muss man vielleicht auch selber eingreifen und macht sich (zumindest moralisch) mitschuldig, wenn man es nicht tut. Sicher hat die Polizei in Altstetten über- und falsch reagiert (jeder kennt meine Meinung zu dem Vorfalll), aber hätte sie nichts getan, würden andere kommen und reklamieren. Selbst jetzt gab es immer noch eine Menge Leute, welche das Verhalten der Polizei als zu lasch kommentierten. Man kann es nicht allen recht machen, irgend jemand zieht immer die Arschkarte! Oft reicht es nicht zu sagen, dass man nichts getan hat. Wie viele Mitläufer gibt es im Umfeld der FCB-Fans? Ich tippe auf einige hundert bis tausend. Im Extrazug von Thun nach Hause hat man es gesehen. Das waren nicht nur ein paar Dutzend, welche diese Sauerei veranstaltet haben. Der harte Kern (nicht der harte Kern der FCB-Fans, sondern der harte Kern der Chaoten) fängt an, viele (vor allem 15-18jährige) finden es voll krass und machen mit. Dem harten Kern kann man sowieso nicht mehr helfen, aber den jungen Schnöseln kann man vielleicht noch vor Augen führen, dass ihr Verhalten in unserer Gesellschaft nicht tolerierbar ist. Wer hat nicht gerne Scheisse gebaut in jungen Jahren? Ab und zu braucht ein Jugendlicher einfach wieder einmal von einem Älteren die Schranken vorgeführt. Manchmal reicht eine Bemerkung, vielleicht braucht es aber auch ein richtiger Zusammenschiss. Wenn es schon die Eltern nichts tun, dann wenigsten die anderen Fans!



@Captain Sky:

Die Schweiz hat es jahrelang verpennt, so etwas wie Fanarbeit anzubieten. Die Schweiz kennt bei Ausschreitungen nur Gewalt und Gegengewalt! So langsam läuft der Polizei aber das Ruder aus der Hand und jetzt kommt zu allem Übel auch noch die verflixte EM. Zwar präsentiert man wunderschöne Stadien, aber in Sachen Fanarbeit sind wir ein Entwicklungsland. Wer jetzt meint, dass Fanprojekte von einem Tag auf den anderen greifen, hat weit gefehlt. Und da sämtliche Projekte erst vor kurzem angelaufen sind, kennt die Schweiz nach wie vor nur die Repression. Und diese wird dementsprechend angewendet.
Dass sich die Polizei und die Politiker die Hände in Unschuld zu waschen versuchen, das ist ja wohl klar. Jeder legt die Sache so aus, wie es ihm am besten passt. Damit aber die Geschichte schlussendlich so aufgerollt wird, wie sie wirklich war, dafür haben wir in der Schweiz Gerichte. In einem Jahr werden wir mehr wissen (ja, ich denke, dass es mindestens so lange dauert!).
Es können sich hunderttausende FCB-Fans von Gewalt distanzieren. So lange Gewalttäter nach wie vor in unserer Mitte anzutreffen sind, werden wir kollektiv in ein schiefes Licht gerückt. So ist das! Der Mensch lebt von Vorurteilen und Rassismus. Andere nennen es einfach Lebenserfahrung und kritische Betrachtung gewisser Dinge.

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

Spirit of St. Jakob hat geschrieben:@Captain Sky:

Die Schweiz hat es jahrelang verpennt, so etwas wie Fanarbeit anzubieten. Die Schweiz kennt bei Ausschreitungen nur Gewalt und Gegengewalt! So langsam läuft der Polizei aber das Ruder aus der Hand und jetzt kommt zu allem Übel auch noch die verflixte EM. Zwar präsentiert man wunderschöne Stadien, aber in Sachen Fanarbeit sind wir ein Entwicklungsland. Wer jetzt meint, dass Fanprojekte von einem Tag auf den anderen greifen, hat weit gefehlt. Und da sämtliche Projekte erst vor kurzem angelaufen sind, kennt die Schweiz nach wie vor nur die Repression. Und diese wird dementsprechend angewendet.
Dass sich die Polizei und die Politiker die Hände in Unschuld zu waschen versuchen, das ist ja wohl klar. Jeder legt die Sache so aus, wie es ihm am besten passt. Damit aber die Geschichte schlussendlich so aufgerollt wird, wie sie wirklich war, dafür haben wir in der Schweiz Gerichte. In einem Jahr werden wir mehr wissen (ja, ich denke, dass es mindestens so lange dauert!).
Es können sich hunderttausende FCB-Fans von Gewalt distanzieren. So lange Gewalttäter nach wie vor in unserer Mitte anzutreffen sind, werden wir kollektiv in ein schiefes Licht gerückt. So ist das! Der Mensch lebt von Vorurteilen und Rassismus. Andere nennen es einfach Lebenserfahrung und kritische Betrachtung gewisser Dinge.
Grundsätzlich sehe ich das auch so, nur sehe ich trotzdem nicht ganz ein, warum du den Text der SP Stadt ZH nicht schlecht findest. Der grosse Vorwurf in diesem Text an die FCB-Fans ist ja, ein grosser Teil der Fans würde Randale zu fest begünstigen und das stimmt einfach nicht. Beispiel Thun: in wie vielen Wagen gab es massive Schäden? Meines Wissens in zwei, höchstens 3. Da kann man sich leicht ausrechnen wie viele die Gewalt einfach tolerieren. Beispiel FCZ-Match: laut Presse zogen da 500 Leute durch die Strasse, unterstellt man all diesen Fans, dass sie Ausschreitungen tolerieren (was meines Wissens nicht so war, es gab schon vereinzelte Zurechtweisungen), ist das immer noch ein Bruchteil aller Fans die in Zürich waren.
Und grundsätzlich betrachte ich es immer kritisch, wenn man wildfremde Fans zurechtweisen will. Ich denke, es ist möglich die Leute "unter Kontrolle" zu haben, die man kennt, aber wenn ich jetzt in einem Zugwagen wäre, der von mir nicht bekannten Fans auseinander genommen würde, wüsst ich nicht, wie ich reagieren würde.

