Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

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Rotblau2
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Rotblau2 »

Faniella Diwani hat geschrieben: 01.01.2023, 18:34
Rotblau2 hat geschrieben: 01.01.2023, 09:22  

Die Linke ist schuld an der Vermehrung?
Wer ist gegen Abreibung?
Wer ist gegen Pille, Pariser und Familienplanung?
Wer ist gegen fortpflanzungsfreies Arschficken?
In wessen Bibel steht "Liebet und mehret euch" bzw. "Lasset die Kinder zu mir kommen"?
Die Linken waren damals vehement gegen die Ecopop-Initiative (https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis406t.html), welche u.a. verlangte, in Ländern, in denen sich die Menschen sehr stark vermehren, dahingehend einzugreifen, um die Bevölkerungszahl zu stabilisieren. 

Es ist mir bewusst, dass diesbezüglich die Katholische Kirche auch ihren Anteil daran hat. Aber von links wird Klimaschutz gepredigt, und bei diesem Thema will links nicht von Klimaschutz wissen.
 

Rotblau2
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Rotblau2 »

Man kann von Sahra Wagenknecht (Deutsche Partei: Die Linke) viel der wenig halten, aber mit diesen Worten trifft sie den Nagel auf den Kopf:
ZitatbeginnDarin besteht der Kern der Ideologie der Lifestyle-Linken: dass man einen Lebensstil zu einem politischen Statement überhöht und auf alle herabsieht, die nicht so leben, essen, denken und reden wie man selbst. Dieses moralische Verächtlichmachen halte ich für ein echtes gesellschaftliches Problem.
Warum?
Weil diese Leute mittlerweile in den Metropolen, Medien, Verwaltungen und Parlamenten den Ton angeben – und sich nicht nur von den meisten Menschen entfernen, sondern sie auch noch verachten. Dies führt zu Ressentiments unter weniger privilegierten Leuten – und es führt überdies dazu, dass die Alltagsprobleme der meisten Menschen nicht mehr adressiert werden, weder in den Medien noch in der Politik. Deshalb wenden sich viele von der Politik ab, informieren sich nicht mehr, wählen nicht mehr oder aus Wut rechts. Je mehr Nichtwähler, desto instabiler die Demokratie! Denn Demokratie soll doch für die vielen da sein und nicht für die wenigen.
Zitatende

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Rotblau2 hat geschrieben: 01.01.2023, 19:11 Lifestyle-Linken

Wer oder was sind diese Lifestyle-Linken?
Ist das die kleine unsichtbare Minderheit, die die Welt beherrscht?
Und, aus aktuellem Anlass, uns die Böller verbieten möchte?

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von SubComandante »

Rotblau2 hat geschrieben: 01.01.2023, 18:58 Die Linken waren damals vehement gegen die Ecopop-Initiative (https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis406t.html), welche u.a. verlangte, in Ländern, in denen sich die Menschen sehr stark vermehren, dahingehend einzugreifen, um die Bevölkerungszahl zu stabilisieren. 

Es ist mir bewusst, dass diesbezüglich die Katholische Kirche auch ihren Anteil daran hat. Aber von links wird Klimaschutz gepredigt, und bei diesem Thema will links nicht von Klimaschutz wissen.
Erstmal hätte man die Entwicklungshilfe dort zurückziehen müssen, wo man sie vielleicht mehr gebraucht hätte. Die Linke hält vielleicht nicht viel von Ökofaschismus. Und das wurde Ecopop vorgeworfen. Die allermeisten Länder mit hohem Bevölkerungswachstum sind gänzlich unbeteiligt beim Klimawandel.

Und nochmals zum aufschreiben: Klimawandel ist gänzlich und alleine auf CO2- und Methan-Emissionen zurückzuführen. Ich weiss, das erneut zu schreiben ist für die Katz. Und Bevölkerungswachstum lässt sich nur dämmen mit garantiertem Zugang zu Nahrung in sehr armen Länder.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Käppelijoch »

SubComandante hat geschrieben: 01.01.2023, 19:26
Rotblau2 hat geschrieben: 01.01.2023, 18:58 Die Linken waren damals vehement gegen die Ecopop-Initiative (https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis406t.html), welche u.a. verlangte, in Ländern, in denen sich die Menschen sehr stark vermehren, dahingehend einzugreifen, um die Bevölkerungszahl zu stabilisieren. 

Es ist mir bewusst, dass diesbezüglich die Katholische Kirche auch ihren Anteil daran hat. Aber von links wird Klimaschutz gepredigt, und bei diesem Thema will links nicht von Klimaschutz wissen.
Erstmal hätte man die Entwicklungshilfe dort zurückziehen müssen, wo man sie vielleicht mehr gebraucht hätte. Die Linke hält vielleicht nicht viel von Ökofaschismus. Und das wurde Ecopop vorgeworfen. Die allermeisten Länder mit hohem Bevölkerungswachstum sind gänzlich unbeteiligt beim Klimawandel.

Und nochmals zum aufschreiben: Klimawandel ist gänzlich und alleine auf CO2- und Methan-Emissionen zurückzuführen. Ich weiss, das erneut zu schreiben ist für die Katz. Und Bevölkerungswachstum lässt sich nur dämmen mit garantiertem Zugang zu Nahrung in sehr armen Länder.
+ Bildung
+ Basics in Sachen Hygiene (sanitäre Anlage / Seuchenschutz) & Gesundheit
 

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

Rotblau2 hat geschrieben: 01.01.2023, 18:58 Die Linken waren damals vehement gegen die Ecopop-Initiative (https://www.bk.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis406t.html), welche u.a. verlangte, in Ländern, in denen sich die Menschen sehr stark vermehren, dahingehend einzugreifen, um die Bevölkerungszahl zu stabilisieren.
Kontrolle anderer … 
:rolleyes:
 
Rotblau2 hat geschrieben: 01.01.2023, 19:11 Man kann von Sahra Wagenknecht (Deutsche Partei: Die Linke) viel der wenig halten, aber mit diesen Worten trifft sie den Nagel auf den Kopf:
«… dass man einen Lebensstil zu einem politischen Statement überhöht und auf alle herabsieht, die nicht so leben, essen, denken und reden wie man selbst. Dieses moralische Verächtlichmachen halte ich für ein echtes gesellschaftliches Problem.»
Beschreibt sie nicht ein Problem, welches unabhängig von der politischen (oder religiösen) Gesinnung auftreten kann? Ob man nun als Christ, Moslem, Atheist, Junger, Alter, Handwerker, Akademiker, Mann, Frau, Nonbinär, Linker oder Rechter den eigenen Lebensstil überhöht und verächtlich auf andere herabsieht, ist doch ein komplett eigenständiges Problem.
Wagenknecht spricht wenigstens das Problem innerhalb der Linken, also ihrer eigenen Peergroup an und beweist damit eine Form von Selbstreflexion*, die ich bei dir vermisse. * Auch sie hat bezüglich Selbstreflexion ihre blinden Flecken, siehe Russland-Ukraine-Konflikt.

Ich bin mir sicher, dass du eher Zustimmung dafür ernten würdest, wenn du nur diese Überheblichkeit kritisieren würdest, ohne sie als ausschliesslich linkes Problem darzustellen und somit einen Vorwand findest, dich nicht mit linken Anliegen auseinandersetzen zu müssen.

Schade magst du nicht auf meinen Neujahrs-Post eingehen.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von SubComandante »

Käppelijoch hat geschrieben: 01.01.2023, 19:59 + Bildung
+ Basics in Sachen Hygiene (sanitäre Anlage / Seuchenschutz) & Gesundheit 
Sicher auch. Wichtig ist, dass man selber überleben kann wie auch der Nachwuchs. Dann ergibt massig Kindermachen keinen Sinn mehr.

