Krankenversicherung, wie weiter?

Der Rest...
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Käppelijoch
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Käppelijoch »

Ein 54-jähriger Familienvater, welcher gegen den Krebs kämpft und den Kampf verliert (aber doch noch 2-3 Jahre mit seiner Familie herausgeholt hat), ist in der Endabrechnung teurer als eine 88-Jährige, welche lediglich Blutdruckmedikamente nimmt und an einem Herzstillstand stirbt.
Oder würden die Kostenrechner sagen, tja Pech gehabt, stirb bitte früher, lieber Familienvater, dann haben wir die Volksgesundheitskosten besser im Griff?

Sprich: Nicht "die Alten" per se sind teuer, sondern oftmals die letzten 1-2 Lebensjahre.

Wenn ich Sätze höre wie "Wer alt werden will, muss dementsprechend zahlen", da regt sich in mir massiver Wiederstand. Jeder Mensch ist gleich wertvoll und es darf keine Frage der finanziellen Möglichkeiten sein, ob jemand alt werden darf oder nicht. Wenn ich solche Sätze lese/höre, kommt in mir die Galle hoch. Vielleicht bin ich da zu sehr Christ.

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Käppelijoch
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Käppelijoch »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 27.09.2024, 12:07 Ok, das heisst der Arbeiter der 40 Jahre geschufftet hat, sich dabei die Hüfte kaputt gemacht hat und sich eine OP privat nicht leisten kann, kann dann halt einfach nicht mehr laufen? Für die letzten 20-30 Jahre seines Lebens? Bekommt er wenigstens noch einen Rollstuhl oder spart man den dann auch ein?

Ich bin ja einverstanden, dass man gewisse Leistungen aus der Grundversicherung streichen kann. Als erstes, am besten schon heute, den ganzen Homöopathie Quatsch, für den es keine Evidenz gibt.

Aber so wie du es dir vorstellst halte ich das für eine krasse Zweiklassengesellschaft. Medizinische Behandlung nur noch für die, die es sich leisten können.

Zumal das Recht auf Gesundheit an diversen Stellen festgehalten ist.

Zu 100% WORD.

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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Aficionado »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 27.09.2024, 12:07
BSL>ZRH hat geschrieben: 27.09.2024, 07:31 Dazu kommt noch die Alterung der Gesellschaft. Wenn heute durchschnittlich von 100 Personen 80 über 80 Jahre alt werden, dann explodieren die Kosten. Das war vor 30 bis 40 Jahren anders.
Lösung ist simpel: Wer lange Leben will der muss auch mehr bezahlen.
Starker Anstieg der Prämien im Alter.
Aber die Alterung der Gesellschaft
Kannst du deine Fixierung auf das Alter auch noch ein bisschen begründen oder belegen?

Denn dies ist meines Wissens ein Mythos. Das Kalenderalter macht eher weniger aus. Entscheidender sind die letzten Lebensjahre, da ziehen die Kosten an. Egal ob mit 30, 50, 70 oder 90.
Dazu gibt es auch Untersuchungen und Studien:
https://www.nzz.ch/wirtschaft/gesundhei ... ld.1757865
So sind die Behandlungskosten unabhängig vom Alter in den letzten zwei Lebensjahren gemäss Felder zwölfmal so hoch wie bei einem gleichaltrigen Menschen, der noch mindestens fünf Jahre zu leben hat.
Umgekehrt werden für einen Senior, der noch fünf Jahre zu leben hat, mit 80 nicht exorbitant höhere Behandlungskosten fällig als für einen 60-Jährigen. Das ist auch deshalb der Fall, weil die Menschen heute anders altern als früher. Wer heute 85 Jahre alt ist, ist fitter als jemand, der vor dreissig Jahren dieses Alter hatte. Die Sterbekosten nehmen schliesslich ab 80 stark ab. Dies, weil gewisse Behandlungen im hohen Alter nicht mehr oder seltener durchgeführt werden
.
Wäre also schön zu sehen wenn du begründen könntest, woher dein Fokus auf das reine Alter kommt und was es bringen soll, dort gross den Fokus zu legen.

Beschränkung der medizinischen Leistung auf lebenserhaltende und schmerzlindernde Massnahmen und Generika pflicht. Wer mehr möchte, der muss das privat bezahlen (z.B. Abnehmspritzen, neue künstliche Gelenke, gelaserte Augen usw.) Anders gesagt, die Schweiz muss einen standard wie Deutschland vor 5 Jahren hatte auf lange Zeit sichern. Das ist ein guter Mittelweg zwischen Kosten und Nutzen. Basics ja, Luxus nein.
Ok, das heisst der Arbeiter der 40 Jahre geschufftet hat, sich dabei die Hüfte kaputt gemacht hat und sich eine OP privat nicht leisten kann, kann dann halt einfach nicht mehr laufen? Für die letzten 20-30 Jahre seines Lebens? Bekommt er wenigstens noch einen Rollstuhl oder spart man den dann auch ein?

Ich bin ja einverstanden, dass man gewisse Leistungen aus der Grundversicherung streichen kann. Als erstes, am besten schon heute, den ganzen Homöopathie Quatsch, für den es keine Evidenz gibt.

