Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Der Rest...
Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Aficionado hat geschrieben: 22.06.2023, 08:48 Eine/n Grünen BR zu Lasten der SP bringt netto null.
Kälin wäre aber eine mögliche BR bei den Grünen.

Entscheidend ist, was die NR-Wahlen im Herbst bringen. Momentan ist die FDP auf Kosten der GP übervertreten.

Im Herbst wird es wohl wieder anders aussehen. Und sollte dann die SP unter die FDP fallen, muss die SP den Sitz abgeben. Sollte das Resultat von 2019 wiederholt werden, müssten die Bürgerlichen ihr Versprechen einhalten und den Sitz der FDP gegen einen Grünen tauschen.

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Somnium hat geschrieben: 22.06.2023, 01:39 @Feanor

Ok, dass mit dem Gspusi, ich interessiere mich eher weniger für das Privatleben von Politikern, aber der Herr Jans hat das selber so an die Glocke gehängt meinte ich mich zu erinnern über dieses Interview damals und dass das Gspusi Mutter seiner Kinder, ist da auch nicht so im Detail herausgearbeitet worden. Nur, dass seine „Lebenspartnerin“ ein Leben für sich in den Staaten bevorzugt. Wie auch immer, Gspusi war von meiner Seite falscher Terminus. Me sorry für!

Über Beat Jans sind unglaublich viele positive Stories im Umlauf, fast schon verdächtig. Er hat ja auch einen Draht zur Musikszene, hatte selber eine Band, wird an Konzerten gesichtet. Imagemässig ist Jans eine veritable eierlegende Wollmilchsau. Ein Tausendsassa. Und doch haftet dem Mann dieses Image an: Blender. Ich stelle die Gegenfrage, einmal mehr, beantwortet hat sie mir immer noch keiner: Für was steht Jans? Was kann der Mann? Wo hat er Pflöcke eingeschlagen, die Nachwirken? Das er mit dem Fussabdruck nicht punkten kann, ein Minuspunkt. Wo kann Jans dagegen positiv punkten? Was prädestiniert den Landwirt für das Amt des Gesundheitsministers? Kann Jans eine dringend nötige Gesundheitsreform anstossen und gegebenfalls an der Urne erfolgreich realisieren? Und nochmals zur Erinnerung: Obwohl jahrelanger Nationalrat haben seine Connections nichts genutzt, als er höchstselbst in Bern für Eva Herzog und als repräsentativ höchster Basler für die Kandidatin geweibelt hat. Das ist rückblickend betrachtet eine Niederlage, die nicht für ihn spricht. Das Jans mit seinem Leistungsausweis eine treue Fangemeinde hat, ist mir ein Rätsel. Aber irgendwie ein erklärbares, wenn man seine Persönlichkeit analysiert.

Grundsätzlich könnte man statt dem Namen Jans, der keinerlei Fachwissen für das Gesundheitsdepartement, dafür viele Kontakte zu Lobbyisten mitbringt, auch die Idee in den Raum stellen, den frei werdenden Sitz von Berset der Jugend zur Verfügung zu stellen. Als Zeichen. Als politische Investition in die Zukunft. Ich denke da an eine Aargauerin, die ich mir sehr gut in diesem Amt vorstellen könnte: Irene Kälin.

Und jetzt natürlich die Frage: Und Basel? Wo bleibt unser Bundesrat? Wir holen uns einfach den Sitz von Cassis, der mit Sicherheit auch nicht mehr antreten wird. Es sei den, er will abgewählt werden. Und als Aussenminister könnte ich mir Jans mit ein bisschen Fantasie durchaus vorstellen.

Nochmal: Bersets Ersatz wird NICHT als Innenminister gewählt. So viel Staatskunde muss doch bitte vorhanden sein.

In dieser Hinsicht hat ein Jans wohl ähnlich viel erreicht wie eine EBS, ein Rösti, Hooligankonkordats-KKS oder der Berset vor ihm.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »



Käppelijoch hat geschrieben:Um realistisch zu bleiben: Die beiden SP-Sitze werden als Letztes gewählt. Macht die SP irgendwelche Spielchen vorher, dann ist sie zu 100% ihren zweiten Sitz los. Das wissen auch Wermuth/Meyer. Die werden einen Teufel tun, jetzt der FDP an den Karren zu fahren.

Das EDI ist ein enorm wichtiges Departement. Am Schluss könnte bei einer Wahl Jans die FDP sich das ED krallen und Jans wäre auf einmal der neue Aussenminister.
Was ich damit sagen will: Es wird kein Fachbundesrat für ein Departement gewählt, welches er sein politisches Leben lang behält. Ein Bundesrat muss alles können. Sommaruga war auch Klavierlehrerin und leitete das EJPD und UVEK.

