Volksabstimmung vom 25. September 2022

Der Rest...

Wie stimmst du ab?

Umfrage endete am 26.09.2022, 15:57

Ja zur Massentierhaltungsinitiative
24
20%
Nein zur Massentierhaltungsinitiative
16
14%
Ja zur Stabilisierung der AHV (AHV21)
21
18%
Nein zur Stabilisierung der AHV (AHV21)
18
15%
Ja zur Änderung des Bundesgesetzes über die Verrechnungssteuer
12
10%
Nein zur Änderung des Bundesgesetzes über die Verrechnungssteuer
27
23%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 118

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »

footbâle hat geschrieben:
SubComandante hat geschrieben: 22.08.2022, 22:26 Danke Jay Badran.

https://www.woz.ch/2233/ahv-und-verrech ... s-kapitals

Und danke Subco für den Link. Guter Text. Badran hat natürlich eine Agenda, was legitim ist, aber sie weiss wenigstens, wovon sie spricht, was eher selten ist. Sie wird wahrscheinlich nicht von allen verstanden, aber ihre Statements sind akkurat - wenn auch tendenziös. Die SVP hingegen wird von allen verstanden, aber die Hälfte dessen, was sie erzählt, ist Unsinn, ebenfalls ideologisch gefärbt und schlicht irrelevant für die Lösung der echten Probleme des Landes. Was mich generell an der SP stört sind die gelegentlichen 'unheiligen Allianzen' mit der SVP. Man vertritt aus unterschiedlichen Motiven die selben Positionen. Und die SP plus SVP sind natürlich unschlagbar. Les extrèmes se touchent. Widerlich, aber wahr.

Ich persönlich lehne auch als Mitte/Rechts Bürgerlicher die Erhöhung des Rentenalters für Frauen klar ab. Ich wäre für 62 für alle. Der Anteil der Arbeitszeit an der Gesamtlebenszeit ist zwar aufgrund der demographischen Entwicklung / Lebenserwartung bereits rückläufig, aber wir sollten diese Entwicklung nicht kompensieren, sondern sogar unterstützen. Es geht im Leben, wenn man irgendwann Bilanz zieht, um sehr viele andere Dinge als um Geld. Solange man nicht arm ist. 

Es bleibt die Gretchenfrage nach der Finanzierung. Für mich sehr klar: Leistung und Konsum belohnen, Reichtum in Leistungsabstinenz und Konsumverzicht besteuern. Konkret: Sehr scharfe Erbschafts- und Vermögenssteuern, Milderung der Einkommenssteuern, Abschaffung der Progression bei der Direkten Bundessteuer, keine weiteren MwSt Hikes. Wenn hierzulande über 'Reiche' gesprochen wird, dann meint man die Gutverdienenden. Das ist ein fundamentaler Irrtum. Denn Einkommen impliziert (in der Regel) Leistung oder zumindest Aufwand. Es gibt aber Menschen mit enormen Vermögen, die sie sich nicht durch eine wie auch immer geartete Leistung angeeignet haben. Die haben Kohle für die nächsten 10 Generationen, benutzen unsere Infrastruktur, und machen ausser Ferien und gelegentlichen Meetings mit dem Family Office wenig bis gar nichts. Bezahlen aber nur marginal Steuern, je nach Domizil. Und schliesslich, wenn wir gerade beim Thema sind, muss irgendwann der Steuerwettbewerb unter den Kantonen gemildert bzw. ganz eliminiert werden. 

Bottom Line: Umverteilung à la SP ja, aber man sollte die Leute mal in Ruhe lassen, die viel leisten, deshalb gut verdienen, und viel konsumieren. Viel Besitz und wenig Leistung sollte im Fadenkreuz sein. Btw. sind natürlich Leistung und Konsum aus ökologischer Sicht nicht unproblematisch. Das habe ich jetzt mal bei Seite gelassen. Man will ja hier keine Bücher schreiben. ;)
 
Wie wird Leistung definiert? Bis jetzt kommt man mit Arbeit = Leistung nicht sehr weit. Reich kannst du mit Arbeit nicht werden. Ist nun mal so. Dann den Konsum belohnen entspricht nicht einer nachhaltigen Klimapolitik.

Ich bin eigentlich fûr Gleichberechtigung und deshalb sollen Frauen wie Mànner genau gleich lange arbeiten. Die AHV ist nach der 10. Rwvision auch nicht mehr das Problem.

Aber mit RA 62 für beide könntw ich auch ganz gut leben.

Das Hauptproblem ist die 2. u. 3. Säule, weil Frauen halt im Schnitt noch immer schlechter bezahlt werden. Da muss energisch angesetzt werden, liebe SP.
Man kann auf diese Weise den Büegerlichen auch den Wind aus dem Segel nehmen, wenn es um die Lohngleichheit geht



Benutzeravatar
Faniella Diwani
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4009
Registriert: 28.03.2014, 10:25

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 24.08.2022, 10:08 Wie wird Leistung definiert? Bis jetzt kommt man mit Arbeit = Leistung nicht sehr weit. Reich kannst du mit Arbeit nicht werden. Ist nun mal so.

Ich denke es würde vielen reichen wenn ein 100%-Job auch reicht um 100% der Auslagen ener Familie zu decken. Ohne Luxus, aber inklusive Altersvorsorge.

Ich sage klar "Familie" denn das Familienmodell der "Bürgerlichen" geht weiterhin vom Einzelverdienerhaushalt aus. Mit Frau am Herd und so. Und ohne externe Kinderbetreuung.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 24.08.2022, 10:08 Wie wird Leistung definiert? Bis jetzt kommt man mit Arbeit = Leistung nicht sehr weit. Reich kannst du mit Arbeit nicht werden. Ist nun mal so.