Aber so wie du es dir vorstellst halte ich das für eine krasse Zweiklassengesellschaft. Medizinische Behandlung nur noch für die, die es sich leisten können.

Zumal das Recht auf Gesundheit an diversen Stellen festgehalten ist.

Interessant.

Betr. Homöopathie. Sag das nicht einem Appenzeller. :D
Zuletzt geändert von Aficionado am 27.09.2024, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Aficionado »

Gesundheitskosten: im Tessin hoch, in Appenzell Innerrhoden tief

https://www.srf.ch/sendungen/kassenstur ... %20bezahlt.

Jaja, Naturheilstoffe nicht gleich Homöopathie. Aber ein bisschen Schwurbelanfällig sind die Zwerge schon. :D

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Aficionado hat geschrieben: 27.09.2024, 13:15 Gesundheitskosten: im Tessin hoch, in Appenzell Innerrhoden tief

https://www.srf.ch/sendungen/kassenstur ... %20bezahlt.

Jaja, Naturheilstoffe nicht gleich Homöopathie. Aber ein bisschen Schwurbelanfällig sind die Zwerge schon. :D

Dafür haben Männer in AI im Schnitt als einziger Kanton eine Lebenserwartung unter 80J. Zumindest gemäss Statistik von 2022.

Basler Beobachter
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Basler Beobachter »

Der Gesundheitsbereich ist eine grosse Industrie mit vielen Teilnehmern, die absahnen wollen:
- Patienten wollen möglichst viele ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen, d.h. einen Gegenwert für die hohen Prämien erhalten,
- Patienten, die wegen Geldmangels die KK-Prämie erstattet bekommen, wollen das erst recht.
- Patienten überrennen wegen Kleinigkeiten die Notfall-Stationen.
- Die Ärzte wollen ebenfalls abkassieren und versuchen, nebst notwendigen auch so viel wie möglich nicht notwendige Eingriffe zu tätigen.
- Das Pflegepersonal kämpft um mehr Lohn. Das Pflegepersonal der untersten Stufen hat kaum 4'000 Franken netto im Monat. Da sind solche Wünsche verständlich.
- Die Medikamentenhersteller zocken ab wie sie nur können, um ihre Bosse zu Multimillionären zu machen und ihren Aktionären Freude zu bereiten. Und sie pushen vor allem die ganz teuren Medis wie z.B. Krebsmittel für 2 Millionen Franken pro Fall. 
- Auch die Apotheker wollen etwas vom Kuchen und hauen auf die schon hohen Medikamentenpreise noch fleissig Zuschläge drauf sofern der Patient ein Rezept vorzeigt.
- Trotz exorbitanten Einnahmen kämpfen in der Schweiz viele Spitäler ums finanzielle Überleben. Aus dieser Richtung ist in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten keine Besserung in Sicht. Gegen Spitalzusammenlegungen, welche die allgemeinen Kosten etwas reduzieren würden, regt sich sofort Widerstand, weil jeden ein Spital so nahe wie möglich am Wohnort wünscht. 
- Zu guter Letzt wollen auch die Krankenkassen Geld verdienen. Auch ihre Chefs wollen einen hohen Zahltag. 
- Weil die Menschen tendenziell immer älter werden, trägt auch dies zur Kostensteigerung bei.

Die einzigen, die etwas dafür tun, dass die Grundprämien nicht noch höher sind, sind diejenigen (meist vermögenden) Menschen, die sich teure medizinische Zusatzversicherungen leisten, wovon die finanziellen Profiteure des Gesundheitsbereiches abkassieren. Gäbe es nur die Grundversicherung, würden die Profiteure sich so verhalten, dass die Grundprämien noch höher wären. 

Eventuell könnte es etwas bringen, dass Kantone mit sehr hoher Grundprämie bei den mit tiefer Grundprämie Anschauungsunterricht holen würden. Ich bin kein Fachmann und weiss nicht, wie viel so herausgeholt werden könnte, aber dass die Prämien im Gesundheitsbereich derart hoch sind. weil alle Teilnehmer das Maximum für sich herausholen wollen, ist augenscheinlich. 

Politiker aus allen Lagern haben Vorschläge, wie die Prämien reduziert werden könnten. Aber diese Vorschläge betreffen jeweils nur eine Gruppe der Teilnehmer und erreichen daher keine Mehrheiten. 

Eine dieser Ideen wäre die Prämien lohnabhängig zu machen. Dann müssten gewisse Leute noch 50 Franken pro Monat zahlen, andere 10'000. Wer dann wenig zahlt sagt sich, ich kann mir nun alles leisten. Wer dann viel zahlt, möchte einen entsprechenden Gegenwert. Und die Spirale nach oben geht von neuem los. 

Ein weitere Variante wäre, dass die Grundprämien nach dem gesunden Lebensstil erhoben würden: 
1) gesunde Ernährung  2) nicht rauchen  3) genügend Bewegung   4) vorsichtiges Verhalten  5) keine Drogen   
Allerdings wäre der Aufwand dafür, zu sorgen, dass nicht beschissen wird, derart teuer, dass es alles wieder auffrisst. Daher nicht geeignet. 

