
Bereits Standard bei internationalen Spielen: Umfassende Einlasskontrollen gehören zum Fussballalltag. Auch beim UEFA-Cup-Rückspiel gegen den FC Basel wird mit zeitintensiven Kontrollen zu rechnen sein. Deshalb rät der FCV-Sicherheitsverantwortliche, Roland Boss, rechtzeitig zum Spiel anzureisen. Bild Archiv
Roland Boss: «Die Zuschauer können sich sicher fühlen»
Wie viele FCB-Fans werden am Donnerstag zum UEFA-Cup-Rückspiel in Vaduz erwartet? Welche Präsenz an Sicherheitskräften ist notwendig, um die Basler Hooligans in Schach zu halten? Diese und weitere Fragen beschäftigen FCV-Fans.
Von Ernst Hasler
Fussball. – «Generell erwarte ich ein friedliches Fussballfest, alle Vorbereitungen hierfür sind getroffen. Die Zuschauer können sich sicher fühlen», erläutert der Sicherheitsverantwortliche des FC Vaduz, Roland Boss, der sich an das Sicherheits- und Verkehrskonzept der Gemeinde Vaduz sowie die Aufführungsbewilligung des Landes hält. «Dadurch sind wir an gewisse Auflagen gebunden. Jeder Veranstalter hat sich verpflichtet, alle Forderungen zu erfüllen. Im Konzept der Gemeinde Vaduz ist auch die Anzahl Sicherheitskräfte formuliert», ergänzt Roland Boss, der jedoch aus sicherheitstechnischen Gründen keine Zahlen nennt, wie viele Sicherheitskräfte im Einsatz stehen werden. Er zählt indes auf erfahrene Partner. «Die Zusammenarbeit mit dem privaten Sicherheitsdienst Argus, vertreten durch Horst Marxer und die Liechtensteiner Landespolizei, klappt hervorragend», so Roland Boss.
«Für Ruhe, Sicherheit und Ordnung ist der Bürgermeister verantwortlich. Der Rest liegt in der Staatsgewalt des Landes. Der FC Vaduz ist für die Sicherheit im Stadion und die Verkehrsregelung zuständig», stellt Roland Boss klar.
«Der FC Vaduz ist gut vorbereitet»
Der FC Vaduz sei als Veranstalter punkto Sicherheit gut vorbereitet. «Die UEFA-Sicherheitsrichtlinien gelten und werden entsprechend im Sicherheitsbereich umgesetzt. Persönliche Angaben der Kartenkäufer, die ihre Namen und Adressen beim Kauf deponieren müssen, sind Standard», gibt Roland Boss zu bedenken.
Anders sieht es indes beim Kauf über den Ticketcorner aus, wo der Käufer lediglich zur Zahlung seine Kreditkarte angibt. Geht ein Kunde direkt an einen Stand des Ticketcorners, kann er sich ein Ticket bar erwerben, ohne dass er einen Ausweis vorlegen muss. Der FCV-Sicherheitsverantwortliche will sich zu dieser Frage nicht äussern und verweist auf die Stadionordnung; dort heisst es unter anderem: «Die Stadionbesucher nehmen zur Kenntnis, dass sie mit dem Erwerb der Eintrittskarte oder dem Aushändigen eines Berechtigungsausweises einen Vertrag auf Gegenseitigkeit eingehen. Verletzt ein Stadionbesucher oder eine Person mit einem Berechtigungsausweis diesen Vertrag, so wird er aus dem Stadion verwiesen. Dabei hat er keinen Anspruch auf Ersatz des Eintrittsgeldes.» Auch Personen, die mit einem Stadionverbot belegt sind, oder unter Alkohol- und/oder Drogeneinfluss stehen, haben keinen Zutritt ins Stadion.
Kontakt mit FCB-Sicherheitschef
«Ich stehe laufend in Kontakt mit dem Sicherheitschef des FC Basel, Gerry Dünki», so Roland Boss. Der Sicherheitsverantwortliche des FC Basel soll allfällige Details abklären, was die Überwachung der Spielbesucher und des Ticketsverkauf etc. betrifft. «Wir gehen davon aus, dass wir keine Probleme haben werden. Kleinere Scharmützel sind vielleicht nicht gänzlich auszuschliessen. Wer Kenntnis vom Spiel Sion – Basel genommen hat, weiss, was ich damit meine», so Roland Boss. Im «Tourbillon» in Sion versuchten nach dem Spiel rund dreissig Basler Fans, die Abschrankungen zu übersteigen, um sich mit den Ordnungskräften anzulegen. Dabei wurde ein Teil der Abschrankungen beschädigt, wie die Kantonspolizei Wallis mitteilte. Am Bahnhof beschädigte ein Basler zudem einen Behinderten-Fahrstuhl; er muss mit einer Anzeige rechnen. Auch Feuerwehrskörper wurden von den Basler Fans gezündet.
Das Identifizieren, die Verhaltensregeln im Stadion und das Halten von Ordnung seien für Roland Boss keine Grauzone. «Es gibt eine Liste von Fans, die Stadionverbot haben. Wir müssen jedoch zwischen nationalen und internationalen Stadienverboten unterscheiden. Schliesslich ist die Partie gegen Basel kein Spiel der Swiss Football League. Bekannte Unruhestifter haben im Vaduzer Rheinpark Stadion nichts verloren», so Roland Boss.
Resttickets an der Abendkassa
Roland Boss geht davon aus, dass das Stadion zu 90 bis 100 Prozent gefüllt sein wird. «Ich möchte die Fussballfans animieren, den Vorverkauf über alle Ticketcorners oder die Vaduzer Poststellen zu nutzen. Diesen Event sollte man sich nicht entgehen lassen», appelliert Roland Boss an die Fangemeinde und verspricht, dass es an der Abendkasse bestimmt noch gewisse Resttickets geben wird.
Wie viele Basler tatsächlich in Vaduz sein werden, bleibt vorerst offen? «Ich gehe davon aus, dass wir zwischen 1300 und 1700 Basler Fans in Vaduz haben werden, sodass die Gegentribüne ausverkauft ist. Jene Tickets sind vorwiegend über den Ticketcorner von Schweizer Fans gekauft worden», führt Roland Boss aus.
Der Verkauf der Tickets auf der Südtribüne sei in den letzten Tagen intensiviert worden. «Dort sind derzeit noch Tickets erhältlich», so Boss. Der FCB hat 600 Tickets angefordert und bis gestern Mittag erst 70 Stück abgesetzt, wie FCB-Mediensprecher Josef Zindel informierte. Auf der Haupttribüne sind noch 300 Tickets verfügbar. Da der Verkauf über die Poststelle Vaduz lief, werden dort vornehmlich einheimische Fans sitzen. Lediglich einzelne Funktionäre und Supporter vom FCB werden auf der Haupttribüne anzutreffen sein.
Rechtzeitig anreisen
Roland Boss rät, auf jeden Fall die öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen oder das Auto im Zentrum von Vaduz zu parkieren. «Rechtzeitig anreisen und ein Spaziergang zum Stadion erspart unnötiges Warten», so Boss.
Liechtensteiner Vaterland