Als einer, der im Gesundheitswesen täglich an der Front ist aber auch sich berufspolitisch engagiert, muss sagen: Endlich ist Berset weg! Der grösste Bremsklotz bei Tarifreformen. Ich hoffe, es kommt frischen Wind ins EDI, welcher dafür sorgt, dass einige tarifliche Blockaden endlich gelöst werden können. Berset zeigte sich als Sturkopf, welcher ales blockierte, was ihm nicht passte - egal ob Experten ihm davon abrieten, weil die Lösung der Fachgremien eine Verbesserung versprachen. Er wollte, dass es seine Idee ist. War es nicht, also war er dagegen. Das weiss ich aus einigen Gesprächen mit diversen Verhandler.

Und seit Baumes-Schneider wissen wir ja, es wird nicht de Beste gewählt, sondern die Lustigste. Mit dem richtigen Landwirtschaftshintergrund.

Meine 2 Cents zu Neubauer und Co: Die passen zu Deutschland auch ihre Form von Protest. Als deutscher Bürger hast Du höchstens alle 4 Jahre etwas zu sagen. Das musst Du fast auf die Strasse.
Wir bei uns können ständig mitbestimmen. Würden die jungen ihre Wahlbeteiligung massiv nach oben schrauben, würden wohl einige Resultate anders aussehen. Nur sie bleiben der Urne meistens fern. Was aber möglich ist, sehen wir in Muttenz: Da haben ein paar Gymnasiasten ein Windrad erreicht. Wie geil ist das denn bittesehr? Ein basisdemokratisch gefällter Entscheid mit den Werkzeugen, welche uns die Verfassung gibt. Es wäre schön, würden sich mehr junge Menschen so engagieren, wie die Muttenzer. So erreicht man sehr sehr viel mehr, als einen auf Neubauer oder UHU-Aktivist zu machen. (Also in der Schweiz).

Abschnitt 1:
Leider war

Abschnitt 2 betr. Fähigkeiten:
+1

Abschnitt 3:
Dann scheinst du ja alles hautnah mitzuerleben, so wie du die Situation schilderst. Als Apotheker (?) scheinst du auch andere Interessen zu vertreten als Alain.

Abschnitt 4:
Könntest du bitte das EBS Bashing mal sein lassen? Gib ihr doch eine Chance. Die grösste Pfeife im BR ist FDPler. Und der JSA hat auch eine fürchterliche Falle hinterlassen.

Rest:
Da sehe ich gleich. Abstimmen gehen und Initiativen auf die Beine stellen. Eine Jansen hat das so gemacht und ist dann halt gescheitert. Aber sie hat es versucht und sie gibt auch nicht so schnell auf.
Sie hat sicher dabei viel gelernt.
Wo geht es einfacher als bei uns? Damit wird mehr erreicht als mit kleben.
Oder ja, das Windrad in Muttenz. Tolle Sache!


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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Feanor hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 22.06.2023, 08:48 Eine/n Grünen BR zu Lasten der SP bringt netto null.
Kälin wäre aber eine mögliche BR bei den Grünen.

Entscheidend ist, was die NR-Wahlen im Herbst bringen. Momentan ist die FDP auf Kosten der GP übervertreten.

Im Herbst wird es wohl wieder anders aussehen. Und sollte dann die SP unter die FDP fallen, muss die SP den Sitz abgeben. Sollte das Resultat von 2019 wiederholt werden, müssten die Bürgerlichen ihr Versprechen einhalten und den Sitz der FDP gegen einen Grünen tauschen.
Dass die SP hinter den CS-Freisinn fällt, MUSS mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindert werden.

Grün für Gelb wäre optimal.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Aficionado hat geschrieben: 22.06.2023, 09:07
Abschnitt 4:
Könntest du bitte das EBS Bashing mal sein lassen? Gib ihr doch eine Chance. Die grösste Pfeife im BR ist FDPler. Und der JSA hat auch eine fürchterliche Falle hinterlassen.
Ich beziehe mich da auf Artikel, welche in den letzten Tagen erschienen sind.

Unter anderem diesen da: https://www.tagesanzeiger.ch/sie-ist-ne ... 2224554701
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Aficionado hat geschrieben: 22.06.2023, 09:28
Feanor hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 22.06.2023, 08:48 Eine/n Grünen BR zu Lasten der SP bringt netto null.
Kälin wäre aber eine mögliche BR bei den Grünen.

Entscheidend ist, was die NR-Wahlen im Herbst bringen. Momentan ist die FDP auf Kosten der GP übervertreten.

