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Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 27.09.2021, 13:15
von Konter
Käppelijoch hat geschrieben: 27.09.2021, 13:06
Faniella Diwani hat geschrieben: 27.09.2021, 12:29
Nii hat geschrieben: 27.09.2021, 12:11
Dazu kommt, dass "wenn ich mal reich bin, will ich so tiefe Steuern wie möglich zahlen" eine geizige Einstellung ist. Besonders wohlhabende Menschen können es sich leisten, einen höheren Beitrag für den Staat und damit die Gesellschaft zu leisten, ohne auf ihren luxuriösen Lebensstil verzichten zu müssen. Um Probleme wie die Klimakrise zu lösen, braucht es Steuergeld und die obersten 1% könnten dieses aufbringen. Wäre zumindest ein besserer Verwendungszweck, als sich mit dem Geld in einer Penisrakete ins All zu schiessen (siehe Bezos).

Man kann auch so argumentieren: Reiche belasten die Gemeinschaft auch stärker. (Ressourcenverbrauch, höheres Sicherheitsbedürfnis, höhere Anforderung an die Bildung ihrer Kinder)
Warum sollen sie dafür nicht mehr bezahlen? 
Tun sie doch schon, dank der progressiven Steuerkurve. So zu tun, als ob "die Reichen" (Wer das auch immer sein soll), nicht mehr Steuern zahlen als "nicht-Reiche", ist auch falsch.



Die Reichen zahlen mehr, ja, aber bei Weitem nicht genug. 

Vermögensungleichheit ist ein Problem, auch in der Schweiz, obschon uns die Economiesuisse erklärt hat, dass wir in der Schweiz kein Ungleichheitsproblem haben. Die reichsten 300 Schweizer haben während der Pandemie ihr Vermögen um 5 Mrd. vermehrt. Wieviel Steuern haben sie wohl darauf gezahlt?

Seit den 80er Jahren wurden die Steuern für die Toplöhne massiv gesenkt, während der Steuersatz für die mittleren und tiefen Löhne nur marginal gesenkt wurden (so von wegen alle profitieren von Steuersenkungen). 
 
Von 1984 bis 2018 wurden die Steuern der Löhne über 1 MIo im Schnitt von 38% auf 33% gesenkt, während die Löhne darunter ungefähr gleich bleibend auf 13% waren. Trendwende, nicht erkennbar.

Wer mehr dazu wissen will:

https://www.sgb.ch/fileadmin/redaktion/ ... t_2020.pdf
 

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 27.09.2021, 15:54
von Käppelijoch
So lange unser Gemeinwesen durchs Band weiterhin steigende Einnahmen hat, schwarze Zahlen oder gar Überschüsse schreibt etc. etc. gibt es in meinen Augen keinen Grund, irgendwo Steuern zu erhöhen oder neue einzuführen. Dass "die Reichen" "nicht genug" Steuern bezahlen ist eine rein subjektive Einchätzung.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 27.09.2021, 16:12
von Nii
Käppelijoch hat geschrieben: 27.09.2021, 15:54 So lange unser Gemeinwesen durchs Band weiterhin steigende Einnahmen hat, schwarze Zahlen oder gar Überschüsse schreibt etc. etc. gibt es in meinen Augen keinen Grund, irgendwo Steuern zu erhöhen oder neue einzuführen. Dass "die Reichen" "nicht genug" Steuern bezahlen ist eine rein subjektive Einchätzung.
Die Einkommens- und Vermögensungleichheit in der Schweiz, welche stetig wächst, ist allerdings eine objektive Statistik.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 27.09.2021, 16:15
von Faniella Diwani
Käppelijoch hat geschrieben: 27.09.2021, 15:54 So lange unser Gemeinwesen durchs Band weiterhin steigende Einnahmen hat, schwarze Zahlen oder gar Überschüsse schreibt etc. etc. gibt es in meinen Augen keinen Grund, irgendwo Steuern zu erhöhen oder neue einzuführen. Dass "die Reichen" "nicht genug" Steuern bezahlen ist eine rein subjektive Einchätzung.

So lange unser Gemeinwesen mit zig Milliarden verschuldet ist, sehe ich sehr wohl einen Grund das Geld dort zu holen wo es ist und so lange die Verursacher noch leben. Der Unterhalt unserer aufgeblähten Infrastruktur und die Schäden des Klimawandels werden noch teuer genug für die kommenden Steuerzahler. 

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 27.09.2021, 16:57
von Konter
Käppelijoch hat geschrieben: 27.09.2021, 15:54 So lange unser Gemeinwesen durchs Band weiterhin steigende Einnahmen hat, schwarze Zahlen oder gar Überschüsse schreibt etc. etc. gibt es in meinen Augen keinen Grund, irgendwo Steuern zu erhöhen oder neue einzuführen. Dass "die Reichen" "nicht genug" Steuern bezahlen ist eine rein subjektive Einchätzung.
Bitte Käppeli, lies mal den Bericht, den ich verlinkt habe oder von mir aus überflieg ihn. Dann siehst, dass das mit der Progression nicht so toll ist und nicht einfach eine subjektive Einschätzung ist. Gerade die Prämienproblematik zeigt dies eindrücklich auf. Und mit einer Vermögensumverteilung durch eine Kapitalgewinnsteuer hätte man zweckgebunden die KK-Prämien entlasten können.

