Russland

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Rotblau2
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Re: Russland

Beitrag von Rotblau2 »

Lällekönig hat geschrieben: 25.04.2022, 10:46 Erklären kann ich mir deine Haltung aber unter Einbezug der Atombombe. Der Einsatz von Atombomben und ein 3. Weltkrieg gilt es zu verhindern. Hier kann ich dir folgen. Aber hiesse das im Endeffekt nicht, dass wer das grösste Schreckenspotenzial beherrscht, sich alles erlauben darf? Denn indem man seine Werte aufgibt und dem vermeintlich Schrecklichen nachgibt, löst man diese Problematik nicht. Das Schreckliche erhält durch mehr Einfluss auch mehr Macht, wird noch bedrohlicher und kann sich in der Folge noch mehr erlauben.
 
Wie liesse sich dieser Teufelskreis deiner Meinung nach durchbrechen?
Logisch, die russische Atombombe macht mir Angst. Nach am Abend vor dem Einmarsch der Russen dachten Fachleute (und ich als interessierter Laie), dass die Russen nur Theater machen und Putin niemals so dumm wäre, einen solchen Krieg anzuzetteln. Er hätte auf die zugegebenermassen miese Westpolitik dank der Macht des Energielieferanten ganz andere Trümpfe ausspielen können, z.B ab sofort nur noch Rubelzahlungen für Energie. 
Wenn der Putin derart dumm ist, dass er diesen Krieg angezettelt hat, dann ist er auch dumm genug, Atombomben im Westen explodieren zu lassen. 
Ohne russische Atombomben könnte die NATO im Ukraine-Krieg eingreifen und die Russen wären nicht nur militärisch deutlich unterlegen, auch die Motivation der Truppen wäre bei ihnen viel tiefer. Leider ist der Sachverhalt anders. Daher bin ich der Meinung, der Westen mache in Sachen Diplomatie viel zu wenig. Die USA verdienen zusätzlich Geld an Rüstungsexporten und ihnen ist dieser Krieg irgendwie gelegen.
 

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Back in town
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Re: Russland

Beitrag von Back in town »

Diesen Konflikt haben wir vor allem dem anderen Aggressor des 21. Jahrhunderts G.W. Bush zu verdanken, welcher nicht nur den nahen Osten destabilisiert hat, sondern auch den Frieden Europa. Kriegerische Konflikte sind schliesslich gut für sein (und das seiner Bande) Business.

Bush versuchte noch 2008 als eine seiner letzten Amtshandlungen die Ukraine und Georgien in die NATO per Schnellverfahren einzubinden, zum Glück scheiterte der Plan, da Europa für den Mauerfall Zusprachen an die Russen machte, die NATO nicht weiter auszudehnen.

Der verlogene US Angriffs-Krieg gegen den Irak legitimiert zudem den grundlosen Angriff der Russen auf die Ukraine.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 45178.html
Bushs Georgien-Ukraine-Fiasko Nato-Notrettung für den Gipfelverlierer "Er hat seine letzte große Mission total versaut": Gegen alle Widerstände wollte George W. Bush einen schnellen Nato-Beitritt Georgiens und der Ukraine durchdrücken. Doch Europa sagte Nein - und stimmte einem Kompromiss nur zu, damit dem US-Präsidenten die schlimmste Blamage erspart blieb.Von Matthias Gebauer03.04.2008, 16.06 Uhr
Bukarest – Eines hat George W. Bush der Welt beim Nato-Gipfel erneut bewiesen: Wenn sich der US-Präsident etwas in den Kopf gesetzt hat, geht er den Weg auch zu Ende – egal wie schmerzhaft es auch für ihn endet. Dass er mit seinem Wunsch, die Nato möge für die Ukraine und Georgien schnell eine Clubkarte ausstellen, scheitern wird, wusste der US-Präsident bereits seit Ende Februar. Trotzdem rannte er in Bukarest wie ein trotziges Kind mit dem Kopf vor die Wand.

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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Russland

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Feanor hat geschrieben: 25.04.2022, 18:55
LeTinou hat geschrieben: 25.04.2022, 13:13

Zum Vergleich mit China: Die Ukraine IST ein eigenständiger, souveräner Staat. Eine Intervention Spaniens in Katalonien würde auch anders bewertet als z.B. in Portugal.

Der Vergleich zur Bevölkerung der USA durch Europäer ist ein Witz, wenn man berücksichtigt, wann diese stattfand, und dann noch als eine Art Relativierung zum Verhalten der wohl rücksichtslosesten, blutrünstigsten Imperialmacht.

Auch im kalten Krieg galt: Die Bedrohung ging von Russland aus. Ihre Ideologie war damals noch etwas bekannter, die imperialistischen Machtansprüche noch nicht hinter einem "Das werden sie doch niemals tun" versteckt. Nachdem ihre als Kommunismus getarnte ausbeuterische, korrupte Plutokratie Anfangs der 90er zusammenbrach nahm man an, dass dies auch das Ende dieser Ideologie bedeutete. Putin griff diese jedoch rigoros auf, trichterte diese in nie dagewesener Propaganda dem Volk ein und will jetzt dort weitermachen wo die Sowjetunion (resp. eher das Zarenreich) aufgehört hat.

Kommentar gilt nur für den historischen Blickwinkel, nicht für die aktuelle Situation (und schon gar nicht deren Relativierung):

Inwiefern ging die Bedrohung im Kalten Krieg von Russland aus? Frag mal die Vietnamesen, Koreaner, Iraner, Chilenen, Guatemalteken etc. Oder frag mal die überall im Westen im "McCarthyismus" zu unrecht als Kommunisten beschimpften/geächteten/verfolgten Menschen (auch in der Schweiz). Dass Stalin und dessen Nachfolger Husos waren, bestreitet niemand. Aber die kindliche Gut-böse-Unterscheidung darf man im Alter doch auch getrost mal ablegen.

Äh, die Angriffspläne wie die Sowjetunion Westeuropa einnimmt waren gemacht und gedruckt in der Schublade. Österreich und die Schweiz hätte man sich als Erstes ausgesucht.

Die Schweiz hatte so sehr Angst vor Russland, dass man die P26 ins Leben rief und Karten anfertigte, wie man einen russischen Feldzug verhindern könnte. Da wurde genaustens berechnet welche Panzer wo durchfahren können und die wichtigsten Brücken wurden provisorisch mit Sprengstoff versehen (welcher Jahrzehnte später noch dort war).

Feanor
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Re: Russland

Beitrag von Feanor »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 26.04.2022, 00:10
Feanor hat geschrieben: 25.04.2022, 18:55
LeTinou hat geschrieben: 25.04.2022, 13:13

Zum Vergleich mit China: Die Ukraine IST ein eigenständiger, souveräner Staat. Eine Intervention Spaniens in Katalonien würde auch anders bewertet als z.B. in Portugal.

Der Vergleich zur Bevölkerung der USA durch Europäer ist ein Witz, wenn man berücksichtigt, wann diese stattfand, und dann noch als eine Art Relativierung zum Verhalten der wohl rücksichtslosesten, blutrünstigsten Imperialmacht.

Auch im kalten Krieg galt: Die Bedrohung ging von Russland aus. Ihre Ideologie war damals noch etwas bekannter, die imperialistischen Machtansprüche noch nicht hinter einem "Das werden sie doch niemals tun" versteckt. Nachdem ihre als Kommunismus getarnte ausbeuterische, korrupte Plutokratie Anfangs der 90er zusammenbrach nahm man an, dass dies auch das Ende dieser Ideologie bedeutete. Putin griff diese jedoch rigoros auf, trichterte diese in nie dagewesener Propaganda dem Volk ein und will jetzt dort weitermachen wo die Sowjetunion (resp. eher das Zarenreich) aufgehört hat.

