Ultra-Debatte im TA: Wohlfühl-Stadion vs. Unwohl-Arena

Alles über Fussball, ausser FCB.
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bombaclock
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Beitrag von bombaclock »

helbling..kja fkja jfajfjahfb jahjfdapiuahbgüudühg uarg auebgarejaüiegaiëüguerahgbagjadg



jeeenschte HASS! :mad:

panda
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Beitrag von panda »

Mir fehlen bei Helblings Beitrag die Smilies. Sowas kann doch keiner im Ernst schreiben, oder?

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Nur So...
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Beitrag von Nur So... »

Für wär en nonig kennt!

.................

SFL-Mitglied - Verbandsrat *
******
Helbling*Thomas

Bild

aktuelle Tätigkeiten:

* Mitglied - Komitee SFL*-*seit*16.01.2004
* Stellvertreter - Marketingkommission SFL*-*seit*27.02.2004
* Präsident - Sicherheits und Fankommission SFL*-*seit*01.04.2004
* SFL-Mitglied - Verbandsrat*-*seit*01.10.2004

bisherige Tätigkeiten:

* Projektleiter EM 2008 - Generalsekretariat SFV*-*16.07.2001*-*14.02.2003
* Projektleiter EM 2008 - Zentralvorstand*-*16.07.2001*-*14.02.2003

Quelle: http://www.football.ch
Grüsse gehen an alle die es verdienen...

RED&BLUE
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Beitrag von RED&BLUE »

ich weiss gar nit was y uff dä artikel söll schrybe, ich kaa mini gedanke gar nit klar ordne... so viel müll haa n'y ächt scho lang nüm gläse....


d'angscht macherei gooht witer... meh probiert alles um d'ultras deformiere und in d'ängi z'triebe. das kaa nit guet ko... :eek:
F.R.B. - Freie Republik Basel

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örjan berg
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Beitrag von örjan berg »

i ha bi mim vorherige post nume dänkt:

pass uf, wa d schribsch suscht --> "missbrauch einer fernmeldeanlage"!!
[CENTER](c) by örjan berg 2007 - alle Rechte vorbehalten[/CENTER]

Lüüter singe, immer lüüter singe, bis dr FCB s goal gschosse het!!:)

[CENTER] :mad: FUSSBALLMAFIA SFV!!:mad:[/CENTER]

Magoo
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Beitrag von Magoo »

Vielen Dank für Ihren wunderbaren Text im TA vom 19.10.2005 betreffend den Ultras in den Fussballstadien. (Hoffentlich verstehen Sie das Wort Ironie)
Es ist eine Schande, dass solche Texte im Tagesanzeiger gedruckt werden. Sie haben mit Ihrem Artikel nur ein Ziel, die Leserschaft zu überzeugen, dass Ultras keine Fans Ihres Teams sind, sondern bloss verwahrloste, randalierende Null-Bock Typen.
Ich bezeichne mich nicht als Ultra, bin auch nicht an jedem Auswärtsspiel dabei, aber wenn es die Zeit erlaubt, bin ich dabei. Ausser zum Beispiel in St. Gallen wird man mich nicht mehr antreffen, die unwürdige Behandlung der Fans ist wirklich unter jeder Würde. (Container)

