repplyfire hat geschrieben:Was muss man sich darunter vorstellen? Vor allem dass es dann gleich eine Operation benötigt?
Ein Ermüdungsbruch (Ermüdungsfraktur) entwickelt sich über eine längere Zeit hinweg, wenn Knochen dauerhaft mit einer Kraft überlastet werden, die nicht ausreicht, um den Knochen spontan brechen zu lassen (akute Fraktur). Man unterscheidet zwischen Stressfrakturen, die bei dauerhafter Überlastung von gesunden Knochen auftreten können und Insuffizienzfrakturen, welche durch Überlastung erkrankter Knochen entstehen.
Ein Ermüdungsbruch äußert sich durch plötzlichen, belastungsabhängigen Schmerz mit oft tastbaren Schwellungen oder sichtbarer Rötung. Am häufigsten sind die Knochen der Extremitäten, vorwiegend Beine und Füße, sowie die Knochen des Beckengürtels betroffen. Seltener kommt es zu Ermüdungsbrüchen in den Wirbelknochen sowie den Rippen.
Ein Ermüdungsbruchs kann durch Röntgen- oder Computertomographie-Aufnahmen diagnostiziert werden. Am sichersten kann eine Ermüdungsfraktur jedoch per Magnetresonanztomographie oder Szintigrafie dargestellt werden.
Um einen Ermüdungsbruch zu behandeln, wird die betroffene Extremität entlastet und gegebenenfalls mit einem Gips versehen. Die meisten Stressfrakturen heilen innerhalb von sechs bis acht Wochen aus. Schlechter ist die Diagnose bei Insuffizienzfrakturen, da hier eine Erkrankung zugrunde liegt, die behandelt werden muss.
Schwer wiegendere Ermüdungsfrakturen können operativ behandelt werden. Zu den operativen Verfahren bei einem Ermüdungsbruch zählen
* Einbringen von gesundem Knochengewebe aus dem Beckenkamm in die Bruchzone (sog. Spongiosaplastik)
* Markraumnagelung
* Verschraubung mit Titanschrauben
Nach der Phase der Ruhigstellung (etwa zwei bis vier Wochen) wird die Therapie mit einer vorsichtigen Belastungssteigerung und Physiotherapie fortgesetzt.