Aber eben, das ist nicht die Hauptursache des Klimawandels. Und wenn wir das ganze nicht aufhalten können kommt das Problem der Vergrösserung nicht habitabler Zonen und ein grosses Sterben inkl. Fluchtwellen.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

Käppelijoch hat geschrieben: 01.01.2023, 19:59
SubComandante hat geschrieben: 01.01.2023, 19:26 Erstmal hätte man die Entwicklungshilfe dort zurückziehen müssen, wo man sie vielleicht mehr gebraucht hätte. Die Linke hält vielleicht nicht viel von Ökofaschismus. Und das wurde Ecopop vorgeworfen. Die allermeisten Länder mit hohem Bevölkerungswachstum sind gänzlich unbeteiligt beim Klimawandel.

Und nochmals zum aufschreiben: Klimawandel ist gänzlich und alleine auf CO2- und Methan-Emissionen zurückzuführen. Ich weiss, das erneut zu schreiben ist für die Katz. Und Bevölkerungswachstum lässt sich nur dämmen mit garantiertem Zugang zu Nahrung in sehr armen Länder.
+ Bildung
+ Basics in Sachen Hygiene (sanitäre Anlage / Seuchenschutz) & Gesundheit
 
Kurz: Eine gesicherte Zukunftsperspektive.

Wenn also der Wettbewerb um Ressourcen nicht so weit ausufert, dass das einzig verbleibende Mittel zu Sicherung der eigenen Zukunftsperspektive in der Produktion von eigenem Nachwuchs liegt.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Käppelijoch »

SubComandante hat geschrieben: 01.01.2023, 20:05
Käppelijoch hat geschrieben: 01.01.2023, 19:59 + Bildung
+ Basics in Sachen Hygiene (sanitäre Anlage / Seuchenschutz) & Gesundheit 
Sicher auch. Wichtig ist, dass man selber überleben kann wie auch der Nachwuchs. Dann ergibt massig Kindermachen keinen Sinn mehr.

Aber eben, das ist nicht die Hauptursache des Klimawandels. Und wenn wir das ganze nicht aufhalten können kommt das Problem der Vergrösserung nicht habitabler Zonen und ein grosses Sterben inkl. Fluchtwellen.
Ja, das ist so. War mehr eine ergänzende Bemerkung.
 

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von BaslerBasilisk »

Rotblau2 hat geschrieben: 01.01.2023, 09:22
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 31.12.2022, 11:10  
Die Wurzel des Klimawandels ist die unkontrollierte Vermehrung der "Spezie Mensch" in den letzten 500 Jahren....
Du verdrehst da was. Die Industrialisierung führte dazu, dass der Mensch gesünder und länger leben konnte. Das wiederum führte dazu, dass mehr Menschen gleichzeitig auf dem Planeten wandelten.
Sprich die "unkontrollierte Vermehrung" ist Resultat des "besseren" Lebensumstände. Die Industrialisierung ist aber die Wurzel zum Klimawandel als auch zum Start des "Negativ-Feedback-Loop".
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Rotblau2 »

SubComandante hat geschrieben: 01.01.2023, 19:26
Rotblau2 hat geschrieben: 01.01.2023, 18:58  

Und nochmals zum aufschreiben: Klimawandel ist gänzlich und alleine auf CO2- und Methan-Emissionen zurückzuführen. Ich weiss, das erneut zu schreiben ist für die Katz. Und Bevölkerungswachstum lässt sich nur dämmen mit garantiertem Zugang zu Nahrung in sehr armen Länder.
Eben, je mehr Menschen auf der Welt, desto mehr Platz für Häuserbau und Agrarwirtschaft, leider dann alles zu Lasten der natürlichen Reserven. 
 

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Lällekönig hat geschrieben: 22.12.2022, 12:06
Feanor hat geschrieben: 22.12.2022, 10:13
fcbblog.ch hat geschrieben: 22.12.2022, 08:46

Expats? In Basel Stadt lebten 1990 auf alle Fälle noch knapp 30'000 mehr Schweizer als heute. Wies aussieht wenn man sich di jüngere Hälfte der Bevölkerung ansieht, will ich gar nicht wissen.
Das Problem der Zubetonierung der Schweiz ist weniger ein Städte-Problem. Da auch, aber mit der Zersiedelung ist etwas anderes gemeint.

Und ja: auch bei der Zubetonierung der Stadt profitieren nicht die von rotblau2 anvisierten Menschen. Aber guter Versuch der Ablenkung.
Rotblau2 hat zugegeben, dass er auch Expats unter dem nicht ausgesprochenen Begriff «Ausländer» versteht. Auch wenn klar scheint, welche er vornehmlich im Visier hat.

Ich halte fcbblogs Einwand nicht für ein Ablenkungsmanöver, sondern für eine Differenzierung des Begriffs «Ausländer».

1970 betrug der Bevölkerungsbestand in Basel rund 236’000 Menschen und heute sind es noch 202’000. Quelle
Ich gehe davon aus, dass die Wohnfläche trotzdem zugenommen hat.

Zersiedelung ist meiner Ansicht nach ein Problem des erhöhten Anspruchs auf Wohnfläche. Die pro Kopf beanspruchten Wohnfläche hängt eher von Vermögen als von Staatszugehörigkeit ab. Der erhöhte Anspruch äussert sich auch in Städten (zB weniger Personen pro Haushalt) und wird unterschiedlich angegangen. Kleinere Wohneinheiten werden durch Umbau zu einer grösseren zusammengelegt. Alte Immobilien werden abgerissen und entweder entstehen neue mit mehr Wohneinheiten (zB Hochhaus), während bei gleichbleibender Kubatur auch weniger (dafür grössere) Wohneinheiten entstehen können. Daraus resultiert Landflucht. Auf dem Land löst dies zwei verschiedene Tendenzen aus: Verdichtung (wenn an Stelle von Einfamilienhäusern Wohnblöcke entstehen) und Zersiedelung (wenn auf bisherigen Leerflächen neue Wohnblöcke und neue Einfamilienhäuser en

Naja es ist ein Fakt, dass es in den letzten Jahren eine massive Zunahme von Ausländern in der Stadt gegeben hat, bei gleichzeitiger Abnahme der Schweizer und das obwohl die Einbürgerungspraxis immer einfacher wurde.

1990   152'154
Heute 127'371

Man kann sich auch mal grundsätzlich fragen, ob eine Entwicklung sinnvoll ist, in der über ein Drittel der städtischen Bevölkerung nicht Stimm- und wahlberechtigt ist. Spricht für mich für eine gescheiterte Integrationspolitik.

Die Auswirkungen hast du schön geschildert. Grundsätzlich muss aber natürlich zubetoniert werden, wenn die Bevölkerung zunimmt. Noch mehr, wenn sie durch ein Bevölkerungssegment zunimmt, dass höhere Ansprüche an die Wohnfläche stellt. An der Stadt Basel kann man diesen Einwanderungs- und Massenmigrationsmechanismus schön nachvollziehen.

1. Expat zieht nach Basel, schnappt sich erstmal eine nice Wohnung in der Stadt mit dem meist höheren Lohn (und niedrigeren Steuern) als die ansässige, verwurzelte Bevölkerung (egal ob Ausländer oder CH). Verdrängung der Stadtbevölkerung in die Agglo durch höhere Wohnpreise, Luxuswohnungen usw. (Mit der Ausnahme der vollsubventionierten Bevölkerungsschichten, sprich der Mittelstand muss aus den Städten flüchten)

2. Expat cheggt nach einigen Jahren, dass ihm die Miete in der Stadt und die Abgaben zu teuer sind und zieht in eine Wohnung oder kauft ein Haus in einer der steuergünstigen Vorortsgemeinden oder auf dem Land. Weitere Verdrängung der ansässigen Bevölkerung und der umgezogenen Städter noch weiter aus der Stadt hinaus durch höhere Wohnpreise.

3. Da sich viele Expats höhere Preise für Wohnen leisten können als die ansässige Bevölkerung, muss man nun natürlich für die aus den Städten "vertriebenen" betonblockartige Hühnernester in der erweiterten Agglo bauen. Ebenfalls für die Subventionierten in den Städten selbst.

