Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

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Käppelijoch
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

BSL>ZRH hat geschrieben: 23.12.2022, 12:40 Die Vielzahl der Kantone sorgt dafür, dass in der Schweiz ein guter Ausgleich zwischen der Stadt und dem Land herrscht. Im Gegensatz zu vielen anderen Europäischen Ländern kann man in der Schweiz auch super auf dem Land leben und ist, was Infrastrukturen anbelangt, nicht Mensch 2. Klasse (siehe Deutschland mit so ziemlich allem auf dem Land). Der Kantönligeist und die relativ grosse Zahl an Verwaltungseinheiten sollten als stärke des Schweizer Systems und nicht als schwäche gesehen werden. Bei uns funktioniert es aktuell viel besser als in fast allen Ländern Europas. Aber die kleinen Kantone zu brechen und Grossregionen zu schaffen war schon immer ein städtisches Anliegen, da die Zentren so mehr Macht bekommen und man das Land unterjochen kann. Nein danke. 

Hört mal bei solch theoretisch-institutionellen Fragen mit solchen Kraftausdrücken auf. Es ist lächerlich.

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Tsunami hat geschrieben: 23.12.2022, 20:58
Faniella Diwani hat geschrieben: 23.12.2022, 13:54
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 23.12.2022, 13:50 Da findet man dann langsam auch keine Worte mehr. Wie peinlich können unsere Bundesräte eigentlich noch werden:
https://www.blick.ch/politik/weil-er-ke ... 69887.html

PS: Das bedeutet nicht, dass ich für/gegen die Sache bin. Es geht hier um das Vorgehen.

Selbst der konserverativste Bauernvertreter hatte schon mal im Saustall einen Zwitter im Wurf. Aber bei Menschen soll das nicht gehen....
Idioten.
Stichwort Saustall: Da können sich Linke wieder mit ein weiteres Scheinproblem bewirtschaften und sich darin richtig suhlen.


Es gibt imfall Menschen, die sind direkt davon betroffen. Es ist nicht immer einfach alles nur ein politisches Links-Rechts-Geplänkel.

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Lällekönig
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Lällekönig »

Käppelijoch hat geschrieben: 23.12.2022, 23:09 Absolut. Da waren die früheren Telefonbuchregionen eher aussagekräftig (Telefonbuch Nummer 5 war BS/BL, Dorneck, Thierstein, Laufental & ich meinte Rheinfeldern/Laufenburg)

Und was ein Puschlaver wirtschaftlich-politisch mit einem Schaffhauser anfangen soll, erschliesst sich mir auch nicht.
Finde das Telefonbuch einen sehr gutes Beispiel. Da wurde ausserhalb von Kantonsgrenzen gedacht und mehr Fokus darauf gelegt, wer mit wem auf Grund von Distanzen und Verkehrsverbindungen in Kontakt treten wollen würde.

Dass dann schlussendlich Grössen herauskommen, die jeweils ähnlich dicke Telefonbücher generieren, ist ebenfalls ein spannender Aspekt dieser Idee.
 

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Tsunami
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Tsunami »

Faniella Diwani hat geschrieben: 23.12.2022, 21:17
Tsunami hat geschrieben: 23.12.2022, 20:58
Faniella Diwani hat geschrieben: 23.12.2022, 13:54

Selbst der konserverativste Bauernvertreter hatte schon mal im Saustall einen Zwitter im Wurf. Aber bei Menschen soll das nicht gehen....
Idioten.
Stichwort Saustall: Da können sich Linke wieder mit ein weiteres Scheinproblem bewirtschaften und sich darin richtig suhlen.

Interessant... am meisten Geschrei drum höre ich immer von Rechts.
Fake News. Oder wechselte Sibel Arslan die Partei? Oder welcher rechte Politiker kritisierte denn den BR-Entscheid?

 

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Lällekönig
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Lällekönig »

Tsunami hat geschrieben: 23.12.2022, 20:58
Faniella Diwani hat geschrieben: 23.12.2022, 13:54
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 23.12.2022, 13:50 Da findet man dann langsam auch keine Worte mehr. Wie peinlich können unsere Bundesräte eigentlich noch werden:
https://www.blick.ch/politik/weil-er-ke ... 69887.html

PS: Das bedeutet nicht, dass ich für/gegen die Sache bin. Es geht hier um das Vorgehen.

Selbst der konserverativste Bauernvertreter hatte schon mal im Saustall einen Zwitter im Wurf. Aber bei Menschen soll das nicht gehen....
Idioten.
Stichwort Saustall: Da können sich Linke wieder mit ein weiteres Scheinproblem bewirtschaften und sich darin richtig suhlen.
 
Die Empfehlung der NEK, also komplett auf amtliche Erfassung des Geschlechts zu verzichten, würde in einem Staat der kompletten Gleichbehandlung/Gleichberechtigung sinnvoll sein. Ich halte diesen Ansatz auch für viel besser, als die Einführung eines dritten Geschlechts.

Da das Schweizer Gesetz aber noch nicht soweit ist (zB Militärdienst), könnte man auch ehrlich kommunizieren, warum man der NEK Empfehlung nicht nachkommt.

KKS Argumentation gegen die Einführung eines dritten Geschlechts auf der NEK Empfehlung aufzubauen, lässt aber genau diesen unbequemen Teil aus und verdreht so die Aussage der NEK zu den eigenen Gunsten.

Was ist denn nun das «Scheinproblem»? Dass ein Bundesrat die Empfehlung der NEK verdreht? Dass das Schweizer Recht noch nicht so weit ist, auf eine rechtliche Unterscheidung von Geschlechtern zu verzichten? Oder ob es Menschen gibt, die sich in diesem binären System nicht einordnen lassen?

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Tsunami
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Tsunami »

Lällekönig hat geschrieben: 24.12.2022, 11:56
Tsunami hat geschrieben: 23.12.2022, 20:58
Faniella Diwani hat geschrieben: 23.12.2022, 13:54

Selbst der konserverativste Bauernvertreter hatte schon mal im Saustall einen Zwitter im Wurf. Aber bei Menschen soll das nicht gehen....
Idioten.
Stichwort Saustall: Da können sich Linke wieder mit ein weiteres Scheinproblem bewirtschaften und sich darin richtig suhlen.

Die Empfehlung der NEK, also komplett auf amtliche Erfassung des Geschlechts zu verzichten, würde in einem Staat der kompletten Gleichbehandlung/Gleichberechtigung sinnvoll sein. Ich halte diesen Ansatz auch für viel besser, als die Einführung eines dritten Geschlechts.

Da das Schweizer Gesetz aber noch nicht soweit ist (zB Militärdienst), könnte man auch ehrlich kommunizieren, warum man der NEK Empfehlung nicht nachkommt.

KKS Argumentation gegen die Einführung eines dritten Geschlechts auf der NEK Empfehlung aufzubauen, lässt aber genau diesen unbequemen Teil aus und verdreht so die Aussage der NEK zu den eigenen Gunsten.