Kommentar gilt nur für den historischen Blickwinkel, nicht für die aktuelle Situation (und schon gar nicht deren Relativierung):

Inwiefern ging die Bedrohung im Kalten Krieg von Russland aus? Frag mal die Vietnamesen, Koreaner, Iraner, Chilenen, Guatemalteken etc. Oder frag mal die überall im Westen im "McCarthyismus" zu unrecht als Kommunisten beschimpften/geächteten/verfolgten Menschen (auch in der Schweiz). Dass Stalin und dessen Nachfolger Husos waren, bestreitet niemand. Aber die kindliche Gut-böse-Unterscheidung darf man im Alter doch auch getrost mal ablegen.

Äh, die Angriffspläne wie die Sowjetunion Westeuropa einnimmt waren gemacht und gedruckt in der Schublade. Österreich und die Schweiz hätte man sich als Erstes ausgesucht.

Die Schweiz hatte so sehr Angst vor Russland, dass man die P26 ins Leben rief und Karten anfertigte, wie man einen russischen Feldzug verhindern könnte. Da wurde genaustens berechnet welche Panzer wo durchfahren können und die wichtigsten Brücken wurden provisorisch mit Sprengstoff versehen (welcher Jahrzehnte später noch dort war).

zuerst einmal: da fehlt ein "nur" in meinem Satz. Mea culpa. Aber dass ich in meinem Post die Russen nicht harmlos dargestellt habe, dürfte bei genauerem Lesen auch dir aufgefallen sein, bitte weniger populistisch, werter Sportchef.

Dass man Angst vor den Russen hatte, bezweifelt ja niemand. Aber nicht alle Angst war begründet. Die P26 ein höchst fragwürdiger Verein, keine Ahnung, was du damit rechtfertigen möchtest. Der auf derselben Angst beruhenden Fichenskandal dürfte dir auch bekannt sein.

Ausserdem ging es ja v.a. darum, die historisch eindeutig falsche Aussage zu hinterfragen, dass die Aggression nur von der SU ausging. Also come on, Sportchef.

BSL>ZRH
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Re: Russland

Beitrag von BSL>ZRH »

Feanor hat geschrieben: 25.04.2022, 18:55
LeTinou hat geschrieben: 25.04.2022, 13:13

Zum Vergleich mit China: Die Ukraine IST ein eigenständiger, souveräner Staat. Eine Intervention Spaniens in Katalonien würde auch anders bewertet als z.B. in Portugal.

Der Vergleich zur Bevölkerung der USA durch Europäer ist ein Witz, wenn man berücksichtigt, wann diese stattfand, und dann noch als eine Art Relativierung zum Verhalten der wohl rücksichtslosesten, blutrünstigsten Imperialmacht.

Auch im kalten Krieg galt: Die Bedrohung ging von Russland aus. Ihre Ideologie war damals noch etwas bekannter, die imperialistischen Machtansprüche noch nicht hinter einem "Das werden sie doch niemals tun" versteckt. Nachdem ihre als Kommunismus getarnte ausbeuterische, korrupte Plutokratie Anfangs der 90er zusammenbrach nahm man an, dass dies auch das Ende dieser Ideologie bedeutete. Putin griff diese jedoch rigoros auf, trichterte diese in nie dagewesener Propaganda dem Volk ein und will jetzt dort weitermachen wo die Sowjetunion (resp. eher das Zarenreich) aufgehört hat.

Kommentar gilt nur für den historischen Blickwinkel, nicht für die aktuelle Situation (und schon gar nicht deren Relativierung):

Inwiefern ging die Bedrohung im Kalten Krieg von Russland aus? Frag mal die Vietnamesen, Koreaner, Iraner, Chilenen, Guatemalteken etc. Oder frag mal die überall im Westen im "McCarthyismus" zu unrecht als Kommunisten beschimpften/geächteten/verfolgten Menschen (auch in der Schweiz). Dass Stalin und dessen Nachfolger Husos waren, bestreitet niemand. Aber die kindliche Gut-böse-Unterscheidung darf man im Alter doch auch getrost mal ablegen.

Korea: Angriff von Nordkorea auf Südkorea, da Kim Il-Sung das Land gewaltsam wieder vereinen wollte. Fun Fact: Offiziell war die damals neugegründete UNO die kriegsführende Partei und nicht die USA, was dazu führte, dass auch Länder wie Schweden ihren Beitrag zur Verteidigung Südkoreas leisteten. Wie aktuell auch in der Ukraine. Und btw, die Südkoreaner sind heute sehr froh, dass sie nicht in den kommunistischen Einflussbereich gefallen sind. 

https://en.wikipedia.org/wiki/Sweden_in_the_Korean_War

Vietnam: Scheiss Situation, aber statt hier auf die USA einzudreschen, haben es im Grunde die Franzosen verbockt, die von ihrem Imperialismus einfach nicht loslassen konnten, wie aktuell auch Russland. Die USA sind nur Südvietnam zur Hilfe gekommen, ein unabhängiger und Souveräner Staat. Zwar haben grosse Teile der ländlichen Bevölkerung für den Vietkong gekämpft, es gab aber ebensoviele unterstützer der Südvietnamesischen Armee, dies geht einfach gerne vergessen beim Westenbashing. Viele sind dann vor den Nordvietnamesischen Truppen geflüchtet, in die Nachbarstaaten oder anderswo. Viele auch in die USA, wo sie heute neben den Exilkubanern zu den stärksten Unterstützern der Republikanern / Trump zählen. 

https://www.dw.com/en/trump-popular-amo ... a-55702032

Iran: Ja auch da ist es mit der Unterstützung des Schahs dumm gelaufen, allerdings hat der Westen nach dem es zu einem Coup gegen diesen kam nicht den Iran angegriffen. Im Gegenteil, als der Irak den Iran angegriffen hat, da haben die USA sogar den Iran pragmatisch mit Waffen unterstützt. 

Guatemala / Chile: Ja, aus heutiger Sicht ist das Unterstützen von Coups nicht schön, allerdings sind waren es keine Angriffskriege wie Putler es nun in der Ukraine versucht. Da hat der Westen aber auch dazu gelernt. Aktuell leben Autokraten wie Maduro im Hinterhof des westlichen Orbits sehr sicher. Nicht mal Trump zettelt da einen dummen Krieg an.

Der Westen ist nicht perfekt, dass sagt auch niemand, aber um einiges besser als der kommunistische Osten / Russland / China.
 
Back in town hat geschrieben: 25.04.2022, 22:36 Diesen Konflikt haben wir vor allem dem anderen Aggressor des 21. Jahrhunderts G.W. Bush zu verdanken, welcher nicht nur den nahen Osten destabilisiert hat, sondern auch den Frieden Europa. Kriegerische Konflikte sind schliesslich gut für sein (und das seiner Bande) Business.

Bush versuchte noch 2008 als eine seiner letzten Amtshandlungen die Ukraine und Georgien in die NATO per Schnellverfahren einzubinden, zum Glück scheiterte der Plan, da Europa für den Mauerfall Zusprachen an die Russen machte, die NATO nicht weiter auszudehnen.