Ich habe nun aus der Beobachter-Perspektive versucht, die Argumente aus allen politischen und gesellschaftlichen Lagern zu erwähnen  und schliesse nicht aus, etwas vergessen zu haben. Ich kann mir nun aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass die KK-Prämien in der Schweiz nicht weiter überproportional steigen, weil eben alle Teilnehmer möglichst viel davon profitieren wollen.

 

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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Käppelijoch »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 27.09.2024, 13:25
Aficionado hat geschrieben: 27.09.2024, 13:15 Gesundheitskosten: im Tessin hoch, in Appenzell Innerrhoden tief

https://www.srf.ch/sendungen/kassenstur ... %20bezahlt.

Jaja, Naturheilstoffe nicht gleich Homöopathie. Aber ein bisschen Schwurbelanfällig sind die Zwerge schon. :D

Dafür haben Männer in AI im Schnitt als einziger Kanton eine Lebenserwartung unter 80J. Zumindest gemäss Statistik von 2022.
Das hat mit dem Wachstum zu tun, Hamster leben auch nur 2 Jahre, während Katzen länger leben.
 

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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Käppelijoch »

Basler Beobachter hat geschrieben: 27.09.2024, 13:47
- Auch die Apotheker wollen etwas vom Kuchen und hauen auf die schon hohen Medikamentenpreise noch fleissig Zuschläge drauf sofern der Patient ein Rezept vorzeigt.
https://vinzenz-apotheke.ch/wissenwerte ... k-und-loa/

"Unser Verdienst soll weitgehend unabhängig von Preis und Menge eines Medikaments erfolgen. Damit werden finanzielle «Fehlanreize» zur Abgabe von teuren Medikamenten vermindert. Wir erhalten unser «Geld» nicht mehr nur über die Marge (Differenz: Verkauf – Einkauf), sondern zusätzlich anhand von Taxpunkten, wie man sie auch bei den Arztleistungen kennt. Unsere sogenannte Marge wurde verkleinert.

Dies betrifft jedoch jediglich medikamente, welche rezeptpflichtig sind und von der Grundversicherung bezahlt werden.

Es ist einfach einmal mehr die Frage, wieso von Apothekerinnen erwartet wird, dass sie gratis arbeiten, während bei jedem Maurer die Arbeit selbstverständlich bezahlt wird.

https://pharmasuisse.org/system/files/m ... eutsch.pdf

Die Apotheke macht das nicht aus einer laune heraus, sondern das ist gesetzlich geregelt, dafür wurde die freie Preisbildung aufgegeben und der Bund legt seit dann die Preise fest und die Preise und Margen sanken fleissig. DIe Taxen vergüten die Arbeit der Apothekerinnen Margen- und Mengenunabhängig. Und diese Taxen sind seit 26 Jahren immernoch gleich, wurden nie erhöht.

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Aficionado
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Aficionado »

Und so haben alle Exponenten im Gesundheitswesen ihre Argumente und wir bewegen uns im Kreis.

Fey
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Fey »

1. Schritt Krankenkassen-Versicherungsmakler und ihren gesamten Beruf abschaffen!! Die Krankenkassen geben verdammt viel für diese deppen aus und die deppen schaffen es immer wieder das Personen danach doppelt Versichert sind. Brauchts nicht also entsorgen das Pack.

2. Schritt Löhne von Ärzten, Klinikleitungen etc. beschränken. Keiner im Gesundheitssystem sollte mehr als 250k pro Jahr verdienen.

3. Schritt Löhne von Chefs der Krankenkasse sowie der Verwaltungsräte von Krankenkassen auf 200k herabsetzen. Keine Spesen für jeden Blödsinn.

sternekoch***
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von sternekoch*** »

Basler Beobachter hat geschrieben: 27.09.2024, 13:47 Der Gesundheitsbereich ist eine grosse Industrie mit vielen Teilnehmern, die absahnen wollen:
- Patienten wollen möglichst viele ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen, d.h. einen Gegenwert für die hohen Prämien erhalten,
- Patienten, die wegen Geldmangels die KK-Prämie erstattet bekommen, wollen das erst recht.
- Patienten überrennen wegen Kleinigkeiten die Notfall-Stationen.
- Die Ärzte wollen ebenfalls abkassieren und versuchen, nebst notwendigen auch so viel wie möglich nicht notwendige Eingriffe zu tätigen.
- Das Pflegepersonal kämpft um mehr Lohn. Das Pflegepersonal der untersten Stufen hat kaum 4'000 Franken netto im Monat. Da sind solche Wünsche verständlich.
- Die Medikamentenhersteller zocken ab wie sie nur können, um ihre Bosse zu Multimillionären zu machen und ihren Aktionären Freude zu bereiten. Und sie pushen vor allem die ganz teuren Medis wie z.B. Krebsmittel für 2 Millionen Franken pro Fall. 
- Auch die Apotheker wollen etwas vom Kuchen und hauen auf die schon hohen Medikamentenpreise noch fleissig Zuschläge drauf sofern der Patient ein Rezept vorzeigt.
- Trotz exorbitanten Einnahmen kämpfen in der Schweiz viele Spitäler ums finanzielle Überleben. Aus dieser Richtung ist in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten keine Besserung in Sicht. Gegen Spitalzusammenlegungen, welche die allgemeinen Kosten etwas reduzieren würden, regt sich sofort Widerstand, weil jeden ein Spital so nahe wie möglich am Wohnort wünscht. 
- Zu guter Letzt wollen auch die Krankenkassen Geld verdienen. Auch ihre Chefs wollen einen hohen Zahltag. 
- Weil die Menschen tendenziell immer älter werden, trägt auch dies zur Kostensteigerung bei.