Was ist denn nun das «Scheinproblem»? Dass ein Bundesrat die Empfehlung der NEK verdreht? Dass das Schweizer Recht noch nicht so weit ist, auf eine rechtliche Unterscheidung von Geschlechtern zu verzichten? Oder ob es Menschen gibt, die sich in diesem binären System nicht einordnen lassen?
Auch wenn ich anders kommuniziert hätte in dem Sinne, dass das Thema als nicht genügen relevant sei, würde man sich angreifbar machen. Ebenso angreifbar würde es sich machen, wenn er deine Version angegeben hätte und die unsinnige Diskussion würde er sich nicht mehr entziehen können. So gesehen verstehe ich den BR, wie er kommunizierte. Für mich also ok.  
Scheinproblem: Jedem und jeder ist es zumutbar, sich einem Geschlecht zu ordnen zu können. Ist in allen Ländern der Fall, ausser offenbar in D und A.
 

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Tsunami hat geschrieben: 24.12.2022, 17:09
Lällekönig hat geschrieben: 24.12.2022, 11:56
Tsunami hat geschrieben: 23.12.2022, 20:58
Stichwort Saustall: Da können sich Linke wieder mit ein weiteres Scheinproblem bewirtschaften und sich darin richtig suhlen.

Die Empfehlung der NEK, also komplett auf amtliche Erfassung des Geschlechts zu verzichten, würde in einem Staat der kompletten Gleichbehandlung/Gleichberechtigung sinnvoll sein. Ich halte diesen Ansatz auch für viel besser, als die Einführung eines dritten Geschlechts.

Da das Schweizer Gesetz aber noch nicht soweit ist (zB Militärdienst), könnte man auch ehrlich kommunizieren, warum man der NEK Empfehlung nicht nachkommt.

KKS Argumentation gegen die Einführung eines dritten Geschlechts auf der NEK Empfehlung aufzubauen, lässt aber genau diesen unbequemen Teil aus und verdreht so die Aussage der NEK zu den eigenen Gunsten.

Was ist denn nun das «Scheinproblem»? Dass ein Bundesrat die Empfehlung der NEK verdreht? Dass das Schweizer Recht noch nicht so weit ist, auf eine rechtliche Unterscheidung von Geschlechtern zu verzichten? Oder ob es Menschen gibt, die sich in diesem binären System nicht einordnen lassen?
Auch wenn ich anders kommuniziert hätte in dem Sinne, dass das Thema als nicht genügen relevant sei, würde man sich angreifbar machen. Ebenso angreifbar würde es sich machen, wenn er deine Version angegeben hätte und die unsinnige Diskussion würde er sich nicht mehr entziehen können. So gesehen verstehe ich den BR, wie er kommunizierte. Für mich also ok.  
Scheinproblem: Jedem und jeder ist es zumutbar, sich einem Geschlecht zu ordnen zu können. Ist in allen Ländern der Fall, ausser offenbar in D und A.
 

und du nimmst dir da einfach so mal heraus, das für andere zu bestimmen.

Die Realität, wenn auch für eine kleine Minderheit, ist aber eine andere. Die Frage ist doch vielmehr, warum es dir Mühe bereitet, das zu akzeptieren. Nimmt dir ja niemand deine klare Zuordnung weg.

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Tsunami
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Tsunami »

Feanor hat geschrieben: 24.12.2022, 23:21
Tsunami hat geschrieben: 24.12.2022, 17:09
Lällekönig hat geschrieben: 24.12.2022, 11:56
Die Empfehlung der NEK, also komplett auf amtliche Erfassung des Geschlechts zu verzichten, würde in einem Staat der kompletten Gleichbehandlung/Gleichberechtigung sinnvoll sein. Ich halte diesen Ansatz auch für viel besser, als die Einführung eines dritten Geschlechts.

Da das Schweizer Gesetz aber noch nicht soweit ist (zB Militärdienst), könnte man auch ehrlich kommunizieren, warum man der NEK Empfehlung nicht nachkommt.

KKS Argumentation gegen die Einführung eines dritten Geschlechts auf der NEK Empfehlung aufzubauen, lässt aber genau diesen unbequemen Teil aus und verdreht so die Aussage der NEK zu den eigenen Gunsten.

Was ist denn nun das «Scheinproblem»? Dass ein Bundesrat die Empfehlung der NEK verdreht? Dass das Schweizer Recht noch nicht so weit ist, auf eine rechtliche Unterscheidung von Geschlechtern zu verzichten? Oder ob es Menschen gibt, die sich in diesem binären System nicht einordnen lassen?
Auch wenn ich anders kommuniziert hätte in dem Sinne, dass das Thema als nicht genügen relevant sei, würde man sich angreifbar machen. Ebenso angreifbar würde es sich machen, wenn er deine Version angegeben hätte und die unsinnige Diskussion würde er sich nicht mehr entziehen können. So gesehen verstehe ich den BR, wie er kommunizierte. Für mich also ok.  
Scheinproblem: Jedem und jeder ist es zumutbar, sich einem Geschlecht zu ordnen zu können. Ist in allen Ländern der Fall, ausser offenbar in D und A.

und du nimmst dir da einfach so mal heraus, das für andere zu bestimmen.

Die Realität, wenn auch für eine kleine Minderheit, ist aber eine andere. Die Frage ist doch vielmehr, warum es dir Mühe bereitet, das zu akzeptieren. Nimmt dir ja niemand deine klare Zuordnung weg.
Wie geschrieben: Dieses Thema ist für mich irrelevant. Für mich erübrigt sich ein Eintreten auf eine solche Diskussion. Wir haben in der Schweiz tausend andere Probleme , welche wichtig(-er) sind.
Aber für mich ist es kein Problem, wenn du dieses Thema mit deinen linken Freunden weiter bewirtschaften willst.
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Lällekönig »

Tsunami hat geschrieben: 24.12.2022, 17:09 Auch wenn ich anders kommuniziert hätte in dem Sinne, dass das Thema als nicht genügen relevant sei, würde man sich angreifbar machen. Ebenso angreifbar würde es sich machen, wenn er deine Version angegeben hätte und die unsinnige Diskussion würde er sich nicht mehr entziehen können. So gesehen verstehe ich den BR, wie er kommunizierte. Für mich also ok.  
Scheinproblem: Jedem und jeder ist es zumutbar, sich einem Geschlecht zu ordnen zu können. Ist in allen Ländern der Fall, ausser offenbar in D und A.
Vertrauen ist meiner Meinung nach die höchste Währung in der Politik. Die eigene Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen (NEK Empfehlung verdrehen), um die Gleichstellung nicht anzusprechen und ein Scheinargument gegen ein drittes Geschlecht zu konstruieren hältst du also für OK? Weil man eine angreifbare Position durch Auslassung «unangreifbar» macht?

Ich halte diese opportunistische Einstellung gegenüber der Glaubwürdigkeit für eine grosse gesellschaftliche Gefahr, weil so das Vertrauen in die Politik erodiert. Komplett unabhängig davon, von welchem politischen Spektrum sie ausgeht.


Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 09:05 Wie geschrieben: Dieses Thema ist für mich irrelevant. Für mich erübrigt sich ein Eintreten auf eine solche Diskussion. Wir haben in der Schweiz tausend andere Probleme , welche wichtig(-er) sind.
Aber für mich ist es kein Problem, wenn du dieses Thema mit deinen linken Freunden weiter bewirtschaften willst.
Ich finde zB die Forderung nach einem dritten amtlichen Geschlecht Mumpitz, weil ich einer ähnlichen Argumentation wie die NEK folge. Daraus kann ich auch locker argumentieren, dass die Forderung nach einem dritten amtlichen Geschlecht kleiner ist, als das grössere Problem, dass wir überhaupt auf die amtliche Erfassung eines Geschlechts angewiesen sind. Weil der direkte Zusammenhang daraus ein Argument bildet.

Wenn die Forderung nach einem dritten amtlichen Geschlecht deiner Meinung nach auf einem Scheinproblem basiert, dann sollte es dir doch leicht fallen, dies argumentativ darzulegen. Deine Meinung (für jede/n zumutbar) hast du kundgetan, aber ein Whataboutism (gibt grössere Probleme) oder es zu einem Linken (für dich irrelevanten) Thema abzustempeln, sind noch lange kein Argumente, eher ein Ausdruck von Argumentationslosigkeit.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Tsunami »

Lällekönig hat geschrieben: 25.12.2022, 14:16
Tsunami hat geschrieben: 24.12.2022, 17:09 Auch wenn ich anders kommuniziert hätte in dem Sinne, dass das Thema als nicht genügen relevant sei, würde man sich angreifbar machen. Ebenso angreifbar würde es sich machen, wenn er deine Version angegeben hätte und die unsinnige Diskussion würde er sich nicht mehr entziehen können. So gesehen verstehe ich den BR, wie er kommunizierte. Für mich also ok.  
Scheinproblem: Jedem und jeder ist es zumutbar, sich einem Geschlecht zu ordnen zu können. Ist in allen Ländern der Fall, ausser offenbar in D und A.
Vertrauen ist meiner Meinung nach die höchste Währung in der Politik. Die eigene Glaubwürdigkeit aufs Spiel zu setzen (NEK Empfehlung verdrehen), um die Gleichstellung nicht anzusprechen und ein Scheinargument gegen ein drittes Geschlecht zu konstruieren hältst du also für OK? Weil man eine angreifbare Position durch Auslassung «unangreifbar» macht?

Ich halte diese opportunistische Einstellung gegenüber der Glaubwürdigkeit für eine grosse gesellschaftliche Gefahr, weil so das Vertrauen in die Politik erodiert. Komplett unabhängig davon, von welchem politischen Spektrum sie ausgeht.
 
Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 09:05 Wie geschrieben: Dieses Thema ist für mich irrelevant. Für mich erübrigt sich ein Eintreten auf eine solche Diskussion. Wir haben in der Schweiz tausend andere Probleme , welche wichtig(-er) sind.
Aber für mich ist es kein Problem, wenn du dieses Thema mit deinen linken Freunden weiter bewirtschaften willst.
Ich finde zB die Forderung nach einem dritten amtlichen Geschlecht Mumpitz, weil ich einer ähnlichen Argumentation wie die NEK folge. Daraus kann ich auch locker argumentieren, dass die Forderung nach einem dritten amtlichen Geschlecht kleiner ist, als das grössere Problem, dass wir überhaupt auf die amtliche Erfassung eines Geschlechts angewiesen sind. Weil der direkte Zusammenhang daraus ein Argument bildet.

Wenn die Forderung nach einem dritten amtlichen Geschlecht deiner Meinung nach auf einem Scheinproblem basiert, dann sollte es dir doch leicht fallen, dies argumentativ darzulegen. Deine Meinung (für jede/n zumutbar) hast du kundgetan, aber ein Whataboutism (gibt grössere Probleme) oder es zu einem Linken (für dich irrelevanten) Thema abzustempeln, sind noch lange kein Argumente, eher ein Ausdruck von Argumentationslosigkeit.
Zuerst bin ich froh, dass du auch gegen die Einführung des dritten Geschlechts bist. 

Ich glaube nicht, dass der BR ein Scheinargument vorgebracht hat. Denn in der Gesellschaft würde die Einführung des neutralen Geschlechts tatsächlich nicht goutieren. Und damit verstösst der BR auch nicht gegen das Gleichstellungsgesetz. 
Bei deiner Argumentation, dass das Schweizer Gesetz noch nicht so weit sei, würde die Forderung sofort kommen, dieses unverzüglich anpassen zu lassen und mit ihm eine Welle von Massnahmen auslösen.

Scheinproblem: 
Es gibt sicher Leute, die "das Gefühl" haben, weder Mann noch Frau zu sein. Muss man jeder noch so kleinen Gruppierung welche sich aus irgend einem Grund nicht wohl fühlt, gleich Gesetzestexte, die Verfassung, und die Sprache anpassen? Muss man jedes Mal kuschen, wenn sich eine Gruppierung "unwohl" fühlt? Da kommt mir gleich die Diskussionen um Cancel Culture in den Sinn. Diese lief, bezogen auf das, was in der Schweiz abging, völlig aus dem Ruder. Auch dort würde ich ich von einem Scheinproblem sprechen.


 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Lällekönig »

Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 15:02 Zuerst bin ich froh, dass du auch gegen die Einführung des dritten Geschlechts bist. 
Ich halte es für einen Mumpitz, bin aber nicht kategorisch dagegen. Ich sehe einfach den anderen Weg (Abschaffung der amtlichen Unterscheidung) als den zielführenderen an, weil er sich mit der Kerproblematik (braucht es die Unterscheidung?) befasst und nicht mit dem Symptom (gibt es genug Unterscheidungskategorien?).


Wir scheinen aber eine ziemlich grosse Meinungsverschiedenheit zu haben, was Real und was Schein ist.
Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 15:02 Ich glaube nicht, dass der BR ein Scheinargument vorgebracht hat. Denn in der Gesellschaft würde die Einführung des neutralen Geschlechts tatsächlich nicht goutieren. Und damit verstösst der BR auch nicht gegen das Gleichstellungsgesetz. 
Warum ich es für ein Scheinargument halte:
«Ein drittes amtliches Geschlecht wäre überflüssig, wenn das amtliche Geschlecht irrelevant ist.» kann unmöglich als Argument dafür herhalten, dass «ein drittes amtliches Geschlecht überflüssig sei», solange das amtliche Geschlecht noch relevant ist.

Ob die Gesellschaft Menschen in eine, zwei oder mehr Geschlechterkategorien unterteilt, ist eine andere Frage, als ob der Staat dies tut. Daher sehe ich auch keinen direkten Zusammenhang in der Begründung des Bundesrats über die gesellschaftliche Akzeptanz.


Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 15:02 Bei deiner Argumentation, dass das Schweizer Gesetz noch nicht so weit sei, würde die Forderung sofort kommen, dieses unverzüglich anpassen zu lassen und mit ihm eine Welle von Massnahmen auslösen.
Ich hoffe auch, dass diese Forderung kommen würde. Wäre das schlecht?


Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 15:02 Scheinproblem: 
Es gibt sicher Leute, die "das Gefühl" haben, weder Mann noch Frau zu sein. Muss man jeder noch so kleinen Gruppierung welche sich aus irgend einem Grund nicht wohl fühlt, gleich Gesetzestexte, die Verfassung, und die Sprache anpassen? Muss man jedes Mal kuschen, wenn sich eine Gruppierung "unwohl" fühlt? Da kommt mir gleich die Diskussionen um Cancel Culture in den Sinn. Diese lief, bezogen auf das, was in der Schweiz abging, völlig aus dem Ruder. Auch dort würde ich ich von einem Scheinproblem sprechen.
Es mag vielleicht sein, dass die gefühlte/empfundene Geschlechtsidentität in Verhältnis zu auf biologischen Fakten basierendem Hermaphroditismus überproportional diskutiert wird. Aber solange es biologische Zwitter gibt (was mit dem Wurf im Saustall ja angesprochen wurde), halte ich jede Absprache dieses echten Problems, respektive Reduzierung auf ein «Scheinproblem» für vermessen und schlicht unhaltbar.

Es ist ein reales Problem, dass sich nicht alle Menschen in eine dieser beiden Kategorien einteilen lassen. Es mag vielleicht grösser und breiter diskutiert werden, als es tatsächlich ist, aber das liegt meiner Ansicht nach auch an Aussagen wie deiner, dass es nur ein «Scheinproblem» (also kein echtes Problem) wäre.

 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Tsunami »

Lällekönig hat geschrieben: 25.12.2022, 16:14
Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 15:02  
Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 15:02 Bei deiner Argumentation, dass das Schweizer Gesetz noch nicht so weit sei, würde die Forderung sofort kommen, dieses unverzüglich anpassen zu lassen und mit ihm eine Welle von Massnahmen auslösen.
Ich hoffe auch, dass diese Forderung kommen würde. Wäre das schlecht?
 
Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 15:02  


Ja, natürlich fände ich das schlecht.

Ich mag gar nicht daran denken, wenn Forderungen kommen, dass jedes öffentliche Toilette eine separate Toilette für das 3. Geschlecht hinstellen zu müssen; in Zukunft Texte, in welchem Kontext auch immer oder Ansprachen statt männlich / weiblich vorzunehmen, neu neutral beschrieben werden müssen;
Sportverbände gedrängt werden, für das neutrale Geschlecht Teams stellen zu lassen oder für sie eigene Wettkämpfe anbieten zu müssen. Etc. 

In nur 2 Länder gibt es die Auswahl für ein 3. Geschlecht. Was machen sie, wenn sie in andere Länder reisen? Da müssen sie sich dann auch entscheiden, Frau oder Mann zu sein (Formulare). Sonst kommen sie nicht sehr weit.

 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Lällekönig »

Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 18:31
Lällekönig hat geschrieben: 25.12.2022, 16:14
Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 15:02 Bei deiner Argumentation, dass das Schweizer Gesetz noch nicht so weit sei, würde die Forderung sofort kommen, dieses unverzüglich anpassen zu lassen und mit ihm eine Welle von Massnahmen auslösen.
Ich hoffe auch, dass diese Forderung kommen würde. Wäre das schlecht?
Ja, natürlich fände ich das schlecht.

Ich mag gar nicht daran denken, wenn Forderungen kommen, dass jedes öffentliche Toilette eine separate Toilette für das 3. Geschlecht hinstellen zu müssen; in Zukunft Texte, in welchem Kontext auch immer oder Ansprachen statt männlich / weiblich vorzunehmen, neu neutral beschrieben werden müssen;
Sportverbände gedrängt werden, für das neutrale Geschlecht Teams stellen zu lassen oder für sie eigene Wettkämpfe anbieten zu müssen. Etc. 

In nur 2 Länder gibt es die Auswahl für ein 3. Geschlecht. Was machen sie, wenn sie in andere Länder reisen? Da müssen sie sich dann auch entscheiden, Frau oder Mann zu sein (Formulare). Sonst kommen sie nicht sehr weit.

Dann haben wir uns wohl missverstanden. Ich meinte in meinem ursprünglichen Post etwas anderes:
Lällekönig hat geschrieben: 24.12.2022, 11:56Da das Schweizer Gesetz aber noch nicht soweit ist (zB Militärdienst), könnte man auch ehrlich kommunizieren, warum man der NEK Empfehlung nicht nachkommt.
Dies bezog sich darauf, dass das Schweizer Gesetz noch nicht so weit sei, generell auf die amtliche Erfassung des Geschlechts zu verzichten, da zum Beispiel nur Männer zum Wehrdienst (oder einer Ersatzleistung) verpflichtet sind.

Meine Argumentation, würde meiner Ansicht nach die Forderung nach amtlicher Gleichstellung durch Aufhebung der amtlichen Unterscheidung nach sich ziehen, … nicht eine nach einer amtlich noch differenzierteren Unterscheidung.

Die Folge für öffentliche Toiletten wären dem Betreiber überlassen. Es stünde ihm frei nur unisex-WCs, oder für zwei oder für drei verschiedene Geschlechter eigene WCs bereitzustellen. Auch Sportverbände würden nicht dazu gedrängt, nur noch mixed Teams zuzulassen, nur weil es keine amtliche Unterscheidung mehr gäbe. Männer-, Frauen-, X- und mixed Verbände könnten nebeneinander bestehen und sich je nach Zulauf im Wettbewerb gegeneinander durchsetzen. Es wäre dann nur so, dass sie ihre Unterscheidungskategorien und -kriterien selber festlegen müssten und sich nicht mehr einfach auf ein amtliches Dokument zur Einteilung stützen könnten. Ich bin zuversichtlich, dass in vielen Bereichen weiterhin zwischen Geschlechtern unterschieden wird. Aber ich sehe keinen Grund, wieso das Gesetz an dieser Unterscheidung festhalten sollte.

Und wenn es dem Schweizer Staat egal ist, wie sich ein Mensch geschlechtlich einordnet, weil es das entsprechende Feld dafür gar nicht gäbe, steht es allen frei auf Reisen in Länder mit 2 oder 3 Auswahlmöglichkeiten die Antwort auszuwählen, die am zutreffendsten erscheint.

Wer also dem sogenannten «Genderwahn» ein Ende bereiten will, verzichtet komplett aufs Gendern. Ich würde diesen Ansatz auch in der Sprache verfolgen. Wenn ich meine Sprachgewohnheiten schon abändern soll, dann gerne in eine Richtung, welche mir sinnvoller erscheint. Ich würde also lieber das generische Neutrum anstreben, als mir diese holprige Nennung von zwei oder noch mehr Geschlechtern anzueignen.