Ich denke es würde vielen reichen wenn ein 100%-Job auch reicht um 100% der Auslagen ener Familie zu decken. Ohne Luxus, aber inklusive Altersvorsorge.

Ich sage klar "Familie" denn das Familienmodell der "Bürgerlichen" geht weiterhin vom Einzelverdienerhaushalt aus. Mit Frau am Herd und so. Und ohne externe Kinderbetreuung.
Wie wird der Wert einer Arbeit bewertet? Gerne wird ja auf das Angebot/Nachfrage-Prinzip hingewiesen. Nun hat es aber zuwenig Pflegefachkräfte. Also müssten in einer funktionierenden Marktwirtschaft deren Löhne angepasst werden.Passiert aber nichts. In der kapitalistischen Welt wied nach Schmutz-Grad entlöhnt. Je schmutziger und anstregender der Job ist, desto schlechter wird bezahlt.

Ich erlebe das oft in der Praxis. Personen mit einer guten Ausbildung wollen nach einigen Jahren ins Bûro wechseln, weil dieser Schritt mit einer Lohnerhöhung verbunden ist. Die geben sich dann zufrieden mit Zahlen eintöggelen. Weniger anspruchsvoll aber sauberer und besser bezaht. Als Bonus kriegens dann noch einen Irgendwas-Mänätacher Titel.

Benutzeravatar
Faniella Diwani
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4009
Registriert: 28.03.2014, 10:25

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 24.08.2022, 11:52
Faniella Diwani hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 24.08.2022, 10:08 Wie wird Leistung definiert? Bis jetzt kommt man mit Arbeit = Leistung nicht sehr weit. Reich kannst du mit Arbeit nicht werden. Ist nun mal so.

Ich denke es würde vielen reichen wenn ein 100%-Job auch reicht um 100% der Auslagen ener Familie zu decken. Ohne Luxus, aber inklusive Altersvorsorge.

Ich sage klar "Familie" denn das Familienmodell der "Bürgerlichen" geht weiterhin vom Einzelverdienerhaushalt aus. Mit Frau am Herd und so. Und ohne externe Kinderbetreuung.
Wie wird der Wert einer Arbeit bewertet? Gerne wird ja auf das Angebot/Nachfrage-Prinzip hingewiesen. Nun hat es aber zuwenig Pflegefachkräfte. Also müssten in einer funktionierenden Marktwirtschaft deren Löhne angepasst werden.Passiert aber nichts. In der kapitalistischen Welt wied nach Schmutz-Grad entlöhnt. Je schmutziger und anstregender der Job ist, desto schlechter wird bezahlt.

Ich erlebe das oft in der Praxis. Personen mit einer guten Ausbildung wollen nach einigen Jahren ins Bûro wechseln, weil dieser Schritt mit einer Lohnerhöhung verbunden ist. Die geben sich dann zufrieden mit Zahlen eintöggelen. Weniger anspruchsvoll aber sauberer und besser bezaht. Als Bonus kriegens dann noch einen Irgendwas-Mänätacher Titel.

Sowas kann nur mit "Mindestlohn" geregelt werden. Bei dem sehe ich 2 Hebel. Einerseits einen staatlich garantierten "Absolutmindestlohn" andrerseits eine firmeninterne Grenze dafür, wie weit die Lohnschere im selben Unternehmen aufgehen darf.

Gut, der 2te Punkt wird dann wieder unterlaufen in dem man die Geringvdiener bzw. die Zuvielverdiener in ein "eigenes Unternehmen" auslagert.

Feanor
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4764
Registriert: 24.05.2012, 17:10

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Feanor »

footbâle hat geschrieben: 23.08.2022, 21:32
SubComandante hat geschrieben: 22.08.2022, 22:26 Danke Jay Badran.

https://www.woz.ch/2233/ahv-und-verrech ... s-kapitals

Und danke Subco für den Link. Guter Text. Badran hat natürlich eine Agenda, was legitim ist, aber sie weiss wenigstens, wovon sie spricht, was eher selten ist. Sie wird wahrscheinlich nicht von allen verstanden, aber ihre Statements sind akkurat - wenn auch tendenziös. Die SVP hingegen wird von allen verstanden, aber die Hälfte dessen, was sie erzählt, ist Unsinn, ebenfalls ideologisch gefärbt und schlicht irrelevant für die Lösung der echten Probleme des Landes. Was mich generell an der SP stört sind die gelegentlichen 'unheiligen Allianzen' mit der SVP. Man vertritt aus unterschiedlichen Motiven die selben Positionen. Und die SP plus SVP sind natürlich unschlagbar. Les extrèmes se touchent. Widerlich, aber wahr.

Ich persönlich lehne auch als Mitte/Rechts Bürgerlicher die Erhöhung des Rentenalters für Frauen klar ab. Ich wäre für 62 für alle. Der Anteil der Arbeitszeit an der Gesamtlebenszeit ist zwar aufgrund der demographischen Entwicklung / Lebenserwartung bereits rückläufig, aber wir sollten diese Entwicklung nicht kompensieren, sondern sogar unterstützen. Es geht im Leben, wenn man irgendwann Bilanz zieht, um sehr viele andere Dinge als um Geld. Solange man nicht arm ist. 

