traurig aber wahr

Der Rest...
badandugly
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von badandugly »

Rotblau2 hat geschrieben: 05.06.2023, 15:25
Aficionado hat geschrieben: 05.06.2023, 13:56 Höcke wäre ein ranghoher Nazi gewesen und ist ein Neonazi.

Würde heute in Deutschland die Zeit herrschen wie vor 90 Jahren, wäre nicht nur Höcke ein Nazi, sondern noch viele andere.
Kaum hat Hitler Selbstmord begangen, waren Nazis auf einmal kein Nazis mehr. Kaum fiel der Eiserne Vorhang, wurden viele Kommunisten Kapitalisten.
Die meisten sind doch einfach Opportunisten mit einem auf Machtmaximierung geeichtem Kompass. Rattenfänger, die genau spüren wo was am einfachsten zu holen ist und eine darauf zugeschnittene Philosophie schustern. Vielleicht glauben sogar einige das was sie von sich geben, aber in der Führungsriege sind vor allem Machtmenschen (Sonst wären sie ja nicht die Führung...).
Tragisch ist nur, dass so viele diesem Konstrukt und Gedankengut folgen, denn die machen sie ja erst zu den Mächtigen, ohne selbst zu merken wie sie selber nur Manipuliermasse sind.
 

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OutLander
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von OutLander »

Unfassbar, was für Personen hier in Schutz genommen werden und man versucht, deren faschistoides Verhalten zu relativieren. "Hach nein, das sind doch keine Nazis, nur Andersdenkende". Meine Fresse, hey...

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Aficionado
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Aficionado »

OutLander hat geschrieben:Unfassbar, was für Personen hier in Schutz genommen werden und man versucht, deren faschistoides Verhalten zu relativieren. "Hach nein, das sind doch keine Nazis, nur Andersdenkende". Meine Fresse, hey...
Wie kommst du jetzt darauf? Bestreitet ja niemand hier, dass er ein Neonazi oder halt ein braunes Arschloch ist. Für einen Nazi ist er wohl noch zu jung. Machtbesessen ist er auch und jene die ihm folgen sind nun einnal dumm, frustriert (frustrierte Ossis, Protestwähler) oder glauben den Scheissdreck den er rauslässt, sprich sind selber Neonazis oder alte Nazis. Gauleiter Gauland ist auch so ein trauriger brauner Scheisshaufen, der den Nazi von damals sehr gut verkörpert.

Gurkensalat
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Gurkensalat »

Gem. einer Umfrage in D findet es etwa jeder 3te Mann ok, der Freundin/Frau eine zu scheuern um etwas Respekt einzufordern…..und jeder 2te stört sich daran wenn sich Homos öffentlich wie ein Pärchen verhalten…..ist ja krass…. 

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Aficionado »

Und bald jeder fünfte wählt AfD. Wenn du jetzt die konservative CSU und die stark nach rechts gerutschte CDU noch dazunimmst, kommt das ziemlich gut hin.
Wir bewegen uns wieder Richtung Steinzeit.
Ich konnte sehr gute Lebensabschnitte noch erleben. Dafür werde ich immer dankbar sein. Es ist alles andere als selbstverständlich bei so vielen Vollpfosten auf diesem Planeten.

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Somnium
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Somnium »

Tierleid ist Normalfall:

https://taz.de/Datenbank-zu-Tierschutzf ... ?fs=e&s=cl (Abo-frei!)
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von OutLander »

Somnium hat geschrieben: 14.06.2023, 15:44 Tierleid ist Normalfall:

https://taz.de/Datenbank-zu-Tierschutzf ... ?fs=e&s=cl (Abo-frei!)

Nachdem ich gestern auf diesen Text aufmerksam geworden bin, habe ich die Homepage angeschaut. Es ist grausig... da muss einfach jedem Menschen, der irgendwie zu Gefühlen fähig ist, das Kotzen kommen. Fleischesser hin oder her.

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Aficionado »

Gute Arbeit. Es gab schon etliche Dokus darüber aber mit einer akribisch geführten DB zieht halt die Ausrede «Einzelfall» nicht mehr.

Gehört ins Schulzimmer dieses Thema.

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Somnium
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Somnium »

Und der vegane Steuerzahler muss die verlogene Image-Kampagne „Schweizer Fleisch“ seit Jahren mitfinanzieren, derweil die Realitätsverweigerer von der Bauern-Lobby bereits gegen Franziska Herrens neue Initiative pesten...(warum nur sehe ich jetzt schon das Plakat der SVP gegen die Initiative vor Augen?)

https://www.bazonline.ch/fleisch-essen- ... 0631633816 (BaZ-Abo!)

(...)«Es kann nicht sein, dass ich für ein ‹Planted-Chicken› gleich viel oder mehr bezahlen muss als für ein herkömmliches Poulet», sagt Herren. Sie betont, dass sie niemandem vorschreiben will, auf Fleisch zu verzichten. Aber: «Fleisch essen muss ein Luxus werden.» Denn Fleisch, im Gegensatz zu beispielsweise Hülsenfrüchten, brauche viele Ressourcen wie Land und Wasser. Das müsse sich im Preis widerspiegeln. Es gehe ihr darum, die «Marktverzerrung zwischen Vegi- und Fleischprodukten zu berichtigen».(...)

(...)Die Aktivistin sieht in den vielen Tieren einen Missstand: Weil sie viel Mist und Gülle produzierten, komme es zu Versauerung und Überdüngung von Böden, Wäldern und Gewässern. Wegen der erhöhten Nitratwerte müssten Trinkwasserfassungen geschlossen werden. Der Baldeggersee, der Hallwilersee, der Sempachersee, der Greifensee und neu auch der Zugersee müssten deshalb künstlich beatmet werden.(...)


