Feanor hat geschrieben: 24.01.2025, 09:48
ExtraMuros hat geschrieben: 23.01.2025, 23:35
Feanor hat geschrieben: 23.01.2025, 18:37
Du beziehst dich jetzt immer auf dieses eine Beispiel. Ich habe Taratonga konkret gefragt, weshalb er nur diese Verbrechen postet, die das gleiche Täterprofil haben. Du hast dich dann eingeschaltet.
Dass medial mehr Aufmerksamkeit bei diesem einen Fall vorhanden ist, ist ja klar.
Wie Hans-Dieters Tat sind übrigens viele, vermutlich fast alle Verbrechen von Einwanderern nicht im Voraus zu verhindern. Wenn wie in diesem Fall Behördenversagen vorliegt, ist das natürlich zu verdammen. Aber die AfD-Wähler, die laut deiner These aufgrund dieser Nachrichten bestätigt werden, wären nicht minder bestätigt, wenn kein Behördenversagen vorliegt. Dass du nicht eingestehen kannst/willst, dass hier unterschiedliche Massstäbe angewendet werden, halte ich für bezeichnend. Und um das argumentatorisch aufrecht zu erhalten, beziehst du dich auf diesen einen Fall mit den Kindern.
Ah, und mir dann Worte in den Mund legen aka dein rhetorisch fulminates Schlusswort: wo habe ich den geschrieben, dass ein gleichwertiges öffentliches Interesse vorhanden ist? Im Gegenteil, ich kritisiere ja das Gegenteil. Ich kritisiere, dass immer die gleichen - nicht minder zufälligen - Verbrechen HIER IM FORUM (darum ging es nämlich ursprünglicherweise) gepostet werden. Dass behauptet wird, die Leute hätten mehr Angst auf dem Weihnachtsmarkt denn sonst wo. Und das ist schlicht falsch. Du und die anderen ignorieren einfach lapidar die umfassbar hohe Quote an Verbrechen gegen Frauen, von Hans-Wursten und Migranten begangen, weil es sich politisch und medial nicht ausschlachten lässt.
Ich habe
drei Beiträge von dir zitiert, die an insgesamt vier Personen gerichtet waren. Es ging offensichtlich nicht um die konkrete Frage an Taratonga, sondern um die übergreifende Stossrichtung
aller deiner Beiträge zum Thema.
Nämlich, dass dir auf die Diskussion eines tödlichen Messerangriffs auf eine Kita Gruppe nichts anderes in den Sinn kommt als das Thema auf Gewalt an Frauen und Deutsche als Täter zu lenken. Diesbezüglich sei die Frage wiederholt: Dein Ernst?!
Nicht, dass das nicht stimmen würde was du sagst. Es trägt einfach überhaupt nichts zum Fall Aschaffenburg bei. Null. Reiner whataboutism. Nur damit man bloss nicht über den Elefanten im Raum reden muss.
Es wird nicht nur Rechts gewählt, weil solche Dinge passieren. Es wird insbesondere auch darum Rechts gewählt, weil Teile der Linken partout nicht eingestehen wollen, dass dem Deutschen Staat betreffend Bewältigung der Migration und ihren Begleiterscheinungen offensichtlichst die Kontrolle entglitten ist. Und dein Beitrag ist ein Paradebeispiel für diese Realitätsverweigerung.
In diesem Beitrag gleich zwei neue Beispiele.
"Es sind (...) vermutlich fast alle Verbrechen von Einwanderern nicht im Voraus zu verhindern". Okay, lass mich kurz nachdenken...
- Solingen, August 2024, Syrer, hätte zum Tatzeitpunkt bereits abgeschoben sein sollen
- Magdeburg, Dezember 2024, Syrer, behördenbekannt, vorher schon mehr als 100x auffällig geworden
- Aschaffenburg, Januar 2025, Afghane, hätte zum Tatzeitpunkt bereits abgeschoben sein sollen
Macht alleine im letzten halben Jahr 11 Tote, zwei davon Kinder, die hätten verhindert werden können. Reicht das für einen Aufschrei oder muss man das einfach hinnehmen?
Zweites Beispiel: "
die Behauptung, die Leute hätten mehr Angst auf dem Weihnachtsmarkt denn sonst wo". Mhmm. Bisschen zynisch ein Monat nach Magdeburg, ne? Und auch hier steht ein dicker Elefant im Raum. Wir können uns nämlich alle noch an Weihnachtsmärkte ohne Beton-Poller erinnern. Welche unabhängige Variable erklärt das neue Normal? Du weisst es, ich weiss es, jeder weiss es.