Die einzigen, die etwas dafür tun, dass die Grundprämien nicht noch höher sind, sind diejenigen (meist vermögenden) Menschen, die sich teure medizinische Zusatzversicherungen leisten, wovon die finanziellen Profiteure des Gesundheitsbereiches abkassieren. Gäbe es nur die Grundversicherung, würden die Profiteure sich so verhalten, dass die Grundprämien noch höher wären. 

Eventuell könnte es etwas bringen, dass Kantone mit sehr hoher Grundprämie bei den mit tiefer Grundprämie Anschauungsunterricht holen würden. Ich bin kein Fachmann und weiss nicht, wie viel so herausgeholt werden könnte, aber dass die Prämien im Gesundheitsbereich derart hoch sind. weil alle Teilnehmer das Maximum für sich herausholen wollen, ist augenscheinlich. 

Politiker aus allen Lagern haben Vorschläge, wie die Prämien reduziert werden könnten. Aber diese Vorschläge betreffen jeweils nur eine Gruppe der Teilnehmer und erreichen daher keine Mehrheiten. 

Eine dieser Ideen wäre die Prämien lohnabhängig zu machen. Dann müssten gewisse Leute noch 50 Franken pro Monat zahlen, andere 10'000. Wer dann wenig zahlt sagt sich, ich kann mir nun alles leisten. Wer dann viel zahlt, möchte einen entsprechenden Gegenwert. Und die Spirale nach oben geht von neuem los. 

Ein weitere Variante wäre, dass die Grundprämien nach dem gesunden Lebensstil erhoben würden: 
1) gesunde Ernährung  2) nicht rauchen  3) genügend Bewegung   4) vorsichtiges Verhalten  5) keine Drogen   
Allerdings wäre der Aufwand dafür, zu sorgen, dass nicht beschissen wird, derart teuer, dass es alles wieder auffrisst. Daher nicht geeignet. 

Ich habe nun aus der Beobachter-Perspektive versucht, die Argumente aus allen politischen und gesellschaftlichen Lagern zu erwähnen  und schliesse nicht aus, etwas vergessen zu haben. Ich kann mir nun aber beim besten Willen nicht vorstellen, dass die KK-Prämien in der Schweiz nicht weiter überproportional steigen, weil eben alle Teilnehmer möglichst viel davon profitieren wollen.

 

Danke für deinen Versuch einer Auslegeordnung. Auf dieser Basis lässt sich das eine oder andere gut diskutieren. Fakt ist, so kann und darf es nicht mehr weitergehen mit der Prämienentwicklung. Das ganze System muss auf den Prüfstand, keine Tabus. Verursachergerechtes Pricing wird immer und überall propagiert, nur im (Un-) Gesundheitswesen nicht? Luxusversorgung für alle klappt nicht, vorallem dann nicht, wenn die einen alles berappen müssen und andere nur einen Teil davon. Und einfach jedes Jahr die Prämienvergünstigungen durch Bund und Kantone aufzustocken ist auch keine Lösung...

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Tsunami
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Tsunami »

Basler Beobachter hat geschrieben: 27.09.2024, 13:47 Der Gesundheitsbereich ist eine grosse Industrie mit vielen Teilnehmern, die absahnen wollen:
- Patienten wollen möglichst viele ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen, d.h. einen
etc.
Vielen Dank für die Auslegeordnung. Das hört resp. liest sich alles vernünftig an und zeigt die Problematik am ganzen System. Wie du schreibst, ist besteht die Lösung aus der Quadratur des Kreises.

Man hört von jedem Teilnehmer Rezepte gegen die Kosten. Aber selbstverständlich soll es immer den anderen Teilnehmer treffen  ;) .

Mein Input in Sachen Kosten sparen würde lauten: 
"Bei nicht dringenden resp. unfallbedingten Operationen muss zwingend eine Zweitmeinung einer anderen Klinik, anderem Spital oder Arzt eingeholt werden". Die Zweitmeinung kostet zwar wieder zusätzlich Geld, doch könnten damit viele Operationen eingespart werden, welche deutlich teurer gewesen wären als die Zweitmeinung. Jedenfalls hat dies bei mir schon zwei Mal geholfen.

 

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Käppelijoch
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Käppelijoch »

So etwas hat das Potential viel Geld einzusparen und das Sytem effizienter zu machen:

Bundesrat will staatliche Lösung fürs Patienten­dossier
https://www.bazonline.ch/epd-bundesrat- ... 8676563398

So etwas kann Doppelsprigkeiten aufdecken und verhindern, sowie die Effizienz erhöhen und die Ärzteschaft entlasten.

