Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

Käppelijoch hat geschrieben: 11.04.2023, 14:33 Die trentiner Bären wanderten zuerst ins Val Müstair ein und von dort ins Puschlav. Und erreichungstechnisch ist das Val Müstair näher am Trentino als das Puschlav.

Da liegen die Probleme tiefer, würde ich sagen.

Ja, die haben vor allem ein Problem damit dass keine Trophäenjagd erlaubt ist. Andernfalls würde sowohl der Bündner als auch der Wallisser Tourismusverband Bären und Wölfe en Masse einführen.

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Fulehung hat geschrieben: 11.04.2023, 14:24
Käppelijoch hat geschrieben: 11.04.2023, 13:07
Somnium hat geschrieben: 11.04.2023, 12:03 Man ist irgendwie fassungslos und von ohnmächtiger Wut beseelt, wenn man miterleben muss, wie Politiker sich ohne Realitätsbezug gegen ein Abstimmungsergebnis wenden. Es in ihrem Sinne verändern und damit durchkommen. Das so etwas überhaupt möglich ist, befremdet und verstört. Dass das Parlament bei diesem Ansinnen („jünger, weiblicher, grüner“ hiess es doch 2019...) mitmacht. Und das die Unterschriftensammlung gescheitert ist, wundert auch nicht: Wie erklärt man als Sammler den Leuten, schon wieder über etwas abstimmen müssen sollen, dass doch eben erst in trockene Tücher gewickelt wurde. Die Spitzenlobbyisten Ritter und Candinas sind drauf und dran die Volksdemokratie in ihrem Sinne zu schwächen.

Zumindestens bei candinas muss ich in Sachen Wolf wiedersprechen. Der kommt aus der Surselva und dort gibt es gewisse Probleme mit dem Wolf.
Aber ich bin bei Dir in der Sache. Absolut.

Man muss Rudel für Rudel anschauen und entsprechend handeln - oder nicht. Am Calanda sind die Wölfe kein Problem zum Beispiel.

Oder beim Bär: Dort sieht man die enormen Mentalitätsunterschiede. Die Puschlaver wollen alles wegschiessen, was nach Bär aussieht, während die Münstertaler (Val Müstair) ihn feiern und als Beweis hernehmen, wie intakt ihre Natur doch ist, wenn selbst der Bär von alleine zurückkommt und vermarkten damit ihren Naturpark und nehmen stoisch das seltene (!) Verschwinden /Reissen von ihren Tieren hin, sofern sie nicht geschützt sind (Wobei hier viel getan wurde im Tal).

Ritter ist ein dummes A..., welches mächtiger und gefährlicher als Blocher ist. Es war er, welcher die Wahl Herzogs in den Bundesrat verhinderte! Er war der Mastermind dahinter, dass Baumes-Schneider gewählt wurde. Ihm wünsche ich, dass ein Wolf ihm seinen Schwanz abbeisst und ein Bär ihn dabei vergewaltig.
Hängt wohl vor allem damit zusammen, welche Medien in einer Region konsumiert werden. Die Puschlaver reden und denken Italienisch. Nicht weit davon entfernt gibt es im Trentino Probleme mit den rund 100 Bären dort. Und ja, ein Bär hat nachweislich letzte Woche einen Jogger getötet. Die zweite Attacke eines Bären gegen einen Menschen innert wenigen Tagen. Kaum ein Thema in den Schweizer Medien, weils nicht so recht zu den verharmlosenden Tierli-Reportagen von SRF und Tagi/BaZ passen will.

Wie wärs wenn sich die Menschen der Natur anpassen?
In Alaska und Kanada gibt es auch Bären. Da gehören halt bärensichere Mülleimer und Bärenspray zur Standardausrüstung.

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Somnium hat geschrieben: 11.04.2023, 12:03 Das Referendum zum überarbeiteten Jagdgesetz ist nicht zu Stande gekommen. Die sammelnden Verbände haben nur etwa zwei Drittel der nötigen 50000 Unterschriften auf Papier gekriegt.

Haben die Stimmbürger erst vor kurzem den Wolfschutz an der Urne gutgeheissen, ist das Parlament um die radikalen Abschussfreunde Ritter und NR-Präsident Candinas erfolgreich geblieben mit dem Ansinnen, dass Jagdgesetz dahingehend zu ändern, Wölfe präventiv töten zu dürfen. Auch wenn sie längst die Quote an gerissenen Tieren nicht erreicht haben.

(TXT)

Man ist irgendwie fassungslos und von ohnmächtiger Wut beseelt, wenn man miterleben muss, wie Politiker sich ohne Realitätsbezug gegen ein Abstimmungsergebnis wenden. Es in ihrem Sinne verändern und damit durchkommen. Das so etwas überhaupt möglich ist, befremdet und verstört. Dass das Parlament bei diesem Ansinnen („jünger, weiblicher, grüner“ hiess es doch 2019...) mitmacht. Und das die Unterschriftensammlung gescheitert ist, wundert auch nicht: Wie erklärt man als Sammler den Leuten, schon wieder über etwas abstimmen müssen sollen, dass doch eben erst in trockene Tücher gewickelt wurde. Die Spitzenlobbyisten Ritter und Candinas sind drauf und dran die Volksdemokratie in ihrem Sinne zu schwächen.

Dass im Gegensatz dazu Rimoldi seine Referenden locker durchbekommt, umso verheerender. Denn 50000 Unterschriften sind trotz demografischem Wandel immer noch eine grosse Hürde. Unlängst das Piraten-Referendum zum Internetjugendschutz krass gescheitert. Jetzt das Jagdgesetz.

Und alles nur weil sie ihre Schafe nicht richtig schützen können/wollen. Für die eigene Unfähigkeit muss nun ein Wildtier büssen.

Eine deutlich grösse Zahl an Schafen verendet übrigens wegen Krankheiten und bei Abstürzen, als wegen Wölfen. Von daher, wenn es um das Tierwohl gehen würde, vielleicht mal da ansetzen?!

Aber es ist halt wieder mal Politik. Der Wolf hat keine Partei. Dafür der Bauernverband mit seinen nicht mal 3% der Bevölkerung die er vertritt die absolute Mehrheit. Agrarpolitik lässt grüssen.

Aber dem Volk scheint es so zu gefallen, Mitte-Rechts wird ja dazugewinnen. Die Partei die Bekämpfung der Wokeness als wichtigstes Thema hat wird ihren Vorsprung als grösste Partei weiter ausbauen.

Fulehung
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Fulehung »

Ich finde den Umgang der italienischen Politik mit der Problembärin JJ4 verantwortungslos. Eine stärkere Bauern- und Berggebiete-Lobby würde Italien sehr gut tun und in diesem Fall konkret Leben retten.

