Faniella Diwani hat geschrieben: 02.08.2022, 10:23
Fulehung hat geschrieben: 02.08.2022, 10:08
Faniella Diwani hat geschrieben: 02.08.2022, 09:26
In Italien hat der Faschismus eine ungebrochene Parteigeschichte. Muss man erst mal hinkriegen.
Ja, und da sind wir stolz darauf. Weil das nämlich bedeutet, dass in Italien die Faschisten in der Nachkriegszeit nicht in den grossen Parteien Karriere machen konnten. In Deutschland wurde 20 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ein Nazi Bundeskanzler und zwar für die SPD.
"Whatbout"... H. Schmidt ein Nazi.... klar.
Ja. ich wäre auf die Existenz solcher Negozzi auch stolz und würde stattdessen auf Filbinger oder so hinweisen.
Wurde der Faschismus in Italien jemals kritisch aufgearbeitet oder blendet man weiterhin alles vor der Trockenlegung der pontinischen Sümpfe aus? So im Sinne von "AUTOBAHN!" in Deutschland?
Wer spricht von Schmidt? Ich meine Kisinger. Einer der Auslöser, warum die 1968er-Bewegung in Deutschland so heftig war.
Ich zitiere:
Als er im Jahr 1940 seinen Gestellungsbefehl erhielt, entschloss er sich, um dem Dienst in der Wehrmacht zu entgehen, eine Stellung im Reichsaußenministerium unter von Ribbentrop anzunehmen. Diese Anstellung vermittelte ihm sein Schüler Karl-Heinz Gerstner. Kiesinger stieg dort bis zum stellvertretenden Leiter der Rundfunkpolitischen Abteilung auf, die für die Überwachung und Beeinflussung des ausländischen Rundfunks zuständig war. Unter anderem war er für die Verbindung zum Reichspropagandaministerium von Joseph Goebbels zuständig, mit dem seine Abteilung Kompetenzstreitigkeiten hatte.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Geor ... 6_bis_1969
In Italien gab es nach 1945 nie einen Ministerpräsidenten, der im Staatsapparat von Mussolini tätig gewesen war. Faschismus-Vorwürfe gab es gegen Amintore Fanfani, der in der 1930ern und 1940ern Uniprofessor war und faschistische Schriften veröffentlichte. Und wohin flüchtete Fanfani, als 1943 in Italien der Bürgerkrieg ausbrach? In die Schweiz natürlich.
Du kannst hier gerne die Biografien der italienischen Minsterpräsidenten überprüfen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4s ... nisterrats
In Italien war und ist der Faschismus geächtet - bei den christlichen/bürgerlichen Parteien ebenso wie bei den linken Parteien. Die Ewiggestrigen (ich hasse sie ja auch) waren immer klar in der Minderheit und vor allem nie mehr an der Macht. Und nicht vergessen: Mussolini wurde 1943 gestürzt und verhaftet.