Wieso wird die stetige und landesweite Kritik der TV-diktierten Anspielzeiten durch die Fans in den Stadien (Transparente, Choreos, etc.) nicht nur im Fernsehen sondern auch in den Printmedien totgeschwiegen?
quelle: baslerstab
FCB-Fans fluchen über das Fernsehen
Im Visier der Kritik: Aufgrund der Fernsehübertragungen werden viele Spiele des FC Basel kurzfristig verschoben.
«Mich interessiert nicht, ob das Spiel am Fernsehen übertragen wird, sondern, dass es zur angegebenen Zeit ausgetragen wird»: Markus Vogel, Präsident des FCB-Fan-Clubs «Bebbi », spricht so manch verärgertem Anhänger aus dem Herzen. Der Spielbeginn der Partie des FC Basel gegen den FC Zürich vom Samstag wurde kurzfristig geändert. Anpfiff ist nun statt um 19.30 Uhr bereits um 17.45 Uhr.
«Vor allem die Leute aus dem Verkauf fluchen», sagt Vogel. «Aufgrund der Ladenöffnungszeiten bis 18 Uhr erreichen viele das Stadion nicht mehr echtzeitig. » Bei verschobenen Auswärtsspielen seien die Probleme noch grösser, so Vogel weiter: «Da müssen Car-Buchungen storniert
und Zugbilletts umgetauscht werden. Wenn es so weitergeht, wird es zu einem Protest der Fans kommen», vermutet er. Letzten Samstag hing in Yverdon bereits ein «Scheiss SF»-Transparent. «Auch auf den Jahreskartenverkauf wird dieser Umgang mit den Matchbesuchern Auswirkungenhaben.»
Beim FC Basel ist man sich der Problematik mit den verschobenen Spielen und Anpfiffzeiten durchaus bewusst. Ein Mitspracherecht besitze der Club jedoch nicht, klärt FCBSprecher Josef Zindel auf. Auch für den FCB sei dieses Thema ein «permanentes Ärgernis». Zindel: «Wir kämpfen wie wild gegen diese ungünstigen Spielzeiten.» Nun habe der Club bei den Fernsehverträgen für die nächste Saison das Gegen-Votum ergriffen. «Wir hoffen, die Fans nehmen unsere Bemühungen wahr», sagt Zindel.
SRG SSR idée suisse, nimmt gegenüber dem Baslerstab zur Problematik folgendermassen Stellung: «Bereits Anfang Jahr hat die SRG SSR idée suisse bei der Swiss Football League ihre Absicht eingegeben, die letzte Runde u2013 also Meisterschaftsentscheidung und/ oder Pokalübergabe u2013 live zu übertragen. Als einzige mögliche Live-Anspielzeit wurde schon damals 17.45 Uhr eingegeben.»
Boss betont weiter: «Im Wissen der programmlichen Notwendigkeit hat der FC
Basel diese Anspielzeit im Sinne des Schweizer Fussballs akzeptiert. So kann am kommenden Samstag die ganze Schweiz die Entscheidung in der Schweizer
Meisterschaft live auf den SRG-SSR-Sendern mitverfolgen.»
Im Weiteren wird seitens des Schweizer Fernsehens darauf hingewiesen, dass man nicht mit dem FCB, sondern mit der Swiss Football League einen Vertrag habe. Die Frage des Baslerstabs, wie viel das Schweizer Fernsehen dem FC Basel eigentlich jährlich für die Übertragung der Fussballspiele bezahle, könne folglich gar nicht beantwortet werden.