Schambbediss hat geschrieben: 23.08.2021, 13:27
s'güller publikum findi eh ains vo de unsympathischste in dr schwiiz... zruggbliibeni hinterwäldler sinn dödd rächt stargg vrdrätte dunggts mi.
Zum 2. Teil: Das ist so. Da gibt es den 17-jährigen Landmaschinenmechaniker Lehrling aus Bütschwil, jüngstes von 7 Kindern, sein ältester Bruder ist sein Vater, der (der 17-jährige) anständig besoffen ans Spiel geht, und der halt auch mal austickt. Ist aber nicht primär Bosheit, sondern nur Dummheit. Die Ostschweiz insgesamt ist der beste Nährboden in der Schweiz für Corona Leugner, Verschwörungstheoretiker, Impfskeptiker, Klimaleugner, SVP Wähler, und leider auch Fussball-Ignoranten. Ich war schon an mindestens 50 Auswärtsspielen in SG und kenne mich aus. Das Lieblingsthema der Güller, wenn sie nicht gewonnen haben, ist immer der 'Schiedsrichtoh". Immer. Wenn ein Grüner fällt, muss es zwingend Foul gewesen sein. Geht nicht anders. Alle sind gegen sie. Die Schiris, die VARs sowieso, die Medien ohnehin. St. Gallen ist im Schweizer Fussball die Hochburg der Paranoia und Inkompetenz. Es gibt dort überdurchschnittlich viele, die nicht wirklich verstehen, was gerade auf dem Platz passiert.
Aber: Sie gehen ins Stadion. Sie identifizieren sich mit dem Verein. Sie fiebern mit. Sie machen Lärm. Und ich kenne auch persönlich nicht wenige SG-Fans, die sehr kompetent, anständig, fair und kultiviert sind. Eines ist jedenfalls klar: Es darf keine Sanktionen gegen den FCSG geben, aufgrund von nicht belegten und nicht eindeutig rassistischen "Statements" aus dem Espenblock. Dann würde in Zukunft die Wahrnehmung jedes einzelnen nicht hellhäutigen Spielers genügen, rassistisch beleidigt worden zu sein, um den Gegner in einem Verfahren an die Wand zu nageln. Der FCSG hat mit Rassismus genau so wenig am Hut wie irgend ein anderer Club der Schweiz. Dafür stehen Hüppi und v.a. auch Sutter. Beide sind m.E. ethisch und charakterlich 100% integer. Auch klar ist, dass das Präsidium des FC Sion in dieser Situation einfach reagieren
muss. Würden sie das nicht tun, würden sie sich dem Verdacht aussetzen, solche Vorfälle zu billigen. Ob sie nun stattgefunden haben oder nicht.
Und bevor jetzt jemand der Marke superschlau behauptet, ich würde Rassismus verniedlichen - lass es bleiben. Rassismus gehört mit grösstmöglicher Konsequenz bekämpft. Aber als Straftatbestand muss auch Rassismus eindeutig und unmissverständlich nachgewiesen werden. Und ein Fussballspiel unterscheidet sich atmosphärisch und bzgl. Diversität und intellektueller Bandbreite der Anwesenden halt doch noch von einer Vorlesung in Astrophysik an der ETH. Da gibt es sowohl für Akteure wie auch für Zuschauer gewisse Restrisiken. Das kann von mir aus gerne so bleiben. Meine Sicht und Rat an alle Beteiligten zu diesem Vorfall: Haken dran und zurück zum Kerngeschäft.