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DELRON BUCKLEY, DER NEUE OFFENSIVSPIELER BEIM FCBASEL, WEISS ÜBER DEN CLUB SCHON EINIGES

Sucht in Basel neues Glück. Delron Buckley, dem zuletzt in Dortmund das Pech an den Schuhen klebte. Foto Keystone
Interview: MARCELROHR
Am Sonntag der Brasilianer Cristiano, gestern nun Delron Buckley (28): Innert weniger Stunden hat der FC Basel sein Kader aufgestockt, was den Konkurrenzkampf um die Plätze deutlich verschärft.
Mit einem smarten Lächeln trat gestern kurz nach Mittag Delron Buckley ins Mediencenter des St.-Jakob-Parks. Zusammen mit Cristiano, dem neuen brasilianischen Angreifer, der bereits am Montag vor die Presse getreten war, setzte sich Buckley vor die Mikrofone und hörte genau hin, was sein neuer Trainer Christian Gross zu sagen hatte: «Ich freue mich, dass zwei neue offensive Kräfte zu uns stossen. Wir konnten beide überzeugen, nach Basel zu kommen. Cristiano ist schnell, er hatte gute Referenzen in Holland. Und Delron ist mir schon vor Jahren aufgefallen.»
Geringe Summe. Vor elf Jahren kam Buckley aus Südafrika in die Bundesliga. Bis 2004 spielte er bei Bochum, danach in Bielefeld, wo ihm 2004/05 eine Traumsaison glückte. Für 425000 Euro Ablöse wechselte er nach Dortmund, doch die Erwartungen konnte der pfeilschnelle Aussenspieler nicht erfüllen. Seine geringe Leihsumme - kaum mehr als 200000 Franken - kann sich im Erfolgsfall des FCBleicht nach oben korrigieren, dennoch merkte Vereinsjurist Bernhard Heusler an, «dass der Transfer finanziell ein Glücksfall für uns ist». Auch, weil Buckley einen EU-Pass besitzt und darum das Ausländerkontingent nicht belastet.
Klar ist, dass Dortmund seinen Reservespieler schnell von der Lohnliste haben wollte, was die Dinge vereinfachte. Im Vertrag ist eine Option für eine allfällige fixe Übernahme des Profis verankert. Damit haben die Basler ihre Transfers weitestgehend getätigt - bis auf Nachwuchsmann Pedro Ivo. Der Wechsel des Brasilianers soll demnächst perfekt werden.
Cristiano und Buckley sind am Donnerstag im Uefa-Cup gegen Vaduz noch nicht spielberechtigt. Sie sollen aber am Samstag im Cup in Liestal erstmals auflaufen und den Konkurrenzkampf in der Offensive verschärfen.
baz: Delron Buckley, tut es weh, einen derart grossen Club wie Borussia Dortmund verlassen zu müssen?
Delron Buckley: Ja, schon ein bisschen. Ich hatte vor der neuen Saison mit Trainer Bert van Marwijk ein Gespräch. Er sagte mir, dass er neu auf ein 4-4-2-System umstellen werde und er dann für mich keine Verwendung mehr hätte. Zumal mit Frei, Valdez und Pienaar viel Geld in neue Spieler investiert wurde.
Was sprach denn für einen Wechsel zum FCBasel?
Ich hatte vor ein paar Tagen das erste Gespräch mit Christian Gross. Er hat mir die Mannschaft genau beschrieben, ebenso die Rolle, die er für mich vorsieht.
Und die wäre?
Im linken offensiven Mittelfeld. Wobei ich auch rechts oder sogar zentral spielen kann.
Sie waren bei Everton im Probetraining. Warum klappte ein Wechsel in die Premier League nicht?
Ich habe bei Everton gut trainiert. Doch um mich zu verpflichten, hätten die Engländer zuerst einen anderen Spieler verkaufen müssen. Dies klappte nicht.
In der letzten Saison schossen Sie in 28 Spielen kein einziges Tor …
Stimmt, da klebte mir total das Pech am Schuh, gar nichts passte zusammen. Aber ich glaube an meine Fähigkeiten.
Wie charakterisieren Sie denn diese?
Ich bin sicher sehr schnell und zweikampfstark.
In Dortmund spielt mit Philipp Degen ein ehemaliger FCB-Spieler. Haben Sie sich mit ihm unterhalten?
Ja, sicher. Philipp hat sehr positiv über den FCB geredet. Er erzählte, dass ein sehr guter Teamgeist existiert, dass jeder kämpft. Und Degen sagte, ich werde Spass haben in Basel.
Was wissen Sie über den Schweizer Fussball?
Ich habe im Fernsehen schon oft Spiele gesehen. Hier wird ein guter Fussball gespielt, das hat mir auch Ex-Basel-Stürmer George Koumantarakis immer wieder bestätigt.
Wie eng ist der Kontakt zu ihm?
Gut, wir kennen uns aus gemeinsamen Tagen der südafrikanischen Nationalmannschaft. Mittlerweile musste George seine Karriere aber wegen Knieproblemen beenden und lebt nun in Griechenland.
Welche Ziele verfolgen Sie noch mit der Nationalmannschaft?
2010 sind wir der Gastgeber der Weltmeisterschaft. Bis dahin will ich natürlich noch auf jeden Fall für mein Heimatland spielen. Was dann passiert, ist offen.