Von dieser Entwicklung profitieren Expats in geilen Wohnungen und Häusern und alle, die Boden geerbt haben, sowie ältere Mitbürger mit niedrigen Bestandsmieten (so lange ihr Haus nicht totalsaniert wird) und Totalsubventionierte, die subventioniert über die hohen Firmensteuern ohne eigenen wirtschaftlichen Beitrag, trotzdem das Leben mitten in der Stadt leisten können.

Alle anderen werden gefickt, ausgenommen oder vertrieben (denn irgendwo müssen sie ja wohnen) - am meisten mittelständische Familien, weil diese am wenigsten mobil sind und sozial eingebunden, so dass ein Wohnortswechsel eine grössere Sache ist. Können sich nicht mal vom Mund so viel absparen, wie es bräuchte um aus der Mietabhängigkeit zu entkommen, so schnell wie die Preise steigen.

Schaut man sich die Statistiken nach Wohnquartier seit 2000 an, ist auch ziemlich klar, dass die neuen Ausländer seither eher besser betucht waren als früher. In den "Brennpunkt"quartieren im Kleinbasel, wo ich selbst aufgewachsen bin, ist nur eine geringe Zunahme der ausländischen Bevölkerung wahrzunehmen. Wohl aber in den "schöneren" Quartieren:


Anzahl Ausländer. proz. Steigerung nach Quartier / 2000 vs. 2021

Matthäus +3%
St. Johann +3.6%
Gundeldingen +5.1%
Klybeck: +7%
Rosental +14%

Riehen +111%
Bruderholz +102.6%
St. Alban +100.3%
Vorstädte +97.6%
Altstadt Gross +81.1%

Neoliberale Bevölkerungsverschiebung in a Nutshell. Totales Versagen (Arbeitsmarktpolitik, Bevölkerungspolitik, Klumpenrisiko, usw.) einer mehrheitlich über mehrere Jahrzente (nur auf dem Papier) linken Regierung.

Ein Paradebeispiel für alles was falsch läuft in den linken Parteien. Cüplisozialisten und Gender Bender machen lieber auf dicke Partnerschaft mit der Pharma und dem neoliberalen Ultrakapitalismus, statt auf Klassenkampf und Solidarität. Klauen so anderen Regionen der Welt Steuereinnahmen (denn unsere grossen zwei Firmen erwirtschaften ja praktisch nichts in Basel selbst), um hier dann die selbst bewirkten negativen Auswirkungen für die allerärmsten der Gesellschaft zu lindern und diese in einer ewigen Subvention zu behalten.

Denn brauchen kann man sie im highly competitive Pharma-Basel eh nicht mehr wirklich. Zum Glück war ich nie in der Situation, aber ich kenne aus beruflichem Hintergrund einige Klienten die es nie einfach im Leben hatten - sich nutzlos zu fühlen, nicht für eine gewisse Phase sondern fürs ganze Leben, das macht dich kaputt. 

Dass der Mittelstand und die Familien damit ausgenommen oder aus der Stadt gejagt werden. Egal, so lange man Expats, Roche und Novartis den roten Teppich ausrollen kann, nutzlose Hochkultur für den Daig und die alten Säcke in der Stadt subventioniert und sich gleichzeitig noch auf die (rosa)roten Klassenkämpferli-Schultern klopfen kann, weil man mit diesen Einnahmen noch alle Langzeithoffnungslosen (Süchtige, Taugenichtse, Flüchtlinge und Migranten ohne Bildung, IV-Fälle) auf Lebenszeit in Abhängigkeit durchfüttern kann macht zusammengerechnet wahrscheinlich über 10% der Bevölkerung.

Schade nur, dass die Lebensqualität in solch einem Durchlauferhitzer rapide abnimmt. Und das ganze System wohl zusammenfällt, sobald einer der beiden grossen "Ciao, Ciao Basel" sagt.


*Zahlen aus den entsprechenden Dokumentenvon statistik.bs.ch

BSL>ZRH
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von BSL>ZRH »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 31.12.2022, 11:10
Rotblau2 hat geschrieben: 31.12.2022, 10:03
Feanor hat geschrieben: 30.12.2022, 11:09 Ach so, wenn also Rechte, Bürgerliche, Konservative und Gläubige Menschen gängeln, wie sie zu leben haben, ist das für dich ein Recht. Bei den Linken ist es der Beweis für den potenziellen nächsten Völkermord. :rolleyes:

Diese Menschen schaffen sich übrigens solche Rechte. Oder versuchen es. Oder machen offen/verdeckt Druck auf Andersdenkende. Auf diesem Auge bist du aber offensichtlich blind, sind ja nur die Linken, die diesen Vorwurf verdient haben, gäll.
Aber es darf nicht sein, dass man den Andersdenkenden die eigene Ideologie aufzwingt. Und da nerven die Linken. Nichts dagegen, wenn sie selber nach ihrer Ideologie leben und nur Velo fahren und überall gendern. Aber sie sollen die Leute, die das nicht tun wollen, gefälligst in Ruhe lassen.

Festzustellen ist, dass früher die Katholische Kirche den Menschen ihre Moral aufzwang und Abweichlern das Leben schwer machte. Die Zeiten haben sich geändert. Heutzutage zwingen die Linken den Menschen ihre Moral auf und machen Abweichlern das Leben schwer. 

Nochmals liebe linke Aktivisten, fahrt Velo, reist nicht mit dem Flugi, liest Marx und Engels, gründet soldarische Genossenschaften, gendert und erfindet gendergerechte neue Worte, liebt gleichgeschlechtlich, offeriert an Ständen in den Innerstädten Propagandamaterial mit eurer Ideologie, aber lasst endlich die Menschen in Ruhe, die mit eurer Ideologie nichts anfangen können. 

Du denkst einfach viel zu kurz (Bias? Rosarote Brille) und meinst, Handlungen und Ideologien der Bürgerlichen haben keine Folgen und keine Auswirkungen auf die Menschen.

Darum: Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit den Folgen des Klimawandels, die sie mir aufzwingen?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit dem lärmigen und gefährlichen Auto Stadtverkehr?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit der Zerstörung unserer Natur und Biodiversität?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit der Vergiftung meines Trinkwassers?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit Strom sparen und Energiemangel, was sie mir mit ihrer fehlgeschlagenen Energiepolitik und "Wintertourismus First" Ideologie aufzwingen?

Politik und Ideologie der Bürgerlichen lässt mich und sehr viele Menschen in der Schweiz und auf der ganzen Welt auch nicht in Ruhe. Sie zwingen mir ihre Politik und Ideologie tagtäglich auf. Ich kann mich dagegen auch nicht wehren, anders als bei den linken Ideologien, wo ich einfach das Velo nicht nehmen muss.
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer schädlichen Wirtschaftspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mir ihrer kommunistisch angehauchten Verkehrspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Förderung der Sozialhilfe in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Asylpolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer EU freundlichen Europapolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Steuerpolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Migrationspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Geldverbrennung durch Entwicklungshilfe in Ruhe?

Das Spiel können zwei spielen. So wie du dich über die Bürgerlichen aufregst, so rege ich mich über die Linken (SP und die Grünen) auf. Am Ende wird durch eine Volksabstimmung entschieden. Demokratie nennt man das. 

Und ja, beim Klimawandel kann die CH nichts machen. Im Vergleich zu den USA ist bei uns der pro Kopf CO2 Ausstoss schon sehr niedrig. Musterknabe sein müssen wir hier wirklich nicht und unseren eigenen Lebensstandard herabsetzten. Da müssen die grossen Nationen wie USA oder EU die Führung global übernehmen. Aber 2024 gewinnt mMn in den USA eh wieder ein Republikaner, dann ist die globale Klimapolitik wieder für mindestens 4 Jahre nicht Priorität Nr. 1. Wer seinen eigenen Lebensstandard freiwillig herabsetzen möchte bitte, wir leben in einem freien Land, aber an der Urne hat dies keine Chance (siehe letzte CO2 Abstimmung). 
 