 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Tsunami »

Lällekönig hat geschrieben: 26.12.2022, 00:11
Tsunami hat geschrieben: 25.12.2022, 18:31
Lällekönig hat geschrieben: 25.12.2022, 16:14
Ich hoffe auch, dass diese Forderung kommen würde. Wäre das schlecht?
Ja, natürlich fände ich das schlecht.

Ich mag gar nicht daran denken, wenn Forderungen kommen, dass jedes öffentliche Toilette eine separate Toilette für das 3. Geschlecht hinstellen zu müssen; in Zukunft Texte, in welchem Kontext auch immer oder Ansprachen statt männlich / weiblich vorzunehmen, neu neutral beschrieben werden müssen;
Sportverbände gedrängt werden, für das neutrale Geschlecht Teams stellen zu lassen oder für sie eigene Wettkämpfe anbieten zu müssen. Etc. 

In nur 2 Länder gibt es die Auswahl für ein 3. Geschlecht. Was machen sie, wenn sie in andere Länder reisen? Da müssen sie sich dann auch entscheiden, Frau oder Mann zu sein (Formulare). Sonst kommen sie nicht sehr weit.

Dann haben wir uns wohl missverstanden. Ich meinte in meinem ursprünglichen Post etwas anderes:
Lällekönig hat geschrieben: 24.12.2022, 11:56 Da das Schweizer Gesetz aber noch nicht soweit ist (zB Militärdienst), könnte man auch ehrlich kommunizieren, warum man der NEK Empfehlung nicht nachkommt.
Dies bezog sich darauf, dass das Schweizer Gesetz noch nicht so weit sei, generell auf die amtliche Erfassung des Geschlechts zu verzichten, da zum Beispiel nur Männer zum Wehrdienst (oder einer Ersatzleistung) verpflichtet sind.

Meine Argumentation, würde meiner Ansicht nach die Forderung nach amtlicher Gleichstellung durch Aufhebung der amtlichen Unterscheidung nach sich ziehen, … nicht eine nach einer amtlich noch differenzierteren Unterscheidung.

Die Folge für öffentliche Toiletten wären dem Betreiber überlassen. Es stünde ihm frei nur unisex-WCs, oder für zwei oder für drei verschiedene Geschlechter eigene WCs bereitzustellen. Auch Sportverbände würden nicht dazu gedrängt, nur noch mixed Teams zuzulassen, nur weil es keine amtliche Unterscheidung mehr gäbe. Männer-, Frauen-, X- und mixed Verbände könnten nebeneinander bestehen und sich je nach Zulauf im Wettbewerb gegeneinander durchsetzen. Es wäre dann nur so, dass sie ihre Unterscheidungskategorien und -kriterien selber festlegen müssten und sich nicht mehr einfach auf ein amtliches Dokument zur Einteilung stützen könnten. Ich bin zuversichtlich, dass in vielen Bereichen weiterhin zwischen Geschlechtern unterschieden wird. Aber ich sehe keinen Grund, wieso das Gesetz an dieser Unterscheidung festhalten sollte.

Und wenn es dem Schweizer Staat egal ist, wie sich ein Mensch geschlechtlich einordnet, weil es das entsprechende Feld dafür gar nicht gäbe, steht es allen frei auf Reisen in Länder mit 2 oder 3 Auswahlmöglichkeiten die Antwort auszuwählen, die am zutreffendsten erscheint.

Wer also dem sogenannten «Genderwahn» ein Ende bereiten will, verzichtet komplett aufs Gendern. Ich würde diesen Ansatz auch in der Sprache verfolgen. Wenn ich meine Sprachgewohnheiten schon abändern soll, dann gerne in eine Richtung, welche mir sinnvoller erscheint. Ich würde also lieber das generische Neutrum anstreben, als mir diese holprige Nennung von zwei oder noch mehr Geschlechtern anzueignen.


Eine Aufhebung des Geschlechts wäre sicher besser als die Einführung eines dritten Geschlechts :) . Allerdings kann ich mich (noch) nicht ganz für diese Idee erwärmen, da ich nicht abschätzen kann, welche Folgen und Forderungen daraus resultieren würden. Da müssten wir schon vertieft anschauen, z.B. wie sich die Sprache anzupassen hat oder auch nicht. Aber für eine Diskussion wäre ich dafür offen.

 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Lällekönig »

Tsunami hat geschrieben: 26.12.2022, 08:37Eine Aufhebung des Geschlechts wäre sicher besser als die Einführung eines dritten Geschlechts :) . Allerdings kann ich mich (noch) nicht ganz für diese Idee erwärmen, da ich nicht abschätzen kann, welche Folgen und Forderungen daraus resultieren würden.
Rentenalter, allgemeine Dienstpflicht (wovon eine Auswahlmöglichkeit Militärdienst wäre), etc. Halt in all den Bereichen, wo Rechte und Pflichten, respektive das Gesetz noch Unterschiede bezüglich der Geschlechter kennt.

Tsunami hat geschrieben: 26.12.2022, 08:37Da müssten wir schon vertieft anschauen, z.B. wie sich die Sprache anzupassen hat oder auch nicht. Aber für eine Diskussion wäre ich dafür offen.
Das sprachliche Konzept des Generischen Neutrums wurde in den frühen 80er von Luise Pusch entwickelt, sie fand aber die Zeit noch nicht reif dafür … ;-) Ich finde es zwar gewöhnungsbedürftig (wie alles Neue), es liest, schreibt und spricht sich aber flüssiger und angenehmer. Sieht man gut im Abschnitt mit den Vergleichen zu anderen Systemen.
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Lällekönig hat geschrieben: 26.12.2022, 11:06
Tsunami hat geschrieben: 26.12.2022, 08:37 Da müssten wir schon vertieft anschauen, z.B. wie sich die Sprache anzupassen hat oder auch nicht. Aber für eine Diskussion wäre ich dafür offen.
Das sprachliche Konzept des Generischen Neutrums wurde in den frühen 80er von Luise Pusch entwickelt, sie fand aber die Zeit noch nicht reif dafür … ;-) Ich finde es zwar gewöhnungsbedürftig (wie alles Neue), es liest, schreibt und spricht sich aber flüssiger und angenehmer. Sieht man gut im Abschnitt mit den Vergleichen zu anderen Systemen.
Interessant, dass du das ansprichst. Aus meiner Sicht immer noch die praktikabelste und lesbarste Lösung, um Deutsch grammatikalisch zu neutralisieren. Wenn, dann so. Nach 1-2 Jahrzehnten wird man sich daran gewöhnt haben. Das Thema Akzeptanz / Umsetzung ist schwieriger. Und der Artikel bleibt. Ich weiss nicht, ob sich nicht-binäre Menschen mit dem neutralen Artikel anfreunden könnten. ("Das Lehrer, das Polizist"..)
Ich bin generell kein Freund der Idee, an Sprachen rumzudoktern. Orthographie Reformen mögen ja noch gehen, aber der Umgang mit Geschlechtern gehört zum fundamentalen Konzept einer Sprache. Deutsch kennt wenigstens das dritte grammatische Geschlecht, andere Sprachen wie I oder F nicht mal das. 
Aus meiner Sicht müsste deshalb Englisch generell als Schrift- und Amtssprache akzeptiert werden. Ist bereits Weltsprache und komplett geschlechtsneutral. Geschlechtsneutrale Texte wären dann zwingend in Englisch zu verfassen (und zu sprechen). Einfache Lösung eines komplexen Problems. Englisch für alle Kinder überall ab dem ersten Schultag. Alle dürfen immer noch selber bestimmen, ob und wann sie geschlechtsneutral kommunizieren wollen. Aber wenn, dann in Englisch. 
Die Alternative wäre natürlich, es einfach ganz bleiben zu lassen und sich von der Vorstellung zu verabschieden, dass das Thema in Sprachen, die  'by design' nicht geschlechtsneutral sind, jemals befriedigend und mit breiter Akzeptanz gelöst werden kann. 