Wie viele Kinder, wurde auch ich von einem Bekannten an meinen ersten Fussballmatch mitgenommen. Ich war gerade einmal 12 Jahre alt und betrat zum ersten Mal das Joggeli in Basel, es war eine unglaubliche Atmosphäre gegen den FC Zürich. Es kamen über 40'000 Fans und wollten den FCB zum Sieg schreien. Mich hat es von Anfang an gepackt und ich habe mich dann immer mehr im Stadion aufgehalten. (Danke Magic Card)
So erging es vielen Fans der heutigen Zeit, man schaut sich mit Freunden das Spiel im Stadion an und feuert seine Mannschaft an. Viele sind seit der Kindheit Ihrer Mannschaft treu und besuchen so oft wie möglich das Joggeli. Man ärgert sich über Niederlagen und freut sich diebisch über die Siege. In Basel sind die fanatischeren Fans in der Muttenzerkurve, als ob ein Gast in der VIP Lounge noch nie geflucht hätte, sich über die schöne Choreo gefreut hat oder innerlich sich an seine wilden Zeiten erinnert hat. Vergleichen Sie es doch mit dem Militär (WK), da vergisst auch plötzlich ein Direktor seine Kniggemanieren.
Sie sprechen den Ultras auch den Leistungsausweis ab, diese Gruppierung hätte keine Ahnung vom Fussball und die Dame am Bratwurststand in St. Gallen hat mehr Ahnung. (Nichts gegen die Dame, Respekt an die Personen die sich für Ihren Verein aufopfern) Aber Ihre vergleiche sind an den Haaren herbeigezogen. Ich erlaube mir jetzt, mich über Ihren Leistungsausweis als Fussballfachwissen zu hinterfragen. Sie nennen Heysel und Hillsborough in einem Atemzug, obwohl es in Hillsborough ein Fehler der Sicherheitskräfte war. Die Unachtsamkeit der Polizei führte dazu, dass mehrere hundert Liverpool-Fans gegen den Zaun gedrückt wurden. Am Ende gab es 96 Tote und 730 Verletzte. In Heysel wurde der Block Z von betrunken englischen Hooligans gestürmt.

Die Ultras unterstützen Ihre Mannschaft, feuern Sie an, schwenken Bengalen, malen Doppelhalter in Ihrer Freizeit. Jeder zweite hat sicherlich schon selber Fussball gespielt oder spielt immer noch. Die Tücken des Fussball sind sicherlich jedem bekannt. Was soll das Herr Helbling? In Europa spielen immer noch Emotionen eine grosse Rolle. Ein Spieler macht einen Fehler, es wird geflucht. Aber es geht weiter und man zittert mit seiner Mannschaft. Plötzlich macht unser Team ein Tor, die Fans jubeln, umarmen sich. Einige zünden Bengalen wie Sie schon vor 15 Jahren im Joggeli zu sehen waren.
Wollen Sie ein Fussballspiel ohne Emotionen Herr Helbling? Sollen alle warten bis der Speaker uns ein Zeichen gibt: "Make some noise"

pete boyle
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Beitrag von pete boyle »

Ich finde Helblings Text generell eigentlich auch eher schlecht, doch so ganz Unrecht hat er nicht damit! Dazu ein guter Ausschnitt aus einem anderen Forum, der den Nagel auf den Kopf trifft:
Ich muss wirklich sagen, dass zumindest die erste Artikelhälfte meine Sicht der Dinge widerspiegelt. Wirkliche Fans gibts bei unseren Ultras nur sehr wenige, leider. Höre dauernd nur Diskussionen über die Fanszene (wer hatte die bessere Choreo, wem kann man die ZF klauen usw...)! Schaut man sich die Forenbeiträge an, so kann man gut erkennen, dass diejenigen, die sich zu den Ultras zählen, sich kaum mal zu Aufstellungen, Taktik oder Ähnlichem äussern. Oder liege ich da etwa falsch? In meinen Augen ist die Ultrabewegung zumindest hier in der Schweiz schlichtweg nicht echt. Vielmehr eine Selbstinszenierung ihrer selbst. Es wird zwar Support und Stimmung gefordert... Ziel ist allerdings nicht in erster Linie die Mannschaft anzufeuern, sondern sich selber eine Qualität zu geben. Somit tritt die Fanszene in den Vordergrund, nicht aber die Mannschaft. Dies war anfangs der 90er anders, da stand der Verein im Vordergrund und nicht die Selbstdarstellung der Fangruppierungen...
Was ich an Italien und anderen südlichen Ländern liebe, betrachte ich hier je länger je mehr kritisch.

Rotblau
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Beitrag von Rotblau »

Ich finde nicht, dass Herr Helbling Unrecht hat.


Mein einziger Kritikpunkt: Er hätte das Wort "Ultra" durch "gewaltbereite Zuschauer" ersetzen müssen, denn es ist davon auszugehen, dass nicht jeder Ultra gewaltbereit ist.

