Wie wird Leistung definiert? Bis jetzt kommt man mit Arbeit = Leistung nicht sehr weit. Reich kannst du mit Arbeit nicht werden. Ist nun mal so. Dann den Konsum belohnen entspricht nicht einer nachhaltigen Klimapolitik.footbâle hat geschrieben:SubComandante hat geschrieben: 22.08.2022, 22:26 Danke Jay Badran.
https://www.woz.ch/2233/ahv-und-verrech ... s-kapitals
Und danke Subco für den Link. Guter Text. Badran hat natürlich eine Agenda, was legitim ist, aber sie weiss wenigstens, wovon sie spricht, was eher selten ist. Sie wird wahrscheinlich nicht von allen verstanden, aber ihre Statements sind akkurat - wenn auch tendenziös. Die SVP hingegen wird von allen verstanden, aber die Hälfte dessen, was sie erzählt, ist Unsinn, ebenfalls ideologisch gefärbt und schlicht irrelevant für die Lösung der echten Probleme des Landes. Was mich generell an der SP stört sind die gelegentlichen 'unheiligen Allianzen' mit der SVP. Man vertritt aus unterschiedlichen Motiven die selben Positionen. Und die SP plus SVP sind natürlich unschlagbar. Les extrèmes se touchent. Widerlich, aber wahr.
Ich persönlich lehne auch als Mitte/Rechts Bürgerlicher die Erhöhung des Rentenalters für Frauen klar ab. Ich wäre für 62 für alle. Der Anteil der Arbeitszeit an der Gesamtlebenszeit ist zwar aufgrund der demographischen Entwicklung / Lebenserwartung bereits rückläufig, aber wir sollten diese Entwicklung nicht kompensieren, sondern sogar unterstützen. Es geht im Leben, wenn man irgendwann Bilanz zieht, um sehr viele andere Dinge als um Geld. Solange man nicht arm ist.
Es bleibt die Gretchenfrage nach der Finanzierung. Für mich sehr klar: Leistung und Konsum belohnen, Reichtum in Leistungsabstinenz und Konsumverzicht besteuern. Konkret: Sehr scharfe Erbschafts- und Vermögenssteuern, Milderung der Einkommenssteuern, Abschaffung der Progression bei der Direkten Bundessteuer, keine weiteren MwSt Hikes. Wenn hierzulande über 'Reiche' gesprochen wird, dann meint man die Gutverdienenden. Das ist ein fundamentaler Irrtum. Denn Einkommen impliziert (in der Regel) Leistung oder zumindest Aufwand. Es gibt aber Menschen mit enormen Vermögen, die sie sich nicht durch eine wie auch immer geartete Leistung angeeignet haben. Die haben Kohle für die nächsten 10 Generationen, benutzen unsere Infrastruktur, und machen ausser Ferien und gelegentlichen Meetings mit dem Family Office wenig bis gar nichts. Bezahlen aber nur marginal Steuern, je nach Domizil. Und schliesslich, wenn wir gerade beim Thema sind, muss irgendwann der Steuerwettbewerb unter den Kantonen gemildert bzw. ganz eliminiert werden.
Bottom Line: Umverteilung à la SP ja, aber man sollte die Leute mal in Ruhe lassen, die viel leisten, deshalb gut verdienen, und viel konsumieren. Viel Besitz und wenig Leistung sollte im Fadenkreuz sein. Btw. sind natürlich Leistung und Konsum aus ökologischer Sicht nicht unproblematisch. Das habe ich jetzt mal bei Seite gelassen. Man will ja hier keine Bücher schreiben.
Ich bin eigentlich fûr Gleichberechtigung und deshalb sollen Frauen wie Mànner genau gleich lange arbeiten. Die AHV ist nach der 10. Rwvision auch nicht mehr das Problem.
Aber mit RA 62 für beide könntw ich auch ganz gut leben.
Das Hauptproblem ist die 2. u. 3. Säule, weil Frauen halt im Schnitt noch immer schlechter bezahlt werden. Da muss energisch angesetzt werden, liebe SP.
Man kann auf diese Weise den Büegerlichen auch den Wind aus dem Segel nehmen, wenn es um die Lohngleichheit geht