Insgesamt denke ich, sehen wir die Sache wohl nicht so verschieden, ich finde einfach die Stellungnahme der SP Stadt Zürich nicht so gut ;)

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Szene Tours
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Beitrag von Szene Tours »

@ Spirit

ich bitte dich auch nicht schwarz und weiss zu sehen.

Thun:

Ich bekenne mich zu diesen Chaoten oder wie man sie sonst immer nennt. Ja, ich gehöre zu diesen Leuten, obwohl ich vielleicht noch einer der "moderaten" bin ;)

In Thun sass ich nach dem Spiel mit vielen dieser Chaoten im eigentlichen FCB Sektor und beobachtete dieses treiben. Viele FCB Fans, jung und alt demontierten das Stadion nach allen regeln der Kunst - von uns "Chaoten", beteiligten sich vielleicht 10 Leute.
Im Zug waren ebenfalls alle möglichen, junge und alte, FCB Fans am Werk. Von uns beteiligten sich knapp 10 daran. Wir, die die nichts taten, haben uns danach genau das vorgeworfen. Wir sind nicht eingeschritten, weil wir die Situation längst nicht so dramatisch gesehen hatten, wie sie wirklich war. So haben wir das auch dem FCB mitgeteilt und eine Woche später distanzierten wir uns von diesen Vorfällen beim nächsten Heimspiel. Wir entschuldigten uns nicht, weil wir uns nicht schuldig fühlten. Seit diesem Spiel gegen Thun ist keine ähnliche Situation mehr eingetroffen, ich denke alle beteiligten und unbeteiligten haben daraus gelernt.

Der Saubannerzug (details)

Was passiert eigentlich wenn diese "Chaoten" durch Zürich laufen?
1. Der Öffentliche Verkehr kommt zum erliegen, weil 500 Leute auf der Strasse laufen.
2. Bei der Ankunft am Stadion kommt es zu auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans und/oder der Polizei
3. Auf dem Rückweg ist der "mob" noch halb so gross und läüft friedlich in Richtung Bahnhof. Die Polizei sucht die Konfrontation, weil der öffentliche Verkehr nicht rollen kann.
Sachbeschädigungen finden nur begrenzt statt. Einige Baustellen verlieren ihre Schilder und auf dem Weg, zieren Kleber den Weg des Zuges.
Personen kommen nicht zu schaden, die hohen kosten entstehen durch ein enormes Polizei aufgebot.

Für die Gesellschaft wirkt dieser "Saubannerzug" sehr bedrohlich, doch passieren tut relativ wenig, vor allem weil die Teilnehmer keine politischen Ziele verfolgen.
Seit die Medien und damit die Öffentlichkeit auf dieses Phänomen aufmerksam geworden ist, vergrössert sich der "Mob" von Spiel zu Spiel, weil der Zug gewaltbereite aus allen landesteilen und verschiedene politischer Gruppen anzieht.

Ich will diesen Zug durch Zürich nicht in dem Sinne verteidigen, dass er nur positiv ist, überhaupt nicht. Aber es ist ein Phänomen, das martialischer wirkt, als es ist.

Wir die sogenannten "Chaoten" müssen mittel und Wege finden, die Situation zu entschärfen, aber diese Polizei aktion wie auch die unterstützung für diesen von einigen Institutionen bewirken das Gegenteil.


Jetzt werde ich wahrscheinlich von einigen usern hier im Forum vielleicht auseinandergenommen, aber ich versuche nur die Sache zu erklären, wie sie sich für mich darstellt.

