Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Der Rest...
Feanor
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Feanor »

@fcbblog

dörf mä froge: zu wellere Kirche ghörsch?

Feanor
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Feanor »

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 20:30
Somnium hat geschrieben: 02.01.2023, 16:36
fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18 (...)Der erhöhte Durchschnittsverbrauch ergibt sich samt und sonders nur deshalb, weil die Menschen beziehungsunfähig geworden sind und man Ihnen das Single Leben als sinnvolle Lebensrealität verkauft (Jeder Single verbraucht pro Kopf etwa doppelt so viel Raum wie eine Familie).


Wer verkauft das Single-Leben als „sinnvolle Lebensrealität“? Das Gegenteil ist der Fall. Alleinlebende haben in der Realität höhere Kosten und weniger Sozialkontakte. Stichwort Einsamkeit, zum Beispiel. Bevorzugt werden gesellschaftlich junge Eltern. Wer Kinder hat, ist im Vorteil. Alleinlebende, die länger diesem Reproduktionsdruck ausgesetzt sind, zerbrechen oft daran. Stichwort Alkoholmissbrauch. Das führt dann zu einem Teufelskreis, der nur mit Hilfe von Aussen durchbrochen werden kann. In der Migros gibt es Aktionsangebote meistens nur im 2für1-Angebot. Ist für Alleinlebende nicht attraktiv. Es gibt immer weniger Einzimmerwohnungen. Die sind für Vermieter nicht attraktiv. Alleinlebende zahlen auf Reisen mehr für Zimmer und Unterkünfte. Familienrabatte gibt es keine für Alleinlebende. Zum Beispiel bei der SBB. Alleinlebende haben keine politische Lobby, die sich für ihre Anliegen einsetzt. Verpaarung ist nicht das Lebenziel für jeden und Kinderzeugen auch nicht. Letzteres aus ganz vielen durchaus nachvollziehbaren Gründen.

Niemand zwingt Singles alleine zu leben - Wg kennsch? Kann auch gegen die Einsamkeit helfen und die Massenangebote (was für ein Argument...) in Coop und Migros kann man dann auch besser für sich ausnutzen.

Ich ha em Somnium syy Frog nomol markiert, die hesch nämlig nid beantwortet, si wär aber sehr spannend. Du sehsch do jo irgend ä gsellschaftlichi Kraft/Gruppe etc. drhinter, wo s Single-Läbe als "sinnvolli Lebensrealität verkauft". Kasch du das bitte erlütere? Was genau meinsch? Uf was beziehsch dich? Kasch du das belege?

Und: Sälbst wenn das stimme sott, warum stört dich das?

---
zu dim WG-"Argument": die meischte WGs bestöhn mE us Lüt unter 30 Joor. Mensche, die no in dr (Zweit-)Usbildig sind.
 

Feanor
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Feanor »

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 20:30
Einsamkeit ist ein wichtiger Punkt, und ich denke auch da sollte eine Linke sich viel mehr einsetzen, das Potential, dass in der Gemeinschaft der Menschen steckt besser zu nutzen. Imho werden aber viele in einem nutzlosen Hamsterrad so lange gehalten, bis sie irgendwann erkennen, dass der Sinn sich ohne Familie so abzurackern einfach nicht da ist.

Wenn man wie in anderen Ländern Krankenkasse über die Steuern abrechnen würde, wären auch hier die Familien noch mehr gefickt. Sie sind es auch so, da sie zwei Einkommen versteuern, statt dass das Einkommen z.B. auf 4 Personen aufgeteilt wird, wie es bei 4 Singles der Fall wäre, die zusammen in einer WG leben.

Warum siehst du das explizit als Aufgabe der "Linke" (was auch immer das ist)?

Überhaupt: bei all deinen Ausführungen, in denen du und der notorische rotblau2 (der im Gegensatz zu dir noch viel weniger auf die Argumente eingeht) immer auch mehr oder weniger direkt gegen "die Linke" schiessen, sind doch auch alles Punkte, die weder eine Links-Rechts-Frage sind und/oder von Mitte-Rechts auch nicht wirklich gelöst werden. Gegen Links sein ist ja voll cool. Bloss konnte kein Post aufzeigen, inwiefern es Mitte-Rechts (die notabene seit IMMER die Mehrheit in Regierung und Parlament hat) besser macht.

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Lällekönig
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 19:35 Die zahlen sind aus den offiziellen Statistiken des Bundes zum Wohnflächenverbrauch.

https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... rauch.html

Hier findest du die entsprechenden Statistiken zum tatsächlichen Flächenverbrauch nach verschiedenen Faktoren aufgeschlüsselt. Unter anderem auch nach Baujahr des Gebäudes und Zimmeranzahl.

https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... 24473.html
Ist dir bewusst, was diese Statistiken zeigen?

Die Statistiken zeigen die Durchschnittliche Wohnfläche pro Bewohner nach Anzahl Zimmer und Durchschnittliche Wohnfläche pro Bewohner nach Bauperiode zum Zeitpunkt des 31. Dezember 2021 an. Was die Statistik nicht zeigt ist, ob zu einem früheren Zeitpunkt mehr oder weniger Personen in diesen Wohnungen gelebt haben, also auch mehr oder weniger Wohnfläche pro Person beansprucht wurde. Somit kann keine Aussage über die Ab- oder Zunahme des Wohnflächenbedarfs gemacht werden.

Ob eine neuere 4-Zimmer-Wohnung kleiner ausfällt als eine ältere, spielt in der Frage nach beanspruchter Wohnfläche keine Rolle, solange keine Aussage über die Anzahl der Personen in diesem Haushalt gemacht wird. Es kann also gut sein, dass diese kleineren 4-Zimmer-Wohnungen eher von Singles oder kinderlosen Paaren, als von jungen Familien gemietet werden.

Was in Basel auch relativ konstant blieb, ist die durchschnittliche Anzahl Personen pro Haushalt. Eine überproportionale Zunahme an Singlehaushalten müsste somit auch mit grösseren Familien pro Haushalten einhergehen, um den Schnitt konstant zu halten (siehe früherer Post). Kann mir aber sehr gut vorstellen, dass sich die Singles heute mehr Fläche gönnen als früher. Die kleinen kämmerchenartigen Einzimmerwohnungen sind doch ziemlich aus der Mode geraten. Dies könnte auch eine Erklärung dafür sein, wieso die Fläche bei gleicher Anzahl Zimmer tendentiell kleiner ausfallen. Ein Homeoffice hat in der Regel den geringeren Flächenbedarf als ein Kinderzimmer und Räume in denen sich gleichzeitig weniger Personen aufhalten (Küche, Wohnzimmer, Bad), können auch kleiner ausfallen ohne ungemütlich zu werden. Habe dazu aber keine Erhebung gefunden.

Wie gesagt, dass der durchschnittliche Bedarf Wohnfläche gestiegen ist, ist kein Märchen.
Dass diese Fläche allen gleichmässig zur Verfügung stünde, wäre hingegen eines.

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Somnium
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Somnium »

@Feanor

Man sollte schon unterscheiden: Singles und Alleinlebende. Erstere sind verpaarungsoffene Personen, zweitere Menschen, die aus vielfältigen Gründen lange Zeit alleine leben.

Wenn man sich vor Augen führt, wie viele Beziehungsmodelle scheitern, ergibt alleinleben durchaus Sinn. Das bedeutet nicht per se auf sexuelle Beziehungen verzichten zu müssen, es vereinfacht aber in jedem Fall die Loslösung von einem Partner. Wenn man sich vorstellt, was für Probleme entstehen, wenn eine feste Beziehung mit einer gemeinsamen Wohnsituation (auch ohne Kinder) zu Bruch gegangen ist, kann man schon verstehen, dass es doch den einen oder anderen da draussen gibt, der seinen persönlichen Wohnraum nicht einfach so für eine Verpartnerung aufgeben will. Oder seinen Job. (Man lernt aus seinen Fehlern. Einige von uns. Nicht alle.)

Ist das jetzt ein Grund, diesen Personen ihr Lebensmodell zum Vorwurf zu machen? Ich denke nicht. Ist es fair, von Alleinlebenden Abstriche zu verlangen, damit zum Beispiel Familien besseren Wohnraum bekommen? Ist es fair, von Menschen, die für sich alleine sorgen können, zu fordern, dass sie sich für Personen einschränken sollen, deren Familien- und Kinderprojekte gescheitert sind? Oder die ein solches Projekt gestartet haben und jetzt feststellen, dass es Ihnen über den Kopf wächst?
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Lällekönig hat geschrieben: 02.01.2023, 21:48
fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 19:35 Die zahlen sind aus den offiziellen Statistiken des Bundes zum Wohnflächenverbrauch.

https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... rauch.html

Hier findest du die entsprechenden Statistiken zum tatsächlichen Flächenverbrauch nach verschiedenen Faktoren aufgeschlüsselt. Unter anderem auch nach Baujahr des Gebäudes und Zimmeranzahl.

https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... 24473.html
Ist dir bewusst, was diese Statistiken zeigen?

Die Statistiken zeigen die Durchschnittliche Wohnfläche pro Bewohner nach Anzahl Zimmer und Durchschnittliche Wohnfläche pro Bewohner nach Bauperiode zum Zeitpunkt des 31. Dezember 2021 an. Was die Statistik nicht zeigt ist, ob zu einem früheren Zeitpunkt mehr oder weniger Personen in diesen Wohnungen gelebt haben, also auch mehr oder weniger Wohnfläche pro Person beansprucht wurde. Somit kann keine Aussage über die Ab- oder Zunahme des Wohnflächenbedarfs gemacht werden.

Ob eine neuere 4-Zimmer-Wohnung kleiner ausfällt als eine ältere, spielt in der Frage nach beanspruchter Wohnfläche keine Rolle, solange keine Aussage über die Anzahl der Personen in diesem Haushalt gemacht wird. Es kann also gut sein, dass diese kleineren 4-Zimmer-Wohnungen eher von Singles oder kinderlosen Paaren, als von jungen Familien gemietet werden.

Was in Basel auch relativ konstant blieb, ist die durchschnittliche Anzahl Personen pro Haushalt. Eine überproportionale Zunahme an Singlehaushalten müsste somit auch mit grösseren Familien pro Haushalten einhergehen, um den Schnitt konstant zu halten (siehe früherer Post). Kann mir aber sehr gut vorstellen, dass sich die Singles heute mehr Fläche gönnen als früher. Die kleinen kämmerchenartigen Einzimmerwohnungen sind doch ziemlich aus der Mode geraten. Dies könnte auch eine Erklärung dafür sein, wieso die Fläche bei gleicher Anzahl Zimmer tendentiell kleiner ausfallen. Ein Homeoffice hat in der Regel den geringeren Flächenbedarf als ein Kinderzimmer und Räume in denen sich gleichzeitig weniger Personen aufhalten (Küche, Wohnzimmer, Bad), können auch kleiner ausfallen ohne ungemütlich zu werden. Habe dazu aber keine Erhebung gefunden.

Wie gesagt, dass der durchschnittliche Bedarf Wohnfläche gestiegen ist, ist kein Märchen.
Dass diese Fläche allen gleichmässig zur Verfügung stünde, wäre hingegen eines.