Im Herbst wird es wohl wieder anders aussehen. Und sollte dann die SP unter die FDP fallen, muss die SP den Sitz abgeben. Sollte das Resultat von 2019 wiederholt werden, müssten die Bürgerlichen ihr Versprechen einhalten und den Sitz der FDP gegen einen Grünen tauschen.
Dass die SP hinter den CS-Freisinn fällt, MUSS mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindert werden.

Grün für Gelb wäre optimal.
Da muss ich immer wieder herzlich lachen, wie man versucht etwas herbeizureden...wenn überhaupt, dann betrifft dies ein paar Zürcher FDPler und nicht die FDP Schweiz. Und die Zeiten dieser engen Verzahnung sind längstens vorbei. Das sind eher Einzelmasken. Seit dem Swissairgrounding sind diese Verzahnungen nicht mehr so, wie sie waren. Die haben sich nach und nach aufgelöst und die Zürcher haben massiv an Einfluss auf die Gesamt-FDP verloren.

Aber ja, man soll den Leuten ihre Klischees und Hassbilder lassen. Ich lache herzlich darüber.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Käppelijoch hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 22.06.2023, 09:07
Abschnitt 4:
Könntest du bitte das EBS Bashing mal sein lassen? Gib ihr doch eine Chance. Die grösste Pfeife im BR ist FDPler. Und der JSA hat auch eine fürchterliche Falle hinterlassen.
Ich beziehe mich da auf Artikel, welche in den letzten Tagen erschienen sind.

Unter anderem diesen da: https://www.tagesanzeiger.ch/sie-ist-ne ... 2224554701
 
Habe kein Tagi-Abo.

Ölbert ist für SVP Verhältnisse auch eher ein netter und der Winzer sowieso.

Unsere Konkordanz oder Kollegium halt. Einzig die FDP hat ihr stärkstes Ross im BR. Ich hätte die KKS auch lieber in den eigenen Reihen. Die Frau hat Biss.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Bersets Strategie war bisher: Lassen wir die Medizinalpersonen nicht-kostendeckend arbeiten. Die Tarife für die Kindermedizin waren nicht mehr kostendeckend, die Kantone mussten die Differenz berappen. Das Selbe bei Ärztetarifen der Allgemeinmediziner, welche veraltet sind und Fehlanreize belohnen. Apothekentarife das Selbe. Labortarife das Selbe.

Im Grunde genommen lohnt es sich als Arzt nur in einem grossen Spital zu arbeiten oder als Spezialist in einer Stadt.

...und dann beklagen wir uns über Hausärztemangel.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »



Käppelijoch hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 22.06.2023, 09:28
Feanor hat geschrieben:

Entscheidend ist, was die NR-Wahlen im Herbst bringen. Momentan ist die FDP auf Kosten der GP übervertreten.

Im Herbst wird es wohl wieder anders aussehen. Und sollte dann die SP unter die FDP fallen, muss die SP den Sitz abgeben. Sollte das Resultat von 2019 wiederholt werden, müssten die Bürgerlichen ihr Versprechen einhalten und den Sitz der FDP gegen einen Grünen tauschen.
Dass die SP hinter den CS-Freisinn fällt, MUSS mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln verhindert werden.

Grün für Gelb wäre optimal.
Da muss ich immer wieder herzlich lachen, wie man versucht etwas herbeizureden...wenn überhaupt, dann betrifft dies ein paar Zürcher FDPler und nicht die FDP Schweiz. Und die Zeiten dieser engen Verzahnung sind längstens vorbei. Das sind eher Einzelmasken. Seit dem Swissairgrounding sind diese Verzahnungen nicht mehr so, wie sie waren. Die haben sich nach und nach aufgelöst und die Zürcher haben massiv an Einfluss auf die Gesamt-FDP verloren.

Aber ja, man soll den Leuten ihre Klischees und Hassbilder lassen. Ich lache herzlich darüber.

Ja klar und nach dem UBS Desaster dachten einige auch, etwas ähnliches würde nicht mehr passieren. Aber vermutlich sind die Linken oder die Mitte schuld, dass es wieder soweit kam. Die FDP bekämpft doch jede Form von Regulierung.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Käppelijoch hat geschrieben:Bersets Strategie war bisher: Lassen wir die Medizinalpersonen nicht-kostendeckend arbeiten. Die Tarife für die Kindermedizin waren nicht mehr kostendeckend, die Kantone mussten die Differenz berappen. Das Selbe bei Ärztetarifen der Allgemeinmediziner, welche veraltet sind und Fehlanreize belohnen. Apothekentarife das Selbe. Labortarife das Selbe.

Im Grunde genommen lohnt es sich als Arzt nur in einem grossen Spital zu arbeiten oder als Spezialist in einer Stadt.