Tödliche Bären-Attacke: Es war JJ4
Das Ergebnis der DNA-Analyse bestätigt die Vermutungen: Andrea Papi (26) wurde von der Problembärin JJ4 getötet.
Eine Woche nach dem Bärenangriff im Trentino steht fest, dass die Bärin JJ4 den Bergläufer Andrea Papi getötet hat. Das bestätigte heute die Staatsanwaltschaft Trient nach Auswertung der DNA-Analyse.  Gestern hat die Regierung in Rom die Genehmigung erteilt, die Problembärin zu erlegen. Der Trentiner Landeshauptmann Maurizio Fugatti zeigt sich darüber zufrieden.
JJ4 hatte bereits 2020 am Monte Peller zugeschlagen
Die mittlerweile 17-jährige Bärin JJ4 hat schon mehrfach Personen angegriffen, unter anderem im Juni 2020 einen Vater und dessen Sohn ebenfalls in der Umgebung des Monte Peller wie jetzt den 26-jährigen Bergläufer.
JJ4 stammt von Jurka ab, die ebenfalls als Problembärin galt, die sich menschlichen Einrichtungen näherte und Schaden anrichtete. Sie wurde 2007 gefangen und in den alternativen Wolf- und Bärenpark Schwarzwald gebracht.
https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/a ... e7c1c.html

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Aficionado
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Wie würden Ausländer in CH wählen?

https://www.google.com/amp/s/amp.20min. ... 7813738683

grandmasterflex
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von grandmasterflex »

Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 11:30 Wie würden Ausländer in CH wählen?

https://www.google.com/amp/s/amp.20min. ... 7813738683

Erstaunlich das die SP nicht stärker profitieren könnte. Sinnbildlich aber, dass der Anteil höher ist als von Schweizer Stimmberechtigten, die die SP wählen. Kein gutes Zeugnis für die aktuelle Co-Führung, leider ist diese absolut lernresistent.

Ansonsten ist erwähnenswert, dass die GLP sehr schlecht abschneidet, vielleicht sollt sich diese Partei nochmals Gedanken bezüglich EU machen. Zeigt sich doch, dass viele Ausländer, der EU sehr kritisch gegenüber eingestellt sind.

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Aficionado
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »



grandmasterflex hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 11:30 Wie würden Ausländer in CH wählen?

https://www.google.com/amp/s/amp.20min. ... 7813738683

Erstaunlich das die SP nicht stärker profitieren könnte. Sinnbildlich aber, dass der Anteil höher ist als von Schweizer Stimmberechtigten, die die SP wählen. Kein gutes Zeugnis für die aktuelle Co-Führung, leider ist diese absolut lernresistent.

Ansonsten ist erwähnenswert, dass die GLP sehr schlecht abschneidet, vielleicht sollt sich diese Partei nochmals Gedanken bezüglich EU machen. Zeigt sich doch, dass viele Ausländer, der EU sehr kritisch gegenüber eingestellt sind.

Die Mehrheit der Schweizer denkt und wählt nun einmal bürgerlich.
Wieso schiesst du dauernd auf die SP Leitung?
Was würdest du anders machen als Meyer, Wermuth (die Partei bietet ja mehr als nur die zwei)?
Welche Parteien sind für dich wählbar (Alternative zur SP)?
Was hälst du von den Gewerkschaften?


Ist halt schon so. Diejenigen die am meisten abgezockt werden interessieren sich selten für Politik. Viele denken, dass schon alles seine Richtigkeit hat in der Schweiz und machen sich zuwenig Gedanken

grandmasterflex
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von grandmasterflex »

Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 12:56
grandmasterflex hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 11:30 Wie würden Ausländer in CH wählen?

https://www.google.com/amp/s/amp.20min. ... 7813738683

Erstaunlich das die SP nicht stärker profitieren könnte. Sinnbildlich aber, dass der Anteil höher ist als von Schweizer Stimmberechtigten, die die SP wählen. Kein gutes Zeugnis für die aktuelle Co-Führung, leider ist diese absolut lernresistent.

Ansonsten ist erwähnenswert, dass die GLP sehr schlecht abschneidet, vielleicht sollt sich diese Partei nochmals Gedanken bezüglich EU machen. Zeigt sich doch, dass viele Ausländer, der EU sehr kritisch gegenüber eingestellt sind.

Die Mehrheit der Schweizer denkt und wählt nun einmal bürgerlich.
Wieso schiesst du dauernd auf die SP Leitung?
Was würdest du anders machen als Meyer, Wermuth (die Partei bietet ja mehr als nur die zwei)?
Welche Parteien sind für dich wählbar (Alternative zur SP)?
Was hälst du von den Gewerkschaften?


Ist halt schon so. Diejenigen die am meisten abgezockt werden interessieren sich selten für Politik. Viele denken, dass schon alles seine Richtigkeit hat in der Schweiz und machen sich zuwenig Gedanken

Die Mehrheit weltweit scheint bürgerlich zu denken, was nach den Erfahrungen mit all den sozialistischen Staaten auch nicht verwunderlich ist.

Das mit der Alternative ist so eine Sache. Ich whähle AL, das geht national leider nicht. Darum schwanke ich zwischen der Mitte und GLP.
Und zwar solange, bis die SP eine Führung hat die nicht ein sozialistisches Programm, sondern ein soziales hat. Wie unter der Führung von Bodenmann zum Beispiel. An der jetzigen Führung habe ich auszusetzen, dass Sie permanent auf jeglichen Kanälen nur die anderen Parteien angreift, anstatt die eigene Partei in den Vordergrund zu stellen. Sie versuchen auf sehr billige Art und Weise die SVP zu kopieren. Das klappt offensichtlich nicht, sonst hätte man zumindest in einem Kanton mal paar Sitze zugelegt, das höchste ist aber wenn die Sitzzahl knapp gehalten werden können.

Von Gewerkschaften halte ich seit 2008 nicht mehr viel, da war meine dazumalige Partnerin bei der Unia, mitunter under Burger, was das abläuft unglaublich. Da kriegen Studienabgängerinnen mit 26 Jahren eine Jahreslohn von CHf 108‘000. Das ist nicht tu rechtfertigen, und der der 3500 im Monat verdient darf seinen Mitgliederbeitrag für diese Löhne bezahlen.

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BaslerBasilisk
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BaslerBasilisk »

Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 12:56  
Alles ist besser als Cedric Wehrmut
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Wermuth
.
.
.
Rösti
Aeschi
Köppel
Hoecke
Le Pen
Meloni
Putin
Xi
Netanjahu
Erdolf
Trump
De Santis
Wagenknecht
Wessels
Der schönste Grossrat aller Zeiten

🙂
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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BaslerBasilisk
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BaslerBasilisk »

Somnium hat geschrieben: 17.04.2023, 14:21

🙂
Ja gut, Aeschi übertrumpft Wehrmut noch ein bisschen.
 
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »



grandmasterflex hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 12:56
grandmasterflex hat geschrieben:
Erstaunlich das die SP nicht stärker profitieren könnte. Sinnbildlich aber, dass der Anteil höher ist als von Schweizer Stimmberechtigten, die die SP wählen. Kein gutes Zeugnis für die aktuelle Co-Führung, leider ist diese absolut lernresistent.

Ansonsten ist erwähnenswert, dass die GLP sehr schlecht abschneidet, vielleicht sollt sich diese Partei nochmals Gedanken bezüglich EU machen. Zeigt sich doch, dass viele Ausländer, der EU sehr kritisch gegenüber eingestellt sind.

Die Mehrheit der Schweizer denkt und wählt nun einmal bürgerlich.
Wieso schiesst du dauernd auf die SP Leitung?
Was würdest du anders machen als Meyer, Wermuth (die Partei bietet ja mehr als nur die zwei)?
Welche Parteien sind für dich wählbar (Alternative zur SP)?
Was hälst du von den Gewerkschaften?


