Captain Sky hat geschrieben:Ich verstehe mich nicht als Verteidiger von Fischer, im Gegenteil, ich bin etwas skeptisch. Aber in der Tat scheint mir das die aktuell interessanteste Frage. Darum versuche ich einmal zusammenzutragen, was ich so mitbekommen habe:
Irgendwo hat Fischer gesagt, seine Ansichten als Trainer seien während der Zeit als Favre-Assistent bei Zürich geprägt worden. Das tönt grundsätzlich gut, Favre lässt sicher tollen Fussball spielen. Allerdings passt das in der Vorstellung nicht ganz zusammen: Von Aussen wirkt Favre mehr wie ein lateinischer Schöngeist, Fischer wie ein Deutschschweizer Büezer. Natürlich kann diese Aussensicht täuschen.
An der PK hat Heusler etwas von "modernem Fussball" (würde zu Favre passen) und "schnellem Umschaltspiel" gesagt (das würde sicher Kakitani entgegenkommen). Das Umschaltspiel schien in der letzten Saison in der Tat verbesserungswürdig. Allerdings muss Basel, besonders in der Schweiz, wohl jederzeit das Spiel machen können.
Danke. Von den Menschen, die den Trainer cool, geil und supi finden, kriegt man leider kaum Antworten auf Fragen zu seinem Fussball.
Die Prägung durch Favre wäre natürlich ein Pluspunkt, wobei der schon eine Ausnahmeerscheinung ist und auch als Aktiver eine kreative Rolle auf dem Platz hatte, was auf Fischer nicht wirklich zutrifft. Ich kann nur hoffen, dass
- Fischer nicht auch denkt, dass Dominanz v.a. mit Ballbesitz zu tun hat. Ich habe es satt, eine Mannschaft zu sehen, die 70% Ballbesitz hat aber dabei kaum in Bewegung ist
- wir Mittel und Wege finden, Teams mit spielerischen Mitteln zu knacken, die hoch und aggressiv pressen, z.B. wie bei den Niederlagen gegen die Güller oder wie beim Cupfinal, der Bankrotterklärung des Vorgängers von Fischer
- wir in der Offensive wieder variabler werden, sei es schnell über die Seiten (und brauchbaren Flanken bzw. Zuspielen in den Rücken der Abwehr) oder mit 'Killer Pässen' à la MED durch die Mitte auf schnelle Spitzen.
- wir im ZMF wieder physisch präsenter / robuster werden
- die Abwehr geordnet und stabilisiert wird. Das war in der Vorsaison teilweise bedenklich was da abging
- wir auch mal wieder Kontertore sehen
- die verdammten Standards mal gefixt werden. Auch das war eines FCB unwürdig was in diesem Bereich geboten wurde
- die Rotblauen mit heissem Herzen aber mit kühlem Kopf auftreten. Kein Theater, kein Lamentieren, kein Rumgelaber mit dem Schiri wegen jedem Scheiss
Diese List ist nicht vollständig. Aber wenn der Trainer was kann, dann wird es ihm gelingen, unser Spiel und Auftreten zu verbessern. Denn das meiste was wir seit Beginn des Jahres 2015 gesehen haben, war einfach nur zum Wegsehen.