Du hast ja auch die Zahlen vom 2012 und es werden eben gerade der tatsächliche Flächenverbrauch nach Anzahl Bewohner erhoben und nicht einfach die Zimmergrössen. Wenn also mehr kinderlose Paare in den 4 Zimmerwohnungen leben würden, müssten diese den Schnitt im 2021 sogar erhöhen. Das Gegenteil ist der Fall.

Es ist völlig klar. Gestiegen ist die durschnittliche Wohnfläche praktisch nur so wenig weil Alte in Einfamilienhäuschen und Riesenwohnungen bleiben können und alle anderen sich in Mini-Neubau-Blöcke und WGs zwängen. Der Flächenverbrauch ist vorderhand eine demographische und wirtschaftliche Frage und keine Frage der Ansprüche.
Zuletzt geändert von fcbblog.ch am 03.01.2023, 05:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Feanor hat geschrieben: 02.01.2023, 21:27
fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 20:30
Einsamkeit ist ein wichtiger Punkt, und ich denke auch da sollte eine Linke sich viel mehr einsetzen, das Potential, dass in der Gemeinschaft der Menschen steckt besser zu nutzen. Imho werden aber viele in einem nutzlosen Hamsterrad so lange gehalten, bis sie irgendwann erkennen, dass der Sinn sich ohne Familie so abzurackern einfach nicht da ist.

Wenn man wie in anderen Ländern Krankenkasse über die Steuern abrechnen würde, wären auch hier die Familien noch mehr gefickt. Sie sind es auch so, da sie zwei Einkommen versteuern, statt dass das Einkommen z.B. auf 4 Personen aufgeteilt wird, wie es bei 4 Singles der Fall wäre, die zusammen in einer WG leben.

Warum siehst du das explizit als Aufgabe der "Linke" (was auch immer das ist)?

Überhaupt: bei all deinen Ausführungen, in denen du und der notorische rotblau2 (der im Gegensatz zu dir noch viel weniger auf die Argumente eingeht) immer auch mehr oder weniger direkt gegen "die Linke" schiessen, sind doch auch alles Punkte, die weder eine Links-Rechts-Frage sind und/oder von Mitte-Rechts auch nicht wirklich gelöst werden. Gegen Links sein ist ja voll cool. Bloss konnte kein Post aufzeigen, inwiefern es Mitte-Rechts (die notabene seit IMMER die Mehrheit in Regierung und Parlament hat) besser macht.



Von bürgerlichen Wirtschaftssklaven und Mehrbesseren erwarte ich eh nicht, dass Sie diese Probleme angeht, maximal noch von der CVP, die aber zumindst auf dem Land aus der christl. Tradition durchaus Ansätze dazu zeigt. In den Städten meist kein Machtfaktor mehr.

FDP und SVP die sich für Familien oder die Probleme der Normalo Bevölkerung einsetzen? Ja das wär mal was...

Für mich ist es die Hauptaufgabe der Linken sich für die Arbeiter und Normalos (wirtschaftlich) einzusetzen. Also das System so verbessert, dass diese gegenüber den Reichen (Besitzer der "Wirtschaft") auch Chancen haben, oder sich zumindest dafür einsetzt.

Wenn sie sich aber vermehrt auf aus USA importierte kulturelle Fragestellungen und die soziale Frage in den Hintergrund rückt, bzw. darauf reduziert wird den Mittelstand auszubluten und die Reichen in Ruhe zu lassen, dann haben Familien und Arbeiter gar niemanden, der sich für sie einsetzt. Die Rattenfänger von SVP und FDP somit leichtes Spiel.

Eine funktionierende Linke darf die Probleme und Gefühle der Menschen nicht wegreden. Z.b auch die Abneigung gegenüber einer massiven Migration wie in der CH(nach Luxenburg höchste Zuwanderungsquote in ganz Europa) einem Leben als austauschbare Wirtschaftsmaske in Globâle.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Feanor hat geschrieben: 02.01.2023, 21:16 @fcbblog

dörf mä froge: zu wellere Kirche ghörsch?

Keini, eifach in Familiefrooge eher konservativ ihgstellt.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Feanor hat geschrieben: 02.01.2023, 21:22
fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 20:30
Somnium hat geschrieben: 02.01.2023, 16:36


Wer verkauft das Single-Leben als „sinnvolle Lebensrealität“? Das Gegenteil ist der Fall. Alleinlebende haben in der Realität höhere Kosten und weniger Sozialkontakte. Stichwort Einsamkeit, zum Beispiel. Bevorzugt werden gesellschaftlich junge Eltern. Wer Kinder hat, ist im Vorteil. Alleinlebende, die länger diesem Reproduktionsdruck ausgesetzt sind, zerbrechen oft daran. Stichwort Alkoholmissbrauch. Das führt dann zu einem Teufelskreis, der nur mit Hilfe von Aussen durchbrochen werden kann. In der Migros gibt es Aktionsangebote meistens nur im 2für1-Angebot. Ist für Alleinlebende nicht attraktiv. Es gibt immer weniger Einzimmerwohnungen. Die sind für Vermieter nicht attraktiv. Alleinlebende zahlen auf Reisen mehr für Zimmer und Unterkünfte. Familienrabatte gibt es keine für Alleinlebende. Zum Beispiel bei der SBB. Alleinlebende haben keine politische Lobby, die sich für ihre Anliegen einsetzt. Verpaarung ist nicht das Lebenziel für jeden und Kinderzeugen auch nicht. Letzteres aus ganz vielen durchaus nachvollziehbaren Gründen.

Niemand zwingt Singles alleine zu leben - Wg kennsch? Kann auch gegen die Einsamkeit helfen und die Massenangebote (was für ein Argument...) in Coop und Migros kann man dann auch besser für sich ausnutzen.

Ich ha em Somnium syy Frog nomol markiert, die hesch nämlig nid beantwortet, si wär aber sehr spannend. Du sehsch do jo irgend ä gsellschaftlichi Kraft/Gruppe etc. drhinter, wo s Single-Läbe als "sinnvolli Lebensrealität verkauft". Kasch du das bitte erlütere? Was genau meinsch? Uf was beziehsch dich? Kasch du das belege?

Und: Sälbst wenn das stimme sott, warum stört dich das?

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zu dim WG-"Argument": die meischte WGs bestöhn mE us Lüt unter 30 Joor. Mensche, die no in dr (Zweit-)Usbildig sind.
 

Neoavantgardistischi Meinigsmacher usem akademisch geisteswisseschaftliche Umfäld (Ich ha sälber klassischi Geisteswüsseschafte studiert, also kei Studäntebashing ;)) wo Johrzähnte lang die kulturelle Beigehilfen, quasi skulturelle Spiegelbild zum Neoliberalismus gspielt hän und immer no spiele. Lehrer, Journaliste, Autore, TV, Wärbig usw. Dlüt wo unseri Gsellschaft kulturell forme. Seh do kei Verschwörig, sondern eher e unbewusste Trend.

Individualismus und Sälbstfindig (und natürlich dodrmit au Konsum) wird als wärtvoll agluegt und über e Gmeinschaftssinn gstellt, sit Johrzähnte. Gmeinschafts und Familiesinn vo dere Avantgarde (wo immer no witer und no progressiver muess wärde, will suscht wär me jo kei Avantgarde mehr) au no belächlet und als von Vorgestern verkauft.

Leider sin so Nase grad in dr Linke überrepräsentiert und merke gar nid, dass ihri gsellschaftliche und kulturelle Wärt dStigbügelhalter für dä Konsumwahnsinn sinn.

Dass du mi grad füre freikirchler haltisch, will ich konservativ uf dGmeinschaft und Familie usgrichteti Wärt offe vertritt isch sbeste Bispiiil ;).

Feanor
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Feanor »

Somnium hat geschrieben: 02.01.2023, 21:53 @Feanor

Man sollte schon unterscheiden: Singles und Alleinlebende. Erstere sind verpaarungsoffene Personen, zweitere Menschen, die aus vielfältigen Gründen lange Zeit alleine leben.

Wenn man sich vor Augen führt, wie viele Beziehungsmodelle scheitern, ergibt alleinleben durchaus Sinn. Das bedeutet nicht per se auf sexuelle Beziehungen verzichten zu müssen, es vereinfacht aber in jedem Fall die Loslösung von einem Partner. Wenn man sich vorstellt, was für Probleme entstehen, wenn eine feste Beziehung mit einer gemeinsamen Wohnsituation (auch ohne Kinder) zu Bruch gegangen ist, kann man schon verstehen, dass es doch den einen oder anderen da draussen gibt, der seinen persönlichen Wohnraum nicht einfach so für eine Verpartnerung aufgeben will. Oder seinen Job. (Man lernt aus seinen Fehlern. Einige von uns. Nicht alle.)

Ist das jetzt ein Grund, diesen Personen ihr Lebensmodell zum Vorwurf zu machen? Ich denke nicht. Ist es fair, von Alleinlebenden Abstriche zu verlangen, damit zum Beispiel Familien besseren Wohnraum bekommen? Ist es fair, von Menschen, die für sich alleine sorgen können, zu fordern, dass sie sich für Personen einschränken sollen, deren Familien- und Kinderprojekte gescheitert sind? Oder die ein solches Projekt gestartet haben und jetzt feststellen, dass es Ihnen über den Kopf wächst?
Das sehe ich genau gleich.
 

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Feanor »

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:51
Feanor hat geschrieben: 02.01.2023, 21:22
fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 20:30

Niemand zwingt Singles alleine zu leben - Wg kennsch? Kann auch gegen die Einsamkeit helfen und die Massenangebote (was für ein Argument...) in Coop und Migros kann man dann auch besser für sich ausnutzen.
Ich ha em Somnium syy Frog nomol markiert, die hesch nämlig nid beantwortet, si wär aber sehr spannend. Du sehsch do jo irgend ä gsellschaftlichi Kraft/Gruppe etc. drhinter, wo s Single-Läbe als "sinnvolli Lebensrealität verkauft". Kasch du das bitte erlütere? Was genau meinsch? Uf was beziehsch dich? Kasch du das belege?

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Neoavantgardistischi Meinigsmacher usem akademisch geisteswisseschaftliche Umfäld (Ich ha sälber klassischi Geisteswüsseschafte studiert, also kei Studäntebashing ;)) wo Johrzähnte lang die kulturelle Beigehilfen, quasi skulturelle Spiegelbild zum Neoliberalismus gspielt hän und immer no spiele. Lehrer, Journaliste, Autore, TV, Wärbig usw. Dlüt wo unseri Gsellschaft kulturell forme. Seh do kei Verschwörig, sondern eher e unbewusste Trend.

Individualismus und Sälbstfindig (und natürlich dodrmit au Konsum) wird als wärtvoll agluegt und über e Gmeinschaftssinn gstellt, sit Johrzähnte. Gmeinschafts und Familiesinn vo dere Avantgarde (wo immer no witer und no progressiver muess wärde, will suscht wär me jo kei Avantgarde mehr) au no belächlet und als von Vorgestern verkauft.

Leider sin so Nase grad in dr Linke überrepräsentiert und merke gar nid, dass ihri gsellschaftliche und kulturelle Wärt dStigbügelhalter für dä Konsumwahnsinn sinn.

Dass du mi grad füre freikirchler haltisch, will ich konservativ uf dGmeinschaft und Familie usgrichteti Wärt offe vertritt isch sbeste Bispiiil ;).
D Freikirche hesch jetzt aber du ins Spiel brocht, nid ich.