Aber man liess die Kantone jahrelang herumwursteln.
Dass der Bund bis heute kein eRezept zu Stande brachte: ein Armutszeugnis. Immerhin haben sich die Ärztegesellschaft FMH und der Apothekerverband zusammengesetzt und einen Standard entwickelt.

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Aficionado
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Aficionado »

Tsunami hat geschrieben: 27.09.2024, 15:43
Basler Beobachter hat geschrieben: 27.09.2024, 13:47 Der Gesundheitsbereich ist eine grosse Industrie mit vielen Teilnehmern, die absahnen wollen:
- Patienten wollen möglichst viele ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen, d.h. einen
etc.
Vielen Dank für die Auslegeordnung. Das hört resp. liest sich alles vernünftig an und zeigt die Problematik am ganzen System. Wie du schreibst, ist besteht die Lösung aus der Quadratur des Kreises.

Man hört von jedem Teilnehmer Rezepte gegen die Kosten. Aber selbstverständlich soll es immer den anderen Teilnehmer treffen  ;) .

Mein Input in Sachen Kosten sparen würde lauten: 
"Bei nicht dringenden resp. unfallbedingten Operationen muss zwingend eine Zweitmeinung einer anderen Klinik, anderem Spital oder Arzt eingeholt werden". Die Zweitmeinung kostet zwar wieder zusätzlich Geld, doch könnten damit viele Operationen eingespart werden, welche deutlich teurer gewesen wären als die Zweitmeinung. Jedenfalls hat dies bei mir schon zwei Mal geholfen.

 

Berufskollegen haben ein ziemlich gutes Verhältnis untereinander. Keiner würde seinem Kollegen einen "reindrücken".
Kommt mir ein wenig vor wie das Hausarztmodell. Dieses sollte doch auch Kosten senken. Habe aber eher den Eindruck, dass dieses Modell die Kosten erhöht, da der Hausarzt kein Risiko eingehen möchte und dich deshalb gleich zum Spezialisten schickt.

Gempenstollen
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Gempenstollen »

Aficionado hat geschrieben: 27.09.2024, 17:40
Tsunami hat geschrieben: 27.09.2024, 15:43
Basler Beobachter hat geschrieben: 27.09.2024, 13:47 Der Gesundheitsbereich ist eine grosse Industrie mit vielen Teilnehmern, die absahnen wollen:
- Patienten wollen möglichst viele ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen, d.h. einen
etc.
Vielen Dank für die Auslegeordnung. Das hört resp. liest sich alles vernünftig an und zeigt die Problematik am ganzen System. Wie du schreibst, ist besteht die Lösung aus der Quadratur des Kreises.

Man hört von jedem Teilnehmer Rezepte gegen die Kosten. Aber selbstverständlich soll es immer den anderen Teilnehmer treffen  ;) .

Mein Input in Sachen Kosten sparen würde lauten: 
"Bei nicht dringenden resp. unfallbedingten Operationen muss zwingend eine Zweitmeinung einer anderen Klinik, anderem Spital oder Arzt eingeholt werden". Die Zweitmeinung kostet zwar wieder zusätzlich Geld, doch könnten damit viele Operationen eingespart werden, welche deutlich teurer gewesen wären als die Zweitmeinung. Jedenfalls hat dies bei mir schon zwei Mal geholfen.

 

Berufskollegen haben ein ziemlich gutes Verhältnis untereinander. Keiner würde seinem Kollegen einen "reindrücken".
Kommt mir ein wenig vor wie das Hausarztmodell. Dieses sollte doch auch Kosten senken. Habe aber eher den Eindruck, dass dieses Modell die Kosten erhöht, da der Hausarzt kein Risiko eingehen möchte und dich deshalb gleich zum Spezialisten schickt.

Dann überlege Dir mal folgendes: der Erstkonsultierte lässt die mehr oder weniger (eher mehr) vollständige Abklärungsbatterie laufen ((Labor, bildgebende Diagnostik, apparative Tests u.ä.) und der Zweitkonsultierte soll dann seine ganze Expertise auf diese Ergebnisse abstützen und „garniert“ dann ein Gesprächshonorar in der Grössenordnung von 100-150.-

Im operativen Bereich haben wir die Pauschaltarife für einen jeweiligen Eingriff, die sich nur unwesentlich unterscheiden ob es sich um eine junge praktisch gesunde Person oder eine ältere mit mehreren Zusatzrisiken (Gewicht, Alter, Nebendiagnosen etc). Welche Kategorie würdest Du bevorzugt behandeln? Wo stauen sich die Übrigen?

PS: Zweitmeinungen bei verschiedenen Spitälern betreffend Operation? Gehst Du Metzger verkauft er Dir Fleisch kein Gemüse

Gempenstollen
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Gempenstollen »

Felix Schneuwly vom Vergleichsdienst Comparis der «Aargauer Zeitung»
https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/ ... ld.2677423

Wie erklären Sie sich, dass die Menschen immer mehr Leistungen beziehen?