Der verlogene US Angriffs-Krieg gegen den Irak legitimiert zudem den grundlosen Angriff der Russen auf die Ukraine.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 45178.html
Bushs Georgien-Ukraine-Fiasko Nato-Notrettung für den Gipfelverlierer "Er hat seine letzte große Mission total versaut": Gegen alle Widerstände wollte George W. Bush einen schnellen Nato-Beitritt Georgiens und der Ukraine durchdrücken. Doch Europa sagte Nein - und stimmte einem Kompromiss nur zu, damit dem US-Präsidenten die schlimmste Blamage erspart blieb.Von Matthias Gebauer03.04.2008, 16.06 Uhr
Bukarest – Eines hat George W. Bush der Welt beim Nato-Gipfel erneut bewiesen: Wenn sich der US-Präsident etwas in den Kopf gesetzt hat, geht er den Weg auch zu Ende – egal wie schmerzhaft es auch für ihn endet. Dass er mit seinem Wunsch, die Nato möge für die Ukraine und Georgien schnell eine Clubkarte ausstellen, scheitern wird, wusste der US-Präsident bereits seit Ende Februar. Trotzdem rannte er in Bukarest wie ein trotziges Kind mit dem Kopf vor die Wand.

Ich habe mit Bush Jr. viele Problem, aussenpolitisch der dümmste Präsident nach 1945 (dümmer noch als Trump). Er hat 2x absolut sinnlose Kriege angezettelt (Irak) / eingetreten (Afghanistan), seine Wirtschaft hingerichtet mit dem Trickledown quatsch usw. Aber einen NATO-beitritt von der Ukraine und Georgien wäre langfristig etwas von schlausten gewesen, was Bush II hingekriegt hätte. Dies hätte wohl den aktuellen Krieg verhindert, sowie auch die 2014er Aggression von Russland gegen die Ukraine. Russland würde nicht den 3. Weltkrieg willentlich von Zaun reissen. Alle demokratischen Nachbarstaaten von Russland müssen schnellst möglich in die NATO, nur das ist einwirksamer Schutz vor dem aggressiven expansiven Russische Imperialismus. 

Aber Europa, und insbesondere Deutschland, haben ein gestörtes Verhältnis zu Russland, wie eine Frau, die immer wieder zu ihrem Macker zurückkehrt, obwohl sie von diesem immer und immer wieder übelst verschlagen wird. Waren Putins 5 Kriege noch nicht genug? Kein Präsident nach 1945 war so oft im Krieg. Braucht es wirklich noch Nummer 6 und 7? Finnland und Schweden haben dies offensichtlich jetzt auch erkannt und wollen nun schnellst möglich in die NATO. Wann wacht der Rest auf?

händsche
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Re: Russland

Beitrag von händsche »

BSL>ZRH hat geschrieben: 26.04.2022, 09:09 Iran: Ja auch da ist es mit der Unterstützung des Schahs dumm gelaufen, allerdings hat der Westen nach dem es zu einem Coup gegen diesen kam nicht den Iran angegriffen. Im Gegenteil, als der Irak den Iran angegriffen hat, da haben die USA sogar den Iran pragmatisch mit Waffen unterstützt. 
Dumm gelaufen relativiert ein bisschen, was im Iran veranstaltet wurde. Zudem hat die USA nicht nur den Iran pragmatsich mit Waffen unterstützt, sondern auch den Irak (die Schweiz auch). Eingegriffen (unter anderem dank der Brutkastenlüge) hat man erst, als Sadam nicht nur den "bösen" Iran sondern auch das "gute" Kuwait angegriffen hat.
BSL>ZRH hat geschrieben: 26.04.2022, 09:09 Der Westen ist nicht perfekt, dass sagt auch niemand, aber um einiges besser als der kommunistische Osten / Russland / China.

Das kommt doch arg auf den Zeitabschnitt, die konkrete Situation und von der Sichtweise an, die du vergleichst.

So musste beispielsweise auch im Westen die Ansicht revidiert werden, wer in der Kuba-Kriese tatsächlich den Frieden bewahrt hat (Spoiler: Kenedy wars nicht wirklich, der hat einfach alle verarscht).

Oder Begründe mal einem Chinesen wieso das "kommunistische" China für ihn tatsächlich schlechter, als der imperialistisch ergaunerte Reichtum des Westens (unter Anderem auf Kosten seiner Vorfahren) ist? Wie lange ist China bereits industrialisiert und wie lange Europa? Waren wir in der Phase in der sich China aktuell befindet besser in Sachen Menschenrechte, Umweltschutz, etc. als es China jetzt ist?

Es geht nicht darum, die Taten von China, Russland, etc. zu verharmlosen oder gar in Schutz zu nehmen, aber wir sehen das ganze halt doch arg durch die westliche Brille. Ja ich bin froh hier zu leben und ich persönlich finde den aktuellen Westen um einiges besser als das aktuelle China. Ich bin aber überzeugt, dass es uns aktuell nur deshalb so gut geht, weil wir in der Vergangenheit kein Deut besser waren als es das aktuelle China heute ist.
 
BSL>ZRH hat geschrieben: 26.04.2022, 09:09 Aber Europa, und insbesondere Deutschland, haben ein gestörtes Verhältnis zu Russland, wie eine Frau, die immer wieder zu ihrem Macker zurückkehrt, obwohl sie von diesem immer und immer wieder übelst verschlagen wird. Waren Putins 5 Kriege noch nicht genug? Kein Präsident nach 1945 war so oft im Krieg. Braucht es wirklich noch Nummer 6 und 7? Finnland und Schweden haben dies offensichtlich jetzt auch erkannt und wollen nun schnellst möglich in die NATO. Wann wacht der Rest auf?

Man hat halt einfach (die falsche) Annahme von Wandel durch Handel getroffen. Ja, vielleicht muss man sich von dieser Sichtweise bei Russland und auch bei China verabschieden.

BSL>ZRH
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Re: Russland

Beitrag von BSL>ZRH »

händsche hat geschrieben: 26.04.2022, 10:53
BSL>ZRH hat geschrieben: 26.04.2022, 09:09 Iran: Ja auch da ist es mit der Unterstützung des Schahs dumm gelaufen, allerdings hat der Westen nach dem es zu einem Coup gegen diesen kam nicht den Iran angegriffen. Im Gegenteil, als der Irak den Iran angegriffen hat, da haben die USA sogar den Iran pragmatisch mit Waffen unterstützt. 
Dumm gelaufen relativiert ein bisschen, was im Iran veranstaltet wurde. Zudem hat die USA nicht nur den Iran pragmatsich mit Waffen unterstützt, sondern auch den Irak (die Schweiz auch). Eingegriffen (unter anderem dank der Brutkastenlüge) hat man erst, als Sadam nicht nur den "bösen" Iran sondern auch das "gute" Kuwait angegriffen hat.
BSL>ZRH hat geschrieben: 26.04.2022, 09:09 Der Westen ist nicht perfekt, dass sagt auch niemand, aber um einiges besser als der kommunistische Osten / Russland / China.

Das kommt doch arg auf den Zeitabschnitt, die konkrete Situation und von der Sichtweise an, die du vergleichst.

So musste beispielsweise auch im Westen die Ansicht revidiert werden, wer in der Kuba-Kriese tatsächlich den Frieden bewahrt hat (Spoiler: Kenedy wars nicht wirklich, der hat einfach alle verarscht).

Oder Begründe mal einem Chinesen wieso das "kommunistische" China für ihn tatsächlich schlechter, als der imperialistisch ergaunerte Reichtum des Westens (unter Anderem auf Kosten seiner Vorfahren) ist? Wie lange ist China bereits industrialisiert und wie lange Europa? Waren wir in der Phase in der sich China aktuell befindet besser in Sachen Menschenrechte, Umweltschutz, etc. als es China jetzt ist?

Es geht nicht darum, die Taten von China, Russland, etc. zu verharmlosen oder gar in Schutz zu nehmen, aber wir sehen das ganze halt doch arg durch die westliche Brille. Ja ich bin froh hier zu leben und ich persönlich finde den aktuellen Westen um einiges besser als das aktuelle China. Ich bin aber überzeugt, dass es uns aktuell nur deshalb so gut geht, weil wir in der Vergangenheit kein Deut besser waren als es das aktuelle China heute ist.
 
