Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Der Rest...
Rotblau2
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Rotblau2 »

SubComandante hat geschrieben: 11.09.2023, 21:58
Somnium hat geschrieben: 11.09.2023, 20:40 Erich Hess bekommt seine Motion zum A1-Ausbau auf sechs Spuren durch den Nationalrat.
Das Tief von Griechenland hat auch Libyen geflutet. Mehrere hundert Tote.

Ich glaube, einige haben wirklich den Arsch offen. Dass Hess sowas bringt, ok. Aber dass man sowas annimmt...?!?! Ich frage mich nicht, wieso es Klimakleber gibt. Ich frage mich nur, warum es nur so wenige sind.
Mit sechs Spuren wird der Verkehr flüssiger und daher wird noch ein bisschen weniger Benzin verbraucht. Zudem wird dadurch aus die Reisezeit verkürzt. Erst recht wird das notwendig, weil damit zu rechnen ist, dass die Einwohnerzahl in der Schweiz weiterhin steigen wird und es ohne Ausbau zu noch mehr Stau kommen würde. 

Zum Glück sind es nicht noch mehr Klimakleber, denn sonst gäbe es noch mehr Stau, noch mehr Leerlauf, noch mehr Benzinverbrauch. 
 

Gurkensalat
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Mehr Strassen = mehr Verkehr.

So einfach ist es.

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Käppelijoch
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Fossile Antriebe werden verschwinden und spätestens dann wird es schwierig moralisch gegen Inidividualverkehr zu argumentieren, wie es die Linke Seite gerne macht. Dann muss sie Farbe bekennen und sagen, dass sie alles, was mit individualem Verkehr zu tun hat, erschweren bis verbieten will. Man soll da endlich ehrlich sein.
Und das Autobahnnetz wurde für eine 5-Millionen-Schweiz geplant, jetzt sind es bald 10. Nur alleine am Strassenbau liegt die Verkehrszunahme nicht...
Mit dem Wissen, wie das Horburg- und St. Johannquartier an Lebensqualität gewonnen haben seit dem Bau der Nordtangente: Wären die damaligen Gegner heute immer noch dagegen und würden weiterhin in Kauf nehmen, dass der ganze Transit via Kantonsstrasse durch die Quartiere sich schlängelt? Ganz ehrlich. 
Ich bin da der Meinung, dass dieser unterirdischer Bau die Lebensqualität in den betroffenen Quartieren und in der Stadt massivst verbessert hat. Daher einfach zu sagen, Strassenbau ist per se schlecht und abzulehnen, ist genau so falsch wie wenn man das Gegenteil behauptet. Das Negativbeispiel ist die heutige Osttangente...Planungs- und Baufehler hoch Zehn.

Mir ist eigentlich fast wichtiger, dass wir es in Basel und Luzern schaffen, endlich unsere Tiefbahnhöfe zu bekommen, den fernverkehr noch attraktiver zu machen und in Basel ENDLICH EIN ECHTES S-Bahnsystem erhalten! Rösti schenkt ja der Romandie einen Neuabutunnel Genf-Lausanne, seinem Berner Oberland den Grimseltunnel und La Chaux-de-Fonds erhält für eine Milliarde eine grösstenteils unterirdische Bahnverbindung an Neuchâtel.
Alles schön und gut...aber die Innerschweiz und Basel haben bahntechnische Investitionsrückstände in Milliardenhöhe. Da muss DRINGEND gehandelt werden.

Auf Strassenseite kommt der von Sommaruga geplante und beschlossene Rheintunnel, immerhin. Aber jetzt braucht es endlich Milliarden für das Bahnsystem in der Nordwestschweiz. Basel-Liestal/Rheinfelden/Aesch im Viertelstundentakt, der Rest im mindestens Halbstundentakt als S-Bahn mit überlagertem Fernverkehr (Sissach, Laufen, Frick), IR/RE-Halte in Subzentren wie Muttenz/Pratteln/Arlesheim. Planung definitiv aufgleisen Wisenbertunnel. Nicht erst in 20 Jahren, sondern subito!

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

Individualverkehr ist nix anderes als ganz viel Luft und Blech zu verschieben damit 1 Person von A nach B kommt. Ob das nun mit Elektroantrieb oder mit Benzin/Diesel passiert ist bestenfalls noch bei der Energieeffizienz interessant. Jede Fahrt die weniger stattfindet, nützt der Umwelt mehr.

Aber OK, stehen sie halt in 10 Jahren elektrisch und auf 3 Spuren im Stau.

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Konter
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Konter »

Käppelijoch hat geschrieben: 12.09.2023, 08:40 Fossile Antriebe werden verschwinden und spätestens dann wird es schwierig moralisch gegen Inidividualverkehr zu argumentieren, wie es die Linke Seite gerne macht. Dann muss sie Farbe bekennen und sagen, dass sie alles, was mit individualem Verkehr zu tun hat, erschweren bis verbieten will. Man soll da endlich ehrlich sein.
Und das Autobahnnetz wurde für eine 5-Millionen-Schweiz geplant, jetzt sind es bald 10. Nur alleine am Strassenbau liegt die Verkehrszunahme nicht...

Man ist ja diesbezüglich auch ehrlich, man ist ganz klar pro motorisierten ÖV und klar gegen motorisierten Individualverkehr.  

Motorisierter Individualverkehr von Einzelpersonen, welche täglich alleine in Gefährten, die eigentlich für 5-7 Personen konzipiert sind, ist schwachsinnig, unabhängig davon, ob der Treibstoff fossil oder anders gewonnen wird. 

 

Gurkensalat
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Mein Post ist weder wertend noch moralisch, aber jede Studie/Verkehrszählung bestätigt das. Da müssen wir gar nicht darüber diskutieren.

Fakt ist doch mit dem (natürlichen oder menschegemachten, wie auch immer) Klimawandel und sonstiger Umweltverschmutzung wird die bewohnbare Fläche immer kleiner. Im Endeffekt kann man noch lange gegen eine 10millionen oder 15millionen Schweiz sein. Sie wird kommen…. und unser Antwort darauf ist, dass wir von der immer weniger werdenden Siedlungsfläche immer mehr an die Verkehrsinfrastruktur abgegeben?  Das ist mal ne Zukunftsvision….