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Somnium »

Zum Thema Emissionen und die Schweiz:

https://interaktiv.tagesanzeiger.ch/202 ... sgas-leck/
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von brewz_bana »

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 12:38
2. Expat cheggt nach einigen Jahren, dass ihm die Miete in der Stadt und die Abgaben zu teuer sind und zieht in eine Wohnung oder kauft ein Haus in einer der steuergünstigen Vorortsgemeinden oder auf dem Land. Weitere Verdrängung der ansässigen Bevölkerung und der umgezogenen Städter noch weiter aus der Stadt hinaus durch höhere Wohnpreise.


Ich bi letscht Johr an ca. eme Dutzend Besichtigunge vo Hüüser in Basel zum Verkauf gsi. D Expats sin brutal überrepräsentiert gsi. Es sind jewills sicher rund d Hälfti Expat gsi. Es isch also nid so dass die in d Agglo ziehn. Was mr bi de Huusbesichtigunge au uffgfalle isch: In dr Nochberschaft hesch würgli viel Hochdütsch, Änglisch und Spanisch ghört.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

brewz_bana hat geschrieben: 02.01.2023, 13:19
fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 12:38
2. Expat cheggt nach einigen Jahren, dass ihm die Miete in der Stadt und die Abgaben zu teuer sind und zieht in eine Wohnung oder kauft ein Haus in einer der steuergünstigen Vorortsgemeinden oder auf dem Land. Weitere Verdrängung der ansässigen Bevölkerung und der umgezogenen Städter noch weiter aus der Stadt hinaus durch höhere Wohnpreise.

Ich bi letscht Johr an ca. eme Dutzend Besichtigunge vo Hüüser in Basel zum Verkauf gsi. D Expats sin brutal überrepräsentiert gsi. Es sind jewills sicher rund d Hälfti Expat gsi. Es isch also nid so dass die in d Agglo ziehn. Was mr bi de Huusbesichtigunge au uffgfalle isch: In dr Nochberschaft hesch würgli viel Hochdütsch, Änglisch und Spanisch ghört.

Nid nur ;). Git netürlich au  no die super rich expats wo sich e Huus in BS könne leiste. Die mache das au ;). Vieli wohne au zerscht mol in dr Stadt (also kaufe do e huus) und ziehn denn falls si bliibe nach paar Joor trotzdem in dAgglo, wenn sie dVollrächnig mol gmacht hän und dr ÖV und dDistanze kenne. In vielne Länder vo Europa wird grundsätzlich eher e Huus kauft und verkauft als zur Mieti gwohnt. Steckt sicher näbem nötige Kleigäld oft au e kulturelli Komponänte drhinter.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von badandugly »

BSL>ZRH hat geschrieben: 02.01.2023, 12:59
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 31.12.2022, 11:10
Rotblau2 hat geschrieben: 31.12.2022, 10:03
Aber es darf nicht sein, dass man den Andersdenkenden die eigene Ideologie aufzwingt. Und da nerven die Linken. Nichts dagegen, wenn sie selber nach ihrer Ideologie leben und nur Velo fahren und überall gendern. Aber sie sollen die Leute, die das nicht tun wollen, gefälligst in Ruhe lassen.

Festzustellen ist, dass früher die Katholische Kirche den Menschen ihre Moral aufzwang und Abweichlern das Leben schwer machte. Die Zeiten haben sich geändert. Heutzutage zwingen die Linken den Menschen ihre Moral auf und machen Abweichlern das Leben schwer. 

Nochmals liebe linke Aktivisten, fahrt Velo, reist nicht mit dem Flugi, liest Marx und Engels, gründet soldarische Genossenschaften, gendert und erfindet gendergerechte neue Worte, liebt gleichgeschlechtlich, offeriert an Ständen in den Innerstädten Propagandamaterial mit eurer Ideologie, aber lasst endlich die Menschen in Ruhe, die mit eurer Ideologie nichts anfangen können. 

Du denkst einfach viel zu kurz (Bias? Rosarote Brille) und meinst, Handlungen und Ideologien der Bürgerlichen haben keine Folgen und keine Auswirkungen auf die Menschen.

Darum: Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit den Folgen des Klimawandels, die sie mir aufzwingen?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit dem lärmigen und gefährlichen Auto Stadtverkehr?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit der Zerstörung unserer Natur und Biodiversität?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit der Vergiftung meines Trinkwassers?
Wann lassen mich die Bürgerlichen endlich in Ruhe mit Strom sparen und Energiemangel, was sie mir mit ihrer fehlgeschlagenen Energiepolitik und "Wintertourismus First" Ideologie aufzwingen?

Politik und Ideologie der Bürgerlichen lässt mich und sehr viele Menschen in der Schweiz und auf der ganzen Welt auch nicht in Ruhe. Sie zwingen mir ihre Politik und Ideologie tagtäglich auf. Ich kann mich dagegen auch nicht wehren, anders als bei den linken Ideologien, wo ich einfach das Velo nicht nehmen muss.
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer schädlichen Wirtschaftspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mir ihrer kommunistisch angehauchten Verkehrspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Förderung der Sozialhilfe in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Asylpolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer EU freundlichen Europapolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Steuerpolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Migrationspolitik in Ruhe?
Wann lassen mich die Linken endlich mit ihrer Geldverbrennung durch Entwicklungshilfe in Ruhe?

Das Spiel können zwei spielen. So wie du dich über die Bürgerlichen aufregst, so rege ich mich über die Linken (SP und die Grünen) auf. Am Ende wird durch eine Volksabstimmung entschieden. Demokratie nennt man das. 

Und ja, beim Klimawandel kann die CH nichts machen. Im Vergleich zu den USA ist bei uns der pro Kopf CO2 Ausstoss schon sehr niedrig. Musterknabe sein müssen wir hier wirklich nicht und unseren eigenen Lebensstandard herabsetzten. Da müssen die grossen Nationen wie USA oder EU die Führung global übernehmen. Aber 2024 gewinnt mMn in den USA eh wieder ein Republikaner, dann ist die globale Klimapolitik wieder für mindestens 4 Jahre nicht Priorität Nr. 1. Wer seinen eigenen Lebensstandard freiwillig herabsetzen möchte bitte, wir leben in einem freien Land, aber an der Urne hat dies keine Chance (siehe letzte CO2 Abstimmung). 


Eigentlich bedenklich diese Verständnisresistenz bezüglich co2-verursacher. Es ist nicht nur unsere Mobilität mit PW, nicht nur unser Reiseverhalten betr. urlaub, nicht nur der Einkaufstourismus physisch und online (wo uns Herkunft der Ware scheissegal ist). Es ist nicht nur die Heizung, nicht nur der Sojafutterbasierte Fleischkonsum, nicht nur ….
vergiss es. 
zur Migration noch folgendes: so lange es Unterschiede gibt, gibt es den natürlichen Zwang zum Ausgleich, die Physik ist auch hier anwendbar. Die Schweiz als Exportweltmeister befeuert diesen Unterschied. Wenn ein Land in der Handelbilanz mehr einnimmt als ausgibt müssen andere mehr ausgeben als sie einnehmen. Logisch, oder? Das fördert die Ungleichheit, wodurch der Migrationswunsch zunimmt. So gesehen sind die meisten Migranten wirtschaftlich motiviert, der Grund dafür ist jedoch in den Ländern mit den positiven Handelsbilanzen zu suchen.
Und die Ansicht, die Linken sollen doch deren Lebensstandard freiwillig zu senken aber die anderen gefälligst in Ruhe lassen ist zynisch, egoistisch und asolut nicht lösungsorientiert.
 

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Woher kommt eigentlich das Märchen mit dem erhöhten Wohnflächenverbrauch?

Überall sehe ich wie Wohnbatterien mit Minigrundrissen und Betonklötze hingeknallt werden. Der erhöhte Durchschnittsverbrauch ergibt sich samt und sonders nur deshalb, weil die Menschen beziehungsunfähig geworden sind und man Ihnen das Single Leben als sinnvolle Lebensrealität verkauft (Jeder Single verbraucht pro Kopf etwa doppelt so viel Raum wie eine Familie). Und weil es sich für alte Säcke und Säckinnen nicht lohnt aus dem Einfamilienhaus oder der ehemaligen Familien/Paarwohnung in eine kleinere Wohnung umzuziehen.