 
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

Lällekönig hat geschrieben: 26.12.2022, 11:06
Tsunami hat geschrieben: 26.12.2022, 08:37Eine Aufhebung des Geschlechts wäre sicher besser als die Einführung eines dritten Geschlechts :) . Allerdings kann ich mich (noch) nicht ganz für diese Idee erwärmen, da ich nicht abschätzen kann, welche Folgen und Forderungen daraus resultieren würden.
Rentenalter, allgemeine Dienstpflicht (wovon eine Auswahlmöglichkeit Militärdienst wäre), etc. Halt in all den Bereichen, wo Rechte und Pflichten, respektive das Gesetz noch Unterschiede bezüglich der Geschlechter kennt.

Ich fürchte eine generelle "Aufhebung des Geschlechts" aus Staatssicht, wäre zwar die einfachste Variante aber zugleich auch jene die auf den grössten Widerstand stossen würde.

Es geht hier nicht nur um die Dienstpflicht, es wäre zugleich das Ende jeder Förderung via Quoten. Eigentlich müsste die Rechte diese Idee mit aller Kraft unterstützen....

Mal ganz provokativ: Ich möchte das dritte Gender "Fräulein" wieder einführen....

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Lällekönig »

footbâle hat geschrieben: 27.12.2022, 13:18 Interessant, dass du das ansprichst. Aus meiner Sicht immer noch die praktikabelste und lesbarste Lösung, um Deutsch grammatikalisch zu neutralisieren. Wenn, dann so. Nach 1-2 Jahrzehnten wird man sich daran gewöhnt haben. Das Thema Akzeptanz / Umsetzung ist schwieriger. Und der Artikel bleibt. Ich weiss nicht, ob sich nicht-binäre Menschen mit dem neutralen Artikel anfreunden könnten. ("Das Lehrer, das Polizist"..)
Ich bin generell kein Freund der Idee, an Sprachen rumzudoktern. Orthographie Reformen mögen ja noch gehen, aber der Umgang mit Geschlechtern gehört zum fundamentalen Konzept einer Sprache. Deutsch kennt wenigstens das dritte grammatische Geschlecht, andere Sprachen wie I oder F nicht mal das. 
Aus meiner Sicht müsste deshalb Englisch generell als Schrift- und Amtssprache akzeptiert werden. Ist bereits Weltsprache und komplett geschlechtsneutral. Geschlechtsneutrale Texte wären dann zwingend in Englisch zu verfassen (und zu sprechen). Einfache Lösung eines komplexen Problems. Englisch für alle Kinder überall ab dem ersten Schultag. Alle dürfen immer noch selber bestimmen, ob und wann sie geschlechtsneutral kommunizieren wollen. Aber wenn, dann in Englisch. 
Die Alternative wäre natürlich, es einfach ganz bleiben zu lassen und sich von der Vorstellung zu verabschieden, dass das Thema in Sprachen, die  'by design' nicht geschlechtsneutral sind, jemals befriedigend und mit breiter Akzeptanz gelöst werden kann. 
Ich bin generell für die Beibehaltung einer generischen Form, weil es dem Sprachfluss dient. Persönlich habe ich keine Mühe mit dem generischen Maskulinum*, aber ich halte die Kritik daran für berechtigt. Das Generische Neutrum würde meiner Meinung nach die angesprochenen Kritikpunkte vollends berücksichtigen und den Sprachfluss erhalten.
* Aus Macht der Gewohnheit, aus dem Verständnis für das Konzept eines generischen Begriffs und aus dem Fakt, dass ich mich als Mann durch die maskuline Form von generischen Begriffen auch immer angesprochen höre, lese und somit auch fühle.

Dieser Ansatz gälte ja nicht nur ausschliesslich für Non-binäre Menschen. Alle wären ein neutrales Lehrer (das Lehrer). Die geschlechtspezifischen Formen (der Lehrer / die Lehrerin) würden wegfallen. Wer sich weiter ausdifferenzieren wollen würde, könnte dies nur so: Ein männliches Lehrer. Ein weibliches Lehrer. Ein non-binäres Lehrer. Somit würde der Sprachfluss nur dann behindert, wenn explizit auf einen Unterschied aufmerksam gemacht wollen würde.

Was dieser Sprachansatz nicht versucht, ist die grammatikalischen Geschlechter vollends aus der Deutschen Sprache zu streichen. Es gäbe weiterhin der Apfel und die Birne. Das generische Neutrum käme nur zum Zuge, wo Menschen genderneutral angesprochen und gemeint sind.

Englisch kennt zwar nur ein grammatikalisches Geschlecht für Objekte (the apple, the pear), aber gerade mit den Pronomen (he, she, it, his, her, its, …) gendert auch die Englische Sprache und ist daher nicht komplett genderneutral. Beispiel: «Every citizen has to fulfill his duty.»

Daher würde dein Vorschlag nach meiner Ansicht nicht auf die Kritik eingehen, dass die männliche Form als Standardform gilt. Dies wäre erst dann der Fall, wenn sich auch das Englisch einer Sprachreform unterzieht. Wenn es hiesse: «Every citizen has to fulfill its duty.» 
Zuletzt geändert von Lällekönig am 27.12.2022, 16:04, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Lällekönig »

Faniella Diwani hat geschrieben: 27.12.2022, 13:42Ich fürchte eine generelle "Aufhebung des Geschlechts" aus Staatssicht, wäre zwar die einfachste Variante aber zugleich auch jene die auf den grössten Widerstand stossen würde.
Diese Widerstände gäbe es vermutlich schon, aber man könnte sie sachlich diskutieren. Solange man an einer Unterscheidung festhält, kann man keine Gleichheit erreichen. Das sind sich widersprüchliche Beweggründe.

Faniella Diwani hat geschrieben: 27.12.2022, 13:42Es geht hier nicht nur um die Dienstpflicht, es wäre zugleich das Ende jeder Förderung via Quoten. Eigentlich müsste die Rechte diese Idee mit aller Kraft unterstützen....
Ich habe schon oft festgehalten, dass ich persönlich wenig von Quotenregelungen halte. Ein ausgeglichenes Verhältnis sollte mMn keine Vorschrift, aber immer das Ziel sein. Der Vorschlag einer Aufhebung der amtlichen Geschlechtserfassung käme diesem Ziel auf einem anderen Wege näher. Wenn alle eine Dienstzeit zu absolvieren und alle den gleichen Anspruch auf Elternzeit haben, werden aus Arbeitgebersicht auch die Unterschiede kleiner, ob man nun eine Frau, einen Mann oder eine Non-binäre Person einstellt.