Ist halt schon so. Diejenigen die am meisten abgezockt werden interessieren sich selten für Politik. Viele denken, dass schon alles seine Richtigkeit hat in der Schweiz und machen sich zuwenig Gedanken

Die Mehrheit weltweit scheint bürgerlich zu denken, was nach den Erfahrungen mit all den sozialistischen Staaten auch nicht verwunderlich ist.

Das mit der Alternative ist so eine Sache. Ich whähle AL, das geht national leider nicht. Darum schwanke ich zwischen der Mitte und GLP.
Und zwar solange, bis die SP eine Führung hat die nicht ein sozialistisches Programm, sondern ein soziales hat. Wie unter der Führung von Bodenmann zum Beispiel. An der jetzigen Führung habe ich auszusetzen, dass Sie permanent auf jeglichen Kanälen nur die anderen Parteien angreift, anstatt die eigene Partei in den Vordergrund zu stellen. Sie versuchen auf sehr billige Art und Weise die SVP zu kopieren. Das klappt offensichtlich nicht, sonst hätte man zumindest in einem Kanton mal paar Sitze zugelegt, das höchste ist aber wenn die Sitzzahl knapp gehalten werden können.

Von Gewerkschaften halte ich seit 2008 nicht mehr viel, da war meine dazumalige Partnerin bei der Unia, mitunter under Burger, was das abläuft unglaublich. Da kriegen Studienabgängerinnen mit 26 Jahren eine Jahreslohn von CHf 108‘000. Das ist nicht tu rechtfertigen, und der der 3500 im Monat verdient darf seinen Mitgliederbeitrag für diese Löhne bezahlen.

Das ist doch irgendwie normal, dass zwei Polparteien auch einmal austeilen. Wäre ja sonst total langweilig. Die Mitte - Fähnchen im Wind Partei ist ja auch zum einschlafen (standen nicht einmal hinter Pfister beim Thema Waffenlieferungen an die Ukraine und bei der Hinterfragung der Neutralität. Immerhin hat er die Religion im Parteinamen verschwinden lassen können. Dumm nur, dass viele von diesen Glaubensbrüdern nun zur SVP wecheln werden oder schon gewechselt sind. Für was oder wen stehen die? Für wohlhabende Familien nach alter Tradition? Wischiwaschi. Ähnlich bei der GLP.
Gutbetuchte, die ihr Gewissen beruhigen möchten mit teuren Investitionen, die sich nur die Wohlhabenden leisten können (Wärmepumpe, Minergie Hütten mit Dreifachverglasung und klimagesteuerter Lüftung. In der Garage einen Tesla für ihn und einen Volvo SUV Hybriden für sie). Kleinverdiener interessieren die nicht. Das Rahmenabkommen hätten die ohne Lohnschutz einfach durchgewunken. Wer hat sich denn eigentlich für den Lohnschutz eingesetzt? Die würden für 105'000 CHF am Morgen nicht einmal aufstehen. 105'000 nach 10 Jahren Matur/HSG ist im Vergleich zu 20 Mio nicht einmal der Rede wert. Die Gute hätte ja auch zu CS oder UBS gehen können. Ist sie aber nicht.
Zähle doch mal die Ämter auf von Wermuth. Zähle alle Stunden pro Woche zusammen und zeige mir sein Gehalt. Dumm ist der Mann nicht. Wieso geht er also nicht einfach in die Privatwirtschaft?
Ist doch besser für eine Sache zu kämpfen, als sich zu unterwerfen. Versteht sich von selbst, dass eine Person, die vor dem Studium schon aktiv in der Politik tätig war, erst recht wieder auf direktem Weg auf die Politbühne zurückkehrt. Studieren ging er wohl, damit er einen Abschluss in der Tasche hat. Hätten wir kein Milizsystem, würden die alle noch viel mehr Zaster einstecken. So aber sind die auch auf Nebenerwerb angewiesen. Ich glaube auch, dass seine «Lobby» -Einkünfte eher überschaubar sind. Das sind ja die Hauptgegenargumente: Er sei Berufspolitiker. Na und? Sicher auch nicht immer lustig, Samstag für Samstag zu arbeiten. Sehr oft auch Sonntags. Klar lässt der auch ab un an einen Brunz raus (Kapitalismus abschaffen oder bekämpfen zieht halt nur bei den ganz links aussen Linken. Die jetzige Form gilt es aber kaum zu unterstützen, siehe Banken) Aber angesichts seines jungen Alters (da war er doch noch bei der Juso?) darf er sich den einen oder anderen Bock noch erlauben, wie ich finde. Bei Berset bin ich etwas anderer Meinung.

Verstehe mich nicht falsch, 105'000 sind sicher nicht wenig. Wichtig ist doch aber, dass die niedrigen Löhne näher an diese 105'000 CHF kommen und nicht, das Gehalt deiner Bekannten zu reduzieren. Wenn du eine Familie hast, brauchst du diese 100'000. Der Partner geht ja dann vermutlich ausschliesslich für die Kita arbeiten (wo ist diesbzgl. deine Mitte?), da die meisten Unternehmen (diejenigen mit den schlechtesten Sozialleistungen und den tiefsten Löhnen) sich nicht daran beteiligen wollen.

-Frauenrente zweite Säule,
-Bezahlbaren Wohnraum,
-Mindestlohn,
-gleiche Bildung für alle,
-Gleichstellung der Frau und allen menschlichen Lebewesen
- Förderung von Kitas (Fachkräftemangel. Wir brauchen Frauenpower)
- Kampf gegen die 1% * Betrüger und/oder Abzocker
- höhere Steuereinahmen von den Reichen und umverteilung durch den Staat zugunsten der Ärmsten.
.
.
.
usw.

Für all diese Anliegen kämpfen die Sozis.
Was fandest du an Bodenmann so speziell grossartig (Der EWR wurde ja leider abgelehnt, Schlacht knapp verloren)? Was stört/e dich an Pauli Rechsteiner?

Du bist doch einfach ein frustrierter Linker, der Mitte wählt aus Protest. Von AL zu GLP/Mitte, momol, ein grosser Spagat. Ja, dann verhelfe der AL zu einer nationalen Partei. Bis es aber soweit ist, kommst du nicht drum herum (wenn dir soziale Anliegen wirklich wichtig sind), zu deinem eigenen Wohl das kleinere Übel zu wählen. SP hat sicher mehr gemein mit der AL als die beiden Mitte Parteien.

Die SP (oder deren Stil) mit einer Partei gleichsetzen, die zu Progandazwecken Naziplakate einsetzt, braucht schon Mut.



@Basilisk sehr konstruktiv. Aber toll für dich, wenn du zu den 1% Abzockern gehörst.


* 1% der Bevölkerung besitzt 44% aller Vermögen in der Schweiz!!!




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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

@ GMF

Deiner Logik kann ich eh nicht folgen.
Wir haben eine bürgerliche Mehrheit.
Ist doch logisch, dass sich linke Anliegen fast nie durchsetzen können. Es sei denn, das Mittefähnchen (GLP und CVP) richtet sich für einmal auf die linke Seite.

