Tschum hat geschrieben: 05.10.2023, 17:35
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 05.10.2023, 14:19
Ich sehe aber in diesem Transferfenster einen eindeutigen Wechsel bzw. Phase 2 der Strategie.
Wir haben viele Spieler fest verpflichtet, die nicht mehr als Jungtalente gelten dürfen. Barisic (22), Dubasin (23), Jovanovic (24), Malone (22), Schmid (25), Dräger (27). Natürlich ist es ein Blick in die Glaskugel, aber eben, Jungtalente sind das nicht mehr und man kann erwarten, dass die zumindest nicht ganz so interessant sind auf dem Transfermarkt und etwas länger bleiben.
Da wir weiterhin eine Ausbildungsliga sind und Transfergewinne erzielen müssen, haben wir natürlich auch weiterhin Jungtalente verpflichtet, die man bald wieder ziehen lassen muss. Veiga, Gauto oder Sigua z.B.
Aus meiner Sicht gibt es da nun also einen deutlich besseren Mix.
Siehst du das anders? Siehst du keine Entwicklung in dieser Transferperiode?
Die Frage geht auch an User Tschum.
So, wie es jetzt läuft, bilden wir doch nicht aus. Vielleicht läuft das im Nachwuchs, aber in der Ersten Mannschaft werden ja alle nur schlechter, nicht besser. Nachwuchs fördern heisst: Junge Spieler in eine funktionierende Mannschaft langsam einbauen. Dazu braucht es Erfolge und ein spielerisches Konzept.
Besten Dank noch für deine ausführliche und sachliche Antwort Tschum.
Du hast schon Recht, ohne Erfolg, ohne Selbstvertrauen, entwickeln sich Spieler eher weniger gut weiter. Aber Erfolg kann man nunmal nicht erzwingen oder kaufen.
Mir ging es bezüglich ausbilden auch eher darum, was für Spieler man holt. Junge Talente aus dem Ausland, die sich hier entwickeln, meist in Scorerpunkten zulegen und dann die Schweiz nach 1-2 Jahren wieder verlassen. Das war schon immer unser Business. Schon unter Heusler. Das ist aus meiner Sicht auch das einzige finanzierbare Konzept ohne Mäzen.
Natürlich kann man aber eine ausgeglichene Mannschaft schaffen. Nebst den jungen Talenten aus dem Ausland braucht es einen stabilen Teil in der Mannschaft, da sind wir uns einig.
Die Mannschaft komplett auswechseln und ständig neue Trainer kurze Zeit ans Ruder zu lassen und dann wieder zu demontieren, ist doch das genaue Gegenteil davon.
Auch da kann ich zustimmen. Sehe aber halt das Vorgehen alternativlos. Das Kader was man vom Vorgänger übernommen hat, war in Sache Talent und Marktwert ziemlich schlecht. Klar, es gab die beiden Perlen Cabral und Zhegrova, aber ansonsten war da kaum jemand.
Geld war auch keines da. Von daher konnte man halt auch nicht einen stabilen Stamm im mittleren Alter einkaufen und etablieren. Man musste auf eine Überzahl von jungen (Leih-)Spielern setzen, weil man nur dies finanzieren konnte. Es war dann relativ klar, dass man diese früher oder später und ziemlich zeitgleich verlieren würde.
Wenn ich Degen höre (resp. lese), sehe ich keine Besserung. Er gibt oberflächlich "Fehler" zu, ohne zu sagen, was er daraus gelernt haben will. Was er über Veiga sagte und darüber, dass er es nicht so tun wolle wie YB, das versucht, Konstanz in den Aufbau des Teams zu bringen, bestätigt in meinem Verständnis, dass er sein altes Konzept, das er schon für die Übernahme von GC skizziert hat, einfach weiterführen will. Spieler als Spekulationsobjekte, Kasino.
Die Aussage zu YB und der Konstanz im Kader hat mich natürlich auch irritiert. Sie steht in Widerspruch zur anderen Aussage die er gemacht hat: Nämlich dass man durchaus einen stabilen Stamm aufbauen und behalten möchte und man deswegen nun auch viele Spieler fix und im mittleren Alter verpflichtet hat.
Wie gesagt, Spieler wie Veiga wird es immer brauchen. Sie bringen uns sportlich weiter und sichern uns das finanzielle Überleben. Und wenn sie so gut sind wie Toptalente halt eben werden, ist auch klar dass man sie nach 1-2 Jahren nicht halten kann.
Dass man das ganze bisherige Team gehen liess
Wie stellst du dir das alternativ vor? Man sagt Ndoye und Calafiori einfach nein und zwingt sie hier zu bleiben? Calafiori der dem Vernehmen nach schon eine Verletzung "vorgetäuscht" hat um nicht zu spielen? Was soll das bringen?
Gratulation übrigens an die Spieler der letzten Saison, die das gemerkt haben und Reissaus genommen haben. Hut ab vor Pelmard, der es auch ausgesprochen hat.
Diesen Vorwurf lasse ich nicht gelten. Es ist genau Pelmard, der dies als einen von vielen Gründen angemerkt hat. Genauso hat er sich in der Schweiz einfach nicht wohl gefühlt.
Bei anderen Abgängen wie Amdouni oder Ndoye war das doch überhaupt kein Grund. Die haben einfach den typischen Karrieresprung in der Schweiz geschafft und wollten in eine höhere Liga.