Aktuell beansprucht die Verkehrsinfrastruktur (Alles, nicht nur Strasse) etwa 30% der Schweizer Siedlungsfläche… Wieviel soll es sein? 50% ? 70%? Go Ahead mehr Strassen, mehr Parkplätze und Parkhäuser. Unsere Autos sollen sich ja wohlfühlen. Der motorisierte Individualverkehr hat nun mal das schlechteste Verhältnis von Transportleistung zur Fläche die er benötigt. 

Du kannst die Nordtangente auch nicht mit einem Spurausbau der Autobahn vergleichen. Die Nordtangente hat nicht viel Platz in Anspruch genommen oder zu immens mehr Versiegelung geführt, da sie unterirdisch unter bereits bestehende Infrastruktur gebaut wurde. Das kann man bei einer Spurerweiterung nicht behaupten.

 

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Aficionado
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Gurkensalat hat geschrieben:Mehr Strassen = mehr Verkehr.

So einfach ist es.
Ich weiss, das Auto ist meine Sünde. Habe eine gewisse Affinität zum Auto. Man ist halt gerade auf Reisen sehr flexibel wenn man noch darin wohnen kann. Campingplätze haben dafür einen grossen Vorteil ggü von Hotels was v.a. die Verschandlung der Natur betrifft. Bäume bleiben weitgehendst am Leben erhalten und sind äusserst beliebt wegen dem Schatten. Betttücher werden nicht jeden Tag neu mit Javel gebleicht, usw.

In D dreispurig. Viele LKW Überholmanöver aber es geht vorwärts. Zwar nicht unbegrenzt aber schnell genug. Ganz links gibt es keine LKWs.

Wenn man die Autobahnen für Solarpanels endlich nutzen würde (Ganze Überdachungen), würden die AB noch einen weiteren Zweck erfüllen.
Zuletzt geändert von Aficionado am 12.09.2023, 10:48, insgesamt 2-mal geändert.

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Rechts überholen erlauben und die Autofahrer/innen alle 5-10 Jahr in eine Prüfung schicken. Dort prüfen ob man den Reisverschluss, das Verwenden des Beschleunigungsstreifens, Sicherheitsabstand halten etc. beherrscht.
Wer ausserdem beim blossen Anblick eines Radars in die Eisen geht, verliert den Lappen für den Rest des Lebens. Ebenfalls wer auf der Autobahn stark abbremst, um einen Schleicher vom Beschleunigungsstreifen reinzulassen.

Das Problem ist gelöst.
1. würden etwa die Hälfte der Autofahrer/innen den Lappen abgeben müssen.
2. Die die dann noch fahren dürfen verursachen keinen Phantomstau weil einfach nur eine Spur wegfällt.

Mehr Kapazität (=mehr Strassen/Spuren) löst das Problem nämlich nicht.

Bin kürzlich Nachts gefahren, kaum was los auf der Autobahn, sehr wenig Autos. Und trotzdem gab es einen 10 minütigen Stau, weil bei einer Baustelle von 2 auf 1 Spur reduziert wurde. Selbst bei wenig Autos (=viel Strasse) funktioniert es nichts.
Auf der Spur die abgebaut wird halten die Autos 1km vor Ende der Spur einfach an und wollen schon rüber.
Auf der Spur die bleibt fahren die Autos mit Abständen, dass ein Reissverschluss nicht möglich ist.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Rotblau2 »

Faniella Diwani hat geschrieben: 12.09.2023, 08:59 stehen sie halt in 10 Jahren elektrisch und auf 3 Spuren im Stau.



Dann verbreitert man eben auf 4 Spuren. Immer noch besser als 5 km nebenan eine neue parallele Autobahn zu bauen.
Ohne Bevölkerungszunahme würden die 3 Spuren für immer genügen.
Ich mache mir keine Illusionen. Die Schweiz wird bald 10, dann 15, dann 20 Millionen Einwohner aufweisen. Das heutige Verkehrsaufkommen ist nichts im Vergleich zu der Zeit, in der die Schweiz die 20 Millionen-Grenze überschritten haben wird. Dies wird nur dann zu verhindern sein, wenn sich diejenigen politischen Kräfte, die dieses Szenario verhindern wollen, sich erfolgreich durchsetzen werden. Ist aber kaum vorstellbar. Mich und die meisten User hier drin wird es bis dann nicht mehr geben.

PS: Hätte man in Basel nach dem Bau der Nordtangente eine unterirdische Autobahn rund um Basel gebaut, wäre der Verkehr auf den Strassen von Basel und Umgebung weniger dicht.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Rotblau2 hat geschrieben:
Faniella Diwani hat geschrieben: 12.09.2023, 08:59 stehen sie halt in 10 Jahren elektrisch und auf 3 Spuren im Stau.



Dann verbreitert man eben auf 4 Spuren. Immer noch besser als 5 km nebenan eine neue parallele Autobahn zu bauen.
Ohne Bevölkerungszunahme würden die 3 Spuren für immer genügen.
Ich mache mir keine Illusionen. Die Schweiz wird bald 10, dann 15, dann 20 Millionen Einwohner aufweisen. Das heutige Verkehrsaufkommen ist nichts im Vergleich zu der Zeit, in der die Schweiz die 20 Millionen-Grenze überschritten haben wird. Dies wird nur dann zu verhindern sein, wenn sich diejenigen politischen Kräfte, die dieses Szenario verhindern wollen, sich erfolgreich durchsetzen werden. Ist aber kaum vorstellbar. Mich und die meisten User hier drin wird es bis dann nicht mehr geben.

PS: Hätte man in Basel nach dem Bau der Nordtangente eine unterirdische Autobahn rund um Basel gebaut, wäre der Verkehr auf den Strassen von Basel und Umgebung weniger dicht.
Breiere Bahnen = mehr Panels.

Ich bin auch gegen eine > 10 Mio Schweiz. Ausser man könnte in die höhe Bauen (elegant) und die Agglos mit den Städten besser (effizienter) verschmelzen. Aber weniger Zersiedelung. Habe ja schon viel dazu geschrieben. Die SVP bring aber keine Lösungen. Oder willst du das FZA kündigen?
Zuletzt geändert von Aficionado am 12.09.2023, 11:32, insgesamt 1-mal geändert.