(...)Der Bauernverband hingegen ist kritisch: «Diese Initiative ist eine reine Zwängerei», sagt Direktor Martin Rufer. Man wolle den Landwirten vorschreiben, welche Lebensmittel sie produzieren müssten, und den Konsumenten, was sie zu essen haben. «Das Volk hat sich in den letzten zwei Jahren deutlich hinter die einheimische Landwirtschafts- und Ernährungspolitik gestellt.» Darüber hinaus, so Rufer, bedeuteten solche Initiativen für die Bauernfamilien immer eine enorme psychische Belastung.(...)


https://www.bazonline.ch/fleisch-essen- ... 0631633816 (BaZ-Abo!)

https://www.baerntoday.ch/bern/kanton-b ... -152002738 (Abo-frei!)
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Aficionado »

Klingt vernünftig die Dame.
Fleisch muss ein Luxusprodukt werden.
Und es sollten alle Stücke wieder bei den Rezepten berücksichtigt werden. Knochenmark und Knorpel sind sehr gesund aufgrund des leistungsfördernden (weniger verletzungsanfällig) Kollagens. Aber wer isst heutzutage noch Knochen oder Knorpel? Die Asiaten und die Afrikaner.

Massentierhaltung ist ein Unding des Industriezeitalters. Lebewesen sind für Käfighaltung, Gitterrost oder Betonboden auf engstem Raum nicht geschaffen.
Deshalb kommt es auch zum Einsatz von Antibiotika.
Selbst Pflanzen brauchen Platz, um gesund zu gedeihen. Auch kannst du die nicht einfach in einem beliebigen Supstrat pflanzen.
Aufs Tierwohl geht sie aber nicht einmal ein.


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Somnium
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Somnium »

@Aficionado

Das mit dem TierwohlTierleid hatten wir doch erst vor kurzem. Ist vom Stimmvolk abgelehnt worden. Mit ähnlichen Argumenten seitens der Bauern wie oben zitiert. Von daher haben die Journalisten schon richtig gewichtet in diesem ersten Beitrag zum Start der Unterschriftensammlung. Franziska Haller hat ganz sicher sich auch das Tierleid im Argumentarium.

Und es gibt in der Massentierhaltung kein Tierwohl. Da kann auch Schweizer Fleisch nichts zu beschönigen. Täglich 75000 von Micarna getötete Hühner. Hunderte Sauen und Kühe. In der Fleischproduktion gilt nur der Profit und der Stimmbürger findet das mehrheitlich gut. Von daher wird es auch diese Initiative sauschwer haben.

Aber das mit den Seen, wenn man diesen Fakt zusammen mit den vergifteten Böden in der Diskussion gewichten kann, ist ein Wunder vielleicht möglich.
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Aficionado »

Die Bauern alleine sind ja nicht das Problem. In einigen Fällen sind auch Subventionen angebracht. Ein Bergbauer kann nicht gleich effizient wirtschaften wie ein Bauer vom Mitelland.
Der Umstieg auf Bio und Einzeltierhaltung braucht auch eine finanzielle Absicherung. Bauern sind nicht reich (vielleicht wohlhabend) und sie arbeiten schon sehr viel. Grossbauern können sich Angestellte leisten. Viele Bauern sind aber bloss Pächter.
Du musst schon auch einen Bezug zum Tier und zu Pflanzen haben, sonst würdest du diesen Job nicht machen.

Die Grossverteiler machen die Preise und die Normen und daran haben sie sich zu halten. Klar möchte auch der Bauer möglichst viel Profit erzielen (aber längst nicht alle). Auch sie gehören zu den grossen Verlierern des Klimawandels. Dessen sind sie sich bewusst. Ich kenne keinen Bauer, der den Wandel bestreitet.

Für Bio bekommst du vom Grossverteiler nicht viel mehr geboten als für konventionelles Obst und Gemüse. Ebenso für tiergerechtes Biofleisch.

Nun zurück zu den Subventionen.
Der Staat kann diese streichen, sofern der Volkswille dies möchte.
Da Resultat wird jedoch sein, dass viele den Bettel hinschmeissen oder dann die erhöhten Preise (da keine Subventionen) dem Grosshändler aufzwingen würden. Letzteres wäre füe mich wünschenswert. Transparenz und halt höhere Preise, dafür tiefere Steuern.
Problem: Einkaufstourismus, da 3 x höhere Preise als in D und 2 x höher als in F/I.






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Faniella Diwani
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Faniella Diwani »

Somnium hat geschrieben: 14.06.2023, 20:17 @Aficionado

Das mit dem TierwohlTierleid hatten wir doch erst vor kurzem. Ist vom Stimmvolk abgelehnt worden. Mit ähnlichen Argumenten seitens der Bauern wie oben zitiert. Von daher haben die Journalisten schon richtig gewichtet in diesem ersten Beitrag zum Start der Unterschriftensammlung. Franziska Haller hat ganz sicher sich auch das Tierleid im Argumentarium.

Und es gibt in der Massentierhaltung kein Tierwohl. Da kann auch Schweizer Fleisch nichts zu beschönigen. Täglich 75000 verwertete Hühner. Hunderte Sauen und Kühe. In der Fleischproduktion gilt nur der Profit und der Stimmbürger findet das mehrheitlich gut. Von daher wird es auch diese Initiative sauschwer haben.

Aber das mit den Seen, wenn man diesen Fakt zusammen mit den vergifteten Böden in der Diskussion gewichten kann, ist ein Wunder vielleicht möglich.

Vielleicht sollte man einfach mal aufzeigen wie stark die Fleischproduktion und -verwertung subventioniert wird.
Ist Economiesuisse glaubwürdig genug?