 

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 09:53
von Käppelijoch
Naja Berichte von Gewerkschaften haben immer einen politischen Bias drin, darum sind Gewerkschaftszahlen immer sehr mit Vorsicht zu geniessen. Das sind wie Studien, welche Impfgegner zitieren. Oder Studien von Economyswiss.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 10:15
von Konter
Käppelijoch hat geschrieben: 28.09.2021, 09:53 Naja Berichte von Gewerkschaften haben immer einen politischen Bias drin, darum sind Gewerkschaftszahlen immer sehr mit Vorsicht zu geniessen. Das sind wie Studien, welche Impfgegner zitieren. Oder Studien von Economyswiss.
Die Fragestellungen haben eine politischen Bias, und allenfalls die Schlussfolgerungen: Die Resultate sind aber schlichtweg nackte Zahlen!

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 10:37
von Tsunami
Konter hat geschrieben: 28.09.2021, 10:15
Käppelijoch hat geschrieben: 28.09.2021, 09:53 Naja Berichte von Gewerkschaften haben immer einen politischen Bias drin, darum sind Gewerkschaftszahlen immer sehr mit Vorsicht zu geniessen. Das sind wie Studien, welche Impfgegner zitieren. Oder Studien von Economyswiss.
Die Fragestellungen haben eine politischen Bias, und allenfalls die Schlussfolgerungen: Die Resultate sind aber schlichtweg nackte Zahlen!
Hier noch weitere nackte Zahlen:
https://www.economiesuisse.ch/sites/def ... eilung.pdf

 

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 12:14
von Konter
Tsunami hat geschrieben: 28.09.2021, 10:37
Konter hat geschrieben: 28.09.2021, 10:15
Käppelijoch hat geschrieben: 28.09.2021, 09:53 Naja Berichte von Gewerkschaften haben immer einen politischen Bias drin, darum sind Gewerkschaftszahlen immer sehr mit Vorsicht zu geniessen. Das sind wie Studien, welche Impfgegner zitieren. Oder Studien von Economyswiss.
Die Fragestellungen haben eine politischen Bias, und allenfalls die Schlussfolgerungen: Die Resultate sind aber schlichtweg nackte Zahlen!
Hier noch weitere nackte Zahlen:
https://www.economiesuisse.ch/sites/def ... eilung.pdf


Bei der Diskussion ging es um die Steuerprogression und nicht um Einkommen, aber trotzdem vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag :rolleyes:

PS: Und der Gini-Koeffizient ist eben keine nackte Zahl, sondern wie es der Name schon sagt ein Koeffizient.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 13:26
von Tsunami
Konter hat geschrieben: 28.09.2021, 12:14
Tsunami hat geschrieben: 28.09.2021, 10:37
Konter hat geschrieben: 28.09.2021, 10:15
Die Fragestellungen haben eine politischen Bias, und allenfalls die Schlussfolgerungen: Die Resultate sind aber schlichtweg nackte Zahlen!
Hier noch weitere nackte Zahlen:
https://www.economiesuisse.ch/sites/def ... eilung.pdf

Bei der Diskussion ging es um die Steuerprogression und nicht um Einkommen, aber trotzdem vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag :rolleyes:

PS: Und der Gini-Koeffizient ist eben keine nackte Zahl, sondern wie es der Name schon sagt ein Koeffizient.
Im von dir zitierten Gewerkschaftsblatt geht es auch um das Einkommen:
2 Die Verteilung der Löhne, Einkommen und Vermögen

Auch monierst du Folgendes:
Vermögensungleichheit ist ein Problem, auch in der Schweiz, obschon uns die Economiesuisse erklärt hat, dass wir in der Schweiz kein Ungleichheitsproblem haben. Die reichsten 300 Schweizer haben während der Pandemie ihr Vermögen um 5 Mrd. vermehrt. 

Aber ok, ist auch schon lange her :rolleyes: . Darauf folgte mein Post auf das was du selber geschrieben hast.

PS: Auch ein Koeffizient wird in Form einer Zahl und nicht als Buchstabe dargestellt.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 14:02
von Konter
Tsunami hat geschrieben: 28.09.2021, 13:26
Konter hat geschrieben: 28.09.2021, 12:14
Tsunami hat geschrieben: 28.09.2021, 10:37
Hier noch weitere nackte Zahlen:
https://www.economiesuisse.ch/sites/def ... eilung.pdf
Bei der Diskussion ging es um die Steuerprogression und nicht um Einkommen, aber trotzdem vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag :rolleyes:

PS: Und der Gini-Koeffizient ist eben keine nackte Zahl, sondern wie es der Name schon sagt ein Koeffizient.
Im von dir zitierten Gewerkschaftsblatt geht es auch um das Einkommen:
2 Die Verteilung der Löhne, Einkommen und Vermögen

Auch monierst du Folgendes:
Vermögensungleichheit ist ein Problem, auch in der Schweiz, obschon uns die Economiesuisse erklärt hat, dass wir in der Schweiz kein Ungleichheitsproblem haben. Die reichsten 300 Schweizer haben während der Pandemie ihr Vermögen um 5 Mrd. vermehrt. 

Aber ok, ist auch schon lange her :rolleyes: . Darauf folgte mein Post auf das was du selber geschrieben hast.

PS: Auch ein Koeffizient wird in Form einer Zahl und nicht als Buchstabe dargestellt.
Bei dem Beitrag den du zitiert hast und deinem verbalen Angriff auf mein Statement bez. den nackten Zahlen ging es klar um die Steuerprogression. 