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NKBS
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Beitrag von NKBS »

Resistencia hat geschrieben:Ich finde Helblings Text generell eigentlich auch eher schlecht, doch so ganz Unrecht hat er nicht damit! Dazu ein guter Ausschnitt aus einem anderen Forum, der den Nagel auf den Kopf trifft:



Was ich an Italien und anderen südlichen Ländern liebe, betrachte ich hier je länger je mehr kritisch.
Wie willst du wissen wie es in Italien in den Kurven aussieht? Über was die Ultras reden, diskutieren usw?
Es gibt Leute die sich mehr für den Fussball, und solche die sich mehr für das Drumherum interessieren, sei dies in Italien oder der Schweiz.
[CENTER]ITALIA CAMPIONE DEL MONDO 2006
[CENTER]GRAZIE RAGAZZI[/CENTER]
[/CENTER]
[CENTER]POOOOO PO PO PO PO POOOOOO POOOOOOOOOO[/CENTER]

My Music http://www.last.fm/user/NKBS/

plutokennedy
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Beitrag von plutokennedy »

Grundsätzlich ist es halt falsch, die Wohlfühl-Athmo der modern-sterilen Kommerzwelt über die Ultrabewegung anzugreifen. Es gäbe ja auch noch ein paar andere, weniger verdächtige Querkopfgruppierungen, die sich den Errungenschaften gesäuberter Erlebnistempel dankend entziehen und das 'Archaische', Echte vermissen.
Im Prinzip ist die Replik von Helbling die Zusammenfassung seiner Taktik: Er benutzt das Problembild gewaltbereiter Fans (das ja ohne Zweifel auch besteht), um gleich seine eigenen Fussballmasstäbe durchzusetzen. Sehr geschickt. Und ich sehe nicht, wie dieser Prozess gestoppt werden kann.
Die Ultras dienen als schwarzes Schaf, mit dem die Kommerzialisierung+Aufwertung vorangetrieben werden kann, Herr Helbling wird ihnen dankbar sein.

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Holländer
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Absolut inkompetent !!

Beitrag von Holländer »

Herr Helbling ist einfach ein inkompetentes Arschloch, dass mehr Zeit aufbringt um sich vor den Medien zu profilieren..
Er macht dies geschickt, in dem er sich als "Retter" des Fussballs aufspielt und allen immer erzählt wie bereit er doch wäre sich mit den sogenannten "Fans" zu treffen.. Wenn dieser Fall dann aber eintritt, bleibt seine grosse Klappe, welche er vor den Medien immer presentiert, stumm und er beharrt sturr auf seine Auslegung !!! :cool:

Es ist eine absolute Frechheit was dieser Typ da rauslässt von wegen dass die Ultras keine "wirkliche" Ahnung vom Fussball haben..!! Er verurteilt die Menschen/Fans/Ultras von vorne herein ohne diese wirklich zu kennen..!!

Kein Wunder also, dass keine positiven Gespräche/Verhandlungen mit jemandem geführt werden können, der vor den Medien andere bezichtigt sich quer zu stellen und er selbst ist bei solchen Gesprächen/Verhandlungen dann keinen Dreck besser...!!! :rolleyes:

Also, zuerst Selbstkritik üben bevor man andere rügen will.. - ..dann fruchten vielleicht auch anständige Gespräche wieder

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-Vize-
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Beitrag von -Vize- »

*x##pgfggfadfg¨!!afghr!?!!!!

Ich sag nur: hass hass hass! :mad: Wie ka ei Mensch elai so ne riiiiiise Schyssdrägg uselo!

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

fcbforum -- 20.10.2005

VON INSTANTMORALISTEN UND WELTFREMDEN FUNKTIONÄREN

Die Miesmacher - Truppe

Funktionäre sind keine echten Fans, sondern Schaumschläger, die nur in den Medien stark sind. Sie verderben mit ihrer Angstmacherei in letzter Zeit der grossen Mehrheit der Zuschauer das Spiel.


