Marek hat geschrieben:Kannst Dich noch erinnern, wie TF jeweils reagiert hat? War auch dünnhäutig. Und Heiko Vogel auch, wenn auch lächelnd. Von Sousa ganz zu schweigen. Yakin auch, Gross auch schon. Auch der Kloppo kann das. Oder Thomas Doll, der sich einen Arsch ablachte.
Ausser Hitzfeld fällt mir kein Trainer ein, der nicht dünnhäutig reagiert hat bei Interviews, die allzu sehr ans eingemachte gehen. Und sowieso - ein nachrangiges Thema.
Und was ist mit von sich selber überzeugt sein und souverän auftreten? Yakin und Fink finde ich übrigens nicht besonders dünnhäutig. Fischer heult in der NZZ rum, dass er ungerechtfertigter Weise als defensiver Trainer wahrgenommen wird.
Gerade die Champions-League-Kampagne rief viel Kritik hervor. Wie nahmen Sie das wahr?
Ich kann mit Kritik umgehen. Entscheidend ist, dass der, der mich kritisiert, mich auch lobt, wenn etwas gut ist. // Ernsthaft... Fischer braucht das Lob der Journalisten, oder wie soll ich die Aussage verstehen? Imho reichlich naiv
Passierte das zu wenig?
Zu wenig? Ich weiss nicht. Schauen Sie, wir haben ein ruhiges Umfeld hier, wir können mit schwierigen Situationen professionell umgehen. Ich denke, es ist vor allem eine Geschichte der Medien. Da wurde etwas aufgebauscht, das darf ich so sagen. Wenn in gewissen Zeitungen jeden Tag so berichtet wird, als ob im Klub gar nichts mehr richtig funktionieren würde, fragt man sich schon, was das eigentlich soll. // Wann wurde so berichtet? Imho waren die Kritikpunkte immer sehr klar definiert.
Und, was soll es?
In Basel ist das internationale Geschäft der Massstab. Die Ansprüche sind hoch. Mühe habe ich, wenn dann auch die Meisterschaft schlechtgeredet wird. Wenn man nicht mehr unterscheidet. // Also haben wir in der Champions League gegenüber der Meisterschaft unter unseren Möglichkeiten gespielt? War nicht mein Eindruck.
Die Berichterstattung hat Sie getroffen.
Ich versuche, damit umzugehen, es geht gut. Aber ja, ich habe das nie in einer solchen Heftigkeit erlebt. // Ohje ist das weinerlich. Der Tapfere Urs erleidet die Medienkritik...
Was genau war so heftig?
Die geballte Ladung. Dieses soll schlecht gewesen sein und dieses auch und jenes sowieso. Und alles wird an der Champions League aufgehängt. Am Schluss einer souveränen Meisterschaft verloren wir gegen YB. Es war unsere erste Niederlage. Für manche Leute war es ein Weltuntergang. Das ist eigentlich wahnsinnig. // Kritik wird so persönlich genommen, dass Kritikpunkte nicht mal mehr ankommen. Die Kritik am Spielsystem hat schon lange vor YB und dem CL-Out angefangen.
Es gehört wohl zum Anforderungsprofil des Trainers des FC Basel, mit diesen Dingen umzugehen.
Ja, natürlich. Aber das muss man lernen. Ich war nie mit einer solchen Situation konfrontiert. Es ist schwierig, wenn dich ein Journalist in der Zeitung fertigmachen will. Ich sage bewusst: fertigmachen. Und dann sitzt er in der nächsten Pressekonferenz und tut, als wäre nichts gewesen. Da habe ich Mühe, obwohl ich weiss, dass es Teil des Spiels ist. Wer wollte Fischer fertigmachen? Schon wieder die weinerliche Opferrolle.
Waren Sie manchmal verletzt?
Dass ich verletzt bin, da muss einer schon eine Blutgrätsche machen. Da muss es sehr persönlich werden. // Warum heult er sich dann seit sieben Fragen über die Kritik der Medien aus?
Haben Sie die Situation unterschätzt?
Unterschätzt! Nein, aber wie will man so etwas antizipieren? Und es geht weiter...
Den Vorgängern ging es ähnlich.
Ja, das weiss ich. Ich habe die Arbeit meiner Vorgänger verfolgt. Aber die Dinge dann zu erleben, ist etwas völlig anderes. Und weiter...
Was passiert mit Ihnen, wenn es eben heftig wird?
Es ist nicht so, dass ich leide. Es geht mir gut. Ich schlafe gut und ich habe eine intakte Familie, die mich auf andere Gedanken bringt. Verdrängung
Sie gelten als der bodenständige, fleissige Schweizer Trainer. Stecken Sie in einer Schublade?