Deshalb ist es doch wichtig, einer der beiden Linksparteien (ja, zâhle die Grünen mit) die Stimme zu geben, resp. zu wählen.
Hat man Mehrheiten und politisiert dann erst noch einen Mist, darf man die Politiker und deren Parteien abbestrafen. Diese Konstelation ist aber in der Schweiz nicht gegeben. Zwei BR gegen fünf. In der kleinen Kammer sieht es auch zappenduster aus. All die konservativen Bauernkantone mit gleich vielen Sitzen...

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 21:39 @ GMF

Deiner Logik kann ich eh nicht folgen.
Wir haben eine bürgerliche Mehrheit.
Ist doch logisch, dass sich linke Anliegen fast nie durchsetzen können. Es sei denn, das Mittefähnchen (GLP und CVP) richtet sich für einmal auf die linke Seite.

Deshalb ist es doch wichtig, einer der beiden Linksparteien (ja, zâhle die Grünen mit) die Stimme zu geben, resp. zu wählen.
Hat man Mehrheiten und politisiert dann erst noch einen Mist, darf man die Politiker und deren Parteien abbestrafen. Diese Konstelation ist aber in der Schweiz nicht gegeben. Zwei BR gegen fünf. In der kleinen Kammer sieht es auch zappenduster aus. All die konservativen Bauernkantone mit gleich vielen Sitzen...
Geht es den Leuten nicht mehr so gut wählen sie zuerst rechts. Diese haben keine Lösungen, aber bedienen zumindest die emotionale Seite der Unzufriedenheit. Erst wenn es den Leuten richtig dreckig geht und sie merken, dass die ganz rechts aussen eigentlich doch keine Lösungen bieten können, wählen sie links.

Die SVP hat den Vorteil, dass es nicht um Lösungen geht. Sie kann Stimmungen bewirtschaften. Der Bevölkerungswachstum und die dazu gehörende Gentrifizierung ist ein Problem an vielen Orten. Man kriegt keine bezahlbare Wohnung mehr. Die SVP hat's hier einfach. Aber was macht eine SP dazu? Die positiven Seiten der Zuwanderung betonen und wie wichtig es ist, die Zuwanderung zu haben, weil unsere Spitäler sonst zuwenig Personal hätten als Beispiel? Das ist vielen zu abstrakt. Das muss auch eine SP endlich erkennen. Sie muss das Problem ernst nehmen. Sie muss die Ernsthaftigkeit den potentiellen Wähler vermitteln.

Bezüglich den Grünen. Sie können eigentlich nur abwarten. Wenn diesen Sommer Wasser rationiert wird, dann sind es ein paar Prozentpunkte mehr wieder. Sie sind die einzigen, die den Klimawandel wirklich ernst nehmen. GLP, ok ...

Mal schauen, was die CS-Geschichte in den Köpfen bewirkt hat. KKS die Bölifrau. Aber dann kommt Bersets Departement und verkündet IV-Kürzungen für Kinder. Wir brauchen neue Bundesräte. Wirklich. Für die CS-Scheisse hat man unendlich Geld und gleichzeitig spart man im sozialen. Das versteht doch kein Mensch mehr. Aber dann wieder ein FDP-Inserat, dass gegen Klimajugend schiesst. Ein SVP-Inserat, dass gegen Zuwanderung schiesst. Und schon ist alles wieder vergessen. Wir sind verloren...

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »



SubComandante hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 21:39 @ GMF

Deiner Logik kann ich eh nicht folgen.
Wir haben eine bürgerliche Mehrheit.
Ist doch logisch, dass sich linke Anliegen fast nie durchsetzen können. Es sei denn, das Mittefähnchen (GLP und CVP) richtet sich für einmal auf die linke Seite.

Deshalb ist es doch wichtig, einer der beiden Linksparteien (ja, zâhle die Grünen mit) die Stimme zu geben, resp. zu wählen.
Hat man Mehrheiten und politisiert dann erst noch einen Mist, darf man die Politiker und deren Parteien abbestrafen. Diese Konstelation ist aber in der Schweiz nicht gegeben. Zwei BR gegen fünf. In der kleinen Kammer sieht es auch zappenduster aus. All die konservativen Bauernkantone mit gleich vielen Sitzen...
Geht es den Leuten nicht mehr so gut wählen sie zuerst rechts. Diese haben keine Lösungen, aber bedienen zumindest die emotionale Seite der Unzufriedenheit. Erst wenn es den Leuten richtig dreckig geht und sie merken, dass die ganz rechts aussen eigentlich doch keine Lösungen bieten können, wählen sie links.

Die SVP hat den Vorteil, dass es nicht um Lösungen geht. Sie kann Stimmungen bewirtschaften. Der Bevölkerungswachstum und die dazu gehörende Gentrifizierung ist ein Problem an vielen Orten. Man kriegt keine bezahlbare Wohnung mehr. Die SVP hat's hier einfach. Aber was macht eine SP dazu? Die positiven Seiten der Zuwanderung betonen und wie wichtig es ist, die Zuwanderung zu haben, weil unsere Spitäler sonst zuwenig Personal hätten als Beispiel? Das ist vielen zu abstrakt. Das muss auch eine SP endlich erkennen. Sie muss das Problem ernst nehmen. Sie muss die Ernsthaftigkeit den potentiellen Wähler vermitteln.

Bezüglich den Grünen. Sie können eigentlich nur abwarten. Wenn diesen Sommer Wasser rationiert wird, dann sind es ein paar Prozentpunkte mehr wieder. Sie sind die einzigen, die den Klimawandel wirklich ernst nehmen. GLP, ok ...

Mal schauen, was die CS-Geschichte in den Köpfen bewirkt hat. KKS die Bölifrau. Aber dann kommt Bersets Departement und verkündet IV-Kürzungen für Kinder. Wir brauchen neue Bundesräte. Wirklich. Für die CS-Scheisse hat man unendlich Geld und gleichzeitig spart man im sozialen. Das versteht doch kein Mensch mehr. Aber dann wieder ein FDP-Inserat, dass gegen Klimajugend schiesst. Ein SVP-Inserat, dass gegen Zuwanderung schiesst. Und schon ist alles wieder vergessen. Wir sind verloren...



Mit allem Einverstanden.

Zur Migration
Dazu braucht es eine gepimpte starke aber demokratisch agierende Frontex (aktuell eine Katastrophe und europaunwürdig).
Es braucht Abkommen mit den afrikanischen Ländern und der Türkei. Ich hoffe, dieser Ziegenf... kriegt bei den anstehenden Wahlen auf die Fresse. Glaube aber nicht so richtig daran. Eine Ausbildung sollen jene Wirtschaftsflüchtlinge erhalten, die wirklich gewillt sind.
Dann muss man die Idee mit den gut eingerichteten und menschenwürdigen Aufnahmezentren in Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen versuchen, umzusetzen.

Die Länder die ihre Leute wieder aufnehmen, bekommen als Gegenleistung wirtschaftliche Unterstützung in Form von ausgebildeten jungen Männern, Wasser-Infrastruktur, Solaranlagen.
Man braucht die Menschen dort nicht von oben herab zu behandeln. Genau dort macht Europa im Unterschied zu den Chinesen einen Fehler.