Ein Beispiel für Produktionsförderung ist die sogenannte Verkäsungszulage. 2017 zahlte der Bund 15 Rappen pro Kilogramm verkäste Milch und eine Zulage für die Fütterung ohne Silage von drei Rappen pro Kilogramm Milch. Insgesamt wurden so 293 Millionen Franken entrichtet. Weitere 2,5 Millionen Franken setzte der Bund für die Administration der Milchdaten und die Informatikmittel ein.

93 Millionen Franken wurden für Massnahmen in der Viehwirtschaft ausgegeben. Diese beinhalten Entsorgungsbeiträge für tierische Nebenprodukte, Tierzuchtförderung, Inlandbeihilfen für Schlachttiere und Fleisch, Infrastrukturbeiträge für Berggebiete, Beiträge für Schafwolle und einen Beitrag für die Leistungsvereinbarung mit Proviande, der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft. Ebenso wird die inländische Eierproduktion von den Auswirkungen der zyklischen Nachfrage durch Beiträge des Bundes entlastet.

Rund 63 Millionen Franken wurden schliesslich für die Qualitäts- und Absatzförderung eingesetzt. Allein die Hälfte davon wurde für Milchprodukte verwendet und knapp zehn Prozent für Fleisch. In der Absatzförderung kann der Bund Marketing- und Kommunikationsmassnahmen mit bis zu 50 Prozent der anrechenbaren Kosten unterstützen.

Demgegenüber

Für den Pflanzenbau wurden im selben Jahr rund 65 Millionen Franken ausgerichtet. Mit 95 Prozent ging der grösste Anteil an die Förderung von Einzelkulturen. Der Rest verteilte sich auf die Verwertung und Verarbeitung von Obst (vier Prozent) und auf Fördermassnahmen für den Weinbau.

Also 449 Millionen Subvebtionen für Viehhaltung (Milchwirtschaft, Schlachtvieh, etc.) gegenüber 65 Millionen für den Pflanzenbau.
Das erklärt doch einen guten Teil des Preisunterschiedes bei den Veggieprodukten.

Ich nehme die Verkäsungszulage bewusst dazu. Milchwirtschaft ist ohne Fleischproduktion nicht möglich. Ohne Kalb keine Milch und nicht jedes Kalb ist ein Kuhkalb.

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Aficionado »



Somnium hat geschrieben:@Aficionado

Das mit dem TierwohlTierleid hatten wir doch erst vor kurzem. Ist vom Stimmvolk abgelehnt worden. Mit ähnlichen Argumenten seitens der Bauern wie oben zitiert. Von daher haben die Journalisten schon richtig gewichtet in diesem ersten Beitrag zum Start der Unterschriftensammlung. Franziska Haller hat ganz sicher sich auch das Tierleid im Argumentarium.

Und es gibt in der Massentierhaltung kein Tierwohl. Da kann auch Schweizer Fleisch nichts zu beschönigen. Täglich 75000 von Micarna getötete Hühner. Hunderte Sauen und Kühe. In der Fleischproduktion gilt nur der Profit und der Stimmbürger findet das mehrheitlich gut. Von daher wird es auch diese Initiative sauschwer haben.

Aber das mit den Seen, wenn man diesen Fakt zusammen mit den vergifteten Böden in der Diskussion gewichten kann, ist ein Wunder vielleicht möglich.

War noch am tippen. Erst nach meinem zweiten Post gelesen/gesehen.

Kurze Zusammenfassung aus letztem Post.

Wenn die Kasse für die Bauern stimmt, würden sie zu Einzeltierhaltung und Bioanbau umstellen. Da bin ich mir sicher.
Die Preise machen aber die Grosshändler. Ebenso die bescheuerten Normen.
Ausserdem befidet sich die Schweiz inmitten von Günstigpreisanbietern.

Auch ein Bauer hat seinen Preis.

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben:
Somnium hat geschrieben: 14.06.2023, 20:17 @Aficionado

Das mit dem TierwohlTierleid hatten wir doch erst vor kurzem. Ist vom Stimmvolk abgelehnt worden. Mit ähnlichen Argumenten seitens der Bauern wie oben zitiert. Von daher haben die Journalisten schon richtig gewichtet in diesem ersten Beitrag zum Start der Unterschriftensammlung. Franziska Haller hat ganz sicher sich auch das Tierleid im Argumentarium.

Und es gibt in der Massentierhaltung kein Tierwohl. Da kann auch Schweizer Fleisch nichts zu beschönigen. Täglich 75000 verwertete Hühner. Hunderte Sauen und Kühe. In der Fleischproduktion gilt nur der Profit und der Stimmbürger findet das mehrheitlich gut. Von daher wird es auch diese Initiative sauschwer haben.

Aber das mit den Seen, wenn man diesen Fakt zusammen mit den vergifteten Böden in der Diskussion gewichten kann, ist ein Wunder vielleicht möglich.

Vielleicht sollte man einfach mal aufzeigen wie stark die Fleischproduktion und -verwertung subventioniert wird.
Ist Economiesuisse glaubwürdig genug?

Ein Beispiel für Produktionsförderung ist die sogenannte Verkäsungszulage. 2017 zahlte der Bund 15 Rappen pro Kilogramm verkäste Milch und eine Zulage für die Fütterung ohne Silage von drei Rappen pro Kilogramm Milch. Insgesamt wurden so 293 Millionen Franken entrichtet. Weitere 2,5 Millionen Franken setzte der Bund für die Administration der Milchdaten und die Informatikmittel ein.