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Käppelijoch
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Faniella Diwani hat geschrieben: 12.09.2023, 08:59 Individualverkehr ist nix anderes als ganz viel Luft und Blech zu verschieben damit 1 Person von A nach B kommt. Ob das nun mit Elektroantrieb oder mit Benzin/Diesel passiert ist bestenfalls noch bei der Energieeffizienz interessant. Jede Fahrt die weniger stattfindet, nützt der Umwelt mehr.

Aber OK, stehen sie halt in 10 Jahren elektrisch und auf 3 Spuren im Stau.


Die Frage ist halt einfach: Wohin mit dem Geld für Ausbauten? Weiter in die Städte & Agglomerationen und deren öV massiv investieren oder dort weniger investieren und dafür massiv Geld in die Hände nehmen, dass auch in Randgebieten der öV eine attraktive Konkurrenz zum Auto wird. Das würde dann heissen, dass man auf das achte Gleis zwischen Zürich und Bern verzichtet und dafür die Milliarden in Projekte wie den Bahntunnel Scuol-Val Müstait-Mals (Süd-Tirol) mit Anschluss & Bau Bahntunnel Bormio-Val Müstair steckt, wo das Passagieraufkommen zwar um einiges bescheidener ist als in den Städten und Agglo - sprich pro Franken weniger Passagier - aber man würde den Menschen, welche heute sich mit einem Bus-Stundentakt begnügen müssen, auch eine echte Alternative bieten.

Oder man sagt, nein, Bahnmilliarden gehören dorthin, wo wir heute schon viel Menschen haben, der Rest bekommt dafür Strassen/Verkehrsberuhigung in Form von Ortsumfahrungen etc. - dann wird es weiterhin das einte oder andere Bazzeli für die Strasse brauchen. Und das Auto wird dort weiterhin Mittel der Wahl sein. Denn es ist unverhältnismässig von den Menschen dort zu verlangen, dass sie für eine Besorgung 2 Dörfer weiter ca. 2-3 Stunden einplanen müssen, anstatt vielleicht 45 Minuten mit dem Auto.

Dieses von Linksgrüner Seite absolutistische Gerede, dass es gar keinen Strassenbau geben darf, weil motorisierter IV des Teufels ist, greift halt doch zu kurz, wenn man sich mal das ganze Land anschaut.

Klar, ich als begeisterter Bahnfahrer bin für jede Milliarde mehr, welche in die Schiene gesteckt wird - aber man darf sich dann halt vor gewissen Realitäten doch nicht die Augen verschliessen.
Ich meine, es wäre schon einmal sehr viel gewonnen, wenn die zürichzentrierten SBB endlich wieder ein Direktverbindungsniveau in Basel anböten, wie es in den 90er der Fall war. Direktverbindungen nach Lausanne/Genf, St. Gallen, stündlich Chur direkt, ins Tessin, weit nach Italien hinein (Roma / Venezia / Genova-Nizza) und und und. Mit Familie und Gepäck überlege ich mir halt gut, ob ich die Bahn nehmen will, wenn ich dafür dann in ZH durch den Bahnhof stiefeln muss etc.

Früher konnte man bis eine Stunde vor Abfahrt sein Gepäck aufgeben und am Zielort bekam man es vom Postautochauffeur in die Hand gedruckt. Solche Dinge müssen zwingend wieder diskutiert werden. Sie haben eine grosse Wirkung aufs Verhalten der Menschen.

Und fucking noch einmal das Rollmaterial so baue lassen, dass man mit viel Gepäck überhaupt noch Platz findet im Zug. Das ist ja teilweise haaresträubend, wie man kaum noch Platz für grössere Gepäckstücke hat.

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

Käppelijoch hat geschrieben: 12.09.2023, 11:33
Faniella Diwani hat geschrieben: 12.09.2023, 08:59 Individualverkehr ist nix anderes als ganz viel Luft und Blech zu verschieben damit 1 Person von A nach B kommt. Ob das nun mit Elektroantrieb oder mit Benzin/Diesel passiert ist bestenfalls noch bei der Energieeffizienz interessant. Jede Fahrt die weniger stattfindet, nützt der Umwelt mehr.

Aber OK, stehen sie halt in 10 Jahren elektrisch und auf 3 Spuren im Stau.


Die Frage ist halt einfach: Wohin mit dem Geld für Ausbauten? Weiter in die Städte & Agglomerationen und deren öV massiv investieren oder dort weniger investieren und dafür massiv Geld in die Hände nehmen, dass auch in Randgebieten der öV eine attraktive Konkurrenz zum Auto wird. Das würde dann heissen, dass man auf das achte Gleis zwischen Zürich und Bern verzichtet und dafür die Milliarden in Projekte wie den Bahntunnel Scuol-Val Müstait-Mals (Süd-Tirol) mit Anschluss & Bau Bahntunnel Bormio-Val Müstair steckt, wo das Passagieraufkommen zwar um einiges bescheidener ist als in den Städten und Agglo - sprich pro Franken weniger Passagier - aber man würde den Menschen, welche heute sich mit einem Bus-Stundentakt begnügen müssen, auch eine echte Alternative bieten.

ÖV musst du immer Tür zu Tür rechnen. Für die ganze Reise. Da war z.B. der Denkfehler in Deutschland. Es ist toll mit dem ICE schnell von Innenstadt zu Innenstadt zu kommen, wenn du aber die regionalen Zubringer zusammenstreicht verlierst du die Pendler und dort ist der meiste Verkehr.

Ich nehme als Beispiel mal "Biglen" (Emmental). An sich haben sie einen Bahnhof und sie haben auch alle 2 Zuge in der Stunde mit denen sie in 35 Min in Bern sind. Das wäre konkurrenzfähig, auch weil man sich den Stau bei Worb oder Burgdorf spart. Das Problem ist aber: Die wohnen nicht gleich neben dem Bahnhof, also nehmen sie trotzdem das Auto und verzichten auf den Zug.
Nun machen wir eine Rechnung: Wie viele Bigler müssten auf ihr Auto verzichten damit sich ein Rufbus zu rechnen beginnt? Also: Kosten Fahrtzeug und Unterhalt und Kosten für 3 Fahrer damit man ~16h Betrieb/Tag sicherstellen kann. Soooo schweineteuer ist das nicht....

