Alkoholverbot für Guggenmusig!
Von Oskar Ralappo-Steel | 07:36 | 13.02.2008
BASEL u2013 Da haben die Basler wohl gleich das Sujet für die Fasnacht 2009. Ab sofort herrscht bei Platzkonzerten von Guggenmusigen absolutes Alkoholverbot für die aktiven Bläser!
Stein des Anstosses sind Messungen des Basler Gesundheitsdepartements, welche am gestrigen "Guggen-Zyschdig" am Basler Marktplatz vorgenommen wurden. So wurde nach zahlreichen Reklamation von belästigten Besuchern ein Sonderteam aufgeboten, welches noch vor Ort Luftmessungen vornahm. "Viele Zuschauer, notabende Besucher die absolut keinen Alkohol konsumiert haben, beklagten sich nach dem Auftritt der ersten 3 Guggen über Unwohlsein, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen", so Departementsvorsteher Dr. Carlo Conti auf BLICK-Anfrage.
Massiver Alkoholkonsum bei Guggenmusigen im Vorfeld des Platzkonzerts
Es ist anzunehmen, dass die aktiven Fasnächtler im Vorfeld massiv Alkoholika zu sich nahmen. Durch das exzessive Spielen der Blasinstrumente und die daraus entstandenen Atememissionen, mit welchen die vordersten Reihen des Konzerts kontaminiert wurden, resultierten mehrere "angeschlagene" Besucher, welche nach ersten Messungen bis zu 1 Promille im Blut hatten! Ein Kamermann des Lokalsenders TeleBasel, welcher das das Konzert LIVE sendete, musste notfallmässig ins Basler Kantonsspital eingeliefert werden.

Bild: Dr. Carlo Conti
Ständerat und Präventivmediziner Dr. Felix Gutzwiller bestätigte auf Anfrage, dass es "zwar ungewöhnlich, aber durchs möglich sei, sich durch fremde Atemluft einen Rausch einzufangen". Die zuvor konsumierte Menge müsse aber dementsprechend gewaltig sein. Dass die Basler trinkfreudig sind, daran besteht kein Zweifel. So wurde bekannt, dass am Montag entlang des Cortèges (Umzug), bereits um 15:00 Uhr sämtliche Verpflegungsstände mit Bierengpässen zu kämpfen hatten.

Bild: Nichts ausgeschränzt, aber ausgetrunken: Basler Guggemusig
Sofortiges Verbot in Kraft gesetzt
Das Gesundheitsdepartement verhängte nun per sofort ein generelles Alkoholverbot für sämtliche Platzkonzerte, bei welchen eine Guggemusig die Bläseranzahl von 4 übersteigt. "Als Gesundheitsdepartement ist es unsere Pflicht, den Bürger vor solchen Exzessen zu schützen. Feiern ist zwar OK, aber nicht auf Kosten von Touristen, Kindern und Medienschaffenden", so Carlo Conti abschliessend.