Von Ernesto

Die Arbeit von Thomas Helbling und sein Artikel im «Tages-Anzeiger» vom 19.10.2005 ruft nach einer Replik. Der Autor sieht sich als integrer Saubermann und Reinemacher unserer Stadien. Beides ist falsch. Um integer zu sein, fehlt ihm offenbar sowohl das Fachinteresse als auch das Verständnis für die Fans. Den Tatbeweis des verständnisvollen Funktionärs, der die Anlegen der Fans und mit ihnen der Ultras nur ansatzweise versteht, kann er kaum erbringen. Und auch gegen den Zuschauer, der die Choreografien und Feuerwerke bewundert, oder den Intellektuellen, der auf der Haupttribüne die zumeist treffenden Spruchbänder der Fankurve mit Wonne entziffert, hat er keinen Stich. Es fehlt ihm schlicht der Echtheitsstempel.

Dafür ist er «Funktionär» im Sinne von weltfremd, abgehoben und ahnungslos. Das genügt aber noch nicht, um in unserer Fussballgesellschaft tonangebend zu sein, es reicht lediglich dazu, im Altpapierberg der Medien oben auf zu sein, bei den Fans dagegen läuft er mal um mal ins Offside. Dort gehört der Funktionär, der es vor Jahresfrist trotz Unterstützung einer Boulevardzeitung nicht mal geschafft hat den Sesselkleber an der Verbandsspitze abzulösen, mittlerweile aber hin. Er manövriert sich ins Out, auf die Ersatzbank der verbandsinternen Jassrunde.

Ob als Präsident der Sicherheits- und Fankommission der Suppen-Liga oder als mediengeiler Verbandsfunktionär will er die Meinung diktieren und die Medien zur Verbreitung unwidersprochenem Nonsens benutzen. Zum Ärger und Leidwesen der restlichen 98% der Fussballinteressierten, der Akteure auf den Tribünen und gleichzeitigem Fundament des Fussballs. Er erstickt eine neu entstehende Fangeneration im Keim und verhindert im Vorfeld der Euro 2008 fahrlässig ein Aufkommen einer landesweiten Fussballeuphorie und Begeisterung. Zielstrebig wird versucht die Staatsmacht aus kantonalen Polizeikorps und beigezogenem militärischem Sicherheitsdienst zu Lasten der Steuerzahler in Alarmbereitschaft zu versetzen anstatt sich darum zu kümmern, wie den hoffentlich Zehntausenden von ausländischen Fussballfans die gastgebenden Städte im Speziellen und unser Land im Allgemeinen näher gebracht werden kann.

Sozialkritisch wird die Fankurve als Hort von Verbrechen beschrieben; wie eine Blutspur zögen sich Gewalt und Aufruhr gegen die Ordnungshüter durch die Geschichte des modernen Fussballfans. Komisch nur das mir dies noch nie aufgefallen ist. Bei den Derbys sind die neuen Stadien - das Joggeli und das Wankdorf u2013 und die sicherheitstechnisch bedenklichen Ruinen in Zürich trotz dieser Panikmache jeweils zum Bersten voll.

Um sich greifender kollektiver Aktivismus

Stickig die Atmosphäre, eng der Raum auf der Stehplatzrampe. Und trotzdem: Dem vom Autor skizzierten Bild archaischer Manifestationen und einer brodelnden, aus ihrem Pferch auszubrechen drohenden Menschenmasse soll Herr Helbling noch nie begegnet sein? Und jenem der Polizei als «Repressionsorgan» auch nicht? Vielleicht sollte er auch mal ein Spiel ausserhalb der Logen u2013 mitten in einer Fankurve u2013 besuchen oder nicht mit seiner Limousine direkt in die Parkgaragen unserer Stadien abtauchen sondern eine Anreise in einem Sonderzug mitmachen. In Erinnerung bleibt jedenfalls eine Verhaftungsaktion, bei der im letzten Dezember sämtliche Rechte mit Füssen getreten wurden. Und die beschönigend beschriebenen Landjäger. die für ihre guten Dienste zum Wohle der Zuschauer den Match auf reservierten Sitzplätzen mitverfolgen durften sind mir auch noch nie begegnet. Dafür aber ein Polizeiaufgebot, welches sich vor, während und nach den Spielen hauptsächlich aufs Verteilen von Bussen konzentriert und den Verkehr meist mehr behindert als regelt. Kurz: Man fühlt sich schikaniert und fehl am Platz - trotz anderweitigen Lippenbekenntnissen.