Überhaupt, wieso investiert Europa nicht in die Wüste? Dort gibt es genügend Platz und Energie (als Speicher Wasserstoff, Wasser aus Meer, Elektrolyse). Spanien ist so nahe.



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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Die Mär, die Schweiz wäre ohne Zuzug von neuen Unternehmen nicht überlebensfähig kommt von den Wirtschaftsverbänden. Mehr Wirtschaft, mehr Köpfe, weniger Natur.
Für immer mehr Köpfe braucht es eben auch mehr Pflegepersonal und Schulen und Strassen und Schienen und Häuser...

Dass wir Spezialisten brauchen möchte ich auch gar nicht bezweifeln. Man kann die Wirtschaft auch nicht exakt auf die Bevölkerung (Population) ausrichten. Manchmal braucht es halt auswärtigen Support.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 23:40 Die Mär, die Schweiz wäre ohne Zuzug von neuen Unternehmen nicht überlebensfähig kommt von den Wirtschaftsverbänden. Mehr Wirtschaft, mehr Köpfe, weniger Natur.
Für immer mehr Köpfe braucht es eben auch mehr Pflegepersonal und Schulen und Strassen und Schienen und Häuser...

Dass wir Spezialisten brauchen möchte ich auch gar nicht bezweifeln. Man kann die Wirtschaft auch nicht exakt auf die Bevölkerung (Population) ausrichten. Manchmal braucht es halt auswärtigen Support.
Am Ende des Tages halt eine gerechtfertigte Frage: wieviel Wachstum wollen wir? Natürlich ist es aus monetären Gründen positiv, expandieren einige Unternehmen hier. Aber was ist der Preis dafür? Was hat die Bevölkerung am Schluss davon? Wieviel können wir überhaupt stemmen?

Schlussendlich ist es grossen Unternehmen und dessen Lakaien in der Politik egal, wieviel Wachstum der Bevölkerung zuzumuten ist. Es wird einfach getan.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

SubComandante hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 23:40 Die Mär, die Schweiz wäre ohne Zuzug von neuen Unternehmen nicht überlebensfähig kommt von den Wirtschaftsverbänden. Mehr Wirtschaft, mehr Köpfe, weniger Natur.
Für immer mehr Köpfe braucht es eben auch mehr Pflegepersonal und Schulen und Strassen und Schienen und Häuser...

Dass wir Spezialisten brauchen möchte ich auch gar nicht bezweifeln. Man kann die Wirtschaft auch nicht exakt auf die Bevölkerung (Population) ausrichten. Manchmal braucht es halt auswärtigen Support.
Am Ende des Tages halt eine gerechtfertigte Frage: wieviel Wachstum wollen wir? Natürlich ist es aus monetären Gründen positiv, expandieren einige Unternehmen hier. Aber was ist der Preis dafür? Was hat die Bevölkerung am Schluss davon? Wieviel können wir überhaupt stemmen?

Schlussendlich ist es grossen Unternehmen und dessen Lakaien in der Politik egal, wieviel Wachstum der Bevölkerung zuzumuten ist. Es wird einfach getan.
Qualitatives Wachstum ist ja schön und gut. D.h. mit der gleichen Anzahl Köpfe mehr Reingewinn. Das erzielt man mit starken Produkten (innovativen Produkten).

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Norwegen, 5.5 Mio Einwohner. Fläche = 385207 km2, Wohlstand: hoch

Finnland, 5.5 Mio Einwohner, 338440 km2, Wohlstand: hoch

Schweden, 10.42 Mio Einwohner, 528447 km2, Wohlstand: hoch

Schweiz, 8.7 Mio Einwohner, 41582 km2, davon 31000 km2 produktive Fläche. Wohlstand: hoch aber nicht höher. Lebensqualität eher schlechter.

Warum schaffen es die Skandinavier, mit dermassen wenig Einwohnern einen solchen Wohlstand zu erzielen
(ja, sowohl Männer als auch Frauen sind alle betufstätig. Dadurch auf weniger Zuwanderung angewiesen)?

Arbeitswoche in h:

Schweiz 40 - 42 (42 sind keine Seltenheit bei KMUs).

Norwegen: 37.5
Schweden: 37.8
Finnland: 38.2





Fulehung
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Fulehung »

Aficionado hat geschrieben: 18.04.2023, 08:55 Norwegen, 5.5 Mio Einwohner. Fläche = 385207 km2, Wohlstand: hoch

Finnland, 5.5 Mio Einwohner, 338440 km2, Wohlstand: hoch

Schweden, 10.42 Mio Einwohner, 528447 km2, Wohlstand: hoch

Schweiz, 8.7 Mio Einwohner, 41582 km2, davon 31000 km2 produktive Fläche. Wohlstand: hoch aber nicht höher. Lebensqualität eher schlechter.

Warum schaffen es die Skandinavier, mit dermassen wenig Einwohnern einen solchen Wohlstand zu erzielen
(ja, sowohl Männer als auch Frauen sind alle betufstätig. Dadurch auf weniger Zuwanderung angewiesen)?

Arbeitswoche in h:

Schweiz 40 - 42 (42 sind keine Seltenheit bei KMUs).

Norwegen: 37.5
Schweden: 37.8
Finnland: 38.2

Und wie kommst du zu diesem Fazit? Ich kenne kein versiffteres und von der Atmosphäre her unangenehmeres Land als Schweden und ich war schon in angeblichen Schurkenstaaten wie Serbien und Ukraine. Schweden hat die höchste Mordrate Europas. Ich mache im Sommer mit eiinem Carunternehmen eine 14-tägige Skandinavien-Rundreise. Wir verbringen nicht eine Minute in Schweden. Aus Gründen.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... n-100.html

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BaslerBasilisk
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von BaslerBasilisk »

Aficionado hat geschrieben: 18.04.2023, 08:55 ...
Arbeitswoche in h:

Schweiz 40 - 42 (42 sind keine Seltenheit bei KMUs).

Norwegen: 37.5
Schweden: 37.8
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Der Schnitt in der Schweiz ist 42h 24min.
 
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Yazid
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Yazid »

BaslerBasilisk hat geschrieben: 18.04.2023, 11:00
Aficionado hat geschrieben: 18.04.2023, 08:55 ...
Arbeitswoche in h:

Schweiz 40 - 42 (42 sind keine Seltenheit bei KMUs).

Norwegen: 37.5
Schweden: 37.8
Finnland: 38.2
Der Schnitt in der Schweiz ist 42h 24min.

Das war 2019, 2021 waren es "nur" noch 41.8: Tatsächliche Arbeitsstunden | Bundesamt für Statistik (admin.ch)

Aber m.E. immer noch zu viel.
 

badandugly
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von badandugly »

Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 20:42

Verstehe mich nicht falsch, 105'000 sind sicher nicht wenig. Wichtig ist doch aber, dass die niedrigen Löhne näher an diese 105'000 CHF kommen und nicht, das Gehalt deiner Bekannten zu reduzieren. Wenn du eine Familie hast, brauchst du diese 100'000. Der Partner geht ja dann vermutlich ausschliesslich für die Kita arbeiten (wo ist diesbzgl. deine Mitte?), da die meisten Unternehmen (diejenigen mit den schlechtesten Sozialleistungen und den tiefsten Löhnen) sich nicht daran beteiligen wollen.