Meine Frage an die Kritiker dieser "Chaoten":
Ist dieser Marsch durch Zürich wirklich ein Grund, die Freiheitsrechte, Menschenrechte und vor allem die Menschenwürde von Bürgern in solch einer faschistoiden Form zu verletzen? Bringt dieser Zug durch Zürich eine gefestigte Demokratie wie die Schweiz so ins Wanken, das diese Demokratie ihre Werte bei seite schiebt? Ja, ich frage nach der Verhältnismässigkeit:

Was ist schlimmer für dieses Land und ihre Bürger - 500 Personen die den Verkehr behindern und mit rivalisierenden Personen konflikte zum Teil gewalttätig austragen, oder eine Demokratie, die ihre Prinzipen verliert?

sesap
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Beitrag von sesap »

@ szene tours

chapeau! Bild

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Spirit of St. Jakob
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Beitrag von Spirit of St. Jakob »

[quote="Captain Sky"]

Insgesamt denke ich, sehen wir die Sache wohl nicht so verschieden, ich finde einfach die Stellungnahme der SP Stadt Zürich nicht so gut ]


Mein erstes Posting bezog sich auf die Äusserungen vom "Querdenker" und nicht auf die Stellungnahme der SP. Grundsätzlich finde ich es gut, dass überhaupt eine Partei sich damit auseinandersetzt. Von den anderen Parteien habe ich bisher überhaupt nichts gelesen. Klar ist auch, dass sie ihre Mitgenossin Esther ein wenig schützen. Da wir von der Sache betroffen sind, sehen wir diesen Brief ein wenig zu Polizeifreundlich, aber er ist immer noch objektiver als jede Äusserung der Zürcher Polizei.

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Spirit of St. Jakob
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Beitrag von Spirit of St. Jakob »

@szene-tours:

Ich möchte dein Posting (gefällt mir übrigens) einmal so stehen lassen. Über den Inhalt kann man sich streiten, die einen sehen es so, die anderen ein wenig anders. Als Direktbetroffener hat man immer eine andere Ansicht. Ich weiss ungefähr, wie das in Zürich so abläuft. Für mich ist es einfach absolut unnötig, aus reinem Spass Baustellenabschrankungen und Vorgärten auseinanderzunehmen. Gewisse Personen provozieren geradezu einen Polizeieinsatz und motzen danach, wenn sie vollgespritzt werden. Mal ganz ehrlich, wenn die Bullen nicht aufkreuzen würden, der Spass wäre doch nur halb so gross. Nicht?

Ich war auch im Extrazug von Thun nach Hause und ich habe ihn danach gesehen. Was da abgelaufen ist (auch, dass Schienen und Autobahnen mit allen möglichen Gegenständen beworfen wurden) geht auf keine Kuhhaut! Da haben einige nicht mehr gewusst, wie blöd sie sich eigentlich noch anstellen sollen!

Und nein, dies alles ist kein Grund für das was in Altestetten abgelaufen ist. Aber man hat es kommen sehen, Bullen brauchen nicht für alles einen Grund! Ist halt so...

Mindl
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Beitrag von Mindl »

@spirit: das ganze fängt bei einer älteren person die ins tram einsteigt, ich wurde noch so erzogen ihr platz zu machen als jüngster, heute sind die 10-12 jährigen nur noch am lachen das die frau kaum ins tram kommt...
erziehung ist ein hauptproblem, ignoranz und anderes war vor 10 jahren in der bevölkerunsschicht nicht so stark vorhanden, da war ein zusammenleben noch stärker angesagt (man kann es auch: veramerikanisierung nennen was abläuft, jeder schaut nur für sich selbst... die angst regiert (vor fremden, vor einbruch, jeder mensch ist böse und und und))


@szene tours:
das sind nicht die chaoten die du beschreibst...
chaoten sind die leute, die sich bei euch einschleusen und dann mal kleinere sachen anfangen zu beschädigen... wenn sie dadurch ein paar mitläufer (musterbeispiel thun heimfahrt, als die leute ganz viele mitläufer fanden) finden wird das ganze verstärkt und kann ausarten...
somit kannst du dich klar von den chaoten distanzieren (ich weis auf was du dies beziehst, aber eine ultra oder b mentalität hat nichts mit den chaoten zu tun, man muss nicht allem glauben was sat1 und blick berichten)


@spirit teil 2 ;) :
zürcher polizisten hatten und werden in nächster zeit, grössere menschenmassen nie in griff bekommen, das hat überhaupt nichts mit den szenen zu tun, sondern an selbstprofilierung und schwächen des eigenen egos von zürchern polizisten und einsatzleitern.
eigentlich kann zürich bei ihrer polizei froh sein, das scheinbar keine EM in ihrer stadt stattfindet.
in zürich wird schon eingegriffen wenn ein paar kleinere sachen beschädigt werden, also bei holländischen, deutschen, englischen oder anderen fans, ist dies an einer em garantiert der fall, würden die polizisten da eingreifen, bestünde ein riesiges gewaltpotential und die "schöne" stadt zürich würde zerlegt werden...
würden die zürcher sich wie basler verhalten (siehe rotterdam), gab zwar kleinere sachschäden, aber grösseres konnte durch geschicktes vorgehen der polizei verhindert werden...
würden die lieben zürcher sich jedesmal so benehmen, würde bei 1 vom 10 spielen in zürich nichts passieren...

kontrollieren und nicht konfrontieren, aber wo parteien linker seite wie parteien rechter seite vorgehen und alle das gefühl haben man sei der nabel der welt, kann sowas wohl nicht erwartet werden

Querdängger

Beitrag von Querdängger »