Über diesen Ansatz wird die grundlegende Struktur angegangen, welche zu Ungleichheit führt. Ich finde das zielführender, als die Anspannung zu verstärken, die entsteht, wenn grundlegende Struktur und angestrebtes Ziel so weit auseinander liegen. Ich sehe darin keine Frage von Rechts/Links, da ich von rechter/bürgerlicher Seite durchaus Argumentationen gegen eine Quotenregelung gehört habe, die sich nicht grundsätzlich gegen eine Veränderung der bestehenden Strukturen wehren.

Faniella Diwani hat geschrieben: 27.12.2022, 13:42Mal ganz provokativ: Ich möchte das dritte Gender "Fräulein" wieder einführen....
Ich verstehe deine Provokation nicht ganz. Dass das Mädchen oder das Fräulein erst durch Alter oder Vermählung zur weiblichen Form (die Frau) finden, während der Junge, der Knabe und der Bube schon seit Geburt männlich sind und auch unvermählt nicht zum sächlichen das Männlein diminuiert wird, hat doch relativ wenig damit zu tun, dass man neutrale Formen für einen unbestimmten Menschen (zB in einer Stellenausschreibung) oder Menschengruppen verwendet.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

Lällekönig hat geschrieben: 27.12.2022, 15:41  
Faniella Diwani hat geschrieben: 27.12.2022, 13:42 Mal ganz provokativ: Ich möchte das dritte Gender "Fräulein" wieder einführen....
Ich verstehe deine Provokation nicht ganz. Dass das Mädchen oder das Fräulein erst durch Alter oder Vermählung zur weiblichen Form (die Frau) finden, während der Junge, der Knabe und der Bube schon seit Geburt männlich sind und auch unvermählt nicht zum sächlichen das Männlein diminuiert wird, hat doch relativ wenig damit zu tun, dass man neutrale Formen für einen unbestimmten Menschen (zB in einer Stellenausschreibung) oder Menschengruppen verwendet.
Provokativ, weil es mit "das Fräulein" tatsächlich ein "drittes Geschlecht" gab. Eines das ich selbstverständlich nicht zurück will.

Mir wäre tatsächlich der Weg hin zum Verzicht der staatlichen Geschlechtserfassung der liebste.
Wenn ich sehe wie LGTB+ Jahr für Jahr um weitere Buchstaben erweitert wird, wird auch ein "drittes Geschlecht" nicht reichen. Und klar, jedes weitere Geschlecht ist dann wiederum eine unterdrückte Minderheit.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Lällekönig »

Faniella Diwani hat geschrieben: 27.12.2022, 17:41 Provokativ, weil es mit "das Fräulein" tatsächlich ein "drittes Geschlecht" gab. Eines das ich selbstverständlich nicht zurück will.
Danke für die Erklärung.

Faniella Diwani hat geschrieben: 27.12.2022, 17:41Mir wäre tatsächlich der Weg hin zum Verzicht der staatlichen Geschlechtserfassung der liebste.
Wenn ich sehe wie LGTB+ Jahr für Jahr um weitere Buchstaben erweitert wird, wird auch ein "drittes Geschlecht" nicht reichen. Und klar, jedes weitere Geschlecht ist dann wiederum eine unterdrückte Minderheit.
Sehe ich auch so.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

Lällekönig hat geschrieben: 27.12.2022, 15:16
footbâle hat geschrieben: 27.12.2022, 13:18
Aus meiner Sicht müsste deshalb Englisch generell als Schrift- und Amtssprache akzeptiert werden. Ist bereits Weltsprache und komplett geschlechtsneutral. Geschlechtsneutrale Texte wären dann zwingend in Englisch zu verfassen (und zu sprechen). Einfache Lösung eines komplexen Problems. Englisch für alle Kinder überall ab dem ersten Schultag. Alle dürfen immer noch selber bestimmen, ob und wann sie geschlechtsneutral kommunizieren wollen. Aber wenn, dann in Englisch. 
Die Alternative wäre natürlich, es einfach ganz bleiben zu lassen und sich von der Vorstellung zu verabschieden, dass das Thema in Sprachen, die  'by design' nicht geschlechtsneutral sind, jemals befriedigend und mit breiter Akzeptanz gelöst werden kann. 

Englisch kennt zwar nur ein grammatikalisches Geschlecht für Objekte (the apple, the pear), aber gerade mit den Pronomen (he, she, it, his, her, its, …) gendert auch die Englische Sprache und ist daher nicht komplett genderneutral. Beispiel: «Every citizen has to fulfill his duty.»

Daher würde dein Vorschlag nach meiner Ansicht nicht auf die Kritik eingehen, dass die männliche Form als Standardform gilt. Dies wäre erst dann der Fall, wenn sich auch das Englisch einer Sprachreform unterzieht. Wenn es hiesse: «Every citizen has to fulfill its duty.» 
Im gechlechtsneutralen Englisch heutiger Zeit wird dein Beispiel "every citizen has to fulfill their duty" geschrieben. Obwohl 'every citizen' ja eigentlich den Singular verlangen würde. Weder "his", noch "her", und schon gar nicht "its". Sondern "their"' Passt also schon. 
 

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Lällekönig »

OK, habe nicht verstanden, dass du nur die genderneutralen Formulierungen im Englisch meintest. Ich ging davon aus, dass du Englisch generell für genderneutral hieltest. Sorry für das Missverständnis.

footbâle hat geschrieben: 27.12.2022, 13:18Geschlechtsneutrale Texte wären dann zwingend in Englisch zu verfassen (und zu sprechen). Einfache Lösung eines komplexen Problems. Englisch für alle Kinder überall ab dem ersten Schultag. Alle dürfen immer noch selber bestimmen, ob und wann sie geschlechtsneutral kommunizieren wollen. Aber wenn, dann in Englisch. 
Wann immer man das generische Maskulinum verwendet, ist die Absicht der geschechtsneutralen Kommunikation eigentlich bereits gegeben, sonst würde man ja nicht die generische Formulierung verwenden. «Das Recht des Bürgers» ist sowohl geschlechtsneutrales generisches Maskulinum und männliche Form. Folglich müsste dieser Ausdruck Englisch geschrieben werden, wenn damit nicht explizit nur männliche Bürger gemeint sind. Ich halte dies nicht für einen sonderlich praktikablen Ansatz. Ich behaupte mal, dass in den meisten Fällen die Absicht der Geschlechtsneutralität gegeben ist, dass sich aber viel daran stören, dass diese neutrale Form wie die männliche geschrieben wird.

Wer ein Problem damit hat, dass die geschlechtsneutrale Form im Deutschen mit der männlichen identisch ist, kann dem Problem aus dem Weg gehen und ins Englische flüchten oder es konstruktiv zu lösen versuchen. Ich halte den Vorschlag des generischen Neutrums für konstruktiv.