Wenn du mit mir über Vermögensungleichheit diskutieren willst, solltest du vielleicht auch den entsprechenden Beitrag zitieren. 

Ausserdem greifst du mit deinem verlinkten Artikel abermals am Thema vorbei. Beim Artikel der Economiesuisse geht es um Einkommen und in keiner Silbe um Vermögen. 

Also ja du kannst dir diese nicht themenbezogenen rhetorischen Seitenhiebe gerne sparen, wenn du übers Thema diskutieren willst, dann mache ich das gerne mit dir, aber nur auf eine konstruktive Art und sicher nicht mit solch infantilen Kommentaren.  

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 16:28
von Tsunami
Konter hat geschrieben: 28.09.2021, 14:02
Tsunami hat geschrieben: 28.09.2021, 13:26
Konter hat geschrieben: 28.09.2021, 12:14
Bei der Diskussion ging es um die Steuerprogression und nicht um Einkommen, aber trotzdem vielen Dank für deinen konstruktiven Beitrag :rolleyes:

PS: Und der Gini-Koeffizient ist eben keine nackte Zahl, sondern wie es der Name schon sagt ein Koeffizient.
Im von dir zitierten Gewerkschaftsblatt geht es auch um das Einkommen:
2 Die Verteilung der Löhne, Einkommen und Vermögen

Auch monierst du Folgendes:
Vermögensungleichheit ist ein Problem, auch in der Schweiz, obschon uns die Economiesuisse erklärt hat, dass wir in der Schweiz kein Ungleichheitsproblem haben. Die reichsten 300 Schweizer haben während der Pandemie ihr Vermögen um 5 Mrd. vermehrt. 

Aber ok, ist auch schon lange her :rolleyes: . Darauf folgte mein Post auf das was du selber geschrieben hast.

PS: Auch ein Koeffizient wird in Form einer Zahl und nicht als Buchstabe dargestellt.
Bei dem Beitrag den du zitiert hast und deinem verbalen Angriff auf mein Statement bez. den nackten Zahlen ging es klar um die Steuerprogression. 

Wenn du mit mir über Vermögensungleichheit diskutieren willst, solltest du vielleicht auch den entsprechenden Beitrag zitieren. 

Ausserdem greifst du mit deinem verlinkten Artikel abermals am Thema vorbei. Beim Artikel der Economiesuisse geht es um Einkommen und in keiner Silbe um Vermögen. 

Also ja du kannst dir diese nicht themenbezogenen rhetorischen Seitenhiebe gerne sparen, wenn du übers Thema diskutieren willst, dann mache ich das gerne mit dir, aber nur auf eine konstruktive Art und sicher nicht mit solch infantilen Kommentaren.  
Den Artikel der Econonmiesuisse ist als Antwort auf deinen verlinkten Artikel des SGB mit den nackten Zahlen zu verstehen. Dort wird auf mehreren Seiten auf die Lohn- und Einkommensentwicklung hingewiesen.
 

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 17:03
von footbâle
Nii hat geschrieben: 27.09.2021, 11:50
Nervenbündel hat geschrieben: 27.09.2021, 09:54
BaslerBasilisk hat geschrieben: 27.09.2021, 09:30 Ich verstehe wieso die Initiative abgelehnt wurde. Was ich nicht verstehe ist, wie man es befürworten kann, dass Kapitalgewinne nicht versteuert werden sollen. Das geht mir nicht auf? :confused:
Kommt halt drauf an. Auf Aktiengewinne steuern zu zahlen wollen wohl die wenigsten.
Hätten auch die wenigsten zahlen müssen, wenn die Initiative angenommen worden wäre. Und diejenigen, welche ein Kapitaleinkommen von über CHF 100'000 aufweisen, können sich höhere Steuern leisten.
Dann könnte sich ja eigentlich jeder mit einem Einkommen ab 100K "höhere Steuern leisten". Man kann nämlich auch Kapitaleinkommen nur ein mal ausgeben. Was mich enorm gestört hat an dieser zum vornherein zum Scheitern verurteilten Vorlage: Einbezug von Mietzinsen. Wenn ich günstigen Wohnraum für junge Familien unter der maximal zulässigen Nettorendite anbiete, leiste ich einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit und Chancengleichheit, und nicht das Gegenteil. Wenn ich auf dem daraus resultierenden Zinseinkommen ab 100K Wuchersteuern (150%) abdrücken muss, dann werden die Mieter davon eher nicht profitieren. Nicht weiter erklärungsbedürftig...
Im weiteren wären unzählige Kleinanleger zusätzlich zur Kasse gebeten worden. Stichwort: Gewinne aus Wertschriften Transaktionen voll als Einkommen versteuern. Es kann ja niemand glauben, dass nur das reichste 1% mit Wertschriften handelt? Bei Dividenden Ausschüttungen wäre ich sogar kompromissbereit. Man muss schon >3M anlegen, um daraus 'zuverlässig' 100K an Dividenden zu generieren. Aber auch damit gehört man nicht zu den Superreichen. Und Kapitaleinkommen bestehen i.d.R. aus einem Mix aus verschiedenen Quellen. Weiters hätten auch ganz normale Arbeitnehmende in die Röhre geguckt, die sich ihr angespartes BVG Kapital auszahlen lassen. Das wäre besonders unerträglich. Damit hätte man weit in den Mittelstand hinein gegriffen und bei weitem nicht nur Superreiche getroffen.
M.E. wäre einzig eine zusätzliche Steuer auf sehr hohen Vermögen (z.B. >100M) mehrheitsfähig. Mit dieser Vorlage aber haben die Juso sehr weit übers Ziel hinaus geschossen. Ich habe nicht mal abgestimmt, da es völlig klar war, dass eine Mehrheit den Braten riechen würde.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 19:05
von Yazid
Ich bin überzeugt, dass die Erträge aus Grundeigentum davon ausgenommen worden wären (und hätte es auch richtig gefunden).