BSL>ZRH hat geschrieben: 26.04.2022, 09:09 Aber Europa, und insbesondere Deutschland, haben ein gestörtes Verhältnis zu Russland, wie eine Frau, die immer wieder zu ihrem Macker zurückkehrt, obwohl sie von diesem immer und immer wieder übelst verschlagen wird. Waren Putins 5 Kriege noch nicht genug? Kein Präsident nach 1945 war so oft im Krieg. Braucht es wirklich noch Nummer 6 und 7? Finnland und Schweden haben dies offensichtlich jetzt auch erkannt und wollen nun schnellst möglich in die NATO. Wann wacht der Rest auf?

Man hat halt einfach (die falsche) Annahme von Wandel durch Handel getroffen. Ja, vielleicht muss man sich von dieser Sichtweise bei Russland und auch bei China verabschieden.

Ja auf die Wirtschaft reduziert sieht ein (Han)-Chinese keinen grossen Vorteil im westlichen System, aber wehe seine Meinung weicht von der, der kommunistischen Partei ab. Wenn man z.B Kritik am aktuellen Chinesischen C19 Management äussern will, mit der Korruption der KP Kader nicht einverstanden ist, oder sonst etwas, dann ist man sehr schnell weg vom Fenster. Im Westen herrscht diesbezüglich keine Gefahr. Und wehe man ist Tibeter oder gehört sonst einer Minderheit an.

Und ja, ich sehe China bei Weitem nicht so negativ wie Russland. China hält sich an die Spielregeln der modernen Welt und ist als 2. Supermacht das Gegengewicht zu den USA. An grossen Kriegen usw hat China kein Interesse und eine Koexistenz zwischen dem freiheitlich westlichen Block und dem autokratisch chinesischen schein gut möglich, wie im kalten Krieg 1.0. Russland als imperialistisch expansiven Aggressor hat da eine deutlich andere / negativere Rolle und ist für den Westen und die Welt brand gefährlich. Am besten Russland verliert schnell in der Ukraine und wird zur quasi Kolonie Chinas. Win-win für alle, ausser die Russen. 
 

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Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

BSL>ZRH hat geschrieben: 26.04.2022, 12:22Russland als imperialistisch expansiven Aggressor hat da eine deutlich andere / negativere Rolle und ist für den Westen und die Welt brand gefährlich. Am besten Russland verliert schnell in der Ukraine und wird zur quasi Kolonie Chinas. Win-win für alle, ausser die Russen.  

So bald ein Land im Niedergang von alter Grösse träumt und andere für den Verlust dieser Grösse gemacht werden, wird es gefährlich. Dann noch ein paar Prisen kulturelle/völkische Überlegenheit in die Suppe und es ist angerichtet.

Heute in Russland, demnächst in den USA. China bleibt so lange ungefährlich wie es wirtschaftlich aufwärts geht, wenn das vorbei ist dann wird sich auch China auf Schuldige im Ausland berufen.

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LeTinou
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Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

Back in town hat geschrieben: 25.04.2022, 22:36 Diesen Konflikt haben wir vor allem dem anderen Aggressor des 21. Jahrhunderts G.W. Bush zu verdanken, welcher nicht nur den nahen Osten destabilisiert hat, sondern auch den Frieden Europa. Kriegerische Konflikte sind schliesslich gut für sein (und das seiner Bande) Business.

Bush versuchte noch 2008 als eine seiner letzten Amtshandlungen die Ukraine und Georgien in die NATO per Schnellverfahren einzubinden, zum Glück scheiterte der Plan, da Europa für den Mauerfall Zusprachen an die Russen machte, die NATO nicht weiter auszudehnen.

Der verlogene US Angriffs-Krieg gegen den Irak legitimiert zudem den grundlosen Angriff der Russen auf die Ukraine.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 45178.html
Bushs Georgien-Ukraine-Fiasko Nato-Notrettung für den Gipfelverlierer "Er hat seine letzte große Mission total versaut": Gegen alle Widerstände wollte George W. Bush einen schnellen Nato-Beitritt Georgiens und der Ukraine durchdrücken. Doch Europa sagte Nein - und stimmte einem Kompromiss nur zu, damit dem US-Präsidenten die schlimmste Blamage erspart blieb.Von Matthias Gebauer03.04.2008, 16.06 Uhr
Bukarest – Eines hat George W. Bush der Welt beim Nato-Gipfel erneut bewiesen: Wenn sich der US-Präsident etwas in den Kopf gesetzt hat, geht er den Weg auch zu Ende – egal wie schmerzhaft es auch für ihn endet. Dass er mit seinem Wunsch, die Nato möge für die Ukraine und Georgien schnell eine Clubkarte ausstellen, scheitern wird, wusste der US-Präsident bereits seit Ende Februar. Trotzdem rannte er in Bukarest wie ein trotziges Kind mit dem Kopf vor die Wand.

Nein. Zu allem. Es war ein Fehler, die Ukraine nicht spätestens nach der Invasion Georgiens in die Nato aufzunehmen und tausende Nukes an der Ostgrenze gen Moskau gerichtet aufzustellen. Ist die einzige Sprache, die dieser menschliche, korrupte Abschaum Putin versteht.

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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »



BSL>ZRH hat geschrieben:
händsche hat geschrieben: 26.04.2022, 10:53
BSL>ZRH hat geschrieben: 26.04.2022, 09:09 Iran: Ja auch da ist es mit der Unterstützung des Schahs dumm gelaufen, allerdings hat der Westen nach dem es zu einem Coup gegen diesen kam nicht den Iran angegriffen. Im Gegenteil, als der Irak den Iran angegriffen hat, da haben die USA sogar den Iran pragmatisch mit Waffen unterstützt. 
Dumm gelaufen relativiert ein bisschen, was im Iran veranstaltet wurde. Zudem hat die USA nicht nur den Iran pragmatsich mit Waffen unterstützt, sondern auch den Irak (die Schweiz auch). Eingegriffen (unter anderem dank der Brutkastenlüge) hat man erst, als Sadam nicht nur den "bösen" Iran sondern auch das "gute" Kuwait angegriffen hat.
BSL>ZRH hat geschrieben: 26.04.2022, 09:09 Der Westen ist nicht perfekt, dass sagt auch niemand, aber um einiges besser als der kommunistische Osten / Russland / China.

Das kommt doch arg auf den Zeitabschnitt, die konkrete Situation und von der Sichtweise an, die du vergleichst.

So musste beispielsweise auch im Westen die Ansicht revidiert werden, wer in der Kuba-Kriese tatsächlich den Frieden bewahrt hat (Spoiler: Kenedy wars nicht wirklich, der hat einfach alle verarscht).

Oder Begründe mal einem Chinesen wieso das "kommunistische" China für ihn tatsächlich schlechter, als der imperialistisch ergaunerte Reichtum des Westens (unter Anderem auf Kosten seiner Vorfahren) ist? Wie lange ist China bereits industrialisiert und wie lange Europa? Waren wir in der Phase in der sich China aktuell befindet besser in Sachen Menschenrechte, Umweltschutz, etc. als es China jetzt ist?

Es geht nicht darum, die Taten von China, Russland, etc. zu verharmlosen oder gar in Schutz zu nehmen, aber wir sehen das ganze halt doch arg durch die westliche Brille. Ja ich bin froh hier zu leben und ich persönlich finde den aktuellen Westen um einiges besser als das aktuelle China. Ich bin aber überzeugt, dass es uns aktuell nur deshalb so gut geht, weil wir in der Vergangenheit kein Deut besser waren als es das aktuelle China heute ist.
 