Wir sehen aktuell ein Phänomen gerade bei jungen Leuten, die wegen diffuser Beschwerden zum Arzt gehen. Eine solche Behandlung ist aufwendig, weil es schwierig ist, die Ursachen der Beschwerden zu finden. Auch verlangen die Patienten, dass alles abgeklärt und untersucht wird. Dafür haben wir in der Schweiz auch die entsprechenden Geräte. Der Anspruch ist heute, dass der Arzt beweisen muss, dass der Patient gesund ist. Gesundheit entwickelt sich zu einer Konsumhaltung. Es ist aber unmöglich, diesen Anspruch zu versichern.

Hauenstein
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Hauenstein »

Gempenstollen hat geschrieben: 27.09.2024, 19:51 Felix Schneuwly vom Vergleichsdienst Comparis der «Aargauer Zeitung»
https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/ ... ld.2677423

Wie erklären Sie sich, dass die Menschen immer mehr Leistungen beziehen?

Wir sehen aktuell ein Phänomen gerade bei jungen Leuten, die wegen diffuser Beschwerden zum Arzt gehen. Eine solche Behandlung ist aufwendig, weil es schwierig ist, die Ursachen der Beschwerden zu finden. Auch verlangen die Patienten, dass alles abgeklärt und untersucht wird. Dafür haben wir in der Schweiz auch die entsprechenden Geräte. Der Anspruch ist heute, dass der Arzt beweisen muss, dass der Patient gesund ist. Gesundheit entwickelt sich zu einer Konsumhaltung. Es ist aber unmöglich, diesen Anspruch zu versichern.

Früher ging man zum Arzt wenn man krank war, heute gehen die Leute um zu schauen ob man gesund ist!
UNSER GLAUBE LEBT, SOLANGE DEINE FAHNE WEHT!

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footbâle
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von footbâle »

Hauenstein hat geschrieben: 27.09.2024, 20:14
Gempenstollen hat geschrieben: 27.09.2024, 19:51  
Früher ging man zum Arzt wenn man krank war, heute gehen die Leute um zu schauen ob man gesund ist!
Genau das. Du bringst es total auf den Punkt. Ich kennen Leute, die mindestens einmal pro Woche zum Arzt gehen. Ungelogen. Meine Sicht: Wer zum Arzt geht und ohne belastbare Diagnose wieder raus marschiert: Selber zahlen. Ich würde gerne mal eine Statistik sehen, wie die Konsultationen in den letzten 25 Jahren zugenommen haben. Jeder (m/w/d) geht wegen absolut jedem Scheiss zum Allgemeiner. Für mich sind die Versicherten primär für die explodierenden Prämien verantwortlich. 
 

Basler Beobachter
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Basler Beobachter »

sternekoch*** hat geschrieben: 27.09.2024, 15:25
Basler Beobachter hat geschrieben: 27.09.2024, 13:47  
Verursachergerechtes Pricing wird immer und überall propagiert, nur im (Un-) Gesundheitswesen nicht? Luxusversorgung für alle klappt nicht, vorallem dann nicht, wenn die einen alles berappen müssen und andere nur einen Teil davon. Und einfach jedes Jahr die Prämienvergünstigungen durch Bund und Kantone aufzustocken ist auch keine Lösung...
Na ja, "verursachergerecht" bedeutet das Ende der Solidarität. Wer kein Geld hat, würde nicht mehr behandelt. Klar, so kann man Kosten sparen, aber ..............
 

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Käppelijoch
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Käppelijoch »

Ich fände es spannend, wenn man dem doch mit Abstand sehr marginalen Kostenzuwachs von BS dieses Jahr (1.5%) genauer auf den Grund gehen könnte. Wie nachhaltig ist er und hat er etwas mit etwaigen, getroffenen Massnahmen zu tun und wenn ja, welche?

Gurkensalat
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Gurkensalat »

Das wäre mal eine sinnvolle Petition

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Tsunami
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Tsunami »

Aficionado hat geschrieben: 27.09.2024, 17:40
Tsunami hat geschrieben: 27.09.2024, 15:43
Basler Beobachter hat geschrieben: 27.09.2024, 13:47 Der Gesundheitsbereich ist eine grosse Industrie mit vielen Teilnehmern, die absahnen wollen:
- Patienten wollen möglichst viele ärztliche Dienstleistungen in Anspruch nehmen, d.h. einen
etc.
Vielen Dank für die Auslegeordnung. Das hört resp. liest sich alles vernünftig an und zeigt die Problematik am ganzen System. Wie du schreibst, ist besteht die Lösung aus der Quadratur des Kreises.

Man hört von jedem Teilnehmer Rezepte gegen die Kosten. Aber selbstverständlich soll es immer den anderen Teilnehmer treffen  ;) .

Mein Input in Sachen Kosten sparen würde lauten: 
"Bei nicht dringenden resp. unfallbedingten Operationen muss zwingend eine Zweitmeinung einer anderen Klinik, anderem Spital oder Arzt eingeholt werden". Die Zweitmeinung kostet zwar wieder zusätzlich Geld, doch könnten damit viele Operationen eingespart werden, welche deutlich teurer gewesen wären als die Zweitmeinung. Jedenfalls hat dies bei mir schon zwei Mal geholfen.


