Hast du einen Organspendeausweis?

Der Rest...

Hast DU einen Organspendeausweis?

Ja
33
39%
Nein
51
61%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 84

Benutzeravatar
Malko
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 601
Registriert: 25.02.2005, 09:32
Wohnort: Basel-Stadt

Beitrag von Malko »

Aficionado hat geschrieben:Die Skepsis ist berechtigt. Es gibt ja genügend Ärzte die Gott spielen.
Ausserdem kann es auch um sehr viel Geld gehen. Jeder Mensch ist letztendlich bestechlich.
Gerade gestern hörte ich im Radio die Meldung, dass bei älteren Leute erstaunlich wenig Herzschrittmacher verlegt werden und dass Wiederbelebungsmassnahmen oft nicht bis zum Schluss konsequent durchgezogen werden. Zufall?

Quelle: DRS3
In der CH kannst Du kein Geld verdienen, da die Organe zentral vergeben werden (bei verstorbenen Spendern). Du kannst nicht einfach einen sterben lassen und dann die Orgene im gleichen Spital wieder verwenden. Falls aber jemand das versuchen sollte, muss er aber einige Leute miteinbeziehen (Ops-schwestern, Anästhesist, Chirurg, Neurolog und alle Assistenten, die involviert sind).

Zu den älteren Menschen. 1. Als Organspender eignen sie sich nur bedingt, meistens sind diese Organe nicht mehr für eine Transplantation gut (Gefässverkalkung, Diabetes usw.).
Dass aber, ältere Menschen z. T. unterversorgt werden ist ein Tasache. Ob eine Reanimation bis zum Ende durchgezogen werrden sollte ist aber eine andere Frage. Die frage ist immer, Lebensverlängerung vs. Lebensqualität. Es ist ja nicht so wie in ER!! Oft kann es zu Folgeschäden, wie eine Halbseitenlähmung kommen.
© by SAS

Soriak
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 370
Registriert: 15.12.2004, 00:10
Wohnort: Boston

Beitrag von Soriak »

Malko hat geschrieben:Die frage ist immer, Lebensverlängerung vs. Lebensqualität. Es ist ja nicht so wie in ER!! Oft kann es zu Folgeschäden, wie eine Halbseitenlähmung kommen.
Solange jemand nicht bewusst "Lebensqualitaet" waehlt, sollte ein Arzt diese Abwaegung nicht machen duerfen. Ich waere bestimmt lieber an ein Bett gebunden als tot.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12536
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Beitrag von Aficionado »

Malko hat geschrieben:Zu den älteren Menschen. 1. Als Organspender eignen sie sich nur bedingt, meistens sind diese Organe nicht mehr für eine Transplantation gut (Gefässverkalkung, Diabetes usw.).
Ja, das ist klar.
Wollte damit nur sagen, dass nicht immer alle gleich behandelt werden.
Und das die Frage "bei wem lohnt es sich noch bzw. lohnt es sich nicht mehr auch von den Göttern in weiss des öfteren gestellt wird.
Und das ist rechtlich betrachtet unkorrekt.

Elefant
Neuer Benutzer
Beiträge: 21
Registriert: 07.02.2005, 22:37

Beitrag von Elefant »

Aficionado hat geschrieben:Die Skepsis ist berechtigt. Es gibt ja genügend Ärzte die Gott spielen.
Ausserdem kann es auch um sehr viel Geld gehen. Jeder Mensch ist letztendlich bestechlich.
Gerade gestern hörte ich im Radio die Meldung, dass bei älteren Leute erstaunlich wenig Herzschrittmacher verlegt werden und dass Wiederbelebungsmassnahmen oft nicht bis zum Schluss konsequent durchgezogen werden. Zufall?