BSL>ZRH hat geschrieben: 26.04.2022, 09:09 Aber Europa, und insbesondere Deutschland, haben ein gestörtes Verhältnis zu Russland, wie eine Frau, die immer wieder zu ihrem Macker zurückkehrt, obwohl sie von diesem immer und immer wieder übelst verschlagen wird. Waren Putins 5 Kriege noch nicht genug? Kein Präsident nach 1945 war so oft im Krieg. Braucht es wirklich noch Nummer 6 und 7? Finnland und Schweden haben dies offensichtlich jetzt auch erkannt und wollen nun schnellst möglich in die NATO. Wann wacht der Rest auf?

Man hat halt einfach (die falsche) Annahme von Wandel durch Handel getroffen. Ja, vielleicht muss man sich von dieser Sichtweise bei Russland und auch bei China verabschieden.

Ja auf die Wirtschaft reduziert sieht ein (Han)-Chinese keinen grossen Vorteil im westlichen System, aber wehe seine Meinung weicht von der, der kommunistischen Partei ab. Wenn man z.B Kritik am aktuellen Chinesischen C19 Management äussern will, mit der Korruption der KP Kader nicht einverstanden ist, oder sonst etwas, dann ist man sehr schnell weg vom Fenster. Im Westen herrscht diesbezüglich keine Gefahr. Und wehe man ist Tibeter oder gehört sonst einer Minderheit an.

Und ja, ich sehe China bei Weitem nicht so negativ wie Russland. China hält sich an die Spielregeln der modernen Welt und ist als 2. Supermacht das Gegengewicht zu den USA. An grossen Kriegen usw hat China kein Interesse und eine Koexistenz zwischen dem freiheitlich westlichen Block und dem autokratisch chinesischen schein gut möglich, wie im kalten Krieg 1.0. Russland als imperialistisch expansiven Aggressor hat da eine deutlich andere / negativere Rolle und ist für den Westen und die Welt brand gefährlich. Am besten Russland verliert schnell in der Ukraine und wird zur quasi Kolonie Chinas. Win-win für alle, ausser die Russen. 
 

Assange und Snowden schon vergessen? Russland als Kolinie von China? China würde so augenblicklich zu einer Militärmacht emporsteigen und es stünden nahezu unerschöpfliche Energiequellen zur Verfügung. Die Seidenstrasse könnten sie sich schenken. Direkteste Verbindung quer durch Russland. Finde ich keine gute Idee.

BSL>ZRH
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Re: Russland

Beitrag von BSL>ZRH »

Aficionado hat geschrieben: 26.04.2022, 13:14
BSL>ZRH hat geschrieben:
händsche hat geschrieben: 26.04.2022, 10:53
Dumm gelaufen relativiert ein bisschen, was im Iran veranstaltet wurde. Zudem hat die USA nicht nur den Iran pragmatsich mit Waffen unterstützt, sondern auch den Irak (die Schweiz auch). Eingegriffen (unter anderem dank der Brutkastenlüge) hat man erst, als Sadam nicht nur den "bösen" Iran sondern auch das "gute" Kuwait angegriffen hat.


Das kommt doch arg auf den Zeitabschnitt, die konkrete Situation und von der Sichtweise an, die du vergleichst.

So musste beispielsweise auch im Westen die Ansicht revidiert werden, wer in der Kuba-Kriese tatsächlich den Frieden bewahrt hat (Spoiler: Kenedy wars nicht wirklich, der hat einfach alle verarscht).

Oder Begründe mal einem Chinesen wieso das "kommunistische" China für ihn tatsächlich schlechter, als der imperialistisch ergaunerte Reichtum des Westens (unter Anderem auf Kosten seiner Vorfahren) ist? Wie lange ist China bereits industrialisiert und wie lange Europa? Waren wir in der Phase in der sich China aktuell befindet besser in Sachen Menschenrechte, Umweltschutz, etc. als es China jetzt ist?

Es geht nicht darum, die Taten von China, Russland, etc. zu verharmlosen oder gar in Schutz zu nehmen, aber wir sehen das ganze halt doch arg durch die westliche Brille. Ja ich bin froh hier zu leben und ich persönlich finde den aktuellen Westen um einiges besser als das aktuelle China. Ich bin aber überzeugt, dass es uns aktuell nur deshalb so gut geht, weil wir in der Vergangenheit kein Deut besser waren als es das aktuelle China heute ist.
 


Man hat halt einfach (die falsche) Annahme von Wandel durch Handel getroffen. Ja, vielleicht muss man sich von dieser Sichtweise bei Russland und auch bei China verabschieden.

Ja auf die Wirtschaft reduziert sieht ein (Han)-Chinese keinen grossen Vorteil im westlichen System, aber wehe seine Meinung weicht von der, der kommunistischen Partei ab. Wenn man z.B Kritik am aktuellen Chinesischen C19 Management äussern will, mit der Korruption der KP Kader nicht einverstanden ist, oder sonst etwas, dann ist man sehr schnell weg vom Fenster. Im Westen herrscht diesbezüglich keine Gefahr. Und wehe man ist Tibeter oder gehört sonst einer Minderheit an.

Und ja, ich sehe China bei Weitem nicht so negativ wie Russland. China hält sich an die Spielregeln der modernen Welt und ist als 2. Supermacht das Gegengewicht zu den USA. An grossen Kriegen usw hat China kein Interesse und eine Koexistenz zwischen dem freiheitlich westlichen Block und dem autokratisch chinesischen schein gut möglich, wie im kalten Krieg 1.0. Russland als imperialistisch expansiven Aggressor hat da eine deutlich andere / negativere Rolle und ist für den Westen und die Welt brand gefährlich. Am besten Russland verliert schnell in der Ukraine und wird zur quasi Kolonie Chinas. Win-win für alle, ausser die Russen. 


Assange und Snowden schon vergessen? Russland als Kolinie von China? China würde so augenblicklich zu einer Militärmacht emporsteigen und es stünden nahezu unerschöpfliche Energiequellen zur Verfügung. Die Seidenstrasse könnten sie sich schenken. Direkteste Verbindung quer durch Russland. Finde ich keine gute Idee.
Snowden: Hat für den Geheimdienst gearbeitet und Amtsgeheimnisverletzung betrieben. Wäre auch in der Schweiz strafbar und würde von der Bundesanwaltschaft verfolgt, wenn er beim NDB arbeiten würde, oder in Deutschland, wenn er beim BND gearbeitet hätte. Kein Mitleid, auch wenn er ein Linkes Cause-Celebre Anliegen ist.

Assange: Die Sache ist tatsächlich etwas diffus. Was wirft ihm die US Justiz genau vor. Hat er wiederrechtlich geheime Dokumente erworben / gestohlen. Assange hat sich auf einem schmalen Grad zwischen Journalismus und freier Mittarbeit beim Russischen Geheimdienst bewegt, als er die Wahl von Hillary sabotiert hat. Aber er hat in den USA die Chance auf einen fairen Prozess vor der Öffentlichkeit und kann sich frei den Medien gegenüber äussern. Vermutlich kommt er sogar auf Kaution frei und muss nichtmal im Knast warten. Hatte Alexander Litvinenko diese Chance auch, oder hat da Giftputin etwa das Problem anders gelöst?

Ja es braucht China um die Russischen Aggressionen in Schach zu halten. Kein Land, nicht mal die USA, haben nach 1990 so viele Kriege ausgelöst. Und nun sogar den grössten Krieg, seit Korea in den frühen 1950er, den übrigens auch der Ostblock vom Zaun gerissen hat. China ist sowieso schon eine Militärmacht und an die Russischen Ressourcen kommen sie auch. Russland unter dem Joch Chinas würde für Frieden in Europa und Zentralasien sorgen. China braucht die Seidenstrasse nichtsdestotrotz, da der Chinesische Weg zur Supermacht über den Welthandel führt, genau wie bei den USA.
 