Dieselbe Rechnung kann man auch im Oberbaselbiet oder im Fricktal machen.


Käppelijoch hat geschrieben: 12.09.2023, 11:33 Oder man sagt, nein, Bahnmilliarden gehören dorthin, wo wir heute schon viel Menschen haben, der Rest bekommt dafür Strassen/Verkehrsberuhigung in Form von Ortsumfahrungen etc. - dann wird es weiterhin das einte oder andere Bazzeli für die Strasse brauchen. Und das Auto wird dort weiterhin Mittel der Wahl sein. Denn es ist unverhältnismässig von den Menschen dort zu verlangen, dass sie für eine Besorgung 2 Dörfer weiter ca. 2-3 Stunden einplanen müssen, anstatt vielleicht 45 Minuten mit dem Auto.

Viele Überlegungen basieren darauf, dass wir weiterhin so mobil bleiben. Warum fahren alle einzeln 45 Min ins Einkaufszentrum wenn man andere Lösungen finden könnte? Lieferdienst mit zentralem Depot im Dorf, kombiniert mit Café oder so?

Käppelijoch hat geschrieben: 12.09.2023, 11:33 Dieses von Linksgrüner Seite absolutistische Gerede, dass es gar keinen Strassenbau geben darf, weil motorisierter IV des Teufels ist, greift halt doch zu kurz, wenn man sich mal das ganze Land anschaut.

Ich kritisiere jetzt mal genau so das rechtsbürgerliche Gerede von "one more lane will fix it".

Gurkensalat
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Diese Strassenbaudiskussinonen bringen immer so abwegige Beispiele zum Vorschein.

Ich glaube kaum, dass wir zusätzliche Spuren auf der A1 brauchen weil der Albert 3 mal die Woche von Kandersteg nach Frutigen zum boschte fährt oder weil Käppelijoch 2 mal im Jahr mit der Familie gen Süden fährt.

Kein Mensch will das verbieten, kein Mensch (nicht mal die Grünen) will die Strasse zwischen Kandersteg und Frutigen abreissen.

Ganz ehrlich? Wir haben Engpässe in der Verkehrsinfrastruktur. Die regionalen/kantonalen und nationalen Politiker kosten uns x-hundert Millionen pro Jahr und das einzige was sie auf die Reihe bekommen ist die zu Betonierung des Landes? Wirklich? Kein Plan und keine Idee für die Zukunft? 

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Faniella Diwani hat geschrieben: 12.09.2023, 12:34 Ich nehme als Beispiel mal "Biglen" (Emmental). An sich haben sie einen Bahnhof und sie haben auch alle 2 Zuge in der Stunde mit denen sie in 35 Min in Bern sind. Das wäre konkurrenzfähig, auch weil man sich den Stau bei Worb oder Burgdorf spart. Das Problem ist aber: Die wohnen nicht gleich neben dem Bahnhof, also nehmen sie trotzdem das Auto und verzichten auf den Zug.
Nun machen wir eine Rechnung: Wie viele Bigler müssten auf ihr Auto verzichten damit sich ein Rufbus zu rechnen beginnt? Also: Kosten Fahrtzeug und Unterhalt und Kosten für 3 Fahrer damit man ~16h Betrieb/Tag sicherstellen kann. Soooo schweineteuer ist das nicht....
Vielleicht muss man da halt einfach mal von der Vorstellung wegkommen, dass man jede Siedlung und jedes Haus mit einer Öv Anbindung versehen soll. Ich rede nicht von Biglen. Aber eben davon dass die Menschen auch nicht am Bhf Biglen wohnen, wie du beschrieben hast.

Da müsste man meiner Meinung nach Park&Ride mehr fördern. Halt akzeptieren dass die Leute von zu Hause das Auto nehmen müssen/wollen. Man dann aber versucht die Autostrecke so kurz und effizient wie möglich zu halten. Günstige und direkt am Bahnhof gelegene P&R Plätze an Orten mit guten Zuganbindungen in die Städte.

Dann können die Leute dort mit dem Auto fahren, wo es Sinn macht. Und dort den Öv nehmen wo sich dieser lohnt. Da wo man sonst im Stau steht, da wo man in die vollgestopfte Stadt muss, da wo man in der Stadt teuer parkieren muss.

Schlussendlich ist es auch eine Frage von Preis und Attraktivität. Wie gut sind die P&R Plätze gelegen? Wie günstig sind sie? Wie verfügbar sind sie? Ist der P&R Platz mit dem Öv Monatsabo gar gratis? Oder umgekehrt für Gelegenheitspendler, ist das Öv Billett in der Parkgebühr dabei?

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Käppelijoch
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Es geht ja nicht um mich...ich wollte einfach aufzeigen, dass man für die Mobilität von morgen, sich auch Konzepten von gestern bedienen darf, um den öV noch attraktiver zu machen:

- Mehr Direktverbindungen & weniger Umsteigen (Wie in den 1990ern!!!!)
- Gepäckservice, welcher nicht mit dem Kleinlaster herumgekarrt wird, sondern so, wie er einmal war und äusserst praktisch war.
- Züge bestellen, wo man auch mit Gepäck noch reisen kann.

Ansonsten, nur her mit den Bahnausbauten und Neubauten. Wenn es nach mir ginge. Aber ich versuche halt da auch die Strassenseite zu sehen und da muss ich dann halt zugeben, ja, ohne wird es nicht gehen.

P&R ist meiner Meinung nach im Kanton Glarus gut umgesetzt, habe das dort mal vor Ort angeschaut. Dort ist die Bahn schneller unterwegs als das Auto und es gibt Direktverbindungen nach Zürich, nach Chur einen sehr schlanken - fast zu schlanken - "Turnschuhanschluss" in Ziegelbrücke. P&R gleich an der Perronkante, besser geht nicht.

Und was sieht die Zukunft vor? Streichung der Direktverbindung nach Zürich...dämlicher geht es nicht.