@Basilisk sehr konstruktiv. Aber toll für dich, wenn du zu den 1% Abzockern gehörst.


* 1% der Bevölkerung besitzt 44% aller Vermögen in der Schweiz!!!


Ziemlich Off-Topic meinerseits, aber etwas kann ich hier nicht stehen lassen.
Mit dem unterstrichenen Satz stösst Du seeehr viele Leute in der Schweiz vor den Kopf. Wir hatten 3 Kinder, 2 von denen haben studiert. Wir wohnen im Mittelland zwischen Aarau und Olten, haben ein altes Reihenhaus mit Hypothek und nie ein Einkommen in dieser Höhe. Trotzdem ging es uns gut, hatten Geld für ein bisschen Ferien etc. Was ich sagen will, Deine Behauptung mag stimmen für Städte, aber ganz sicher bei weitem nicht für alle. Ausser man hat Ansprüche, welche nicht sein müssen. "Brauchen" ist definitiv etwas anderes als "möchte auch haben".

 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

https://www.google.com/amp/s/amp.20min. ... 6945887082

Asif (29, Name geändert), Fahrzeugschlosser im Raum Bern, kam als 18-Jähriger in die Schweiz. «Wenn ich wählen könnte, würde ich die SVP wählen. Ja, sie ist manchmal ausländerfeindlich. Aber das ist nicht wichtig. Wichtig ist die Migrationspolitik. Es werden Leute aus dem Ausland geholt, statt arbeitslose Personen aus der Schweiz anzustellen. Das sehe ich in meiner Branche. Das drückt auf die Löhne. Wir Fahrzeugschlosser hätten eigentlich Löhne zwischen 5000 und 6000 Franken. Aber ein Ausländer macht es auch für 4500.
Für den Deutschen, der in die Schweiz pendelt, ist das weniger ein Problem, denn in Deutschland sind die Lebenshaltungskosten tiefer. Hier sind die Mieten und Krankenkassenprämien hoch und steigen weiter. Den Schaden haben die Familien. Ich bin Vater einer kleinen Tochter, das Geld ist knapp.»

Genau Asif, das ist ein grosses Problem. Diese Billiglöhner sind aber nicht das Verschulden der SP.

Er hat mit vielem recht was er schreibt. Doch er sucht die Schuld bei den Falschen. Für dieses Schlamassel ist v.a. auch die SVP verantwortlich.
Schon wieder einer, der sich selber schädigen würde, könnte er abstimmen. Und er merkt es nicht einmal.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »



badandugly hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 17.04.2023, 20:42

Verstehe mich nicht falsch, 105'000 sind sicher nicht wenig. Wichtig ist doch aber, dass die niedrigen Löhne näher an diese 105'000 CHF kommen und nicht, das Gehalt deiner Bekannten zu reduzieren. Wenn du eine Familie hast, brauchst du diese 100'000. Der Partner geht ja dann vermutlich ausschliesslich für die Kita arbeiten (wo ist diesbzgl. deine Mitte?), da die meisten Unternehmen (diejenigen mit den schlechtesten Sozialleistungen und den tiefsten Löhnen) sich nicht daran beteiligen wollen.





@Basilisk sehr konstruktiv. Aber toll für dich, wenn du zu den 1% Abzockern gehörst.


* 1% der Bevölkerung besitzt 44% aller Vermögen in der Schweiz!!!


Ziemlich Off-Topic meinerseits, aber etwas kann ich hier nicht stehen lassen.
Mit dem unterstrichenen Satz stösst Du seeehr viele Leute in der Schweiz vor den Kopf. Wir hatten 3 Kinder, 2 von denen haben studiert. Wir wohnen im Mittelland zwischen Aarau und Olten, haben ein altes Reihenhaus mit Hypothek und nie ein Einkommen in dieser Höhe. Trotzdem ging es uns gut, hatten Geld für ein bisschen Ferien etc. Was ich sagen will, Deine Behauptung mag stimmen für Städte, aber ganz sicher bei weitem nicht für alle. Ausser man hat Ansprüche, welche nicht sein müssen. "Brauchen" ist definitiv etwas anderes als "möchte auch haben".

 

Nein, nicht offtopic. Passt schon. Dieser Thread ist zum diskutieren da.

Ja ok, mit 100'000 habe ich wohl etwas hoch gegriffen. Aber für eine Akademikerin mit Uniabschluss (davon gehe ich aus) und in der Stadt ZH kommt das schon ca hin und ist jetzt auch nicht unbedingt zuviel. Ja, du kannst auch mit weit weniger ein gutes Familienleben geniessen, sicher.

Aber der Druck steigt auch immer mehr.
Heute gehen Kinder 2-3 Mal in die Ferien pro Jahr mit ihren Eltern, tragen Markenklamotten und haben teure Hobbies, gehen 5 x in den Europapark pro Jahr,... Jene Kinder, deren Eltern sich das nicht leisten könnnen werden gemobbt.
Klar kannst du versuchen, deine Kinder für wichtigeres zu begeistern. Aber immer kannst du auch nicht einen Extrazug fahren.
Mit 10 ein Iphone ist heute normal in der Schweiz.







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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »



Fulehung hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 18.04.2023, 08:55 Norwegen, 5.5 Mio Einwohner. Fläche = 385207 km2, Wohlstand: hoch

Finnland, 5.5 Mio Einwohner, 338440 km2, Wohlstand: hoch

Schweden, 10.42 Mio Einwohner, 528447 km2, Wohlstand: hoch

Schweiz, 8.7 Mio Einwohner, 41582 km2, davon 31000 km2 produktive Fläche. Wohlstand: hoch aber nicht höher. Lebensqualität eher schlechter.

Warum schaffen es die Skandinavier, mit dermassen wenig Einwohnern einen solchen Wohlstand zu erzielen
(ja, sowohl Männer als auch Frauen sind alle betufstätig. Dadurch auf weniger Zuwanderung angewiesen)?

Arbeitswoche in h:

Schweiz 40 - 42 (42 sind keine Seltenheit bei KMUs).

Norwegen: 37.5
Schweden: 37.8
Finnland: 38.2

Und wie kommst du zu diesem Fazit? Ich kenne kein versiffteres und von der Atmosphäre her unangenehmeres Land als Schweden und ich war schon in angeblichen Schurkenstaaten wie Serbien und Ukraine. Schweden hat die höchste Mordrate Europas. Ich mache im Sommer mit eiinem Carunternehmen eine 14-tägige Skandinavien-Rundreise. Wir verbringen nicht eine Minute in Schweden. Aus Gründen.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama ... n-100.html

Welches Fazit. Das sind alles Fakten.

In Schweden kannst du einen See mit Blockhütte und Boot für dich alleine mieten für wenig Geld.
Hast dabei keine mühsamen Nachbarn und kannst machen was du willst. Zum fischen ein Genuss. Die verfickten Moskitos sind ein anderes Problem Bild

Ich gehe in Schweden nicht in die Städte (das kann ich auch hier).

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Käppelijoch
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Yazid hat geschrieben: 18.04.2023, 11:06
BaslerBasilisk hat geschrieben: 18.04.2023, 11:00
Aficionado hat geschrieben: 18.04.2023, 08:55 ...
Arbeitswoche in h:

Schweiz 40 - 42 (42 sind keine Seltenheit bei KMUs).