Bei der Auszahlung des BVG-Guthabens geht es aber in keinem Fall um einen Kapitalertrag. Auch die Besteuerung von solchem Kapital erfolgt ja gesondert vom übrigen Einkommen.

Die Initiative war leider etwas unglücklich bzw. nicht klar genug formuliert. Da hätte man ganz klar Dividenden erwähnen müssen, und das wäre wiederum in Ordnung gewesen. Ob es dann für ein Ja gereicht hätte, wage ich aber trotzdem zu bezweifeln, wenn die Gegner mit den ewigen Argumenten à la Verlust von Arbeitsplätzen, Gefährdung der KMU etc.

Was viele auch vergessen: Wenn man solche Dividenden einnimmt, ist man sehr oft Mehrheitsaktionär und auch ziemlich häufig gleichzeitig noch in dieser Firma angestellt. Sprich man hat bezüglich Ausschüttungen, Löhnen etc. alles in der Hand. Sollte ein solcher Geschäftsführer also nicht so hohe (ist in der Schweiz immer sehr relativ) Steuern darauf abliefern wollen, kann er sich diesen Betrag ja auch problemlos als Lohn auszahlen. Dann wäre der Steuersatz identisch mit dem seines übrigen Einkommens und zudem würde das Sozialsystem (AHV, IV etc.) davon profitieren. Für den Betroffenen würde dann sogar ein wenig mehr BVG-Guthaben herausschauen.

Ein erster, in meinen Augen notwendiger Schritt wäre jedoch die Aufgabe der Teilbesteuerung. Auch das vergessen nämlich viele: Momentan werden solche Ausschüttungen auf Stufe Aktionär in den meisten Fällen nämlich nicht mal vollumfänglich besteuert.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 20:10
von footbâle
Yazid hat geschrieben: 28.09.2021, 19:05 Wenn man solche Dividenden einnimmt, ist man sehr oft Mehrheitsaktionär und auch ziemlich häufig gleichzeitig noch in dieser Firma angestellt.
Lieber Yazid, ich bin ein bekennender Freund deiner Forumsidentität und deiner Beiträge. Aber das, mit Verlaub, ist wirklich ein völlig sinnfreies Statement.
Ich habe ca. ein Dutzend Dividenden Aktien alleine aus dem SMI im Portefeuille und bin (leider) weder Mehrheitsaktionär noch (glücklicherweise) Angestellter dieser Unternehmen. Jeder Kleinstaktionär kommt in den Genuss von Dividendenzahlungen.
Vielleicht meintest du ja auch speziell Leute, die >100K Dividenden-Erträge versteuern. Aber selbst dann wäre das kein akkurates Statement.


 

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 20:23
von footbâle
Und noch ein abschliessendes Votum an alle, die pro 99% waren. Die Angelsachsen haben dafür ein Bonmot: "You're riding a dead horse". Es ist aus und vorbei. Hat in diesem Fall weniger damit zu tun, dass die Stimmbürger einen Reflex gegen linke Volksbegehren haben und unbesehen dagegen stimmen, sondern dass diese Vorlage im besten Fall höherer Blödsinn war. 

Die ansehnliche Minderheit, die das trotzdem befürwortet hat, wurde ihrerseits vom Trieb gesteuert: "Ich krieg' die Kohle der Reichen. Wie geil." Ich kenne nicht einen einzigen Befürworter - und davon gibt es in meinem überhaupt nicht elitären Bekanntenkreis einige - der den Text gelesen und verstanden hat.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 28.09.2021, 21:15
von Yazid
footbâle hat geschrieben: 28.09.2021, 20:10
Yazid hat geschrieben: 28.09.2021, 19:05 Wenn man solche Dividenden einnimmt, ist man sehr oft Mehrheitsaktionär und auch ziemlich häufig gleichzeitig noch in dieser Firma angestellt.
Lieber Yazid, ich bin ein bekennender Freund deiner Forumsidentität und deiner Beiträge. Aber das, mit Verlaub, ist wirklich ein völlig sinnfreies Statement.
Ich habe ca. ein Dutzend Dividenden Aktien alleine aus dem SMI im Portefeuille und bin (leider) weder Mehrheitsaktionär noch (glücklicherweise) Angestellter dieser Unternehmen. Jeder Kleinstaktionär kommt in den Genuss von Dividendenzahlungen.
Vielleicht meintest du ja auch speziell Leute, die >100K Dividenden-Erträge versteuern. Aber selbst dann wäre das kein akkurates Statement.


 

Ja, mit "solche Dividenden" meinte ich natürlich solche über CHF 100K. Da glaube ich schon, dass es sich, zumal bei regelmässigen Ausschüttungen, hauptsächlich um solche Konstellationen handelt.