93 Millionen Franken wurden für Massnahmen in der Viehwirtschaft ausgegeben. Diese beinhalten Entsorgungsbeiträge für tierische Nebenprodukte, Tierzuchtförderung, Inlandbeihilfen für Schlachttiere und Fleisch, Infrastrukturbeiträge für Berggebiete, Beiträge für Schafwolle und einen Beitrag für die Leistungsvereinbarung mit Proviande, der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft. Ebenso wird die inländische Eierproduktion von den Auswirkungen der zyklischen Nachfrage durch Beiträge des Bundes entlastet.

Rund 63 Millionen Franken wurden schliesslich für die Qualitäts- und Absatzförderung eingesetzt. Allein die Hälfte davon wurde für Milchprodukte verwendet und knapp zehn Prozent für Fleisch. In der Absatzförderung kann der Bund Marketing- und Kommunikationsmassnahmen mit bis zu 50 Prozent der anrechenbaren Kosten unterstützen.

Demgegenüber

Für den Pflanzenbau wurden im selben Jahr rund 65 Millionen Franken ausgerichtet. Mit 95 Prozent ging der grösste Anteil an die Förderung von Einzelkulturen. Der Rest verteilte sich auf die Verwertung und Verarbeitung von Obst (vier Prozent) und auf Fördermassnahmen für den Weinbau.

Also 449 Millionen Subvebtionen für Viehhaltung (Milchwirtschaft, Schlachtvieh, etc.) gegenüber 65 Millionen für den Pflanzenbau.
Das erklärt doch einen guten Teil des Preisunterschiedes bei den Veggieprodukten.

Ich nehme die Verkäsungszulage bewusst dazu. Milchwirtschaft ist ohne Fleischproduktion nicht möglich. Ohne Kalb keine Milch und nicht jedes Kalb ist ein Kuhkalb.
Transparenz wir in unserem Ländle kleingehalten.
Deshalb eher weg von Subventionen, tiefere Steuern, dafür höhere Preise für den Händler und letztendlich für den Kunden. Problem sind die Niedrigpreisnachbarländer und der Import.


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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Somnium »

@Aficionado

Ja, auch ein Bauer hat seinen Preis, wohl wahr. Nur: Was gilt noch als Bauer und ab wann reden wir von industrieller Tierhaltung? Das, was uns Schweizer Fleisch mit Werbespots vorgaukelt, entspricht doch längstens nicht mehr der Realität! Das ist Kitsch auf Ballenbergniveau.

Am Ende der Verwertungskette sitzt doch der Konsument am Tisch. Und der Konsument hat letztendlich die Macht, zu entscheiden, was er essen will. Das haben ihm nicht Ritter und seine Klientel vorzuschreiben. Nur blöd, dass das Parlament zu stark von der Bauernlobby infiltriert ist. Und Ritter weiter daran arbeitet, noch mächtiger zu werden. Es ist letztendlich das Parlament, welches über Subventionen entscheidet. Und jeder Gefolgsmann von Ritter schadet im Endeffekt dem Steuerzahler und befeuert ausserdem auch noch die Klimakatastrophe.

Es gibt nur einen Weg aus dem Dilemma: Weniger Fleisch produzieren. Und wenn man weiss, mit was für Chemiekeulen in der Massentierhaltung gearbeitet werden muss....“Bio“ ist letztendlich nichts anderes als eine von der Landwirtschaft genutzte Variante des Astroturfings.

Aber wenn man auch weiss, mit was für einer (u.a. vom Steuerzahler!) üppig gepolsterten Kriegskasse Ritter und die mit ihm in dieser Sache verbündete SVP in die Schlacht ziehen werden, kann einem schon der Hals anschwellen.
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von SubComandante »

Ein Stück Fleisch auf den Teller zu bringen braucht halt nicht soviel Skills. Einfach zubereitet und man kann nicht viel falsch machen. Oder, je länger ich mit mehr oder fast ausschliesslich Gemüse koche, umso weniger ist die Lust auf ein Stück Fleisch auf den Teller da. Eine Pasta Sauce mit Tomaten, Spinat, Zitronensaft und ein paar anderen Sachen. Als Beispiel. Eigentlich ziemlich einfach gemacht. Aber leider geil. Letztlich hat mir vom Grill jemand ein Steak aufgetischt. Krieg das inzwischen nicht mehr wirklich runter. Wenn ich Lust auf Fleisch habe, muss ich nur das abgepackte Fleisch im Supermarkt sehen und die Umentscheidung ist da. Manchmal noch ein Wienerschnitzel - schön fett paniert und so. Da kann ich nicht widerstehen. Oder ein geiler Burger, ok. Oder halt eine Packung Rohschinken.

Was ich sagen möchte: man muss sich halt immer bewusst sein, was man isst und wie es entstanden ist. Und dann kommt der langsame Weg zum Vegetarier, was ich wohl irgendwann sein werde. Vegan geht nicht - ich bin Schweizer. Käse ist wohl was genetisches oder so. Man kann sich immer selber anlügen mit "ist ja Bio, das wird schon eine glückliche Kuh gewesen sein". Aber am Ende des Tages ist es immer noch ein industrielles Produkt.

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Faniella Diwani »

Fleisch kann so produziert werden, dass es absolut OK ist. Und machen wir uns nix vor, Milchwirtschaft ohne Produktion von Kalb- oder Rindfleisch geht nicht.
Was geht ist der Verzicht auf die Mast mit Futtermitteln die auch Menschen ernähren können.

Wiederkäuer können Gras fressen. Sie können Gras an Orten fressen die für den Ackerbau nicht geeignet sind. Sie können Brachflächen abweiden, vollpissen, vollkacken und für eine Nutzung als Ackerland vorbereiten. Schweine sind ideale Verwerter für alles was bei uns als "Foodwaste" im Abfall landet. Das alles bedeutet natürlich "weniger Fleisch" aber es bedeutet nicht "kein Fleisch".