Es bleibt die Gretchenfrage nach der Finanzierung. Für mich sehr klar: Leistung und Konsum belohnen, Reichtum in Leistungsabstinenz und Konsumverzicht besteuern. Konkret: Sehr scharfe Erbschafts- und Vermögenssteuern, Milderung der Einkommenssteuern, Abschaffung der Progression bei der Direkten Bundessteuer, keine weiteren MwSt Hikes. Wenn hierzulande über 'Reiche' gesprochen wird, dann meint man die Gutverdienenden. Das ist ein fundamentaler Irrtum. Denn Einkommen impliziert (in der Regel) Leistung oder zumindest Aufwand. Es gibt aber Menschen mit enormen Vermögen, die sie sich nicht durch eine wie auch immer geartete Leistung angeeignet haben. Die haben Kohle für die nächsten 10 Generationen, benutzen unsere Infrastruktur, und machen ausser Ferien und gelegentlichen Meetings mit dem Family Office wenig bis gar nichts. Bezahlen aber nur marginal Steuern, je nach Domizil. Und schliesslich, wenn wir gerade beim Thema sind, muss irgendwann der Steuerwettbewerb unter den Kantonen gemildert bzw. ganz eliminiert werden. 

Bottom Line: Umverteilung à la SP ja, aber man sollte die Leute mal in Ruhe lassen, die viel leisten, deshalb gut verdienen, und viel konsumieren. Viel Besitz und wenig Leistung sollte im Fadenkreuz sein. Btw. sind natürlich Leistung und Konsum aus ökologischer Sicht nicht unproblematisch. Das habe ich jetzt mal bei Seite gelassen. Man will ja hier keine Bücher schreiben. ;)

Inhaltlich gehe ich sehr mit dir einig. Abgesehen hinsichtlich des Konsumverzichts, aber diese Problematik wurde ja schon angetönt.

Nicht einverstanden bin ich mit der Kritik an der "unheiligen Allianz". Die habe ich noch nie verstanden. Wenn zwei Parteien dasselbe Output-Ziel haben, ist es doch egal, aus welchen Gründen dies geschieht. Und natürlich ist es dann doch auch legitim, wenn diese Parteien zusammenarbeiten. Ist das dann nicht gerade irgendwo auch eine Widerlegung des Extremismusvorwurfs? ist doch gut, wenn Parteien zusammenspannen, auch wenn sie sich in gewissen Fragen spinnefeind sind. Ich finde es aus linker Sicht sehr wohl nachvollziehbar, gegen einen EU-Beitritt zu sein. Das heisst ja noch lange nicht, dass ich die Argumentation der SVP in dieser Hinsicht teile. Oder muss ich nun pro EU sein, bloss weil die SVP mit strohdummen, fremdenfeindlichen Argumenten politisiert?

Damit einher geht die Kritik an der Behauptung, dass Links und Rechts per se Extrempositionen sind. Natürlich gibt es diese Extrempositionen. Die gibt es je nach politischem Thema aber genau so in der "Mitte". Nur weil sie im politischem Spektrum in der "Mitte" von "Links" und "Rechts" sind, heisst das noch lange nicht, dass die Politik dann automatisch "ausgewogen"/"austariert"/"gemässigt" oder eben: nicht-extrem ist. Mitteparteien tun gerne so, als ob sie moralisch erhaben sind gegenüber den "Polparteien". Das ist natürlich rhetorisch geschickt.

Ich kann dazu einen interessanten Artikel empfehlen:
https://www.infosperber.ch/politik/schw ... der-mitte/
 

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »

Feanor hat geschrieben:
footbâle hat geschrieben: 23.08.2022, 21:32
SubComandante hat geschrieben: 22.08.2022, 22:26 Danke Jay Badran.

https://www.woz.ch/2233/ahv-und-verrech ... s-kapitals

Und danke Subco für den Link. Guter Text. Badran hat natürlich eine Agenda, was legitim ist, aber sie weiss wenigstens, wovon sie spricht, was eher selten ist. Sie wird wahrscheinlich nicht von allen verstanden, aber ihre Statements sind akkurat - wenn auch tendenziös. Die SVP hingegen wird von allen verstanden, aber die Hälfte dessen, was sie erzählt, ist Unsinn, ebenfalls ideologisch gefärbt und schlicht irrelevant für die Lösung der echten Probleme des Landes. Was mich generell an der SP stört sind die gelegentlichen 'unheiligen Allianzen' mit der SVP. Man vertritt aus unterschiedlichen Motiven die selben Positionen. Und die SP plus SVP sind natürlich unschlagbar. Les extrèmes se touchent. Widerlich, aber wahr.

Ich persönlich lehne auch als Mitte/Rechts Bürgerlicher die Erhöhung des Rentenalters für Frauen klar ab. Ich wäre für 62 für alle. Der Anteil der Arbeitszeit an der Gesamtlebenszeit ist zwar aufgrund der demographischen Entwicklung / Lebenserwartung bereits rückläufig, aber wir sollten diese Entwicklung nicht kompensieren, sondern sogar unterstützen. Es geht im Leben, wenn man irgendwann Bilanz zieht, um sehr viele andere Dinge als um Geld. Solange man nicht arm ist. 

Es bleibt die Gretchenfrage nach der Finanzierung. Für mich sehr klar: Leistung und Konsum belohnen, Reichtum in Leistungsabstinenz und Konsumverzicht besteuern. Konkret: Sehr scharfe Erbschafts- und Vermögenssteuern, Milderung der Einkommenssteuern, Abschaffung der Progression bei der Direkten Bundessteuer, keine weiteren MwSt Hikes. Wenn hierzulande über 'Reiche' gesprochen wird, dann meint man die Gutverdienenden. Das ist ein fundamentaler Irrtum. Denn Einkommen impliziert (in der Regel) Leistung oder zumindest Aufwand. Es gibt aber Menschen mit enormen Vermögen, die sie sich nicht durch eine wie auch immer geartete Leistung angeeignet haben. Die haben Kohle für die nächsten 10 Generationen, benutzen unsere Infrastruktur, und machen ausser Ferien und gelegentlichen Meetings mit dem Family Office wenig bis gar nichts. Bezahlen aber nur marginal Steuern, je nach Domizil. Und schliesslich, wenn wir gerade beim Thema sind, muss irgendwann der Steuerwettbewerb unter den Kantonen gemildert bzw. ganz eliminiert werden. 