...und dann beklagen wir uns über Hausärztemangel.
Ja ok, betr. Ärtzemangel habe ich mich ja schon geäussert. Dann muss man halt die Messlatte für Hausärtze herunterschrauben. Ein Fachhochschulabschluss in Medizin dürfte reichen.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Aficionado hat geschrieben: 21.06.2023, 17:04
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:
Somnium hat geschrieben: 21.06.2023, 15:05 Die Einheitskasse wurde abgeschmettert, weil die Gegner mit ihren finanziellen Mitteln eine Angstkampagne gefahren sind. Weil die SVP dagegen war und das Land flächendeckend mit den üblichen Argumenten zugepflastert hat. Man stelle sich das vor, was eine Einheitskasse für die KK-Verwaltungsräte und unteren Kader bedeutet hätte. Für die Werbeindustrie.
Was soll eine Einheitskasse bringen?
Ein staatliches Moloch ohne jeden Effizienzdruck. Viel Spass, dieses überhaupt zu kreieren, wenn man bedenkt wie schwer sich der Staat mit IT Projekten und Digitalisierung tut. Die Kosten für die initiale Bereitstellung der Systeme und die Zusammenführung der Kassen wäre immens. Wenn man bedenkt dass die Verwaltungskosten (inkl. Topmanager Saläre, Werbung, etc.) ein Bruchteil der gesamten Gesundheitskosten ausmachen, ein sehr grosses Risiko mit sehr geringem möglichen Benefit.

Ich würde mit einer Eintrittsgebühr im Notfall anfangen. 50 Franken. Wenn man sich vorstellt, was heutzutage im Notfall sitzt.
Ich folge einigen Notfallmedizinern auf Twitter. Die kritisieren eine Notfallgebühr regelmässig. Selbst sie können in den meisten Fällen nicht sofort beurteilen, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht. Selbst sie müssen dies erst abklären und mit anderen Spezialisten besprechen. Wie soll also ein Laie erkennen, ob es sich um einen Notfall handelt oder nicht?
Der volkswirtschaftliche Schaden, der entsteht durch jährliches Vergleichen und Wechseln, ist nicht zu vernachlässigen. Das ist unnötiger Zeitaufwand. Und jährlich gibt es noch mehr KKs. 50 KKs x 100 Mio Teppichetagensaläre gibt schon 5 Mrd Ausgaben für nichts. Das KK System muss nicht jährlich strategisch neu ausgerichtet werden. Wozu also braucht es Topmanagers (falls es die überhaupt gibt)? Die Regeln sind aufgestellt, der Spielraum ist klein.

Ich muss meine Belege heute noch einscannen und hochladen. Bis vor kurzem noch mit der Post einsenden. Viel schlimmer kanns bei einer staatlichen Einheitskasse nicht rauskommen.

Bei stark alkoholisierten Patienten sollen die den Notfall selber bezahlen. Oder wenn der Goof sich mit dem Sackmesser in den Finger geschnitten hat und deshalb die Mutti oder der Vati zur Notfallstation höselet.

Vergleichen geht doch mittlerweile sehr schnell. Bei gleichem Modell sind ja auch die Leistungen gleich. Man muss, wenn man will, einfach die verschiedenen Modelle vergleichen. Dass ein Wechsel noch mit einer Kündigung und eingeschriebenem Brief erfolgen muss, ist ärgerlich.
Aber du hast schon Recht, gratis ist das Wechseln nicht. Weder für die Kassen, noch für die Bürger/innen.

Bei den Kosten übertreibst du jetzt ein bisschen. Der beste Topverdiener aller KK Kader verdient weniger als eine Million. Das sind ein paar wenige Millionen pro KK, ganz sicher nicht 100M pro KK. Selbst wenn wir 10M pro KK nehmen und x50 rechnen sind wir bei 500 Millionen. Bei einem System, welches 90 Milliarden kostet. Du kannst selbst ausrechnen was das ausmacht.

Gerade weil der Spielraum und die Regeln festgelegt sind, ist Effizienz wichtig. Und dafür wird auch das Topmanagement bezahlt.

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

BSL>ZRH hat geschrieben: 21.06.2023, 18:29 Primärer Kostentreiber der KK-Prämien ist die Überalterung der Gesellschaft und der medizintechnische Fortschritt. Immer mehr Krankheiten sind behandelbar und ein Grossteil der Kosten fällt bei den Ü70er an.
Medizinische Fortschritt und immer mehr behandelbare Krankheiten ist klar.

Hast du aber für den anderen Teil eine Quelle oder einen Beleg?