Betreffend Verständnis des Textes: Sehe ich auch so, und das wurde dem Vorhaben unter anderem auch zum Verhängnis.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 29.09.2021, 07:45
von BaslerBasilisk
footbâle hat geschrieben: 28.09.2021, 20:23 Und noch ein abschliessendes Votum an alle, die pro 99% waren. Die Angelsachsen haben dafür ein Bonmot: "You're riding a dead horse". Es ist aus und vorbei. Hat in diesem Fall weniger damit zu tun, dass die Stimmbürger einen Reflex gegen linke Volksbegehren haben und unbesehen dagegen stimmen, sondern dass diese Vorlage im besten Fall höherer Blödsinn war. 

Die ansehnliche Minderheit, die das trotzdem befürwortet hat, wurde ihrerseits vom Trieb gesteuert: "Ich krieg' die Kohle der Reichen. Wie geil." Ich kenne nicht einen einzigen Befürworter - und davon gibt es in meinem überhaupt nicht elitären Bekanntenkreis einige - der den Text gelesen und verstanden hat.
Wüsste nicht wieso man das denken sollte? :confused:
Schlussendlich hat die Mehrheit abgelehnt und damit müssen wir uns abfinden. Es zeigt aber auch hier, dass das System die Grossverdiender unterstützt.
 

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 29.09.2021, 21:30
von footbâle
BaslerBasilisk hat geschrieben: 29.09.2021, 07:45
footbâle hat geschrieben: 28.09.2021, 20:23 Und noch ein abschliessendes Votum an alle, die pro 99% waren. Die Angelsachsen haben dafür ein Bonmot: "You're riding a dead horse". Es ist aus und vorbei. Hat in diesem Fall weniger damit zu tun, dass die Stimmbürger einen Reflex gegen linke Volksbegehren haben und unbesehen dagegen stimmen, sondern dass diese Vorlage im besten Fall höherer Blödsinn war. 

Die ansehnliche Minderheit, die das trotzdem befürwortet hat, wurde ihrerseits vom Trieb gesteuert: "Ich krieg' die Kohle der Reichen. Wie geil." Ich kenne nicht einen einzigen Befürworter - und davon gibt es in meinem überhaupt nicht elitären Bekanntenkreis einige - der den Text gelesen und verstanden hat.
Wüsste nicht wieso man das denken sollte? :confused:
Dein Ernst? Vielleicht, weil das die Befürworter aller Umverteilungsinitiativen denken? Das ist die Natur aller dieser Vorstösse. Die 'Reichen' sollen mehr Kohle abliefern, damit die etwas weniger Reichen profitieren. Nur darum geht es den Sozialisten. Wer das nicht versteht, sollte nochmal ganz vorne anfangen.
Und das Anliegen an sich ist nicht mal verkehrt. Aber dann sollte man vielleicht nicht all jene anvisieren, die nur deshalb verdächtig sind, weil sie nicht arm sind, sondern die wirklich sehr vermögenden Sportfreunde in diesem Land.. Die Juso und teilweise auch die Mutterpartei zeichnen sich primär durch eine von jeglichem Verstand befreiten Politik aus. Gut einzig für ihre Opponenten, und sonst für niemand.  
Sozialisten sind am Ende des Tages nur wohl meinende Idioten. Sie sollten sich vielleicht mal mit einem Vorstoss melden, den auch Nicht-Idioten unterstützen können. Sowas könnte klappen, da es viele Menschen in diesem Land gibt, die auch nicht nur zufrieden mit der sozialen Ungerechtigkeit sind, die man nicht weg diskutieren kann. Aber dann bitte keine rein ideologisch aufgestellten Idiotenvorlagen. Das verfängt einfach nicht. Wer den Mittelstand angreift, hat keine Chance. Wer das nicht versteht, ist einfach nur saudumm. Und damit bist nicht du gemeint.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 30.09.2021, 06:48
von BaslerBasilisk
Sorry, jetzt bin ich verwirrt.
Die "sau idiotischen" Sozis haben den MIttelstand wohl nicht angegriffen, wenn es um 1% der Bevölkerungssicht geht.

Denkst du demnach, die Vorlage wäre durchgekommen, wenn sie von der SVP/FDP stammte? Falls ja --> So sollte Politik nicht funktionieren

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 30.09.2021, 13:08
von I'm all in
footbâle hat geschrieben: 29.09.2021, 21:30
BaslerBasilisk hat geschrieben: 29.09.2021, 07:45
footbâle hat geschrieben: 28.09.2021, 20:23 Und noch ein abschliessendes Votum an alle, die pro 99% waren. Die Angelsachsen haben dafür ein Bonmot: "You're riding a dead horse". Es ist aus und vorbei. Hat in diesem Fall weniger damit zu tun, dass die Stimmbürger einen Reflex gegen linke Volksbegehren haben und unbesehen dagegen stimmen, sondern dass diese Vorlage im besten Fall höherer Blödsinn war. 