Junge Familien leben vermutlich deutlich beengter als noch vor 20-30 Jahren.

Zumindest sicher ist. Eine Person die in einer 4 Zimmer Neubauwohnung wohnte hatte in Basel Stadt 2012 noch 48 m2 im Schnitt zur Verfügung. 2021 sind es sagenhafte 36.3 Quadratmeter. So viel zum Märchen vom immer grösser werdenden Bedarf an Wohnfläche.

Würde man das ganze noch auf die Kubatur ausrechnen stünde das Bild wahrscheinlich noch schlimmer. Eine schöne Altbauwohnung mit 3m Decken oder ein 2m20 Brutkasten wo dir die Decke auf den Kopf knallt, macht dann halt auch nochmals einen ziemlichen Unterschied.

Was bleibt einem also bei Familiengründung in BS übrig... Die schönen Altbauwohnungen sind ja bereits von alten Säcken mit Mini-Bestandsmieten grösstenteils besetzt - natürlich auch verständlich, ich würde auch nicht ausziehen in eine unattraktive Einzimmerwohnung wo ich das gleiche bezahle. Also geht man halt auch in eine Wohnbatterie oder flüchtet aus dem familienfeindlichen linken Basel.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 12:38 Naja es ist ein Fakt, dass es in den letzten Jahren eine massive Zunahme von Ausländern in der Stadt gegeben hat, bei gleichzeitiger Abnahme der Schweizer und das obwohl die Einbürgerungspraxis immer einfacher wurde.

1990   152'154
Heute 127'371

Man kann sich auch mal grundsätzlich fragen, ob eine Entwicklung sinnvoll ist, in der über ein Drittel der städtischen Bevölkerung nicht Stimm- und wahlberechtigt ist. Spricht für mich für eine gescheiterte Integrationspolitik.
Die Einbürgerungspraxis mag zwar einfacher geworden sein, aber wir haben immer noch eine der restriktivsten Einbürgerungspolitiken in Europa. So gesehen lässt sich der höchste Ausländeranteil in Europa auch ganz leicht damit erklären, dass wir
  • Ausländer für den Niedriglohnsektor holen
  • Ausländer als Fachkräfte (Expats) holen
  • Ausländern verwehren Schweizer zu werden
  • uns weniger stark vermehren, als die geholten Ausländer
Du sprichst einen guten Punkt damit an, inwiefern so eine Entwicklung der Demokratie förderlich ist.


fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 12:38Die Auswirkungen hast du schön geschildert. Grundsätzlich muss aber natürlich zubetoniert werden, wenn die Bevölkerung zunimmt. Noch mehr, wenn sie durch ein Bevölkerungssegment zunimmt, dass höhere Ansprüche an die Wohnfläche stellt. An der Stadt Basel kann man diesen Einwanderungs- und Massenmigrationsmechanismus schön nachvollziehen.


Von dieser Entwicklung profitieren Expats in geilen Wohnungen und Häusern und alle, die Boden geerbt haben, sowie ältere Mitbürger mit niedrigen Bestandsmieten (so lange ihr Haus nicht totalsaniert wird) und Totalsubventionierte, die subventioniert über die hohen Firmensteuern ohne eigenen wirtschaftlichen Beitrag, trotzdem das Leben mitten in der Stadt leisten können.

Alle anderen werden gefickt, ausgenommen oder vertrieben (denn irgendwo müssen sie ja wohnen) - am meisten mittelständische Familien, weil diese am wenigsten mobil sind und sozial eingebunden, so dass ein Wohnortswechsel eine grössere Sache ist. Können sich nicht mal vom Mund so viel absparen, wie es bräuchte um aus der Mietabhängigkeit zu entkommen, so schnell wie die Preise steigen.

Schaut man sich die Statistiken nach Wohnquartier seit 2000 an, ist auch ziemlich klar, dass die neuen Ausländer seither eher besser betucht waren als früher. In den "Brennpunkt"quartieren im Kleinbasel, wo ich selbst aufgewachsen bin, ist nur eine geringe Zunahme der ausländischen Bevölkerung wahrzunehmen. Wohl aber in den "schöneren" Quartieren:
Was du hier beschreibst, ist nicht die eigentliche Zubetonierung oder Zersiedelung, sondern die Gentrifizierung. Die Expats beanspruchen die begehrtesten Wohnflächen und lösen so einen Preisanstieg aus, der zu einer Verdrängung führt. Die Gentrifizierung trägt insofern auch zur Zersiedlung bei, weil die Tendenz zur Beanspruchung von Wohnfläche weiterhin zunimmt. Würden sich die Verdrängten in Anerkennung der Preisentwicklung mit weniger Fläche begnügen, wäre der Anreiz für Zersiedelung kleiner.

Es ist aber noch immer so, dass Schweizer mehr Wohnfläche pro Kopf beanspruchen, als Menschen mit Migrationshintergrund (worunter auch Expats fallen). Quelle
Ich kann mir aber sehr gut vorstellen, dass der isolierte Bereich der Expats einen höheren Wert einnimmt, als der Durchschnittswert der Schweizer. Aber ich kann mir auch sehr gut vorstellen, dass der reichste Teil der Schweizer einen höheren Wert einnimmt als die Expats. Somit sehe ich es eher als Gefälle von Reich/Arm als eines von Expat/Schweizer. Ich habe übrigens schon mit vielen Expats in WGs gewohnt und kenne Schweizer, die sich alleine grosse Wohnungen leisten. ;)

In Basel hat die mittlere Wohnfläche pro Person von 36m2 (1980) auf 41,6m2 (2021) zugenommen. Schade ist 1970 nicht erhoben. Quelle. Interessant finde ich, dass die durchschnittliche Anzahl an Personen pro Haushalt, nur leicht zurückging. Die pendelt relativ stabil zwischen 2,0 und 1,95. Die einzigen Werte über 2,0 sind 1981 (2,02) und 1980 (2,05). (Quelle: Tabelle T9.1.15. auf der gleichen Seite) Auch hier wären Zahlen aus dem Bevölkerungs-Peak von 1970 spannend gewesen. Ich tippe auf deutlich höhere Werte.


fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 12:38Neoliberale Bevölkerungsverschiebung in a Nutshell. Totales Versagen (Arbeitsmarktpolitik, Bevölkerungspolitik, Klumpenrisiko, usw.) einer mehrheitlich über mehrere Jahrzente (nur auf dem Papier) linken Regierung.

Ein Paradebeispiel für alles was falsch läuft in den linken Parteien. Cüplisozialisten und Gender Bender machen lieber auf dicke Partnerschaft mit der Pharma und dem neoliberalen Ultrakapitalismus, statt auf Klassenkampf und Solidarität. Klauen so anderen Regionen der Welt Steuereinnahmen (denn unsere grossen zwei Firmen erwirtschaften ja praktisch nichts in Basel selbst), um hier dann die selbst bewirkten negativen Auswirkungen für die allerärmsten der Gesellschaft zu lindern und diese in einer ewigen Subvention zu behalten.

Denn brauchen kann man sie im highly competitive Pharma-Basel eh nicht mehr wirklich. Zum Glück war ich nie in der Situation, aber ich kenne aus beruflichem Hintergrund einige Klienten die es nie einfach im Leben hatten - sich nutzlos zu fühlen, nicht für eine gewisse Phase sondern fürs ganze Leben, das macht dich kaputt. 

Dass der Mittelstand und die Familien damit ausgenommen oder aus der Stadt gejagt werden. Egal, so lange man Expats, Roche und Novartis den roten Teppich ausrollen kann, nutzlose Hochkultur für den Daig und die alten Säcke in der Stadt subventioniert und sich gleichzeitig noch auf die (rosa)roten Klassenkämpferli-Schultern klopfen kann, weil man mit diesen Einnahmen noch alle Langzeithoffnungslosen (Süchtige, Taugenichtse, Flüchtlinge und Migranten ohne Bildung, IV-Fälle) auf Lebenszeit in Abhängigkeit durchfüttern kann macht zusammengerechnet wahrscheinlich über 10% der Bevölkerung.

