
Seit dem Mittag ziehen rund 5000 Rechtsextreme aus ganz Deutschland durch Dresden. Der so genannte Trauermarsch zum 60. Jahrestag der Zerstörung der Stadt unterliegt scharfen Sicherheitsvorkehrungen.
Die Zerstörung Dresdens
Vor 60 Jahren: Bombardierung von Dresden
Die Rechtsextremen werden von einem Grossaufgebot von Ordnungskräften begleitet. An vielen Orten hatten sich Bewohner Dresdens mit Trillerpfeifen postiert, um gegen den Aufmarsch zu protestieren. Bislang konnten nach Angaben der Polizei gewalttätige Auseinandersetzungen mit Gegendemonstranten verhindert werden. Rund 50 Anhänger der autonomen Szene sind bereits in Gewahrsam.
An einer Kundgebung in der Nähe des sächsischen Landtags hatten sich zuvor die rechtsextremen Politiker Deutschlands ein Stelldichein gegeben: der ehemalige Republikanerchef Franz Schönhuber und Gerhard Frey, Chef der «Deutschen Volksunion». Anwesend waren auch der NPD-Vorsitzende Udo Voigt und sein Fraktionschef im Dresdner Landtag, Holger Apfel. Ein geplanter Aufmarsch auf dem Landtagsvorplatz war von Seiten der Behörden untersagt worden. (raa/sda)
Die Zerstörung Dresdens
Vor 60 Jahren, am späten Abend des 13. Februar 1945, griffen mehrere Hundert britische Bomber das Stadtzentrum Dresdens an. Ihnen folgten Stunden später eine noch stärkere Streitmacht und am Tag darauf Verbände von amerikanischen Bombern.
Bei diesen Luftangriffen warfen die Alliierten rund 3500 Brand- und Sprengbomben ab, die das historische Stadtzentrum fast vollständig zerstörten und einen Feuersturm entzündeten. 25u2019000 und 35u2019000 Menschen kamen ums Leben. Die meisten Opfer waren Zivilisten.
Am 15. Februar 1945 stürzte schliesslich die Frauenkirche in sich zusammen. Der Trümmerberg im Zentrum der Stadt wurde nach dem Zweiten Weltkrieg zum Mahnmal gegen Krieg und Gewalt. Die Angriffe trafen eine Stadt, die nicht nur Hunderttausende Menschen barg, sondern auch unersetzliche Kulturgüter wie den Zwinger und die Semperoper.
Insgesamt wurde Dresden vom Ende des Jahres 1944 bis zum April 1945 neun Mal von alliierten Bomberverbänden angegriffen. Dabei warfen die Flugzeuge 7000 Bomben ab. Die Amerikaner und Briten wollten speziell mit ihren Angriffen am 13. und 14. Februar 1945 auch die verbündeten Sowjets unterstützten. Die damalige Ostfront war zu jener Zeit nur 100 Kilometer vor Dresden entfernt. Die Stadt war zum Zeitpunkt des Angriffes voll von Flüchtlingen, die aus Schlesien vor den herannahenden Truppen der Roten Armee geflüchtet waren.