Ich muss auch zuerst wieder suchen, aber Studien und Auswertungen haben gezeigt, dass die Krankheitskosten nicht grundsätzlich mit dem Alter steigen. Die Kosten steigen erst in den letzten 5 (?) Lebensjahren. Ob diese letzten 5 Lebensjahre mit 60, 80 oder 95 sind, macht keinen Unterschied.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

@ Sportchef
Ja, ev. etwas übertrieben, gebe ich zu.
Ist mir bewusst, dass die CEO Gehälter bei Versicherungen klar tiefer sind als bei Banker oder Pharma.
100 Mio pro Leadership ist zu hoch gegriffen, einverstanden.



Drigger
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Drigger »

Kann man wo nachlesen wieviel die Krankenkassen für Juristen ausgeben? 
Habe das Gefühl mit einer staatlichen Krankenkasse mit integrierter Unfallversicherung wäre grosses Sparpotential vorhanden.

Fulehung
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Fulehung »

Drigger hat geschrieben: 22.06.2023, 12:34 Kann man wo nachlesen wieviel die Krankenkassen für Juristen ausgeben? 
Habe das Gefühl mit einer staatlichen Krankenkasse mit integrierter Unfallversicherung wäre grosses Sparpotential vorhanden.

Sparpotential sicher. Wie bei der IV werden dann einfach auf Druck der Politik viel mehr Leistungen verweigert.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Aficionado hat geschrieben: 22.06.2023, 10:43
Käppelijoch hat geschrieben: Bersets Strategie war bisher: Lassen wir die Medizinalpersonen nicht-kostendeckend arbeiten. Die Tarife für die Kindermedizin waren nicht mehr kostendeckend, die Kantone mussten die Differenz berappen. Das Selbe bei Ärztetarifen der Allgemeinmediziner, welche veraltet sind und Fehlanreize belohnen. Apothekentarife das Selbe. Labortarife das Selbe.

Im Grunde genommen lohnt es sich als Arzt nur in einem grossen Spital zu arbeiten oder als Spezialist in einer Stadt.

...und dann beklagen wir uns über Hausärztemangel.
Ja ok, betr. Ärtzemangel habe ich mich ja schon geäussert. Dann muss man halt die Messlatte für Hausärtze herunterschrauben. Ein Fachhochschulabschluss in Medizin dürfte reichen.
Das kann nur jemand sagen, der absolut keine Ahnung davon hat, was ein Hausarzt alles können und wissen muss. Das ist in etwas auf dem Niveau "Dann sollen sie doch Kuchen essen!".
Das Problem der Hausärzte ist nicht, dass es zu schwierig ist, das Problem ist, dass es finanziell maximal der unattraktivste Job ist. Und dies hat viel mit der Tarifierung zu tun, deren Neuregelung seit Jahren durch Berset teilweise aktiv blockiert wird.
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Aficionado hat geschrieben: 22.06.2023, 10:40
Ja klar und nach dem UBS Desaster dachten einige auch, etwas ähnliches würde nicht mehr passieren. Aber vermutlich sind die Linken oder die Mitte schuld, dass es wieder soweit kam. Die FDP bekämpft doch jede Form von Regulierung.

Du willst ernsthaft einen Banksturm, was das CS-Desaster schlussendlich war, mit dem UBS-Debakel vergleichen? Das Problem bei der CS war der extreme Geldabfluss und das verlorene Vertrauen der Menschen in die CS. Die CS hatte eine überdurchschnittliche Eigenkapitalquote zum Beispiel.

Bisher konnte mir niemand sagen, welche Regulierung konkret, von denen, welche nicht umgesetzt wurde, das CS-Debakel verhindert hätte?

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gurkensalat »

Fulehung hat geschrieben: 22.06.2023, 13:08
Drigger hat geschrieben: 22.06.2023, 12:34 Kann man wo nachlesen wieviel die Krankenkassen für Juristen ausgeben? 
Habe das Gefühl mit einer staatlichen Krankenkasse mit integrierter Unfallversicherung wäre grosses Sparpotential vorhanden.

Sparpotential sicher. Wie bei der IV werden dann einfach auf Druck der Politik viel mehr Leistungen verweigert.
Ich glaube er spielt darauf an, dass die Leistung per se unbestritten ist, aber die KK und UV sich einen Spass daraus machen zu behaupten der Andere muss es zahlen…..
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Die Ultrarechte erleidet eine Schlappe. DAS ist ein tolles Zeichen von unserer Gesellschaft, dass so etwas schon bei der Unterschriftensammlung scheitert!

https://www.watson.ch/schweiz/svp/84209 ... escheitert

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »



Käppelijoch hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 22.06.2023, 10:43
Käppelijoch hat geschrieben: Bersets Strategie war bisher: Lassen wir die Medizinalpersonen nicht-kostendeckend arbeiten. Die Tarife für die Kindermedizin waren nicht mehr kostendeckend, die Kantone mussten die Differenz berappen. Das Selbe bei Ärztetarifen der Allgemeinmediziner, welche veraltet sind und Fehlanreize belohnen. Apothekentarife das Selbe. Labortarife das Selbe.