Schade nur, dass die Lebensqualität in solch einem Durchlauferhitzer rapide abnimmt. Und das ganze System wohl zusammenfällt, sobald einer der beiden grossen "Ciao, Ciao Basel" sagt.
Wenn man von gescheiterter Politik spricht, gilt es durchaus zu berücksichtigen, dass sich auch eine mehrheitlich linke Kantonsregierung an die Gesetze einer mehrheitlich rechts-bürgerlichen Landesregierung halten muss. Wenn ich mir beispielsweise die Konzernverantwortungsinitiative oder die Unternehmenssteuerreform anschaue, so lag es nicht unbedingt an den Linken, dass in der Schweiz und demzufolge auch in Basel, die Konzerne nur mit Samthandschuhen angefasst werden …

Ganz so schlimm wie in Deutschland, als sich die SPD unter Schröder nicht mehr mit den Kohlekumpeln, sondern den Managern der Kohlekonzernen solidarisierten, ist es hier noch nicht. Aber ja, die Tendenz neoliberale Kompromisse einzugehen ist durchaus festzustellen. Aber auch eine Tendenz zu radikalerem Klassenkampf, nur scheint der nicht immer gut anzukommen.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Somnium »

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18 (...)Der erhöhte Durchschnittsverbrauch ergibt sich samt und sonders nur deshalb, weil die Menschen beziehungsunfähig geworden sind und man Ihnen das Single Leben als sinnvolle Lebensrealität verkauft (Jeder Single verbraucht pro Kopf etwa doppelt so viel Raum wie eine Familie).


Wer verkauft das Single-Leben als „sinnvolle Lebensrealität“? Das Gegenteil ist der Fall. Alleinlebende haben in der Realität höhere Kosten und weniger Sozialkontakte. Stichwort Einsamkeit, zum Beispiel. Bevorzugt werden gesellschaftlich junge Eltern. Wer Kinder hat, ist im Vorteil. Alleinlebende, die länger diesem Reproduktionsdruck ausgesetzt sind, zerbrechen oft daran. Stichwort Alkoholmissbrauch. Das führt dann zu einem Teufelskreis, der nur mit Hilfe von Aussen durchbrochen werden kann. In der Migros gibt es Aktionsangebote meistens nur im 2für1-Angebot. Ist für Alleinlebende nicht attraktiv. Es gibt immer weniger Einzimmerwohnungen. Die sind für Vermieter nicht attraktiv. Alleinlebende zahlen auf Reisen mehr für Zimmer und Unterkünfte. Familienrabatte gibt es keine für Alleinlebende. Zum Beispiel bei der SBB. Alleinlebende haben keine politische Lobby, die sich für ihre Anliegen einsetzt. Verpaarung ist nicht das Lebenziel für jeden und Kinderzeugen auch nicht. Letzteres aus ganz vielen durchaus nachvollziehbaren Gründen.
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18 Woher kommt eigentlich das Märchen mit dem erhöhten Wohnflächenverbrauch?
Von offizieller Seite. In Basel hat die mittlere Wohnfläche pro Person von 36m2 (1980) auf 41,6m2 (2021) zugenommen. Schade ist 1970 nicht erhoben. Quelle.

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18Der erhöhte Durchschnittsverbrauch ergibt sich samt und sonders nur deshalb, weil die Menschen beziehungsunfähig geworden sind und man Ihnen das Single Leben als sinnvolle Lebensrealität verkauft (Jeder Single verbraucht pro Kopf etwa doppelt so viel Raum wie eine Familie).
Die durchschnittliche Anzahl an Personen pro Haushalt ging nur leicht zurück. Die pendelt relativ stabil zwischen 2,0 und 1,95. Die einzigen Werte über 2,0 sind 1981 (2,02) und 1980 (2,05). (Quelle: Tabelle T9.1.15. auf der gleichen Seite) Auch hier wären Zahlen aus dem Bevölkerungs-Peak von 1970 spannend gewesen. Ich tippe auf deutlich höhere Werte.

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18Junge Familien leben vermutlich deutlich beengter als noch vor 20-30 Jahren.
Dies Vermutung widerspricht ja nicht einer Zunahme der durchschnittlichen Wohnfläche pro Kopf. Es könnte auch an einer anderen Verteilung der Wohnfläche liegen und dass Junge Familien unterhalb des Durchschnitts liegen, während andere ihn heben.

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18Zumindest sicher ist. Eine Person die in einer 4 Zimmer Neubauwohnung wohnte hatte in Basel Stadt 2012 noch 48 m2 im Schnitt zur Verfügung. 2021 sind es sagenhafte 36.3 Quadratmeter. So viel zum Märchen vom immer grösser werdenden Bedarf an Wohnfläche.
«2021 beträgt die mittlere Wohnfläche pro Person in Basel-Stadt 41,6 m². Zuvor nahm sie bis 2010 auf 42,1 m² zu, sank zwischenzeitlich auf 41,0 m² im Jahr 2018 und steigt seither wieder.» Quelle
Woher hast du deine Zahl, bezieht sich diese ausschliesslich auf die durchschnittliche Wohnfläche von Singles oder auf alle?

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18Würde man das ganze noch auf die Kubatur ausrechnen stünde das Bild wahrscheinlich noch schlimmer. Eine schöne Altbauwohnung mit 3m Decken oder ein 2m20 Brutkasten wo dir die Decke auf den Kopf knallt, macht dann halt auch nochmals einen ziemlichen Unterschied.
Das ist definitiv ein Qualitätsunterschied.

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18Was bleibt einem also bei Familiengründung in BS übrig... Die schönen Altbauwohnungen sind ja bereits von alten Säcken mit Mini-Bestandsmieten grösstenteils besetzt - natürlich auch verständlich, ich würde auch nicht ausziehen in eine unattraktive Einzimmerwohnung wo ich das gleiche bezahle. Also geht man halt auch in eine Wohnbatterie oder flüchtet aus dem familienfeindlichen linken Basel.
Nach Rotblau2s Logik wären vermutlich die Linken schuld an der Gentrifzierung durch die von Grosskonzernen angelockten Expats, weil sie sich in ihrem Klassenkampf nicht gegen die Bürgerlichen durchsetzen und stattdessen davor zurückschrecken, ihren antikapitalistischen Kampf mit den menschenverachtenden Mitteln Stalins zu führen und ihre Gegner in KZs zu verfrachten … oder so ähnlich. Wie bringst du familienfeindlich und links in Verbindung?

Damit will ich dir nicht absprechen, dass sich die Wohnungssuche für junge Familien als wesentlich schwieriger gestaltet, als noch vor 20-30 Jahren. Ich frage mich nur, ob die Situation wirklich besser wäre, wenn Basel nicht links wäre. Hätten Bürgerliche oder Rechte Parteien dafür gesorgt, dass Big Pharma keine Expats mehr anlocken würde? Denn so wie ich deine Beispiele verstehe, siehst du dich bei der Wohnungssuche ja nicht von den Flüchtlingen oder den Ausländern des Niedriglohnsektors konkurriert.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Rotblau2 »

Lällekönig hat geschrieben: 02.01.2023, 17:03
fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18  
Nach Rotblau2s Logik wären vermutlich die Linken schuld an der Gentrifzierung durch die von Grosskonzernen angelockten Expats, weil sie sich in ihrem Klassenkampf nicht gegen die Bürgerlichen durchsetzen und stattdessen davor zurückschrecken, ihren antikapitalistischen Kampf mit den menschenverachtenden Mitteln Stalins zu führen und ihre Gegner in KZs zu verfrachten … oder so ähnlich. Wie bringst du familienfeindlich und links in Verbindung?
Logisch, nicht nur die von den Linken erwünschte Klientel, auch Chemie-Expats sorgen für enge Verhältnisse in Basel. 
Würden die Linken ihren Gender-Scheiss, ihre Überlegenheitsmoral, ihre Flüchtlingsanziehungspolitik und ihren Anti-Auto-Kampf beenden, würde ich wieder links wählen, nur schon weil mich die Immobilien-Politik der Bürgerlichen nervt. 
Wer in Basel nicht arbeitet, bekommt vieles von den Linken gratis. Das zieht wiederum entsprechende Klientel an. Wer reich ist, dem kann es egal sein, wenn für Miete, Krankenkasse und Steuern exorbitant viel bezahlt werden muss, wenn immer noch genügend Geld für 4 Wochen Ferien pro Jahr, Privatunterricht für Kinder, Auto und auswärts Essen vorhanden ist. Wer aber nur einen vermeintlich guten Lohn hat, aber mit Miete, Krankenkasse und Steuern so richtig zur Kasse gebeten wird, bei dem sind die Kassen meistens leer, auch wenn er kaum auswärts ist, nur eine Woche in die Ferien geht und ein Occasionsauto fährt. 