Ich war ja überrascht, dass der Whataboutismus-Vorwurf nicht schon früher kam - daher dachte ich schon fast, dass du insgeheim schon verstehst, worum es mir geht. Dass wir nicht zum gleichen politischen Schluss kommen müssen, ist ok, solange wir beide ehrlich sind und die tatsächlichen Fakten und Relationen akzeptieren. Die Whataboutismuskeule entlarvt dich nun leider.
Whataboutismus wäre es, wenn ich mit meinen Beispielen sagen möchte, dass diese Fälle ja nicht so schlimm seien. Mache ich aber nicht. Bzw. das wäre nicht mein Ziel gewesen.
Ich habe auf den Reflex, nur einseitig ausgewählte Taten - die allesamt schrecklich sind, insbesondere weil auch Behördenversagen dazukommt - immer wieder zu posten. Und deine (oder die eines anderen) These hinterfragt, dass diese einen Grund für AfD-Wahl zu sehen sind.
Schau, wenn du diese drei Beispiele aus diesem halben Jahr nimmst und wir das grosszügig auf das Doppelte hochrechnen und Fälle einbeziehen, bei denen kein Behördenversagen vorlag (genaue Zahlen darfst sonst gerne du bringen oder ein anderer, der hier ständig all diese Schreckenstaten postet), von mir aus auch auf das Dreifache - dann haben wir 30 Tote. Sagen wir 50. Und im gleichen Zeitraum ca. 180 Tote Frauen.
Wenn man jetzt Verbrechen bekämpfen, oder im Partei-Sprech: das eigene Volk beschützen möchte, kommst du nicht um
eine Analyse der Verbrechensstatistiken herum. Dein Whataboutimusvorwurf zielt hier also an der Realität vorbei und gälte nur, wenn ich damit jegliche Konsequenzen, jegliche Politik gegen Verbrechen wie in Solingen absprechen würde. Mache ich aber nicht.
Dein Argument ist jetzt, dass man Verbrechen wie in Solingen einfacher verhindern könnte als Verbrechen gegen Frauen. Das mag bei den Beispielen mit Behördenversagen stimmen. Dann möchte ich aber in Erinnerung rufen, dass nicht wenige Femizide nicht aus dem Nichts heraus passieren, dass Frauen bereits vorstellig geworden sind bei Polizei und Behörden, dass man sie aber nicht ernstgenommen hat.
Und dann: findest du es wirklich akzeptabel, dass man beide Augen zudrückt bei einem Verbrechen, das täglich geschieht? Das so oft geschieht, dass es nicht einmal mehr medial präsent ist? Da wird mit verschiedenen Ellen gemessen und dafür gibt es vielleicht gute Gründe, aber ganz sicher auch Gründe, die dir auch bekannt sein dürften und die liegen in den bereits vorhandenen Ressentiments der AfD-Wählerschicht, denen eben nicht die Tat an sich wichtig ist, sondern die Herkunft des Täters. Es ist doch schlicht zu einfach zu behaupten, diese Verbrechen lassen sich nicht verhindern. Und selbst wenn: haben sie weniger Aufmerksamkeit verdient?
Zu deinem letzten Punkt: Inwiefern ist das zynisch? Ich behaupte nicht, dass es keine Angst gibt. Aber diese Angst ist im Alltag schlicht nicht so akut, wie ihr das jetzt darstellt. Der Elefant im Raum ist vielmehr: ihr akzeptiert, dass Frauen - im Gegensatz zu den unzähligen Weihnachtsmarktbesuchern - im öffentlichen Raum tatsächlich nicht sicher sind und sich nicht sicher fühlen und tatsächlich gewisse Orte und Situationen meiden und tatsächlich tagtäglich mit dieser Gefahr leben müssen.
Und dann ist der wahre Elefant im Raum, die Antwort auf die Frage, warum Rechts hauptsächlich gewählt wird, doch eigentlich allen klar. Nicht wegen der Migration, nicht wegen den schrecklichen Terroranschlägen. Die Menschen radikalisieren sich politisch und gesellschaftlich, weil in den letzten 30 Jahren die Unsicherheit, die Furcht vor wirtschaftlichem und sozialem Abstieg (der für viele auch Tatsache ist) zugenommen hat, weil die Differenzen zwischen Arm und Reich explodiert sind. Die AfD könnte alle "Ausländer" und Trans-Menschen aus Deutschland deportieren und den AfD-Wählern ging es immer noch nicht besser, abgesehen vielleicht vom zutiefst völkischen Teil.
Und in diesem Punkt versagt die Politik von links bis rechts. Gewollt oder aus Unfähigkeit.