Spirit of St. Jakob hat geschrieben:Auf die Gefahr hin, mich hier im Forum unbeliebt zu machen, finde ich dein Statement nicht so schlecht wie von anderen Usern verurteilt. Schlussendlich darf kein FCB-Fan abstreiten, dass das Verhalten von gewissen anderen Fans teilweise echt zum kotzen ist. Ich rede da nicht von ein bisschen Pyro oder unflätigen Gesängen, nein, ich meine die Saubannerzüge durch fremde Städte und die Zerstörung von Bahnwagen und fremden Stadien (und DAS darf niemand, aber auch wirklich niemand verleugnen, ausser er ist blind und taub!). Natürlich ist es für den einzelnen Fan schwierig bis unmöglich, aktiv etwas gegen diese Entwicklung zu unternehmen und ich erachte es auch nicht als meine Aufgabe.
Aber schlussendlich darf sich ein Staatsorgan wie die Polizei auch nicht einfach zu solchen Kurzschlussreaktionen wie in Altstetten hinreissen lassen. Klar, auch Bullen sind nur Menschen, aber dennoch müssen sie die Verantwortung für ihr Verhalten tragen, genau so, wie randalierende FCB-Fans zur Rechenschaft gezogen werden müssen!
Ich habe ja geschrieben, dass ich den Einsatz der Polizei in Altstetten auch
daneben fand. Aber ich spreche eigentlich eben diese wenigen Fans an, die
die Polizei immer wieder provozieren. Das Resultat davon ist dann eben
das, was in Altstetten passiert ist. Auch mir ist es egal, wenn ich mich in
diesem Forum unbeliebt mache. Mein Uebername sagt es, ich bin ein
Querdängger.Aber es hat eben auch viele Members in diesem Forum, welche
vernüftig, so wie Du denkt...

Querdängger

Beitrag von Querdängger »

Captain Sky hat geschrieben:Ich nehme einmal an, dass du dich gut in Sachen 1.Mai in ZH auskennst. Ich kann zbs nicht beurteilen, ob die normalen 1.Mai Demoteilnehmer wirklich die Aktionen des Schwarzen Blocks mittragen oder zu mindest tolerieren, wie dass im Punkt 7 behauptet wird.
Persönlich finde ich aber diese Diskussion auch nicht sehr wichtig. Ich weiss beim besten Willen nicht, wie ich mich mehr von gewissen Untaten distanzieren soll. Für mögliche Problemlösungen war ich so bis jetzt immer zu haben, so habe ich damals auch einen Fanpass "gelöst". Dieser scheiterte dann ja aber bekanntlich ... auch am Widerstand der Clubs aus ZH...
Generell muss man die Politik dieser beiden Vereine, besonders die des GC hinterfragen: so wie ich das mitbekommen habe, werden beim GC für Spiele des FCBs Stadionverbote nach eigenem Ermessen ausser Kraft gesetzt. Auch wenn ich nicht behaupten will, dass diese SVs zu recht ausgesprochen wurden oder es ohne diese Leute besser wäre, kommt da bei mir ein wenig das Gefühl auf, dass man sich die Ruhe im Stadion mit diesem Vorgehen erkauft, ohne Rücksicht was die Konsequenzen ausserhalb des Stadions sind...
Nein, ich meine nicht den 1. Mai. Ich meine den Schaden, welcher im Thuner
Stadion angerichtet wurde. Zudem wurden immer wieder Eisenbahnwagen
von FCB Fans demoliert...

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Domingo
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Beitrag von Domingo »

Querdängger hat geschrieben:Nein, ich meine nicht den 1. Mai. Ich meine den Schaden, welcher im Thuner
Stadion angerichtet wurde. Zudem wurden immer wieder Eisenbahnwagen
von FCB Fans demoliert...
diese "Chaoten" waren aber fast ausschliesslich "dein Nachbar", "der Lehrer deines Kindes" und "dein Milchmann" sprich Otto Normalbürger, der mal die Möglichkeit sah "aus sich hinauszugehen"

@ Szenetours

ausgerechnet du ziehst keine saubere Linie zur Trennung der Chaoten von den B-Fans und Ultras? :eek: Für mich hat der traditionelle Gang vom Bahnhof ins Stadion überhaupt nichts mit Chaotentum zu tun! mE hat nur die mediale Vorbereitung des Z-Matchs zu dem geführt was passiert war, denn der eigentliche Zug ist nicht so!!!!

btw ich ging in meinem ganzen Fan-Leben noch nie mit dem Zug an einen Auswärtsmatch und werde jetzt auch nicht mehr damit beginnen, aber ich wünsche mir eine klare Differenzierung von Seiten der Medien und natürlich auch der Fans!!!
Wenn Du redest, muss Deine Rede besser sein, als es Dein Schweigen gewesen wäre

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Domingo
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Beitrag von Domingo »

Domingo hat geschrieben:mE hat nur die mediale Vorbereitung des Z-Matchs zu dem geführt was passiert war, denn der eigentliche Zug ist nicht so!!!!
btw das ist keine Entschuldigung für die ganzen Pappnasen, die sich an diesem "einmaligen" Saubannerzug so augetobt haben!!!

einmalig deshalb, weil ich mich nicht erinnern kann, das es jemals dermassen zu und her ging (aber wie gesagt, wo Kameras sind ist "Action" :rolleyes: nicht weit)

Grundsätzlich ist der Marsch friedlich (scheiss auf die Verkehrsschilder und Baustellenabschrankungen, gibt schlimmeres)
Wenn Du redest, muss Deine Rede besser sein, als es Dein Schweigen gewesen wäre

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melä
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Beitrag von melä »

@querdängger und spirit of st. jakob

nur ei kleini frog: Sind ihr in dem Zug z Altstette gsi??? E kurzes jo oder nei längt scho und wird wahrschinlich einiges erkläre...

