Als Wanderer und Hochtourengänger, der sicher 1x pro Woche in den Bergen ist, tun mir solche Meldungen zwar immer noch im Herzen weh. Aber ich habe mich damit abgefunden, habe resigniert.
Die Gesellschaft will nichts dagegen tun. In Selbstverantwortung wird kaum etwas angepasst. Und "die Politik tut nichts" lasse ich auch nicht mehr gelten, wenn ich mir die europaweiten Wahlumfragen und Ergebnisse ansehe.
Die Politik tut fast genau, was sie den Wählerinnen und Wählern verspricht.
1/3 der Wähler/innen wählt eine Partei, die in 5% aller Abstimmungen für die Umwelt stimmt. Oder um es deutlicher auszudrücken, 95% ist man dagegen. Ein weiteres 1/3 stimmt für Parteien, die knapp 34% für die Umwelt stimmen. Nur 1/3 der Bevölkerung wählt Parteien, die sich wirklich für die Umwelt einsetzen. Eine deutliche Minderheit also.
In Deutschland ist es ja ähnlich. Fast 1/4 möchte AfD wählen, die sich aus jeglichen Klimaabkommen zurückziehen und Klimamassnahmen rückgängig machen wollen. Die Union ist auf einem ähnlichen Dampfer unterwegs, halt einfach nicht so transparent und etwas verlogener (Klimaabkommen ja, Klimaschutz nein). Die zwei zusammen machen gemäss Umfragen schonmal 48% der Stimmen aus. Nimmt man noch die FDP dazu ist man auch hier bei einer Mehrheit von 55%, die auf Klima- und Umweltschutz scheissen möchte.
Schön ist man sicher aber einig, gegen Klimakleber zu hetzen und diese als grösstes Problem zu definieren. Also genau gegen die, die zumindest was ändern wollen. Ist auch wichtig da Härte zu zeigen, schliesslich haben einige Politiker die Klimakleber als Terrorgruppe bezeichnet.
In 100 Jahren werden sich die Menschen wohl an den Kopf fassen und sich fragen was da in den 2020er Jahren geschehen ist und wie die Menschen da den Fokus gelegt haben.