Bottom Line: Umverteilung à la SP ja, aber man sollte die Leute mal in Ruhe lassen, die viel leisten, deshalb gut verdienen, und viel konsumieren. Viel Besitz und wenig Leistung sollte im Fadenkreuz sein. Btw. sind natürlich Leistung und Konsum aus ökologischer Sicht nicht unproblematisch. Das habe ich jetzt mal bei Seite gelassen. Man will ja hier keine Bücher schreiben. ;)

Inhaltlich gehe ich sehr mit dir einig. Abgesehen hinsichtlich des Konsumverzichts, aber diese Problematik wurde ja schon angetönt.

Nicht einverstanden bin ich mit der Kritik an der "unheiligen Allianz". Die habe ich noch nie verstanden. Wenn zwei Parteien dasselbe Output-Ziel haben, ist es doch egal, aus welchen Gründen dies geschieht. Und natürlich ist es dann doch auch legitim, wenn diese Parteien zusammenarbeiten. Ist das dann nicht gerade irgendwo auch eine Widerlegung des Extremismusvorwurfs? ist doch gut, wenn Parteien zusammenspannen, auch wenn sie sich in gewissen Fragen spinnefeind sind. Ich finde es aus linker Sicht sehr wohl nachvollziehbar, gegen einen EU-Beitritt zu sein. Das heisst ja noch lange nicht, dass ich die Argumentation der SVP in dieser Hinsicht teile. Oder muss ich nun pro EU sein, bloss weil die SVP mit strohdummen, fremdenfeindlichen Argumenten politisiert?

Damit einher geht die Kritik an der Behauptung, dass Links und Rechts per se Extrempositionen sind. Natürlich gibt es diese Extrempositionen. Die gibt es je nach politischem Thema aber genau so in der "Mitte". Nur weil sie im politischem Spektrum in der "Mitte" von "Links" und "Rechts" sind, heisst das noch lange nicht, dass die Politik dann automatisch "ausgewogen"/"austariert"/"gemässigt" oder eben: nicht-extrem ist. Mitteparteien tun gerne so, als ob sie moralisch erhaben sind gegenüber den "Polparteien". Das ist natürlich rhetorisch geschickt.

Ich kann dazu einen interessanten Artikel empfehlen:
https://www.infosperber.ch/politik/schw ... der-mitte/
 
Guter Punkt, wollte ich auch noch drauf eingehen...
Ich sehe es gleich wie du.
Das linke Lager scheint aber btrf. EU Beitrit ebenfalls gespalten zu sein.

Benutzeravatar
footbâle
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 9376
Registriert: 18.12.2004, 10:45

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von footbâle »

Aficionado hat geschrieben: 24.08.2022, 10:08
footbâle hat geschrieben:
SubComandante hat geschrieben: 22.08.2022, 22:26 Danke Jay Badran.

https://www.woz.ch/2233/ahv-und-verrech ... s-kapitals
Wie wird Leistung definiert? Bis jetzt kommt man mit Arbeit = Leistung nicht sehr weit. Reich kannst du mit Arbeit nicht werden. Ist nun mal so. Dann den Konsum belohnen entspricht nicht einer nachhaltigen Klimapolitik.

Da halte ich klar dagegen. Natürlich kann man es mit Arbeit zu Wohlstand bringen. Man muss aber halt auch Risiken eingehen, ab und zu etwas Glück haben, und vor allem Opfer bringen - d.h. vorübergehend mit einer ungesunden WLB leben können. 
Und Konsum zu belohnen, sollte bedeuten, Anreize für nachhaltigen und verantwortungsvollen Konsum zu schaffen. Die Zielkonflikte zwischen Ökonomie und Ökologie müssen aufgelöst werden ('ecolonomy')  Aber alleine darüber könnte man sich endlos unterhalten.
 

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »



footbâle hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 24.08.2022, 10:08
footbâle hat geschrieben:
Wie wird Leistung definiert? Bis jetzt kommt man mit Arbeit = Leistung nicht sehr weit. Reich kannst du mit Arbeit nicht werden. Ist nun mal so. Dann den Konsum belohnen entspricht nicht einer nachhaltigen Klimapolitik.

Da halte ich klar dagegen. Natürlich kann man es mit Arbeit zu Wohlstand bringen. Man muss aber halt auch Risiken eingehen, ab und zu etwas Glück haben, und vor allem Opfer bringen - d.h. vorübergehend mit einer ungesunden WLB leben können. 
Und Konsum zu belohnen, sollte bedeuten, Anreize für nachhaltigen und verantwortungsvollen Konsum zu schaffen. Die Zielkonflikte zwischen Ökonomie und Ökologie müssen aufgelöst werden ('ecolonomy')  Aber alleine darüber könnte man sich endlos unterhalten.
 

Ja, es gibt in ganz wenigen Fällen die sgn..«Tellerwäscherkarriere». I.d.r. aber wandert das Geld zur nächste Generation. Erbschaftssteuer hast du ja angespeochen. Das sehe ich bei grossen Vermögen gleich.


Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »

Ich habe einfach Mühe, dass der wichtigste, der gesundheitliche Aspekt bei der Entlóhnung noch immer nicht oder zuwenig berücksichtigt wird. Ein Strassenbauer stirbt nun einmal ca. 10-15 Jahre früher als der Bürogummi. Die Hilfspflegerin ist mit 50 körperlich ruiniert. In einer Gesellschaft, in welcher die Gesundheit immer einen wichtigeren Stellenwert einnimnt, wird das alles einfach ohne zu hinterfragen und zu rügen als normal empfunden. Klar, wer möchte sich schon ins eigene Fleisch schneiden?

Die betroffenen Branchen sollten sich gemeinsam mit den Gewerkschaften besser organisieren und eines Tages zum Generalstreik aufrufen. Mal schauen wie lange es dauert, bis Bewegung in die Sache kommen würde.


Benutzeravatar
Käppelijoch
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 11520
Registriert: 08.10.2007, 20:38
Wohnort: Dorpat

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Käppelijoch »

Ein Generalstreik ist ein Streik aller Branchen. Insofern ist das, was Du verlangst ein normaler Branchenstreik.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »

Käppelijoch hat geschrieben:Ein Generalstreik ist ein Streik aller Branchen. Insofern ist das, was Du verlangst ein normaler Branchenstreik.
Ja Schlaumeier, habe die Gânsefüsschen aus Bequemlichkeit weggelassen.
Betrifft ja beinahe alle Branchen und ausschliesslich die Arbeiter.
Eine Staublunge ist auch nicht so lustig wie Gölle sie darstellt.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »

Der Schweiz. Baumeisterverband SBV hat sich bislang gegen einheitliche, klare und verbindliche Schlechtwetter- und Hitzeregeln gesträubt.

In der Waadt hat die Unia 600 Bauarbeiter befragt. Ergebnis:

40% der Befragten hatten auf ihrer Baustelle kein Trinkwasser

Weniger als 20% durften regelmässig Pausen einlegen.

Nur 20% profitierten von angepassten Arbeitszeiten.

8% der Baustellen wurden während der Hitzewelle geschlossen.

Quelle Unia

Das grenzt nicht nur sondern ist moderne Sklaverei. Sie läuft oft nach dem selben Muster wie einst auf den Baumwohlfeldern. Nicht einheimische Arbeiter, Kost und Logie wird vom miesen Lohn abgezogen (in einigen Fällen mit Saisonniers).
Gewiss gibt es auch menschliche Arbeitgeber. Die sollen sich hiermit auch nicht angesprochen fühlen.

Das sind doch die Probleme die wir angehenen müssen. Der Raubzug von Mänätschment und Aktionariat auf die Gewinne geht munter weiter. 1:141 beträgt im Schnitt die Lohnschere. Das ist an Diskriminierung ggû den untersten Angestellten, die ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten, nicht mehr zu überbieten!

Ein Streik im grösseren Ausmass ist das einzige Mittel, wie sich Arbeiter insb. ohne Schweizer Pass zur Wehr setzen können.

Benutzeravatar
Faniella Diwani
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4009
Registriert: 28.03.2014, 10:25

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 24.08.2022, 19:48 Der Schweiz. Baumeisterverband SBV hat sich bislang gegen einheitliche, klare und verbindliche Schlechtwetter- und Hitzeregeln gesträubt.

In der Waadt hat die Unia 600 Bauarbeiter befragt. Ergebnis:

40% der Befragten hatten auf ihrer Baustelle kein Trinkwasser

Weniger als 20% durften regelmässig Pausen einlegen.

Nur 20% profitierten von angepassten Arbeitszeiten.

8% der Baustellen wurden während der Hitzewelle geschlossen.

Quelle Unia

Das grenzt nicht nur sondern ist moderne Sklaverei. Sie läuft oft nach dem selben Muster wie einst auf den Baumwohlfeldern. Nicht einheimische Arbeiter, Kost und Logie wird vom miesen Lohn abgezogen (in einigen Fällen mit Saisonniers).
Gewiss gibt es auch menschliche Arbeitgeber. Die sollen sich hiermit auch nicht angesprochen fühlen.

Das sind doch die Probleme die wir angehenen müssen. Der Raubzug von Mänätschment und Aktionariat auf die Gewinne geht munter weiter. 1:141 beträgt im Schnitt die Lohnschere. Das ist an Diskriminierung ggû den untersten Angestellten, die ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten, nicht mehr zu überbieten!

Ein Streik im grösseren Ausmass ist das einzige Mittel, wie sich Arbeiter insb. ohne Schweizer Pass zur Wehr setzen können.

Eben: "Die Linke hatte einmal einen Traum". Den Traum den ganzen Kuchen zu kriegen wenn man uns kein faires Stück davon gibt.

Bild

Im kalten Krieg hat man dann die Arbeiterbewegung mit "sozialer Marktwirtschaft" ruhig gestellt. Hat funktioniert. Kaum war der kalte Krieg vorbei, ging dann die ganze Friedensdividende neoliberal an die Besitzenden.

Es wäre an der Zeit mal wieder ein bizzeli zu streiken. Wirklich. WIR WOLLEN UNSER FAIRES STÜCK VOM KUCHEN! DAS ODER DEN GANZEN! 

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben: 24.08.2022, 20:13
Aficionado hat geschrieben: 24.08.2022, 19:48 Der Schweiz. Baumeisterverband SBV hat sich bislang gegen einheitliche, klare und verbindliche Schlechtwetter- und Hitzeregeln gesträubt.

In der Waadt hat die Unia 600 Bauarbeiter befragt. Ergebnis:

40% der Befragten hatten auf ihrer Baustelle kein Trinkwasser

Weniger als 20% durften regelmässig Pausen einlegen.