Die ansehnliche Minderheit, die das trotzdem befürwortet hat, wurde ihrerseits vom Trieb gesteuert: "Ich krieg' die Kohle der Reichen. Wie geil." Ich kenne nicht einen einzigen Befürworter - und davon gibt es in meinem überhaupt nicht elitären Bekanntenkreis einige - der den Text gelesen und verstanden hat.
Wüsste nicht wieso man das denken sollte? :confused:
Dein Ernst? Vielleicht, weil das die Befürworter aller Umverteilungsinitiativen denken? Das ist die Natur aller dieser Vorstösse. Die 'Reichen' sollen mehr Kohle abliefern, damit die etwas weniger Reichen profitieren. Nur darum geht es den Sozialisten. Wer das nicht versteht, sollte nochmal ganz vorne anfangen.
Und das Anliegen an sich ist nicht mal verkehrt. Aber dann sollte man vielleicht nicht all jene anvisieren, die nur deshalb verdächtig sind, weil sie nicht arm sind, sondern die wirklich sehr vermögenden Sportfreunde in diesem Land.. Die Juso und teilweise auch die Mutterpartei zeichnen sich primär durch eine von jeglichem Verstand befreiten Politik aus. Gut einzig für ihre Opponenten, und sonst für niemand.  
Sozialisten sind am Ende des Tages nur wohl meinende Idioten. Sie sollten sich vielleicht mal mit einem Vorstoss melden, den auch Nicht-Idioten unterstützen können. Sowas könnte klappen, da es viele Menschen in diesem Land gibt, die auch nicht nur zufrieden mit der sozialen Ungerechtigkeit sind, die man nicht weg diskutieren kann. Aber dann bitte keine rein ideologisch aufgestellten Idiotenvorlagen. Das verfängt einfach nicht. Wer den Mittelstand angreift, hat keine Chance. Wer das nicht versteht, ist einfach nur saudumm. Und damit bist nicht du gemeint.
Ein wenig hart ausgedrückt, aber leider schon ziemlich treffend. Die Arroganz und realitätsfremden Ansichten von gewissen linken Politiker ist nicht hilfreich, um wirklich etwas zu bewegen. Was man ihnen lassen muss, sie sprechen das Thema wenigstens an. Aber die Umsetzung ist katastrophal, weshalb man teilweise auch davon ausgehen muss, dass einfach wieder ein wenig "gepoltert" wurde und man ganz böse ausgedrückt sich fragt, ob man auch wirklich an einer fairen und realistischen Umverteilung interessiert ist.


 

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 30.09.2021, 13:11
von I'm all in
BaslerBasilisk hat geschrieben: 30.09.2021, 06:48 Sorry, jetzt bin ich verwirrt.
Die "sau idiotischen" Sozis haben den MIttelstand wohl nicht angegriffen, wenn es um 1% der Bevölkerungssicht geht.

Denkst du demnach, die Vorlage wäre durchgekommen, wenn sie von der SVP/FDP stammte? Falls ja --> So sollte Politik nicht funktionieren

Mal abgesehen, dass der Initiativtext wieder schwammig war, betrifft es nicht nur 1% der Bevölkerung. Ein Kollege von mir hat ein Mehrfamilienhaus und generiert dadurch jedes Jahr ca. CHF 100'000 Mietzinseinnahmen. Er hat ein Netto-Vermögen von ca. 2 Mio. und gehört damit bei Weitem nicht zu den Top 1%. 

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 30.09.2021, 13:52
von BaslerBasilisk
I'm all in hat geschrieben: 30.09.2021, 13:11
BaslerBasilisk hat geschrieben: 30.09.2021, 06:48 Sorry, jetzt bin ich verwirrt.
Die "sau idiotischen" Sozis haben den MIttelstand wohl nicht angegriffen, wenn es um 1% der Bevölkerungssicht geht.

Denkst du demnach, die Vorlage wäre durchgekommen, wenn sie von der SVP/FDP stammte? Falls ja --> So sollte Politik nicht funktionieren

Mal abgesehen, dass der Initiativtext wieder schwammig war, betrifft es nicht nur 1% der Bevölkerung. Ein Kollege von mir hat ein Mehrfamilienhaus und generiert dadurch jedes Jahr ca. CHF 100'000 Mietzinseinnahmen. Er hat ein Netto-Vermögen von ca. 2 Mio. und gehört damit bei Weitem nicht zu den Top 1%. 
Und dann fändest du es richtig, dein Einkommen zu versteuern wärend er diese Einnahmen nicht versteuern soll?

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 30.09.2021, 14:11
von Nii
I'm all in hat geschrieben: 30.09.2021, 13:11
BaslerBasilisk hat geschrieben: 30.09.2021, 06:48 Sorry, jetzt bin ich verwirrt.
Die "sau idiotischen" Sozis haben den MIttelstand wohl nicht angegriffen, wenn es um 1% der Bevölkerungssicht geht.
Denkst du demnach, die Vorlage wäre durchgekommen, wenn sie von der SVP/FDP stammte? Falls ja --> So sollte Politik nicht funktionieren
Mal abgesehen, dass der Initiativtext wieder schwammig war, betrifft es nicht nur 1% der Bevölkerung. Ein Kollege von mir hat ein Mehrfamilienhaus und generiert dadurch jedes Jahr ca. CHF 100'000 Mietzinseinnahmen. Er hat ein Netto-Vermögen von ca. 2 Mio. und gehört damit bei Weitem nicht zu den Top 1%. 
Wenn auch Mietzinseinnahmen von der Initiative betroffen wären, dann könnte bspw. dein Kollege immer noch den vorgeschlagenen Freibetrag von CHF 100'000 abziehen und wäre kaum bis gar nicht davon betroffen...

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 30.09.2021, 14:18
von I'm all in
BaslerBasilisk hat geschrieben: 30.09.2021, 13:52
I'm all in hat geschrieben: 30.09.2021, 13:11
BaslerBasilisk hat geschrieben: 30.09.2021, 06:48 Sorry, jetzt bin ich verwirrt.
Die "sau idiotischen" Sozis haben den MIttelstand wohl nicht angegriffen, wenn es um 1% der Bevölkerungssicht geht.

