Phebus hat geschrieben:Gross muss die Kritik von Costanzo akzeptieren. Von einem modernen Mitarbeiter muss und darf der Boss Kritik erwarten. Mich enttäuscht seine lakonische Antwort: "I decide", was soviel bedeutet wie >ich weiss nicht mehr weiter und kann Dir kein Argument entgegensetzen<
Da hat sich Gross eine immense Blösse gegeben. Im Unterbewusstsein spürt er natürlich, dass ihm Franco intellektuell einiges überlegen ist.
Selten so einen Quatsch gelesen.
Kein Trainer braucht sich gegenüber einem Spieler für seine taktischen Dispositionen zu rechtfertigen. "I decide" heisst nichts anderes, als dass er die Entscheidungen trifft und dafür auch die Verantwortung trägt. Die emotionale Situation unmittelbar nach einem Spiel ist auch nicht der Moment für eine solche Diskussion zwischen Trainer und Spieler. Aber ich bin überzeugt, dass Gross clever genug ist, mit Franco in einer ruhigen Minute darüber zu sprechen und sich die Meinung des Spielers anzuhören. Und ich bin sicher, dass Franco clever genug ist, die Autorität des Trainers nicht zu untergraben.
Man kann Christian Gross vielleicht im technischen und taktischen Bereich einiges ankreiden, aber im mentalen und psychologischen Bereich ist er eine anerkannte Spitzenkraft, welche nicht von ungefähr an Führungsseminaren von Grossfirmen referiert. Ich zweifle keine Sekunde daran, dass er dieses Situation nicht nur zu meistern, sondern positiv umzusetzen vermag.
Und übrigens: Franco mag 17 Sprachen sprechen, ein halbes Medizinstudium absolviert haben und auch sonst ziemlich gescheit sein. Zudem ist er ganz sicher ein genialer Goalie (siehe meine Signatur). Aber dass er Gross deswegen intellektuell überlegen sein soll, ist völlig haltlos. Und schon gar nicht kann man behaupten, dass er das Trainermetier besser versteht.
Phebus hat geschrieben:Ich habe seit Wochen auf diese Misstände aufmerksam gemacht, teilweise auch im Forum.
Jaja, du hast es immer gewusst ...
Phebus hat geschrieben:Frau Oeri muss sich jetzt bewegen und einige vielleicht auch unpopuläre Entscheide treffen. Sie bewegt sich auf sehr dünnem Eis, denn sie hat bis jetzt noch nie beweisen müssen, dass sie eine gute Krisenmanagerin ist.
Mit dem letzten Satz magst du recht haben. Aber da wir keine Krise haben, sondern einen von der Boulevardpresse entfachten Sturm im Wasserglas, braucht es auch keine "unpopulären Etscheide".