Wer bestimmt denn so etwas? Ich habe nicht das Gefühl, in einer Schublade zu stecken. Aber ich weiss, was Sie meinen. Ich staune, dass man mir nachsagt, ich sei ein defensiver Trainer. Ich finde, das ist eine Unterstellung. Und ich glaube, dass meine Spieler deutlich anders über mich reden würden. Nur weil ich als Spieler Verteidiger war, bin ich kein defensiver Trainer. // Was ist falsch an einem defensiven Trainer? Beschränkter Horizont.
Eben: Sie stecken in einer Schublade.
Gewisse Medien versuchen, mich hineinzustecken. Das ist offensichtlich. Aber ich stecke nicht drin. // "Die Medien sind Schuld!"
Was sind Sie denn für ein Trainer?
Ich will mit meinem Team gut arbeiten und Spass haben. Und ich will einen offensiven Fussball sehen. Wir haben in der Vorrunde 47 Tore geschossen. // Wieso kommt auf diese Frage schon wieder eine Rechtfertigung?
Die Klubführung lobt ihre Menschenführung. Wie führt man Menschen?
Ja, machen Sie es mal! Es ist nicht einfach. Ich will ein Trainer sein, der einen zeitgemässen Umgang mit seinen Spielern hat. Ich bin kein Diktator. Aber ich sage, wo es langgeht. Ich denke, man muss eine Beziehung aufbauen und zugänglich sein. In einem Kader mit 27 Spielern macht man als Trainer elf glücklich und sechs halbwegs zufrieden. Der Rest ist frustriert. Also muss ich gut kommunizieren. Aber ich darf nicht zu viel reden. Gewisse Dinge müssen die Spieler einfach akzeptieren. // Prolostandardspruch: Machs zerstmol sälber.
Wie lernt man, Menschen zu führen?
Puh. Die Kinderstube ist wichtig. Und einiges trägt man in sich. Als Spieler hatte ich immer eine Führungsposition. Ich hörte meinen Trainern immer gut zu, wollte immer lernen.
Sind Sie ein mutiger Mensch?
Ich würde sagen: Ja. Aber ich weiss, worauf die Frage zielt. Auf den Vorwurf, ich sei mutlos. Mutlos? Sorry, das ist Blödsinn.
Woher kommt das?
Ich kann es nicht sagen. Liess ich damals als Trainer des FC Zürich einen mutlosen Fussball spielen? Nein. Wir spielten den attraktivsten der Liga. Danach mit dem FC Thun qualifizierten wir uns für die Europa League. Geht das mit mutlosem Fussball? Nein. Auch jetzt spielen wir nicht mutlos. // Und täglich grüsst die Opferrolle. Es gab einige mutlose Entscheidungen diese Saison, aber klar ist ja nur Blödsinn, denn früher bei anderen Clubs hat Urs Fischer Team ja auch mutig gespielt. Schade nur dass sich die "mutlos"-Kritik beim FCB auf die geduldige Spielweise und seinen Hang zu Routiniers bezog. Dazu könnte man ja Stellung nehmen, aber einfach alles als Blödsinn wegzuputzen und in die gemütliche Opferrolle zu steigen ist halt einfacher.
Es heisst, der FCB sei zu berechenbar gewesen.
Was heisst das: zu berechenbar? Es heisst zu berechenbar.
Zu wenig Halligalli vielleicht. Nein leider nicht - schwach vom Interviewer.
Herrje. Nicht jedes Spiel ist Spektakel, nicht jedes dramatisch.
Hat Ihnen der FCB-Fussball der Hinrunde gefallen?
Der Start war sehr gut. Dann hatten wir einen kleinen Durchhänger, und am Schluss waren wir etwas inkonstant. Ja, wir hatten zähe Spiele. Aber ich habe sehr viele gute gesehen. Die zwei Partien in der Champions League gegen Paris etwa. Das war doch toll. Auch wenn die Resultate nicht stimmten. // Nein toll war das sicher nicht, grade weil die Leistungen ganz gut waren aber nichts zählbares herausschaute.
Welcher Fussball gefällt Ihnen generell? Sie hatten früher einmal den Trainer Lucien Favre erwähnt.
Ja, ich habe viele Ideen von ihm übernommen. Ich möchte ähnlich spielen lassen wie er, offensiv, schnell. Aber auch Favres Fussball ist nicht immer spektakulär und erfolgreich, obwohl die gängige Meinung eine andere ist. // Ernsthaft - davon ist ja nichtmal ansatzweise was zu sehen...
Wie kann man nur so ein weinerliches Interview geben zum Rückrundenstart. Jetzt wäre der Moment gewesen den Blick nach vorne zu richten und die Chance zu nutzen die Kritiker und alle die sich nach der Pause endlich wieder nach FCB sehnen wieder von sich und der Mannschaft zu überzeugen. Statt dessen wird alles verleugnet und sich in der Opferrolle bequem gemacht und schon mal vorsorglich Kritik zu entschärfen versucht

- gefällt mir ganz und gar nicht.