moulegou hat geschrieben:Die eingefettete Aussage überrascht mich in dieser Bestimmtheit irgendwie. Kann mich aber aus Zeitgründen gerade nicht weiter damit befassen. Hast du mir dennoch ein oder zwei Stichworte, wie ich das genau verstehen soll?
Etwas krass, ja. Aber Kapitalismus ist ja nicht einfach der Naturzustand, sondern beruht, wenn er funktionieren soll, auf einigen starken Voraussetzungen, die m.E. in vielen afrikanischen Gesellschaften nicht gegeben sind: auf der individuellen Ebene: Individualismus, rationales und regelgeleitetes Handeln, Vertragtstreue, innerweltliche Wohlstandsorientierung. Auf Ebene der Gesellschaft: ein funktionierender Staat, eine funktionierende Gesetzgebung, Rechtssicherheit, Eigentumsgarantie. Einen Grundkonsens, was privat und was öffentlich ist. Und v.a., weil es sonst gar kein Kapital gäbe: eine entwickelte Geldwirtschaft und das Vertrauen in die eigene Währung und jene, die sie "hüten". Und die sie hüten dürfen in dieser Aufgabe nicht einfach einen weiteren Job sehen, bei dem man sich bereichern kann.
Das sind nur ein paar Stichworte.
Auf der "Metaebene" scheint mir die Differenz von Kapitalismus und Kommunismus, wie wir sie verstehen, nicht sehr gross.