Zum Ort der Krise wurde das Stadion erst Ende der Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts deklariert. Zuerst wurden der Fussballschweiz als Zaungast aufdoktriniert, die zwei - infolge massiver Versäumnisse der örtlichen Organisatoren und Verantwortlichen in den Verbänden - Tragödien von Heysel und Hillsborough seien auch bei uns möglich. Dass er dabei den Holztribünenbrand von Bradford verschweigt, der Verband das Stadion in Bern aber selbst trotzdem noch mit Holzbänken versah oder sogar für die WM 1998 noch mit provisorischen Tribünen wie beispielsweise in der Badener Esp eine Kandidatur einreichte, möchte wohl auch niemand der Verantwortlichen mehr hören. Schleichend entwickelten sich dann die Geschehnisse rund ums Fussballfeld auch bei uns zu Tummelplätzen von selbsternannten Experten und nach Medienpräsenz lechzenden Verbandsoberen. Angestachelt durch die aufkommende mediale Präsenz ist die Problematik, sofern sie denn überhaupt eine ist, mittlerweile zum Hort jener geworden, die sich ihrer Lethargie in einem feudalen Funktionärsbüro bewusst geworden sind. Dieser harte Kern hat die früher in Kommissionssitzungen nach ausgewogenen Lösungen suchenden stillen Schaffer abgelöst. Mittlerweile beschränkt man sich nicht mehr aufs Ausarbeiten irgendwelcher Strategiepapiere, sondern sucht die eigene Unfähigkeit hinter der lautstarken Forderung nach einem Hooligangesetz zu verstecken u2013 und muss im gleichen Atemzug noch zugeben, dass die Hooligans heute nun wirklich kein Problem mehr darstellen.

Nur in den Medien stark, produziert Herr Helbling vorzugsweise Druckerschwärze, stürmt stosstruppartig und ohne Konzept die Zeitungsspalten und setzt sich dort fest. Gibt es aber mal was zu feiern oder muss man den Fussball verkaufen, greift man selbst gerne auf die Mittel der sonst so gerne verteufelten Fussballfans zurück. Dann ist auch keine Rede mehr von gesetzlich verbotenem Feuerwerk oder der Unfähigkeit in der FIFA-Stadt ein taugliches Stadion ohne gar von Kinderhänden demontierbare Tribünen zu erstellen.

Bricht die Unfähigkeit der unzähligen Sicherheitsleute auf und werden kollektiv ganze Fanzüge verhaftet, spielen sich die Verantwortlichen als Unschuldslämmer auf und erfrechen sich rechtsstaatliche Prinzipien, die man vom Zuschauer so gerne verlangt, ohne mit der Wimper zu zucken von Board bzw aus dem Zug zu werfen.

Diese verzerrte Wahrnehmung der gesetzlich vorgegebenen Regeln und der dem Individuum zustehenden Unschuldsvermutung sind Ausdruck des Zwiespalts, in dem sich die Funktionäre befinden. Wie auch die dümmlichen Bemerkungen über Kleider- und Trinkgewohnheiten von Zuschauern u2013 mit Kapuzenshirt und einem Sixpack Bier gilt man neurdings schweizweit als Hooligan u2013 währenddessen man sich im Designeranzug in irgendeiner Loge gratis mit Champagner die Wahrnehmung vernebelt. Und im Gegenzug die demonstrative Verweigerung, für Zuschauer denen die Verpflegungspreise in den Stadien mittlerweile aus dem Budget galoppieren, auch nur für fünf Minuten ein offenes Ohr zu haben. Man verbietet viel lieber noch das Mitbringen von selbstgestrichenen Sandwiches oder Getränken in nun wirklich ungefährlichen Tetrapacks. Vermutlich muss das eigene Fünfgangmenü hinter der dicken Glasscheibe mit Hot-Dogs, Bratwürsten und fremdländisch klingendem Bier auch irgendwie quersubventioniert werden können.