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Somnium »

@SubComandante

Eigentlich total irre: So viele Kochshows im TV/Web und immer weniger können oder wollen selber kochen. Wenn man sich nur schon vorstellt, wie viel Essen fertig zubereitet durch die Stadt gefahren wird.

Wie du es geschrieben hast: Pasta (Hartweizengriess 😉) 11min. ins kochende Wasser, währenddessen Gemüse anbraten, Pilze, Whip Cream dazu, nachwürzen mit der eigenen RCP, Kikomanen, Tomatenmark, servieren - Killer!
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Rotblau2 »

Gurkensalat hat geschrieben: 12.06.2023, 18:38 Gem. einer Umfrage in D findet es etwa jeder 3te Mann ok, der Freundin/Frau eine zu scheuern um etwas Respekt einzufordern…..und jeder 2te stört sich daran wenn sich Homos öffentlich wie ein Pärchen verhalten…..ist ja krass…. 

Es liegt an den Damen, Männer, die eine gelegentliche Handgreiflichkeit gegenüber Frauen in Ordnung finden, links liegen zu lassen.

Ich weiss von einer Dame (via einen Verwandten von ihr), der nur böse Männer gefallen. Sie meint, sie treffe immer auf den Falschen. 

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von SubComandante »

Rotblau2 hat geschrieben: 14.06.2023, 23:18 Es liegt an den Damen, Männer, die eine gelegentliche Handgreiflichkeit gegenüber Frauen in Ordnung finden, links liegen zu lassen.

Ich weiss von einer Dame (via einen Verwandten von ihr), der nur böse Männer gefallen. Sie meint, sie treffe immer auf den Falschen. 
Es liegt an uns Männer, uns anständig zu benehmen. Nein heisst Nein. Und man kann auch beim Sex "anders" sein. Aber halt immer wissen, wann es passt und wann man aufhören sollte. Aber die Realität ist halt, dass Frauen sich nicht mehr in der Öffentlichkeit bewegen können, ohne dass ein Arschloch kommt und sie anfasst. Es liegt einzig und allein an uns Männer, damit wieder Anstand einkehrt.

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Somnium hat geschrieben: 14.06.2023, 21:10 Am Ende der Verwertungskette sitzt doch der Konsument am Tisch. Und der Konsument hat letztendlich die Macht, zu entscheiden, was er essen will.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Politik, Bauern, Bauernverband, usw. hin oder her.

Schlussendlich wollen 90% der Bevölkerung Lebewesen für den eigenen Genuss ermorden töten lassen. Wiederum 90% davon wollen dass die Lebewesen fast ihr ganzes Leben leiden und ohne Würde oder Respekt gehalten werden.

Hass säät man dann über Vegetarier und Veganer. Diese sind die Bösen weil sie ihre Alternativen Milch und Chicken nennen. Diese sind die Bösen weil sie sich erdreisten Fleischesser zu kritisieren und sie angeblich nervig bevormunden wollen.

Manchmal wünschte ich, ich könnte dieser Welt entfliehen. Auf eine einsame Insel, auf einen anderen Planeten. Es ist mir hier manchmal einfach zu blöd. Z.B. wenn mir wieder ein Ausschnitt Piers Morgan vs Veganer im Feed angezeigt wird. Strunzdumm dieser Mann. In den Kommentaren wird er aber gefeiert.
Zuletzt geändert von Pro Sportchef bim FCB am 15.06.2023, 12:03, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Aficionado »

Somnium hat geschrieben:@Aficionado

Ja, auch ein Bauer hat seinen Preis, wohl wahr. Nur: Was gilt noch als Bauer und ab wann reden wir von industrieller Tierhaltung? Das, was uns Schweizer Fleisch mit Werbespots vorgaukelt, entspricht doch längstens nicht mehr der Realität! Das ist Kitsch auf Ballenbergniveau.

Am Ende der Verwertungskette sitzt doch der Konsument am Tisch. Und der Konsument hat letztendlich die Macht, zu entscheiden, was er essen will. Das haben ihm nicht Ritter und seine Klientel vorzuschreiben. Nur blöd, dass das Parlament zu stark von der Bauernlobby infiltriert ist. Und Ritter weiter daran arbeitet, noch mächtiger zu werden. Es ist letztendlich das Parlament, welches über Subventionen entscheidet. Und jeder Gefolgsmann von Ritter schadet im Endeffekt dem Steuerzahler und befeuert ausserdem auch noch die Klimakatastrophe.

Es gibt nur einen Weg aus dem Dilemma: Weniger Fleisch produzieren. Und wenn man weiss, mit was für Chemiekeulen in der Massentierhaltung gearbeitet werden muss....“Bio“ ist letztendlich nichts anderes als eine von der Landwirtschaft genutzte Variante des Astroturfings.

Aber wenn man auch weiss, mit was für einer (u.a. vom Steuerzahler!) üppig gepolsterten Kriegskasse Ritter und die mit ihm in dieser Sache verbündete SVP in die Schlacht ziehen werden, kann einem schon der Hals anschwellen.
Schade, dass du nicht auf die Grossverteiler eingehst. Die meisten Kunden wollen KEIN Normgemüse. Der Grossverzeiler schreibt das aber vor, damit er den Normscheiss besser maschinell verarbeiten kann. Also mit weniger Manpower. Da kann ich als Konsument NICHT selber entscheiden.

Dann musst du mir erklären, wie ein Bauer ohne Subventionen und ohne Masttierhaltung (Milchkühe sind auch meistens 50 St. in einer Reihe) überleben soll. Wenn du mit Frankreich vergleichst. Dort hat ein Grossbauer 500 Kühe im Stall.