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Gurkensalat hat geschrieben: 12.09.2023, 12:45 (…)

Ganz ehrlich? Wir haben Engpässe in der Verkehrsinfrastruktur. Die regionalen/kantonalen und nationalen Politiker kosten uns x-hundert Millionen pro Jahr und das einzige was sie auf die Reihe bekommen ist die zu Betonierung des Landes? Wirklich? Kein Plan und keine Idee für die Zukunft? 

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Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Fulehung »

Faniella Diwani hat geschrieben: 12.09.2023, 12:34 Ich nehme als Beispiel mal "Biglen" (Emmental). An sich haben sie einen Bahnhof und sie haben auch alle 2 Zuge in der Stunde mit denen sie in 35 Min in Bern sind. Das wäre konkurrenzfähig, auch weil man sich den Stau bei Worb oder Burgdorf spart. Das Problem ist aber: Die wohnen nicht gleich neben dem Bahnhof, also nehmen sie trotzdem das Auto und verzichten auf den Zug.
Nun machen wir eine Rechnung: Wie viele Bigler müssten auf ihr Auto verzichten damit sich ein Rufbus zu rechnen beginnt? Also: Kosten Fahrtzeug und Unterhalt und Kosten für 3 Fahrer damit man ~16h Betrieb/Tag sicherstellen kann. Soooo schweineteuer ist das nicht....

Dieselbe Rechnung kann man auch im Oberbaselbiet oder im Fricktal machen.

Wenn du schon das Beispiel Biglen bringst: Biglen hat einen Bus. Der fährt aber nur einmal pro Stunde und das auch nur bis 20.30 Uhr. Der Kanton Bern finanziert selbst in 12'000er-Städten keine Busverbindungen nach 21 Uhr. Bestes Beispiel dafür, das auch Fussballfans kennen könnten: Münsingen. Du hast zwar einmal pro Tag für die Pendler einen direkten SBB-Schnellzug nach Basel. Aber sämtliche Busverbindungen werden kurz nach 20 Uhr eingestellt, am Wochenende noch früher. Da nützst du den ÖV nur beruflich, aber nicht in der Freizeit.
https://www.öv-info.ch/sites/default/fi ... 30.792.pdf

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

P&R ist ein Ansatz, wäre aber nur mit "Parkhausbahnhöfen" sinnvoll. Man stelle sich also Zusatzbahnhöfe ausserhalb der grossen Zentren vor. So "auf halben Weg" und gut mit Strassen erschlossen. Z.B. in Rothrist oder Härkingen. Und die mit Shuttleverbindungen nach Olten alle 10 Min.

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Fulehung hat geschrieben: 12.09.2023, 13:38
Faniella Diwani hat geschrieben: 12.09.2023, 12:34 Ich nehme als Beispiel mal "Biglen" (Emmental). An sich haben sie einen Bahnhof und sie haben auch alle 2 Zuge in der Stunde mit denen sie in 35 Min in Bern sind. Das wäre konkurrenzfähig, auch weil man sich den Stau bei Worb oder Burgdorf spart. Das Problem ist aber: Die wohnen nicht gleich neben dem Bahnhof, also nehmen sie trotzdem das Auto und verzichten auf den Zug.
Nun machen wir eine Rechnung: Wie viele Bigler müssten auf ihr Auto verzichten damit sich ein Rufbus zu rechnen beginnt? Also: Kosten Fahrtzeug und Unterhalt und Kosten für 3 Fahrer damit man ~16h Betrieb/Tag sicherstellen kann. Soooo schweineteuer ist das nicht....

Dieselbe Rechnung kann man auch im Oberbaselbiet oder im Fricktal machen.

Wenn du schon das Beispiel Biglen bringst: Biglen hat einen Bus. Der fährt aber nur einmal pro Stunde und das auch nur bis 20.30 Uhr. Der Kanton Bern finanziert selbst in 12'000er-Städten keine Busverbindungen nach 21 Uhr. Bestes Beispiel dafür, das auch Fussballfans kennen könnten: Münsingen. Du hast zwar einmal pro Tag für die Pendler einen direkten SBB-Schnellzug nach Basel. Aber sämtliche Busverbindungen werden kurz nach 20 Uhr eingestellt, am Wochenende noch früher. Da nützst du den ÖV nur beruflich, aber nicht in der Freizeit.
https://www.öv-info.ch/sites/default/fi ... 30.792.pdf

Eigentlich geht mir Biglen ja am Arsch vorbei, aber hat mich gerade interessiert: gemäss SBB hat es unter der Woche noch Verbindungen (Bern-Biglen), die mich bis 0:44 Uhr nach Biglen bringen. Grundsätzlich bis spät in die Nacht sicher 2 Verbindungen pro Stunde. Am Wochenende zwei Nachtbusse. Scheint mir für ein 2000-Seelen-Kaff jetzt nicht so übel. Oder sprechen wir von unterschiedlichen Biglen?

Bern-Münsingen unter der Woche bis halb 1 drei(!) Verbindungen in der Stunde.

Oder verstehe ich dich da falsch?

Wenn du meinst, dass man dann von Münsingen nicht mehr weiterkommt, naja, dann halt mit dem Auto bis Münsingen. Von dort dann mit dem ÖV. Wenn man will, scheint mir das eigentlich kein Problem. Ist dann wohl eher eine kulturelle Frage, das Auto zu nehmen.



 

Fulehung
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Fulehung »

Feanor hat geschrieben: 12.09.2023, 15:33
Fulehung hat geschrieben: 12.09.2023, 13:38
Faniella Diwani hat geschrieben: 12.09.2023, 12:34 Ich nehme als Beispiel mal "Biglen" (Emmental). An sich haben sie einen Bahnhof und sie haben auch alle 2 Zuge in der Stunde mit denen sie in 35 Min in Bern sind. Das wäre konkurrenzfähig, auch weil man sich den Stau bei Worb oder Burgdorf spart. Das Problem ist aber: Die wohnen nicht gleich neben dem Bahnhof, also nehmen sie trotzdem das Auto und verzichten auf den Zug.
Nun machen wir eine Rechnung: Wie viele Bigler müssten auf ihr Auto verzichten damit sich ein Rufbus zu rechnen beginnt? Also: Kosten Fahrtzeug und Unterhalt und Kosten für 3 Fahrer damit man ~16h Betrieb/Tag sicherstellen kann. Soooo schweineteuer ist das nicht....