Die echten Fans machen die Faust im Sack

Wer mit diesem dekadenten und gespaltenen Verhalten verklärend den Mahnfinger erhebt, muss sich nicht wundern, wenn er mit der Hetze gegen den normalen Fussballfan weitherum nur Kopfschütteln auslöst. Bei all den Vätern und Müttern, die den Matchbesuch mit ihren Kindern nicht mehr finanzieren können währenddem man tausende Tickets an irgendwelche Sponsoren und Eventbesucher verschenkt. Bei den Zuschauern, die es müde sind, ständig irgendwelcher Medienhetze ausgesetzt zu sein. Bei all jenen, die genug davon haben, dass ihnen das Fussballfest wegen langweiligen Sesselfurzern und u201EFahne aabeu201C-Schreiern vermiest wird. Schlicht bei der überwiegenden Mehrheit der Stadionbesucher, den echten Fussballfans, die dem emotionslosen Einheitsbrei der die geordneten Sitzreihen in den Stadien dieses Landes, mit der Faust im Sack zusehen.

Gefordert sind die Zuschauer, aber auch die Klubs. Als Hausherren bestimmen die Vereine die
Stadionordnung. Aber als Kunden entscheiden die Zuschauer, was für Getränke sie konsumieren wollen und wie lautstark und mit welchen Sprüchen sie ihr Team anfeuern wollen. Wochenende für Wochenende geben sie Hunderttausende von Franken aus, und können sich trotzdem nirgends und bei niemandem willkommenen fühlen.

Bei diesem zermürbenden und sinnlosen Katz-und-Maus-Spiel sind alle verpflichtet, dem Erlebnis Fussball nicht die Emotionen zu rauben und ihm den Todesstoss zu versetzen. Aber die Angst sitzt den Funktionären offensichtlich noch nicht im Nacken, dass sie früher oder später dafür verantwortlich gemacht werden.

Es verwundert deshalb, dass die Verantwortlichen der Nationalliga äh der Swiss Football League vom Gesetzgeber trotzdem weiter hirnlos Repressionen gegen Zuschauer und weitergehende Massnahmen gegen Fans verlangen. So sind sie zwar in der Lage, das eigene Haus in Muri glänzend im Scheinwerferlicht zu präsentieren, um das Wohl der Basis - der echten Fans, die man neuerdings gerne als Ultras bezeichnet - kümmert man sich aber nicht.

Dazu würden aber viele Fans, denen der Fussballklub ein Wohlgefühl und ein Daheim bietet, Hand zu Gesprächen und einer konstruktiven Zusammenarbeit bieten. Nur müsste man halt vielleicht mal aus dem Scheinwerferlicht treten und über seinen Schatten springen. Zumindest könnten der Geschichte des Fussballs in unserem Land so wieder erfreulichere Kapitel zugefügt werden als mit der aktuellen Schauermärchenphase.
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.

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Basic
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Beitrag von Basic »

mal an den tagi schicken...

wenn sie mumm haben drucken sie den ab


:rolleyes:

super text
Phallokratisches Chauvinischtenschwein mit patriarchischer Grundeinstellung

Magoo
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Beitrag von Magoo »

respekt ernesto !!

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

@Ernesto:
Sensationell. Witzig geschrieben (im Helbling-Stil), aber trotzdem mit harten Fakten...

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Gevatter Rhein
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Beitrag von Gevatter Rhein »

Ernesto, dieses Posting werde ich ausdrucken und zuhause einrahmen. Weltklasse!


Bittebittebitte an den Tagi UND an den Zauberer Helbling senden!
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Dieser Beitrag richtet sich kostenfrei und ausschliesslich an die Leser dieser Webseite. Jegliche Verwendung ausserhalb dieses Forums ist nur mit schriftlicher Zustimmung des Autors gestattet. Zitate nur mit Quellenangabe.

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Domingo
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Beitrag von Domingo »

Bild
Wenn Du redest, muss Deine Rede besser sein, als es Dein Schweigen gewesen wäre

Lizenzierung meiner Beiträge: Alle Rechte vorbehalten - Domingo 2004 bis 2025

Rot-Blau Pat
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Beitrag von Rot-Blau Pat »

Coole Artikel!!! Geil.
eimol rot-blau - immer rot-blau

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Oralapostel
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Beitrag von Oralapostel »

besten dank, ernesto!
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IP-Lotto
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Beitrag von IP-Lotto »

ernesto for: Bild
"Ich muss heute wieder einen Glückstag haben. Polizisten sind das Beste, was ich kenne - gleich nach Rhabarbergrütze."
P.V.R.P.E. Langstrumpf

The Moose
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Beitrag von The Moose »

Ich verbeuge mich vor Dir Ernesto!