Rotblau
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Beitrag von Rotblau »

Zemdil hat geschrieben:Jetzte vilicht scho no. Aber isch es dir denn au im 2008 egal, wenn du evtl. unter Huusarrescht gschtellt wirsch, als potentielle Randalierer, wo me unbedingt vo dr EM muess färnhalte? Me wird denn sage,: " Uss irgend eme Grund isch er jo in dere Datebank verzeichnet."

Anm.: Das Szenario isch natürlich rein hypothetisch und uss de Finger gsooge!
Ich gehe natürlich davon aus, dass in der Kartei der Grund für den Eintrag steht. Sollten Leuten, die nur einen FCB-Schal tragen, in einer Hool-Datenbank Dinge wie "Kiosk-Plünderung", "Steinewerfen gegen Polizisten" oder "Handgreiflichkeit gegen andere Fans" vorgeworfen werden, ist es natürlich etwas Anderes. Ob nun eine Hool-Datenbank separat registriert wird oder ob unanständige Fussballfans in der gleichen Kartei landen wie jeder Kriminelle, ist egal. Wichtig ist nur, dass in der Kartei das steht, was der Registrierte tatsächlich gemacht hat. Und ich glaube auch, dass die korrekten Delikte drin stehen werden, andernfalls wären Polizei und Datei-Verwalter einer immensen Klageflut ausgesetzt. Noch immer gilt in der Schweiz bei Prozessen, dass man den Klägern das Delikt nachweisen muss. Der Vorteil der Demokratie, nur man muss ihn nützen, so wie das nun einige Extrazug-Geschädigte tun.

Ich bleibe dabei, ich sehe daher einer Hool-Datenbank gelassen entgegen.

pitg
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Beitrag von pitg »

@Szene Tours

Dein Posting kann ich durchaus so stehen lassen! Das heisst nicht dass ich mit allem darin restlos einverstanden bin, aber es hat so sicher auch seine Richtigkeit und Dein Standpunkt gefällt mir....

Für mich ist aber schlussendlich alles eine Frage der Verhältnismässigkeit. Sowohl der "Saubannerzug" mit ein paar Tausend Fr. Sachschaden (Fix), wie auch das Polizeigrossaufgebot und die ach so verängstigte, und sich bedroht fühlende ZH-Bevölkerung... das ist alls sicher nicht verhältnismässig.

Dass das ganze durch die Medien nach allen Regeln der Kunst angeheizt wird, ist ja logisch, die Auflagen wollen ja verkauft werden!

Ich betrachte die Thematik als gesellschaftpolitisches Problem....
(Ist übrigens in einem anderen Posting auch schon mal erwähnt worden.)

Früher wäre niemals irgendjemand auf den Gedanken, "Jugendsünden" in der Zeitung zu bringen, zum Beispiel wurden irgendwo ein paar Briefkästen gesprengt, ein Auto für eine "Strolchenfahrt" entwendet, ein paar Fenster eingeworfen, oder auch gröbere Sachbeschädigungen angerichtet.... so what... Hat doch früher keinen Menschen interessiert (ausser den direkt Betroffenen)... Im schlimmsten Fall hat es einen Satz heisse Ohren gegeben und der Schaden musste beglichen werden.
Heute wird so was in den Medien als halber Terroranschlag aufgeblasen und gleich die ganze Jugend pauschal in den Gewalttätertopf versorgt...
Einen Zug zu demolieren ist sicher keine tolle Grosstat und zeugt von wenig Intelligenz, aber dass sind doch absolut seltenste Ausnahmeerscheinungen. Nach heutiger Auslegung der Gesetzte würden doch die meisten, mittlerweile älteren Semester (bin auch in diesem Segment angesiedelt), für ihre Jugendsünden als Kriminelle vorbestraft sein.

Dass sich die CH-Bevölkerung mittlerweile völlig verunsichert und verängstigt fühlt, obwohl aus meiner Sicht kein Anlass dafür besteht, hat für mich auch viel mit der Fernsehkultur zu tun.
Für mich ist speziell die heutige Berichterstattung mit Mord und Totschlag
aus dem hinterletzten Eck der Welt mehr als nur fragwürdig und ursächlich für das heutige Klima verantwortlich. Da werden völlig hinrissige Ängste geschürt; Grossmütter getrauen sich aus Angst vor Überfällen nicht mehr auf die Strasse (Argument: Ich habs ja schliesslich im Fernsehen gesehen, wie in New York einer alten Frau die Tasche geklaut wurde!)

Hier findet "Gewaltglobalisierung" mit dem Ziel Verängstigung statt...

Ich will damit nicht sagen, dass alles kommentarlos hinzunehmen ist, aber man sollte relativieren und wenn schon, dann verhältnissmässig reagieren.