 

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Käppelijoch »

Faszinierend, wie man sich an einem User so im Kollektiv abarbeiten kann. Das ist fast schon so wie damals bei den Medien & Eric W.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18 Woher kommt eigentlich das Märchen mit dem erhöhten Wohnflächenverbrauch?
Eine kleine Märchenstunde vom Statistischen Amt des Kantons Basel-Stadt:
Von Einwohnern und Wohnflächen in Basel

1980 lebten 206’533 Einwohner mit durchschnittlich 36 m² beanspruchter Wohnfläche in Basel.
2021 lebten 201’805 Einwohner mit durchschnittlich 41,6 m² beanspruchter Wohnfläche in Basel.

Die Basler Bevölkerung nahm also von 1980 bis 2021 um 4728 Personen ab (-2,3%), während die durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner im gleichen Zeitraum um 5,6 m² zunahm (+15,5%). Die total genutzte Wohnfläche nahm im gleichen Zeitraum trotz Bevölkerungsrückgang von 7’435’188 m² auf 8’395’088 m² um 959’900 m² zu (+12,9%).


1990 lebten 196’419 Einwohner mit durchschnittlich 39,3 m² beanspruchter Wohnfläche in Basel.

Im Vergleich zu 2021 also eine Zunahme von 2,3 m² (+5,85%) Wohnfläche für 5386 (+2,7%) mehr Einwohner. Die prozentuale Zunahme der Wohnfläche ist immer noch höher, als jene der Einwohner und trägt somit mehr zur Zunahme der total genutzten Wohnfläche bei. Die Werte von 1990 entsprechen 7’719’266 m² total genutzter Wohnfläche und diese hat bis 2021 um 8,75% zugenommen.

Einzig in den Jahren 2010–2014 war die durchschnittliche Wohnfläche pro Einwohner leicht höher als 2021. Aber betrachtet man die langfristige Tendenz ist eine Zunahme der beanspruchten Wohnfläche erkennbar. Auch ohne vorliegende Daten zur Wohnfläche von 1971 zu haben, kann bei einer Einwohnerzahl von 232’379 davon ausgegangen werden, dass sich dies fast nur über deutlich weniger Wohnfläche pro Person erklären liesse. Ginge man beispielsweise davon aus, dass in den 9 Jahren zwischen 1971 und 1980 weder hinzugebaut noch abgerissen worden wäre, also die gleiche Wohnfläche wie 1980 zur Verfügung stand, dann hätte jeder Einwohner durchschnittlich nur 32 m² Wohnfläche zur Verfügung gehabt.

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Lällekönig hat geschrieben: 02.01.2023, 17:03
fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18 Woher kommt eigentlich das Märchen mit dem erhöhten Wohnflächenverbrauch?
Von offizieller Seite. In Basel hat die mittlere Wohnfläche pro Person von 36m2 (1980) auf 41,6m2 (2021) zugenommen. Schade ist 1970 nicht erhoben. Quelle.

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18Der erhöhte Durchschnittsverbrauch ergibt sich samt und sonders nur deshalb, weil die Menschen beziehungsunfähig geworden sind und man Ihnen das Single Leben als sinnvolle Lebensrealität verkauft (Jeder Single verbraucht pro Kopf etwa doppelt so viel Raum wie eine Familie).
Die durchschnittliche Anzahl an Personen pro Haushalt ging nur leicht zurück. Die pendelt relativ stabil zwischen 2,0 und 1,95. Die einzigen Werte über 2,0 sind 1981 (2,02) und 1980 (2,05). (Quelle: Tabelle T9.1.15. auf der gleichen Seite) Auch hier wären Zahlen aus dem Bevölkerungs-Peak von 1970 spannend gewesen. Ich tippe auf deutlich höhere Werte.

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18Junge Familien leben vermutlich deutlich beengter als noch vor 20-30 Jahren.
Dies Vermutung widerspricht ja nicht einer Zunahme der durchschnittlichen Wohnfläche pro Kopf. Es könnte auch an einer anderen Verteilung der Wohnfläche liegen und dass Junge Familien unterhalb des Durchschnitts liegen, während andere ihn heben.

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18Zumindest sicher ist. Eine Person die in einer 4 Zimmer Neubauwohnung wohnte hatte in Basel Stadt 2012 noch 48 m2 im Schnitt zur Verfügung. 2021 sind es sagenhafte 36.3 Quadratmeter. So viel zum Märchen vom immer grösser werdenden Bedarf an Wohnfläche.
«2021 beträgt die mittlere Wohnfläche pro Person in Basel-Stadt 41,6 m². Zuvor nahm sie bis 2010 auf 42,1 m² zu, sank zwischenzeitlich auf 41,0 m² im Jahr 2018 und steigt seither wieder.» Quelle
Woher hast du deine Zahl, bezieht sich diese ausschliesslich auf die durchschnittliche Wohnfläche von Singles oder auf alle?

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18Würde man das ganze noch auf die Kubatur ausrechnen stünde das Bild wahrscheinlich noch schlimmer. Eine schöne Altbauwohnung mit 3m Decken oder ein 2m20 Brutkasten wo dir die Decke auf den Kopf knallt, macht dann halt auch nochmals einen ziemlichen Unterschied.
Das ist definitiv ein Qualitätsunterschied.

fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18Was bleibt einem also bei Familiengründung in BS übrig... Die schönen Altbauwohnungen sind ja bereits von alten Säcken mit Mini-Bestandsmieten grösstenteils besetzt - natürlich auch verständlich, ich würde auch nicht ausziehen in eine unattraktive Einzimmerwohnung wo ich das gleiche bezahle. Also geht man halt auch in eine Wohnbatterie oder flüchtet aus dem familienfeindlichen linken Basel.
Nach Rotblau2s Logik wären vermutlich die Linken schuld an der Gentrifzierung durch die von Grosskonzernen angelockten Expats, weil sie sich in ihrem Klassenkampf nicht gegen die Bürgerlichen durchsetzen und stattdessen davor zurückschrecken, ihren antikapitalistischen Kampf mit den menschenverachtenden Mitteln Stalins zu führen und ihre Gegner in KZs zu verfrachten … oder so ähnlich. Wie bringst du familienfeindlich und links in Verbindung?

Damit will ich dir nicht absprechen, dass sich die Wohnungssuche für junge Familien als wesentlich schwieriger gestaltet, als noch vor 20-30 Jahren. Ich frage mich nur, ob die Situation wirklich besser wäre, wenn Basel nicht links wäre. Hätten Bürgerliche oder Rechte Parteien dafür gesorgt, dass Big Pharma keine Expats mehr anlocken würde? Denn so wie ich deine Beispiele verstehe, siehst du dich bei der Wohnungssuche ja nicht von den Flüchtlingen oder den Ausländern des Niedriglohnsektors konkurriert.

Die zahlen sind aus den offiziellen Statistiken des Bundes zum Wohnflächenverbrauch. Du schaust dir eben nur Durchschnitsswerte an. Wenn du dann 50 Witwen in riesigen Villen vom Daig hast, statt 25 klar hebt das den Schnitt (überspitzt formuliert). Das aber Familien oder Junge mehr Wohnraum beanspruchen ist ziemlicher Chabis.