Also in dr Mainstream-Kultur wird doch nach wie vor s Familieläbe zelebriert, erscht Rächt zur Wiehnachtszyt. Praktisch alli linke Politiker:inne läbe doch in dr gliche typisch schwizerische Familie-Gsellschaft. Ich ha ä rächt divärses Umfäld: ä Teil, wo traditionell stramm CVP wählt, e paar neoliberali FDP-ler (jä, alles Manne, abgseh vom kapitalistische Elon-Musk-isch-Gott-Wältbild khanis au mit dene luschtig ha) und (zuegeh dr gröschti Teil) links-grieni Lüt. Praktisch alli läbe das vo dir gschätze Familieläbe. Kurz: ich kha bim beschte Wille nid nochvollzieh, wo du do d Gfohr vom Familie-Ideal gsehsch.

Inwiefärn dien Lehrer:inne dr Trend zum Älleisyy fördere? Hesch do Bispiel drfür?

Überhaupt: Individualismus und Sälbstfindig stoht doch nid per se im Widerspruch zumene Gmeinschafts- und Familiesinn.

Für mi isch das nach wie vor diffus, was du do beschriebsch. Du offebar au, mittlerwile ischs au für di eher ä "unbewusste Trend".


 

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:14Du hast ja auch die Zahlen vom 2012 und es werden eben gerade der tatsächliche Flächenverbrauch nach Anzahl Bewohner erhoben und nicht einfach die Zimmergrössen. Wenn also mehr kinderlose Paare in den 4 Zimmerwohnungen leben würden, müssten diese den Schnitt im 2021 sogar erhöhen. Das Gegenteil ist der Fall.
Sorry, fcbblog. Ich habe die Tabs übersehen. Es gibt tatsächlich eine zeitliche Entwicklung zu beobachten. Ich bin da einer falschen Fährte aufgesessen, weil sich diese Statistiken nur bis ins Jahr 2012 erstrecken. Es ändert aber nichts an meinen grundsätzlichen Aussagen.


1980: 36 m²
1990: 39,3 m²
2000: 41,1 m²
2010: 42,1 m²
2020: 41,4 m²

Ginge man noch weiter zurück, so wären es zwischen 1960 und 1970 höchstwahrscheinlich noch weniger Fläche pro Kopf. Und ich kann mir auch kaum vorstellen, dass zu irgendeinem anderen Zeitpunkt im 20. Jahrhundert in Basel mehr Wohnfläche pro Kopf beansprucht wurde als 2010.

Es erstaunt daher nicht sonderlich, dass wenn man nur den Zeitraum von 2012–2020 betrachtet, eine Abnahme der Wohnfläche feststellen kann. Bravo.

Du vergleichst spezifisch das Beispiel der 4-Zimmer-Neubauwohnungen aus den Jahren 2012 und 2020, um deine Aussage zu unterstreichen. Im gleichen Zeitraum könnte man aber auch feststellen, dass in 1, 2 und 6+ Zimmerwohnungen generell mehr Fläche beansprucht wurde. Oder sogar dass in 1, 2 und 6+ Zimmerwohnungen der gleichen Bauperiode mehr Fläche beansprucht wurde (was entweder auf ein Wegfallen von kleinflächigeren Beständen oder auf weniger Personen in den gleichen Haushalten hindeuten könnte).


Ich begreife einfach nicht, warum du deine legitime Kritik – Wohnflächen für Familien werden kleiner – nicht einfach sachlich auf den Punkt bringen kannst und stattdessen die Zunahme der Wohnfläche als Märchen deklarierst und dies anhand eines bestimmten Zeitraums und spezifisch gewählter Beispiele zu belegen versuchst. Du kannst mit diesen Daten ganz easy deine legitime Kritik untermauern, aber nicht die Behauptung, dass die Zunahme ein Märchen sei. Im besten Fall könntest du sagen, dass vor 12 Jahren eine Abnahme der Wohnfläche einsetzte und wir uns unter dem Niveau von damals befinden. Aber selbst dann liesse sich noch entgegnen, dass seit den letzten 5 Jahren die beanspruchte Wohnfläche wieder kontinuierlich zunimmt.

Ich zitiere nochmals:
«2021 beträgt die mittlere Wohnfläche pro Person in Basel-Stadt 41,6 m². Zuvor nahm sie bis 2010 auf 42,1 m² zu, sank zwischenzeitlich auf 41,0 m² im Jahr 2018 und steigt seither wieder.» Quelle
Es gibt nur fünf(!) Jahre in der gesamten Statistik, in denen die Wohnfläche pro Kopf abnahm: 2011 (-0,1 m²), 2014 (-0,4 m²) und 2015, 2016, 2017 (um jeweils -0,2 m²). In sämtlichen anderen Jahren nahm die Wohnfläche pro Kopf zu oder stagnierte. Und nur in den vier(!) Jahren von 2010–2013 lag die Wohnfläche pro Kopf höher als 2021, und zwar um sagenhafte 0,4–0,5 m². 2014 war der Wert identisch und in allen anderen erfassten Jahren(!) war der Wert tiefer.


Es bringt doch nichts, auf so populistische Art zu argumentieren. Einfach mal eine steile Behauptungen in den Raum zu stellen, dass die Durchschnittswerte durch einen Anstieg um 25 Daig-Witwen verfälscht sind und somit von der einzigen Wahrheit ablenkt, weil man die nur über die Betrachtung der Entwicklung der 4-Zimmer-Neubauwohnung in den letzten 10 Jahren ablesen kann, denn nur so kann man erkennen, dass die Zunahme der beanspruchten Wohnfläche ein Märchen ist, weil man ja das Gegenteil erlebt hat und es anhand eines spezifischen Datensatzes belegen kann …
Ich will jetzt überhaupt nicht sagen, das du dich im Territorium der Verschwörungsmythen bewegst, aber ich hoffe du merkst schon, dass sich deine Form der Argumentation nicht gross von deren unterscheidet. Du erkennst eine Wahrheit und blendest alle anderen Daten, welche diese nicht stützen aus. Jedenfalls bist du nicht einmal ernsthaft darauf eingegangen.


fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:14Es ist völlig klar. Gestiegen ist die durschnittliche Wohnfläche praktisch nur so wenig weil Alte in Einfamilienhäuschen und Riesenwohnungen bleiben können und alle anderen sich in Mini-Neubau-Blöcke und WGs zwängen.
Und dann noch deine einfache Erklärung, dass alles eine Schuld der Alten (oder der Singles) sei …
Der Immobilienmarkt funktioniert nunmal wie ein Markt. Wir haben eine Soziale Marktwirtschaft und trotzdem entwickelt sich der Immobilienmarkt in deinen Augen nicht sozial genug. So gesehen lese ich eigentlich ein Votum für mehr soziale Eingriffe in den Immobilienmarkt oder ein noch stärkeres Engagement des Staates als Bauträger (analog Wien). Wählst du auch Parteien, welche dies im Programm haben? Oder stimmst du nur bei spezifischen Abstimmungen mit ihnen und erwartest dann, dass sie es dir dann schon recht machen, weil es ja ihre Aufgabe wäre.


fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:14Der Flächenverbrauch ist vorderhand eine demographische und wirtschaftliche Frage und keine Frage der Ansprüche.
Inwiefern ist es keine Frage der Ansprüche? Wer die finanziellen Mittel und/oder die Mietverträge zu günstigen Konditionen besitzt, kann Wohnfläche beanspruchen. Du stellst deren Flächenverbrauch in Frage, weil du der Ansicht bist, dass junge Familie mehr Anspruch darauf hätten. Es ist sehr wohl eine Frage der Ansprüche. Zu klären bleibt nur, ob es sich um gerechtfertigte oder übertriebene Ansprüche handelt. Ich halte den Anspruch auf gleichmässigere Verteilung der Wohnflächen durchaus für legitim und davon würden übrigens auch junge Familien profitieren. Ich kritisiere in erster Linie deine Rhetorik und Argumentation.
Zuletzt geändert von Lällekönig am 03.01.2023, 14:42, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:32 Für mich ist es die Hauptaufgabe der Linken sich für die Arbeiter und Normalos (wirtschaftlich) einzusetzen. Also das System so verbessert, dass diese gegenüber den Reichen (Besitzer der "Wirtschaft") auch Chancen haben, oder sich zumindest dafür einsetzt.
Setzen sich die Linken deiner Meinung nach nicht dafür ein?
Ob sie sich in einer Demokratie durchsetzen können, ist eine andere Frage.

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:32Wenn sie sich aber vermehrt auf aus USA importierte kulturelle Fragestellungen und die soziale Frage in den Hintergrund rückt, bzw. darauf reduziert wird den Mittelstand auszubluten und die Reichen in Ruhe zu lassen, dann haben Familien und Arbeiter gar niemanden, der sich für sie einsetzt. Die Rattenfänger von SVP und FDP somit leichtes Spiel.
Ist das so? Ich hielt das immer nur für ein Märchen der Rechten. Beispiel 99% Initiative vom letzten Jahr. Um den Freibetrag von 100'000 Franken auf Kapitaleinkommen zu erreichen, müssten bei 3% Rendite mindestens 3 Millionen Franken gewinnbringend (also nicht als Eigenheim) angelegt sein. Meiner Ansicht nach zielte das sehr wohl auf die Reichsten ab und wollte nicht im Ansatz den Mittelstand ausbluten.

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:32Eine funktionierende Linke darf die Probleme und Gefühle der Menschen nicht wegreden. Z.b auch die Abneigung gegenüber einer massiven Migration wie in der CH(nach Luxenburg höchste Zuwanderungsquote in ganz Europa) einem Leben als austauschbare Wirtschaftsmaske in Globâle.
Das sehe ich auch so.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von BaslerBasilisk »

Läle: Du hesch scho en lange atem. Goht dr nit einisch mol dLuft us? :o
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Lällekönig hat geschrieben: 03.01.2023, 14:12
fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:32 Für mich ist es die Hauptaufgabe der Linken sich für die Arbeiter und Normalos (wirtschaftlich) einzusetzen. Also das System so verbessert, dass diese gegenüber den Reichen (Besitzer der "Wirtschaft") auch Chancen haben, oder sich zumindest dafür einsetzt.
Setzen sich die Linken deiner Meinung nach nicht dafür ein?
Ob sie sich in einer Demokratie durchsetzen können, ist eine andere Frage.
fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:32 Wenn sie sich aber vermehrt auf aus USA importierte kulturelle Fragestellungen und die soziale Frage in den Hintergrund rückt, bzw. darauf reduziert wird den Mittelstand auszubluten und die Reichen in Ruhe zu lassen, dann haben Familien und Arbeiter gar niemanden, der sich für sie einsetzt. Die Rattenfänger von SVP und FDP somit leichtes Spiel.
Ist das so? Ich hielt das immer nur für ein Märchen der Rechten. Beispiel 99% Initiative vom letzten Jahr. Um den Freibetrag von 100'000 Franken auf Kapitaleinkommen zu erreichen, müssten bei 3% Rendite mindestens 3 Millionen Franken gewinnbringend (also nicht als Eigenheim) angelegt sein. Meiner Ansicht nach zielte das sehr wohl auf die Reichsten ab und wollte nicht im Ansatz den Mittelstand ausbluten.
fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:32 Eine funktionierende Linke darf die Probleme und Gefühle der Menschen nicht wegreden. Z.b auch die Abneigung gegenüber einer massiven Migration wie in der CH(nach Luxenburg höchste Zuwanderungsquote in ganz Europa) einem Leben als austauschbare Wirtschaftsmaske in Globâle.
Das sehe ich auch so.
Gewisse Linke. Aber die Linken sind mir viel zu wenig konsequent bzw. betrachten viele Linke das nicht mehr als ihre Hauptaufgabe sondern versteigen sich oft in nutzloses Gekeiffe betr. Geschlechterkampf und Genderdiskussionen als Hauptthemen. So nehme ich das war. 1-zu-1 Copy Paste aus USA, importieren sie zusammen mit der SVP ganze Diskurse, die überhaupt nicht zur Schweiz passen. Denn man denkt ja global und ist so furchtbar progressiv damit.