Du nimmst die Grossverteiler aus der Verantwortung und schiebst alle Schuld auf die Bauern. So einfach läuft das aber nicht. Auch die müssen von ihrer Arbeit leben können. Es gibt auch eher links ausgerichtete Bauern, die jetzt schon freiwillig auf Normen und Masttierhaltung verzichten. Einige arbeiten auch mit dem FiBL eng zusammen, weil sie etwas verändern wollen. Die halten von Ritter, welcher sich hauptsächlich für Grossbauern einsetzt, genau so wenig wie du und ich. Das Gemüse müssen sie in ihrem Hofladen verkaufen, da sie sonst keine Abnehmer finden.

Noch einmal: Ein Bauer bekommt für das Kilo Bio-Einzeltierhaltungsfleisch praktisch gleich wenig wie für ein Kg herkömmliches Fleisch. Das ist Fakt aber darauf gehst du auch nicht ein. Das bestimmt auch nicht der Kunde, sondern einzig der Grossverteiler (der verkauft das Biofleisch aber zu einem massiv höheren Preis dem Kunden).

Ich habe ein Herz für Kleinbauern, die sich extrem bemühen, qualitativ gute und tiergerechte Produkte dem Kunden anbieten zu können.

Zuletzt geändert von Aficionado am 15.06.2023, 09:04, insgesamt 2-mal geändert.

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von OutLander »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 15.06.2023, 00:57
Somnium hat geschrieben: 14.06.2023, 21:10 Am Ende der Verwertungskette sitzt doch der Konsument am Tisch. Und der Konsument hat letztendlich die Macht, zu entscheiden, was er essen will.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Politik, Bauern, Bauernverband, usw. hin oder her.

Schlussendlich wollen 90% der Bevölkerung Lebewesen für den eigenen Genuss ermorden lassen. Wiederum 90% davon wollen dass die Lebewesen fast ihr ganzes Leben leiden und ohne Würde oder Respekt gehalten werden.

Hass säät man dann über Vegetarier und Veganer. Diese sind die Bösen weil sie ihre Alternativen Milch und Chicken nennen. Diese sind die Bösen weil sie sich erdreisten Fleischesser zu kritisieren und sie angeblich nervig bevormunden wollen.

Manchmal wünschte ich, ich könnte dieser Welt entfliehen. Auf eine einsame Insel, auf einen anderen Planeten. Es ist mir hier manchmal einfach zu blöd. Z.B. wenn mir wieder ein Ausschnitt Piers Morgan vs Veganer im Feed angezeigt wird. Strunzdumm dieser Mann. In den Kommentaren wird er aber gefeiert.


Also ich finde, dass Fleischesser viel eher von Vegetariern/Veganern verunglimpft werden, als umgekehrt. Dein Post ist ein gutes Beispiel dafür.

Ich persönlich bin Fleischesser. Wenn jemand vegan leben möchte, bitteschön. Ist mir ehrlich gesagt scheissegal, wer sich wie ernährt. Es geht mich schlicht nichts an und erwarte einfach auch, von der "Gegenseite" entsprechend in Ruhe gelassen und nicht als Mörder oder sonstigem Humbug betitelt zu werden. Andererseits, und wenn schon...
 

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben:Fleisch kann so produziert werden, dass es absolut OK ist. Und machen wir uns nix vor, Milchwirtschaft ohne Produktion von Kalb- oder Rindfleisch geht nicht.
Was geht ist der Verzicht auf die Mast mit Futtermitteln die auch Menschen ernähren können.

Wiederkäuer können Gras fressen. Sie können Gras an Orten fressen die für den Ackerbau nicht geeignet sind. Sie können Brachflächen abweiden, vollpissen, vollkacken und für eine Nutzung als Ackerland vorbereiten. Schweine sind ideale Verwerter für alles was bei uns als "Foodwaste" im Abfall landet. Das alles bedeutet natürlich "weniger Fleisch" aber es bedeutet nicht "kein Fleisch".
exakt

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Somnium
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Somnium »

@Aficionado:

Den meisten Kunden ist es letztendlich scheissegal was auf ihrem Teller landet, hauptsache günstig/billig. Normgemüse immer noch lieber als dieses ünik oder wie das heisst, weil wenn das der Hit wäre, gäbe es in der Zwischenzeit viel mehr davon. Wenn ich nur schon sehr, was da allein bei Mangos, Melonen oder Avocados für eine Show abgezogen wird, bis man sich entschieden hat.

Sicher gibt es auch Bauern, die nicht gleichgeschaltetet denken. Aber die haben es aus ganz vielen Gründen heute sehr nicht leicht. Nur schon, wenn sie die Milch loswerden wollen. Da gibt es nicht so viel Spielraum und es sind nicht allein die Grossverteiler, es ist auch die Politik, die Vorgaben macht.
Zuletzt geändert von Somnium am 15.06.2023, 12:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Pro Sportchef bim FCB
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

OutLander hat geschrieben: 15.06.2023, 09:05
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 15.06.2023, 00:57
Somnium hat geschrieben: 14.06.2023, 21:10 Am Ende der Verwertungskette sitzt doch der Konsument am Tisch. Und der Konsument hat letztendlich die Macht, zu entscheiden, was er essen will.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Politik, Bauern, Bauernverband, usw. hin oder her.

Schlussendlich wollen 90% der Bevölkerung Lebewesen für den eigenen Genuss ermorden lassen. Wiederum 90% davon wollen dass die Lebewesen fast ihr ganzes Leben leiden und ohne Würde oder Respekt gehalten werden.

Hass säät man dann über Vegetarier und Veganer. Diese sind die Bösen weil sie ihre Alternativen Milch und Chicken nennen. Diese sind die Bösen weil sie sich erdreisten Fleischesser zu kritisieren und sie angeblich nervig bevormunden wollen.