Man darf ja davon ausgehen, dass dieses Schreiben den Weg zum Tagi bzw. zu Helbling finden wird oder?

Magoo
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Beitrag von Magoo »

The Moose hat geschrieben:Ich verbeuge mich vor Dir Ernesto!

Man darf ja davon ausgehen, dass dieses Schreiben den Weg zum Tagi bzw. zu Helbling finden wird oder?
der text wird vermutlich von alleine den weg zu helbling finden.

Golega
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Beitrag von Golega »

gut geschrieben der Artikel. Aber Du bleibst dabei angreifbar, weil Du die Gewalt um die Stadien (vor allem wenn Basel in Zürich spielt, aber auch anderswo) dabei vollständig ignorierst. Die Verbandbossen werden nur müde lächeln und darauf hinweisen. Fertig. Echt schade, denn dein Text enthält einige erwähnenswerte Kritikpunkte. So wird der Text bei den Entscheidungsträgern als schön geschriebenes Gesusel eines Hooligans abgetan.

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Ernesto
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Beitrag von Ernesto »

Magoo hat geschrieben:der text wird vermutlich von alleine den weg zu helbling finden.
Davon ist auszugehen. Infolge dessen gibt es mE zwei Möglichkeiten darauf zu reagieren:
  • Man antwortet von Seiten SFV/SFL mit einer saftigen Klage - und müsste damit dem Autor indirekt recht geben, von dem man selbst als "weltfremd, abgehoben und ahnungslos" sowie als diskussionsverweigernd dargestellt wird...
  • Man versucht das Gespräch aufzunehmen und begibt sich ausnahmsweise nicht nur verbal in die unteren Etagen unserer Stadien - das Ziel wäre erreicht, die längst fällige Diskussion würde in Gang gebracht, eventuell gar versucht gegenseitiges Verständnis aufzubringen und gemeinsam die Zukunft (und mit ihr auch die aktuelle Thematik) anzupacken.

(Den Weg in die Redaktionsstuben der diskussionsauslösenden Tageszeitung hat der Text übrigens in der Zwischenzeit gefunden.)
Reden ist Silber, Schreiben ist Gold.

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Rinoceronte
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Beitrag von Rinoceronte »

Ernesto hat geschrieben:Davon ist auszugehen. Infolge dessen gibt es mE zwei Möglichkeiten darauf zu reagieren:
  • Man antwortet von Seiten SFV/SFL mit einer saftigen Klage - und müsste damit dem Autor indirekt recht geben, von dem man selbst als "weltfremd, abgehoben und ahnungslos" sowie als diskussionsverweigernd dargestellt wird...
  • Man versucht das Gespräch aufzunehmen und begibt sich ausnahmsweise nicht nur verbal in die unteren Etagen unserer Stadien - das Ziel wäre erreicht, die längst fällige Diskussion würde in Gang gebracht, eventuell gar versucht gegenseitiges Verständnis aufzubringen und gemeinsam die Zukunft (und mit ihr auch die aktuelle Thematik) anzupacken.

(Den Weg in die Redaktionsstuben der diskussionsauslösenden Tageszeitung hat der Text übrigens in der Zwischenzeit gefunden.)
3 Möglichkeit: Man verspricht sich darum zu kümmern, lässt den Text aber sang un klanglos in der untersten Archivschublade verschwinden und macht weiter wie bis anhin.
.... und das die kleine Kartonbächerli vome Wasserdispänser vo Hand kläbt sin, dasch e Standard wo ich vo jedere Wohlstandsgsellschaft erwart!

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1980
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Beitrag von 1980 »

Ernesto,

Chapeau, Post des Monats. Che wäre stolz auf Dich.

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Keano
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Beitrag von Keano »

klasser text ernesto!

JHR
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Beitrag von JHR »

Sensationell, lieber Ernesto.

Eine wunderschöne Satire, die unterliegt ja der künstlerischen Freiheit ;)

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Ivolino
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Beitrag von Ivolino »

ganz digg Ernesto....eifach göttlich
Und täglich grüsst das Murmeltier :)

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