Dieselbe Rechnung kann man auch im Oberbaselbiet oder im Fricktal machen.

Wenn du schon das Beispiel Biglen bringst: Biglen hat einen Bus. Der fährt aber nur einmal pro Stunde und das auch nur bis 20.30 Uhr. Der Kanton Bern finanziert selbst in 12'000er-Städten keine Busverbindungen nach 21 Uhr. Bestes Beispiel dafür, das auch Fussballfans kennen könnten: Münsingen. Du hast zwar einmal pro Tag für die Pendler einen direkten SBB-Schnellzug nach Basel. Aber sämtliche Busverbindungen werden kurz nach 20 Uhr eingestellt, am Wochenende noch früher. Da nützst du den ÖV nur beruflich, aber nicht in der Freizeit.
https://www.öv-info.ch/sites/default/fi ... 30.792.pdf

Eigentlich geht mir Biglen ja am Arsch vorbei, aber hat mich gerade interessiert: gemäss SBB hat es unter der Woche noch Verbindungen (Bern-Biglen), die mich bis 0:44 Uhr nach Biglen bringen. Grundsätzlich bis spät in die Nacht sicher 2 Verbindungen pro Stunde. Am Wochenende zwei Nachtbusse. Scheint mir für ein 2000-Seelen-Kaff jetzt nicht so übel. Oder sprechen wir von unterschiedlichen Biglen?

Bern-Münsingen unter der Woche bis halb 1 drei(!) Verbindungen in der Stunde.

Oder verstehe ich dich da falsch?

Wenn du meinst, dass man dann von Münsingen nicht mehr weiterkommt, naja, dann halt mit dem Auto bis Münsingen. Von dort dann mit dem ÖV. Wenn man will, scheint mir das eigentlich kein Problem. Ist dann wohl eher eine kulturelle Frage, das Auto zu nehmen.


Und wo parkierst du dieses Auto in Münsingen oder in Biglen zu einem vernünftigen Preis? Mal davon abgesehen, dass sich wohl kaum eine Familie eine Handvoll GA und ein Auto gleichzeitig leisten kann. Ein ÖV, der dich nicht bis Mitternacht in dein Quartier fährt, taugt nicht als Freizeitangebot.

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Fulehung hat geschrieben: 12.09.2023, 15:55
Feanor hat geschrieben: 12.09.2023, 15:33
Fulehung hat geschrieben: 12.09.2023, 13:38

Wenn du schon das Beispiel Biglen bringst: Biglen hat einen Bus. Der fährt aber nur einmal pro Stunde und das auch nur bis 20.30 Uhr. Der Kanton Bern finanziert selbst in 12'000er-Städten keine Busverbindungen nach 21 Uhr. Bestes Beispiel dafür, das auch Fussballfans kennen könnten: Münsingen. Du hast zwar einmal pro Tag für die Pendler einen direkten SBB-Schnellzug nach Basel. Aber sämtliche Busverbindungen werden kurz nach 20 Uhr eingestellt, am Wochenende noch früher. Da nützst du den ÖV nur beruflich, aber nicht in der Freizeit.
https://www.öv-info.ch/sites/default/fi ... 30.792.pdf

Eigentlich geht mir Biglen ja am Arsch vorbei, aber hat mich gerade interessiert: gemäss SBB hat es unter der Woche noch Verbindungen (Bern-Biglen), die mich bis 0:44 Uhr nach Biglen bringen. Grundsätzlich bis spät in die Nacht sicher 2 Verbindungen pro Stunde. Am Wochenende zwei Nachtbusse. Scheint mir für ein 2000-Seelen-Kaff jetzt nicht so übel. Oder sprechen wir von unterschiedlichen Biglen?

Bern-Münsingen unter der Woche bis halb 1 drei(!) Verbindungen in der Stunde.

Oder verstehe ich dich da falsch?

Wenn du meinst, dass man dann von Münsingen nicht mehr weiterkommt, naja, dann halt mit dem Auto bis Münsingen. Von dort dann mit dem ÖV. Wenn man will, scheint mir das eigentlich kein Problem. Ist dann wohl eher eine kulturelle Frage, das Auto zu nehmen.

Und wo parkierst du dieses Auto in Münsingen oder in Biglen zu einem vernünftigen Preis? Mal davon abgesehen, dass sich wohl kaum eine Familie eine Handvoll GA und ein Auto gleichzeitig leisten kann. Ein ÖV, der dich nicht bis Mitternacht in dein Quartier fährt, taugt nicht als Freizeitangebot.
Es ist natürlich viel teurer und schwieriger, an zentralen Ballungszentren Parkmöglichkeiten zu bauen als alle Autobahnen auszubauen.

Wieso in Biglen parkieren? Man kommt problemlos von Biglen mit dem ÖV nach Bern. Du hast doch das Beispiel Biglen als Beispiel genommen und dann erst noch mit enorm falschen Zahlen? :confused:

Du hast ja von Münsigen und Biglen gesprochen und in beiden Fällen hab ich das Gegenteil bewiesen. Wenn du noch von kleineren Dörfern sprichst, dann sag doch das. Sonst ist die Diskussion nicht zielführend.

Und Folgefrage: Ist also dein Argument, dass der ÖV dermassen ausgebaut werden muss, dass jedes noch so kleine Dorf pro Stunde 2 Anschlüsse hat? Erst dann wäre es angebracht, das Strassennetz nicht auszubauen? Oder um was genau geht es dir?

Fulehung
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Fulehung »

Feanor hat geschrieben: 12.09.2023, 16:52
Fulehung hat geschrieben: 12.09.2023, 15:55
Feanor hat geschrieben: 12.09.2023, 15:33

Eigentlich geht mir Biglen ja am Arsch vorbei, aber hat mich gerade interessiert: gemäss SBB hat es unter der Woche noch Verbindungen (Bern-Biglen), die mich bis 0:44 Uhr nach Biglen bringen. Grundsätzlich bis spät in die Nacht sicher 2 Verbindungen pro Stunde. Am Wochenende zwei Nachtbusse. Scheint mir für ein 2000-Seelen-Kaff jetzt nicht so übel. Oder sprechen wir von unterschiedlichen Biglen?