Manchmal wünschte ich, ich könnte dieser Welt entfliehen. Auf eine einsame Insel, auf einen anderen Planeten. Es ist mir hier manchmal einfach zu blöd. Z.B. wenn mir wieder ein Ausschnitt Piers Morgan vs Veganer im Feed angezeigt wird. Strunzdumm dieser Mann. In den Kommentaren wird er aber gefeiert.


Also ich finde, dass Fleischesser viel eher von Vegetariern/Veganern verunglimpft werden, als umgekehrt. Dein Post ist ein gutes Beispiel dafür.

Ich persönlich bin Fleischesser. Wenn jemand vegan leben möchte, bitteschön. Ist mir ehrlich gesagt scheissegal, wer sich wie ernährt. Es geht mich schlicht nichts an und erwarte einfach auch, von der "Gegenseite" entsprechend in Ruhe gelassen und nicht als Mörder oder sonstigem Humbug betitelt zu werden. Andererseits, und wenn schon...
 
Was genau an meinem Post empfindest du denn als verunglimpfend?

Ich habe lediglich die negativen Effekte des Fleischkonsums hervorgehoben. Ist dies für dich schon verunglimpfend? Findest du man soll sich über die negativen Effekte ausschweigen und darf nicht darüber reden?

Falls du inhaltlich etwas davon falsch findest, kannst du es ja gerne thematisieren. Es ist doch aber Fakt, dass ein Tier getötet wurde damit du Fleisch auf dem Teller hast?! Sicherlich ist das Wort Mord nicht angebracht, da dieses eindeutig auf Menschen definiert ist. Sorry dafür.

"Ist mir ehrlich gesagt scheissegal, wer sich wie ernährt. Es geht mich schlicht nichts an und erwarte einfach auch, von der "Gegenseite" entsprechend in Ruhe gelassen"
Dem stimme ich grundsätzlich zu, allerdings nicht wenn es zu Lasten Anderer geht. Und der exorbitante Konsum an Fleisch geht eindeutig zu Lasten Anderer. Zu Lasten der Tiere die leiden und getötet werden. Zu Lasten der Allgemeinheit wegen den Auswirkungen auf Klima- und Umwelt. Und etwas gar weit hergeholt zu Lasten der Hungernden, weil Anbaufläche (z.B. für Soja) und Wasser für die Ernährung von Menschen verwendet werden könnte anstatt um die Fleisch-Tiere zu füttern. Wie gesagt, letzeres ist weit hergeholt, geht in die Richtung "Hansli, iss deinen Teller auf, in Afrika hungern Kinder!"

Wenn es zu Lasten Anderer geht finde ich darf man etwas durchaus ansprechen, kritisieren und auch die Gegenseite nicht damit in Ruhe lassen. Kommt natürlich immer auf den Stil an und dass man den anderen Menschen trotz seiner Meinung und Werte respektiert.

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OutLander
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von OutLander »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 15.06.2023, 12:02
OutLander hat geschrieben: 15.06.2023, 09:05
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 15.06.2023, 00:57

Man kann es drehen und wenden wie man will. Politik, Bauern, Bauernverband, usw. hin oder her.

Schlussendlich wollen 90% der Bevölkerung Lebewesen für den eigenen Genuss ermorden lassen. Wiederum 90% davon wollen dass die Lebewesen fast ihr ganzes Leben leiden und ohne Würde oder Respekt gehalten werden.

Hass säät man dann über Vegetarier und Veganer. Diese sind die Bösen weil sie ihre Alternativen Milch und Chicken nennen. Diese sind die Bösen weil sie sich erdreisten Fleischesser zu kritisieren und sie angeblich nervig bevormunden wollen.

Manchmal wünschte ich, ich könnte dieser Welt entfliehen. Auf eine einsame Insel, auf einen anderen Planeten. Es ist mir hier manchmal einfach zu blöd. Z.B. wenn mir wieder ein Ausschnitt Piers Morgan vs Veganer im Feed angezeigt wird. Strunzdumm dieser Mann. In den Kommentaren wird er aber gefeiert.


Also ich finde, dass Fleischesser viel eher von Vegetariern/Veganern verunglimpft werden, als umgekehrt. Dein Post ist ein gutes Beispiel dafür.

Ich persönlich bin Fleischesser. Wenn jemand vegan leben möchte, bitteschön. Ist mir ehrlich gesagt scheissegal, wer sich wie ernährt. Es geht mich schlicht nichts an und erwarte einfach auch, von der "Gegenseite" entsprechend in Ruhe gelassen und nicht als Mörder oder sonstigem Humbug betitelt zu werden. Andererseits, und wenn schon...
Was genau an meinem Post empfindest du denn als verunglimpfend?

Ich habe lediglich die negativen Effekte des Fleischkonsums hervorgehoben. Ist dies für dich schon verunglimpfend? Findest du man soll sich über die negativen Effekte ausschweigen und darf nicht darüber reden?

Falls du inhaltlich etwas davon falsch findest, kannst du es ja gerne thematisieren. Es ist doch aber Fakt, dass ein Tier getötet wurde damit du Fleisch auf dem Teller hast?! Sicherlich ist das Wort Mord nicht angebracht, da dieses eindeutig auf Menschen definiert ist. Sorry dafür.