Im Grunde genommen lohnt es sich als Arzt nur in einem grossen Spital zu arbeiten oder als Spezialist in einer Stadt.

...und dann beklagen wir uns über Hausärztemangel.
Ja ok, betr. Ärtzemangel habe ich mich ja schon geäussert. Dann muss man halt die Messlatte für Hausärtze herunterschrauben. Ein Fachhochschulabschluss in Medizin dürfte reichen.
Das kann nur jemand sagen, der absolut keine Ahnung davon hat, was ein Hausarzt alles können und wissen muss. Das ist in etwas auf dem Niveau "Dann sollen sie doch Kuchen essen!".
Das Problem der Hausärzte ist nicht, dass es zu schwierig ist, das Problem ist, dass es finanziell maximal der unattraktivste Job ist. Und dies hat viel mit der Tarifierung zu tun, deren Neuregelung seit Jahren durch Berset teilweise aktiv blockiert wird.
 

Ich kenne die Probleme und habe diese gestern auch schon erwähnt. Das deckt sich auch mit deiner Feststellung.
Einkommen und zu wenig Abwechslung/Action.
Ich versuche lediglich, mögliche Lösungen aufzuzeigen. Du musst doch aber auch zugeben, dass viele auch nur wegen Rückenproblemen oder einem Verbandswechsel odet sonst Kleinigkeiten zum Hausarzt rennen. Solche Aufgaben könnten in einer Gemeinschaftspraxis auch Ärzte ohne medizinische Doktorarbeit oder mit einem abgekürzten Studium übernehmen.
Du unterschätzt offenbar die Fähigkeiten einer Dipl. Pflegefachfrau.


Wie willst DU dieses Problem angehen?
Lösungsansätze?

Zuletzt geändert von Aficionado am 22.06.2023, 15:23, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »



Käppelijoch hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 22.06.2023, 10:40
Ja klar und nach dem UBS Desaster dachten einige auch, etwas ähnliches würde nicht mehr passieren. Aber vermutlich sind die Linken oder die Mitte schuld, dass es wieder soweit kam. Die FDP bekämpft doch jede Form von Regulierung.

Du willst ernsthaft einen Banksturm, was das CS-Desaster schlussendlich war, mit dem UBS-Debakel vergleichen? Das Problem bei der CS war der extreme Geldabfluss und das verlorene Vertrauen der Menschen in die CS. Die CS hatte eine überdurchschnittliche Eigenkapitalquote zum Beispiel.

Bisher konnte mir niemand sagen, welche Regulierung konkret, von denen, welche nicht umgesetzt wurde, das CS-Debakel verhindert hätte?

Habgier, fasches Risikokalkül, keine Nachhaltigkeit sondern nur das schnelle Geld, sind vorwiegend neoliberale Attribute.
Da kommt mir parteibezogen zuerst die FDP in den Sinn. Keine Marktregulierungen, freie Marktwirtschaft usw..


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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Fängt schon an. SVP wird Glanzresultat einfahren bei den kommenden Wahlen.

SRF: Freiheitstrychler lärmen: Wolfisberg wehrt sich gegen Asylzentrum

https://www.srf.ch/news/schweiz/fluecht ... pp.unknown

Und die rechtsradikalen Trychler unterstützen sie dabei.



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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Die BaZ gibt in Sachen Jans richtig Schub. In der Welt von Chefredaktor Marcel Rohr und Bundeshausjournalist Philipp Loser ist er Top-Favorit! Jetzt braucht es nur noch Jans Zustimmung und dann ist die Sache in trockenen Tüchern. Hurra!

https://www.bazonline.ch/er-hat-das-ide ... 9644965109 (BaZ-Abo!)

Und dann ist der Favorit der SP auch noch ein ausgebildeter Bauer!
Markus Ritter

Mit ihm kann man auch mal ein Bier trinken. Das ist eine durchaus ‹wichtige› Qualifikation.
Gerhard Pfister
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Wenn Jans sich als Kandidat aufstellen lässt, müsste er eigentlich das Regierungspräsidium abgeben, wenn er es ernst meint. Bei einer Wahl im Dezember hätte Basel ansonsten ein Minus im Regierungsrat-Bestand.

Von daher nicht lange überlegen, Herr Jans. Basel braucht Politiker, die ihre Amtsgeschäfte ernst nehmen.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Somnium hat geschrieben: 22.06.2023, 21:14 Wenn Jans sich als Kandidat aufstellen lässt, müsste er eigentlich das Regierungspräsidium abgeben, wenn er es ernst meint. Bei einer Wahl im Dezember hätte Basel ansonsten ein Minus im Regierungsrat-Bestand.

