Cabrakadabra hat geschrieben: 31.08.2022, 23:20
Ich glaube, dass unser Land gezeichnet ist von all den Trichtern oder Sympathisanten oder stillen Ja-Sagern zu solchen, wenn diese sich trotz Protesten vor Bahnhofsplatz im Gundeli besammeln können, Bevölkerung erreichen wollen, diese sich verständlicherweise 2 Jahre lang in hundertmal häufigeren Arenasendungen damit auseinandersetzt und sich damit abfindet, dass diese zum Bild der Schweiz dazugehören, eine Plattform bekommen, die Meinungsäusserung aber immer wie schwerer fällt, sich in die sozialen Netzwerke verlagert, und in den Kommentarspalten (nicht dieses Forums) Auswüchse zeigt, die in den dunkelsten Hinterzimmern niemals zu vermuten waren.
Irgendwas ist von dieser Scheiss-Pandemie, der gewollten Spaltung der Gesellschaft an uns hängengeblieben.
Und zwar der von den Medien gezielten Spannungsfeldern, der Polarisierung durch uneingeschränkte Positionen auf beiden Seiten (zu engstirnigen wissenschaftlichen Thesen, die fast alle bekräftigt wurden, durch ungeschickte Kommunikation aber Missverständnisse befeuerten wie Impfobligatorium oder Impfpflicht. Die Antwort seitens eines Virologen war, dass es schon nicht so weit kommt, dass Bürger von uniformierten Einheiten der Polizei in Zimmer gedrängt und gepikst werden.

Eine etwas abgedroschene Formulierung, die auch die Polizei irgendwie sprachlos gemacht haben dürfte, als wären sie sonst das ausführende Organ ohne Einfühlungsvermögen.
Auf der anderen Seite Standpunkte der sagen wir mal Generation Covid19, die mit immer obscurer werdende Mutmassungen zur Eindämmung der Pandemie. Sterblichkeitsraten, die dazu dienen sollten, abzulenken von der viel höheren Rate der Grippe, Risikogruppen, die willkürlich gewählt seien, auf sich aufmerksam machen wollte und , als dem nicht genug war, zu Demos aufrief. Ich habe solchen Scheiss gehört, dass es mir innerlich den Magen umdrehte. Ein Typ, den ich nachsichtig zu Wort kommen liess, von der Poststelle SBB bis Centeralbahnhofplatz, der mir, aufmerksam durch irgendeine Grimasse unter der Maske, gefolgt ist, sich anbiederte und tatsächlich diesen Müll von der hohen Sterblichkeitsrate als zwangsläufiges Mittel zur Ablenkung wirklicher Todesursachen einer schon so bedrohten Risikogruppe hohen Alters von sich gab. Kaum zu fassen, dass ich ihn reden liess und ihm nicht eins auf die Fresse haute. Das Schlimme daran ist, ich begann mich damit abzufinden, dass das die zurückgezogenen Schweizer (zum Teil) sind, die halt alle glauben, sie haben etwas zu verlieren, etwas Wichtigeres als ihren gesunden, kritischen Menschenverstand, und prompt reinfallen aufs falsche Polemisieren, und dass es wohl besser ist, sich manchmal etwas zu denken, zusammenzureimen, dass mit den eigenen Grundsätzen gerade noch so vereinbar ist. Naja wie auch immer.
Es fällt mir noch was ein, und das ist sinnig. Sinnigerweise war ich, der zuerst mit Impfen nichts am Hut hatte wegen meiner Abneigung von medikamentösem Auskurieren, Behandeln, dann doch noch beim Impfzentrum, musste mich sogar dort durchsetzen, weil am falschen Stand angestanden, ausser mir noch ein paar. Keiner hätte sich auch nur getraut zu frage, ob es nur terminlich, und wenn nein, wie sonst so abzulaufen hatte. Einmal die Rolltreppe hinunter, und das Ganze war schnell vorüber ohne grosse Einweisung in Kabinen.Einmal raus, liess ich es mir nicht nehmen und fragte einen der Ärzte, die Forschungspausen einlegten, dass es mit der Überwindung so etwas wäre, das man den einfacheren Preis doch einfach akzeptieren sollte, es für einen erleichterten Zugang in Gebäude was weiss ich bedeuten würde als der höhere Preis für Ignoranz. Jawohl ich bin ein Impfbefürworter btw. Da legte er gleich los zu meiner totalen Überraschung:
Ja schauen Sie sich Italien an sagte er, die seien schon längst Herbst 2021 soweit, dass Einlass in Restaurant auch trotz 3G-Regelung noch lange nicht heisst, die Maske sei überall abzulegen, jeder denke aus Solidarität mit, während wir hier über einen fortwährenden Inpfzwang, Einschränkungen debattierten in der Schweiz und noch nicht mal 50% Igel Quote erreicht hätten, angesehen von 95 % bei den Risikogruppen, das sei unverständlich. Ich habe ihm entgegnet, dass Italien ja auch gebeutelt wäre von den Ereignissen in der Lombardei und der Emilia Romagna, Bergamo mit überdurchschnittlicher Sterberate, und diese Erfahrungswerte nun in die Gesellschaft einfliessen, und nicht angezweifelt werden könnten, da die Todeszahlen eine eindeutige Sprache sprächen. Er hat genickt und betont, dass genau diese Einsicht hier fehlte. Sehr aufschlussreich, und von wem sollten wir also lernen, von Italien, gerade schwer getroffen durch Pandemie, nicht aufgrund fehlender Infrastruktur , Ärzte und Spitalpflegemangel in die Zwickmühle geraten , sondern vorbildlich hart in Umsetzung mit totalem Lockdown in Mailand dann.
Ich meine, das ist unvorstellbar für uns, da wir uns schon über das Anstehen vor den Märkten beschweren durften, und in den Hamsterkäufen ernsthafte Anzeichen von Entbehrungen sahen. Und was wir Schweizer uns nicht vorstellen können, damit kommen wir ja schliesslich auch nie in Berührung. Und wenn wissen wir es sowieso wieder besser, wir ach so klugen Schweizer Bünzli.