Konkret müssten sich speziell die ZH-Schlümpfe einmal Gedanken über ihre eigentliche Aufgabe machen. Nämlich für Ruhe und Ordnung zu sorgen, beides haben Sie mit der Altstettenaktion definitv nicht erreicht (->Unfähigkeit).

Auf der anderen Seite muss man sich aber auch die Frage gefallen lassen, weshalb es notwendig ist Sachschaden zu Lasten von Unbeteiligten anzurichten? Wie schon oben angeführt, hat es das auch schon früher gegeben, und es wusste auch früher niemand eine Antwort.... Ist halt einfach so, und müsste auch so akzeptiert werden.

Mässigung auf beiden Seiten könnte zu einem Resultat führen dass allen dient.
Und für die Medien (vor allem auf der Ebene Blickjournalismus) wäre es an der
Zeit sich auf eine sachliche Ebene zu begeben...

Zemdil
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Beitrag von Zemdil »

Rotblau hat geschrieben:Noch immer gilt in der Schweiz bei Prozessen, dass man den Klägern das Delikt nachweisen muss. Der Vorteil der Demokratie, nur man muss ihn nützen, so wie das nun einige Extrazug-Geschädigte tun.

Ich bleibe dabei, ich sehe daher einer Hool-Datenbank gelassen entgegen.
Genau do liegt dr Hund begrabe! (Abgseh vo dinere Verwäggslig "Kläger" und "Delinquänt").

All die Massnahme gege "Hooligans" hänn jo präventive Charakter. Das bedütet, dass es gar nid erscht zumene Delikt koh muess, sondern dass me dervo ussgoht, dass es zumene Delikt könnti koh. Das längt denn ebbe scho zum dir e Huusarrescht o.ä. z' verfiege. Im Rahme vo unserer schöne Demokratie kasch di denn scho uff em übliche Wäg wehre aber dr "kritischi" Match isch bis denn scho lang verbii.

Was dr Grund vom Itrag betrifft, so glaub ich nid, dass d' Ordnigsmacht gnueg Zyt wird ha, feyn süüberlich alli Iträg z' studiere. Ich seh's eher so: drin isch drin. Wär natürlich toll, wenn's nid so wär aber dodervo muess me mi zerscht überzüüge.

Alles in allem sinn die Massnahme dr falschi Wäg, bestumme vo "falsche" Lütt.
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Zemdil
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Beitrag von Zemdil »

Zum Thema no e guete Text für Interessierti. Scho chli älter aber immer no aktuell.

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Spirit of St. Jakob
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Beitrag von Spirit of St. Jakob »

melä hat geschrieben:@querdängger und spirit of st. jakob

nur ei kleini frog: Sind ihr in dem Zug z Altstette gsi??? E kurzes jo oder nei längt scho und wird wahrschinlich einiges erkläre...
Wieso willst du das wissen? Ich habe meinen Unmut über die Polizeiaktion mehrmals deutlich kundgetan! Hier geht es bereits um die Aufarbeitung und was jeder einzelne Fan dazu beitragen kann. Und zu deiner Frage: Ich war im Kurszug nach Altstetten, welcher ca. eine halbe Stunde vor dem Extrazug angekommen ist. Und ja, es wimmelte bereits von Bullen und nur dank Beziehungen entkam ich der ganzen Geschichte. Aber einige Kollegen von mir waren betroffen und ich wäre wohl auch betroffen gewesen, wenn ich eine halbe Stunde später mit meinen Kollegen vor dem Stadion abgemacht hätte und somit im Gewühl des Extrazuges angekommen wäre.

Und? Was klärt das jetzt? Ich gehe schon seit ewig an Auswärtsspiele, meistens mit dem (Extra-)Zug und habe schon vieles erlebt und gesehen.

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Szene Tours
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Beitrag von Szene Tours »

zur Bezeichnung "Chaoten":

Ich persönlich sehe mich und die mitglieder der Basler Fanszene nicht als Chaoten. Ich habe diesen Begriff nur gewählt, weil die Medien und die öffentlichkeit so sieht und wahr nimmt.




Grüsse gehen an die Mittenza Kaotic Squad ;)

Rotblau
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Beitrag von Rotblau »

Zemdil hat geschrieben:All die Massnahme gege "Hooligans" hänn jo präventive Charakter. Das bedütet, dass es gar nid erscht zumene Delikt koh muess, sondern dass me dervo ussgoht, dass es zumene Delikt könnti koh. Das längt denn ebbe scho zum dir e Huusarrescht o.ä. z' verfiege.
Sollte das wahr sein, dann könnte man alle JK-Inhaber unter Hausarrest stellen. Sorry aber dein Beitrag macht auf mich eher den Eindruck, dass du den Wunsch hast, dass auch Randalierer freies Geleit haben.

Zemdil
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Beitrag von Zemdil »

Rotblau hat geschrieben:Sollte das wahr sein, dann könnte man alle JK-Inhaber unter Hausarrest stellen. Sorry aber dein Beitrag macht auf mich eher den Eindruck, dass du den Wunsch hast, dass auch Randalierer freies Geleit haben.
Du willsch mi nid begriffe, gäll? Di Idrugg tüscht uff jede Fall.