Von daher nicht lange überlegen, Herr Jans. Basel braucht Politiker, die ihre Amtsgeschäfte ernst nehmen.
Am Ende des Tages gilt für mich: einfach kein Jositsch, einfach nicht. Ich würde Jon Pult allen vorziehen.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Somnium hat geschrieben: 22.06.2023, 21:14 Wenn Jans sich als Kandidat aufstellen lässt, müsste er eigentlich das Regierungspräsidium abgeben, wenn er es ernst meint. Bei einer Wahl im Dezember hätte Basel ansonsten ein Minus im Regierungsrat-Bestand.

Von daher nicht lange überlegen, Herr Jans. Basel braucht Politiker, die ihre Amtsgeschäfte ernst nehmen.

gab es schon Kandidat:innen, die im Vorfeld ihr Amt oder ihren Job abgegeben haben, um sich als BR zu bewerben?

du hast bis jetzt nicht wirklich starke Argumente gegen ihn bringen können ausser ad hominem Argumente. Das scheint wie bei Hauenstein ein persönliches Problem zu sein. Steh doch einfach dazu. Aber dann muss man dich in dieser Causa  auch nicht mehr ernst nehmen.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

@Feanor

In den allermeisten Fällen treten entweder National- oder Ständeräte an, wenn es um die Bundesratswahl geht. Meines Wissens die letzte Regierungsrötin im BR war EWS. Die wurde jedoch in einer Nacht- und Morgenaktion rekrutiert.

Jans dagegen bleiben etwas mehr als 5 Monate bis zur Wahl. Da wäre es nur fair, sich wenn er Kandidat sein will, als Regierungspräsident verabschiedet. Ein Nachfolger in Basel kann andernfalls frühestens NACH der Wahl in Bern gesucht und gefunden werden. Trotzdem würde natürlich das Karussell schon viel früher zu drehen beginnen und für entsprechend Lärm sorgen, das ist einfach normal. Ich bin der Meinung, die Wähler haben das Recht, dass ihre Volksvertreter bei den politischen Geschäften mit dem Kopf bei der Sache sind. Und Jans hat sich für vier Jahre wählen lassen. Wenn er also jetzt das Gefühl hat, er möchte sich im Job verbessern, soll er das tun. Aber wenn er dann von Bundesbern, aus seiner Perspektive, wider erwarten als gewogen und für zu leicht befunden der Meinung ist, einfach so in Basel weitermachen zu können, das wäre doch irgendwie...unehrlich?

Erinnern wir uns doch an die Tage und Wochen und Monate, nachdem Fink in Hamburg angeheuert hatte. In etwa so ist dieSitustion jetzt mit Jans. Entweder er bekennt sich zu Basel, zum Regierungspräsidium der tollsten Stadt der Schweiz, oder er ist ehrlich und sagt, ja, ich will nach Bern, dass ist meine Chance, now or never. Dann hätte Basel einen Nachfolger noch vor der Bundesratswahl. Die Jans ja gewinnen wird, gemäss BaZ. 😉

Und ja, üblicherweise treten Personen, die sich woanders hin wählen lassen wollen, zuerst von ihren aktuellen Ämtern zurück. Ist eine Frage des Respekts und der Glaubwürdigkeit.

Und nochmals, ich bin der Meinung, Jans taugt nicht zum Bundesrat. Wenn er anderer Meinung ist, das kann und muss ich akzeptieren. Aber dann bei einer Nichtwahl in Basel weitermachen wollen, das wäre dann selbst für Jans‘sche Verhältnisse zu viel des Guten.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Und nochmals @Feanor betreffend „Ämtli“:

Ja, Berset wird tatsächlich nicht als Innenminister-Nachfolger gewählt, das ist mir durchaus bewusst. Aber: Bist du ernsthaft der Meinung, einer der sechs bisherigen im Amt würde das KK-Dossier auch nur mit Schutzhandschuhen freiwillig anfassen wollen? Ernsthaft? So realistisch muss man doch einfach sein: Wenn nicht auch noch Cassis den Hut nimmt, wird der Berset-Nachfolger Innenminister. Das ist zur Zeit das unsexyste Departement in Bundesbern. Und jetzt einfach, ganz ehrlich, ist mir absolut ernst: Bist du der Meinung, Jans ist der richtige Mann für diesen Job? Wenn ja, warum? Ich bin auf fundierte Antworten sehr gespannt.

Ich wiederhole mich, aber Jans‘ beste Chance besteht im Rückzug von Cassis. Da er vor dessen Nachfolger gewählt wird, kann er sich für das EDI entscheiden. Und die Arschkarte elegant liegenlassen.