Es braucht mehr Wohnraum wegen Scheidungen, Single Lifestyle und v.a. Überalterung...

Die Lösung wäre eben so einfach. Mehr Singles und alte Säcke und Säckinnen in WGs, wenn nötig halt mittels finanzieller Anreize. Nur wird das nie passieren. Denn wenns um die besitzende Bolden Ager Generation geht, wird die Linke ganz schnell wieder ruhig.

Aber dass die alte Generation, dann noch das Märchen herausposaunt "man" brauche ind wolle halt auch immer mehr Wohnfläche. Also quasi sinngemäss, die Jungen verwöhnten Goofen haben einfach zu hohe Ansprüche, während sie selber häufig zu zweit die günstigen 100m2+ Altbauwohnungen mit toller Bestandsmiete belegen ist schlicht ein Hohn.

Deshalb ist es so verkürzt angeschaut eben ein Märchen, dass sich der Wohnflächenverbrauch erhöht. Durchschnittlich stimmt das schon, aber der Schnitt wird total nach oben gezogen von Witwen und alten Ehepaaren.

https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... rauch.html

Hier findest du die entsprechenden Statistiken zum tatsächlichen Flächenverbrauch nach verschiedenen Faktoren aufgeschlüsselt. Unter anderem auch nach Baujahr des Gebäudes und Zimmeranzahl. Zeigt, dass der Flächenverbrauch bei Neubauten mit 4 Zimmern (Dort wo junge Familien grösstenteils wohnen, in den letzten 10 Jahren um fast 12 qm pro Person abgenommen hat.)

https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... 24473.html

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Lällekönig »

Käppelijoch hat geschrieben: 02.01.2023, 18:03 Faszinierend, wie man sich an einem User so im Kollektiv abarbeiten kann. Das ist fast schon so wie damals bei den Medien & Eric W.
Ich habe mich auch schon gefragt, warum ich mir die Unterhaltung mit dem Xenophoben und/oder Misanthropen antue. Mich fasziniert eher, dass er nicht darauf einzugehen scheint, wenn man ihn ernst nimmt und eine Diskussion sucht. Ob ihn das überfordert? Anscheinend reagiert er nur auf und mit Provokationen und Angriffen, darin scheint er sich (auf Grund seines Menschbildes?) wohl vertrauter und wohler zu fühlen. Wenn man die teilweise verächtlichen Aussagen mal ausblendet, könnte man schon beinahe Mitleid empfinden, wenn er seiner Fremdenfeindlichkeit den Anstrich einer grünen Moral verpassen will.

Parallelen zu Eric Weber sehe ich schon auch, scheinen beide in einem ziemlich eingeengten Weltbild gefangen zu sein. Der grosse Unterschied liegt aber darin, dass ihm die Medien auch jeweils die Bühne geboten haben. Das tun wir hier als Teilnehmer in diesem Forum nur bedingt. Klar, man könnte ihn auch einfach ignorieren. Aber die Bühne behält er dann trotzdem und dir ist schon auch aufgefallen, dass sein ignorantes Gezeter auch ansteckend wirkt?

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Admin »

Ich wiederhole mich ungern: DON'T FEED THE TROLLS!

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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Somnium hat geschrieben: 02.01.2023, 16:36
fcbblog.ch hat geschrieben: 02.01.2023, 16:18 (...)Der erhöhte Durchschnittsverbrauch ergibt sich samt und sonders nur deshalb, weil die Menschen beziehungsunfähig geworden sind und man Ihnen das Single Leben als sinnvolle Lebensrealität verkauft (Jeder Single verbraucht pro Kopf etwa doppelt so viel Raum wie eine Familie).


Wer verkauft das Single-Leben als „sinnvolle Lebensrealität“? Das Gegenteil ist der Fall. Alleinlebende haben in der Realität höhere Kosten und weniger Sozialkontakte. Stichwort Einsamkeit, zum Beispiel. Bevorzugt werden gesellschaftlich junge Eltern. Wer Kinder hat, ist im Vorteil. Alleinlebende, die länger diesem Reproduktionsdruck ausgesetzt sind, zerbrechen oft daran. Stichwort Alkoholmissbrauch. Das führt dann zu einem Teufelskreis, der nur mit Hilfe von Aussen durchbrochen werden kann. In der Migros gibt es Aktionsangebote meistens nur im 2für1-Angebot. Ist für Alleinlebende nicht attraktiv. Es gibt immer weniger Einzimmerwohnungen. Die sind für Vermieter nicht attraktiv. Alleinlebende zahlen auf Reisen mehr für Zimmer und Unterkünfte. Familienrabatte gibt es keine für Alleinlebende. Zum Beispiel bei der SBB. Alleinlebende haben keine politische Lobby, die sich für ihre Anliegen einsetzt. Verpaarung ist nicht das Lebenziel für jeden und Kinderzeugen auch nicht. Letzteres aus ganz vielen durchaus nachvollziehbaren Gründen.

Niemand zwingt Singles alleine zu leben - Wg kennsch? Kann auch gegen die Einsamkeit helfen und die Massenangebote (was für ein Argument...) in Coop und Migros kann man dann auch besser für sich ausnutzen.

Es werden sicher mehr Single 1-2 Zimmer oder Pärchenwohnungen 3 Zimmer, als Familienwohnungen 4 Zimmer gebaut.

"38% der Neubauwohnungen weisen zwei Zimmer auf. Bei je 34% handelt es sich um Zweizimmer- und um Dreizimmerwohnungen. Der Rest verteilt sich auf Wohnungen mit vier (18%) sowie auf solche mit fünf (6%), mit einem (5%) und mit mindestens sechs Zimmern (2%)"

https://www.statistik.bs.ch/nm/2022-der ... 21-pd.html

Zum Thema Hotel. Als Single bezahlst du fast gleich viel fürs Zimmer, weil es das gleiche Zimmer ist (mit einem Bett weniger) und du gleich viel Kosten verursachst fürs Hotel in Sachen Reinigung und Co. Niemand zwingt dich ein Einzelzimmer zu beanspruchen.

Ich hab absolut nichts gegen Singles, ich finds eher tragisch, dass unsere Kultur und Gesellschaft einen auf Sinnfindung im Individualismus und der Selbstverwirklichung macht. Ewige Party und Lebenserfahrungen seien wichtiger für das eigene selbst, als Partnerschaft und Familie. Das führt imho zu vielen Scheidungen und unglücklichen long time Singles.

Einsamkeit ist ein wichtiger Punkt, und ich denke auch da sollte eine Linke sich viel mehr einsetzen, das Potential, dass in der Gemeinschaft der Menschen steckt besser zu nutzen. Imho werden aber viele in einem nutzlosen Hamsterrad so lange gehalten, bis sie irgendwann erkennen, dass der Sinn sich ohne Familie so abzurackern einfach nicht da ist.

Wenn man wie in anderen Ländern Krankenkasse über die Steuern abrechnen würde, wären auch hier die Familien noch mehr gefickt. Sie sind es auch so, da sie zwei Einkommen versteuern, statt dass das Einkommen z.B. auf 4 Personen aufgeteilt wird, wie es bei 4 Singles der Fall wäre, die zusammen in einer WG leben.

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Somnium
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von Somnium »

@fcbblog.ch

Menschenverachtende Scheisse zu posten und so zu tun als ob es Fakten wären, kann man machen. Dich auf die Ignorlist zu setzen: check.
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Re: Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung

Beitrag von fcbblog.ch »

Somnium hat geschrieben: 02.01.2023, 20:47 @fcbblog.ch

Menschenverachtende Scheisse zu posten und so zu tun als ob es Fakten wären, kann man machen. Dich auf die Ignorlist zu setzen: check.

Hmmm? Falls i dir jetzt irgendwie ufe Schlips trätte bi duets mr ächt leid, das isch nid d Absicht gsi - aber dine Argumänt e kleine reality check gä, hets glaub brucht... 

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