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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »



BSL>ZRH hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 26.04.2022, 13:14
BSL>ZRH hat geschrieben:

Ja auf die Wirtschaft reduziert sieht ein (Han)-Chinese keinen grossen Vorteil im westlichen System, aber wehe seine Meinung weicht von der, der kommunistischen Partei ab. Wenn man z.B Kritik am aktuellen Chinesischen C19 Management äussern will, mit der Korruption der KP Kader nicht einverstanden ist, oder sonst etwas, dann ist man sehr schnell weg vom Fenster. Im Westen herrscht diesbezüglich keine Gefahr. Und wehe man ist Tibeter oder gehört sonst einer Minderheit an.

Und ja, ich sehe China bei Weitem nicht so negativ wie Russland. China hält sich an die Spielregeln der modernen Welt und ist als 2. Supermacht das Gegengewicht zu den USA. An grossen Kriegen usw hat China kein Interesse und eine Koexistenz zwischen dem freiheitlich westlichen Block und dem autokratisch chinesischen schein gut möglich, wie im kalten Krieg 1.0. Russland als imperialistisch expansiven Aggressor hat da eine deutlich andere / negativere Rolle und ist für den Westen und die Welt brand gefährlich. Am besten Russland verliert schnell in der Ukraine und wird zur quasi Kolonie Chinas. Win-win für alle, ausser die Russen. 


Assange und Snowden schon vergessen? Russland als Kolinie von China? China würde so augenblicklich zu einer Militärmacht emporsteigen und es stünden nahezu unerschöpfliche Energiequellen zur Verfügung. Die Seidenstrasse könnten sie sich schenken. Direkteste Verbindung quer durch Russland. Finde ich keine gute Idee.
Snowden: Hat für den Geheimdienst gearbeitet und Amtsgeheimnisverletzung betrieben. Wäre auch in der Schweiz strafbar und würde von der Bundesanwaltschaft verfolgt, wenn er beim NDB arbeiten würde, oder in Deutschland, wenn er beim BND gearbeitet hätte. Kein Mitleid, auch wenn er ein Linkes Cause-Celebre Anliegen ist.

Assange: Die Sache ist tatsächlich etwas diffus. Was wirft ihm die US Justiz genau vor. Hat er wiederrechtlich geheime Dokumente erworben / gestohlen. Assange hat sich auf einem schmalen Grad zwischen Journalismus und freier Mittarbeit beim Russischen Geheimdienst bewegt, als er die Wahl von Hillary sabotiert hat. Aber er hat in den USA die Chance auf einen fairen Prozess vor der Öffentlichkeit und kann sich frei den Medien gegenüber äussern. Vermutlich kommt er sogar auf Kaution frei und muss nichtmal im Knast warten. Hatte Alexander Litvinenko diese Chance auch, oder hat da Giftputin etwa das Problem anders gelöst?

Ja es braucht China um die Russischen Aggressionen in Schach zu halten. Kein Land, nicht mal die USA, haben nach 1990 so viele Kriege ausgelöst. Und nun sogar den grössten Krieg, seit Korea in den frühen 1950er, den übrigens auch der Ostblock vom Zaun gerissen hat. China ist sowieso schon eine Militärmacht und an die Russischen Ressourcen kommen sie auch. Russland unter dem Joch Chinas würde für Frieden in Europa und Zentralasien sorgen. China braucht die Seidenstrasse nichtsdestotrotz, da der Chinesische Weg zur Supermacht über den Welthandel führt, genau wie bei den USA.
 

China scheisst auf den Frieden in Europa und auf den Westen sowieso. Das einzige was die interessiert ist der Handel mit dem Westen. Ohne Westen und ihren Alliierten (insb. Japan), kein Handel.

Der Westen wird eines Tages erkennen müssen, dass der Wissens-Transfer ein grosser Fehler war. Kosteneinsparungen und Marktbeteiligung wurden leider höher gewichtet.

Und Russland hat in Europa für gar nichts mehr zu sorgen. Aus die Maus.
Zuletzt geändert von Aficionado am 26.04.2022, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Russland

Beitrag von SubComandante »

Wenn man bezüglich Snowden und Assange überhaupt keine Ahnung hat und irgendwelches Zeugs niederschreibt, kann man auch gerne mal die Fresse halten. Danke.

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Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

SubComandante hat geschrieben: 26.04.2022, 15:12 Wenn man bezüglich Snowden und Assange überhaupt keine Ahnung hat und irgendwelches Zeugs niederschreibt, kann man auch gerne mal die Fresse halten. Danke.

Snowden, der aus Russland im Februar vom "undekbaren Angriff auf Kiew" twitterte, und von "Media pushing for war" schwafelte sowie die Ankündigung der USA, dass eine Invasion unmittelbar bevorsteht ins Lächerliche zog?

Der Account ist übringens seit dem 27. Februar stumm.

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Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

Derweil wird das Drehbuch für einen Einmarsch in Moldawien abgespielt.

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Re: Russland

Beitrag von SubComandante »

LeTinou hat geschrieben: 26.04.2022, 15:23 Snowden, der aus Russland im Februar vom "undekbaren Angriff auf Kiew" twitterte, und von "Media pushing for war" schwafelte sowie die Ankündigung der USA, dass eine Invasion unmittelbar bevorsteht ins Lächerliche zog?

Der Account ist übringens seit dem 27. Februar stumm.
Snowden hat das wiedergeben, was sehr viele im Westen taten. Es konnte sich niemand vorstellen, dass Putin es tatsächlich tun wird (in Ostblockländer und Geheimdienstkreisen schon eher). Er lebte in der westlichen Medienwelt.

Der Account ist selbstverständlich stumm. Russland hat ihm den Arsch gerettet.

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Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

LeTinou hat geschrieben: 26.04.2022, 15:27 Derweil wird das Drehbuch für einen Einmarsch in Moldawien abgespielt.

Warum immer mit Radiosendern? Weil das immer so gemacht wurde wenn man zurückschiessen will?

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Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

SubComandante hat geschrieben: 26.04.2022, 15:58
LeTinou hat geschrieben: 26.04.2022, 15:23 Snowden, der aus Russland im Februar vom "undekbaren Angriff auf Kiew" twitterte, und von "Media pushing for war" schwafelte sowie die Ankündigung der USA, dass eine Invasion unmittelbar bevorsteht ins Lächerliche zog?

Der Account ist übringens seit dem 27. Februar stumm.
Snowden hat das wiedergeben, was sehr viele im Westen taten. Es konnte sich niemand vorstellen, dass Putin es tatsächlich tun wird (in Ostblockländer und Geheimdienstkreisen schon eher). Er lebte in der westlichen Medienwelt.

Der Account ist selbstverständlich stumm. Russland hat ihm den Arsch gerettet.

Ich konnte mir eher nicht vorstellen, dass er es NICHT tun wird (nach 2014 und Georgien, und allgemein seiner kranken, widerwärtigen Ideologie).

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LeTinou
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Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

Faniella Diwani hat geschrieben: 26.04.2022, 15:59
LeTinou hat geschrieben: 26.04.2022, 15:27 Derweil wird das Drehbuch für einen Einmarsch in Moldawien abgespielt.

Warum immer mit Radiosendern? Weil das immer so gemacht wurde wenn man zurückschiessen will?

Ist praktisch, ja. Die verbreiten angeblich das russische Radioprogramm, und nun ist das ein "Beweis" für die "Unterdrückung" der russischsprachigen Bevölkerung in Moldawien.

Appendix
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Re: Russland

Beitrag von Appendix »

Heute auf FB gelesen:

"Warum verteilt der Bund denn immer noch keine Jodtabletten an die Bevölkerung"???

