Tut mir leid, dir sagen zu müssen, dass der Diabetes und auch Krebs (je nach Art) sehr wohl mit dem Lebensstil und der Ernährung zu tun haben. Klar es gibt auch "unverschuldete" Fälle. Eine Operation ist zudem um einiges weniger kostenintensiv als eine chronische Erkrankung.Soriak hat geschrieben:Die grossen Kosten fallen fuer Operationen im Spital, bei Krebsbehandlungen, und natuerlich im hohen Alter an. Das kann man mit gesundem Essen nicht einfach so verhindern. Medikamente fuer Diabetes sind nicht besonders teuer.
Nein diese Frage dürfen wir uns nie stellen. Wenn wir damit anfangen, ist der 65 Jährige mit der Lungenentzündung so gut wie tot.Soriak hat geschrieben:Da muessen wir uns als Gesellschaft fragen, ob man diese Leute wirklich mit bester Medizin versorgen will.
Ein Versicherungsdealer (das sind jene, die uns telefonisch nerven), bekommt für den Versicherungsabschluss einer Familie (Vater, Mutter & Kind) CHF 4'000 Provision. Das sind mehr als 50% der Jahresprämie (Ich bezahle etwa 9000 für die ganze Familie und wir sind halbprivat, das Kind privat versichert)!!! Dann gibt es noch weitere Boni pro Abschluss. Da kam kürzlich ein sehr spannender Beitrag im Kassensturz. Und genau diese idiotischen Marketingkosten könnte man einsparen. Ausserdem, denke ich und das kann ich jetzt nicht belegen, die Ärztelobby ist wahrscheinlich das kleinere Übel als die Krankenkasse- oder Pharmalobby. Zudem sind sich Ärzte grundsätzlich nie einig, so verfällt die Wirkung der Lobby von selbst.Soriak hat geschrieben:Genau. Die moeglichen Einsparungen bei einer Einheitskasse sind auch im besten Fall verschwindend klein -- und fallen zudem nicht einmal bei der Grundversicherung an. Die Langzeitfolgen duerften wohl eher kostentreibend sein: ein staatliches Monopol hat Null Anreiz die Verwaltungskosten zu senken -- und ein wichtiger Gegenpol zur Aerztelobby geht verloren.
Teilweise gebe ich dir recht. Die Zusatzversicherungen sind inzwischen aber auch in marketingtechnische schlaue Pakete gebündelt. Die freie Spitalwahl (über Kantonsgrenze) beispielsweise. Dafür bezahlt man extra, aber dann musst du das ganze Paket nehmen, worin sich dann vielleicht auch noch die Bergrettung bei unterirdischen Bandscheibenvorfällen abgedeckt ist (Achtung: stark plakativ). Und dafür zahlst du dann auch.Soriak hat geschrieben:Man sieht zu dieser Zeit immer wieder, wie Leute sich ueber die hohen Versicherungskosten beschweren. Dann wird einem schoen vorgerechnet, wie viel sie pro Monat ausgeben. Nie haben die Leute ein TELMED/HMO Modell und immer haben sie Zusatzversicherungen... weil man ja im Spital unbedingt halbprivat liegen muss. Zur guenstigsten Kasse wollen die meisten dann ja auch nicht wechseln. Aber sich laufend an den Kosten aergern. Zu einem gewissen Grad hat man diese schon auch selber in der Hand.
Ist heikel. Aber prüfenswert. Und wenn man das prüft, kommt man zum Schluss, dass es Blödsinn ist. Das hätte den Effekt, das Menschen, welche aktuell eher weniger Kosten verursachen, plötzlich mehr verursachen. Ja ich stelle hier die Hypothese auf, dass sich die verursachten Gesundheitskosten umgekehrt proportional zum Einkommen verhält. Und wenn die grossen mehr bezahlen müssen, wollen es die dann auch "raus holen".The_Dark_Knight hat geschrieben:einkommensabhängige Prämien wie in Deutschland ist die lösung.
Danke! Man kann sogar sagen, dass, besonders Assistenzärzte, für das was sie leisten viel zu wenig verdienen. Gleiches gilt für Pflegende und MPAs. Leitende- und Chefärzte verdienen jedoch in der Regel zu viel. Zumindest gemessen an den Autos die sie fahren.Goldust hat geschrieben:also zu den ärzten: sie sind sicher die, die hier NICHT die grossen profiteure sind. für die arbeit, die ein durchschnittlicher arzt in einem spital leistet (ganz abgesehen davon, wie lange die ausbildung dauert) sind die einkommen der meisten ärzte absolut gerechtfertigt. ich habe die nase so voll von irgendwelchen 8 to 5 jobbers, die sich über ärztelöhne beschweren. aber echt. fast 30 jahre von primeli bis zum stationsarzt.
Das Gesundheitswesen hat den Makel, dass niemand dafür Geld ausgeben will. Zumindest nicht so lange, bis man selbst betroffen ist. Für ein IPhone sind wir bereit 1000 Stutz hinzulegen. Aber über 100 Stutz Arztrechnung regen wir uns auf. Oder anders gesagt: Anstelle eines neuen IPhones könnte man sich 33 Jahre gegen Grippe impfen lassen.