Es goht doch eifach numme um die Datebank. Niemer ka sage, wär, wieso, wenn und wie lang dört registriert wird. Niemer hett bis jetzt dr Begriff "Hooligan" definiert. Niemer hett bis jetzt dr Begriff "Randalierer" definiert. So ka's ebbe sii, dass du mit dim FCB-Schal für e Zirü-Polizischt scho e Hooligan bisch, will du zuefällig grad in däm Bahnwage ghoggt bisch, vo däm e Goggifläsche usegworfe worde isch. Folg dervo: du wirsch registriert, definiert und es wärde Massnahme ergriffe.
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Bender
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Beitrag von Bender »

Szene Tours hat geschrieben:@ Spirit

ich bitte dich auch nicht schwarz und weiss zu sehen.

Thun:

Ich bekenne mich zu diesen Chaoten oder wie man sie sonst immer nennt. Ja, ich gehöre zu diesen Leuten, obwohl ich vielleicht noch einer der "moderaten" bin ]details)[/URL]

Was passiert eigentlich wenn diese "Chaoten" durch Zürich laufen?
1. Der Öffentliche Verkehr kommt zum erliegen, weil 500 Leute auf der Strasse laufen.
2. Bei der Ankunft am Stadion kommt es zu auseinandersetzungen mit gegnerischen Fans und/oder der Polizei
3. Auf dem Rückweg ist der "mob" noch halb so gross und läüft friedlich in Richtung Bahnhof. Die Polizei sucht die Konfrontation, weil der öffentliche Verkehr nicht rollen kann.
Sachbeschädigungen finden nur begrenzt statt. Einige Baustellen verlieren ihre Schilder und auf dem Weg, zieren Kleber den Weg des Zuges.
Personen kommen nicht zu schaden, die hohen kosten entstehen durch ein enormes Polizei aufgebot.

Für die Gesellschaft wirkt dieser "Saubannerzug" sehr bedrohlich, doch passieren tut relativ wenig, vor allem weil die Teilnehmer keine politischen Ziele verfolgen.
Seit die Medien und damit die Öffentlichkeit auf dieses Phänomen aufmerksam geworden ist, vergrössert sich der "Mob" von Spiel zu Spiel, weil der Zug gewaltbereite aus allen landesteilen und verschiedene politischer Gruppen anzieht.

Ich will diesen Zug durch Zürich nicht in dem Sinne verteidigen, dass er nur positiv ist, überhaupt nicht. Aber es ist ein Phänomen, das martialischer wirkt, als es ist.

Wir die sogenannten "Chaoten" müssen mittel und Wege finden, die Situation zu entschärfen, aber diese Polizei aktion wie auch die unterstützung für diesen von einigen Institutionen bewirken das Gegenteil.


Jetzt werde ich wahrscheinlich von einigen usern hier im Forum vielleicht auseinandergenommen, aber ich versuche nur die Sache zu erklären, wie sie sich für mich darstellt.

Meine Frage an die Kritiker dieser "Chaoten":
Ist dieser Marsch durch Zürich wirklich ein Grund, die Freiheitsrechte, Menschenrechte und vor allem die Menschenwürde von Bürgern in solch einer faschistoiden Form zu verletzen? Bringt dieser Zug durch Zürich eine gefestigte Demokratie wie die Schweiz so ins Wanken, das diese Demokratie ihre Werte bei seite schiebt? Ja, ich frage nach der Verhältnismässigkeit:

Was ist schlimmer für dieses Land und ihre Bürger - 500 Personen die den Verkehr behindern und mit rivalisierenden Personen konflikte zum Teil gewalttätig austragen, oder eine Demokratie, die ihre Prinzipen verliert?
Interessantes und ehrlich Statement. Ich denke, du bist der erste hier, der zugegeben hat, dass er bei Thun und den Saubannerzügen dabei war. Danke.

Zu Thun: es ist völlig unentschuldbar, solche Sachbeschädigungen durchzuführen und zuzusehen, wie das andere machen. Gesellschaftskritische Betrachtungen gehen mir diesbezüglich auch am Arsch vorbei, weil sie hier nur als fahle Entschuldigung hingehalten werden. Wegen solchen Fans leidet das Fanprojekt und die restliche Fangemeinde. Das ist einfach nur asozial.

Zu den Saubannerzügen: Ich habe durchaus Verständnis für den Reiz eines solchen Zuges. Für Jugendliche mag dieser ein netter Adrenalinkick sein. Die ewige und unnötig starke Zürcher Polizeipräsenz (schon Jahre vor den Zügen) bei den FCZ-Spielen erachte ich ebenfalls als provokativ.

Aber es wird im Sinne der Fangemeinde Zeit, solche Saubannerzüge zu überdenken, da das Ganze einfach ausgeufert ist. Die Organisatoren der Züge sollten sich schon mal überlegen, ob sie sich an einem FCB-Spiel oder einem linken Chaotenzug befinden. Ich erachte es als falsch, in der Masse der FCB-Fans mitzuziehen und sich dabei einen rechtsfreien Raum zulegen zu wollen.