Viele haben imho schlicht komplett keinen Wertekompass mehr. Sich jetzt im Iran mit den Frauen solidarisieren, aber sich hier dafür einsetzen, das Burka und Hijab, die absolut frauenverachtenden Machtsymbole des extremen politischen Islam (Muslimbrüder und schlimmer) unbedingt nicht verboten werden dürfen, weil vielleicht ist es ja eine ganz freie Entscheidung sich so unterwürfig zu geben, dass man nicht mal mehr sein fucking face in der Öffentlichkeit zeigt. Ist genau mein Humor.

Was das Verhätscheln der Reichen angeht: Wer hat die Blaupause für die Unternehmenssteuerreform III geliefert? SP-Herzog aus dem linken Basel... Wer war dagegen, dass man dritte Säule auch im Nachhinein nachzahlen könnte, was vor allem dem (akademischen) Mittelstand und deren Familien helfen würde. Ebenfalls die SP.

Im Übrigen beziehe ich mich hier vor allem auf die Stadt Basel, die ja doch relativ lange links regiert war.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Lällekönig hat geschrieben: 03.01.2023, 13:54
fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:14 Du hast ja auch die Zahlen vom 2012 und es werden eben gerade der tatsächliche Flächenverbrauch nach Anzahl Bewohner erhoben und nicht einfach die Zimmergrössen. Wenn also mehr kinderlose Paare in den 4 Zimmerwohnungen leben würden, müssten diese den Schnitt im 2021 sogar erhöhen. Das Gegenteil ist der Fall.
Sorry, fcbblog. Ich habe die Tabs übersehen. Es gibt tatsächlich eine zeitliche Entwicklung zu beobachten. Ich bin da einer falschen Fährte aufgesessen, weil sich diese Statistiken nur bis ins Jahr 2012 erstrecken. Es ändert aber nichts an meinen grundsätzlichen Aussagen.


1980: 36 m²
1990: 39,3 m²
2000: 41,1 m²
2010: 42,1 m²
2020: 41,4 m²

Ginge man noch weiter zurück, so wären es zwischen 1960 und 1970 höchstwahrscheinlich noch weniger Fläche pro Kopf. Und ich kann mir auch kaum vorstellen, dass zu irgendeinem anderen Zeitpunkt im 20. Jahrhundert in Basel mehr Wohnfläche pro Kopf beansprucht wurde als 2010.

Es erstaunt daher nicht sonderlich, dass wenn man nur den Zeitraum von 2012–2020 betrachtet, eine Abnahme der Wohnfläche feststellen kann. Bravo.

Du vergleichst spezifisch das Beispiel der 4-Zimmer-Neubauwohnungen aus den Jahren 2012 und 2020, um deine Aussage zu unterstreichen. Im gleichen Zeitraum könnte man aber auch feststellen, dass in 1, 2 und 6+ Zimmerwohnungen generell mehr Fläche beansprucht wurde. Oder sogar dass in 1, 2 und 6+ Zimmerwohnungen der gleichen Bauperiode mehr Fläche beansprucht wurde (was entweder auf ein Wegfallen von kleinflächigeren Beständen oder auf weniger Personen in den gleichen Haushalten hindeuten könnte).


Ich begreife einfach nicht, warum du deine legitime Kritik – Wohnflächen für Familien werden kleiner – nicht einfach sachlich auf den Punkt bringen kannst und stattdessen die Zunahme der Wohnfläche als Märchen deklarierst und dies anhand eines bestimmten Zeitraums und spezifisch gewählter Beispiele zu belegen versuchst. Du kannst mit diesen Daten ganz easy deine legitime Kritik untermauern, aber nicht die Behauptung, dass die Zunahme ein Märchen sei. Im besten Fall könntest du sagen, dass vor 12 Jahren eine Abnahme der Wohnfläche einsetzte und wir uns unter dem Niveau von damals befinden. Aber selbst dann liesse sich noch entgegnen, dass seit den letzten 5 Jahren die beanspruchte Wohnfläche wieder kontinuierlich zunimmt.

Ich zitiere nochmals:
«2021 beträgt die mittlere Wohnfläche pro Person in Basel-Stadt 41,6 m². Zuvor nahm sie bis 2010 auf 42,1 m² zu, sank zwischenzeitlich auf 41,0 m² im Jahr 2018 und steigt seither wieder.» Quelle
Es gibt nur fünf(!) Jahre in der gesamten Statistik, in denen die Wohnfläche pro Kopf abnahm: 2011 (-0,1 m²), 2014 (-0,4 m²) und 2015, 2016, 2017 (um jeweils -0,2 m²). In sämtlichen anderen Jahren nahm die Wohnfläche pro Kopf zu oder stagnierte. Und nur in den vier(!) Jahren von 2010–2013 lag die Wohnfläche pro Kopf höher als 2021, und zwar um sagenhafte 0,4–0,5 m². 2014 war der Wert identisch und in allen anderen erfassten Jahren(!) war der Wert tiefer.


Es bringt doch nichts, auf so populistische Art zu argumentieren. Einfach mal eine steile Behauptungen in den Raum zu stellen, dass die Durchschnittswerte durch einen Anstieg um 25 Daig-Witwen verfälscht sind und somit von der einzigen Wahrheit ablenkt, weil man die nur über die Betrachtung der Entwicklung der 4-Zimmer-Neubauwohnung in den letzten 10 Jahren ablesen kann, denn nur so kann man erkennen, dass die Zunahme der beanspruchten Wohnfläche ein Märchen ist, weil man ja das Gegenteil erlebt hat und es anhand eines spezifischen Datensatzes belegen kann …
Ich will jetzt überhaupt nicht sagen, das du dich im Territorium der Verschwörungsmythen bewegst, aber ich hoffe du merkst schon, dass sich deine Form der Argumentation nicht gross von deren unterscheidet. Du erkennst eine Wahrheit und blendest alle anderen Daten, welche diese nicht stützen aus. Jedenfalls bist du nicht einmal ernsthaft darauf eingegangen.
 
fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:14 Es ist völlig klar. Gestiegen ist die durschnittliche Wohnfläche praktisch nur so wenig weil Alte in Einfamilienhäuschen und Riesenwohnungen bleiben können und alle anderen sich in Mini-Neubau-Blöcke und WGs zwängen.
Und dann noch deine einfache Erklärung, dass alles eine Schuld der Alten (oder der Singles) sei …
Der Immobilienmarkt funktioniert nunmal wie ein Markt. Wir haben eine Soziale Marktwirtschaft und trotzdem entwickelt sich der Immobilienmarkt in deinen Augen nicht sozial genug. So gesehen lese ich eigentlich ein Votum für mehr soziale Eingriffe in den Immobilienmarkt oder ein noch stärkeres Engagement des Staates als Bauträger (analog Wien). Wählst du auch Parteien, welche dies im Programm haben? Oder stimmst du nur bei spezifischen Abstimmungen mit ihnen und erwartest dann, dass sie es dir dann schon recht machen, weil es ja ihre Aufgabe wäre.
 
fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 05:14 Der Flächenverbrauch ist vorderhand eine demographische und wirtschaftliche Frage und keine Frage der Ansprüche.
Inwiefern ist es keine Frage der Ansprüche? Wer die finanziellen Mittel und/oder die Mietverträge zu günstigen Konditionen besitzt, kann Wohnfläche beanspruchen. Du stellst deren Flächenverbrauch in Frage, weil du der Ansicht bist, dass junge Familie mehr Anspruch darauf hätten. Es ist sehr wohl eine Frage der Ansprüche. Zu klären bleibt nur, ob es sich um gerechtfertigte oder übertriebene Ansprüche handelt. Ich halte den Anspruch auf gleichmässigere Verteilung der Wohnflächen durchaus für legitim und davon würden übrigens auch junge Familien profitieren. Ich kritisiere in erster Linie deine Rhetorik und Argumentation.
Jede Statistik zeigt ja, dass die Alten viel mehr Platz haben. Warum ich so überspitzt formuliere? Weil ich mir das Argument der gestiegenen Ansprüche immer von Alten anhören muss - meistens eben im Sinne von: Ihr Jüngeren seid ja eigentlich selbst schuld, ihr habt einfach zu höhe Ansprüche ans Wohnen.

"Früher waren halt auch die Ansprüche tiefer", "Damals hatte auch nicht jeder eine Waschmaschine", "Wir haben damals auch auf viel verzichtet und nicht immer Ferien gemacht" usw. sagen Sie im Garten des gemütlichen Einfamilienhäuschen mit ihrer vollsubventionierten Rente. Mit früher und damals meinen sie aber nicht ihre eigene Zeit als junge Eltern, sondern wenn, dann ihre Kindheit oder sogar die Ihrer Grosseltern.

Die ganze Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben, vor allem der Jungen, hat man abgestellt um sie vor Covid zu schützen - jetzt wo die Kinderspitäler voll sind mit kranken Kindern wegen RSV und Co. interessiert es den Grossteil einen Scheiss. Ich sags offen und ehrlich - im Verhältnis zu allen Anderen, haben es die Alten in der Schweiz viel zu gut. Ich will ihnen nichts wegnehmen, aber sie sollen sich zumindest dafür einsetzen, dass es der jüngeren Generation einmal ähnlich gut gehen (und zwar auch denen die nichts erben) kann oder ansonsten mal etwas die ewige Motztour abstellen.

Wenn man also von gestiegenen Ansprüchen auf Wohnfläche spricht, dann muss man v.a. die Alten in die Verantwortung nehmen. Für Familien nimmt der Wohnraum aktuell eher ab. Ich denke diese Differenzierung ist wichtig.
Zuletzt geändert von fcbblog.ch am 03.01.2023, 16:43, insgesamt 2-mal geändert.

Fulehung
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Fulehung »

Also in meinen Oberländer Bergtälern ist es leider tatsächlich so: Wer hartnäckig Sprüche gegen Singles klopft, steckt irgendwie immer mit einer Freikirche unter einer Decke.

Was soll vor allem diese Behauptung, dass Singles einsam sind. Haben Singles nicht sogar mehr Sozialkontakte mit Gleichaltrigen als Pärchen? In meinem Bekanntenkreis sind es regelmässig die Verpaarten, die sich total zurückziehen und vereinsamen. Halt dann einfach dumm, wenn nach 3-4 Jahren die Luft draussen ist aus der Beziehung, vom Liebesglück höchstens noch ein Scheidungskind übrig bleibt und man keine Kollegen/Kolleginnen mehr hat, weil man sich jahrelang vor dem Dorfleben versteckt hat.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Fulehung hat geschrieben: 03.01.2023, 16:35 Also in meinen Oberländer Bergtälern ist es leider tatsächlich so: Wer hartnäckig Sprüche gegen Singles klopft, steckt irgendwie immer mit einer Freikirche unter einer Decke.