Nur 20% profitierten von angepassten Arbeitszeiten.

8% der Baustellen wurden während der Hitzewelle geschlossen.

Quelle Unia

Das grenzt nicht nur sondern ist moderne Sklaverei. Sie läuft oft nach dem selben Muster wie einst auf den Baumwohlfeldern. Nicht einheimische Arbeiter, Kost und Logie wird vom miesen Lohn abgezogen (in einigen Fällen mit Saisonniers).
Gewiss gibt es auch menschliche Arbeitgeber. Die sollen sich hiermit auch nicht angesprochen fühlen.

Das sind doch die Probleme die wir angehenen müssen. Der Raubzug von Mänätschment und Aktionariat auf die Gewinne geht munter weiter. 1:141 beträgt im Schnitt die Lohnschere. Das ist an Diskriminierung ggû den untersten Angestellten, die ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten, nicht mehr zu überbieten!

Ein Streik im grösseren Ausmass ist das einzige Mittel, wie sich Arbeiter insb. ohne Schweizer Pass zur Wehr setzen können.

Eben: "Die Linke hatte einmal einen Traum". Den Traum den ganzen Kuchen zu kriegen wenn man uns kein faires Stück davon gibt.

Bild

Im kalten Krieg hat man dann die Arbeiterbewegung mit "sozialer Marktwirtschaft" ruhig gestellt. Hat funktioniert. Kaum war der kalte Krieg vorbei, ging dann die ganze Friedensdividende neoliberal an die Besitzenden.

Es wäre an der Zeit mal wieder ein bizzeli zu streiken. Wirklich. WIR WOLLEN UNSER FAIRES STÜCK VOM KUCHEN! DAS ODER DEN GANZEN! 

:D

«Proletarier aller Länder, vereinigt euch! Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Die Religion ist der Seufzer einer bedrängten Kreatur. Sie ist das Opium des Volkes!» :p

In beinahe allen demokratischen Ländern Europas gehören Streiks zur Tagesordnung. In der Schweiz hingegen sind Streiks äusserst verpönt. Sowie auch Gewerkschaften unter den Angestellten. Was wohl der Grund sein mag (rhetorische Frage)?
Das ist ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil unserer Industriellen. Die Drohgebärden (ins Usland gnägnägnä) zeugen von schlechtem Stil.

Benutzeravatar
Käppelijoch
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 11520
Registriert: 08.10.2007, 20:38
Wohnort: Dorpat

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Käppelijoch »

Man wähnt sich an einem Juso-Stammtisch.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »

Käppelijoch hat geschrieben:Man wähnt sich an einem Juso-Stammtisch.
Badran kann ihnen die soziale Wirklichkeit zeigen, so wie Engels es tat bei Marx.
Bild

Benutzeravatar
BaslerBasilisk
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4166
Registriert: 04.01.2021, 09:26
Wohnort: Am Rhyy

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von BaslerBasilisk »

Aficionado hat geschrieben: 25.08.2022, 08:29
Käppelijoch hat geschrieben: Man wähnt sich an einem Juso-Stammtisch.
Badran kann ihnen die soziale Wirklichkeit zeigen, so wie Engels es tat bei Marx.
Bild
Meinsch nit eher dFrau Fumincello?
 
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »

BaslerBasilisk hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 25.08.2022, 08:29
Käppelijoch hat geschrieben: Man wähnt sich an einem Juso-Stammtisch.
Badran kann ihnen die soziale Wirklichkeit zeigen, so wie Engels es tat bei Marx.
Bild
Meinsch nit eher dFrau Fumincello?
 
Badran ist doch die Fabrikantentochter. Ihr Vater war ebenfalls Unternehmer.

Benutzeravatar
Käppelijoch
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 11520
Registriert: 08.10.2007, 20:38
Wohnort: Dorpat

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Käppelijoch »

Aficionado hat geschrieben: 25.08.2022, 09:36
BaslerBasilisk hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 25.08.2022, 08:29
Badran kann ihnen die soziale Wirklichkeit zeigen, so wie Engels es tat bei Marx.
Bild
Meinsch nit eher dFrau Fumincello?

Badran ist doch die Fabrikantentochter. Ihr Vater war ebenfalls Unternehmer.
Zumindestens schlotet sie wie ein Fabrikrohr.
 

Fulehung
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1749
Registriert: 06.12.2004, 20:56

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Fulehung »

Wo habt ihr das her, dass die Handwerker auf den Baustellen am Verdursten sind? Das Waadtland liegt hier gleich vis-ä-vis, das hätten wir also mitgekriegt. Nicht immer alles glauben, was ihr über den Bau so lest. Im Blick schreibt heute auch eine Journalistin, wie sie ins Schwitzen gekommen ist, als sie im Emmental stundenlang als Strassenbauerin Teer in eine Strasse reingebuddelt hat. Das Komische an der Geschichte: Teer gilt als Gift und ist seit Jahrzehnten verboten in der Schweiz :o

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »

Fulehung hat geschrieben:Wo habt ihr das her, dass die Handwerker auf den Baustellen am Verdursten sind? Das Waadtland liegt hier gleich vis-ä-vis, das hätten wir also mitgekriegt. Nicht immer alles glauben, was ihr über den Bau so lest. Im Blick schreibt heute auch eine Journalistin, wie sie ins Schwitzen gekommen ist, als sie im Emmental stundenlang als Strassenbauerin Teer in eine Strasse reingebuddelt hat. Das Komische an der Geschichte: Teer gilt als Gift und ist seit Jahrzehnten verboten in der Schweiz :o
Aber den Begriff «eine Strasse teeren» kennst du schon?