(Oder er tauscht mit Ölbert. Jans im EDI, das ist doch ein gutes Druckmittel, um das UVEK von der SVP zurückzuerobern...!)
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Somnium hat geschrieben:Und nochmals @Feanor betreffend „Ämtli“:

Ja, Berset wird tatsächlich nicht als Innenminister-Nachfolger gewählt, das ist mir durchaus bewusst. Aber: Bist du ernsthaft der Meinung, einer der sechs bisherigen im Amt würde das KK-Dossier auch nur mit Schutzhandschuhen freiwillig anfassen wollen? Ernsthaft? So realistisch muss man doch einfach sein: Wenn nicht auch noch Cassis den Hut nimmt, wird der Berset-Nachfolger Innenminister. Das ist zur Zeit das unsexyste Departement in Bundesbern. Und jetzt einfach, ganz ehrlich, ist mir absolut ernst: Bist du der Meinung, Jans ist der richtige Mann für diesen Job? Wenn ja, warum? Ich bin auf fundierte Antworten sehr gespannt.

Ich wiederhole mich, aber Jans‘ beste Chance besteht im Rückzug von Cassis. Da er vor dessen Nachfolger gewählt wird, kann er sich für das EDI entscheiden. Und die Arschkarte elegant liegenlassen.

(Oder er tauscht mit Ölbert. Jans im EDI, das ist doch ein gutes Druckmittel, um das UVEK von der SVP zurückzuerobern...!)
Schau doch mal seine Ausbildungen an.
Ganz unten angefangen und sich hochstudiert.
Er versteht die Landwirtschaft und ihm kann man nicht einfach ein Märchen erzählen Seitens des Bauernverbandes. Etwas Diversität tut auch dem BR ganz gut. Und Kollegial ist er auch, so wie ich ihn einschätze. Ein Städter der von Landwirtschaft und Wissenschaft eine Ahnung hat. Wo ich eher Bedenken habe ist, dass er womöglich zu nett ist, zuwenig Durchsetzungsvermögen hat und dass er glaube ich nie wirklich den Beruf des Landwirtes oder des Agrotechnikers ausgeübt hat . Das wird ihm dann um die Ohren geschlagen.

Nun bietet sich aber wieder die Gelegenheit für BS und Jans würde ganz gut passen in den BR.
60 ist auch ein gutes Alter.


Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Somnium hat geschrieben: 23.06.2023, 00:28 Und nochmals @Feanor betreffend „Ämtli“:

Ja, Berset wird tatsächlich nicht als Innenminister-Nachfolger gewählt, das ist mir durchaus bewusst. Aber: Bist du ernsthaft der Meinung, einer der sechs bisherigen im Amt würde das KK-Dossier auch nur mit Schutzhandschuhen freiwillig anfassen wollen? Ernsthaft? So realistisch muss man doch einfach sein: Wenn nicht auch noch Cassis den Hut nimmt, wird der Berset-Nachfolger Innenminister. Das ist zur Zeit das unsexyste Departement in Bundesbern. Und jetzt einfach, ganz ehrlich, ist mir absolut ernst: Bist du der Meinung, Jans ist der richtige Mann für diesen Job? Wenn ja, warum? Ich bin auf fundierte Antworten sehr gespannt.

Ich wiederhole mich, aber Jans‘ beste Chance besteht im Rückzug von Cassis. Da er vor dessen Nachfolger gewählt wird, kann er sich für das EDI entscheiden. Und die Arschkarte elegant liegenlassen.

(Oder er tauscht mit Ölbert. Jans im EDI, das ist doch ein gutes Druckmittel, um das UVEK von der SVP zurückzuerobern...!)

Das EDI gilt doch nicht als unbeliebtes Departement? Die Wahrscheinlichkeit einer Rochade durchaus gegeben. Amherd zum Beispiel könnte sehr wohl ein Auge auf das EDI geworfen haben. Mit dem Aussenministeramt hat man auch nicht gerade nur Freude.

Übrigens ist es auch nicht gegeben, dass der/die (gehen wir mal davon aus) SP-BR im Falle eines Rücktritts von Cassis Vorwahlrecht hat. Erstens sind beide am gleichen Tag gewählt worden, hier kann noch keine Anciennität in Anspruch genommen werden, zweitens gilt ohnehin nicht per se ein Anciennitätsrecht. Der Gesamtbundesrat entscheidet. Wenn die Bürgerlichen im Falle einer Vakanz von EDI und EDA ihren BR in eines der beiden Departemente stecken wollen, dann können Sie das, unabhängig davon was der allfällig gewählte SPler will.

Warum soll "Jans im EDI" ein Druckmittel gegen die SVP sein? Verstehe ich nicht.


 

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