Was soll vor allem diese Behauptung, dass Singles einsam sind. Haben Singles nicht sogar mehr Sozialkontakte mit Gleichaltrigen als Pärchen? In meinem Bekanntenkreis sind es regelmässig die Verpaarten, die sich total zurückziehen und vereinsamen. Halt dann einfach dumm, wenn nach 3-4 Jahren die Luft draussen ist aus der Beziehung, vom Liebesglück höchstens noch ein Scheidungskind übrig bleibt und man keine Kollegen/Kolleginnen mehr hat, weil man sich jahrelang vor dem Dorfleben versteckt hat.
Verstehe ich auch nicht, Somnium hatte das eingebracht - ich erlebe meine Single Freunde ebenfalls alles andere als einsam. Denke aber schon, dass wenn man lange alleine lebt Einsamkeit v.a. im Alter ein grösseres Thema wird. Aber betrifft sicher nicht nur Singles. Ist eine generelle Krankheit dieser hyperindividualistischen Gesellschaft.
Zuletzt geändert von fcbblog.ch am 03.01.2023, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Bierathlet
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Bierathlet »

Fulehung hat geschrieben: 03.01.2023, 16:35 Also in meinen Oberländer Bergtälern ist es leider tatsächlich so: Wer hartnäckig Sprüche gegen Singles klopft, steckt irgendwie immer mit einer Freikirche unter einer Decke.

Was soll vor allem diese Behauptung, dass Singles einsam sind. Haben Singles nicht sogar mehr Sozialkontakte mit Gleichaltrigen als Pärchen? In meinem Bekanntenkreis sind es regelmässig die Verpaarten, die sich total zurückziehen und vereinsamen. Halt dann einfach dumm, wenn nach 3-4 Jahren die Luft draussen ist aus der Beziehung, vom Liebesglück höchstens noch ein Scheidungskind übrig bleibt und man keine Kollegen/Kolleginnen mehr hat, weil man sich jahrelang vor dem Dorfleben versteckt hat.

Ja ok das Berner Oberland muss nach all deinen Beiträgen dazu sowieso ein Vorort der Hölle sein. :p

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Appendix »

Bierathlet hat geschrieben: 03.01.2023, 16:47
Fulehung hat geschrieben: 03.01.2023, 16:35 Also in meinen Oberländer Bergtälern ist es leider tatsächlich so: Wer hartnäckig Sprüche gegen Singles klopft, steckt irgendwie immer mit einer Freikirche unter einer Decke.

Was soll vor allem diese Behauptung, dass Singles einsam sind. Haben Singles nicht sogar mehr Sozialkontakte mit Gleichaltrigen als Pärchen? In meinem Bekanntenkreis sind es regelmässig die Verpaarten, die sich total zurückziehen und vereinsamen. Halt dann einfach dumm, wenn nach 3-4 Jahren die Luft draussen ist aus der Beziehung, vom Liebesglück höchstens noch ein Scheidungskind übrig bleibt und man keine Kollegen/Kolleginnen mehr hat, weil man sich jahrelang vor dem Dorfleben versteckt hat.

Ja ok das Berner Oberland muss nach all deinen Beiträgen dazu sowieso ein Vorort der Hölle sein. :p

Ist mir auch schon aufgefallen. :-) Heimatliebe sieht anders aus

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Fulehung »

Hat was. Eigentlich braucht es einen Thread "Es wird immer schlimmer im Oberland - Älplerversion". :D

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Lällekönig
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:20Gewisse Linke. Aber die Linken sind mir viel zu wenig konsequent bzw. betrachten viele Linke das nicht mehr als ihre Hauptaufgabe sondern versteigen sich oft in nutzloses Gekeiffe betr. Geschlechterkampf und Genderdiskussionen als Hauptthemen. So nehme ich das war. 1-zu-1 Copy Paste aus USA, importieren sie zusammen mit der SVP ganze Diskurse, die überhaupt nicht zur Schweiz passen. Denn man denkt ja global und ist so furchtbar progressiv damit.
Worin liegt das Problem bei Gleichberechtigung und Genderdiskussionen? Solange eine empfundene Benachteiligung auch belegt werden kann, könnte man sie ja relativ einfach beseitigen und die Energie wäre frei für andere Themen. Mich stört eher der vehemente Widerstand in diesen Bereichen und man könnte ihn sogar für ein geschicktes Ablenkungsmanöver halten, wollte man den Rechten taktisches Kalkül vorwerfen. Ich finde es auch absurd, wie sich einige Linke davon ablenken lassen und auf Nebenschauplätzen verzetteln.

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:20Viele haben imho schlicht komplett keinen Wertekompass mehr. Sich jetzt im Iran mit den Frauen solidarisieren, aber sich hier dafür einsetzen, das Burka und Hijab, die absolut frauenverachtenden Machtsymbole des extremen politischen Islam (Muslimbrüder und schlimmer) unbedingt nicht verboten werden dürfen, weil vielleicht ist es ja eine ganz freie Entscheidung sich so unterwürfig zu geben, dass man nicht mal mehr sein fucking face in der Öffentlichkeit zeigt. Ist genau mein Humor.
Keinen oder einen anderen? Das Beispiel ist eine moralisch äussert schwierig zu beantwortende Frage. Ich stehe da selbst in einem gewissen Dilemma und ich würde jetzt nicht von mir behaupten, meinen Wertekompass komplett verloren zu haben.

Ich verstehe den Ansatz, keine Vorschriften machen zu wollen, aber auch jenen, dass der Ausdruck der Ungleichberechtigung inakzeptabel scheint. Wieviel Freiheit hat jemand, dem die Freiheit der Unterwerfung genommen wird? Wie würdest du sicherstellen können, dass die Frauenverachtung auch aufgehört hat, wenn man sie nicht mehr sieht? Ist die Welt in Ordnung, wenn das Symbol verboten wird?

Nach meinem Wertekompass sollen Burka und Hijab verschwinden, aber nicht über Verbote. Bei einem Verbot sehe ich eine zu grosse Gefahr darin, dass diese Frauen dann kaum noch Wohnung oder Haus verlassen könnten, oder das Hotelzimmer, sofern sie überhaupt noch hier Urlaub machen. Das fände ich jetzt nicht sonderlich moralischer.

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:20Was das Verhätscheln der Reichen angeht: Wer hat die Blaupause für die Unternehmenssteuerreform III geliefert? SP-Herzog aus dem linken Basel... Wer war dagegen, dass man dritte Säule auch im Nachhinein nachzahlen könnte, was vor allem dem (akademischen) Mittelstand und deren Familien helfen würde. Ebenfalls die SP.
Ich würde auch radikalere Schritte anstreben, aber in einer Demokratie bringt es relativ wenig, an Kompromisslosigkeit zu scheitern.
Ist es vorstellbar, dass die Absicht hinter Herzogs Blaupause der USR III war, eine mehrheitsfähige Lösung zu präsentieren? Wie hätte sie wohl die Blaupause formuliert, wenn die Schweiz mehrheitlich links gewesen wäre? Gleich oder linker?

Da haben die Linken eine Destabilisierung der 1. und 2. Säule gewittert. Vom Prinzip her unterscheidet sich das nicht gross davon, wenn du in einer Verbesserung von alternativen Familienmodellen einen Angriff auf die traditionelle Familie witterst. Ob diese reflexartigen Freund/Feind Zuschreibungen immer richtig sind, wage ich zu bezweifeln.


Ich habe Verständnis dafür, dass du deine Aufgabe darin siehst, die traditionellen Werte der Familie hochzuhalten und dich nicht gleichzeitig auch noch um soziale Gerechtigkeit kümmern kannst, dies also quasi an die Linken delegierst. Es zu deren Hauptaufgabe erklärst. Klassische Arbeitsteilung, das macht euch eigentlich zu Mitstreitern im Kampf für eine wertvollere Schweiz.

Ich kann nachvollziehen, dass du gegen die Linken bist, weil du deine traditionelle Familienwerte gefährdet siehst, weil sich die Linken auch für andere, alternative Familienformen einsetzen. Ich halte dies aber für eine unbegründete Angst. Nüchtern betrachtet kämpfen die Linken ja nicht gegen deine traditionellen Familienformen (sind also kein Feind), sondern nur für andere alternative Familienformen, weil sie diese als benachteiligt sehen (sind dir und deinen eigenen Werten gegenüber also neutral).

Aber wenn du siehst, dass sie im Kampf um soziale Gerechtigkeit unterliegen, dann solltest du ihnen doch als Mitstreiter zur Seite stehen? Aber stattdessen ziehst du es vor zu motzen, dass sie nicht mehr Energie in ihre von dir definierte Hauptaufgabe, euer gemeinsames Anliegen, der sozialen Gerechtigkeit gesteckt haben und zu viel Energie auf andere Bereiche vergeudet haben, wie alternative Familienmodelle, Gleichberechtigung oder Genderdiskussionen.

Kann man machen. Aber wundere dich dann nicht, wenn beispielsweise die Wohnungspreise für deine traditionellen Familien steigen und deren Einkommen im Verhältnis sinkt. Weil Konzerne und Reiche verhätschelt werden, usw. Sie haben sich dafür eingesetzt und sind unterlegen. Ob das nun daran liegt, dass sie sich verzettelt haben oder dass sie nicht auf dich gehört haben, weil du sie wie ein Feind, statt wie einen Mitstreiter ansprichst, sei mal dahingestellt. Du hast es vorgezogen, dich für deine traditionellen Familien einzusetzen, indem du Energie aufgewendet hast, die Bedingungen für alternative Familien so schlecht zu halten wie sie sind, statt die Bedingungen für alle zu verbessern, also auch für deine traditionelle Familien.

Schlussendlich bleibt es eine Frage der eigenen Werte und wie man sich dafür einsetzt. Ich halte die Stimmungsmache gegen Mitstreiter jedoch für vergeudete Energie und ich glaube sogar, dass du dir und deinen traditionellen Familien mit Ausdrücken wie «familienfeindliches linkes Basel» oder deinem Engagement gegen die «Ehe für alle» einen Bärendienst erweist. Die von dir definierten Aufgaben der Linken wird bestimmt nicht besser ausgeführt, nur weil du ihnen verbale Stöcke zwischen die Beine wirfst, sobald sie ihren eigenen Aufgabenbereich ausweiten.