Quelle: DRS3
Die Studie wurde vom Inselspital durchgeführt.
dass älteren leuten medis verwehrt werden, ist unterste. aber dass nicht bei jedem 100 jährigen eine sehr aufwendige, auch mit risiken verbundene operation gemacht wird, ist unter ökonomischer und rationaler sicht durchaus zu verstehen.

und hat das eine mit den alten menschen sehr sehr wenig mit transplantationsmedizin zu tun.

@soriak: efahrungen betreffend wenig vertrauen in die ärzte..natürlich gibt es überall schwarze schafe, auch sicher in der schweiz. aber ist dieses bedenken, was vielleicht zu 0.0000000000001 % auch richtig sein kann, nicht in einem völlig sinnlosen und eigentlich bedeutungslosen relation zum nutzen, der der ausweis und die transplantationen mit sich bringen...

für dich noch ökonomisch: gesunde menschen sind arbeitsfähiger und stiften nutzen für die gesellschaft...tote, die ihre überreste ins grab nehmen, nutzen hingegen niemanden...verteuern sogar den sarg oder die feuerbestattung, wegen des höheren gewichts...

Soriak
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 370
Registriert: 15.12.2004, 00:10
Wohnort: Boston

Beitrag von Soriak »

Elefant hat geschrieben:für dich noch ökonomisch: gesunde menschen sind arbeitsfähiger und stiften nutzen für die gesellschaft...tote, die ihre überreste ins grab nehmen, nutzen hingegen niemanden...verteuern sogar den sarg oder die feuerbestattung, wegen des höheren gewichts...
Da geb ich dir recht - unbestritten! Jetzt sollte die Gesellschaft (bzw der Staat oder die Versicherungen) fuer diesen Nutzen nur noch eine entsprechende Zahlung taetigen muessen. Dann habe ich (bzw meine Nachkommen - oder eine wohltaetige Organisation, fuer die ohne Kinder) auch noch etwas von meiner Hilfe, die dann nicht mehr grosszuegig sondern finanziell motiviert ist. Damit kann sich auch der Empfaenger besser fuehlen - er schuldet seinen besseren Zustand nicht mehr der Guete eines anderen, sondern einer routine Transaktion.

Ich verspuere z.B. auch keinen grossen Dank gegenueber der Pharmaindustrie, obwohl deren Medikamente mir schon das Leben gerettet haben.

Benutzeravatar
Malko
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 601
Registriert: 25.02.2005, 09:32
Wohnort: Basel-Stadt

Beitrag von Malko »

Soriak hat geschrieben:Solange jemand nicht bewusst "Lebensqualitaet" waehlt, sollte ein Arzt diese Abwaegung nicht machen duerfen. Ich waere bestimmt lieber an ein Bett gebunden als tot.
Leider, ist das meistens in diesen Situationen nicht bekannt. Es waere schoen, wenn das im Vorfeld abgeklaert ist. Bei jungen Menschen wird diese Abwaegung ja nicht gemacht. Aber bei jemanden der 90 Jahre alt ist, ist das eine berechtigte Frage. Diese Entscheidung zu tragen ist nicht einfach. Weder fuer den Arzt, noch fuer die Angehoerigen.
© by SAS

Elefant
Neuer Benutzer
Beiträge: 21
Registriert: 07.02.2005, 22:37

Beitrag von Elefant »

und der rest...ist das thema egal??

Benutzeravatar
Basilou
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1558
Registriert: 08.12.2004, 16:35
Wohnort: in dr Region

Beitrag von Basilou »

Ich trage schon seit mehr als 10 Jahren einen Spenderausweis mit mir herum. Die hatte damals im Gym der Bio-Lehrer in seinem Schulzimmer aufgelegt. Gute Sache.

Um das "Problem" (?) wegen allenfalls reduzierten lebenserhaltenden Massnahmen habe ich mir ehrlich gesagt keine grossen Gedanken gemacht. Mir geht's in erster Linie um sofort tödliche Unfälle u.ä. (z.B. Strassenverkehr).
© Basilou, 2024

Antworten