"Ist mir ehrlich gesagt scheissegal, wer sich wie ernährt. Es geht mich schlicht nichts an und erwarte einfach auch, von der "Gegenseite" entsprechend in Ruhe gelassen"
Dem stimme ich grundsätzlich zu, allerdings nicht wenn es zu Lasten Anderer geht. Und der exorbitante Konsum an Fleisch geht eindeutig zu Lasten Anderer. Zu Lasten der Tiere die leiden und getötet werden. Zu Lasten der Allgemeinheit wegen den Auswirkungen auf Klima- und Umwelt. Und etwas gar weit hergeholt zu Lasten der Hungernden, weil Anbaufläche (z.B. für Soja) und Wasser für die Ernährung von Menschen verwendet werden könnte anstatt um die Fleisch-Tiere zu füttern. Wie gesagt, letzeres ist weit hergeholt, geht in die Richtung "Hansli, iss deinen Teller auf, in Afrika hungern Kinder!"

Wenn es zu Lasten Anderer geht finde ich darf man etwas durchaus ansprechen, kritisieren und auch die Gegenseite nicht damit in Ruhe lassen. Kommt natürlich immer auf den Stil an und dass man den anderen Menschen trotz seiner Meinung und Werte respektiert.

Ich sehe schon, grundsätzlich sind wir beide uns einig (ich sehe vieles natürlich sehr ähnlich, wie du).

Ich habe mich einfach an diesem Statement sehr gestört:

Schlussendlich wollen 90% der Bevölkerung Lebewesen für den eigenen Genuss ermorden lassen. Wiederum 90% davon wollen dass die Lebewesen fast ihr ganzes Leben leiden und ohne Würde oder Respekt gehalten werden.
Das impliziert einfach, dass Fleischesser alles gefühlslose Egomanen sind und sich an der "Qual" und "Ermordung" der Tiere noch halb ergötzen. Das ist mir sauer aufgestossen.

Ich finde grundsätzlich auch, man sollte evtl. mal einen Betrieb oder sogar einen Schlachthof besuchen, wenn man Fleischesser ist. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und war seit Kindsbeinen an vertraut mit dem "Kreislauf des Lebens", wie er auf einem Bauernhof eben stattfindet. Ich habe mich z.B. immer über die jungen Ferkel im Frühling gefreut, auch wenn jedem klar war, wie es ausgehen würde. Im Herbst hat man sich dann aber auch über die "Metzgete" sehr gefreut.
 

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Re: traurig aber wahr

Beitrag von fcbblog.ch »

Somnium hat geschrieben: 15.06.2023, 11:53 @Aficionado:

Den meisten Kunden ist es letztendlich scheissegal was auf ihrem Teller landet, hauptsache günstig/billig. Normgemüse immer noch lieber als dieses ünik oder wie das heisst, weil wenn das der Hit wäre, gäbe es in der Zwischenzeit viel mehr davon. Wenn ich nur schon sehr, was da allein bei Mangos, Melonen oder Avocados für eine Show abgezogen wird, bis man sich entschieden hat.

Sicher gibt es auch Bauern, die nicht gleichgeschaltetet denken. Aber die haben es aus ganz vielen Gründen heute sehr nicht leicht. Nur schon, wenn sie die Milch loswerden wollen. Da gibt es nicht so viel Spielraum und es sind nicht allein die Grossverteiler, es ist auch die Politik, die Vorgaben macht.

Naja, hast du gerne unreife Früchte?

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: traurig aber wahr

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

OutLander hat geschrieben: 15.06.2023, 12:14 Ich habe mich einfach an diesem Statement sehr gestört:

Schlussendlich wollen 90% der Bevölkerung Lebewesen für den eigenen Genuss ermorden lassen. Wiederum 90% davon wollen dass die Lebewesen fast ihr ganzes Leben leiden und ohne Würde oder Respekt gehalten werden.
Das impliziert einfach, dass Fleischesser alles gefühlslose Egomanen sind und sich an der "Qual" und "Ermordung" der Tiere noch halb ergötzen. Das ist mir sauer aufgestossen.

Ich finde grundsätzlich auch, man sollte evtl. mal einen Betrieb oder sogar einen Schlachthof besuchen, wenn man Fleischesser ist. Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen und war seit Kindsbeinen an vertraut mit dem "Kreislauf des Lebens", wie er auf einem Bauernhof eben stattfindet. Ich habe mich z.B. immer über die jungen Ferkel im Frühling gefreut, auch wenn jedem klar war, wie es ausgehen würde. Im Herbst hat man sich dann aber auch über die "Metzgete" sehr gefreut.
Ich sehe es halt so, dass man mit dem Kauf eines Produkts auch dessen Produktion und negativen Effekte in Kauf nimmt und dem zustimmt. Gerade bei der Fleischproduktion und Massentierhaltung weiss man was Sache ist. Man muss schon ganz bewusst beide Augen verschliessen um es auszublenden. Deshalb auch die Wortwahl "wollen". Mit dem Kauf stimmt man zu, unterstützt es und will es. Wenn man es nicht will, würde/müsste man anders handeln.

Dein letzter Absatz ist noch ein guter Punkt. Ich habe in meinem Beitrag nicht relativiert. Bisher habe ich das beim Thema meist gemacht und ich sehe dass das wohl immer wichtig ist ;) Mich stört es nicht wenn man einen bewussten Fleischkonsum lebt: Bewusst 1-2 Mal in der Woche Fleisch aus guter Haltung, die man wenn möglich sogar persönlich kennt. Ja, es ist immer noch ein Lebewesen getötet worden. Ja es hat immer noch negative Effekte. Ja, Tiere können noch immer nicht ihre vollen Bedürfnisse ausleben. Mir persönlich ist dies immer noch zu viel. Allerdings ist es im Vergleich zum exorbitanten Konsums des Durchschnittsbürgers vernachlässigbar und deshalb stört mich dies dann nicht.

Von Schlachthof besuchen und Kreislauf des Lebens auf einem Bauernhof sind wir halt mit der Massentierhaltung, wo man nur noch die Plastikpackung im Supermarkt sieht, meilenweit entfernt. Auch da muss man deshalb wohl relativieren.

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