Denkst du demnach, die Vorlage wäre durchgekommen, wenn sie von der SVP/FDP stammte? Falls ja --> So sollte Politik nicht funktionieren

Mal abgesehen, dass der Initiativtext wieder schwammig war, betrifft es nicht nur 1% der Bevölkerung. Ein Kollege von mir hat ein Mehrfamilienhaus und generiert dadurch jedes Jahr ca. CHF 100'000 Mietzinseinnahmen. Er hat ein Netto-Vermögen von ca. 2 Mio. und gehört damit bei Weitem nicht zu den Top 1%. 
Und dann fändest du es richtig, dein Einkommen zu versteuern wärend er diese Einnahmen nicht versteuern soll?

:confused: Er versteuert es ja, zusammen mit seinem Einkommen. Wenn er nebenbei noch Brutto 100'000 verdient, zahlt er am Schluss je nach Kanton und Gemeinde CHF 30'000-50'000 auf ein Bruttoeinkommen von CHF 200'000 (ohne Ausgaben für Hypothek, Bewirtschaftung usw. gerechnet). Aus meiner Sicht absolut genug, weil er Netto nicht annährend bei CHF 200'000 sein wird. Aber ja, ein Armer ist er natürlich nicht. Es sollte aber auch im Verhältnis sein. 

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 30.09.2021, 16:15
von badandugly
Nur so aus "Gwunder": gibt es hier im Forum wirklich Leute die glauben, Dividenden werden NICHT besteuert? Sie werden!
Es sollte doch um Kapitalgewinne gehen (Kursgewinne bei Veräusserung). Problem ist jedoch, das unsere gesamte Altersvorsorge von diesen abhängt, resp. auf die Volantilität der Kurse und der daraus ermöglichten Kapitalgewinne angewiesen ist.
Es wäre ein Schuss ins Knie gewesen.
 

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 30.09.2021, 16:30
von Faniella Diwani
badandugly hat geschrieben: 30.09.2021, 16:15 Nur so aus "Gwunder": gibt es hier im Forum wirklich Leute die glauben, Dividenden werden NICHT besteuert? Sie werden!
Es sollte doch um Kapitalgewinne gehen (Kursgewinne bei Veräusserung). Problem ist jedoch, das unsere gesamte Altersvorsorge von diesen abhängt, resp. auf die Volantilität der Kurse und der daraus ermöglichten Kapitalgewinne angewiesen ist.
Es wäre ein Schuss ins Knie gewesen.

Hier zeigt sich ganz nebenbei wie kaputt unsere Geldanlagen sind. Wir kaufen Aktien nicht mehr wegen der Dividende, das heisst einem Anteil am von der AG mit den von ihr produzierten Produkten erwirtschafteten Mehrwert, nein die Aktie selbst ist zum Produkt geworden das mit ihrem Handel einen Mehrwert erwirtschaften soll.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 04.10.2021, 15:30
von Aficionado
Noch einige Gedanken zur 99% Initiative

Die Initianten müssen sich halt überlegen, ob der Stimmbürger gewillt ist, sich in seiner Freizeit überkantonal mit Steuernabzügen zu befassen. Ich kenne gerade einmal meine Verhältnisse in meinem Kanton. Es gab keine konkrete Beispiele. Wieviel % muss schlussendlich ein reicher Sack, welcher ca. CHF 80''000 an Dividenden einnimmt, ca. CHF 25'000 durch Kursgewinne, CHF 20'000 durch vermieten seiner zweiten Immobilie und ein Einkommen von 1'5 Mio CHF generiert, unter dem Strich an Steuern bezahlen??? Beispiel für alle Kantone und natürlich bezogen auch auf Bundessteuern. Ich befasse mich in meiner Freizeit nicht mit Steuerbaren Einkommen reicher Abzocker aus beispielsweise dem Kt. Zug. Ich fülle zähneknirschend meine Steuererklärung aus und weiss ungefähr was auf mich zukommt.

Ich sehe das Problem nicht darin, dass viele selber vom grossen Geld träumen und sich ggf. durch eine Annahme nicht selbst bestrafen wollten. Wer gewinnt schon im Lotto mehrere Mios ûber Nacht? Kann man ja selber abschätzen wohin die Reise gehen wird. Also mein Lebensziel war noch nie, reich zu werden.

Das grösste Problem waren die mE unklaren antworten auf folgende Punkte:

- Verkauf Haus/Wohnung
- Verkauf Familienunternehmen/Bauernhof
- Auszahlung Pensionskassengelder
- erneute Angsmacherei btrf. Arbeitsplätze (die Achillessehne des Vol(ch)es). Trifft es nund die KMU's oder nicht ???).

Diese vier unklaren Punkte (in der Arena wurde nicht klar darauf eingegangen) hat der Initiative extremst geschadet.

Tipp an die Juso. Bringt klare Beispiele! Vergleich der Steuersätze arm <> reich. Deckt die Schlupflöcher der Abzocker auf.
Simuliert die Steuerabgaben eines KMU's
mit allen denkbaren Szenarien (Verkauf, Übergabe Nachkommen,... nach einer gewonnenen Initiative, sprich vorher/nachher). Ihr müsst das einfache Volch auf eure Seite bringen!





Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 04.10.2021, 21:02
von Aficionado
Faniella Diwani hat geschrieben:
badandugly hat geschrieben: 30.09.2021, 16:15 Nur so aus "Gwunder": gibt es hier im Forum wirklich Leute die glauben, Dividenden werden NICHT besteuert? Sie werden!
Es sollte doch um Kapitalgewinne gehen (Kursgewinne bei Veräusserung). Problem ist jedoch, das unsere gesamte Altersvorsorge von diesen abhängt, resp. auf die Volantilität der Kurse und der daraus ermöglichten Kapitalgewinne angewiesen ist.
Es wäre ein Schuss ins Knie gewesen.

Hier zeigt sich ganz nebenbei wie kaputt unsere Geldanlagen sind. Wir kaufen Aktien nicht mehr wegen der Dividende, das heisst einem Anteil am von der AG mit den von ihr produzierten Produkten erwirtschafteten Mehrwert, nein die Aktie selbst ist zum Produkt geworden das mit ihrem Handel einen Mehrwert erwirtschaften soll.
Was ist daran verkehrt, in ein Unternehmen welchem man vertraut und gut mit seinen Mitarbeitern umgeht, zu investieren und auf Kursgewinne zu spekulieren? Wenn ein Unternehmen sich bspw. einen Grossauftrag einhandelt ist es doch nachvollziehbar, dass auch der Firmenwert steigt (also die Aktien). Ausgelöst durch Leistung eines Unternehmens. Der Gläubiger wird fûr sein Vertrauen und oft auch Geduld entschädigt, geht aber immer auch ein Risiko mit ein. Verwerflich sind die Kursgewinne verursacht durch Spekulationen oder Insiderwissen (meist durch Grossbanken verursacht). Oder der Einsatz von Superrechnern, die für die unberechenbaren und meist nur kleinen und kurzen Kursschwankungen verantwortlich sind (ebenfalls Grossbanken). Ich behaupte mal, dass diesbezüglich Keiner mehr wirklich den Durchblick hat, was da wirklich abgeht (Algorithmen, KI). Gewinn wird nur bei Schwankunken erzielt. Manchmal kommen Kurse zustande, die sich keiner wirklich erklären kann. Auf der anderen Seite machen Konzerne Rekordgewinne am Laufmeter aber der Kurs fällt dennoch bei der Verkûndung der positiven Geschäftsergebnisse fûr das jeweilige Quartal. Das ist pervers. Das alles - KI, Spekulationen von möchtegern Finanzsystem Verstehern (z.B. die überbezahlten Clowns der CS), unrealistische Erwartungen der Grossaktionären, verkörpern ja u.a. den Begriff Raubkapitalismus. Der angebliche Wert eines Konzern wie es Amazon ist, ist völlig realitätsfern. Ein Dienstleister ohne wirklich noch innovativ zu sein. Überlebt nur dank Sklaverei (Billigstlöhne und einstudierte Bewegungsabläufe der MA, welche einem Roboter gleichkommen damit sie nicht zu viel Zeit benötigen) und Ûbernahmen oder Eliminierung anderer Konkurrenten. Sozusagen eine Monopolstellung in der westlichen Sphäre, hervorgerufen durch die Geiz ist geil Mentalität. Dabei könnte man die Artikel beim Lieferanten auch direkt bestellen. Ein Amimulti der hier nichts verloren hat da er die Arbeitsrechte mit Füssen tritt.

Zurück zum Thema.
Ist halt auch ein Unterschied, ob der kleine Investor mit 10'000 Einsatz CHF 100'000 erwirtschaftet (das ist durchaus möglich) oder der Reiche ohne grosses Risiko mit 1'000'000 1'100'000 (in Form von Dividenden, also blue chips ohne Risiko) einfährt. Aber wie willst du das in einer Abstimmungsvorlage alles mitberücksichtigen? Deshalb wohl auch der Vorschlag für eine detaillierte Umsetzung im Parlament.

Einfacher wäre doch bei der zu tiefen Progression anzusetzen. Also beim Einkommen oder am besten bei den Konzernen. Viele von denen brauchen wir hier nicht. Stichwort Zug.

Re: Volksabstimmung vom 26. September 2021

Verfasst: 04.10.2021, 21:18
von Yazid
badandugly hat geschrieben: 30.09.2021, 16:15 Nur so aus "Gwunder": gibt es hier im Forum wirklich Leute die glauben, Dividenden werden NICHT besteuert? Sie werden!
Es sollte doch um Kapitalgewinne gehen (Kursgewinne bei Veräusserung). Problem ist jedoch, das unsere gesamte Altersvorsorge von diesen abhängt, resp. auf die Volantilität der Kurse und der daraus ermöglichten Kapitalgewinne angewiesen ist.
Es wäre ein Schuss ins Knie gewesen.
 

Wer hat jemals geschrieben, er sei der Meinung, dass Dividenden nicht besteuert würden? Klar werden sie es, auch wenn im Falle einer qualifizierten Beteiligung (mindestens 10% Anteile) nicht ganz.

Zudem scheinst eher du etwas zu verwechseln: Es ging bei der Initiative nicht um Kapitalgewinne, sondern um Kapitaleinkommen. Private Kapitalgewinne sind steuerfrei und wären es auch geblieben. Auch ein PK-Bezug wäre durch diese Änderung nicht tangiert gewesen, da es sich um eine ganz andere Bemessungsgrundlage (separate Steuer) als bei einer Dividendenausschüttung (zusammen mit dem übrigen Einkommen) handelt.