Norwegen: 37.5
Schweden: 37.8
Finnland: 38.2
Der Schnitt in der Schweiz ist 42h 24min.
Das war 2019, 2021 waren es "nur" noch 41.8: Tatsächliche Arbeitsstunden | Bundesamt für Statistik (admin.ch)

Aber m.E. immer noch zu viel.

Naja, die Erwartungshaltung der Menschen ist jedoch eine andere. Nehmen wir mal die Öffnungszeiten von Apotheken. Diese wird immer länger, durchgehende Öffnungszeiten ohne Mittagspause wird geradezu erwartet. Da Personalmangel bei den Apothekerinnen herrscht, müssen die einzelnen Apothekerinnen länger arbeiten, als sie vielleicht möchten.

Beispiel: Apotheke am Barfüsserplatz, geöffnet 08:00 - 19:00. Macht 11 Stunden geöffnet. (Samstag 09:00 - 18:00). Macht eine Wochenöffnungszeit von 64 Stunden.
Dies ist abdeckbar mit mindestens 150 Stellen-Prozente (Bei Annahme 100% = 42.5 Std.).

Die fachverantwortliche Chefin muss von gesetzeswegen her mindestens 60% der Öffnungszeiten (Je nach Kanton ist dies so definiert, andere Kantone sprechen lediglich von einem 60%-Arbeitspensum, hier nehme ich bewusst die Maximalvariante) arbeiten. Da kommen wir dann auf 38.4 Stunden, welche besagte Apothekerin arbeiten muss.

Klar, dies ist ein Spezialbeispiel. Aber was ich damit aufzeigen will: Es ist viel komplexer, wie man auf die durchschnittliche Arbeitszeit kommt, als man im ersten Moment denkt. Es wird in x Branchen ähnliche Vorschriften geben, welche dazu führen, dass man ein Mindestmass an Arbeit leisten muss.

Und wenn die gesetzliche Arbeitszeit gesenkt wird, aber die Anspruchshaltung von uns allen gleich hoch bleibt, was zum Beispiel Öffnungszeiten etc. angeht, so kann man diese nur befriedigen, in dem man mehr Menschen anstellt und dies geht ab einem gewissen Punkt nur noch durch Zuwanderung...und das ist dann auch nicht mehr allen recht. Und dann kann man sehen, dass ein gewisses Mass an Zuwanderung nicht einfach ein bösturbokapitalistisches Ding von Firmenansiedlungen ist, sondern aufgrund einer Nachfrage die wir alle jeden Tag generieren.

Das Senken der Gesamtarbeitszeit bzw. durchschnittlichen Arbeitszeit ist grundsätzlich gesagt ein Projekt, welches wir alle als Gesellschaft aber auch Konsumenten, mittragen müssen. Wenn wir das dann wirklich wollen.
 

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Yazid
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Yazid »

Käppelijoch hat geschrieben: 18.04.2023, 12:18
Yazid hat geschrieben: 18.04.2023, 11:06
BaslerBasilisk hat geschrieben: 18.04.2023, 11:00
Der Schnitt in der Schweiz ist 42h 24min.
Das war 2019, 2021 waren es "nur" noch 41.8: Tatsächliche Arbeitsstunden | Bundesamt für Statistik (admin.ch)

Aber m.E. immer noch zu viel.


Und wenn die gesetzliche Arbeitszeit gesenkt wird, aber die Anspruchshaltung von uns allen gleich hoch bleibt, was zum Beispiel Öffnungszeiten etc. angeht, so kann man diese nur befriedigen, in dem man mehr Menschen anstellt und dies geht ab einem gewissen Punkt nur noch durch Zuwanderung...und das ist dann auch nicht mehr allen recht. Und dann kann man sehen, dass ein gewisses Mass an Zuwanderung nicht einfach ein bösturbokapitalistisches Ding von Firmenansiedlungen ist, sondern aufgrund einer Nachfrage die wir alle jeden Tag generieren.

Das Senken der Gesamtarbeitszeit bzw. durchschnittlichen Arbeitszeit ist grundsätzlich gesagt ein Projekt, welches wir alle als Gesellschaft aber auch Konsumenten, mittragen müssen. Wenn wir das dann wirklich wollen.


Sehe es genauso wie du... Habe meine Meinung einfach in (sehr) verkürzter Form verfasst. Ist völlig klar, dass eine Reduktion nicht einfach so erfolgen kann.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »



Käppelijoch hat geschrieben:
Yazid hat geschrieben: 18.04.2023, 11:06
BaslerBasilisk hat geschrieben: 18.04.2023, 11:00
Der Schnitt in der Schweiz ist 42h 24min.
Das war 2019, 2021 waren es "nur" noch 41.8: Tatsächliche Arbeitsstunden | Bundesamt für Statistik (admin.ch)

Aber m.E. immer noch zu viel.

Naja, die Erwartungshaltung der Menschen ist jedoch eine andere. Nehmen wir mal die Öffnungszeiten von Apotheken. Diese wird immer länger, durchgehende Öffnungszeiten ohne Mittagspause wird geradezu erwartet. Da Personalmangel bei den Apothekerinnen herrscht, müssen die einzelnen Apothekerinnen länger arbeiten, als sie vielleicht möchten.

Beispiel: Apotheke am Barfüsserplatz, geöffnet 08:00 - 19:00. Macht 11 Stunden geöffnet. (Samstag 09:00 - 18:00). Macht eine Wochenöffnungszeit von 64 Stunden.
Dies ist abdeckbar mit mindestens 150 Stellen-Prozente (Bei Annahme 100% = 42.5 Std.).

Die fachverantwortliche Chefin muss von gesetzeswegen her mindestens 60% der Öffnungszeiten (Je nach Kanton ist dies so definiert, andere Kantone sprechen lediglich von einem 60%-Arbeitspensum, hier nehme ich bewusst die Maximalvariante) arbeiten. Da kommen wir dann auf 38.4 Stunden, welche besagte Apothekerin arbeiten muss.

Klar, dies ist ein Spezialbeispiel. Aber was ich damit aufzeigen will: Es ist viel komplexer, wie man auf die durchschnittliche Arbeitszeit kommt, als man im ersten Moment denkt. Es wird in x Branchen ähnliche Vorschriften geben, welche dazu führen, dass man ein Mindestmass an Arbeit leisten muss.

Und wenn die gesetzliche Arbeitszeit gesenkt wird, aber die Anspruchshaltung von uns allen gleich hoch bleibt, was zum Beispiel Öffnungszeiten etc. angeht, so kann man diese nur befriedigen, in dem man mehr Menschen anstellt und dies geht ab einem gewissen Punkt nur noch durch Zuwanderung...und das ist dann auch nicht mehr allen recht. Und dann kann man sehen, dass ein gewisses Mass an Zuwanderung nicht einfach ein bösturbokapitalistisches Ding von Firmenansiedlungen ist, sondern aufgrund einer Nachfrage die wir alle jeden Tag generieren.

Das Senken der Gesamtarbeitszeit bzw. durchschnittlichen Arbeitszeit ist grundsätzlich gesagt ein Projekt, welches wir alle als Gesellschaft aber auch Konsumenten, mittragen müssen. Wenn wir das dann wirklich wollen.
 

