Kimplayer hat geschrieben:
Ausserdem hat auch das 4-1-4-1 System nicht zur defensiven Stabilität bei geführt. 39 Gegentore sprechen sicher nicht dafür.
Morge Chef
E paar (statistischi) Ergänzige minersits:
Meiner Meinung nach nur halb korrekt, 39 Gegentore liegen etwa im Schnitt der letzten Jahre und sind nicht schlecht.
Konkret: Zuletzt weniger Tore erhalten haben wir in der Hammersaison im Jahr 2003/04 (32). Die letzten 3 Saisons haben wir jeweils zwischen 40 und 45 Gegentore erhalten, also jeweils mehr. Man könnte jetzt evtl. sagen, genau diese Differenz zu den letzten Saisons, hat den Unterschied gemacht, warum es diesmal zum Titel gereicht hat, könnte man...Dazu mehr im nächsten Abschnitt. Bezieht man noch mit ein, dass wir alleine gegen Sion und YB in zwei Spielen 9 Tore erhalten haben (man sich dort aber auch seinem Schicksal ergeben hat), käme man auf etwa 0.9 Gegentor pro Spiel (oder 30 in 34 Spielen). Das ist ein guter Wert, zudem wir noch einberechnen sollten, wie solid wir meist im UEFA Cup standen.
Das 4-1-4-1 bürgt also definitiv für eine gewisse, konstante defensive Stabilität. Das Problem diese Saison war aber, dass wir dann oft die offensive Kraft nicht aufbringen konnten, diese Spiele in italienischer Manier auch für uns zu entscheiden.
Dies belegen die Resultate der Runden 26-30. Dort haben wir mit extrem defensiver, teils destruktiver Spielweise in 5 Spielen zwar "nur" 5 Gegentore erhalten, aber auch nur 5 erzielt und dabei 8 von 15 Punkten "ermauert". Schnitt/Spiel Gegentore/Anzahl erzielter Tore logischerweise 1:1. In den letzten 6 Spielen, haben wir dann mit dem 4-1-4-1 wieder offensiveren Fussball propagiert und das Heil vermehrt in der Offensive gesucht. Erstaunliches Resultat, wir haben im Schnitt wiederum exakt 1 Tor/Spiel bekommen, dabei aber 17 Tore erzielt und 14 von 18 Punkten geholt. Der Schnitt also Gegentore/Anzahl erzielter Tore 1:2.8 (oder fast ein 1:3).
Mein Fazit: Mit dem 4-1-4-1 ist eine Konstante in der Defensive gegeben, allerdings auf Kosten der Konstanz in der Offensive. Mit dem 4-1-4-1 kann man absolut auch ein offensives Feuerwerk zünden, dafür brauchts aber Flügel die in Topform sind und das ist über eine ganze Saison gesehen, nicht möglich. Die letzten Spiele und die Punkteausbeute beweisen eins: In dieser Liga muss der FCB das Heil konstant in der Offensive suchen, dann ist er eigentlich kaum zu bremsen. Die Aufgabe des Trainers ist dabei zu spüren, ob das 4-1-4-1 jeweils gerade passt, die passenden Spieler dazu genug in Form sind (Carlitos) genug Offensivkraft in die Waagschale zu werfen. Geschieht dies über Wochen nicht (wie u.a bei erwähnten Runden 25-30), muss der Trainer zwingend Flexibilität beweisen und halt einen 2. Stürmer bringen. Damit setzt man dann auch mal ein zeichen an die Mannschaft und verschafft ihr vorne bisschen Luft. Dies hat Gross diese Saison nicht optimal gelöst, da geht ihm meiner Meinung nach die Flexibilität ab.
Schlussendlich hat er aber den Titel geholt und das ist das primäre. Dafür mein respekt und Gratulation. Wiederum gibt ihm der Erfolg in vielem grundsätzlich recht, gilt es aber trotzdem diese Saison knallhart und gründlich zu analysieren, denn vieles lief nicht optimal. Gelingt es ihm diese Probleme zu erkennen, sähe ich bei einem Verbleib von ihm, sehr positiv seiner wahrscheinlich letzten saison entgegen. Sollte es aber einen Neuanfang geben mit klarem Konzept, ginge das für mich auch in Ordnung. Es gibt auch eine Ära nach Gross, es wird nicht alles zusammenbrechen ohne ihn, wie viele denken. Wer aber der Meinung ist, jeder Trottel könne bei unseren Mitteln diese Erfolge in Serie erzielen, ist ein Dummschwätzer. Da gehört mehr dazu, als Geld. Nobody is perfect, auch Gross nicht. Aber er ist absolut ein Trainerkaliber und hat hier meist sehr gute Arbeit geleistet. Und sein Nachfolger wird in GROSSe Fussstapfen treten...