Manchmal kommt es mir so vor als ob einige ihre Grenzen im Umfeld der Fangemeinde suchen und dies ohne Rücksicht auf die anderen Fans tun. Ich rede jetzt von den vielen Fans, die Stunden ihrer Freizeit an Fansitzungen verbraten, um integrative Arbeit zu leisten. Mit solchen Saubännerzügen wird's halt nicht einfacher, der ganzen MK wieder Stehplätze zu geben oder sich für die Bedürfnisse der jungen Wilden einzusetzen. Einen Freipass für Chaotentum darf es im FCB-Fanumfeld nicht geben.

Principle
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Beitrag von Principle »

Wir finden eine Grossaktion nach den Vorfällen vor und nach dem Match zwischen dem FC Zürich und dem FC Basel im Grundsatz verhältnissmässig.
.
.
4. Es ist für uns klar, dass diese Art der Kontrolle so nicht wiederholt werden darf.
Es hat zwar den Anschein, dass die SP ihre Kollegin schützen will, doch eigentlich besagt dieses Statement genau das Gegenteil. Zwar findet die SP auch, dass irgendetwas passieren musste, doch diese Aktion ging eindeutig zu weit. Und wenn die SP meint so eine Aktion darf nich wiederholt werden, dann heisst es, dass sie gar nie hätte passieren dürfen.

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auslandbasler
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Beitrag von auslandbasler »

Spirit of St. Jakob hat geschrieben:Auf die Gefahr hin, mich hier im Forum unbeliebt zu machen, finde ich dein Statement nicht so schlecht wie von anderen Usern verurteilt. Schlussendlich darf kein FCB-Fan abstreiten, dass das Verhalten von gewissen anderen Fans teilweise echt zum kotzen ist. Ich rede da nicht von ein bisschen Pyro oder unflätigen Gesängen, nein, ich meine die Saubannerzüge durch fremde Städte und die Zerstörung von Bahnwagen und fremden Stadien (und DAS darf niemand, aber auch wirklich niemand verleugnen, ausser er ist blind und taub!). Natürlich ist es für den einzelnen Fan schwierig bis unmöglich, aktiv etwas gegen diese Entwicklung zu unternehmen und ich erachte es auch nicht als meine Aufgabe.
Aber schlussendlich darf sich ein Staatsorgan wie die Polizei auch nicht einfach zu solchen Kurzschlussreaktionen wie in Altstetten hinreissen lassen. Klar, auch Bullen sind nur Menschen, aber dennoch müssen sie die Verantwortung für ihr Verhalten tragen, genau so, wie randalierende FCB-Fans zur Rechenschaft gezogen werden müssen!

also, und das gilt auch für den querdenker.


erstens sind solche aktionen falsch, egal wieviel davor passierte. man kann mit nichts begründen, wieso der inhaber des gewaltsmonopols diese macht gegen unschuldige missbraucht. und das war hier bei einer grossen mehrheit der 650 leute der fall.

zweitens müssen auch die relationen gesehen werden. wie schon von heavy geschrieben, die ganze sachen die hier aufgezählt wurden, kosteten zusammen nicht so viel wie der einsatz der polizei bei diesem einen fall.

und eines sollte man auch sehen, an diesen märschen passiert im normalfall nichts gravierendes. dass manchmal was passiert, dass nicht sein sollte, logisch. war schon immer so. man sollte einfach nicht die augen verschliessen. richtig. aber auch nicht zu den früheren zeiten. es passiert heute weniger als vor 10 jahren. denkt nur mal an die luzernspiele. heute muss man schon über monate suchen, um 2 fälle zu suchen, wo etwas passierte, dass man notieren könnte. trotz mehr spiele. und dann sind die täter noch so grundverschieden, dass es nicht so einfach zusammengefasst werden kann. die täter in thun und die beim fcz-match, die haben nähmlich soviel gemeinsam wie sektor a und sektor d......


querdenken übrigens wäre hier angebracht. verlasst mal die alten wege und fährten. traut euch mal was anderes zu denken, als am stammtisch und in den medien gepredigt wird.....

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Szene Tours
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Beitrag von Szene Tours »

Bender hat geschrieben: Manchmal kommt es mir so vor als ob einige ihre Grenzen im Umfeld der Fangemeinde suchen und dies ohne Rücksicht auf die anderen Fans tun. Ich rede jetzt von den vielen Fans, die Stunden ihrer Freizeit an Fansitzungen verbraten, um integrative Arbeit zu leisten. Mit solchen Saubännerzügen wird's halt nicht einfacher, der ganzen MK wieder Stehplätze zu geben oder sich für die Bedürfnisse der jungen Wilden einzusetzen. Einen Freipass für Chaotentum darf es im FCB-Fanumfeld nicht geben.
zum Rest deines Beitrags möchte ich nichts schreiben.


Sag mir doch mal bitte wo der integrative Charakter einer Fansitzung zu finden ist? Integrative Arbeit ist nicht sich mit ein paar Typen treffen und die Probleme anderer zu diskuttieren.

Die Verbindung zwischen Stehplätzen und dem Marsch durch Zürich ist irrational und könnte aus dem Munde eines bestimmten FCB-Exponenten stammen ...



PS: Rotblau, ich glaube dir, das du nichts gegen eine H-Datenbank hast. Aber bitte erlaube mir das Urteil, das deine Naivität einen himmlischen Grad erreicht hat und deshalb für viele unverständlich ist.

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