Ich halte es jeweils für effizienter, sich auf gemeinsame Werte zu fokussieren. Die eigenen Werte zu verteidigen, aber nicht andere durch die eigenen Werte zu benachteiligen oder sie ihnen gar aufzwingen zu wollen.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

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Lällekönig hat geschrieben: 03.01.2023, 17:43
fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:20 Gewisse Linke. Aber die Linken sind mir viel zu wenig konsequent bzw. betrachten viele Linke das nicht mehr als ihre Hauptaufgabe sondern versteigen sich oft in nutzloses Gekeiffe betr. Geschlechterkampf und Genderdiskussionen als Hauptthemen. So nehme ich das war. 1-zu-1 Copy Paste aus USA, importieren sie zusammen mit der SVP ganze Diskurse, die überhaupt nicht zur Schweiz passen. Denn man denkt ja global und ist so furchtbar progressiv damit.
Worin liegt das Problem bei Gleichberechtigung und Genderdiskussionen? Solange eine empfundene Benachteiligung auch belegt werden kann, könnte man sie ja relativ einfach beseitigen und die Energie wäre frei für andere Themen. Mich stört eher der vehemente Widerstand in diesen Bereichen und man könnte ihn sogar für ein geschicktes Ablenkungsmanöver halten, wollte man den Rechten taktisches Kalkül vorwerfen. Ich finde es auch absurd, wie sich einige Linke davon ablenken lassen und auf Nebenschauplätzen verzetteln.
fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:20 Viele haben imho schlicht komplett keinen Wertekompass mehr. Sich jetzt im Iran mit den Frauen solidarisieren, aber sich hier dafür einsetzen, das Burka und Hijab, die absolut frauenverachtenden Machtsymbole des extremen politischen Islam (Muslimbrüder und schlimmer) unbedingt nicht verboten werden dürfen, weil vielleicht ist es ja eine ganz freie Entscheidung sich so unterwürfig zu geben, dass man nicht mal mehr sein fucking face in der Öffentlichkeit zeigt. Ist genau mein Humor.
Keinen oder einen anderen? Das Beispiel ist eine moralisch äussert schwierig zu beantwortende Frage. Ich stehe da selbst in einem gewissen Dilemma und ich würde jetzt nicht von mir behaupten, meinen Wertekompass komplett verloren zu haben.

Ich verstehe den Ansatz, keine Vorschriften machen zu wollen, aber auch jenen, dass der Ausdruck der Ungleichberechtigung inakzeptabel scheint. Wieviel Freiheit hat jemand, dem die Freiheit der Unterwerfung genommen wird? Wie würdest du sicherstellen können, dass die Frauenverachtung auch aufgehört hat, wenn man sie nicht mehr sieht? Ist die Welt in Ordnung, wenn das Symbol verboten wird?

Nach meinem Wertekompass sollen Burka und Hijab verschwinden, aber nicht über Verbote. Bei einem Verbot sehe ich eine zu grosse Gefahr darin, dass diese Frauen dann kaum noch Wohnung oder Haus verlassen könnten, oder das Hotelzimmer, sofern sie überhaupt noch hier Urlaub machen. Das fände ich jetzt nicht sonderlich moralischer.
fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:20 Was das Verhätscheln der Reichen angeht: Wer hat die Blaupause für die Unternehmenssteuerreform III geliefert? SP-Herzog aus dem linken Basel... Wer war dagegen, dass man dritte Säule auch im Nachhinein nachzahlen könnte, was vor allem dem (akademischen) Mittelstand und deren Familien helfen würde. Ebenfalls die SP.
Ich würde auch radikalere Schritte anstreben, aber in einer Demokratie bringt es relativ wenig, an Kompromisslosigkeit zu scheitern.
Ist es vorstellbar, dass die Absicht hinter Herzogs Blaupause der USR III war, eine mehrheitsfähige Lösung zu präsentieren? Wie hätte sie wohl die Blaupause formuliert, wenn die Schweiz mehrheitlich links gewesen wäre? Gleich oder linker?

Da haben die Linken eine Destabilisierung der 1. und 2. Säule gewittert. Vom Prinzip her unterscheidet sich das nicht gross davon, wenn du in einer Verbesserung von alternativen Familienmodellen einen Angriff auf die traditionelle Familie witterst. Ob diese reflexartigen Freund/Feind Zuschreibungen immer richtig sind, wage ich zu bezweifeln.


Ich habe Verständnis dafür, dass du deine Aufgabe darin siehst, die traditionellen Werte der Familie hochzuhalten und dich nicht gleichzeitig auch noch um soziale Gerechtigkeit kümmern kannst, dies also quasi an die Linken delegierst. Es zu deren Hauptaufgabe erklärst. Klassische Arbeitsteilung, das macht euch eigentlich zu Mitstreitern im Kampf für eine wertvollere Schweiz.

Ich kann nachvollziehen, dass du gegen die Linken bist, weil du deine traditionelle Familienwerte gefährdet siehst, weil sich die Linken auch für andere, alternative Familienformen einsetzen. Ich halte dies aber für eine unbegründete Angst. Nüchtern betrachtet kämpfen die Linken ja nicht gegen deine traditionellen Familienformen (sind also kein Feind), sondern nur für andere alternative Familienformen, weil sie diese als benachteiligt sehen (sind dir und deinen eigenen Werten gegenüber also neutral).

Aber wenn du siehst, dass sie im Kampf um soziale Gerechtigkeit unterliegen, dann solltest du ihnen doch als Mitstreiter zur Seite stehen? Aber stattdessen ziehst du es vor zu motzen, dass sie nicht mehr Energie in ihre von dir definierte Hauptaufgabe, euer gemeinsames Anliegen, der sozialen Gerechtigkeit gesteckt haben und zu viel Energie auf andere Bereiche vergeudet haben, wie alternative Familienmodelle, Gleichberechtigung oder Genderdiskussionen.

Kann man machen. Aber wundere dich dann nicht, wenn beispielsweise die Wohnungspreise für deine traditionellen Familien steigen und deren Einkommen im Verhältnis sinkt. Weil Konzerne und Reiche verhätschelt werden, usw. Sie haben sich dafür eingesetzt und sind unterlegen. Ob das nun daran liegt, dass sie sich verzettelt haben oder dass sie nicht auf dich gehört haben, weil du sie wie ein Feind, statt wie einen Mitstreiter ansprichst, sei mal dahingestellt. Du hast es vorgezogen, dich für deine traditionellen Familien einzusetzen, indem du Energie aufgewendet hast, die Bedingungen für alternative Familien so schlecht zu halten wie sie sind, statt die Bedingungen für alle zu verbessern, also auch für deine traditionelle Familien.

Schlussendlich bleibt es eine Frage der eigenen Werte und wie man sich dafür einsetzt. Ich halte die Stimmungsmache gegen Mitstreiter jedoch für vergeudete Energie und ich glaube sogar, dass du dir und deinen traditionellen Familien mit Ausdrücken wie «familienfeindliches linkes Basel» oder deinem Engagement gegen die «Ehe für alle» einen Bärendienst erweist. Die von dir definierten Aufgaben der Linken wird bestimmt nicht besser ausgeführt, nur weil du ihnen verbale Stöcke zwischen die Beine wirfst, sobald sie ihren eigenen Aufgabenbereich ausweiten.

Ich halte es jeweils für effizienter, sich auf gemeinsame Werte zu fokussieren. Die eigenen Werte zu verteidigen, aber nicht andere durch die eigenen Werte zu benachteiligen oder sie ihnen gar aufzwingen zu wollen.
Du schätzt mich falsch ein - ich bin eben gerade ziemlich dezidiert links im klassischen Sinn nämlich der sozialen Frage. Was ich mache ist Kritik aus den eigenen Reihen.

Solange die Lifestyle-Linke inden linken Parteien vorherrscht und es Avantgarde findet sich betreffend Gender und ähnlichem möglichst progressiv zu positioneren obwohl es 80-90% der Stimmbevölkerung auf den Sack geht, wird Links keine Mehrheiten für soziale Anliegen erreichen können.

Deshalb halte ich meine Kritik in dieser Hinsicht durchaus für richtig.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:32Jede Statistik zeigt ja, dass die Alten viel mehr Platz haben.
Habe ich den Tab für die Aufschlüsselung nach Alter auch übersehen? Das Baujahr einer Wohnung muss sich nicht mit dem Alter deren Bewohner decken.

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:32Warum ich so überspitzt formuliere? Weil ich mir das Argument der gestiegenen Ansprüche immer von Alten anhören muss - meistens eben im Sinne von: Ihr Jüngeren seid ja eigentlich selbst schuld, ihr habt einfach zu höhe Ansprüche ans Wohnen.

"Früher waren halt auch die Ansprüche tiefer", "Damals hatte auch nicht jeder eine Waschmaschine", "Wir haben damals auch auf viel verzichtet und nicht immer Ferien gemacht" usw. sagen Sie im Garten des gemütlichen Einfamilienhäuschen mit ihrer vollsubventionierten Rente. Mit früher und damals meinen sie aber nicht ihre eigene Zeit als junge Eltern, sondern wenn, dann ihre Kindheit oder sogar die Ihrer Grosseltern.
Ich habe den gestiegenen Anspruch nicht auf Junge bezogen, sondern brachte ihn in der Diskussion zum Thema Zersiedelung auf. Weil die flächige Ausdehnung der Wohnbauten eben auch damit zusammenhängt, dass durchschnittliche mehr Wohnfläche pro Kopf beansprucht wird und sich nicht alleine mit der Bevölkerungszahl erklären lässt. Es tut mir leid, dass dir das wie ein Vorwurf eines alten Sackes erschienen ist, der dir den Anspruch auf grössere Wohnfläche verwehren wollen würde, aber ich wüsste nicht wo ich dir einen Anlass gegeben habe, dies zu vermuten.

Ich bin sogar deiner Meinung, dass es unverschämt ist, wieviel Wohnfläche sich einige zu beanspruchen leisten können, während andere ihre Ansprüche zurückstecken sollen. Es bringt aber gar nichts gegen Alte oder gegen Singles zu wettern, weil auch Altersarmut und allgemein höhere Lebenskosten für Alleinlebende anfallen. Es wird auch bestimmt keiner Familie mehr Wohnfläche verwehrt, weil sie jung ist. Es ist schlicht und einfach eine Frage des Geldes. Keine Ahnung, warum du das nicht einfach beim Namen nennst. Eine reiche junge Familie wird keine Probleme haben sich mehr Fläche zu leisten, eine arme hingegen schon. Das gleiche gilt auch für Alte, Ausländer, Singles, etc. Wenn du unbedingt einen Sündenbock brauchst, dann solltest du doch gegen jene Reiche schiessen, die sich übermässig viel Platz gönnen. Denn nicht mal alle Reiche sind schuld an der knappen Wohnsituation. Selbst Reiche können auf angemessener Fläche wohnen. Und ja, den Vorteil von alten und zT günstigeren Mietverträgen ist real, auch dass die Menschen älter werden und länger selbstständig bleiben und somit heute mehr Alte Platz beanspruchen als früher. Aber hör doch mal mit deinen irrwitzigen Schuldzuweisungen auf. Wenn dir jemand einreden will, dass die Ansprüche junger Familien geringer als die Ansprüche Reicher sein soll, dann kannst du ihm ziemlich gründlich den Kopf dafür waschen. Aber selber anfangen Märchen zu erzählen (ist so weil die Linken, weil die Alten, weil die Singles, weil gar nicht mehr Fläche pro Kopf beansprucht wird, etc), weil du vielleicht gemeint hast, ich würde dir mit einem Märchen deinen Anspruch ausreden wollen(?), halte ich nicht für zielführend.

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:32Die ganze Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben, vor allem der Jungen, hat man abgestellt um sie vor Covid zu schützen - jetzt wo die Kinderspitäler voll sind mit kranken Kindern wegen RSV und Co. interessiert es den Grossteil einen Scheiss. Ich sags offen und ehrlich - im Verhältnis zu allen Anderen, haben es die Alten in der Schweiz viel zu gut. Ich will ihnen nichts wegnehmen, aber sie sollen sich zumindest dafür einsetzen, dass es der jüngeren Generation einmal ähnlich gut gehen (und zwar auch denen die nichts erben) kann oder ansonsten mal etwas die ewige Motztour abstellen.
Ich bin auch der Meinung, dass die Jungen es heute viel schwieriger haben als früher. Dass ihnen eine immense Last aufgebürdet wird und die Suppe auslöffeln müssen, welche uns Generationen vor uns eingebrockt haben. Das hat aber höchstens die gleiche Ursache wie das Wohnflächenproblem. Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, warum es unseren Alten verhältnismässig viel zu gut geht?