Klar doch, bringt viel sone Jodtablette im Ernstfall.

händsche
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Re: Russland

Beitrag von händsche »

Ich würd e Pfärdeentwurmigsmittel empfähle.

BSL>ZRH
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Re: Russland

Beitrag von BSL>ZRH »

Aficionado hat geschrieben: 26.04.2022, 15:10
BSL>ZRH hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 26.04.2022, 13:14

Assange und Snowden schon vergessen? Russland als Kolinie von China? China würde so augenblicklich zu einer Militärmacht emporsteigen und es stünden nahezu unerschöpfliche Energiequellen zur Verfügung. Die Seidenstrasse könnten sie sich schenken. Direkteste Verbindung quer durch Russland. Finde ich keine gute Idee.
Snowden: Hat für den Geheimdienst gearbeitet und Amtsgeheimnisverletzung betrieben. Wäre auch in der Schweiz strafbar und würde von der Bundesanwaltschaft verfolgt, wenn er beim NDB arbeiten würde, oder in Deutschland, wenn er beim BND gearbeitet hätte. Kein Mitleid, auch wenn er ein Linkes Cause-Celebre Anliegen ist.

Assange: Die Sache ist tatsächlich etwas diffus. Was wirft ihm die US Justiz genau vor. Hat er wiederrechtlich geheime Dokumente erworben / gestohlen. Assange hat sich auf einem schmalen Grad zwischen Journalismus und freier Mittarbeit beim Russischen Geheimdienst bewegt, als er die Wahl von Hillary sabotiert hat. Aber er hat in den USA die Chance auf einen fairen Prozess vor der Öffentlichkeit und kann sich frei den Medien gegenüber äussern. Vermutlich kommt er sogar auf Kaution frei und muss nichtmal im Knast warten. Hatte Alexander Litvinenko diese Chance auch, oder hat da Giftputin etwa das Problem anders gelöst?

Ja es braucht China um die Russischen Aggressionen in Schach zu halten. Kein Land, nicht mal die USA, haben nach 1990 so viele Kriege ausgelöst. Und nun sogar den grössten Krieg, seit Korea in den frühen 1950er, den übrigens auch der Ostblock vom Zaun gerissen hat. China ist sowieso schon eine Militärmacht und an die Russischen Ressourcen kommen sie auch. Russland unter dem Joch Chinas würde für Frieden in Europa und Zentralasien sorgen. China braucht die Seidenstrasse nichtsdestotrotz, da der Chinesische Weg zur Supermacht über den Welthandel führt, genau wie bei den USA.

China scheisst auf den Frieden in Europa und auf den Westen sowieso. Das einzige was die interessiert ist der Handel mit dem Westen. Ohne Westen und ihren Alliierten (insb. Japan), kein Handel.

Der Westen wird eines Tages erkennen müssen, dass der Wissens-Transfer ein grosser Fehler war. Kosteneinsparungen und Marktbeteiligung wurden leider höher gewichtet.

Und Russland hat in Europa für gar nichts mehr zu sorgen. Aus die Maus.



China macht das, dass was für China am besten ist, "China First" sozusagen. Und das ist den Krieg auszusitzen und neutral zu bleiben. Dieses Vorgehen sollte dem Schweizer sehr bekannt sein. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass China mit Putler glücklich ist. Der torpediert durch seine Krieg gerade massivst die Belt and Road Initiative, das Vorzeigeprojekt Xi's. Daher auch die maximal lauwarmen Worte Chinas für Russland und Null Interesse von Xi, wirklich für Putler die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen. 

Und ja, ich sehe China's Rolle in der Welt ambivalent. Man darf nicht Vergessen, dass die Belt and Road Initiative für viele Länder ein Segen ist und ihnen Entwicklung ermöglicht, auch wenn mit grossen Risiken bezüglich Ver(Über)schuldung verbunden. China stellte während der C19 Pandemie schnell Impfstoffe und Schutzequipment an arme Staaten zur Verfügung, ermöglicht andern Ländern durch Handel einen Aufstieg, durch seine billigen Produktion ermöglicht es den industriellen Wandel in vielen Ländern verbunden mit der Bekämpfung von Armut, sowie seine Produktion ermöglicht die Energiewenden bei uns. Demgegenüber stehen Konzentrationslager der Uiguren, Tibet, Menschenrechtssituation allgemein, Vertuschung beim Ursprung der C19 Pandemie (nicht-Kooperation mit der WHO), teilweise aggressive Aussenpolitik im Südchinesischen Meer / gegenüber Taiwan, Hongkong und anderen Nachbaren. Daher, solange China friedlich bleibt, sollte man auf Kooperation, Diplomatie und Deeskalation setzten. Denn im Gegensatz zu Russland , dass nach 1990 der Welt nur Bomben, Leid, Wagnersölder, Detabilisierung von Demokratien und bezahlte Internettrolle brachte, hat China durchaus auch etwas anzubieten und ein gegenseitiges Respektieren und Auskommen wie im kalten Krieg wäre wichtig. 

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repplyfire
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Re: Russland

Beitrag von repplyfire »

der FSB gibt sich nicht mal mehr Mühe. Hoffe für den FSB dass das ein Fake ist  :D

https://www.watson.ch/international/rus ... heimdienst
....Der FSB veröffentlichte daraufhin ein «Hinter-den-Kulissen»-Video der Verhaftungen einer der Verdächtigen, der versucht habe, den überzeugten Putin-Loyalisten Solowjow zu töten....

....Darunter diverse Waffen, ein Foto von Adolf Hitler, ukrainische Pässe, eine billige Perücke, T-Shirts mit Hakenkreuzen (die noch die Falten vom kürzlichen Versand zu tragen scheinen), Hakenkreuz-Flaggen (die gefaltet auf einem Tisch mit Aschenbechern drapiert sind) oder Plastiksäckchen mit einer Substanz, bei der es sich um Methamphetamin handeln soll – und Sims-Computerspiele.
Auf den ersten Blick scheint allerdings nicht ganz klar, warum der FSB in seinem Video Sims-Computerspiele präsentiert, um zu beweisen, dass es sich beim verhafteten mutmasslichen Attentäter um einen Nazi handle (im Video ab Minute 5:30).
User in den Sozialen Medien erklären dies so, dass es wohl Anweisungen für die Einrichtung des Tatorts gegeben habe – und da von drei SIM-Karten hätte die Rede sein können, was von den ausführenden Beamten aufgrund der Transkribierung in kyrillische Buchstaben missverstanden wurde.....

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Somnium
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Re: Russland

Beitrag von Somnium »

Zur Situation in Transnistrien:

https://www.bazonline.ch/mysterioese-ex ... 9233905649 (Abo-frei!)
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

Tief im Herzen wartet jeder auf das Ende der Welt. (Haruki Murakami)

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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »



BSL>ZRH hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 26.04.2022, 15:10
BSL>ZRH hat geschrieben:
Snowden: Hat für den Geheimdienst gearbeitet und Amtsgeheimnisverletzung betrieben. Wäre auch in der Schweiz strafbar und würde von der Bundesanwaltschaft verfolgt, wenn er beim NDB arbeiten würde, oder in Deutschland, wenn er beim BND gearbeitet hätte. Kein Mitleid, auch wenn er ein Linkes Cause-Celebre Anliegen ist.

Assange: Die Sache ist tatsächlich etwas diffus. Was wirft ihm die US Justiz genau vor. Hat er wiederrechtlich geheime Dokumente erworben / gestohlen. Assange hat sich auf einem schmalen Grad zwischen Journalismus und freier Mittarbeit beim Russischen Geheimdienst bewegt, als er die Wahl von Hillary sabotiert hat. Aber er hat in den USA die Chance auf einen fairen Prozess vor der Öffentlichkeit und kann sich frei den Medien gegenüber äussern. Vermutlich kommt er sogar auf Kaution frei und muss nichtmal im Knast warten. Hatte Alexander Litvinenko diese Chance auch, oder hat da Giftputin etwa das Problem anders gelöst?