Unia macht richtigerweise regelmässig Kontrollen auf Baustellen. Schwarzarbeit ist natûrlich auch gelogen und gibt es nicht gäll.
Die ist halt nicbt vom Fach und setzt Teer mit Asphalt gleich. Im Volksmund spricht man noch immer fälschlicherweise vom Teer.

Benutzeravatar
Fredy H.
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 1051
Registriert: 07.12.2004, 12:06
Wohnort: Exil

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Fredy H. »

den Bauern aufs Maul
dem Finanzminister auch

Benutzeravatar
BaslerBasilisk
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 4166
Registriert: 04.01.2021, 09:26
Wohnort: Am Rhyy

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von BaslerBasilisk »

Aficionado hat geschrieben: 25.08.2022, 15:24
Fulehung hat geschrieben: Wo habt ihr das her, dass die Handwerker auf den Baustellen am Verdursten sind? Das Waadtland liegt hier gleich vis-ä-vis, das hätten wir also mitgekriegt. Nicht immer alles glauben, was ihr über den Bau so lest. Im Blick schreibt heute auch eine Journalistin, wie sie ins Schwitzen gekommen ist, als sie im Emmental stundenlang als Strassenbauerin Teer in eine Strasse reingebuddelt hat. Das Komische an der Geschichte: Teer gilt als Gift und ist seit Jahrzehnten verboten in der Schweiz :o
Aber den Begriff «eine Strasse teeren» kennst du schon?

Unia macht richtigerweise regelmässig Kontrollen auf Baustellen. Schwarzarbeit ist natûrlich auch gelogen und gibt es nicht gäll.
Die ist halt nicbt vom Fach und setzt Teer mit Asphalt gleich. Im Volksmund spricht man noch immer fälschlicherweise vom Teer.
Also ich erwarte von einem Journi, dass er Sachen richtig benennen kann, auch wenn er/sie/es nicht vom Fach ist.
 
#Erfolg isch nit alles im Läbe
#bi Sunneshiin und Räge

Benutzeravatar
Tsunami
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7451
Registriert: 09.01.2005, 18:32

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Tsunami »

Habe gestern in der Arena mal die Argumente angehört. Von Links sind vor allem die PK, die Krankenkassen-Prämien, die Teuerung oder die Lohnungleichheit schuld, weshalb sie die AHV Revision ablehnen wollen.
Bei der AHV selbst sind Frauen und Männer bereits gleichgestellt. Ausser das AHV Alter. Scheinen sogar die Linken so zu akzeptieren.

Auch nach der Revision erhalten die Frauen im Schnitt drei Jahre länger die AHV. Ist für mich ok. Zum Glück haben nicht die Männer eine längere Lebenserwartung!

Ach ja: Von Badran kam die Äusserung, anstelle einer höheren MwSt. hätten die Lohnprozente erhöht werden sollen. Da hätte von ihr einen gescheiteren Lösungsvorschlag erwartet.

Wer die Sendung gesehen hat und nicht ideologisch verblendet ist, müsste der AHV Revision zustimmen.

Benutzeravatar
Aficionado
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 12383
Registriert: 12.06.2005, 13:15

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Aficionado »

Tsunami hat geschrieben:Habe gestern in der Arena mal die Argumente angehört. Von Links sind vor allem die PK, die Krankenkassen-Prämien, die Teuerung oder die Lohnungleichheit schuld, weshalb sie die AHV Revision ablehnen wollen.
Bei der AHV selbst sind Frauen und Männer bereits gleichgestellt. Ausser das AHV Alter. Scheinen sogar die Linken so zu akzeptieren.

Auch nach der Revision erhalten die Frauen im Schnitt drei Jahre länger die AHV. Ist für mich ok. Zum Glück haben nicht die Männer eine längere Lebenserwartung!

Ach ja: Von Badran kam die Äusserung, anstelle einer höheren MwSt. hätten die Lohnprozente erhöht werden sollen. Da hätte von ihr einen gescheiteren Lösungsvorschlag erwartet.

Wer die Sendung gesehen hat und nicht ideologisch verblendet ist, müsste der AHV Revision zustimmen.
Schwierig schwierig.
Die EWS hat nicht unrecht. Muss ich eingestehen.

Aber die Angst davor, dass dann bei der PK doch nichts geht nach Annahme, ist halt gross. Ich verstehe auch die Linken. Unter dem Strich ist es ein sozialer Rückschritt. Das male Rentenalter müsste auf 64 angepasst werden. MWST müssen auch die Ärmsten bezahlen, deshalb unfair.


Benutzeravatar
Tsunami
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7451
Registriert: 09.01.2005, 18:32

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Tsunami »

Aficionado hat geschrieben: 03.09.2022, 15:33
Tsunami hat geschrieben: Habe gestern in der Arena mal die Argumente angehört. Von Links sind vor allem die PK, die Krankenkassen-Prämien, die Teuerung oder die Lohnungleichheit schuld, weshalb sie die AHV Revision ablehnen wollen.
Bei der AHV selbst sind Frauen und Männer bereits gleichgestellt. Ausser das AHV Alter. Scheinen sogar die Linken so zu akzeptieren.

Auch nach der Revision erhalten die Frauen im Schnitt drei Jahre länger die AHV. Ist für mich ok. Zum Glück haben nicht die Männer eine längere Lebenserwartung!

Ach ja: Von Badran kam die Äusserung, anstelle einer höheren MwSt. hätten die Lohnprozente erhöht werden sollen. Da hätte von ihr einen gescheiteren Lösungsvorschlag erwartet.