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:32Wenn man also von gestiegenen Ansprüchen auf Wohnfläche spricht, dann muss man v.a. die Alten in die Verantwortung nehmen. Für Familien nimmt der Wohnraum aktuell eher ab. Ich denke diese Differenzierung ist wichtig.
Für die allermeisten Vermieter spielt die Kaufkraft eine höhere Rolle als das Alter. Wenn du sagen würdest, dass die durchschnittliche Kaufkraft junger Familien abnimmt oder dass die durchschnittliche junge Familie sich weniger Wohnraum leisten kann als früher, würde ich dir zustimmen. Diese Differenzierung ist mir wichtig.
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 17:57 Du schätzt mich falsch ein - ich bin eben gerade ziemlich dezidiert links im klassischen Sinn nämlich der sozialen Frage. Was ich mache ist Kritik aus den eigenen Reihen.

Solange die Lifestyle-Linke inden linken Parteien vorherrscht und es Avantgarde findet sich betreffend Gender und ähnlichem möglichst progressiv zu positioneren obwohl es 80-90% der Stimmbevölkerung auf den Sack geht, wird Links keine Mehrheiten für soziale Anliegen erreichen können.

Deshalb halte ich meine Kritik in dieser Hinsicht durchaus für richtig.
Du siehst dich ja als Sozialdemokrat alter Schule, der die heutigen Linken für unwählbar hält, während du ausserhalb der linken Bubble laufend gegen diese schimpfst … sorry … sie kritisierst.

Hältst du das für eine konstruktive Form der Kritik? Was bezweckst du damit?

Wäre es nicht sinnvoller, statt «aus den eigenen Reihen», «in den eigenen Reihen» zu kritiseren? Also innerhalb der linken Bubble schimpfen und ausserhalb für die klassischen Themen weibeln, damit die vermeintlich unwichtigen Themen übertönt werden und man endlich mal die wichtigen Dinge hört?

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Lällekönig hat geschrieben: 03.01.2023, 19:15
fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:32Jede Statistik zeigt ja, dass die Alten viel mehr Platz haben.
Habe ich den Tab für die Aufschlüsselung nach Alter auch übersehen? Das Baujahr einer Wohnung muss sich nicht mit dem Alter deren Bewohner decken.

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:32Warum ich so überspitzt formuliere? Weil ich mir das Argument der gestiegenen Ansprüche immer von Alten anhören muss - meistens eben im Sinne von: Ihr Jüngeren seid ja eigentlich selbst schuld, ihr habt einfach zu höhe Ansprüche ans Wohnen.

"Früher waren halt auch die Ansprüche tiefer", "Damals hatte auch nicht jeder eine Waschmaschine", "Wir haben damals auch auf viel verzichtet und nicht immer Ferien gemacht" usw. sagen Sie im Garten des gemütlichen Einfamilienhäuschen mit ihrer vollsubventionierten Rente. Mit früher und damals meinen sie aber nicht ihre eigene Zeit als junge Eltern, sondern wenn, dann ihre Kindheit oder sogar die Ihrer Grosseltern.
Ich habe den gestiegenen Anspruch nicht auf Junge bezogen, sondern brachte ihn in der Diskussion zum Thema Zersiedelung auf. Weil die flächige Ausdehnung der Wohnbauten eben auch damit zusammenhängt, dass durchschnittliche mehr Wohnfläche pro Kopf beansprucht wird und sich nicht alleine mit der Bevölkerungszahl erklären lässt. Es tut mir leid, dass dir das wie ein Vorwurf eines alten Sackes erschienen ist, der dir den Anspruch auf grössere Wohnfläche verwehren wollen würde, aber ich wüsste nicht wo ich dir einen Anlass gegeben habe, dies zu vermuten.

Ich bin sogar deiner Meinung, dass es unverschämt ist, wieviel Wohnfläche sich einige zu beanspruchen leisten können, während andere ihre Ansprüche zurückstecken sollen. Es bringt aber gar nichts gegen Alte oder gegen Singles zu wettern, weil auch Altersarmut und allgemein höhere Lebenskosten für Alleinlebende anfallen. Es wird auch bestimmt keiner Familie mehr Wohnfläche verwehrt, weil sie jung ist. Es ist schlicht und einfach eine Frage des Geldes. Keine Ahnung, warum du das nicht einfach beim Namen nennst. Eine reiche junge Familie wird keine Probleme haben sich mehr Fläche zu leisten, eine arme hingegen schon. Das gleiche gilt auch für Alte, Ausländer, Singles, etc. Wenn du unbedingt einen Sündenbock brauchst, dann solltest du doch gegen jene Reiche schiessen, die sich übermässig viel Platz gönnen. Denn selbst Reiche könnten auf angemessener Fläche, sind also nicht per Reich-Sein schuld an der knappen Wohnsituation. Und ja, den Vorteil von alten und zT günstigeren Mietverträgen ist real, auch dass die Menschen älter werden und länger selbstständig bleiben und somit heute mehr Alte Platz beanspruchen als früher. Aber hör doch mal mit deinen irrwitzigen Schuldzuweisungen auf. Wenn dir jemand einreden will, dass die Ansprüche junger Familien geringer als die Ansprüche Reicher sein soll, dann kannst du ihm ziemlich gründlich den Kopf dafür waschen. Aber selber anfangen Märchen zu erzählen (ist so weil die Linken, weil die Alten, weil die Singles, weil gar nicht mehr Fläche pro Kopf beansprucht wird, etc), weil du vielleicht gemeint hast, ich würde dir mit einem Märchen deinen Anspruch ausreden wollen(?), halte ich nicht für zielführend.

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:32Die ganze Wirtschaft und das gesellschaftliche Leben, vor allem der Jungen, hat man abgestellt um sie vor Covid zu schützen - jetzt wo die Kinderspitäler voll sind mit kranken Kindern wegen RSV und Co. interessiert es den Grossteil einen Scheiss. Ich sags offen und ehrlich - im Verhältnis zu allen Anderen, haben es die Alten in der Schweiz viel zu gut. Ich will ihnen nichts wegnehmen, aber sie sollen sich zumindest dafür einsetzen, dass es der jüngeren Generation einmal ähnlich gut gehen (und zwar auch denen die nichts erben) kann oder ansonsten mal etwas die ewige Motztour abstellen.
Ich bin auch der Meinung, dass die Jungen es heute viel schwieriger haben als früher. Dass ihnen eine immense Last aufgebürdet wird und die Suppe auslöffeln müssen, welche uns Generationen vor uns eingebrockt haben. Das hat aber höchstens die gleiche Ursache wie das Wohnflächenproblem. Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, warum es unseren Alten verhältnismässig viel zu gut geht?

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 16:32Wenn man also von gestiegenen Ansprüchen auf Wohnfläche spricht, dann muss man v.a. die Alten in die Verantwortung nehmen. Für Familien nimmt der Wohnraum aktuell eher ab. Ich denke diese Differenzierung ist wichtig.
Für die allermeisten Vermieter spielt die Kaufkraft eine höhere Rolle als das Alter. Wenn du sagen würdest, dass die durchschnittliche Kaufkraft junger Familien abnimmt, würde ich dir zustimmen. Diese Differenzierung ist mir wichtig.

Ich hatte dir ein paar Posts weiter oben den Link für alle Statistiken des Bundes zum Flachenverbrauch gegeben. Dort gibts natürlich auch die Aufschlüsselung nach Alter.

Junge Familien sind auf dem Wohnmarkt gegenüber Alten doppelt gestraft. Einerseits hat ihre Kaufkraft massiv abgenommen in den letzten Jahrzehnten, während heutige Rentner ihr Vermögen nach der Pensionierung in den allermeisten Fällen sogar noch vergrössern (Ich frage mich auf wessen Kosten?). Sie müssen eben umziehen, das heisst in den allermeisten Fällen zahlen sie die Marktmiete, während alte Personen entweder im günstig erworbenen Wohneigentum wohnen bleiben, oder falls sie zur Miete wohnen eine günstige Bestandsmiete haben.

In der Schweiz werden die Jungen abgezockt. Von den Reichen und relativ wohlhabenden Alten. Sei es in der PK, AHV oder am Wohnungsmarkt. Überall wird von jung zu alt umverteilt.

Und das obwohl es den Alten finanziell viel besser geht als z.B. den Kindern. Das ist eine unsoziale Schweinerei und wäre ein Thema das die Linke z.B. mal angehen dürfte ;).
Zuletzt geändert von fcbblog.ch am 03.01.2023, 20:02, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Lällekönig hat geschrieben: 03.01.2023, 19:31
fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 17:57 Du schätzt mich falsch ein - ich bin eben gerade ziemlich dezidiert links im klassischen Sinn nämlich der sozialen Frage. Was ich mache ist Kritik aus den eigenen Reihen.

Solange die Lifestyle-Linke inden linken Parteien vorherrscht und es Avantgarde findet sich betreffend Gender und ähnlichem möglichst progressiv zu positioneren obwohl es 80-90% der Stimmbevölkerung auf den Sack geht, wird Links keine Mehrheiten für soziale Anliegen erreichen können.

Deshalb halte ich meine Kritik in dieser Hinsicht durchaus für richtig.
Du siehst dich ja als Sozialdemokrat alter Schule, der die heutigen Linken für unwählbar hält, während du ausserhalb der linken Bubble laufend gegen diese schimpfst … sorry … sie kritisierst.

Hältst du das für eine konstruktive Form der Kritik? Was bezweckst du damit?

Wäre es nicht sinnvoller, statt «aus den eigenen Reihen», «in den eigenen Reihen» zu kritiseren? Also innerhalb der linken Bubble schimpfen und ausserhalb für die klassischen Themen weibeln, damit die vermeintlich unwichtigen Themen übertönt werden und man endlich mal die wichtigen Dinge hört?

Nein das denke ich nicht. Die "reinigende" Niederlage ist ja mit einer SP die bald einen Bundesratssitz verlieren könnte längst da... Nur hat die Parteispitze den Schuss nicht gehört und rennt entweder sehenden Auges ins Verderben, oder ist unfähig.

In gewissen Themenbereichen wie Gender und Migration steht man quer entgegen einem Grossteil des wählenden Volks.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

BSL>ZRH hat geschrieben: 02.01.2023, 12:59
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 31.12.2022, 11:10
Rotblau2 hat geschrieben: 31.12.2022, 10:03
Aber es darf nicht sein, dass man den Andersdenkenden die eigene Ideologie aufzwingt. Und da nerven die Linken. ... Aber sie sollen die Leute, die das nicht tun wollen, gefälligst in Ruhe lassen.
... Heutzutage zwingen die Linken den Menschen ihre Moral auf und machen Abweichlern das Leben schwer. 

Du denkst einfach viel zu kurz (Bias? Rosarote Brille) und meinst, Handlungen und Ideologien der Bürgerlichen haben keine Folgen und keine Auswirkungen auf die Menschen.