Berufskollegen haben ein ziemlich gutes Verhältnis untereinander. Keiner würde seinem Kollegen einen "reindrücken".
Kommt mir ein wenig vor wie das Hausarztmodell. Dieses sollte doch auch Kosten senken. Habe aber eher den Eindruck, dass dieses Modell die Kosten erhöht, da der Hausarzt kein Risiko eingehen möchte und dich deshalb gleich zum Spezialisten schickt.
Na ja, da hatte ich eben ganz andere Erfahrungen gemacht, wie du meinem Post entnehmen konntest ;) .
Und wenn du dich trotzdem fürchten solltest, dass der "Kollege" gleich argumentieren würde, musst du ja dem "Zweitarzt" nicht auf die Nase binden, was der "Erstarzt" empfohlen hat. 

Hausarztmodell: Ja und nein. Da kommt es sehr stark auf den Hausarzt an. Da habe ich beide Varianten erlebt. Einen, welcher dein Argument folgt und einen, welche tatsächlich Ahnung von der Botanik hatte und mich gut beraten konnte.

Aber ja, ich denke auch, dass dieses Hausarztmodell nicht der grosse Sparhammer ist, den die Kassen vorgeben, da zu wenige Hausärzte Verantwortung übernehmen wollen.
 

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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Aficionado »

Tsunami hat geschrieben: 28.09.2024, 11:47
Aficionado hat geschrieben: 27.09.2024, 17:40
Tsunami hat geschrieben: 27.09.2024, 15:43
Vielen Dank für die Auslegeordnung. Das hört resp. liest sich alles vernünftig an und zeigt die Problematik am ganzen System. Wie du schreibst, ist besteht die Lösung aus der Quadratur des Kreises.

Man hört von jedem Teilnehmer Rezepte gegen die Kosten. Aber selbstverständlich soll es immer den anderen Teilnehmer treffen  ;) .

Mein Input in Sachen Kosten sparen würde lauten: 
"Bei nicht dringenden resp. unfallbedingten Operationen muss zwingend eine Zweitmeinung einer anderen Klinik, anderem Spital oder Arzt eingeholt werden". Die Zweitmeinung kostet zwar wieder zusätzlich Geld, doch könnten damit viele Operationen eingespart werden, welche deutlich teurer gewesen wären als die Zweitmeinung. Jedenfalls hat dies bei mir schon zwei Mal geholfen.


Berufskollegen haben ein ziemlich gutes Verhältnis untereinander. Keiner würde seinem Kollegen einen "reindrücken".
Kommt mir ein wenig vor wie das Hausarztmodell. Dieses sollte doch auch Kosten senken. Habe aber eher den Eindruck, dass dieses Modell die Kosten erhöht, da der Hausarzt kein Risiko eingehen möchte und dich deshalb gleich zum Spezialisten schickt.
Na ja, da hatte ich eben ganz andere Erfahrungen gemacht, wie du meinem Post entnehmen konntest ;) .
Und wenn du dich trotzdem fürchten solltest, dass der "Kollege" gleich argumentieren würde, musst du ja dem "Zweitarzt" nicht auf die Nase binden, was der "Erstarzt" empfohlen hat. 


Hausarztmodell: Ja und nein. Da kommt es sehr stark auf den Hausarzt an. Da habe ich beide Varianten erlebt. Einen, welcher dein Argument folgt und einen, welche tatsächlich Ahnung von der Botanik hatte und mich gut beraten konnte.

Aber ja, ich denke auch, dass dieses Hausarztmodell nicht der grosse Sparhammer ist, den die Kassen vorgeben, da zu wenige Hausärzte Verantwortung übernehmen wollen.
 

Ja, bei kostspieligen Eingriffen einen Versuch wert. Der Druck müsste von den Versicherungen kommen.

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OutLander
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von OutLander »

footbâle hat geschrieben: 27.09.2024, 22:07
Hauenstein hat geschrieben: 27.09.2024, 20:14
Gempenstollen hat geschrieben: 27.09.2024, 19:51  
Früher ging man zum Arzt wenn man krank war, heute gehen die Leute um zu schauen ob man gesund ist!
Genau das. Du bringst es total auf den Punkt. Ich kennen Leute, die mindestens einmal pro Woche zum Arzt gehen. Ungelogen. Meine Sicht: Wer zum Arzt geht und ohne belastbare Diagnose wieder raus marschiert: Selber zahlen. Ich würde gerne mal eine Statistik sehen, wie die Konsultationen in den letzten 25 Jahren zugenommen haben. Jeder (m/w/d) geht wegen absolut jedem Scheiss zum Allgemeiner. Für mich sind die Versicherten primär für die explodierenden Prämien verantwortlich. 
 

Für mich sind zumindest teilweise auch die Arbeitgeber in die Pflicht zu nehmen. Solange manche nach einem (!) Tag Absenz ein Arztzeugnis verlangen, muss man sich nicht wundern.