Wer die Sendung gesehen hat und nicht ideologisch verblendet ist, müsste der AHV Revision zustimmen.
Schwierig schwierig.
Die EWS hat nicht unrecht. Muss ich eingestehen.

1. Aber die Angst davor, dass dann bei der PK doch nichts geht nach Annahme, ist halt gross.
2. Ich verstehe auch die Linken. Unter dem Strich ist es ein sozialer Rückschritt. Das male Rentenalter müsste auf 64 angepasst werden.
3- MWST müssen auch die Ärmsten bezahlen, deshalb unfair.
1. Völlig einverstanden! da MUSS einiges gehen und zwar sofort! Da sind sich alle Parteien einig. Der Ausgang der AHV Abstimmung sollte m.M. keine Auswirkung auf die BVG Revision haben.
2. Nicht mal die Gewerkschaften kommen mit diesem unseriösen Vorschlag, das Rentenalter generell auf 64 Jahre zu setzen, daher. Und das will etwas heissen! Was allerdings zu diskutieren ist, das Rentenalter in einigen Berufen um 1 - 5 Jahre zu senken, wie dies aktuell in der Baubranche der Fall ist. 
3. Interessant: mal sagen die Linken, die MwSt. sei zu erhöhen, weil sie hauptsächlich die Reichen trifft, manchmal behaupten sie das Gegenteil. Je nach Windrichtung. Du hast doch die Arena geschaut. Die Erklärung zur MwSt. und deren Erhöhung von 0.4% resp. 0.1% hast du gehört. Was soll daran nicht stimmen? 
Zuletzt geändert von Tsunami am 05.09.2022, 00:13, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Käppelijoch
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 11520
Registriert: 08.10.2007, 20:38
Wohnort: Dorpat

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Käppelijoch »

Ich habe 2x ein Ja zur AHV eingelegt. Die Argumente und vor allem die Nebelpetarden und Falschaussagen, welche die Linken - allen voran der gute Wehrmuth auf twitter losfeuerte, haben mich nicht nur nicht überzeugt, sondern direkt hässig gemacht, weil ich mich nicht für dumm verkaufen lasse. Vor allem, wenn man sich kurz überlegt, was die Argumente und Forderungen der Linken beim letzten Revisionsversuch waren. Da haben sie teilweise 180°-Kehren vollzogen.

Benutzeravatar
footbâle
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 9376
Registriert: 18.12.2004, 10:45

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von footbâle »

Käppelijoch hat geschrieben: 03.09.2022, 21:03 Ich habe 2x ein Ja zur AHV eingelegt. Die Argumente und vor allem die Nebelpetarden und Falschaussagen, welche die Linken - allen voran der gute Wehrmuth auf twitter losfeuerte, haben mich nicht nur nicht überzeugt, sondern direkt hässig gemacht, weil ich mich nicht für dumm verkaufen lasse. Vor allem, wenn man sich kurz überlegt, was die Argumente und Forderungen der Linken beim letzten Revisionsversuch waren. Da haben sie teilweise 180°-Kehren vollzogen.
Links vertritt m.E. in diesem Fall ein berechtigtes Anliegen mit den falschen Argumenten. Ich bin klar gegen die Erhöhung des Rentenalters, für M/F spielt keine Rolle, weil m.E. der Arbeitsmarkt das nicht her gibt. Das würde einfach eine Verschiebung innerhalb der Sozialwerke bedeuten. Eine Erhöhung des Rentenalters, und da besteht ein stiller Konsens zwischen 'deiner' und 'meiner' Partei, wäre ein weiterer Schritt auf der Roadmap zu 67/67. 
Eine Erhöhung des Rentenalters bedürfte m.E. flankierender Massnahmen wie Kündigungsschutz Ü55 und/oder einer Beschäftigungsquote Ü55. Solange Unternehmen sich einen Spass daraus machen, ältere und damit etwas teurere Arbeitnehmende einfach auf die Strasse zu stellen, sind für mich solche Reformen nicht nachhaltig und damit auch nicht zielführend. 
Die Lücke, die es zu schliessen gilt, wenn alle Boomers in Rente gehen, würde ich, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, durch drastisch erhöhte Erbschafts- und Vermögenssteuern schliessen wollen, sowie durch die Abschaffung der Steuerhoheit der Kantone. (Stichwort Steuerwettbewerb)


 

Benutzeravatar
Käppelijoch
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 11520
Registriert: 08.10.2007, 20:38
Wohnort: Dorpat

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Käppelijoch »

Ich sehs halt so: Es ist wie bei einem EU-Beitritt: Die Angst davor ist insofern zu relativieren, dass darüber sowieso angestimmt wird. Im Falle eines EU-Beitritt aus verfassungsrechtlichen Gründen, bei Rentenalter 67 weil das Referendum so sicher ist wie das Amen in der Kirche. Und ob das dann durchkäme, vage ich zu bezweifeln. Auch weil Leute wie ich, dazu noch schlicht keine Meinung haben.

Da vertrau ich auf die Mechanismen von unserem politischen System. 

Bei einem Sieg bei bei der jetzigen Reform, sollte die Siegerseite nicht so dumm sein und dann bei der zweiten Säule ein Abbauprogramm starten. Damit würden sie beim sicheren Referendum brutal Schiffbruch erleiden. Da bin ich mir sehr, sehr sicher.

Benutzeravatar
Tsunami
Erfahrener Benutzer
Beiträge: 7451
Registriert: 09.01.2005, 18:32

Re: Volksabstimmung vom 25. September 2022

Beitrag von Tsunami »

Tsunami hat geschrieben: 03.09.2022, 17:09  

 

Antworten