Ich will dir nicht zu nahe treten Käppelijoch.
Aber aus meiner Sicht gibt es aber mehr als genug Apotheken (ja, war ja bloss ein Beispiel, alles klar). Die können sich ja auch einfach abwechseln mit Pikettdienst oder längeren Öffnungszeiten. Und die Apotheken haben ja nicht wegen der Kundschaft länger geöffnet sondern wegen dem Umsatz. Gibt doch dann auch mehr Möglichkeiten für Teilzeitangestellte.
12 h Öffnungszeit (mit einer 40h Woche).
1 x 100% Pensum,
1 x 50 % Pensum oder
2 x 80% Pensum

Sind denn die Apotheken und Läden in Skandinavien weniger lang geöffnet?

Mir reichen Öffnungszeiten von 10:00 bis 18:30.

Schweizweit eine gesetzlich vorgeschr. AZ von max. 40h/w wäre doch schon einen Anfang. Dann wären wir europaweit aber noch immer auf den hinteren Plätzen.


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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Aficionado hat geschrieben: 18.04.2023, 14:34
Käppelijoch hat geschrieben:
Yazid hat geschrieben: 18.04.2023, 11:06
Das war 2019, 2021 waren es "nur" noch 41.8: Tatsächliche Arbeitsstunden | Bundesamt für Statistik (admin.ch)

Aber m.E. immer noch zu viel.
Naja, die Erwartungshaltung der Menschen ist jedoch eine andere. Nehmen wir mal die Öffnungszeiten von Apotheken. Diese wird immer länger, durchgehende Öffnungszeiten ohne Mittagspause wird geradezu erwartet. Da Personalmangel bei den Apothekerinnen herrscht, müssen die einzelnen Apothekerinnen länger arbeiten, als sie vielleicht möchten.

Beispiel: Apotheke am Barfüsserplatz, geöffnet 08:00 - 19:00. Macht 11 Stunden geöffnet. (Samstag 09:00 - 18:00). Macht eine Wochenöffnungszeit von 64 Stunden.
Dies ist abdeckbar mit mindestens 150 Stellen-Prozente (Bei Annahme 100% = 42.5 Std.).

Die fachverantwortliche Chefin muss von gesetzeswegen her mindestens 60% der Öffnungszeiten (Je nach Kanton ist dies so definiert, andere Kantone sprechen lediglich von einem 60%-Arbeitspensum, hier nehme ich bewusst die Maximalvariante) arbeiten. Da kommen wir dann auf 38.4 Stunden, welche besagte Apothekerin arbeiten muss.

Klar, dies ist ein Spezialbeispiel. Aber was ich damit aufzeigen will: Es ist viel komplexer, wie man auf die durchschnittliche Arbeitszeit kommt, als man im ersten Moment denkt. Es wird in x Branchen ähnliche Vorschriften geben, welche dazu führen, dass man ein Mindestmass an Arbeit leisten muss.

Und wenn die gesetzliche Arbeitszeit gesenkt wird, aber die Anspruchshaltung von uns allen gleich hoch bleibt, was zum Beispiel Öffnungszeiten etc. angeht, so kann man diese nur befriedigen, in dem man mehr Menschen anstellt und dies geht ab einem gewissen Punkt nur noch durch Zuwanderung...und das ist dann auch nicht mehr allen recht. Und dann kann man sehen, dass ein gewisses Mass an Zuwanderung nicht einfach ein bösturbokapitalistisches Ding von Firmenansiedlungen ist, sondern aufgrund einer Nachfrage die wir alle jeden Tag generieren.

Das Senken der Gesamtarbeitszeit bzw. durchschnittlichen Arbeitszeit ist grundsätzlich gesagt ein Projekt, welches wir alle als Gesellschaft aber auch Konsumenten, mittragen müssen. Wenn wir das dann wirklich wollen.

Ich will dir nicht zu nahe treten Käppelijoch.
Aber aus meiner Sicht gibt es aber mehr als genug Apotheken (ja, war ja bloss ein Beispiel, alles klar). Die können sich ja auch einfach abwechseln mit Pikettdienst oder längeren Öffnungszeiten. Und die Apotheken haben ja nicht wegen der Kundschaft länger geöffnet sondern wegen dem Umsatz. Gibt doch dann auch mehr Möglichkeiten für Teilzeitangestellte.
12 h Öffnungszeit (mit einer 40h Woche).
1 x 100% Pensum,
1 x 50 % Pensum oder
2 x 80% Pensum

Sind denn die Apotheken und Läden in Skandinavien weniger lang geöffnet?

Mir reichen Öffnungszeiten von 10:00 bis 18:30.

Schweizweit eine gesetzlich vorgeschr. AZ von max. 40h/w wäre doch schon einen Anfang. Dann wären wir europaweit aber noch immer auf den hinteren Plätzen.
Das Beispiel mit den Apotheken habe ich gewählt, um nicht all zu abstrakt formulieren zu müssen, sondern ein lebensnahes Beispiel zu nehmen. Pikettdienst gibt es in Basel keinen mehr, dies darum, weil sie die Notfallapotheke am Petersgraben dafür eröffnet haben (Neu: "24-Stunden Apotheke Basel")

DIR persönlich reichen diese Öffnungszeiten, aber es gibt genug Leute, die reklamieren schon, weil man nicht um 07:30 geöffnet hat, damit sie kurz vor der Arbeit etwas abholen können. Oder nehmen wir die Apotheke einer Bekannten in einem Einkaufszentrum im Raum Seeland: Da bestimmt die Centerleitung, dass alle Läden von 09:00 - 20:00 geöffnet haben MÜSSEN. Und die hat mir erzählt, dass rein vom Umsatz her, man sich die Zeit 19:00 - 20:00 schenken kann. Es ist nicht immer das geldgeile Apothekerlein (wie es gerne mal überspitzt dargstellt wird), welches aufgrund von finanziellen Interessen die Öffnungszeiten erstellt, es sind gut und gerne auch äussere Zwänge.

Um was es mit aber unter dem Strich geht: Wollen wir wirklich eine signifikante statistische Reduktion der Arbeitszeit der Gesamtbevölkerung, dann müssen wir als Konsumenten bereit sein, Abstriche zu machen.
Aber auch bereit sein, weiter Zuwanderung zuzulassen (Zum Beispiel Spitäler:  haben keine Öffnungszeiten und Wochenarbeitsstunden von über 50 Stunden sind keine Seltenheit bei Ärzten, es ist eher die Regel), gerade für Bereiche, welche man nicht mit der Stechuhr schliessen und nach Hause gehen kann.

Auch wenn Du die Apotheke von 10-18:30 geöffnet hast und nicht genügen Apothekerinnen findest, arbeitest Du halt dann schnell wieder mehr als die in den Raum gestellten Maximalwochenarbeitszeiten, wegen dem Fachkräftemangel, welcher halt gerade in der Gesundheitsbranche herrscht.

Die Reduzierung der Wochenarbeitsstunden verlangt einerseits Abstriche von jedem von uns als Gesamtgesellschaft aber auch das Sehen der Realität, dass man ums Thema Zuwanderung nicht herumkommt, und das nicht im Sinne der SVP, sondern in einem ganz anderen Sinn. Einem, welcher der SVP gar nicht gefallen dürfte.

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