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Aficionado
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Aficionado »

OutLander hat geschrieben: 30.09.2024, 13:12
footbâle hat geschrieben: 27.09.2024, 22:07
Hauenstein hat geschrieben: 27.09.2024, 20:14
Früher ging man zum Arzt wenn man krank war, heute gehen die Leute um zu schauen ob man gesund ist!
Genau das. Du bringst es total auf den Punkt. Ich kennen Leute, die mindestens einmal pro Woche zum Arzt gehen. Ungelogen. Meine Sicht: Wer zum Arzt geht und ohne belastbare Diagnose wieder raus marschiert: Selber zahlen. Ich würde gerne mal eine Statistik sehen, wie die Konsultationen in den letzten 25 Jahren zugenommen haben. Jeder (m/w/d) geht wegen absolut jedem Scheiss zum Allgemeiner. Für mich sind die Versicherten primär für die explodierenden Prämien verantwortlich. 
 

Für mich sind zumindest teilweise auch die Arbeitgeber in die Pflicht zu nehmen. Solange manche nach einem (!) Tag Absenz ein Arztzeugnis verlangen, muss man sich nicht wundern.

Ich muss für Arzttermine frei nehmen. Da überlegst du es dir sehr gut. Bei Rückenschmerzen greife ich dann halt zu Painkillern, die mir meine Hausärztin grosszügig verschreibt. Die würde mir evtl. auch Fentanyl verschreiben.
Ich gehe eigentlich nur dann, wenn ich einen Spezialisten brauche. Deshalb passt das schon mit ihr. Und ja, sieht auch attraktiv aus 😀

Hauenstein
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Hauenstein »

footbâle hat geschrieben: 27.09.2024, 22:07
Hauenstein hat geschrieben: 27.09.2024, 20:14
Gempenstollen hat geschrieben: 27.09.2024, 19:51  
Früher ging man zum Arzt wenn man krank war, heute gehen die Leute um zu schauen ob man gesund ist!
Genau das. Du bringst es total auf den Punkt. Ich kennen Leute, die mindestens einmal pro Woche zum Arzt gehen. Ungelogen. Meine Sicht: Wer zum Arzt geht und ohne belastbare Diagnose wieder raus marschiert: Selber zahlen. Ich würde gerne mal eine Statistik sehen, wie die Konsultationen in den letzten 25 Jahren zugenommen haben. Jeder (m/w/d) geht wegen absolut jedem Scheiss zum Allgemeiner. Für mich sind die Versicherten primär für die explodierenden Prämien verantwortlich. 
 

Ist zwar im Abo, aber die Überschrift bestätigt uns… https://www.tagesanzeiger.ch/arztbesuch ... 0762121595
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Aficionado »

Hauenstein hat geschrieben: 01.10.2024, 13:53
footbâle hat geschrieben: 27.09.2024, 22:07
Hauenstein hat geschrieben: 27.09.2024, 20:14
Früher ging man zum Arzt wenn man krank war, heute gehen die Leute um zu schauen ob man gesund ist!
Genau das. Du bringst es total auf den Punkt. Ich kennen Leute, die mindestens einmal pro Woche zum Arzt gehen. Ungelogen. Meine Sicht: Wer zum Arzt geht und ohne belastbare Diagnose wieder raus marschiert: Selber zahlen. Ich würde gerne mal eine Statistik sehen, wie die Konsultationen in den letzten 25 Jahren zugenommen haben. Jeder (m/w/d) geht wegen absolut jedem Scheiss zum Allgemeiner. Für mich sind die Versicherten primär für die explodierenden Prämien verantwortlich. 
 

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Ja, kenne auch Leute, die reden sich krank oder verbringen ihre Zeit nur noch mit Gesundheitsthemen. Das Gesundheitsbewusstsein von heute kannst du nicht mehr mit früher vergleichen.
Heute kannst du schon fast via TV Medizin studieren. Die Leute werden sensibilisiert, mehr auf ihre Gesundheit zu achten. Es gehört zum Lifestyle dazu.

Kogokg313
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Kogokg313 »

Vor einem Jahr habe ich mit einem Berater telefonisch die KK abgepasst. Dummerweise hat mir dieser HuSo die Unfalldeckung reingedrückt, was ich erst kürzlich erfahren habe. Hab nun den Leiter per eMail gebeten, mir das Geld im 2025 monatlich gutzuschreiben, oder alles zurück zu bezahlen. Antwort wie erwartet *ist rechtlich nicht möglich", Entschuldigen Sie das "MISSVERSTÄNDNIS" usw. 

Ist das wirklich rechtlich irgendwie nicht möglich? Ich meine, irgendwie geht doch alles, wenn man will. Die Unfalldeckung war auf der Police auch nicht klar ersichtlich, es stand ganz unten eher klein geschrieben "Unfalldeckung von CHF 30.- eingeschlossen".

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Bierathlet
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Bierathlet »

Du könntest einen Unfall bauen, damit sich das Ganze wenigstens ein bisschen gelohnt hat.

Meldet euch wenn ihr weitere Finanztipps wollt.

Kogokg313
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Re: Krankenversicherung, wie weiter?

Beitrag von Kogokg313 »

Bierathlet hat geschrieben: 02.12.2024, 09:58 Du könntest einen Unfall bauen, damit sich das Ganze wenigstens ein bisschen gelohnt hat.

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Das würde dann über die Suva laufen. Also Arbeitgeber... oder dürfte ich dann wählen? Wie in einem Süssigkeitsladen?

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