Bern-Münsingen unter der Woche bis halb 1 drei(!) Verbindungen in der Stunde.

Oder verstehe ich dich da falsch?

Wenn du meinst, dass man dann von Münsingen nicht mehr weiterkommt, naja, dann halt mit dem Auto bis Münsingen. Von dort dann mit dem ÖV. Wenn man will, scheint mir das eigentlich kein Problem. Ist dann wohl eher eine kulturelle Frage, das Auto zu nehmen.

Und wo parkierst du dieses Auto in Münsingen oder in Biglen zu einem vernünftigen Preis? Mal davon abgesehen, dass sich wohl kaum eine Familie eine Handvoll GA und ein Auto gleichzeitig leisten kann. Ein ÖV, der dich nicht bis Mitternacht in dein Quartier fährt, taugt nicht als Freizeitangebot.
Es ist natürlich viel teurer und schwieriger, an zentralen Ballungszentren Parkmöglichkeiten zu bauen als alle Autobahnen auszubauen.

Wieso in Biglen parkieren? Man kommt problemlos von Biglen mit dem ÖV nach Bern. Du hast doch das Beispiel Biglen als Beispiel genommen und dann erst noch mit enorm falschen Zahlen? :confused:

Du hast ja von Münsigen und Biglen gesprochen und in beiden Fällen hab ich das Gegenteil bewiesen. Wenn du noch von kleineren Dörfern sprichst, dann sag doch das. Sonst ist die Diskussion nicht zielführend.

Und Folgefrage: Ist also dein Argument, dass der ÖV dermassen ausgebaut werden muss, dass jedes noch so kleine Dorf pro Stunde 2 Anschlüsse hat? Erst dann wäre es angebracht, das Strassennetz nicht auszubauen? Oder um was genau geht es dir?

Schon mal auf die Idee gekommen, dass bei uns auf dem Land jedes von der Bevölkerungszahl her noch so kleine Dorf mehrere Quadratkilometer gross und voller Hügel ist. Ja, du kannst um 0.44 Uhr von Bern in Biglen eintreffen. Und wie kommst du nun in deinen Dorfteil? Der letzte Bus in die einzelnen Teile dieses Dorfs fährt um 20.28 Uhr, das ist keine falsche Zahl.

Gurkensalat
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Also wenn ich mir Biglen auf Google Maps anschaue, stehen etwa 90% der Gebäude innerhalb 300m Umkreis um den Bhf…..

Aber um das gehts ja auch nicht. Es wird immer Regionen/Gebiete geben wo es durchaus Sinn macht mit dem Auto unterwegs zu sein. Wie schon geschrieben will ja niemand irgendwelche Strassen abreissen. Aber wenn wir einfach immer weiter Strassen bauen hat es irgendwann keinen Platz mehr zum leben. Deshalb macht es gerade in und zwischen Ballungszentren Sinn die Verkehrsart auszubauen die am meisten Personenkilometer pro gebrauchte Fläche macht. 
 

Hauenstein
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Hauenstein »

Gurkensalat hat geschrieben: 12.09.2023, 08:30 Mehr Strassen = mehr Verkehr.

So einfach ist es.

Weniger Strassen = trotzdem nicht weniger Verkehr.

So einfach ist es.
UNSER GLAUBE LEBT, SOLANGE DEINE FAHNE WEHT!

Gurkensalat
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Hauenstein hat geschrieben: 12.09.2023, 17:43
Gurkensalat hat geschrieben: 12.09.2023, 08:30 Mehr Strassen = mehr Verkehr.

So einfach ist es.

Weniger Strassen = trotzdem nicht weniger Verkehr.

So einfach ist es.

Im Gegensatz zu deiner Behauptung ist meine mehrfach belegt während du dir einfach was aus den Fingern saugst…

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Fulehung hat geschrieben: 12.09.2023, 17:00
Feanor hat geschrieben: 12.09.2023, 16:52
Fulehung hat geschrieben: 12.09.2023, 15:55

Und wo parkierst du dieses Auto in Münsingen oder in Biglen zu einem vernünftigen Preis? Mal davon abgesehen, dass sich wohl kaum eine Familie eine Handvoll GA und ein Auto gleichzeitig leisten kann. Ein ÖV, der dich nicht bis Mitternacht in dein Quartier fährt, taugt nicht als Freizeitangebot.
Es ist natürlich viel teurer und schwieriger, an zentralen Ballungszentren Parkmöglichkeiten zu bauen als alle Autobahnen auszubauen.

Wieso in Biglen parkieren? Man kommt problemlos von Biglen mit dem ÖV nach Bern. Du hast doch das Beispiel Biglen als Beispiel genommen und dann erst noch mit enorm falschen Zahlen? :confused:

Du hast ja von Münsigen und Biglen gesprochen und in beiden Fällen hab ich das Gegenteil bewiesen. Wenn du noch von kleineren Dörfern sprichst, dann sag doch das. Sonst ist die Diskussion nicht zielführend.

Und Folgefrage: Ist also dein Argument, dass der ÖV dermassen ausgebaut werden muss, dass jedes noch so kleine Dorf pro Stunde 2 Anschlüsse hat? Erst dann wäre es angebracht, das Strassennetz nicht auszubauen? Oder um was genau geht es dir?

Schon mal auf die Idee gekommen, dass bei uns auf dem Land jedes von der Bevölkerungszahl her noch so kleine Dorf mehrere Quadratkilometer gross und voller Hügel ist. Ja, du kannst um 0.44 Uhr von Bern in Biglen eintreffen. Und wie kommst du nun in deinen Dorfteil? Der letzte Bus in die einzelnen Teile dieses Dorfs fährt um 20.28 Uhr, das ist keine falsche Zahl.

Du hast doch von Biglen gesprochen und etwas behauptet, das schlichtweg falsch ist. Und keine meiner Fragen beantwortet. Willst du diskutieren oder bleibst du beim Behaupten?