Darum: Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit den Folgen des Klimawandels, die sie mir aufzwingen?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit dem lärmigen und gefährlichen Auto Stadtverkehr?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit der Zerstörung unserer Natur und Biodiversität?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit der Vergiftung meines Trinkwassers?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit Strom sparen und Energiemangel, was sie mir mit ihrer fehlgeschlagenen Energiepolitik und "Wintertourismus First" Ideologie aufzwingen?

Politik und Ideologie der Bürgerlichen lässt mich und sehr viele Menschen in der Schweiz und auf der ganzen Welt auch nicht in Ruhe. Sie zwingen mir ihre Politik und Ideologie tagtäglich auf. Ich kann mich dagegen auch nicht wehren, anders als bei den linken Ideologien, wo ich einfach das Velo nicht nehmen muss.
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer schädlichen Wirtschaftspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mir ihrer kommunistisch angehauchten Verkehrspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Förderung der Sozialhilfe in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Asylpolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer EU freundlichen Europapolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Steuerpolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Migrationspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Geldverbrennung durch Entwicklungshilfe in Ruhe?

Das Spiel können zwei spielen. So wie du dich über die Bürgerlichen aufregst, so rege ich mich über die Linken (SP und die Grünen) auf. Am Ende wird durch eine Volksabstimmung entschieden. Demokratie nennt man das. 

Die Auflistung wäre jetzt nicht nötig gewesen, Rotblau2 hat die meisten Punkte ja schon erwähnt.

Seine Aussage war, dass nur Linke anderen Menschen etwas aufzwängen und die Bürgerlichen die Menschen grundsätzlich in Ruhe lassen. Genau die gleichen Vorwürfe machen die Bürgerlichen und Rechten auch immer bei den Klimaklebern. Diese und nur diese seien es die den Mitbürgern etwas aufzwingen und Menschen behindern.

Ich wollte lediglich aufzeigen dass dies alles eine sehr einseitige Sichtweise ist und die Bürgerlichen und Rechten die Menschen alles andere als in Ruhe lassen. Sie zwingen ihnen genauso ihre Politik und Ideologien auf.

Von daher stimme ich dir absolut zu, das Spiel spielen natürlich beide, das war meine Aussage.

Ein Tipp falls du in einer Diskussion ernst genommen werden möchtest. Verzichte doch auf rechte Kampfbegriffe wie "kommunistisch". Wir sind hier nicht in den USA wo alles was von Parteien links der Rechten kommt "Linksextrem" ist und mit Regimes in Venezuela und der Sowjetunion verglichen werden müssen. Es gibt auch noch andere linke Politik und anderen Sozialismus als es dort gegeben hat.

Und ja, beim Klimawandel kann die CH nichts machen.
Als Schweiz leben wir deutlich über dem internationalen Durchschnitt, vor allem wenn man die Auswirkungen von unserem Konsum betrachten.
Meine Meinung dazu und ein paar Fakten und Zahlen habe ich hier verfasst:
viewtopic.php?p=1861040#p1861040
Fazit: Wir sind europaweit das schlimmste Land, doppelt so hoch wie der europäische Durchschnitt. Würden alle Länder so emissionieren würde der Klimawandel noch viel mehr beschleunigt.

Musterknabe sein müssen wir hier wirklich nicht
Naja, es würde in vielen Bereichen aber die Abhängigkeit vom Ausland reduzieren und uns zum technologischen Vorreiter machen, was man wiederum zu Geld machen könnte.
Norwegen hat mit den Schultern gezuckt als Russland das Gas abgedreht hat. "Stromgewinnung aus Gas? Was ist das?" Wir hingegen sind noch immer hochgradig abhängig von ausländischen Energiequellen.

Wer seinen eigenen Lebensstandard freiwillig herabsetzen möchte bitte, wir leben in einem freien Land, aber an der Urne hat dies keine Chance (siehe letzte CO2 Abstimmung).
Hier kommt doch darauf an, was man als Lebensstandard sieht, nicht?
Ist 3x am Tag Fleisch Lebensstandard? Wird dieser so schlimm reduziert, wenn man Fleisch nur 1-3 Mal pro Woche hat?
Ist ein Auto mit Benzin Lebensstandard, ein Elektroauto hingegen nicht?
Was ist mit einer Wärmepumpe im Vergleich zur Ölheizung? Gut isolierte Häuser im Vergleich zu nicht gut isolierten Häusern?
Ist auch wirklich Lebensstandard, diesen exorbitanten, übertriebenen Konsum zu haben, den wir betreiben?

Den letzten Teilsatz finde ich heikel. Es war eine spezifische Abstimmung mit spezifischen Massnahmen. Zusätzlich waren gewisse Regionen in der Schweiz überproportional an dieser Abstimmung beteiligt, was sonst nicht so wäre. Daraus zu schliessen, Abstimmungen in diese Richtung seien auch in Zukunft eindeutig, halte ich für komplett falsch. Bald werden wir sowieso sehen wer hier Recht hat.

Zusätzlich ist es auch eine Momentaufnahme. Ich bin sicher bald dürften einige vom Wintertourismus abhängigen Regionen auch für mehr Klimaschutz sein...

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

fcbblog.ch hat geschrieben: 03.01.2023, 17:57 die Lifestyle-Linke
Da mir diese Frage noch nie beantwortet wurde versuche ich es gerne nochmal. Wer oder was ist diese Lifestyle-Linke? Wer gehört da dazu und wer nicht? Und warum haben die eine solche Macht, dass sie als kleine Minderheit der Welt aufdrücken, was die Welt zu tun hat?

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 03.01.2023, 20:02
BSL>ZRH hat geschrieben: 02.01.2023, 12:59
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 31.12.2022, 11:10

Du denkst einfach viel zu kurz (Bias? Rosarote Brille) und meinst, Handlungen und Ideologien der Bürgerlichen haben keine Folgen und keine Auswirkungen auf die Menschen.

Darum: Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit den Folgen des Klimawandels, die sie mir aufzwingen?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit dem lärmigen und gefährlichen Auto Stadtverkehr?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit der Zerstörung unserer Natur und Biodiversität?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit der Vergiftung meines Trinkwassers?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit Strom sparen und Energiemangel, was sie mir mit ihrer fehlgeschlagenen Energiepolitik und "Wintertourismus First" Ideologie aufzwingen?

Politik und Ideologie der Bürgerlichen lässt mich und sehr viele Menschen in der Schweiz und auf der ganzen Welt auch nicht in Ruhe. Sie zwingen mir ihre Politik und Ideologie tagtäglich auf. Ich kann mich dagegen auch nicht wehren, anders als bei den linken Ideologien, wo ich einfach das Velo nicht nehmen muss.
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer schädlichen Wirtschaftspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mir ihrer kommunistisch angehauchten Verkehrspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Förderung der Sozialhilfe in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Asylpolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer EU freundlichen Europapolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Steuerpolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Migrationspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Geldverbrennung durch Entwicklungshilfe in Ruhe?

Das Spiel können zwei spielen. So wie du dich über die Bürgerlichen aufregst, so rege ich mich über die Linken (SP und die Grünen) auf. Am Ende wird durch eine Volksabstimmung entschieden. Demokratie nennt man das. 

Die Auflistung wäre jetzt nicht nötig gewesen, Rotblau2 hat die meisten Punkte ja schon erwähnt.

Seine Aussage war, dass nur Linke anderen Menschen etwas aufzwängen und die Bürgerlichen die Menschen grundsätzlich in Ruhe lassen. Genau die gleichen Vorwürfe machen die Bürgerlichen und Rechten auch immer bei den Klimaklebern. Diese und nur diese seien es die den Mitbürgern etwas aufzwingen und Menschen behindern.

Ich wollte lediglich aufzeigen dass dies alles eine sehr einseitige Sichtweise ist und die Bürgerlichen und Rechten die Menschen alles andere als in Ruhe lassen. Sie zwingen ihnen genauso ihre Politik und Ideologien auf.

Von daher stimme ich dir absolut zu, das Spiel spielen natürlich beide, das war meine Aussage.

Ein Tipp falls du in einer Diskussion ernst genommen werden möchtest. Verzichte doch auf rechte Kampfbegriffe wie "kommunistisch". Wir sind hier nicht in den USA wo alles was von Parteien links der Rechten kommt "Linksextrem" ist und mit Regimes in Venezuela und der Sowjetunion verglichen werden müssen. Es gibt auch noch andere linke Politik und anderen Sozialismus als es dort gegeben hat.

Und ja, beim Klimawandel kann die CH nichts machen.
Als Schweiz leben wir deutlich über dem internationalen Durchschnitt, vor allem wenn man die Auswirkungen von unserem Konsum betrachten.
Meine Meinung dazu und ein paar Fakten und Zahlen habe ich hier verfasst:
viewtopic.php?p=1861040#p1861040
Fazit: Wir sind europaweit das schlimmste Land, doppelt so hoch wie der europäische Durchschnitt. Würden alle Länder so emissionieren würde der Klimawandel noch viel mehr beschleunigt.

Musterknabe sein müssen wir hier wirklich nicht
Naja, es würde in vielen Bereichen aber die Abhängigkeit vom Ausland reduzieren und uns zum technologischen Vorreiter machen, was man wiederum zu Geld machen könnte.
Norwegen hat mit den Schultern gezuckt als Russland das Gas abgedreht hat. "Stromgewinnung aus Gas? Was ist das?" Wir hingegen sind noch immer hochgradig abhängig von ausländischen Energiequellen.

Wer seinen eigenen Lebensstandard freiwillig herabsetzen möchte bitte, wir leben in einem freien Land, aber an der Urne hat dies keine Chance (siehe letzte CO2 Abstimmung).
Hier kommt doch darauf an, was man als Lebensstandard sieht, nicht?
Ist 3x am Tag Fleisch Lebensstandard? Wird dieser so schlimm reduziert, wenn man Fleisch nur 1-3 Mal pro Woche hat?
Ist ein Auto mit Benzin Lebensstandard, ein Elektroauto hingegen nicht?
Was ist mit einer Wärmepumpe im Vergleich zur Ölheizung? Gut isolierte Häuser im Vergleich zu nicht gut isolierten Häusern?
Ist auch wirklich Lebensstandard, diesen exorbitanten, übertriebenen Konsum zu haben, den wir betreiben?

Den letzten Teilsatz finde ich heikel. Es war eine spezifische Abstimmung mit spezifischen Massnahmen. Zusätzlich waren gewisse Regionen in der Schweiz überproportional an dieser Abstimmung beteiligt, was sonst nicht so wäre. Daraus zu schliessen, Abstimmungen in diese Richtung seien auch in Zukunft eindeutig, halte ich für komplett falsch. Bald werden wir sowieso sehen wer hier Recht hat.

Zusätzlich ist es auch eine Momentaufnahme. Ich bin sicher bald dürften einige vom Wintertourismus abhängigen Regionen auch für mehr Klimaschutz sein...
Norwegen ist ein schlechtes Beispiel, die haben viel Öl und Gas in der Nordsee. Im Prinzip hast du aber natürlich recht. Ein kapitales Versäumnis gewisser Parteispitzen, dass man dem rechts gesinnten Wähler bezüglich fossilen Brennstoffen nicht schon viel länger Angst macht wegen der Versorgungssicherheit und der Bedrohung der Neutralität.

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