Ja es braucht China um die Russischen Aggressionen in Schach zu halten. Kein Land, nicht mal die USA, haben nach 1990 so viele Kriege ausgelöst. Und nun sogar den grössten Krieg, seit Korea in den frühen 1950er, den übrigens auch der Ostblock vom Zaun gerissen hat. China ist sowieso schon eine Militärmacht und an die Russischen Ressourcen kommen sie auch. Russland unter dem Joch Chinas würde für Frieden in Europa und Zentralasien sorgen. China braucht die Seidenstrasse nichtsdestotrotz, da der Chinesische Weg zur Supermacht über den Welthandel führt, genau wie bei den USA.

China scheisst auf den Frieden in Europa und auf den Westen sowieso. Das einzige was die interessiert ist der Handel mit dem Westen. Ohne Westen und ihren Alliierten (insb. Japan), kein Handel.

Der Westen wird eines Tages erkennen müssen, dass der Wissens-Transfer ein grosser Fehler war. Kosteneinsparungen und Marktbeteiligung wurden leider höher gewichtet.

Und Russland hat in Europa für gar nichts mehr zu sorgen. Aus die Maus.



China macht das, dass was für China am besten ist, "China First" sozusagen. Und das ist den Krieg auszusitzen und neutral zu bleiben. Dieses Vorgehen sollte dem Schweizer sehr bekannt sein. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass China mit Putler glücklich ist. Der torpediert durch seine Krieg gerade massivst die Belt and Road Initiative, das Vorzeigeprojekt Xi's. Daher auch die maximal lauwarmen Worte Chinas für Russland und Null Interesse von Xi, wirklich für Putler die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen. 

Und ja, ich sehe China's Rolle in der Welt ambivalent. Man darf nicht Vergessen, dass die Belt and Road Initiative für viele Länder ein Segen ist und ihnen Entwicklung ermöglicht, auch wenn mit grossen Risiken bezüglich Ver(Über)schuldung verbunden. China stellte während der C19 Pandemie schnell Impfstoffe und Schutzequipment an arme Staaten zur Verfügung, ermöglicht andern Ländern durch Handel einen Aufstieg, durch seine billigen Produktion ermöglicht es den industriellen Wandel in vielen Ländern verbunden mit der Bekämpfung von Armut, sowie seine Produktion ermöglicht die Energiewenden bei uns. Demgegenüber stehen Konzentrationslager der Uiguren, Tibet, Menschenrechtssituation allgemein, Vertuschung beim Ursprung der C19 Pandemie (nicht-Kooperation mit der WHO), teilweise aggressive Aussenpolitik im Südchinesischen Meer / gegenüber Taiwan, Hongkong und anderen Nachbaren. Daher, solange China friedlich bleibt, sollte man auf Kooperation, Diplomatie und Deeskalation setzten. Denn im Gegensatz zu Russland , dass nach 1990 der Welt nur Bomben, Leid, Wagnersölder, Detabilisierung von Demokratien und bezahlte Internettrolle brachte, hat China durchaus auch etwas anzubieten und ein gegenseitiges Respektieren und Auskommen wie im kalten Krieg wäre wichtig. 

Ja, kann ich so stehen lassen. China ist geil auf billige Rohstoffe, darf seine wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Westen aber nicht aufs Spiel setzen. Letzteres erachte ich aber als entscheidender.

händsche
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Re: Russland

Beitrag von händsche »

China seht jetzt uf jedefall, wo si überall no unabhängiger miesse wärde bzw. wo si dr Weschte no abhängiger miesse mache.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Man kann die Welt in Blöcke einteilen und abwägen, welcher besser oder schlechter ist, um zu wissen, auf welcher Seite man stehen will.

Oder man kann anerkennen, dass alle Dreck am Stecken haben und diesen Dreck unabhängig von Blockzugehörigkeit anprangern.

Die erste Haltung führt zu einer Verhärtung der Fronten, zu Blockdenken (à la Wir-vs-Andere) und läuft Gefahr, für den Dreck auf der eigenen Seite blind zu werden.

Die zweite Haltung führt zu einer Auflösung der Blöcke. Zu einer differenzierter Betrachtung der einzelnen Aktionen, weil die Schwere der Aktionen individuell und nicht auf Grund von Blockzugehörigkeit verurteilt werden.

Wie schwer man einzelne Handlungen gewichtet, ist immer abhängig davon, welchen Wert man ihnen beimisst. Daher kippen die Waagschalen auch subjektiv unterschiedlich. Aber der grösste Unterschied liegt darin, dass die erste Haltung den Sieg der eigenen Seite anstrebt und dabei Gefahr läuft, die Moral aufzuweichen, während die zweite Haltung den Sieg der Moral anstrebt, da sie die Blöcke aufweicht.

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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

händsche hat geschrieben:China seht jetzt uf jedefall, wo si überall no unabhängiger miesse wärde bzw. wo si dr Weschte no abhängiger miesse mache.
Mit Japan, Südkorea und Taiwan an seiner Seite ist der Westen glaube ich zumindest relativ China unabhängig, wenn man das Exportgeschäft vernachlässigt.

Oder wo, auf welchem Gebiet ist China Federführend?

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Aficionado hat geschrieben: 27.04.2022, 14:01 Mit Japan, Südkorea und Taiwan an seiner Seite ist der Westen glaube ich zumindest relativ China unabhängig, wenn man das Exportgeschäft vernachlässigt.

Oder wo, auf welchem Gebiet ist China Federführend?

Wikipedia hat geschrieben:Ein Vergleich von vorliegenden Daten zeigt, dass China in vielen Produktionssektoren mittlerweile nicht nur Spitzenpositionen belegt, sondern häufig schon eine unangefochtene Führungsposition übernommen hat. China ist der größte Getreideproduzent der Erde. Neben Weizen wird Mais (21 % des Ackerlandes) und vor allem Reis angebaut (32 % der Ackerfläche). Bei den Seltenen Erden hat China einen Förderanteil von über 90 %. Die folgende Tabelle soll die Spitzenpositionen Chinas anhand vieler Beispiele aus den Bereichen Landwirtschaft, Bergbau, Industrie sowie Energiewirtschaft illustrieren (durch Klicken auf die Produkte gelangt man vielfach zu den Detail-Tabellen):
Quelle: Wikipedia

Seltene Erden sind Bestandteil vieler Schlüsseltechnologien.

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Tsunami
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Re: Russland

Beitrag von Tsunami »

Aficionado hat geschrieben: 27.04.2022, 10:14
BSL>ZRH hat geschrieben:  
Ja, kann ich so stehen lassen. China ist geil auf billige Rohstoffe, darf seine wirtschaftlichen Beziehungen mit dem Westen aber nicht aufs Spiel setzen. Letzteres erachte ich aber als entscheidender.
1. Nicht nur China. Die ganze Welt ist das ;) . Der Westen macht einzig bei Russland zur Zeit eine Ausnahme. Und das auch nur zum Teil.

2. Der Westen kann China gar nicht in gleicher Weise boykottieren wie er es mit Russland tut. Somit gilt das mit den "wirtschaftlichen Beziehungen aufs Spiel setzen" durchaus in beide Richtungen. Daher sehe ich für China keine Gefahr, russisches Gas, Öl, Kohle etc. zu importieren. Damit werden sie einen weiteren Wettbewerbsvorteil gegenüber dem Westen haben.

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