Es ist doch irgendwie ganz einfach:SubComandante hat geschrieben:Die Griechen mussten nun 5 Jahre unten durch. Die Selbstmordrate spricht für sich.
Griechenland will im Euro bleiben, Schäuble möchte was anderes.
Bei jedem Problem gibt es denn Grundsatz: Je früher man es bemerkt und löst, desto weniger hoch sind die Schäden daraus. Und dann gibt es diesen widerlichen "Point of no Return". Wenn dieser überschritten ist, wird keine Lösung mehr umsetzbar sein, ohne das immense Schäden entstehen. Und dieser Punkt wurde vor einigen Jahren überschritten.
Jetzt, heute, aktuell geht es nicht mehr darum Griechenland zu retten. Es geht nur noch darum, die eigene Haut zu retten:
- Merkel mag ihren Wählern nicht erklären, warum sie sie 5 Jahre angelogen hat: "Die Bürgschaften der Bundesregierung sind nicht in Gefahr ..."
- Schäuble wäre gerne ein Finanzminister einer "Eurozone der Starken". Bisher war er nur der Sekundant von Merkel, sozusagen der Henker.
- Hollande wäre gerne eine grosser Staatsmann, ein respektierter Retter der Eurozone. Frankreich ist aber wirtschaftlich vor dem Abgrund.
- Der IWF hat Angst im die Kohle und die daraus resultierenden Fragen.
- Die EZB hat Angst um die Kohle und Angst davor das herauskommt, dass der Kauf der Eurobonds wohl der grösste finanzpolitische Selbstmord der Geschichte war.
- Tsipras wird seinen Wählern erklären müssen, warum keines seiner zentralen Wahlversprechen mehr gilt.
Sie alle haben ihre Teilschuld am Desaster. Es spielt überhaupt keine Rolle mehr, ob Griechenland in Zukunft noch "Eurozone" ist. Es braucht nur einen Blick hinter dei Eurozone um das zu begreifen:
- Deutschland mit seinem "Wirtschaftswunder". Die Arbeitslosenstatistiken sind alle geschönt. Schön dass 1€-Jobs nicht mehr auftauchen, was für ein wunderbarer Rechentrick.
- Italien hat immense Probleme, die Banken leben nur noch, weil die EZB massiv Staatsanleihen kauft.
- Spanien und Portugal haben zwar die Euro-Sparauflagen umgesetzt. Aber wo bleibt die Konjunktur?
- Frankreich hat seit Jahrzehnten keine Reform mehr umgesetzt. Der Arbeitsmarkt ist so statisch wie eh und je.
Am Ende kümmert man sich dann in der EU lieber um den Radius und die Länge von Gewürzgurken oder solche Dinge:
Die von Spanien ergriffene Maßnahme zum Verbot des Inverkehrbringens des von Varo Belgium hergestellten Winkelschleifers vom Typ Powerplus, Modell POWX060 ist gerechtfertigt.
Nicht das dies auch wichtig wäre ... aber vielleicht wäre es besser dafür zu sorgen, dass im Mittelmeer nicht so viele Menschen ersaufen.
Klar, das ist ein Rundumschlag, zum Teil auch wahllos zusammengetragen. Ich zeige ja auch nur mit dem Finger auf andere und habe selbst keine guten Lösungen anzubieten. Aber es zeigt auf, dass hier nichts mehr zu gewinnen ist. So oder so, die 5 Jahre Leiden die SubComandante anspricht sind für die Griechen erst der Anfang. Die letzten 2 Wochen Pocker und Kapitalverkehrskontrolle haben Griechenland vollends gegrounded. Die Unternehmen sind kaputt, die Wirtschaft ebenso. Was vorher wenigstens teilweise noch funktioniert hat ist jetzt auch am Arsch.