HSV-Trainerfrage vor der Lösung
München - Nach dem 3:0-Erfolg gegen den VfL Bochum konzentriert sich der Hamburger SV bereits weitestgehend auf das Uefa-Pokal-Rückspiel am Donnerstag gegen den FC Zürich.
Allerdings eben nur weitestgehend, weil das seit dem 19. November schwelende Dauerthema bei den Hanseaten offenbar vor der Auflösung steht: Die Trainerfrage.
Seitdem Huub Stevens an jenem Herbsttag seinen Abgang zum Saisonende verkündete, suchen die Verantwortlichen nach einem Nachfolger für den Niederländer.
Und der neue Chefcoach soll möglichst ähnliche Charakterzüge besitzen wie Stevens.
"Er ist korrekt, redet nicht groß drumherum und ist geradeaus", beschreibt Torhüter Frank Rost die Vorzüge des scheidenden Coachs im "kicker". "Bei ihm weiß man immer, woran man ist."
HSV dementiert Vorstellung noch in dieser Woche
Dem Blatt zufolge scheint der Verein nun den erwünschten Doppelgänger gefunden zu haben, der noch in dieser Woche präsentiert werden solle.
Was allerdings umgehend von der HSV-Führung dementiert wurde. "Das ist nahezu auszuschließen", erklärte Vorstandsmitglied Katja Kraus auf Nachfrage von Sport1.de.
Vier Kandidaten in der engeren Auswahl
Dennoch rückt die Entscheidung offenkundig immer näher und der Kandidatenkreis wird immer kleiner.
Als höchst wahrscheinlich gilt der Zuschlag für einen aus dem gehandelten Quartett Fred Rutten, Bruno Labbadia, Jürgen Klopp und Christian Gross - auch wenn Vorstandsboss Bernd Hoffmann am Wochenende jede klare Aussage zu diesem Thema verweigerte.
Dem Vernehmen nach soll Gross immer noch ganz oben auf der Liste stehen. In der Vergangenheit hatte der HSV beim Trainer des FC Basel bereits mehrfach angefragt.
Gross bestätigt Gespräche
Der Schweizer hatte kürzlich auch "informelle Gespräche" mit den Hanseaten bestätigt, wurde aber zitiert, er wolle seinen bis 2009 laufenden Vertrag beim eidgenössischen Pokalsieger erfüllen.
In der schweizerischen Boulevardzeitung "Blick" waren jedoch Aussagen zu lesen, die Interpretationsspielraum ließen.
"Ich habe immer gesagt: Ich würde meinen Vertrag beim FC Basel bis 2009 gerne erfüllen", sagte er dort. "Aber im Fußball ist es gefährlich, nicht im Konjunktiv zu sprechen."
Rutten und Labbadia hinterlassen guten Eindruck
Sollte Gross letztlich nicht zu haben sein, gelten der von Stevens selbst empfohlene Rutten (FC Twente) und Labbadia, der in seinem ersten Trainerjahr im Profifußball mit der SpVgg Greuther Fürth um den Aufstieg in die Bundesliga kämpft, als aussichtsreichste Kandidaten.
Dem "Hamburger Abendblatt" zufolge hätten beide bei den Gesprächen mit der HSV-Führung einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Labbadia kennt das Umfeld in der Hansestadt zudem aus seiner aktiven Zeit (1987 bis Ende 1989).
Dagegen sei Jürgen Klopp auf der Prioritätenliste nach unten gerutscht. Wie das "Abendblatt" schreibt, soll ein Scout des Vereins "nicht nur positive Notizen" zum Trainer von Mainz 05 gemacht haben.
Klopp äußert sich erst Ende März
Klopp selbst, vor der Verpflichtung von Jürgen Klinsmann sogar Kandidat für das Erbe von Ottmar Hitzfeld bei Bayern München, kündigte am Wochenende an, sich bis Ende März zu seiner Zukunft zu äußern. Zu diesem Zeitpunkt dürfte die Trainerfrage in Hamburg aber schon lange beantwortet sein.
(...)
http://www.sport1.de/de/sport/artikel_2174444.html