Unkonstruktiv halte ich nur die Behauptung, dass das generische Maskulinum nicht geschlechtsneutral wäre, dies höre ich leider all zu oft. Wer aber differenziert und feststellt, dass dadurch die männliche Form zum Standard erhoben wird, die weibliche Form eine Abweichung der Norm darstellt und dass dies unser Bild der Geschlechter mitprägt, dem kann ich zustimmen.

footbâle hat geschrieben: 27.12.2022, 18:29Im gechlechtsneutralen Englisch heutiger Zeit wird dein Beispiel "every citizen has to fulfill their duty" geschrieben. Obwohl 'every citizen' ja eigentlich den Singular verlangen würde. Weder "his", noch "her", und schon gar nicht "its". Sondern "their"' Passt also schon. 
«A citizen has to fulfill their duty» hat die Absicht, sich durch die Nutzung von menschlichen Pluralpronomen (their duty) von den neutralen Objekten (its duty) zu unterscheidenden. Ich verstehe das Anliegen der Entmenschlichung vorzubeugen, bedaure aber den Verlust der Differenzierung von Singular und Plural.

«They avoided them by changing their route.»
Würde sowohl einen einzelnen nonbinären Menschen als auch eine ganze unbestimmte Gruppe beschreiben, der/die einem einzelnen anderen nonbinären Menschen oder einen ganzen Gruppe unbestimmter anderer aus dem Weg ginge. Darin liegt mMn die grösste Schwäche des Ansatzes über they/them/their.

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Taratonga
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Taratonga »

Israels Botschafterin in Paris tritt aus Protest gegen die neue rechtskonservative, religiöse Regierung zurück.

Der Schaden ist bereits angerichtet, das Land gespalten und an den Hebeln der Macht sitzen jetzt (analog zum Iran) ultra-rechte religiöse Männer.

https://www.spiegel.de/ausland/israel-h ... b1b780a2e3

Feanor
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Feanor »

Taratonga hat geschrieben: 30.12.2022, 13:05 Israels Botschafterin in Paris tritt aus Protest gegen die neue rechtskonservative, religiöse Regierung zurück.

Der Schaden ist bereits angerichtet, das Land gespalten und an den Hebeln der Macht sitzen jetzt (analog zum Iran) ultra-rechte religiöse Männer.

https://www.spiegel.de/ausland/israel-h ... b1b780a2e3

Und dass der "Bibi" damit immer noch nicht für seine Verbrechen geradestehen muss, passt dann gerade zum Bild.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Taratonga »

Feanor hat geschrieben: 30.12.2022, 18:07
Taratonga hat geschrieben: 30.12.2022, 13:05 Israels Botschafterin in Paris tritt aus Protest gegen die neue rechtskonservative, religiöse Regierung zurück.

Der Schaden ist bereits angerichtet, das Land gespalten und an den Hebeln der Macht sitzen jetzt (analog zum Iran) ultra-rechte religiöse Männer.

https://www.spiegel.de/ausland/israel-h ... b1b780a2e3

Und dass der "Bibi" damit immer noch nicht für seine Verbrechen geradestehen muss, passt dann gerade zum Bild.

Praktisch wenn man Gesetze ändern und die Regierung mit Strohmännern besetzen kann. Kennen wir u.a aus den USA

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Käppelijoch »

Und neu darf der oberste Gerichtshof nicht mehr sein Veto gegen Gesetze einlegen, welche durch die Regierungsmehrheit der Knesset durchgebracht wurden.

Es wurden schon diverse Gesetzesänderungen zu Gunsten der rassistisch-rechtsnationalen religiösen Hetz-Parteien gemacht. "Bibi" ist in einer äusserst schwachen Position und so zur Hure der Rechtsextremen geworden. Irgendwann knallt es in Israel. Und zwar nicht mit den Arabern, sondern innerhalb der jüdischen Bevölkerung.

Appendix
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Appendix »

Taratonga hat geschrieben: 30.12.2022, 13:05 Israels Botschafterin in Paris tritt aus Protest gegen die neue rechtskonservative, religiöse Regierung zurück.

Der Schaden ist bereits angerichtet, das Land gespalten und an den Hebeln der Macht sitzen jetzt (analog zum Iran) ultra-rechte religiöse Männer.

https://www.spiegel.de/ausland/israel-h ... b1b780a2e3

Wohlwissend was, dass seine Aktion eine weitere Intifada auslösen könnte, bzw wird:

https://www.derstandard.at/story/200014 ... oten-linie

I'm all in
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von I'm all in »

Sean Lionn hat geschrieben: 23.12.2022, 14:05
Das Argument dass es hier viel besser funktioniert als in anderen Ländern Europas finde ich etwas gar schweizerisch und kommt (oft) von Leuten, die ihre Heimat noch nie verlassen haben und geblendet sind von der Kaufkraft und den vielen Statistiken und Rankings, wo die CH auf Platz 1 liegt. :rolleyes:


Wenn du Geld hast, funktioniert es im Ausland (ob Europa oder Nicht-Europa) hervorragend. Ohne Geld sieht es dann schnell anders aus.

Mit dem Glück bald 40 Länder bereist zu haben (ob Backpacking, Aufenthalte von mehreren Monaten im gleichen Land usw.) kann ich aus meiner Sicht definitiv sagen, dass es in der Schweiz besser funktioniert.

So sehr ich gerne andere Länder und Kulturen kennenlerne und auch bereise, so sehr habe ich gerade durch diese Reisen die Schweiz noch mehr begonnen zu schätzen. Menschen, die ständig ein Fernweh entwickeln, empfehle ich länger in einem anderen Land zu leben. Den Alltag zu erleben, am besten mit einem ähnlichen Standard wie die Einheimischen.

Bei meinen Aufenthalten habe ich mich sehr an die Kultur der Einheimischen angepasst und ja, es war immer eine sehr coole Zeit. Aber ich hatte immer im Hinterkopf, dass ich meinen Alltag in der Schweiz haben werde. Und ich hatte noch nie das Gefühl, dass ich dort leben wollte. Trotzdem freue ich mich bereits jetzt darauf, die nächste Kultur zu entdecken.

Es gibt ja auch geläufige Meinungen, dass die Menschen in ärmeren Ländern glücklicher sein sollen, offener sein sollen usw. Dies mag zum Teil stimmen, aber je mehr und je länger ich gereist bin, muss ich sagen, dass dies definitiv auch nicht überall der Fall ist. Das "Vorurteil", dass Schweizer sich sehr über den Job definieren, ist jedoch eines, dass ich sehr bestätigen kann.



 

boroboro
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von boroboro »

I'm all in hat geschrieben: 03.01.2023, 10:21 Das "Vorurteil", dass Schweizer sich sehr über den Job definieren, ist jedoch eines, dass ich sehr bestätigen kann.
Das finde ich tatsächlich mit Abstand mühsamste hier bei uns.

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