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Gurkensalat hat geschrieben: 12.09.2023, 17:19 Also wenn ich mir Biglen auf Google Maps anschaue, stehen etwa 90% der Gebäude innerhalb 300m Umkreis um den Bhf…..

Aber um das gehts ja auch nicht. Es wird immer Regionen/Gebiete geben wo es durchaus Sinn macht mit dem Auto unterwegs zu sein. Wie schon geschrieben will ja niemand irgendwelche Strassen abreissen. Aber wenn wir einfach immer weiter Strassen bauen hat es irgendwann keinen Platz mehr zum leben. Deshalb macht es gerade in und zwischen Ballungszentren Sinn die Verkehrsart auszubauen die am meisten Personenkilometer pro gebrauchte Fläche macht. 

Danke!

Ausserdem ist selbst noch das - entschuldigt liebe Bigler! - mückenfurzgrosse Biglen sehr gut erschlossen. Dass es bei Hinterkleinschwanzbach ander aussieht, ist gut möglich. Aber ob deren Freizeitangebot nun beim Ausbau der Autobahnen besser wird (um das gings ja eigentlich bei dieser Diskussion), sei dann doch noch als Frage in den Raum gestellt. Bis auf Käppeli scheint sich aber keiner der Autofürsprecher an einer anständigen Diskussion beteiligen wollen. Schade.
 

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Hauenstein hat geschrieben: 12.09.2023, 17:43
Gurkensalat hat geschrieben: 12.09.2023, 08:30 Mehr Strassen = mehr Verkehr.

So einfach ist es.

Weniger Strassen = trotzdem nicht weniger Verkehr.

So einfach ist es.

"Nicht weniger Verkehr" (was du zuerst noch belegen dürftest, wenn es denn ein ernstgemeintes Gesprächsangebot deinerseits sein sollte) ist aber immer noch besser als "mehr Verkehr". Einverstanden?

Fulehung
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Fulehung »

Feanor hat geschrieben: 12.09.2023, 18:04
Fulehung hat geschrieben: 12.09.2023, 17:00
Feanor hat geschrieben: 12.09.2023, 16:52
Es ist natürlich viel teurer und schwieriger, an zentralen Ballungszentren Parkmöglichkeiten zu bauen als alle Autobahnen auszubauen.

Wieso in Biglen parkieren? Man kommt problemlos von Biglen mit dem ÖV nach Bern. Du hast doch das Beispiel Biglen als Beispiel genommen und dann erst noch mit enorm falschen Zahlen? :confused:

Du hast ja von Münsigen und Biglen gesprochen und in beiden Fällen hab ich das Gegenteil bewiesen. Wenn du noch von kleineren Dörfern sprichst, dann sag doch das. Sonst ist die Diskussion nicht zielführend.

Und Folgefrage: Ist also dein Argument, dass der ÖV dermassen ausgebaut werden muss, dass jedes noch so kleine Dorf pro Stunde 2 Anschlüsse hat? Erst dann wäre es angebracht, das Strassennetz nicht auszubauen? Oder um was genau geht es dir?

Schon mal auf die Idee gekommen, dass bei uns auf dem Land jedes von der Bevölkerungszahl her noch so kleine Dorf mehrere Quadratkilometer gross und voller Hügel ist. Ja, du kannst um 0.44 Uhr von Bern in Biglen eintreffen. Und wie kommst du nun in deinen Dorfteil? Der letzte Bus in die einzelnen Teile dieses Dorfs fährt um 20.28 Uhr, das ist keine falsche Zahl.

Du hast doch von Biglen gesprochen und etwas behauptet, das schlichtweg falsch ist. Und keine meiner Fragen beantwortet. Willst du diskutieren oder bleibst du beim Behaupten?

Was ist genau dein Problem? Schlechte Fussballsaison? Hier war die Rede davon, das ÖV-Angebot von Biglen mit einem Rufbus zu erweitern. Ich habe gezeigt, dass es schon ein Busangebot hat, das aber unbrauchbar ist. Seitdem stänkerst du hier. Bist du Kampfradler, Klimakleber oder einfach generell aggro unterwegs?

Gurkensalat
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Hauenstein hat geschrieben: 12.09.2023, 17:43
Gurkensalat hat geschrieben: 12.09.2023, 08:30 Mehr Strassen = mehr Verkehr.

So einfach ist es.

Weniger Strassen = trotzdem nicht weniger Verkehr.

So einfach ist es.



Sorry, leider muss ich dir mitteilen, dass sogar belegt ist, dass weniger Strassen , weniger Verkehr, resp besseren Verkehrsfluss bringen….🤣😂
 Auftreten von Braess-Paradoxa in der realen WeltEs gibt Beispiele, dass das Braess-Paradoxon nicht nur ein theoretisches Konstrukt ist. 1969 führte in Stuttgart die Eröffnung einer neuen Straße dazu, dass sich in der Umgebung des Schlossplatzes der Verkehrsfluss verschlechterte.[4] In New Yorkkonnte 1990 das umgekehrte Phänomen beobachtet werden. Eine Sperrung der 42. Straße sorgte für weniger Staus in der Umgebung.[5] Gleichermaßen verbesserten sich 2005 Verkehrsfluss und Fahrzeiten in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul, nachdem eine vierspurige querungsfreie Stadtautobahn abgerissen worden war.[6][7] Weitere empirische Berichte über das Auftreten des Paradoxons gibt es von den Straßen Winnipegs.[8] In Neckarsulm verbesserte sich der Verkehrsfluss, nachdem ein oft geschlossener Bahnübergang ganz stillgelegt wurde. Die Wirkung zeigte sich, als er wegen einer Baustelle vorübergehend gesperrt werden musste. In Belgien führte die Stilllegung der Autobahn 601 zu einer verkehrlichen Verbesserung, weil es trotz des Umwegs über Kreuz Vottem durch den Wegfall von gefährlichen Ver- und Entflechtungsbereichen zu einem schnelleren Verkehrsfluss und deutlich weniger Unfällen kommt. Theoretische Überlegungen lassen darüber hinaus erwarten, dass das Braess-Paradoxon in Zufallsnetzen häufig auftritt.[9] Viele Netze der realen Welt sind Zufallsnetze.

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